Homosexuelle Hochzeit

[Denon]

So, nu muss ich auch mal meinen Senf dazu abgeben.

Sollen Homosexuelle heiraten dürfen ? Öhm ---------> yep !

Ich bin selber Schwul (Homosexuell hört sich so wissenschaftlich an) und lebe jetzt seit guten 9 Jahren mit meinem Partner zusammen. Wir haben vor 3 Jahren ein Haus gebaut und haben einen Hund und 2 Katzen

Generell würde ich schon gerne "heiraten". Das Problem ist allerdings dass im Moment - zumindest in D - mit dieser Heirat fast alle Pflichten vor dem Gesetz verbunden sind und fast keine Rechte. Für den gegenseitigen Unterhalt sind wir dann zuständig - im Todesfall und daraus resultierenden Erbfall zahlen wir aber eine Erbschaftssteuer als hätten wir uns nie gekannt (im Gegensatz zum Hetenpaar).

BTW lege ich auf den Begriff "Heirat" und "Ehe" auch keinerlei Wert. Überholte Worte !!
Dieses Gelaber "Familie hat mit Kindern zu tun" ist absoluter Schmarrn. Familie ist überall dort wo mehr als 1 Mensch zusammenlebt und wo füreinander eingestanden wird. Auch eine WG kann Familie sein !
Was mich wirklich ärgert ist dass ein Ehepaar - dass keine Kinder hat - sofort "Rechte" bekommt die mir und meinem Lebenspartner generell verwehrt werden . Ich spreche da eben ein Erbrecht, Steuerrecht usw. an. Nur durch die Heirat hat dieses Paar nämlich für den Staat und die Gesellschaft gar nichts getan. Ich werde wohl mein Leben lang Steuerklasse I haben - genauso wie mein Partner. Ehegattensplitting ? Was ist dass für uns ?!

Fakt ist dass trotz aller möglichen Toleranz die so schön in den Medien verbreitet wird, Schwule in D immer noch schief angesehen werden. Der Satz "ich habe nichts gegen Schwule solange Sie mich in Ruhe lassen" kennt wohl jeder. Bloss was heisst denn "in Ruhe lassen" ? Ist es eine Belästigung wenn ich meinem Partner in der Öffentlichkeit über den Kopf streichel oder ihm einen Kuss gebe ? Damit meine ich nicht dass ich Ihm die Zunge an die Mandel halte - wie ich es oft bei Hetenpaaren beobachte.

Als Schwuler muss man lernen in dieser Gesellschaft zu leben - vor allen Dingen braucht man ein dickes Fell !! Homophobie ist allerorten zu beobachten....
Wir werden immer in der Minderheit sein und auch als solche behandelt werden. Schön wäre es halt nur wenn man sich nicht als "unnormal" oder "pervers" beschimpfen lassen müsste.

Zum Thema Kirche nur soviel: Ich bin vor 18 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Auf Einladung des damaligen Pfarrers bekam ich die Gelegenheit zu begründen warum. Meine Antwort damals war ganz einfach. "Ich unterstütze die Kirche in dieser Form nicht. Die Kirche sagt ich bin abnorm und unnormal. Warum soll ich mit meiner Kirchensteuer eine Organisation unterstützen die mich für pervers hält ? Da kann ich dass Geld auch demjenigen geben der mich vor 2 Wochen krankenhausreif geschlagen hat".
Zur Erklärung dazu. Ich wurde damals auf öffentlicher Strasse so zusammengeschlagen dass ich mir 2 Rippen und dass Nasenbein brach. Die Anzeige bei der Polizei endete damit dass der Polizist sagte "Was provozieren Sie den auch ?". Ich hatte dem Schläger damals nur erwidert: "Ja ich bin Schwul".
So wars vor 18 Jahren - und in kleinen Städten ist es heute noch so !

Solange der Staat nicht in der Lage ist die Schwulen und Lesben vor dem Gesetz vollkommen gleichzustellen wird sich wenig ändern - denn der Deutsche ist generell obrigkeitshörig. Und wenn der Staat sagt es ist okay kanns doch nicht so falsch sein (Achtung Ironie).
Dass die Kirche mal sagt es ist okay werden wir wohl nie erleben. Aber was die Kriche und der alte Mann in Rom sagen iss mir eh wurscht.

Abschliessend: "Ehe" ja - aber mit allen Rechten und Pflichten wie die Heten. Und es gibt viele Schwule die gern Kinder hätten - und definitiv bessere Eltern wären wie manches Gesocks in der Hetenwelt (sorry!)

[Bynaus]

Und es gibt viele Schwule die gern Kinder hätten - und definitiv bessere Eltern wären wie manches Gesocks in der Hetenwelt (sorry!)

Das denke ich auch. Zwei Eltern, auch wenn sie das gleiche Geschlecht haben, sind sicher besser, als nur ein Elternteil - oder gar keine. Ich finde aber, dass die Kinder auf jeden Fall auch den persönlichen Bezug zum anderen Geschlecht haben sollten. Wobei auch das etwas ist, was bei Alleinerziehenden nicht unbedingt gegeben ist. Aber vielleicht ist das einen eigenen Thread wert.

[Sandswind]

Was mich wirklich ärgert ist dass ein Ehepaar - dass keine Kinder hat - sofort "Rechte" bekommt die mir und meinem Lebenspartner generell verwehrt werden . Ich spreche da eben ein Erbrecht, Steuerrecht usw. an. Nur durch die Heirat hat dieses Paar nämlich für den Staat und die Gesellschaft gar nichts getan. Ich werde wohl mein Leben lang Steuerklasse I haben - genauso wie mein Partner. Ehegattensplitting ? Was ist dass für uns ?!

Der Hintergrund ist, daß das Grundgesetz die "Ehe" schützt. Ehe ist dabei unzweifelhaft die Verbindung von Mann und Frau zu einer Lebenspartnerschaft. Die hat der Staat zu schützen und zu fördern, da sie Kinder hervorbringen kann und soll und damit die "Keimzelle des Staates" ist. Daher sieht es der Gesetzgeber als gerechtfertigt an, eine Ehe anders zu beurteilen, als eine eingetragene Lebenspartnerschaft homosexueller Paare.

Das muß man keinesfalls teilen, aber das ist wohl noch immer die recht konservative (und natürlich vielfältig angreifbare) herrschende juristische Meinung. Unumstritten ist das aber nicht. Sowas unterliegt halt dem laaaangsamen Prozeß, den so einige Juristenhirne brauchen, um gesellschaftliche Veränderungen zu verarbeiten.

[Mayan]

Nein, das ist nicht die juristische Meinung. Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil zum Lebenspartnerschaftsgesetz schon 2002 festgestellt: "Es ist verfassungsrechtlich auch nicht begründbar, aus dem besonderen Schutz der Ehe abzuleiten, dass solche anderen Lebensgemeinschaften im Abstand zur Ehe auszugestalten und mit geringeren Rechten zu versehen sind."

Nun bin ich der Meinung, daß jegliche Unterschiede eine willkürliche Diskriminierung darstellen und damit verfassungswidrig sind. So weit ist die Rechtssprechung bei uns tatsächlich noch nicht. Aber das Abstandsgebot ist Vergangenheit, auch wenn es einige Politiker gibt, die sie tun, als ob sie von diesem Urteil nichts mitbekommen hätten.

Und was die Kinder angeht: Sicher ist es wünschenswert, Bezugspersonen beiderlei Geschlechts zu haben, aber schließlich gibt es nicht nur die Eltern. Patenonkel oder -tanten, andere Freunde der Familie, Großeltern, Lehrer... können alle auch zu wichtigen Bezugspersonen werden. Und es gibt genügend Kinder bzw. Jugendliche in "normalen" Familien, die eher neben ihren Eltern her- als mit ihnen zusammenleben. Auch eine solche Konstellation stellt also keinesfalls sicher, daß die Kinder tatsächlich Bezugspersonen haben.

Homosexuelle Eltern haben einen großen Vorteil: Sie werden ganz sicher nicht durch ein Versehen Eltern, sondern haben sich sehr bewußt dafür entschieden. Da kann man dann wohl auch erwarten, daß sie sich ein paar Gedanken über die Situation gemacht haben.

[Sandswind]

Nein, das ist nicht die juristische Meinung.

Es gibt ja auch nicht "die" juristische Meinung. Ich habe die Meinung der Kritiker dargsestellt, die (soweit ich das überblicken kann) trotz BVerfG-Urteil zumindest im Schrifttum noch in der Mehrzahl sind.

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil zum Lebenspartnerschaftsgesetz schon 2002 festgestellt: "Es ist verfassungsrechtlich auch nicht begründbar, aus dem besonderen Schutz der Ehe abzuleiten, dass solche anderen Lebensgemeinschaften im Abstand zur Ehe auszugestalten und mit geringeren Rechten zu versehen sind."

Umgesetzt wurde aber bisher relativ wenig, denn noch immer ist dieses (juristisch "begründete") Weltbild in vielen Köpfen festgesetzt. Mehr wollte ich damit auch nicht sagen, denn faktisch sind gleichgeschlechtliche Paare in der Tat nicht gleichberechtigt.

Daß dieses Weltbild vorgestrig ist, steht meiner Meinung nach außer Frage. Dummerweise, und das sagst Du ja selbst, sieht es in den Augen der Entscheidungsträger anscheinend anders aus.

[peterpan]

Selbstverständlich sollten homosexuelle Menschen heiraten dürfen, was sie ja mittlerweile ja wohl auch dürfen. Und das ist auch gut so!

[Jan Mollari]

Ich bin auch der Meinung, dass das absolut legal sein soll und das niemand Homosexuelle wegen ihrem Wunsch zu heiraten diskriminieren sollte, denn das ist einfach unfair.
Jeder Mensch sollte das Rercht haben so zu leben, wie er will und wenn jemand damit nicht leben kann, zwei Männern oder zwei Frauen beim Küssen zu zugucken, dann gibt es da ein ganz einfaches Mittel: Wegschauen und sich nicht weiter damit beschäftigen

[peterpan]

Ich bin auch der Meinung, dass das absolut legal sein soll und das niemand Homosexuelle wegen ihrem Wunsch zu heiraten diskriminieren sollte, denn das ist einfach unfair.
Jeder Mensch sollte das Rercht haben so zu leben, wie er will und wenn jemand damit nicht leben kann, zwei Männern oder zwei Frauen beim Küssen zu zugucken, dann gibt es da ein ganz einfaches Mittel: Wegschauen und sich nicht weiter damit beschäftigen

Ich begrüße deine Einstellung zu dem Thema, Jan Mollari. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Hochzeit von homosexuellen Partnern legal.

Schönen Avatar hast du dir ausgewählt.

[Jan Mollari]

Ich begrüße deine Einstellung zu dem Thema, Jan Mollari. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Hochzeit von homosexuellen Partnern legal.

Schönen Avatar hast du dir ausgewählt.

Ich weiß, dass es hier legal ist, aber es gibt sogar noch Länder da steht auf Homosexualität die Todesstrafe und das ist meiner Meinung nach einfach nur krank.

Vielen Dank, ich wusste nicht welches ich aussuchen wollte, da ich unbedingt eins von Babylon 5 haben wollte, was es aber hier nicht gibt, also musste ich auf meine zweite Lieblingsserie zurückgreifen und das ist Voyager und da dachte ich, da er ja auch meine Lieblings 1.Offizier ist, dass er der richtige MANN für mein Avatar ist.

[Valen]

@Jan: Natürlich gibt's B5-Avas hier! Nur leider in keiner eigenen Kategorie, so dass man sich durch die zig Seiten des Film- und Serienbereiches durchklicken muss, zumal noch manches falsch zugeordnet oder beschriftet ist. Aber es gibt welche (ein paar wenige).

[Whyme]

Selbstverständlich sollten homosexuelle Menschen heiraten dürfen, was sie ja mittlerweile ja wohl auch dürfen.

Jein. Es gibt die sogenannte "Eingetragene Lebenspartnerschaft", diese ist aber nicht mit der Ehe gleichzusetzen. Zwar kann man einen Familiennamen wählen und der eingetragene Partner wird auch im Erbfall wie ein Ehepartner behandelt und es gibt auch eine Unterhaltspflicht, es gibt jedoch viele Bereiche, in denen die Lebenpartnerschaft der Ehe nicht gleichgestellt ist. So werden Lebenspartner bei der Steuer und bei den Zuschlägen im ÖD nicht als Ehepartner angesehen, es gibt kein gemeinsames Adoptionsrecht und für die Kinder des Lebenspartners besteht nur ein eingeschränkes Sorgerecht.

Und das ist auch gut so!

Auch hier gilt ein Jein. Das Lebenspartnerschaftsgesetz ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber es gibt auch Aspekte der Lebenspartnerschaft, die sauer aufstoßen. Zum einen ist da das Ungleichgewicht zwischen Rechten und Pflichten. In einer Lebenspartnerschaft existieren die gleichen Pflichten wie in der Ehe, nicht aber die gleichen Rechte. Hinzu kommt, dass die Lebenspartnerschaft tatsächlich nur zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern geschlossen werden.

Damit befindet sich die Lebenspartnerschaft auf der Grenze zwischen Gleichstellung und Diskriminierung. Gleichstellung, weil gleichgeschlechtliche Partnerschaften dadurch eine Form von rechtlicher Anerkennung bekommen, Diskriminierung, weil die Lebenspartnerschaft eine Sonderregelung für Schwule und Lesben ist und sie damit wieder herausstellt.

Und darüber, dass man in Bayern den Lebenspartnern sogar die Zeremonie im Standesamt verweigert und sie nur beim Notar die entsprechenden Papiere unterzeichnen, will ich gar nicht reden... da reg ich mich nur auf.

Whyme

[Sandswind]

Und darüber, dass man in Bayern den Lebenspartnern sogar die Zeremonie im Standesamt verweigert und sie nur beim Notar die entsprechenden Papiere unterzeichnen, will ich gar nicht reden...

Ich hätte meinen Hintern darauf verwettet, daß man sich in Bayern einen der üblichen Sabotageakte einfallen läßt. Typisch, und somit kein Wunder. Da ist halt die Welt noch in Ordnung...

[peterpan]

Jein. Es gibt die sogenannte "Eingetragene Lebenspartnerschaft", diese ist aber nicht mit der Ehe gleichzusetzen. Zwar kann man einen Familiennamen wählen und der eingetragene Partner wird auch im Erbfall wie ein Ehepartner behandelt und es gibt auch eine Unterhaltspflicht, es gibt jedoch viele Bereiche, in denen die Lebenpartnerschaft der Ehe nicht gleichgestellt ist. So werden Lebenspartner bei der Steuer und bei den Zuschlägen im ÖD nicht als Ehepartner angesehen, es gibt kein gemeinsames Adoptionsrecht und für die Kinder des Lebenspartners besteht nur ein eingeschränkes Sorgerecht.



Auch hier gilt ein Jein. Das Lebenspartnerschaftsgesetz ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber es gibt auch Aspekte der Lebenspartnerschaft, die sauer aufstoßen. Zum einen ist da das Ungleichgewicht zwischen Rechten und Pflichten. In einer Lebenspartnerschaft existieren die gleichen Pflichten wie in der Ehe, nicht aber die gleichen Rechte. Hinzu kommt, dass die Lebenspartnerschaft tatsächlich nur zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern geschlossen werden.

Damit befindet sich die Lebenspartnerschaft auf der Grenze zwischen Gleichstellung und Diskriminierung. Gleichstellung, weil gleichgeschlechtliche Partnerschaften dadurch eine Form von rechtlicher Anerkennung bekommen, Diskriminierung, weil die Lebenspartnerschaft eine Sonderregelung für Schwule und Lesben ist und sie damit wieder herausstellt.

Und darüber, dass man in Bayern den Lebenspartnern sogar die Zeremonie im Standesamt verweigert und sie nur beim Notar die entsprechenden Papiere unterzeichnen, will ich gar nicht reden... da reg ich mich nur auf.

Whyme

Wenn ich bedenke, dass der § 175 StGB erst 1994 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen worden ist, geht das Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) schon in die richtige Richtung.

Das LPartG ist diskriminierend, weil es Schwule und Lesben herausstellt. Du hast auch recht, wenn du schreibst, dass in der Lebenspartnerschaft nicht die gleichen Rechte, wie in der Ehe gelten. Beispielsweise werden IMHO keinerlei Rechte aus den Bereichen Steuer- und Beamtenrecht gewährt, obwohl es da im Landesbeamtenrecht auch schon wieder Unterschiede gibt, da einige Bundesländer die Lebenspartnerschaft im Landesrecht anerkennen.

Ich gehe davon aus, dass sich das Lebenspartnerschaftsgesetz noch weiter entwickeln wird.

Und es war unter anderem der Freistaat Bayern, der seinerzeit ein Normenkontrollverfahren beim Bundesverfassungsgericht einleitete, mit dem Ziel, festzustellen, dass das Lebenspartnerschaftsgesetz verfassungswidrig und nichig sei. Das Bundesverfassungsgericht hat das Lebenspartnerschaftsgesetz für verfassungsgemäß erklärt.

[Jan Mollari]

@Jan: Natürlich gibt's B5-Avas hier! Nur leider in keiner eigenen Kategorie, so dass man sich durch die zig Seiten des Film- und Serienbereiches durchklicken muss, zumal noch manches falsch zugeordnet oder beschriftet ist. Aber es gibt welche (ein paar wenige).

Okay, habe es endlch gefunden, aber ein richtig tolles habe ich nicht gefunden, weil die alle so klein sind, aber das sieht ganz gut aus.
Aber wer zu Teufel braucht so viele Bilder von Ally McBeal?
Ich glaube so viele Fans wird sie hier wohl nicht haben.

[Whyme]

Ein "toller" Nebeneffekt der eingetragenen Lebenspartnerschaft ist mir neulich aufgefallen, als wir im Rahmen eines Bewerbungstrainings Personalfragebögen angeschaut werden.

In solchen soll man bei den pers. Angaben auch den Familienstand angeben. Durch die Angabe "Lebenspartnerschaft" outet man sich dadurch automatisch obwohl die Frage nach der sexuellen Orientierung zu den nicht statthaften Fragen gehört.

Whyme