In diesem Thread könnt ihr eure Erlebnisse schildern, die beides beinhalten, sowohl das Beste als auch das Schlechteste Erlebnis, also sprich eine Erfahrung, die Ihr gemacht habt, die super und zugleich tragisch verlief...
Ich fang einfach mal an:
Also eines meiner unglaublichsten, besten und tragischsten, erinnerungswürdigsten Erlebnisse war, als ich 2001 bei RGIS gearbeitet habe, einer amerikanischen Inventurfirma...wir waren gerade mit dem Training fertig, als es hieß wir sollten mit einem kleinen Team (15 Mann) nach England, um den Teesäufern da drüben zu helfen...gesagt, getan, wir sind dann umgehend mit Sack und Pack per Vans durch Europa, mit der Fähre rüber nach England, und weiter nach London...auf der Fahrt dahin lernten wir uns natürlich näher kennen...unter anderem lernte ich einen Typen namens Stephan kennen, der auch ganz frisch von der Schule kam und jetzt die Arbeitsluft schnupperte...
In London angekommen, wurden wir in einem Hotel untergebracht und durften erst mal die Stadt kennenlernen....am nächsten Tag gings dann an die Arbeit und zwar gleich punkt 7:00...das lustige daran war, dass wir in den 5 Tagen, wo wir in England waren, uns immer verfahren haben und jedesmal 2 Stunden zu spät zur Arbeit kamen...jedes Mal...lag daran dass wir unser Hotel in Harrow hatten, und da sehen alle Häuser und Straßen gleich aus...und durch den spiegelverkehrten Kreisverkehr wurde es auch nicht besser...aber egal...
...auf jeden Fall haben wir den vorgesehen Laden überprüft, nach 12 Stunden waren wir fertig...aber dann gings nach einer Stunde Ruhepause gleich weiter zum nächsten Laden...bis zum nächsten Morgen...völlig erledigt gings dann erst mal ins Bett für 5 Stunden, und dann gings schon wieder ans Werk...ein weiterer Laden musste überprüft werden...unterdessen machte sich die Übellaunigkeit in der Gruppe breit...wir schuffteten uns den Arsch ab, und bekamen 1, 2 Stunden Schlaf...manchmal auch etwas mehr, aber nicht genug...und während dieser ganzen Zeit, haben wir uns schon Gedanken gemacht, was das soll, denn es ging ungeheuer an die Substanz, und genau zählen konnte man nicht, wenn man total übermüdet ins Regal gleitet, so wie es bei mir am 4. Tag der Fall war...während unserer super kurzen Pausen war in der Gruppe auch immer ein Arbeitskollege namens Antonius dabei, der laufend was von Scientology quatschte und uns sogar anwarb...erst dachten wir, dass wäre nur ein Witz oder so...aber vielleicht auch bedingt durch die pausenlose fast 22 stündige Arbeit waren wir im Kopf wie ein Schwamm, wir nahmen alles auf und konnten nicht mehr logisch denken...am 5. Tag, wir waren wieder fix und fertig, hat sich die Gruppe kurz getrennt, Stephan und ich waren immer zusammen, denn durch die merkwürdigen Arbeitsmethoden und das mit der Zeit ungewöhnlicher werdende Verhalten einzelner Personen, wurden wir zunehemend misstrauischer...wir dachten tatsächlich daran, RGIS gehört zur Scientology und will uns hier irgendwie umpolen oder irgendwie beeinflussen...
In der Nacht des 5. Tages gegen 0:00 Uhr, wir waren gerade wieder mit einem Job fertig, sollten wir nach 1 stündiger Pause erneut ran...und da platzte uns der Kragen, ich ergriff das Wort und warf dem Teamleiter vor, er würde uns hier zu Tode schufften lassen und wie bescheuert das wäre, vor allem weil unsere Arbeit eine hohe Genauigkeit abverlangt...ich verlangte von ihm, er solle uns 12 Stunden schlafen lassen, nicht weniger, ich schrie ihn regelrecht an, aber ich hatte auch eine Menge Leute hinter mir, die mich unterstzützten...9 um genau zu sein, die genauso dachten (Stephan mit eingeschlossen)...nach dem heftigen Streit, der kein Ergebnis brachte, gingen wir alle ins Hotelzimmer, stöpselten die Telefone aus und verschlossen die Türen...wir schliefen 12 Stunden bis Mittag durch...als Stephan und ich aus dem Bett kamen und wir unsere Koffer gepackt haben und in die Lobby gegangen sind, standen bereits die anderen 8 dort und warteten auf uns...die restlichen 5 Leute waren tatsächlich wieder auf der Arbeit...
Miriam, (das Photo in meinem Vorstellungspost, die Frau, die nach links blickt)
rief den Ober-Boss der Firma an und erklärte ihm den Sachverhalt...(wir kannten den Boss vom Training und lernten ihn gut kennen...ich habe seine Frau gezeichnet, da war er sehr erfreut)...der Boss war über alle Maßen entsetzt...er konnt nicht glauben, dass wir über 20 Stunden pro Tag arbeiten, und das 5 Tage am Stück...er schickte uns Geld per Überweisung zu, dass wir Stunden später abholten, fuhren aber direkt nach dem Telefonat los, mit dem 2. Van...10 Mann...in einer fremden Stadt..in einem fremden Land...a la Road Trip...wir haben dann erst mal Proviant und eine Karte gekauft...fuhren bis nach Dover...unterwegs rekapitulierten und resümierten wir noch mal die ganze Situation...während der Zeit verschlimmerte sich (trotz des langen Schlafes) der Zustand Stephans...er beschuldigte uns, teil einer Verschwörung zu sein, dass wir das alles nur geplant haben, um ihn zu entführen und ihn für Scientology zu rekrutieren...aber für den Moment konnten wir ihn noch besänftigen...
...aber dann war es soweit....nach über 9 Stunden Fahrt nach Dover (pausenloses Verfahren mit inbegriffen) erreichten wir die Fähre und gingen an Bord. Die Fahrt dauert sehr lange...ich glaube 3 Stunden oder so...an Bord feierten wir den Geburtstag einer unserer Roadtripper...wir tranken O-Saft an der Bar, Stephan, inzwischen schon regelrecht zittrig und verschwitzt, nahm auch einen Saft...kurze Zeit später fühlte er sich schwindelig und begab sich an Deck...es war bereits 23 Uhr an einem stürmischen November auf hoher See...nach der Geburtstagsparty wollten wir uns alle nochmal zusammensetzen um die allgemeine Situation zu besprechen...Miriam und zwei andere Kollegen habe ich die Theorie Stephans erklärt...erst sagten sie, du spinnst...aber nachdem ich einige Argumente vorbrachte, wie merkwüridges Verhalten, Anspielungen und andere Sachen, haben sie es ernster genommen...sie begannen niemandem mehr zu trauen...als die Gruppe fast vollständig war, fragte ich den Aushilfsteamleiter, der dem Teamleiter unter die Arme griff wenn er nicht da war...sein Name war Michael (er war aber Deutscher)...ihm brachten wir am wenigsten Vertrauen entgegen...also ich fragte ihn ganz direkt, ob RGIS etwas mit Scientology oder ähnlichem zu tun hat...die Frage hatte ihn so verdutzt, dass er wohl deshalb so komisch reagierte, aber man sah ihn tief schlucken und ein gebrochenes und unglaubwürdiges, lang geschwungenes Neeiiiinnn kam heraus....diese Reaktion verstärkte unsere Theorie und ich hämmerte ihm weitere Fragen an den Kopf, warum dies und warum das geschah...er wußte auf viele meiner Fragen keine Antwort, was die Sache nur noch verschlimmerte....währenddessen, bat ich einen Teil der Gruppe nach dem inzwischen vermissten Stephan zu suchen...er wahr nirgends zu finden...
...als ich mich an sein Unwohlsein erinnerte, dachte ich an das Achterdeck, und fand ihn sogleich, aber ich hatte bereits das halbe Schiff abgesucht und war entsprechend k.o. Ich erklärte ihm den momentanen Sachverhalt aber er hörte mir gar nicht zu, er beschuldigte mich, ein Teil der Verschwörung gegen ihn zu sein, denn als er meine Schweißperlen an der Stirn sah, dachte er, ich würde vor Nervosität durch Lügen so schwitzen, dabei bin ich eine halbe Stunde quer durch das Schiff gerannt um ihn zu finden, aber das wollte er mir nicht glauben. Zum Abschluss beschuldigte er mich, ihn vergiftet zu haben, da ich ihm den Orangensaft gegeben habe und er sich danach unwohl fühlte...völlig perplex und kopfschüttelnd ging ich dann wieder zu den anderen, denn ich wollte ihn nicht weiter belästigen...er stand zu nah an der Reeling...und in seiner Situation....naja....auf jeden Fall ging ich zurück...inzwischen waren wir in Calais, das Schiff legte an und wir gingen alle ins Auto...tja, bis auf Stephan...wir wußten nicht wo er war, aber wir hatten keine Wahl, wir mussten von Bord...an der Laderampe fanden wir ihn, und sagten ihm er solle einsteigen, wir wollten los...aber er weigerte sich...wir wurden lauter und fordernder, aber das verängstigte ihn noch mehr...wir fuhren dann runter von der Fähre auf einen nahegelegenen Parkplatz und warteten auf ihn...währenddessen stritten wir uns...wir stritten wegen Stephan und seiner Psychose, wir stritten wegen der ganzen Situation, wir bedrohten uns regelrecht...die Situation eskalierte fast....dann kam ein Polizeibus vorbei und parkte weit ab von uns...kurze Zeit später sahen wir Stephan wie er in den Bus stieg...ich lief sofort zu ihm und fragte was das soll....er sagte, er habe sich als illegaler Einwanderer ausgegeben und wolle lieber mit den Bullen als mit uns fahren...ich rannte wutentbrannt zurück und holte seine Koffer aus dem Wagen...in einer dramatischen "Geldübergabe ähnlichen Szene" überreichte ich einem der Polizisten die Koffer und ging wieder...die Diskussion um Stephan wurde immer heftiger, Miriam und die Dame, die Geburtstag hatte (ich hab ihren Namen vergessen) fingen an zu weinen...es war eine sehr geladene Atmosphäre...nach einer halben Stunde beruhigten wir uns wieder und setzten unsere Tour fort....während der Fahrt bemerkten wir noch dass ein Koffer Stephans in unserem Wagen war, dort befanden sich alle Papiere und Ausweise...Stephan konnte nur gebrochenes Schulenglisch, das wars, kein Wort französisch...wir haben uns natürlich große Sorgen gemacht....
nach 3 Stunden Fahrt fingen wir plötzlich an zu lachen....wir lachten über die ganze Situation und wie bescheuert wir waren, dass alles zu glauben was wir uns ausgedacht und vermutet hatten. Es war wirklich zum Totlachen...aber diese Tour schweißte uns 9 total zusammen...und nachdem wir vom Boss belobigt wurden, durch unseren Einsatz in England, durften wir von da an seinen Van benutzen, für die weiteren Touren, die wir zunächst in Deutschland durchführten...und zwar unter genialen Bedingungen, während die einen 60 Mann im Bus hockten, konnten wir, inzwischen nur noch 4 Mann (Kurush, Miriam, Gürkan und ich) mit dem Van fahren, und auch ab und zu ein paar Abstecher machen...wir wohnten zusammen mit den Anderen immer in 4 Sterne Hotels (eines war sogar ein 4 Sterne + ...die Esplanade in Jena...ein Traumhotel), mussten zwar 12 Stunden ackern, bekamen aber immer einen Tag frei, wenn wir in einer fremden Stadt wie Berlin, Paris, Hamburg usw. waren...waren aber immer einen Monat von zuhause weg...aber die Hotels haben es sehr angenehm gemacht....es war die beste aller Zeiten...es war die schlechteste aller Zeiten....ich erinnere mich gern an diese Zeit zurück...und danke, das ihr bis hier hin durchgehalten habt mit lesen... ...aber diese Geschichte ist wirklich passiert...
Ich fang einfach mal an:
Also eines meiner unglaublichsten, besten und tragischsten, erinnerungswürdigsten Erlebnisse war, als ich 2001 bei RGIS gearbeitet habe, einer amerikanischen Inventurfirma...wir waren gerade mit dem Training fertig, als es hieß wir sollten mit einem kleinen Team (15 Mann) nach England, um den Teesäufern da drüben zu helfen...gesagt, getan, wir sind dann umgehend mit Sack und Pack per Vans durch Europa, mit der Fähre rüber nach England, und weiter nach London...auf der Fahrt dahin lernten wir uns natürlich näher kennen...unter anderem lernte ich einen Typen namens Stephan kennen, der auch ganz frisch von der Schule kam und jetzt die Arbeitsluft schnupperte...
In London angekommen, wurden wir in einem Hotel untergebracht und durften erst mal die Stadt kennenlernen....am nächsten Tag gings dann an die Arbeit und zwar gleich punkt 7:00...das lustige daran war, dass wir in den 5 Tagen, wo wir in England waren, uns immer verfahren haben und jedesmal 2 Stunden zu spät zur Arbeit kamen...jedes Mal...lag daran dass wir unser Hotel in Harrow hatten, und da sehen alle Häuser und Straßen gleich aus...und durch den spiegelverkehrten Kreisverkehr wurde es auch nicht besser...aber egal...
...auf jeden Fall haben wir den vorgesehen Laden überprüft, nach 12 Stunden waren wir fertig...aber dann gings nach einer Stunde Ruhepause gleich weiter zum nächsten Laden...bis zum nächsten Morgen...völlig erledigt gings dann erst mal ins Bett für 5 Stunden, und dann gings schon wieder ans Werk...ein weiterer Laden musste überprüft werden...unterdessen machte sich die Übellaunigkeit in der Gruppe breit...wir schuffteten uns den Arsch ab, und bekamen 1, 2 Stunden Schlaf...manchmal auch etwas mehr, aber nicht genug...und während dieser ganzen Zeit, haben wir uns schon Gedanken gemacht, was das soll, denn es ging ungeheuer an die Substanz, und genau zählen konnte man nicht, wenn man total übermüdet ins Regal gleitet, so wie es bei mir am 4. Tag der Fall war...während unserer super kurzen Pausen war in der Gruppe auch immer ein Arbeitskollege namens Antonius dabei, der laufend was von Scientology quatschte und uns sogar anwarb...erst dachten wir, dass wäre nur ein Witz oder so...aber vielleicht auch bedingt durch die pausenlose fast 22 stündige Arbeit waren wir im Kopf wie ein Schwamm, wir nahmen alles auf und konnten nicht mehr logisch denken...am 5. Tag, wir waren wieder fix und fertig, hat sich die Gruppe kurz getrennt, Stephan und ich waren immer zusammen, denn durch die merkwürdigen Arbeitsmethoden und das mit der Zeit ungewöhnlicher werdende Verhalten einzelner Personen, wurden wir zunehemend misstrauischer...wir dachten tatsächlich daran, RGIS gehört zur Scientology und will uns hier irgendwie umpolen oder irgendwie beeinflussen...
In der Nacht des 5. Tages gegen 0:00 Uhr, wir waren gerade wieder mit einem Job fertig, sollten wir nach 1 stündiger Pause erneut ran...und da platzte uns der Kragen, ich ergriff das Wort und warf dem Teamleiter vor, er würde uns hier zu Tode schufften lassen und wie bescheuert das wäre, vor allem weil unsere Arbeit eine hohe Genauigkeit abverlangt...ich verlangte von ihm, er solle uns 12 Stunden schlafen lassen, nicht weniger, ich schrie ihn regelrecht an, aber ich hatte auch eine Menge Leute hinter mir, die mich unterstzützten...9 um genau zu sein, die genauso dachten (Stephan mit eingeschlossen)...nach dem heftigen Streit, der kein Ergebnis brachte, gingen wir alle ins Hotelzimmer, stöpselten die Telefone aus und verschlossen die Türen...wir schliefen 12 Stunden bis Mittag durch...als Stephan und ich aus dem Bett kamen und wir unsere Koffer gepackt haben und in die Lobby gegangen sind, standen bereits die anderen 8 dort und warteten auf uns...die restlichen 5 Leute waren tatsächlich wieder auf der Arbeit...
Miriam, (das Photo in meinem Vorstellungspost, die Frau, die nach links blickt)
rief den Ober-Boss der Firma an und erklärte ihm den Sachverhalt...(wir kannten den Boss vom Training und lernten ihn gut kennen...ich habe seine Frau gezeichnet, da war er sehr erfreut)...der Boss war über alle Maßen entsetzt...er konnt nicht glauben, dass wir über 20 Stunden pro Tag arbeiten, und das 5 Tage am Stück...er schickte uns Geld per Überweisung zu, dass wir Stunden später abholten, fuhren aber direkt nach dem Telefonat los, mit dem 2. Van...10 Mann...in einer fremden Stadt..in einem fremden Land...a la Road Trip...wir haben dann erst mal Proviant und eine Karte gekauft...fuhren bis nach Dover...unterwegs rekapitulierten und resümierten wir noch mal die ganze Situation...während der Zeit verschlimmerte sich (trotz des langen Schlafes) der Zustand Stephans...er beschuldigte uns, teil einer Verschwörung zu sein, dass wir das alles nur geplant haben, um ihn zu entführen und ihn für Scientology zu rekrutieren...aber für den Moment konnten wir ihn noch besänftigen...
...aber dann war es soweit....nach über 9 Stunden Fahrt nach Dover (pausenloses Verfahren mit inbegriffen) erreichten wir die Fähre und gingen an Bord. Die Fahrt dauert sehr lange...ich glaube 3 Stunden oder so...an Bord feierten wir den Geburtstag einer unserer Roadtripper...wir tranken O-Saft an der Bar, Stephan, inzwischen schon regelrecht zittrig und verschwitzt, nahm auch einen Saft...kurze Zeit später fühlte er sich schwindelig und begab sich an Deck...es war bereits 23 Uhr an einem stürmischen November auf hoher See...nach der Geburtstagsparty wollten wir uns alle nochmal zusammensetzen um die allgemeine Situation zu besprechen...Miriam und zwei andere Kollegen habe ich die Theorie Stephans erklärt...erst sagten sie, du spinnst...aber nachdem ich einige Argumente vorbrachte, wie merkwüridges Verhalten, Anspielungen und andere Sachen, haben sie es ernster genommen...sie begannen niemandem mehr zu trauen...als die Gruppe fast vollständig war, fragte ich den Aushilfsteamleiter, der dem Teamleiter unter die Arme griff wenn er nicht da war...sein Name war Michael (er war aber Deutscher)...ihm brachten wir am wenigsten Vertrauen entgegen...also ich fragte ihn ganz direkt, ob RGIS etwas mit Scientology oder ähnlichem zu tun hat...die Frage hatte ihn so verdutzt, dass er wohl deshalb so komisch reagierte, aber man sah ihn tief schlucken und ein gebrochenes und unglaubwürdiges, lang geschwungenes Neeiiiinnn kam heraus....diese Reaktion verstärkte unsere Theorie und ich hämmerte ihm weitere Fragen an den Kopf, warum dies und warum das geschah...er wußte auf viele meiner Fragen keine Antwort, was die Sache nur noch verschlimmerte....währenddessen, bat ich einen Teil der Gruppe nach dem inzwischen vermissten Stephan zu suchen...er wahr nirgends zu finden...
...als ich mich an sein Unwohlsein erinnerte, dachte ich an das Achterdeck, und fand ihn sogleich, aber ich hatte bereits das halbe Schiff abgesucht und war entsprechend k.o. Ich erklärte ihm den momentanen Sachverhalt aber er hörte mir gar nicht zu, er beschuldigte mich, ein Teil der Verschwörung gegen ihn zu sein, denn als er meine Schweißperlen an der Stirn sah, dachte er, ich würde vor Nervosität durch Lügen so schwitzen, dabei bin ich eine halbe Stunde quer durch das Schiff gerannt um ihn zu finden, aber das wollte er mir nicht glauben. Zum Abschluss beschuldigte er mich, ihn vergiftet zu haben, da ich ihm den Orangensaft gegeben habe und er sich danach unwohl fühlte...völlig perplex und kopfschüttelnd ging ich dann wieder zu den anderen, denn ich wollte ihn nicht weiter belästigen...er stand zu nah an der Reeling...und in seiner Situation....naja....auf jeden Fall ging ich zurück...inzwischen waren wir in Calais, das Schiff legte an und wir gingen alle ins Auto...tja, bis auf Stephan...wir wußten nicht wo er war, aber wir hatten keine Wahl, wir mussten von Bord...an der Laderampe fanden wir ihn, und sagten ihm er solle einsteigen, wir wollten los...aber er weigerte sich...wir wurden lauter und fordernder, aber das verängstigte ihn noch mehr...wir fuhren dann runter von der Fähre auf einen nahegelegenen Parkplatz und warteten auf ihn...währenddessen stritten wir uns...wir stritten wegen Stephan und seiner Psychose, wir stritten wegen der ganzen Situation, wir bedrohten uns regelrecht...die Situation eskalierte fast....dann kam ein Polizeibus vorbei und parkte weit ab von uns...kurze Zeit später sahen wir Stephan wie er in den Bus stieg...ich lief sofort zu ihm und fragte was das soll....er sagte, er habe sich als illegaler Einwanderer ausgegeben und wolle lieber mit den Bullen als mit uns fahren...ich rannte wutentbrannt zurück und holte seine Koffer aus dem Wagen...in einer dramatischen "Geldübergabe ähnlichen Szene" überreichte ich einem der Polizisten die Koffer und ging wieder...die Diskussion um Stephan wurde immer heftiger, Miriam und die Dame, die Geburtstag hatte (ich hab ihren Namen vergessen) fingen an zu weinen...es war eine sehr geladene Atmosphäre...nach einer halben Stunde beruhigten wir uns wieder und setzten unsere Tour fort....während der Fahrt bemerkten wir noch dass ein Koffer Stephans in unserem Wagen war, dort befanden sich alle Papiere und Ausweise...Stephan konnte nur gebrochenes Schulenglisch, das wars, kein Wort französisch...wir haben uns natürlich große Sorgen gemacht....
nach 3 Stunden Fahrt fingen wir plötzlich an zu lachen....wir lachten über die ganze Situation und wie bescheuert wir waren, dass alles zu glauben was wir uns ausgedacht und vermutet hatten. Es war wirklich zum Totlachen...aber diese Tour schweißte uns 9 total zusammen...und nachdem wir vom Boss belobigt wurden, durch unseren Einsatz in England, durften wir von da an seinen Van benutzen, für die weiteren Touren, die wir zunächst in Deutschland durchführten...und zwar unter genialen Bedingungen, während die einen 60 Mann im Bus hockten, konnten wir, inzwischen nur noch 4 Mann (Kurush, Miriam, Gürkan und ich) mit dem Van fahren, und auch ab und zu ein paar Abstecher machen...wir wohnten zusammen mit den Anderen immer in 4 Sterne Hotels (eines war sogar ein 4 Sterne + ...die Esplanade in Jena...ein Traumhotel), mussten zwar 12 Stunden ackern, bekamen aber immer einen Tag frei, wenn wir in einer fremden Stadt wie Berlin, Paris, Hamburg usw. waren...waren aber immer einen Monat von zuhause weg...aber die Hotels haben es sehr angenehm gemacht....es war die beste aller Zeiten...es war die schlechteste aller Zeiten....ich erinnere mich gern an diese Zeit zurück...und danke, das ihr bis hier hin durchgehalten habt mit lesen... ...aber diese Geschichte ist wirklich passiert...
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