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    Zitat von Mendred Beitrag anzeigen
    was teilweise da an Texten aus den Handys schallt (diese Musik muss ich mir dauernd im Bus/Zug anhören), ist schon krass. Sex, Drogen etc.
    die texte waren zu zeiten des rock vom inhalt nicht anders. heute sind sie nur hemungsloser, das liegt an der immer weitreichender aufgeklärten gesellschaft

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      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Ebenfalls erwähnenswert ist, dass es kein Kollektivbewusstsein mehr unter den Studenten gibt. Das Studium in der DDR war beispielsweise so organisiert, dass die Studenten eines Studiengangs und Jahrgangs von Anfang bis zum Ende dieselben Lehrveranstaltungen in einer Art Klassenverband besuchten. Der Zusammenhalt zwischen den Studenten war entsprechend hoch. Unter solchen Bedingungen war es möglich, Studenten mit Problemen (z.B. Schwierigkeiten beim Verständnis des Stoffs) zu identifizieren und dann entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Heute dagegen ist jeder Student auf sich allein gestellt.
      Gerade "heute" ist das nciht mehr so, denn mit der Einführung von Bachelor-Abschlüssen und der damit verbundenen Verschulugn des Studiums weren solche Jahrgangsstrukturen gerade wieder hergestellt. Meine persönliche Anschauung ist, daß das nicht unbedingt die Qualität der Studenten verbessert, wohl aber ihre Organisationsfähigkeit, nach dem Motto: Das und das ist uns zu schwer, wir hätten bitte gerne leichtere Klausuren...

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        Aus dem Blickwinkel meiner Ex-DDR-Generation fällt es auch immer schwer zu erkennen, was an den Gymnasiasten jetzt so besonders sein soll. Wenn man mal die sogenannten "schweren Fächer", also die Naturwissenschaften nimmt, so wurde vom jedem DDR-Schüler standardmäßig mindestens genauso viel, teilweise sogar mehr verlangt.
        Und Naturwissenschaften sind, soweit ich weiß, auch die Fächer, die heutzutage in der Oberstufe am meisten abgewählt werden. Ein Kurs-/Punktesystem gab es in der DDR überhaupt nicht.

        IQ-Club Mensa: Der Osten ist intelligent - Nachrichten print-welt - WELT ONLINE

        Was insofern von Belang ist, als er zu DDR-Zeiten jahrelang Forschungen zur Intelligenz der Bevölkerung machen konnte, die ihn zu der Erkenntnis führten, dass hier "um 1990 eine Generation heranwuchs, die sich in ihrem mittleren IQ mit Ostasien (dieser gilt als einer der weltweit höchsten, Anm. d. Red.) messen konnte".
        13 Schuljahre: | ZEIT online

        Schon kurz nach der Wende war klar, dass die ehemaligen DDR-Abiturienten mit ihren nur 12 Schuljahren keineswegs weniger wussten als die Schulabsolventen im Westen. In einigen Fächern waren sie sogar besser.
        Ich denke, das ist vor allem vor dem Hintergrund der "Einheitsschule" recht interessant.

        taz.de - Archiv

        Lassen wir zuerst einmal die nackten Zahlen sprechen: Die Schulkinder der DDR brachten es auf einen durchschnittlichen IQ von 102, die heutigen Schulkinder in der ehemaligen DDR schaffen nur noch 95, genauso viel wie die in den alten Bundesländern.
        Ich weiß Den Letzten habe ich schon etwas oft gebracht.

        Unsereins fragt sich dann aber eben schon, was an der Leistung der Gymnasiasten heute so "toll" sein soll.

        Wobei ich natürlich auch selbst einsehe, dass es speziell diese "Imigranten-Problem" in der DDR auch nicht gab.

        Gruß, succo
        Zuletzt geändert von succo; 06.01.2008, 10:39.
        Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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          Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
          Gerade "heute" ist das nciht mehr so, denn mit der Einführung von Bachelor-Abschlüssen und der damit verbundenen Verschulugn des Studiums weren solche Jahrgangsstrukturen gerade wieder hergestellt.
          Das betrifft doch aber (noch) einen eher kleinen Teil der Studentenschaft. Vorherrschend ist weiterhin die alte bundesrepublikanische Form der Wissensvermittlung, bei der der Einzelne eben nicht in ein Kollektiv integriert ist.

          Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
          Meine persönliche Anschauung ist, daß das nicht unbedingt die Qualität der Studenten verbessert, wohl aber ihre Organisationsfähigkeit, nach dem Motto: Das und das ist uns zu schwer, wir hätten bitte gerne leichtere Klausuren...
          Das würde ja bedeuten, dass sich ein starkes Kollektivbewusstsein (d.h. ein starker Zusammenhalt der Studentenschaft) negativ auf den Lernerfolg ausübt. Oder allgemeiner ausgedrückt: Integration ist schlecht. Ich habe da so meine Zweifel, ob das richtig ist und ob Desintegrationsprozesse wirklich geplant/gewollt sind.
          Wahrscheinlich ist eher, dass der mangelnde Zusammenhalt der Studenten von den Lehrkörpern bzw. vom Universitätsbetrieb nicht beabsichtigt ist. Vermutlich jeder Professor oder einfache Dozent würde der Aussage zustimmen, dass es besser ist, Probleme (z.B. Prüfungsvorbereitung) im Kollektiv zu lösen anstatt das alleine zu tun. Obgleich der Wunsch nach besserer Integration bei den Verantwortlichen vorhanden ist, sind integrationsstiftende Maßnahmen (z.B. Unterricht in kleinen Gruppen, gemeinsame Rituale u.ä.) vom System bisher kaum vorgesehen.
          Bei uns an der Universität gibt es z.B. einen Studenten, der bereits seit vier oder fünf Jahren einen großen Teil der Lehrveranstaltungen (meist mehrere davon parallel) mit dem Tonbandgerät aufzeichnet – ohne dies mit den Dozenten abzusprechen. Der Student hat ganz offenkundig ein psychisches Problem, was u.a. auch daran deutlich wird, dass Lehrveranstaltungen des ersten Semesters aufgezeichnet werden, obwohl der Student bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium des Studiums ist. Den meisten Dozenten ist dieser Fall inzwischen bekannt – doch wie wird mit dem Problem umgegangen? Es wird nicht das persönliche Gespräch mit dem Studenten gesucht, sondern man verbietet einfach das Mitschneiden von Lehrveranstaltungen oder man macht Scherze. Bravo! Offenbar von den Mitarbeitern der Universität geduldet, wird dieser Student außerdem in der Campus-Zeitung verhöhnt. An diesem (zugegeben extremen) Beispiel wird ganz offenkundig, dass die Integration der Studenten in den Universitätsbetrieb deutliche Defizite aufweist. Ich behaupte, dass dies den Studenten nicht nutzt sondern schadet.
          Mein Profil bei Last-FM:
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            Ich glaube es geht Jack Crow nicht so sehr um die Integration, sondern um das eigenverantwortliche Arbeiten. Ich hab an meiner Uni u.a. als studentischer Vertreter an der Konzeption des BSc mitgewirkt und da muss selbst ich als Student sagen: es ist ein Witz!
            Mit Studium hat das nichts zu tun, dass ist einfach eine Ober-Oberstufe und nach Gesprächen mit Studenten aus anderen Unis aus den jeweiligen Fachschaftsvertretungen ist das wohl bundesweit ähnlich gelaufen.

            Das Studium wird verschult, die Eigenständigkeit enorm behindert und die Möglichkeit zur freien Entfaltung und persönlichen Gestaltung des Studiums, je nach Fähigkeiten und Muse schwinden völlig. Vieles ist auch den Professoren bewusst, aber die jeweiligen Vorgaben aus den Landesministerien sind meistens offenbar so stupide eng gehalten, dass man das kaum abwenden konnte.

            Und mit Integration hat das nicht zwingend etwas zu tun. In meinem Studiengang gibt es wie gesagt erst seit diesem Wintersemester den BSc, bei anderen Studiengängen an meiner Uni ein Jahr länger. Trotzdem gibt es innerhalb der Fächer, vor allem in den Naturwissenschaften, sehr gute Integration, einen starken Zusammenhalt der Studenten, etc.
            Es kommt eben nicht so stark auf die formale Konzeption des Studiengangs an, sondern auf die Ausgestaltung durch Professoren und Studenten.

            Der BSc wird die Integration und den Zusammenhalt eher senken, da dieser doch viel mehr auf das Leistungs- und Individualprinzip ausgerichtet ist, als Magister und Diplom. Hauptsache schnell durch mit möglichst vielen ECTS-Punkten. Das ist nicht förderlich für einen kollegialen Studentenverband, noch für die Qualität von Lehre und der Abschlüsse. Früher haben Universitäten durchaus noch den jeweiligen Studenten gebildet und auch Charakterentwicklung betrieben, da musste Eigenverantwortung übernommen werden, an der die Studenten dann auch gewachsen sind.
            Der BSc produziert nur noch Fachidioten mit minimalem Randwissen für die Wirtschaft. Ein weiterer Nagel am Sarg der selbstbewussten, selbstständigen Bildungsgesellschaft.

            Will man etwas für Integration tun, dann müsste man eher die verfassten Studierendenschaften fördern und da mehr Beteiligung schaffen. Da entstehen Kontakte über Fächergrenzen hinwegen, aber Dingen wie AStA, HSGs und Fachschaftsräten werden bundesweit die Gelder weggestrichen, in manchen Bundesländern sogar offen mit der Aussage, dass solche basisdemokratischen Strukturen an Hochschulen nicht erwünscht sind.
            Da ist es kein Wunder, dass die Zukunfts- und Perspektivenlosigkeit sich bis in die Hochschulen reinzieht und entsprechend auch das Verlangen ist, sich positiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft zu beteiligen.
            Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
            Makes perfect sense.

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              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
              Das betrifft doch aber (noch) einen eher kleinen Teil der Studentenschaft. Vorherrschend ist weiterhin die alte bundesrepublikanische Form der Wissensvermittlung, bei der der Einzelne eben nicht in ein Kollektiv integriert ist.
              Ich hab da jetzt keine aktuellen Zahlen zur Hand, aber das ist mit Sicherheit nur eine Frage eines (recht kurzen) Zeitraums - Magister- und Lehramtsstudiengänge sind inzwischen fast flächendeckend auf BAMA umgestellt, das Diplom wird sich insb. in den Ingenieurswissenschaften ein bischen länger halten, aber hier ist die Verschulung sowieso stärker ausgeprägt.

              Das würde ja bedeuten, dass sich ein starkes Kollektivbewusstsein (d.h. ein starker Zusammenhalt der Studentenschaft) negativ auf den Lernerfolg ausübt. Oder allgemeiner ausgedrückt: Integration ist schlecht. Ich habe da so meine Zweifel, ob das richtig ist und ob Desintegrationsprozesse wirklich geplant/gewollt sind.
              Wahrscheinlich ist eher, dass der mangelnde Zusammenhalt der Studenten von den Lehrkörpern bzw. vom Universitätsbetrieb nicht beabsichtigt ist.
              Grundsätzlich ist es ursprünglich schon so, daß zwischen Schule und Universität ein prinzipieller Unterschied hinsichtlich der Eigenverantwortung der Studenten besteht - wer an die Uni geht sollte erwachsen und damit in der Lage sein, selbst Entscheidungen zu treffen. Am ausgeprägtesten war dieses Ideal sicher in den alten Magisterstudiengängen - dort musste man sich im allgemeinen komplett selbst organisieren, welche konkreten Veranstaltungen man besuchte oder wann man seine Prüfungen ablegte war einem grundsätzlich selbst überlassen. Das Problem ist natürlich, daß dies eine recht hohe Erwartungshaltung ist, der nicht jeder Student entsprechen kann - insbesondere, da geistes- und sozialwissenschaftliche Magisterfächer sehr häufig von Leuten gewählt werden, die einfach keine Ahnung haben was sie machen wollen (nach dem Motto: Ich studier Germanistik, Deutsch kann ich ja schon). Dieses System wirkt also tendenziell einer Nivellierung entgegen: Wer in der Lage ist sich selbst gut zu organisieren, für den bietet das System optimale Freiheiten und Entfaltungsmöglichkeiten, wer das jedoch nicht kann fühlt sich schnell überfordert. Der BA macht nun genau das Gegenteil: Durch die Verschulung wird das Niveau nivelliert und Freiheiten werden eingeschränkt; dies übrigens nicht nur durch die "Jahrgangsstruktur", sondern vor allem durch das "Punktesammeln" - wen man in jedem Kurs irgendeine minimale Leistung ablegen muss (Protokoll, "Kurzpräsentation" etc.) macht man vieles ein bischen aber nichts richtig, weil man sich sofort schon mit der nächsten Sache beschäftigen muss (ganz abgesehen von den oftmals chaotischen Studienordnungen). Dieses System ist vom Ansatz her möglicherweise besser geeignet, schlechtere Studenten "durchzuschleppen" - eben weil man ihnen genau sagt was sie machen sollen -, aber es ist sicherlich eher hinderlich für gute Leute, die eigenverantwortlich studieren wollen und dies auch können.
              Ich muss allerdings hinzufügen daß ich mit "persönlicher Anschauung" auch eher sowas wie "persönliche Erfahrungen" meinte. An meiner Uni wurden z.B. schon eigentlich vorgesehene Klausuren für (in diesem Fall Master-)studierende komplett gestrichen, weil sich deren Vertretung darüber beschwert hatte, das sei ihnen viel zu schwierig. Das Problem ist IMO einfach, daß sich Studenten auch wie Schüler verhalten wenn man sie wie Schüler behandelt - und wir wissen doch alle aus eigener Erfahrung wie man sich als Schüler in der Regel gegenüber unbequemen Prüfungen etc. verhält...

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                Der Witz ist, dass das, was jetzt an den Hochschulen mit dem Bachelor passiert, das gleiche ist, was an gesamtschulen laufen würde, wenn es keine Gymnasien mehr gibt: Keine Wahlfreiheit mehr, nur noch durchgehenden Lernzwang für Fächer, die man gar nicht studieren möchte. Wobei dieser Trend ja leider auch an Gymnasien beobachtet wird: Aus irgendeinem Grund scheint die Allgemeinheit zu glauben, dass es abträglich ist, 16Jährigen die Entscheidung über ihre eigene Bildungszukunft zuzutrauen.
                können wir nicht?

                macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                  Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                  Der Witz ist, dass das, was jetzt an den Hochschulen mit dem Bachelor passiert, das gleiche ist, was an gesamtschulen laufen würde, wenn es keine Gymnasien mehr gibt: Keine Wahlfreiheit mehr, nur noch durchgehenden Lernzwang für Fächer, die man gar nicht studieren möchte. Wobei dieser Trend ja leider auch an Gymnasien beobachtet wird: Aus irgendeinem Grund scheint die Allgemeinheit zu glauben, dass es abträglich ist, 16Jährigen die Entscheidung über ihre eigene Bildungszukunft zuzutrauen.
                  Soweit ich weiß müssen sich Gesamtschulen, die Abitur vergeben wollen, an den üblichen Länderregelungen dafür orientieren, oder? Aber wie du ja selbst sagst, das hat nichts mit der Schulform sondern mit politischen Entscheidungen zu tun - wenn wir ehrlich sind wurde das Zentralabi vor allem deswegen eingeführt, damit die lieben Kinderchen mehr Mathe und Physik machen. Blöderweise wollen die das dann trotzdem alle nicht studieren...

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                    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                    Der Witz ist, dass das, was jetzt an den Hochschulen mit dem Bachelor passiert, das gleiche ist, was an gesamtschulen laufen würde, wenn es keine Gymnasien mehr gibt: Keine Wahlfreiheit mehr, nur noch durchgehenden Lernzwang für Fächer, die man gar nicht studieren möchte. Wobei dieser Trend ja leider auch an Gymnasien beobachtet wird: Aus irgendeinem Grund scheint die Allgemeinheit zu glauben, dass es abträglich ist, 16Jährigen die Entscheidung über ihre eigene Bildungszukunft zuzutrauen.
                    Das stimmt ja überhaupt nicht. Es gibt halt verschiedene Gesamtschulen-Konzepte. Bei integrierten Gesamtschulen bleibt immernoch die Möglichkeit erhalten Kinder individuell zu fordern und zu fördern und zwar sehr viel besser, als im dreigliedrigen Schulsystem. Wenn man im jetzigen System in ein, zwei Fächer wirklich schlecht ist, kann dass bedeuten, dass man es nicht mehr auf's Gymnasium schafft. Auf einer integrierten Gesamtschule hingegen geht man dann nur in den betroffenen Fächern in einen "einfacheren" Kurs, aus dem man aber auch wieder "aufsteigen" kann. In den restlichen Fächern, in denen man eventuell gut war, bleibt man aber in den "Begabten-"Kursen.

                    Diese individuelle Förderung und Forderung einzelner Kompetenzen ist sicher pädagogisch sehr viel sinnvoller, als das pauschale Aburteilen aufgrund einer Durchschnittsnote.
                    Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                    Makes perfect sense.

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                      @Hamarkhis: Du weichst den Tatsachen aus, in dem Du dein Ideal propagierst. Es geht aber um die derzeitige Realität, und da ist es nunmal mehr als offensichtlich, dass ein wachsender Teil der Politik am liebsten en Detail bestimmen möchte, was wer wie lernt - das geht im Gymnasium derzeit los und ist in den Hochschulen auch schon angekommen.
                      können wir nicht?

                      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                        @Hamarkhis: Du weichst den Tatsachen aus, in dem Du dein Ideal propagierst. Es geht aber um die derzeitige Realität, und da ist es nunmal mehr als offensichtlich, dass ein wachsender Teil der Politik am liebsten en Detail bestimmen möchte, was wer wie lernt - das geht im Gymnasium derzeit los und ist in den Hochschulen auch schon angekommen.
                        Ja, ich bin mir dessen durchaus bewusst. Und was bringt uns diese Erkenntnis nur. Die derzeitige Realität ist schnell dargelegt. Und worüber reden wir dann?

                        Solche integrierten Gesamtschulen, wie ich sie hier in deinen Augen offenbar zusammen träume, gibt es übrigens schon in Deutschland. Zum Beispiel die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden: Helene-Lange-Schule - Startseite

                        Dies ist nur eine von vielen integrierten Gesamtschulen in Deutschland. Es laufen stellenweise schon seit über 20 Jahren sehr erfolgreiche Versuche mit dieser Schulart - Lehren hat die Politik bisher keine daraus gezogen. Das ist die Realität und kein Ideal.

                        Unsere Politiker haben, wenn sie denn wollen, alle Fakten zur Hand und auch konstruktive, innovative und kreative Lösungsvorschläge, die auch schon in Modellschulen oder im Ausland erfolgreich getestet worden sind (man muss natürlich sagen, dass Gesamtschulen allein nicht reichen, dass muss ein umfangreiches Konzept sein, dass Kindergarten, Schule, Jugendhäuser, Universität, etc. miteinbezieht - kurz, es muss endlich ein sinnvoller pädagogischer Roter Faden in die deutsche Bildungs- und Erziehungspolitik). Trotzdem tut sich NICHTS. In halbgaren Versuchen werden Haupt- und Realschulen zusammengelegt (z.B. in Hamburg und Schleswig-Holstein), aber die innere Organisation trennt die Schüler weiterhin. Spitzenklasse!

                        Wenn die Politik versagt, ist es ja wohl an der Öffentlichkeit daran etwas zu drehen. Oder verstehe ich hier irgendwas falsch. Einfach drüber lamentieren, dass die Politik wie gemeine Speichellecker jede Schnappsidee der Wirtschaft aufgreifen, und das dann als "Realitätssinn" hinzustellen, bringt doch nichts.
                        Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
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                          Zitat von Harmakhis Beitrag anzeigen
                          Das Studium wird verschult, die Eigenständigkeit enorm behindert und die Möglichkeit zur freien Entfaltung und persönlichen Gestaltung des Studiums, je nach Fähigkeiten und Muse schwinden völlig.
                          So wie Du das sagst, klingt es ja sehr schön. Aber die Studenten, die ich kenne, wollen sich gar nicht frei entfalten, sondern einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Die wollen sich z.B. nicht mit Luhmann oder Habermas (ganz schwerer Stoff!) beschäftigen, sondern mit irgendwelchem Wischi-Waschi-Zeug. Zu viel Wahlfreiheit muss also nicht unbedingt gut sein.

                          Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
                          Der BA macht nun genau das Gegenteil: Durch die Verschulung wird das Niveau nivelliert und Freiheiten werden eingeschränkt; dies übrigens nicht nur durch die "Jahrgangsstruktur", sondern vor allem durch das "Punktesammeln" - wen man in jedem Kurs irgendeine minimale Leistung ablegen muss (Protokoll, "Kurzpräsentation" etc.) macht man vieles ein bischen aber nichts richtig, weil man sich sofort schon mit der nächsten Sache beschäftigen muss (ganz abgesehen von den oftmals chaotischen Studienordnungen).
                          Meine Absicht war nicht, den Bachelor-Abschluss zu bewerten. Damit kenne ich mich ja auch gar nicht aus. Ich glaube einfach nur nicht daran, dass im Studium zwangsläufig jeder auf sich gestellt sein müsse, nur weil es ja immer schon so gewesen sei.
                          An meiner Hochschule beobachte ich z.B. folgendes Phänomen: Zur Vorbereitung eines Referats wird eine Referatsgruppe gebildet, der mehrere Studenten angehören. Ein Teil der Gruppe beteiligt sich jedoch nicht aktiv an der Vorbereitung des Referats, sondern lässt sich (erfolgreich) mitschleifen, was zu suboptimalen Ergebnissen (miese Referate) führt. Das lässt sich dadurch erklären, dass den faulen Studenten faktisch keine Sanktionen drohen. Warum sollte ich denn Leuten, die ich im Leben sowieso nie wieder sehe, bei der Ausarbeitung eines Referates helfen? Feste Klassenverbände (in der DDR nannte man das Seminargruppen) wirken dem entgegen, denn sehr wahrscheinlich wird man freundlicher zu Leuten sein, die man am nächsten Tag wieder sieht, als zu Leuten, die man nie wieder sieht.
                          Davon abgesehen, denke ich, dass solche festen Kollektive auch sehr zur Belebung von Lehrveranstaltungen (in denen es ja häufig wie auf einem Friedhof zugeht) beitragen können. Ich bin doch sehr viel eher bereit, mich aktiv an der Lehrveranstaltung (z.B. durch Wortmeldungen) zu beteiligen, wenn ich von vertrauten Gesichtern umgeben bin. Oder?

                          Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigen
                          An meiner Uni wurden z.B. schon eigentlich vorgesehene Klausuren für (in diesem Fall Master-)studierende komplett gestrichen, weil sich deren Vertretung darüber beschwert hatte, das sei ihnen viel zu schwierig.
                          Das kann man ja wohl kaum dem Bachelor anlasten. Wenn das Lehrpersonal konsequent ist, dann kann es den Studenten sehr wohl weiterhin knüppelharte Klausuren reinhauen. Wer ein schwieriges bzw. forderndes Bachelor-Studium meistert, der braucht sich gewiss nicht hinter Vordiplom-Absolventen zu verstecken.
                          Mein Profil bei Last-FM:
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                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            So wie Du das sagst, klingt es ja sehr schön. Aber die Studenten, die ich kenne, wollen sich gar nicht frei entfalten, sondern einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Die wollen sich z.B. nicht mit Luhmann oder Habermas (ganz schwerer Stoff!) beschäftigen, sondern mit irgendwelchem Wischi-Waschi-Zeug. Zu viel Wahlfreiheit muss also nicht unbedingt gut sein.
                            Das kommt aber IMO auch daher, dass man es den Kindern, Jugendlichen und später Erwachsenen von klein auf so bei bringt. Und sorry, die Uni kann einfach wegen ein paar Waschlappen mit falscher Erziehung doch nicht zu einer besseren Berufsschule verwässert werden...
                            Ich glaube einfach nur nicht daran, dass im Studium zwangsläufig jeder auf sich gestellt sein müsse, nur weil es ja immer schon so gewesen sei.
                            Das hat aber nichts mit den Abschlüssen zu tun. Man kann im Bachelor genauso allein da stehen, wie im Diplom. Ich kann da immer wieder nur meinen Studiengang (ist das so ein Sonderfall etwa?) bringen, dass dies nach meiner persönlichen Erfahrung und nach Erzählungen durch Kommilitonen, dort noch nie so gewesen ist, dass die Leute alleine da standen und es unfaires Verhalten in Arbeitsgruppen gegeben hätte.
                            Das hängt offenbar stark mit der Ausgestaltung des Studienganges auf individueller Ebene zusammen. In Jura an meiner Uni scheint solches negatives Verhalten auch normal zu sein, während in Medizin (das ja auch so ein Pauken-Fach ist), dies nicht der Fall ist.

                            Ich auch gar nichts gegen ein zweistufiges Studiensystem sagen - per se ist das sicherlich keine schlechte Idee. Es wird in Deutschland (man kennt es ja) nur hundsmiserabel umgesetzt und vor allem dazu genutzt, versteckt Kosten zu sparen, Stellen zu streichen und die universitäre Bildung mehr auf Fast Food zur schneller Versorgung der Wirtschaft umzugestalten.
                            Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
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                              @Hamarkhis: Das gute an der Schule dürfte aber mehr an
                              Je 100 Schülerinnen und Schüler und 8-10 Lehrerinnen und Lehrer bilden zusammen ein Jahrgangsteam
                              Als an allem anderen. Das schafft eine ganz andere Arbeitsathmosphäre.
                              Wenn diese Schule (wie es sonst üblich ist) mit durchschnittlich 6 Lehrern auf 150-200 Schüler käme, dann würde dein hochgelobtes Integrationskonzept vermutlich in arge Schwierigkeiten geraten.
                              Ich weiss noch sehr gut aus eigener Erfahrung, wie Unterricht mit starkem Leistungsgefälle entstand, wenn es einer Gruppe von Schülern gelang, die Lehrer quasi von sich abzulenken...
                              Aber das ist auch nicht der Punkt. Wenn alle Kids in derartigen Schulen ausgebildet würden, meinetwegen, dann hätten sie noch drei Jahre für Abitur und Studienreife und müssten einiges nachholen.
                              Denn da liegt der eigentliche Haken: Umso breiter das Leistungsspektrum ist, umso weniger müssen die "Streber" pauken. Und wenn man das nicht lernt, hat man später einige Probleme.
                              können wir nicht?

                              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                                So wie Du das sagst, klingt es ja sehr schön. Aber die Studenten, die ich kenne, wollen sich gar nicht frei entfalten, sondern einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Die wollen sich z.B. nicht mit Luhmann oder Habermas (ganz schwerer Stoff!) beschäftigen, sondern mit irgendwelchem Wischi-Waschi-Zeug. Zu viel Wahlfreiheit muss also nicht unbedingt gut sein.
                                Sag ich ja, Wahlfreiheit erfordert Selbstorganisationsfähigkeit. Im alten Magister regelt sich das von dir angesprochene, sicherlich tlw. nciht falsche, Phänomenen folgendermaßen: "Faule" Studierende studieren ewig, brechen ab, oder bekommen einen miesen Abschluß - und man kann sich ja ausrechnen was man mit einem auch noch schlechten Magisterabschluß anfangen kann...

                                Meine Absicht war nicht, den Bachelor-Abschluss zu bewerten. Damit kenne ich mich ja auch gar nicht aus. Ich glaube einfach nur nicht daran, dass im Studium zwangsläufig jeder auf sich gestellt sein müsse, nur weil es ja immer schon so gewesen sei.
                                An meiner Hochschule beobachte ich z.B. folgendes Phänomen: Zur Vorbereitung eines Referats wird eine Referatsgruppe gebildet, der mehrere Studenten angehören. Ein Teil der Gruppe beteiligt sich jedoch nicht aktiv an der Vorbereitung des Referats, sondern lässt sich (erfolgreich) mitschleifen, was zu suboptimalen Ergebnissen (miese Referate) führt. Das lässt sich dadurch erklären, dass den faulen Studenten faktisch keine Sanktionen drohen. Warum sollte ich denn Leuten, die ich im Leben sowieso nie wieder sehe, bei der Ausarbeitung eines Referates helfen? Feste Klassenverbände (in der DDR nannte man das Seminargruppen) wirken dem entgegen, denn sehr wahrscheinlich wird man freundlicher zu Leuten sein, die man am nächsten Tag wieder sieht, als zu Leuten, die man nie wieder sieht.
                                Und der Vorteil ist dann, daß sich die Mitgeschleiften sicherer Unterstützung sicher sein können, weil sie die "Streber" bei der nächsten Klassenparty wiedersehen? Genauso funktioniert das in der Schule - die Universität ist aber keine Schule.

                                Das kann man ja wohl kaum dem Bachelor anlasten. Wenn das Lehrpersonal konsequent ist, dann kann es den Studenten sehr wohl weiterhin knüppelharte Klausuren reinhauen. Wer ein schwieriges bzw. forderndes Bachelor-Studium meistert, der braucht sich gewiss nicht hinter Vordiplom-Absolventen zu verstecken.
                                Sicher, aber für einen Jahrgangsverband (der obendrein noch kräftig Gebüren zahlt) ist es viel leicher Forderungen durchzusetzen als für eine heterogene Gruppe aus verschiedenen Semestern oder sogar Studiengängen.

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