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Ein Sturm zieht auf - die Panama Papers

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    #16
    Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
    Die geleakten Daten können diese Vermutung aber auch weder bestätigen noch verhärten, weswegen es einfach total billig ist, daraus ne riesen Schlagzeile zu machen.
    Hier geht es nicht um irgendeine Familie, wo der Sohn überführt und deswegen der Vater gleich mitbeschuldigt wird (Stichwort Sippenhaft).
    Stattdessen geht es um einen Diktator, dessen allerengster Kreis beschuldigt wird. Und die Überschriften bei der SZ lauten "Putins engste Freunde" und "Netzwerk der Macht".

    Selbstverständlich ist es legitim, ihn als zentralen Faktor, als *den* Dreh- und Angelpunkt darzustellen.


    @Jobe: Da hast du Recht.
    .

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      #17
      Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
      Selbstverständlich ist es legitim, ihn als zentralen Faktor, als *den* Dreh- und Angelpunkt darzustellen.
      Zum dritten Mal: Das tut eh jeder. Die Medien erzählen da nix neues und wollen nur Schlagzeilen machen. Von Journalisten erwarte ich einfach mehr. Und wenn sie dieses "mehr" nicht finden können, sollten sie sich auf was anderes konzentrieren.

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        #18
        Um welche Schlagzeile geht es denn überhaupt?

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          #19
          Falls es dir möglich ist, kannst du dir ja nochmal die Tagesthemen vom 3. April anschauen.
          Dieser SPON-Artikel schlägt auch in dieselbe Kerbe:
          Es soll das bislang größte Datenleck sein: Millionen Dokumente einer Anwaltskanzlei in Panama bieten Einblick in die Geschäfte internationaler Superreicher - darunter Freunde des russischen Präsidenten Putin. Spuren führen auch direkt zu ihm.

          Vorallem in der Zusammenfassung:
          Spuren führen auch direkt zu ihm.
          Im Artikel selbst steht dann aber das Gegenteil:
          Der Name Wladimir Putin wird in keinem der Dokumente erwähnt.

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            #20
            Zitat von SPON
            Doch laut "Süddeutscher Zeitung" und dem britischen "Guardian", die den gewaltigen Datensatz ausgewertet haben, soll ein Netzwerk aus Briefkastenfirmen in den engsten Zirkel um den russischen Präsidenten führen.
            (...)
            Die Freunde hätten Millionen an Deals verdient, die ohne die Gunst Putins wohl nicht möglich gewesen wären. Schon seit Jahren wird spekuliert, dass Putin über ein geheimes Vermögen verfügen könnte. Doch noch nie führte die Spur des Geldes so nah an Putin heran wie durch die Panama Papers, schreibt die "SZ".
            Das ist doch Begründung genug (Hervorhebung von mir).
            Das sind mehr als genug Hinweise, um Putin ins Zentrum zu rücken,
            und die Journalisten schreiben auch im Konjunktiv ("soll, hätten, legen nahe, wird spekuliert, usw.).
            Ich finde das journalistisch absolut korrekt. Da sich die Angaben (z. Zt.) nicht unmittelbar und zweifelsfrei beweisen lassen, sind das zulässige Meinungsäußerungen (mit naheliegendem Inhalt) und keine Tatsachenbehauptungen.

            Selbst sein Name in der Überschrift macht Sinn, da (a) die Namen seiner Vertrauten -zumindest in Deutschland- nicht allgemein bekannt sind* und vor allem (b) er selbst ja der vermutete Drehpunkt sein soll. Da ist sogar die Verwendung seines Gesichtes als kontextbezogene Darstellung nachvollziehbar.


            * zum Vergleich: wenn die Sekretärin eines deutschen Politikers der Spionage verdächtigt wird, dann heißt es ja auch in den Schlagzeilen: "Sekretärin von Minister XY verhaftet".
            Zuletzt geändert von xanrof; 07.04.2016, 19:00.
            .

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              #21
              Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
              [USER="5570"]
              Da sich ja bei der Berichterstattung über die Panama Papers Anfangs hauptsächlich die SZ hervorgetan hat, ist es vielleicht nicht uninteressant einen Blick auf diese Zeitung und ihre Besitzer zu werfen (im Abschnitt "Verkauf 2007" des Wiki-Artikels aufgelistet). Hervorzuheben hier vielleicht der letzte Teil:

              Was bestimmt nicht der einzige Vertreter des internationalen Großkapitals sein dürfte.

              https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutscher_Verlag
              Aber ja doch, wenn Goldman Sachs irgendwann irgendwo irgendwie mal beteiligt war, dann muss das ja nachgerade zwangsläufige eine Propaganda-Einrichtung der US-Regierung sein. Für manche Leute ist "Goldman Sachs" inzwischen wirklich das Trigger-Wort sofort das Hirn auf Standby zu schalten...

              Dass nach Veröffentlichung der Papiere sofort Putin überall auf den Titelseiten erschien, fand ich angesichts der präsentierten Faktenlage auch ziemlich seltsam, wenngleich ich bei dem genauso wenig glaube das Karnickel in der Schlangengrube zu sein wie Rajoy oder Rousseff.

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                #22
                Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                Falls es dir möglich ist, kannst du dir ja nochmal die Tagesthemen vom 3. April anschauen.
                Dieser SPON-Artikel schlägt auch in dieselbe Kerbe:
                http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1085244.html
                Vorallem in der Zusammenfassung:

                Im Artikel selbst steht dann aber das Gegenteil:


                Also was bei den Tagesthemen nicht okay sein soll verstehe ich nicht, ich habe sie übrigens ganz angeschaut, weil ich dachte es käme noch was. Nächstes mal sag mir bitte dazu, dass nach dem Kommentar nix mehr kommt.
                Was SPON angeht, hast du recht. Dass in der Bildunterschrift steht, dass es Spuren gäbe, die direkt zu Putin führen, ist auch nach meinem Dafürhalten unsauber formuliert.
                Ich habe jetzt aber gedacht es ginge um nen Aufmacher in dem was dramatisiert wird, das mit der eigentlichen Geschichte nix zu tun hat. Wie zum Beispiel bei Volker Beck, da dachte ja die Springerpresse man müsse in die Schlagzeile noch "Hitlerdroge" einbauen, weil die Faktenlage an sich nicht viel hergab. Das ist hier aber anders, wie Xanrof sagt hat Putin mit diesen Leuten eng zu tun und es gibt nen sehr starken Verdacht, dass er da mit drin steckt. Es ist die Pflicht eines Journalisten solche Verdachtsmomente klar und sauber zu benennen und sie auszuführen. Dabei passieren immer mal Fehler. Wenn sie in der Schlagzeile stehen, fällt es mir oft schwer da keine Masche drin zu sehen. Ne unscharfe Formulierung in ner Bildunterschrift kann wirklich sehr gut ohne Absicht zustande kommen. Zudem ist SPON in dieser Sache auch nicht investigativ dabei. Sie beziehen sich ja nur auf die Veröffentlichungen der "Mitglieder" des ICIJ.

                @ Goldman und " bestimmt nicht der einzige Vertreter des internationalen Großkapitals" http://www.bpb.de/politik/extremismu...antisemitismus

                Ich bin hierbei sicher, dass du Jobe keinerlei Absicht hattest, antisemitische Resentiments zu codieren. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, wie das Wort bei vielen ankommt, die du nicht ansprechen willst.
                Zuletzt geändert von Tibo; 07.04.2016, 20:04.

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                  #23
                  Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                  Aber ja doch, wenn Goldman Sachs irgendwann irgendwo irgendwie mal beteiligt war, dann muss das ja nachgerade zwangsläufige eine Propaganda-Einrichtung der US-Regierung sein. Für manche Leute ist "Goldman Sachs" inzwischen wirklich das Trigger-Wort sofort das Hirn auf Standby zu schalten...
                  GS habe ich als Beispiel genannt (hätte ich wohl besser gelassen) für einen Vertreter von vielen der weltweiten Konzern und Bankenmacht, die u.a. auch meist Besitzer zahlreicher Zeitungen sind und deren Geflechte ich nicht durchschaue (daher fasse ich sie in meinem 8bit-Hirn als "Die Bösen" zusammen ). GS war der einzige Fremd-Investor, der im Wikipedia-Artikel überhaupt namentlich erwähnt wurde. Daß ich damit ganz sicher jemandem auf den Schlips trete, der bei Nennung auch nur einer dieser Größen gleich zum Rundumschlag gegen die Dummen dieser Welt ausholen muß, hätte mir ja klar sein müssen.

                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Ich bin hierbei sicher, dass du Jobe keinerlei Absicht hattest, antisemitische Resentiments zu codieren. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, wie das Wort bei vielen ankommt, die du nicht ansprechen willst.
                  Richtig. Auf die reichen Juden und ihre Geldverschwörung will ich tatsächlich nicht hinaus.

                  Ich habe lediglich die Vermutung, daß der Dollar aus dem Schlamassel, was möglicherweise noch folgt, am unbeschadetsten herauskommt.
                  Und natürlich kann ich mich auch irren, warten wir`s ruhig mal ab.
                  "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                    #24
                    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
                    Ich habe lediglich die Vermutung, daß der Dollar aus dem Schlamassel, was möglicherweise noch folgt, am unbeschadetsten herauskommt.
                    Und natürlich kann ich mich auch irren, warten wir`s ruhig mal ab.
                    Ich bin nicht sicher, ob überhaupt eine bestimmte Währung von der Sache erheblich beeinträchtigt wird. Schließlich geht es zumeist um Privatvermögen (wenn auch in Einzelfällen um extrem erhebliche Mengen, die die Wirtschaft eines kleinen oder mittleren bzw schwachen Landes durchaus beeinflussen können).

                    Zunächst mal ist nicht alles überall gleichermaßen strafbar. Manche Steuerkonstrukte kann man als unethisch betrachten, sind aber nicht illegal. In diesen Fällen gibt es keinen unmittelbaren finanziellen "Schaden" (Ich meine nicht die "Steuervermeidung" an sich, sondern überraschende Verluste durch die Veröffentlichungen)

                    Allerdings gibt es natürlich in vielen Fällen durchaus ein Aufhorchen der Behörden. Und wenn die staatsanwaltlichen Ermittlungen, die in vielen Ländern gerade eben anlaufen, abgeschlossen sind, dann werden vielleicht ein paar Leute deutlich ärmer sein (oder sogar in den Knast wandern). Aber ich bezweifle, dass die großen Währungen USD, EUR, ... davon signifikant beeinflusst werden, weil:
                    + Die Katze ist aus dem Sack, die Wirtschaft kann sich drauf einstellen, was in den nächsten Monaten vielleicht passieren könnte (weitere Enthüllungen, Verschärfungen im Steuerrecht)
                    + Es gibt noch weitere (auch größere) Kanzleien, die Scheinfirmen organisieren. Die in Panama war "nur" die viertgrößte. Das finanzielle Ausmaß um die Enthüllungen der Panama-Papers hält sich -global betrachtet- wohl in Grenzen. Außerdem gibt es zahlreiche weitere Konstrukte, die bzgl Steuervermeidung in vielen Ländern im rechtlichen Graubereich operieren können, zB Stiftungen. Die Leute sind jetzt gewarnt und können umschichten oder (bei schwachem Nervenkostüm) sich selbst anzeigen.

                    Kurz: Es gab keinen großen Einbruch der Kurse unmittelbar nach den (überraschenden) Veröffentlichungen, also werden auch die Nachbearbeitungen keine Verluste auslösen.


                    Die Tricks sind hinlänglich bekannt (sowohl den Tricksern als auch den jeweiligen Steuerbehörden und Regierungen). Die eigentliche Bedeutung dieser Affaire liegt nicht im Ausmaß, sondern darin, dass nun alles ins Bewustsein der Bevölkerungen rückt. Politiker dürfen sich aufregen, und es wird vielleicht hier und dort Änderungen im Steuerrecht geben.
                    Zuletzt geändert von xanrof; 08.04.2016, 11:13.
                    .

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