Zitat von Feydaykin
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Unabhängig davon, dass die Meinungen zu "Bildungsurlaube" und generell "Bildung" schon sehr unterschiedlich sein können, hier meine Meinung zu "sinnlose Schulreisen" (Es gilt immer "meiner Meinung nach", auch wenn ich es nicht extra dazugeschrieben hab!):
Das sind Reisen, in denen hauptsächlich oder sogar nur Freizeitbeschäftigungen ausgeübt werden. Solche Vergnügungsreisen sollten nicht durch eine öffentliche Schule (Bildungseinrichtung) organisiert werden und nicht in der Unterrichtszeit stattfinden. Sie sollten somit auch nicht durch den Steuerzahler unterstützt werden. Solche Reisen sind für mich im Bezug zu einer Bildungseinrichtung sinnlos! Freizeitbeschäftigungen gehören in das Privatleben der Schüler und deren Familien! Und wenn die Lehrer Vergnügungsreisen machen wollen, dann sollen sie das ausnahmslos mit ihrem eigenen Geld bezahlen und in ihrer persönlichen Freizeit machen!
Schwimmtage, Sommersportwochen, Schitage, Wintersportwochen, Waldtage (die nichts mit forstwirtschaftlichen Tätigkeiten, sondern mit "wandern" in einem "Märchenwald" und Geschwafel über Märchen und Sagen zu tun hatten!) ... Das sind nur die häufigsten Reisen, mit denen ich und die meisten Leute meiner Sippe, die in Österreich Schüler waren, schon konfrontiert worden sind. Wobei das laut der älteren Leute immer mehr wird und sie das zumindest nicht schon im Volksschulalter hatten. Es war/ist jedesmal unglaublich nervig, dem Schul-Personal begreiflich zu machen, das wir daran kein Interesse haben. Die - vor (!) den Schulkollegen und deren Angehörigen - ausgesprochenen Vermutungen der Lehrer, dass sich jemand die Reise nicht leisten kann und "Förderung beantragen soll", wirken dabei auch immer sehr "herzig" - uns immer egal solche Vermutungen, aber andere Kinder und ihre Angehörigen haben sich schon geschämt oder über diese Arroganz geärgert.
Die Lehrer suchen sich irgendwelche Reiseziele, Sportarten oder sonstige Vergnügungen aus und dafür soll dann Unterrichtszeit sowie sogar Freizeit der Kinder (also jene Zeit, die sie nach dem regulären Unterricht zu Hause wären und nicht bei so einer "Zwangs"reise) und Geld der Familie draufgehen. Auch bei Familien, die nicht "förderwürdig" sind, fehlt ja trotzdem das Geld, um zum Beispiel eine Reise als Familie oder andere Freizeitbeschäftigungen und sonstiges besser finanzieren zu können.
Das ist ein Eingriff ins Privatleben der Kinder und ihrer Angehörigen (und das in einer Gesellschaft, die die persönliche Freiheit so sehr "propagiert" ...)! Ich hab da kein Verständnis dafür, dass so etwas auch noch mit Steuergeldern unterstützt wird.
Eine öffentliche Schule sollte die sozialen Unterschiede der Schüler in einer Weise nicht zu deutlich hervortreten lassen, in der man generell eine bescheidenere Lebensweise vorgibt. Aber nicht in der Art, in der man solche (für mich nun einmal sinnlosen) Reisen macht und dafür den Kindern aus ärmeren Familien einen Teil davon mit Steuergeldern bezahlt.
Da werden durch die Schule in den Kindern Bedürfnisse nach teuren Hobbys geweckt, die sie vielleicht sonst nie bekommen hätten. Für die Kinder aus ärmeren Familien sehr ungut und zusätzlich erfahren sie durch die Förderung ihrer Reise, dass auch die Ausübung von teuren Hobbys manchmal sogar der Steuerzahler mitfinanziert ...
Sofern ein Kind nicht krank ist und ihm damit die Chance auf eine spätere Selbstfinanzierung von teuren Hobbys und Reisen verwehrt bleibt, sehe ich nicht ein, warum Kindern teure Vergnügnungsreisen und Hobbys vom Steuerzahler finanziert werden sollen. Die gesunden Kinder sollen sich das als Ziel für ihr späteres Leben setzen und dafür fleißig lernen und arbeiten.
Diese Chance haben aber auch arme kranke Erwachsene nicht mehr und auch Personen nicht, die zum Beispiel nicht mehr Arbeiten gehen können, weil sie Angehörige pflegen. Darum finde ich es fair, diese zu unterstützen, anstatt gesunden Kindern und ihren Lehrern Vergnügnungsreisen mit zu finanzieren.
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