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    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Es dient also auch Niemandem, wenn sich Männer bei negativ belegten Begrifflichkeiten nicht allein angesprochen fühlen? In meiner Ansicht sehr wohl.
    Wem diente das und inwiefern?

    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Deine Begründung scheint mir eher eine Rechtfertigung für das vorhin erwähnte Rosinenpicken zu sein.
    Rosinenpicken bedarf keiner Rechtfertigung es ist nicht per se illegitim. Es bedarf einer Erläuterung inwiefern es illegitim zu selektieren. Ich habe kurz erklärt warum selektiert. Aussagen darüber ob ein Rosinepicken oder Selektieren gerechtfertigt ist, habe ich nicht getroffen.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Nein, das ist Selbstschutz. Ein Großteil dieser Frauen dürfte als Kind/Heranwachsende von Männern physisch oder psychisch misshandelt worden sein und in solchen Fällen greift das Unterbewusstsein von (weiblichen wie männlichen) Erwachsenen manchmal zu einer Überlebensstrategie, die sich Selbstbetrug nennt. Was in diesem konkreten Fall heißt: Wenn ich etwas nicht benennen kann, weil ich kein Wort dafür habe, dann existiert dieses Etwas auch nicht; wodurch mir meine gequälte Psyche vorgaukeln kann, dass nur Männer zu unaussprechlichen Dingen fähig und Frauen dagegen unantastbar sind.
    Ernsthaft Viola? Karl sagt "Denen ist nicht klar, wie sehr die ihrer Sache damit schaden." und du verneinst das mit dem Hinweis es läge Selbstbetrug vor. Nach einem erfolgreichen Selbstbetrug ist doch der betreffenden Person nicht klar wie die Dinge tatsächlich stehen.

    Kommentar


      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
      Ernsthaft Viola? Karl sagt "Denen ist nicht klar, wie sehr die ihrer Sache damit schaden." und du verneinst das mit dem Hinweis es läge Selbstbetrug vor. Nach einem erfolgreichen Selbstbetrug ist doch der betreffenden Person nicht klar wie die Dinge tatsächlich stehen.
      Ja, Tibo, mir ist schon klar, dass Du im Rosinenpicken Meister bist . Das "Nein" sollte implizieren, dass den Betroffenen in den meisten Fällen nicht bewusst ist, was sie antreibt. Natürlich schaden sie sich damit, aber nicht mit Absicht.

      Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
      Das Selbstschutz-"Argument" ist wenn überhaupt nur vorgeschoben. Tatsächlich ist es die wirkliche Meinung von einigen (insbesondere lesbischen) Feministinnen bis heute, dass Sadismus ein rein männliches Verhalten ist.
      Ja, wie kann eine Frau, der als Kind/Heranwachsende von Männern physische/psychische Gewalt angetan wurde, bloß auf solche Gedanken kommen? Auch ist mir völlig unverständlich, weshalb sie es unter diesen Vorbedingungen vorziehen sollte, Sex nur mit Frauen zu haben. Vielleicht weil Vertrauen unabdingbar für Zuneigung, Liebe und Intimität ist? Ein Vertrauen, welches sie Männern, allen Männern, nicht mehr entgegenbringen kann?


      Das Selbstschutz-Argument stammt von mir. Den Betroffenen (egal, ob Frau oder Mann, denn dieses psychische Phänomen findet sich nicht nur bei Feministinnen) ist meistens nicht bewusst, was sie antreibt. Manchen ist es bewusst, wird aber oft verdrängt, weil es zumindest zu diesem Zeitpunkt noch unerträglich wäre, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen. Bisweilen müssen auch bestimmte äußere Voraussetzungen (wie z.B. der Tod derjenigen Person[en], die das Leid verursacht haben) erfüllt sein, damit die/der Betroffene versuchen kann, mit der Vergangenheit halbwegs ins Reine zu kommen. Vollkommen gelingen wird ihm das ohnedies nicht, denn mittelprächtig verheilte Narben haben die verfluchte Angewohnheit immer wieder aufzubrechen.
      Zuletzt geändert von Viola; 22.11.2015, 10:45.
      »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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        Wir gleiten hier glaube ich gerade etwas vom Thema ab, könnte ein Mod der das ließt diese Diskussion vielleicht in einen anderen, passenderen Thread verschieben?

        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
        Ja, wie kann eine Frau, der als Kind/Heranwachsende von Männern physische/psychische Gewalt angetan wurde, bloß auf solche Gedanken kommen? Auch ist mir völlig unverständlich, weshalb sie es unter diesen Vorbedingungen vorziehen sollte, Sex nur mit Frauen zu haben. Vielleicht weil Vertrauen unabdingbar für Zuneigung, Liebe und Intimität ist? Ein Vertrauen, welches sie Männern, allen Männern, nicht mehr entgegenbringen kann?
        Der Missbrauch entschuldigt nicht das Hineinsteigern in einen latenten Männerhass.

        Ich kenne Missbrauchsopfer die selbst über solche Verhaltensweisen den Kopf schütteln (oder deutlich härtere Worte für derartiges Verhalten finden) würden. Mit einigen davon habe ich BDSM-orientierte Beziehungen geführt, die naturgemäß mehr Vertrauen benötigen als "Vanilla"-Beziehungen und das Opfer potenziell in Situationen bringen, in denen es sich an traumatische Erlebnisse erinnert fühlt. Der Aufbau von Vertrauen war da weniger das Problem, als das Ansprechen und Vermeiden der "Trigger" des Opfers.
        Es ist nicht so dass Traumata die durch *einzelne* Männer verursacht wurden vom Opfer automatisch auf *alle* Angehörige des Geschlechts projiziert werden.

        Ich will wohlgemerkt Missbrauch nicht kleinreden oder die Opfer stigmatisieren und ich habe selbst erlebt wie nachhaltig sich das auf die Psyche eines Opfers auswirken kann und was passiert wenn jemand versehentlich oder absichtlich einen "Trigger" bedient, der die alten Wunden wieder aufreißt und Erinnerungen an den Missbrauch hervorzieht. Und ehrlich, ich bin heilfroh, dass ich so etwas nie selbst erlebt habe und jedes Opfer hat mein vollstes Mitgefühl. Und ich will auch nicht bestreiten, dass es die Perspektive in Bezug auf Männer verändern kann.

        Aber ein kompletter, irreversibler Vertrauensverlust gegenüber 50% der Bevölkerung dieses Planeten erfordert mehr als negative Erfahrungen mit einzelnen Männern, egal wie übel diese gewesen sein mögen.

        Und selbst so ein kompletter Vertrauensverlust entschuldigt nicht, dass das Opfer *anderen* Frauen (mit und ohne Missbrauchsvergangenheit) unterstellt, nicht selbstständig denken zu können und von der bösen, bösen Männerwelt gehirngewaschen worden zu sein. Und sich dann ggf. noch berufen fühlt, einen (selbst-) gerechten Kreuzzug zu starten um andere Frauen vor etwas zu "retten", vor dem diese nie und nimmer gerettet werden wollten (Stichwort "Feminist Sex Wars" oder Selbstdarstellerinnen wie Alice Schwarzer oder Andrea Dworkin).

        Und das lässt noch außen vor, dass längst nicht alle solche radikalen Feministinnen jemals Opfer von Missbrauch geworden sind, in einigen Fällen liegt da einfach nur der klassische "intellektuelle Inzest" vor - dass die besagten Personen sich einfach nur bevorzugt im Dunstkreis ähnlich denkender aufgehalten haben und sich durch gegenseitige Bestätigung immer weiter hochgeschaukelt haben.

        Zitat von Viola Beitrag anzeigen
        Das Selbstschutz-Argument stammt von mir. Den Betroffenen (egal, ob Frau oder Mann, denn dieses psychische Phänomen findet sich nicht nur bei Feministinnen) ist meistens nicht bewusst, was sie antreibt. Manchen ist es bewusst, wird aber oft verdrängt, weil es zumindest zu diesem Zeitpunkt noch unerträglich wäre, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen. Bisweilen müssen auch bestimmte äußere Voraussetzungen (wie z.B. der Tod derjenigen Person[en], die das Leid verursacht haben) erfüllt sein, damit die/der Betroffene versuchen kann, mit der Vergangenheit halbwegs ins Reine zu kommen. Vollkommen gelingen wird ihm das ohnedies nicht, denn mittelprächtig verheilte Narben haben die verfluchte Angewohnheit, immer wieder aufzubrechen.
        Wie gesagt, mir sind die psychologischen Auswirkungen von Missbrauch vertraut, danke. Dennoch bleibe ich dabei, es entschuldigt nicht den Männerhass, den manche Feministinnen zur Schau stellen und derartig realitätsfremde Pauschalisierungen wie dass nur ein Geschlecht bestimmte negative Verhaltensweisen überhaupt entwickeln kann.

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          Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
          Der Missbrauch entschuldigt nicht das Hineinsteigern in einen latenten Männerhass.
          Kommt auf den Mann ein. Ich nehme ner missbrauchten Frau nen latenten Männerhass von vornherein nicht übel. Aber genauso wie es Männer wie dich gibt die ner traumatisierten Frau den latenten Männerhass nicht verzeihen, gibt es sicher auch Menschen, die ihn entschuldigen.

          Kommentar


            Ich fass das mal zusammen - Feministinnen betrügen sich selbst, weil sie Mißbrauchsopfer sind und einen Kanal für ihren Männerhass brauchen, und gehören eigentlich in Therapie deswegen? Und denen geht es gar nicht um echte sprachliche Gleichberechtigung? Klingt eigentlich nach Parolen, die von Männern an Stammtischen verbreitet werden

            Dann ist der Weg ja frei für islamische Werte in Europa, da Frauen die Nummer mit der Gleichberechtigung nur vorschieben
            Zuletzt geändert von Karl Ranseier; 22.11.2015, 12:31.
            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

            Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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              Nur für's Protokoll, ich habe mich mit keiner dieser Thesen gemein gemacht.

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                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Kommt auf den Mann ein. Ich nehme ner missbrauchten Frau nen latenten Männerhass von vornherein nicht übel. Aber genauso wie es Männer wie dich gibt die ner traumatisierten Frau den latenten Männerhass nicht verzeihen, gibt es sicher auch Menschen, die ihn entschuldigen.
                Hass ist in dem Zusammenhang in gleich doppelter Hinsicht destruktiv:

                Zum einen ist Hass die denkbar ungeeignetste Möglichkeit, solche Erlebnisse zu verarbeiten, weil man sich dadurch weiterhin am Erlebten festbeißt, es sich zwangläufig immer wieder vor Augen holt und dem Peiniger damit weiterhin (wenn auch unbewusst) Macht über das eigene Leben gibt.
                Entsprechende Aussagen bekam ich zumindest von den mir bekannten Missbrauchsopfern zu hören.

                Und im Fall der radikalen Feministinnen ist es zusätzlich auch so, dass sie ihrer eigenen Sache schaden, weil sie damit auch diejenigen mit ins Lächerliche ziehen, die sich ehrlich für Gleichberechtigung der Frau einsetzen und liefern der Gegenseite die Steilvorlage, es ginge ja nur darum Männer zu stigmatisieren. Wiederum, Beispiel Alice Schwarzer u.ä..

                Und davon abgesehen: Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass für Hass keinerlei Rechtfertigung möglich ist, egal worauf er sich bezieht und wo die Ursachen liegen. Jeder Mensch ist theoretisch in der Lage seine eigene Motivation zu überdenken und einen Schritt zurück zu machen, wenn sie ins Irrationale abrutscht, selbst jemand der von Natur aus zu irrationalen bis schädlichen Entscheidungen/Impulsen neigt.
                Wenn mehr Leute tatsächlich so agieren würden, hätten wir zumindest ein paar dumme Streitereien weniger in der Welt.

                Kommentar


                  Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                  Der Missbrauch entschuldigt nicht das Hineinsteigern in einen latenten Männerhass.
                  Natürlich entschuldigt Gewalt jedweder Art nicht für passive oder aktive Gegengewalt. Aber ich versuche immer zu verstehen, warum etwas ist, wie es ist.

                  Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                  Ich kenne Missbrauchsopfer die selbst über solche Verhaltensweisen den Kopf schütteln (oder deutlich härtere Worte für derartiges Verhalten finden) würden.
                  Weil sie anders damit umgehen. Doch kein Individuum kann willentlich beeinflussen, wie es mit negativen (und auch positiven) Erfahrungen umgeht oder einmal umgehen wird.

                  Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                  Es ist nicht so dass Traumata die durch *einzelne* Männer verursacht wurden vom Opfer automatisch auf *alle* Angehörige des Geschlechts projiziert werden. […]

                  […] Und das lässt noch außen vor, dass längst nicht alle solche radikalen Feministinnen jemals Opfer von Missbrauch geworden sind, in einigen Fällen liegt da einfach nur der klassische "intellektuelle Inzest" vor - dass die besagten Personen sich einfach nur bevorzugt im Dunstkreis ähnlich denkender aufgehalten haben und sich durch gegenseitige Bestätigung immer weiter hochgeschaukelt haben.
                  Ich habe von "einem Großteil der Frauen" gesprochen und nichts von "automatisch" gesagt. Aber es gehört sehr viel innere Kraft dazu, keine Pauschalurteile zu fällen, sondern sich stets vor Augen zu halten, das ich nicht alle für das verantwortlich machen kann, was mir Einzelne angetan haben. Doch um unbeirrbar zu dieser Erkenntnis stehen zu können, muss ich der Versuchung widerstehen, mich von der Gruppendynamik ("der Dunstkreis ähnlich Denkender") mitreißen zu lassen.

                  Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                  Aber ein kompletter, irreversibler Vertrauensverlust gegenüber 50% der Bevölkerung dieses Planeten erfordert mehr als negative Erfahrungen mit einzelnen Männern, egal wie übel diese gewesen sein mögen.
                  Solche Erfahrungen können eben Langzeitfolgen nach sich ziehen.

                  Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                  Und selbst so ein kompletter Vertrauensverlust entschuldigt nicht, dass das Opfer *anderen* Frauen (mit und ohne Missbrauchsvergangenheit) unterstellt, nicht selbstständig denken zu können und von der bösen, bösen Männerwelt gehirngewaschen worden zu sein. Und sich dann ggf. noch berufen fühlt, einen (selbst-) gerechten Kreuzzug zu starten um andere Frauen vor etwas zu "retten", vor dem diese nie und nimmer gerettet werden wollten (Stichwort "Feminist Sex Wars" oder Selbstdarstellerinnen wie Alice Schwarzer oder Andrea Dworkin).
                  Ich mag es auch ganz und gar nicht, wenn Frauenverbände glauben, in meinem Namen sprechen zu dürfen. Aber ein Teil der Feministinnen scheint wirklich davon überzeugt zu sein, dass alle Frauen so denken und fühlen wie sie und die gleichen Wünsche und Ziele haben.
                  »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

                  Kommentar


                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Natürlich entschuldigt Gewalt jedweder Art nicht für passive oder aktive Gegengewalt. Aber ich versuche immer zu verstehen, warum etwas ist, wie es ist.
                    Verstehen (im Sinne von die Ursachen nachvollziehen) kann ich das ja auch, aber das befreit die betroffenen Personen nicht von der Pflicht, sich selbst zu kontrollieren, genausowenig wie mich meine eigene klinische Diagnose davon befreit, meine Stimmungschwankungen und aggressiven Impulse im Zaum zu halten. Im Gegenteil, wenn man weiß woher solches Verhalten kommt verpflichtet es einen IMHO umso mehr dazu, sich selbst konstant zu kontrollieren oder sich in Behandlung zu geben wenn man bemerkt, damit keinen Erfolg zu haben.

                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Weil sie anders damit umgehen. Doch kein Individuum kann willentlich beeinflussen, wie es mit negativen (und auch positiven) Erfahrungen umgeht oder einmal umgehen wird.
                    Sehe ich wie gesagt komplett anders. Jeder kann und sollte idealerweise sein eigenes Verhalten kontrollieren. Dass das nicht immer klappt gestehe ich ein, auch und gerade in Bezug auf mich selbst. Aber die Wahl zwischen Kontrolle und Impuls ist immer da, bei jedem, in jeder Situation.
                    Tatsächlich ist das der Punkt, bei dem viele Therapien anfangen: Warnzeichen bei sich selbst erkennen und lernen, bewusst gegenzusteuern. Notfalls mit Hilfe anderer Personen.

                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Ich habe von "einem Großteil der Frauen" gesprochen und nichts von "automatisch" gesagt. Aber es gehört sehr viel innere Kraft dazu, keine Pauschalurteile zu fällen, sondern sich stets vor Augen zu halten, das ich nicht alle für das verantwortlich machen kann, was mir Einzelne angetan haben. Doch um unbeirrbar zu dieser Erkenntnis stehen zu können, muss ich der Versuchung widerstehen, mich von der Gruppendynamik ("der Dunstkreis ähnlich Denkender") mitreißen zu lassen.
                    Bestreite ich nicht mal. Aber wir alle sind (hoffentlich) selbstständig denkende Wesen und ebenso wissen wir alle (wiederum: Hoffentlich) über die Gefahren von Gruppendynamik und -zwang. Und gerade weil es nicht eine automatische, notwendige Reaktion ist, macht es das Umschlagen in generelles Misstrauen oder gar Hass zu einem klaren Fehlverhalten einzelner.

                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Solche Erfahrungen können eben Langzeitfolgen nach sich ziehen.
                    Auch das will ich nicht bestreiten, aber die Frage ist immer in wieweit man es selbst ausufern und sein ganzes Leben davon kontrollieren lässt.
                    Wie gesagt, die Frauen mit entsprechenden Erlebnissen die ich kenne erklärten *mir* selbst, dass das eine ungesunde Art ist damit umzugehen. Und zwar in Situationen in denen *ich* soweit war, aus Mitgefühl einen Hass auf deren Peiniger zu entwickeln.

                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
                    Ich mag es auch ganz und gar nicht, wenn Frauenverbände glauben, in meinem Namen sprechen zu dürfen. Aber ein Teil der Feministinnen scheint wirklich davon überzeugt zu sein, dass alle Frauen so denken und fühlen wie sie und die gleichen Wünsche und Ziele haben.
                    Dass sie davon überzeugt sind macht es nicht besser, sondern zeigt nur, dass sie ihre eigene Perspektive nie wirklich überdacht haben.

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                      Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                      Verstehen (im Sinne von die Ursachen nachvollziehen) kann ich das ja auch, aber das befreit die betroffenen Personen nicht von der Pflicht, sich selbst zu kontrollieren, genausowenig wie mich meine eigene klinische Diagnose davon befreit, meine Stimmungschwankungen und aggressiven Impulse im Zaum zu halten. Im Gegenteil, wenn man weiß woher solches Verhalten kommt verpflichtet es einen IMHO umso mehr dazu, sich selbst konstant zu kontrollieren oder sich in Behandlung zu geben wenn man bemerkt, damit keinen Erfolg zu haben.
                      Wie gesagt, manche sind sich nicht bewusst, was sie antreibt. Physische und psychische Gewalt gehen mit der Zeit Hand in Hand, aber psychische Gewalt allein hinterlässt keine sichtbaren physischen Spuren, sie frißt sich "nur" schleichend und nachhaltig ein. Und wie soll ein Kind wissen, was psychische Gewalt ist, die ja auch viele Gesichter hat?

                      Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                      Sehe ich wie gesagt komplett anders. Jeder kann und sollte idealerweise sein eigenes Verhalten kontrollieren. Dass das nicht immer klappt gestehe ich ein, auch und gerade in Bezug auf mich selbst. Aber die Wahl zwischen Kontrolle und Impuls ist immer da, bei jedem, in jeder Situation.
                      Tatsächlich ist das der Punkt, bei dem viele Therapien anfangen: Warnzeichen bei sich selbst erkennen und lernen, bewusst gegenzusteuern. Notfalls mit Hilfe anderer Personen.
                      Man muss aber erst einmal bereit dazu sein, sich einzugestehen, dass man ein Problem hat. Und diese Einsicht kann kein Dritter erzwingen. Nicht zu vergessen, dass Psyche auch in unserem ach so aufgeklärten 21. Jh. gern mit "Irresein" gleichgesetzt wird. Schon dadurch wird es vielen schwerfallen, sich selbst einzugestehen, dass da was nicht stimmt. Es ist schön, dass Du offenbar den Mut dazu gefunden hast, aber verlange deshalb nicht das gleiche von anderen, denn die sind nicht Du. Denn wer sich darauf einlässt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, den erwartet ein Fegefeuer und der beständige Drang, diesem wieder zu entfliehen.

                      Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                      Bestreite ich nicht mal. Aber wir alle sind (hoffentlich) selbstständig denkende Wesen und ebenso wissen wir alle (wiederum: Hoffentlich) über die Gefahren von Gruppendynamik und -zwang. Und gerade weil es nicht eine automatische, notwendige Reaktion ist, macht es das Umschlagen in generelles Misstrauen oder gar Hass zu einem klaren Fehlverhalten einzelner.
                      Nun ja, wenn das Internet als Gradmesser für selbstständiges Denken herhalten müsste… Scherz beiseite, selbst die Neurologen sind sich uneins darüber, ob wir tatsächlich vernunftgesteuerte Entscheidungen treffen können oder ob unser Unterbewusstsein uns das nur glauben lässt.

                      Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                      Auch das will ich nicht bestreiten, aber die Frage ist immer in wieweit man es selbst ausufern und sein ganzes Leben davon kontrollieren lässt.
                      Wie gesagt, die Frauen mit entsprechenden Erlebnissen die ich kenne erklärten *mir* selbst, dass das eine ungesunde Art ist damit umzugehen. Und zwar in Situationen in denen *ich* soweit war, aus Mitgefühl einen Hass auf deren Peiniger zu entwickeln.
                      Ist es auch, weil Selbstbetrug auf Dauer in eine Sackgasse führt. Er hilft uns dabei, die nächsten 24 Stunden zu überstehen – zu mehr verhilft er uns nicht.
                      »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

                      Kommentar


                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                        Hass ist in dem Zusammenhang in gleich doppelter Hinsicht destruktiv
                        Hass ist nicht destruktiver als Unversöhnlichkeit, er ist in der Konsequenz sogar sehr ähnlich.

                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                        Zum einen ist Hass die denkbar ungeeignetste Möglichkeit, solche Erlebnisse zu verarbeiten, weil man sich dadurch weiterhin am Erlebten festbeißt, es sich zwangläufig immer wieder vor Augen holt und dem Peiniger damit weiterhin (wenn auch unbewusst) Macht über das eigene Leben gibt.
                        Entsprechende Aussagen bekam ich zumindest von den mir bekannten Missbrauchsopfern zu hören.
                        Ich hasse nicht, deshalb kann ich das Gefühl nicht nachvollziehen. Die Missbrauchsopfer interpretieren das aber sicherlich nicht objektiv. Ich denke sie verwechseln Ursache und Wirkung. Nicht weil sie hassen hat der Täter noch Macht über sie, sondern weil sie noch ein Stückweit in der Missbrauchssituation sind, hassen Sie. Sie haben ne starke emotionale Verbindung, die kann nicht positiv sein. Bis sie das überwinden hassen sie halt. Ich sehe da nichts was man verzeihen müsste, weil ich nocht nicht mal sehe, dass man das den Frauen übel nehmen könnte. Du findest den Hass in diesem Zusammenhang unentschuldbar, wie gesagt ich hasse nicht, ich bin vielleicht einfach versöhnlicher.


                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen

                        Und im Fall der radikalen Feministinnen ist es zusätzlich auch so, dass sie ihrer eigenen Sache schaden, weil sie damit auch diejenigen mit ins Lächerliche ziehen, die sich ehrlich für Gleichberechtigung der Frau einsetzen und liefern der Gegenseite die Steilvorlage, es ginge ja nur darum Männer zu stigmatisieren. Wiederum, Beispiel Alice Schwarzer u.ä..
                        Da muss man aber mal attestieren, dass der zweite Teil der Destruktionskomponente des Hasses bei Missbrauchsopfern, keinerlei Bezug zu Hass oder Missbrauch hat.
                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen

                        Und davon abgesehen: Ich bin tatsächlich der Ansicht, dass für Hass keinerlei Rechtfertigung möglich ist, egal worauf er sich bezieht und wo die Ursachen liegen. Jeder Mensch ist theoretisch in der Lage seine eigene Motivation zu überdenken und einen Schritt zurück zu machen, wenn sie ins Irrationale abrutscht, selbst jemand der von Natur aus zu irrationalen bis schädlichen Entscheidungen/Impulsen neigt.
                        Ob du Hass für gerechtfertigt hältst, hat doch damit nichts zu tun, ob man jemandem seinen Hass verzeiht. Eine gerechtfertigte Aktion bedarf keiner Entschuldigung. Es macht also primär Sinn Dinge zu entschudligen, die ungerechtfertigt geschahen.
                        Rechtfertigung und Entschuldigung werden nicht zufällig unterschiedlich geschrieben. Die Worte haben unterschiedliche Bedeutungen.

                        Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen

                        Wenn mehr Leute tatsächlich so agieren würden, hätten wir zumindest ein paar dumme Streitereien weniger in der Welt.
                        Wenn mehr Leute Opfern Hass auf ihre Peinige übel nähmen und ihn nicht mal verzeihen wollen, hätten wir viel mehr saudumme Streitereien in der Welt.

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                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Wem diente das und inwiefern?
                          Zum Beispiel dem Teil der Bevölkerung, dem man duch solche Formulierungen unterstellt, allein zu solchen Taten fähig zu sein.

                          Rosinenpicken bedarf keiner Rechtfertigung es ist nicht per se illegitim. Es bedarf einer Erläuterung inwiefern es illegitim zu selektieren. Ich habe kurz erklärt warum selektiert. Aussagen darüber ob ein Rosinepicken oder Selektieren gerechtfertigt ist, habe ich nicht getroffen.
                          Und? Ist es das?
                          And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

                          Kommentar


                            Also über sog. Feminismus regen sich sowohl im deutschen Sprachraum als auch in der Anglosphere seit Jahren verschiedenste Blogger auf.
                            Nicht nur bei *ational *ale usw.

                            Da die Themen hier im Thread bei so traurigen Bereichen wie "Hass der Missbrauchsopfer" angekommen sind, möchte ich eine Stimmungsgranate hier in den Raum werfen.

                            Ich habe ja vor einiger Zeit mal Onlinedating betrieben und dachte ich gerate als dominanter Mann an total unterwürfige Mädels.
                            Und was bekomme ich? Kesse Bienen.
                            Weiblich, ja, aber eigenständig. Gleichzeitig aber auch sehr kuschelig. Und mit vielen Leidenschaften und erfolgreich im Beruf.

                            Emanzipation ist für mich so lange in Ordnung, wie, besonders im Privatleben, Männer Männer und Frauen Frauen sein dürfen. Wo niemand für sein Geschlecht "vorverurteilt" wird.
                            Dazu muss aber jeder bzw jedE wissen wer sie ist. Wissen wo sie steht. Vor allem auch sexuell.

                            In diesem Zusammenhang empfehle ich Mädels die mit Motorrädern und Pferden umgehen können.......
                            Und das nicht nur bei Sonnenschein sondern auch bei Regen. Nix schicky micky.

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                              Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
                              Zum Beispiel dem Teil der Bevölkerung, dem man duch solche Formulierungen unterstellt, allein zu solchen Taten fähig zu sein.
                              Einen solchen Teil der Bevölkerung kenne ich nicht. Bitte benenne ihn und erkläre inwiefern ihm so gedient wäre.
                              Weichst du den Fragen aus?
                              Mich interessiert die Antwort echt. Gäbe es eine solche Gruppe sollte man die Interessen ihren Mitglieder schützen.

                              Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
                              Und? Ist es das?
                              Meines Erachtens nur in Ausnahmefällen. Habe ich aber oben schon erwähnt.

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                                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                                Einen solchen Teil der Bevölkerung kenne ich nicht. Bitte benenne ihn und erkläre inwiefern ihm so gedient wäre.
                                Weichst du den Fragen aus?
                                Mich interessiert die Antwort echt. Gäbe es eine solche Gruppe sollte man die Interessen ihren Mitglieder schützen.
                                Genau wie eine reine Nutzung von Formen bei z.B. Berufsbezeichnungen als Diskriminierung der weiblichen Bevölkerung angesehen werden kann, kann die reine Nutzung von männlichen Formen bei negativ belegten Begriffen wie z. B. "Verbrecher" als Diskriminierung der männlichen Bevölkerung angesehen werden.

                                Falls du anderer Meinung bist, wüsste ich gerne weshalb das Wort "Polizist" eine einseitige Bevorzugung für die Männerschaft, "Mörder" aber keine einseitige Benachteiligung für eben diese darstellt.
                                And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

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