Homosexuelle Hochzeit

[Sukie]

Alle Menschen, die nicht für ein Ja gestimmt haben, sind in meinen Augen intolerant. Wie kann man denn zwei Menschen, die sich lieben, verbieten zu heiraten nur weil das gegen irgendeine veraltete eh hirnrissige Norm verstößt. Soviel zum Thema offene, tolerante Gesellschaft. Schon allein, dass dieses Thema zur Diskussion steht und nicht grundsätzlich normal ist, zeigt wie verkappt das gesellschaftliche Denken ist!

Ebenso die Diskussion, ob es gesund für ein Kind ist in einer homosexuellen Umgebung aufzuwachsen. Hauptsache das Familienleben ist intakt. So lange man liebevoll erzogen wird, ist es doch völlig wurst, wo man aufwächst.

Darauf, dass die Kirche absolut engstirnig und gesellschaftlich rückständig ist, will ich jetzt gar nicht eingehen. Das ist eh klar.

[Lord Rover]

Ich glaube, dass das Kind die Person ist, die am wenigsten damit zu kämpfen hat, es zu verstehen. Wenn es das nicht anders kennt, dann wird es eher fragen:"Warum küssen sich da die Frau und der Mann?" Es ist doch so, dass wir von dem geprägt werden, womit wir gross werden. Das ist ähnliche der Ernährungssache: wir empfindne es als eklig, z.B. Würmer zu essen. aber was wäre, wenn wir von Kleinkindphase an Würmer bekommen hätten hier in der BRD. Dann würde es uns auch als normal erscheinen, weil wir es ja als völlig normale Sache über die Jahre verinnerlicht haben.

Und wer jetzt mit der These kommt "Jaaaaaaaaaaaaaa, aber dem Kinde fehlt doch dann die Vater-/Mutterfigur in der Entwicklung", den verweise ich dann gerne an all die alleinerziehenden Väter und Mütter, die ihren Nachwuchs ebenfalls nur in einer Vater- oder Mutterrolle erziehen können. Wären dann diese Kinder nicht auch unfähig, ein Leben zu führen, weil es ihnen an einer Person gemangelt haben soll? Und was ist mit den Kindern, die zwar beides haben, aber dennoch eine Person der beiden Teile nur so vom Hörensagen kennen, weil Vater oder Mutter beruflich oder sonstwie ewig abesend ist oder soich kaum mit dem Nachwuchs beschäftigt?

[froeschli]

Adoption könnte sich durchaus als problematisch erweisen!

Ebenso die Diskussion, ob es gesund für ein Kind ist in einer homosexuellen Umgebung aufzuwachsen. Hauptsache das Familienleben ist intakt. So lange man liebevoll erzogen wird, ist es doch völlig wurst, wo man aufwächst.

Ich möchte dir bezüglich der Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare vehement widersprechen! Es stimmt m.e. sehr wohl, dass ein Kind mit zwei Vätern oder zwei Müttern aufwachsen kann und alle wichtigen Lebensweisheiten mitvermittelt bekommt. Durch die Offenheit der Eltern wahrscheinlich sogar noch mehr, als so manch anderes Kind.

Problematisch wird die Sache jedoch spätestens im Kindergartenalter! Andere Kinder können sehr brutal damit umgehen, wenn ein Spielkammerad "schwule" Eltern hat. Dies kommt vor allem vor, wenn deren Eltern konservativ eingestellt sind oder die Kinder nicht über andere Verhältnisse und deren Legitimität aufgeklärt wurden.

Ich selber bin kein Adoptivkind eines homosexuellen Pärchens, aber einer meiner Elternteile ist dunkelhäutig. Dies war bei uns im Dorf Grund genug für alle Anwohner zu tuscheln und zu munkeln. Zumindest bei den erwachsenen. Die Kinder in meiner Klasse sind damit viel direkter und zum Teil auch böswilliger umgegangen! Ich kann mir ein ähnliches Verhalten bei solchen Adoptivkindern ebenfalls sehr gut vorstellen.

Oder was meint ihr dazu??

EDIT:
Ich habe natürlich trotzdem für die homosexuelle Ehe gestimmt!!

[En´til´za]

aber ich bin gegen Homosexuelle Ehen - und Überhaupt Homosexuelle!!!

die Menschen mögen sich lieben und ich verachte sie auch nicht - aber ich finde es nicht OK und wenn die Zusammenleben wollen sollen die das auch


Wie gesagt das ist meine Meinung - ich habe nichts gegen die Homos als Personen nur gegen das Homosein!

Auch wenn ich eine völlig andere Meinung habe, schön das es Menschen gibt die eine Meinung haben und dazu stehen ohne abwertend, ausfallend oder belidigend zu werden.

[Harmakhis]

Problematisch wird die Sache jedoch spätestens im Kindergartenalter! Andere Kinder können sehr brutal damit umgehen, wenn ein Spielkammerad "schwule" Eltern hat. Dies kommt vor allem vor, wenn deren Eltern konservativ eingestellt sind oder die Kinder nicht über andere Verhältnisse und deren Legitimität aufgeklärt wurden.

Das ist aber kein Argument gegen die Homeehe, noch gegen die Adoption durch homosexuelle Paar, sondern sogar eher für die Adoption. Denn je mehr Kind tolerant aufwachsen, um so besser.
Dieser Zustand - den es sicher gibt, ist ja nur ein Zeichen für mangelnde Aufklärung, Toleranz und Offenheit in weiten Teilen der Gesellschaft. Und man wird es nur schaffen den Anteil an verbohrten Menschen mit Scheuklappen und latenter Homophobie, sowie Rassismus, zu senken indem man eben nicht zurückschreckt, sondern die Leute mit dem konfrontiert, dass sie fürchten.

Die meiste dieser Ablehnung beruht ja auf Unwissenheit und Angst. Wenn man keinen Schwulen oder Farbigen kennt, dann glaubt man halt die Vorurteile, die seit Jahrhunderten existieren und hält die für Kinder-fressende Monster. Da hilft nur Aufklärung und Konfrontation. Die meisten sehen es dann auch ein, dass sie absoluten Schwachsinn geglaubt haben, wenn sie mal persönlich Homosexuelle, Farbige, Behinderte, etc. kennenlernen und feststellen, dass das auch ganz normale Menschen sind, von denen nichts Böses ausgeht.

EDIT: Erschreckend, wenn man sich durchliest wie reaktionär ich vor fünf Jahren über dieses Thema gedacht habe.

[Mendred]

Ich schließe mich voll und ganz meinem Vorredner(-schreiber) an.

Ich denke die Intoleranz ist eine der größten Krankheiten der der menschlichen Zivilisation und gehört ausgerottet. Wenn Homosexuelle sich lieben und heiraten wollen, warum sollte man sie nicht lassen? Auch finde ich ist es kein Problem, dass Schwule Kinder adoptieren, da jeder von ihnen je eine Rolle des Elternparts übernimmt. Auch denke ich ist es kein Problem, die Kinder darüber aufzuklären, dass die Eltern nicht "normal" (soll nicht beleidigend wirken) sind.

[froeschli]

@Harmakhis:
Wie ich schon oben geschrieben habe, bin ich nicht gegen die homosexuelle Ehe. Ganz im Gegenteil. Und zu deren Adoption von Kindern: Deine Argumente sind sehr überzeugend und wahrscheinlich auch gut fundiert. Aber denkst du wirklich, dass wir (die Gesellschaft) schon jetzt bereit sind für solche Konfrontationen? Ist es nicht wahrscheinlich, dass zuviel Veränderung und Liberalismus im Adoptionswesen die grosse Masse noch mehr in Ablehnung drängt? Wenn die homosexuelle Ehe jetzt gesetzlich geregelt und der heterosexuellen gleichgestellt wird, braucht es meiner Ansicht nach Zeit, für die Gesellschaft dies zu akzeptieren und zu verarbeiten. Wenn es erst einmal normal ist, das zwei Frauen oder zwei Männer zusammen vor dem Altar stehen, und nicht gleich jeder dritte mit dem Finger drauf zeigt, dann sind wir bereit für den nächsten Schritt. Leider ist die Tendenz zur Veränderung in unserer Gesellschaft immr schneller geworden und lässt den Menschen kaum mehr Zeit, ihr eigenes Weltbild anzupassen. Immer schnellere Fortbewegungsmöglichkeiten und bessere Kommunikation führt nun mal halt zu einem extremeren Kulturaustausch zwischen allen Regionen der, ich sag jetzt mal vernetzten Welt.

[Harmakhis]

Ich sehe das halt anders. Zurzeit sind zumindest in den USA wieder die reaktionären Kräfte auf dem Vormarsch und bei uns in Europa gewinnen sie langsam auch mehr und mehr Land. Da muss man dagegenhalt - und zwar aktiv. Wenn man jetzt wartet, bis sich alle dran gewöhnen und das ruhen lässt, dann wird alles vergebens sein... denn dann haben wir auch in Europa "wiedergeborene Christen" am Steuer, wie Bush, die glauben irgendein angeblich gottgegebenes Recht zu haben, was richtig und was falsch ist.

[Sukie]

@Froeschli: Ich sehe deinen Punkt und ich kann ihn auch nachvollziehen, gerade da du selber harte Zeiten durchgemacht hats. Aber prinzipiell stimme ich Harmakhis zu. Dagegen muss aktiv angegangen werden. Es kann nicht sein, dass wir intolerant bleiben, weil ein paar Menschen einfach nciht die Augenbinde abnehmen wollen. Was soll der Mist?
Schon im Kindergarten muss angefangen werden zu beleuchten, dass es einfach ganz normal ist, dass es homosexuelle und heterosexuelle Menschen gibt.

Man muss sich einfahc stark machen gegen die Gesellschaft und gegen den Strom schwimmen. Ich tu das auch schon mein ganzes Leben lang. Es ist erdammt hart udn es tut weh, aber es macht stark. Und ich sehe es nicht ein, mir irgendeine *Norm* aufzwingen zu lassen.

[froeschli]

@Sukie: Finde deine Einstellung wirklich stark!!

Schon im Kindergarten muss angefangen werden zu beleuchten, dass es einfach ganz normal ist, dass es homosexuelle und heterosexuelle Menschen gibt.

Stimm ich dir zu. Aber wir müssen es auch machen, ohne dass vorher ein Kind mit homosexuellen Eltern in unserem Kindergarten erscheint. Wenn wir die Gesellschaft verbessern und deren Vorurteile ausmerzen wollen, müssen wir unsere Differenzen überall thematisieren, nicht nur dort wo sie auftauchen.

Man muss sich einfahc stark machen gegen die Gesellschaft und gegen den Strom schwimmen. Ich tu das auch schon mein ganzes Leben lang. Es ist erdammt hart udn es tut weh, aber es macht stark. Und ich sehe es nicht ein, mir irgendeine *Norm* aufzwingen zu lassen.

Ich denke ich bin der allerletzte der dir oder sonstwem eine *Norm* aufzwingen will. Ich bin sogar froh, dass es Menschen wie dich gibt, die gegen den Strom schwimmen und sich gegen die Gesellschaft auflehnen. Ich selber habe meistens weder den Mut, noch die Kraft dazu.

@Harmakhis:
Ich weiss nicht genau, wie das mit den Parteien bei euch in Deutschland abgeht und wer da wie stark neo-christlich veranlagt ist, resp. was derjenige machen würde wenn er an die Macht kommt. Aber so viel ich weiss, ist es nicht so schlimm wie in Amerika, wo ein Mann auf alles ein Veto Recht hat und das Gesetz vier Jahre lang mehr oder weniger nach seinem gut dünken gestallten kann. Ich glaube jedoch nicht, dass die katholischen Werte der heterogenen Ehe wieder die Überhand gewinnen werden.

Offtopic:
Noch ein kleiner Witz:
Wenn etwas nicht ganz grün ist, nennt man das grünlich.
Wenn etwas nicht ganz blau ist, nennt man das bläulich.
Das ist der Grund, warum sich die CDU christlich nennt.

[Sukie]

Stimm ich dir zu. Aber wir müssen es auch machen, ohne dass vorher ein Kind mit homosexuellen Eltern in unserem Kindergarten erscheint. Wenn wir die Gesellschaft verbessern und deren Vorurteile ausmerzen wollen, müssen wir unsere Differenzen überall thematisieren, nicht nur dort wo sie auftauchen.

Da stimm ich dir zu. Ich arbeite seit 4 Jahren in der Übermittagsbetreuung einer Grundschule und ich lege riesengroßen Wert auf Aufklärung. Wenn die Kiddies mit Kraftausdrücken, wie Lesbe, Schwuchtel, Nutte etc ankommen, und das tun sie oft und gerne, hol ich sie mir immer zu mir und lass mir die Begriffe von ihnen erklären. Die müssen verstehen worüber sie reden. Ich versuche ihnen dabei auch imemr Toleranz zu vermitteln, wie zB, dass Nutte ein abwertendes Wort für Prostituierte ist, was halt ein Beruf ist. Oder halt, dass Homosexualität nicht schlechter ist als Heterosexualität. Die Kinder haben dafür auch ein offenes Ohr und reden da auch gern drüber. Ich weiß nciht, die kommen mit sowas immer zu mir, auch wenns um solche Fragen wie Menstruation oder Sex geht. LOl, wenn man einmal anfängt offen zu sein, wird man direkt ausgebucht ^^

Ich denke ich bin der allerletzte der dir oder sonstwem eine *Norm* aufzwingen will. Ich bin sogar froh, dass es Menschen wie dich gibt, die gegen den Strom schwimmen und sich gegen die Gesellschaft auflehnen. Ich selber habe meistens weder den Mut, noch die Kraft dazu.

Das ist schade. ich weiß, es ist nervenaufreibend, aber es gibt nichts schlimmeres, als sich unterzuordnen, wnen man anderer Meinugn ist...

[froeschli]

Das ist schade. ich weiß, es ist nervenaufreibend, aber es gibt nichts schlimmeres, als sich unterzuordnen, wnen man anderer Meinugn ist...

Für mich ist es weniger ein "sich unterordnen". Es ist einfach schwierig, wenn man vom äusserlichen her schon anders ist, etwas derartiges in der Gesellschaft verändern zu wollen. Es fällt mir doch massiv leichter hier in einem Forum im Internet meine Meinung zu vertreten, weil ich hier nicht gleich als Secondo abgestempelt werde. Es ist nicht so, dass mir das sonst überall im Leben passieren würde, aber es ist schon vorgekommen und das war nicht sehr angenehm.

[Sukie]

Äh, stopp. Wo bist du denn äußerlich anders? Nur weil du etwas dunkler bist als der mitteleuropäische Durchschnitt??? Da fängt es ja schon an....

[froeschli]

Sag das mal meinen Mitschülern aus der Primarschule. War Grund genug für die. Aber ich denke wir schweifen hier zu sehr vom Thema ab!!

[Sukie]

Hm, Grundschulkinder können wirklich fies sein. Das ist wahr. Hm, schweifen wir zu sehr ab, ich weiß nicht. Prinzipiell sind Hautfarbe, sexuelle Neigungen etc doch alles Teilbereiche der Akzeptanz und Toleranz, die vielen unseren Mitmenschen fehlen. Und ich glaube Kinder können, was das betrifft, auch wirklich böse von ihren Eltern aufgehetzt werden. Erleb das bei mir auf Arbeit des öfteren.