Zitat von uriel_ventris
Beitrag anzeigen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Deutsche Sprache Opfer der Globalisierung?
Einklappen
X
-
Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenIch denke es ist verständlich, wenn sich sprachliche Strukturen miteinander vermischen, sobald sich Menschen aus unterschiedlichen Kultur-/Sprachräumen häufig treffen. In der Folge von Völkerwanderungen, multinationalen Kriegen (z.B. Kreuzzüge und 30-jähriger Krieg) oder in einer Zeit internationaler Koexistenz (Entwicklung der EU) ist dies einfach ein Nebeneffekt der Flexibilität der betroffenen Menschen. Es wird nicht nur Technik, Kultur, Religion oder Geld übernommen, sondern auch Sprache überwindet Grenzen.
Wenn ich an den DDR-Broiler denke, oder die Stampe, sieht man auch, wie abgegrenzte Kulturen in wenigen Jahrzehnten eine eigene Sprachkultur bilden, ebenso wie wissenschaftliche oder berufliche Gemeinschaften, besonders über ihre diskriminierenden Abkürzungen.
Wie bei so vielen Themen und Diskussionen ist es aber leider auch hier so, dass Laienmeinungen unwidersprochen als richtig anerkannt werden und diejenigen, die wirklich etwas zum Thema beitragen können, für blöd hingestellt werden. Schade.
Rückzug, Nummer Eins.
Gruß
-ae-
Kommentar
-
Zitat von -ae- Beitrag anzeigenNein. In bisherigen Jahrhunderten waren es WÖRTER, die die Grenzen überwunden haben (z.B. die Wortfamilie der Turniere), oder es wurde Völkern aufgezwungen, eine Sprache zu erlernen (Latein als lingua franca). Neu an dem Phänomen mit dem Englisch zu heutiger Zeit ist, dass nicht mehr nur einzelne Wörter in Sachbereichen eingeführt werden, für die es kein deutsches Wort gibt, sondern ganze - manchmal auch englisch schwachsinnige - Sätze genutzt werden (come in and find out) und sogar in Lehnübersetzungen eindeutige deutsche grammatische Fehler gemacht werden (s. meinen Beitrag oben).
Nein. Das ist etwas völlig anderes, weil regional begrenzt - ebenso wie das "ich habe gestanden/ich bin gestanden"-Thema. Hier kann niemand von richtig oder falsch sprechen, weil in den entsprechenden Dialekten beides richtig ist. Es gibt viele regionale Unterschiede, man denke an Samstag/Sonnabend + Fleischer/Metzger + Ross/Pferd u.ä.
Wie bei so vielen Themen und Diskussionen ist es aber leider auch hier so, dass Laienmeinungen unwidersprochen als richtig anerkannt werden und diejenigen, die wirklich etwas zum Thema beitragen können, für blöd hingestellt werden. Schade.
Rückzug, Nummer Eins.
Gruß
-ae-Slawa Ukrajini!
Kommentar
-
Hier habe ich etwas interessantes gefunden. Eine Auflistung der Wörter die von uns Deutschsprachler kommen^^
Liste deutscher Wörter im Englischen ? Wikipedia████████████████ ████████████████
████████████████ ████████████████
████████████████ ████████████████
Kommentar
-
Gast
Ramsauer schaut dem Volk aufs Maul - WEB.DE
Gutes Beispiel dafür, dass man es auch in die andere Richtung übertreiben kann. Keine Ahnung ob da auch die Globalisierung schuld ist, aber bei Ramsauer sind Sinn und Verstand definitiv die Opfer.
Kommentar
-
Ich glaube da kommt es stark darauf an, ob es schon einen akzeptierten Begriff gab oder nicht.
Mit "Counter" könnte ich nun im Vergleich zu "Schalter" auch nichts anfangen, "Reisestelle" ist auch irgendwie besser als das nichtssagende "Travel Management" (inzwischen heißt auch alles Management).
"Flipchart" oder "Laptop" zu ersetzen dagegen hat etwas unfreiwillig komisches.
"Second Level Support für die Hotline" oder "ergänzende Hilfsstelle für telefonische Notrufe" nehmen sich in ihrer schwachsinnigen Unverständlichkeit nichts, hier ist die englische und deutsche Formulierung gleich verwirrend, "Broschüre" und "Flyer" dürfte eigentlich beide jeder verstehen, nur hört sich "Broschüre" irgendwie inhaltsreicher und seriöser an, da hat ein Rücksprung ins Deutsche einen Marketingeffekt.
Kommentar
-
Broschüre und Flyer sind aber eigentlich zwei unterschiedliche Dinge. Flyer ist eher der alte Flugzettel.
First/Second/Third-Level Support hat sich eindeutig aus der wirtschaftlichen Globalisierung ergeben. Ausländische Firmen - event. mit Konzernsprache englisch - haben den Anfang gemacht, ihre IT Support Abteilungen bzw. Gruppen entsprechend zu bezeichnen und rein deutschsprachige Firmen haben mitgezogen. Hier finde ich sogar die englische Bezeichnung recht passend. Die Art der Serviceleistung wird in Ebenen eingeteilt und entsprechend behandelt. Die angegebene deutsche Bezeichnung ist da schon sehr sperrig. Wobei ich die englischen Ebenen-Bezeichnungen nur firmenintern verwenden würde. Für Kunden ist eine derartige Einteilung schlicht uninteressant, da sie einfach nur Hilfe wünschen. Von wo diese kommt ist egal. Also für extern bietet sich einfach die Bezeichnung "Servicestelle" an. Zwar auch ursprünglich ein Fremdwort, dürfte sich aber bereits weit genug eingebürgert haben um allgemeinverständlich zu sein. Auch für die ältere Bevölkerung."Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
"Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17
Kommentar
-
Gast
Zitat von newman Beitrag anzeigenIch glaube da kommt es stark darauf an, ob es schon einen akzeptierten Begriff gab oder nicht.
Man muss das aber nun nicht umkehren und krankhaft versuchen alle etablierten englischen Begriffe aus dem Sprachrepertoire zu tilgen. Letztlich wird das sowieso nicht gelingen. Die Leute werden nicht einfach anfangen, den dämlichen Begriff "Klapprechner" zu benutzen, nur weil Herr Ramsauer das so will.
Kommentar
-
Zitat von cybertrek Beitrag anzeigenBroschüre und Flyer sind aber eigentlich zwei unterschiedliche Dinge. Flyer ist eher der alte Flugzettel.
First/Second/Third-Level Support hat sich eindeutig aus der wirtschaftlichen Globalisierung ergeben. Ausländische Firmen - event. mit Konzernsprache englisch - haben den Anfang gemacht, ihre IT Support Abteilungen bzw. Gruppen entsprechend zu bezeichnen und rein deutschsprachige Firmen haben mitgezogen. Hier finde ich sogar die englische Bezeichnung recht passend. Die Art der Serviceleistung wird in Ebenen eingeteilt und entsprechend behandelt.
Die Sprache sollte natürlich auch die Organisationsstruktur widerspiegeln, nicht jedes deutsche Unternehmen ist nach angelsächsischem Vorbild strukturiert. Es nützt nichts Anglizismen zu übernehmen, weil sie sich schön anhören, aber nicht die dahinter liegende Organisations-Aufteilung zu implementieren.
Und nach außen hin, an den Kunden, sind möglichst einfache, griffige Bezeichnungen zu wählen. Der braucht die interne Organisationsstruktur ja auch nicht zu kennen.
Kommentar
-
Politiker sind ja immer so was von schnell von Begriff. Ich nenne Laptops Laptops seit ich weiss, dass sie einen Namen haben, also sicherlich schon 10 Jahre. Unglaublich, ein schon lange eingedeutschtes Wort so stur verschwinden lassen zu wollen.
Weshalb so viele Menschen Angst vor einer Anglifizierung (?) der Sprache haben, weiss ich ebenfalls nicht. Sprache war schon immer dynamisch, wieso wäre sonst Englisch eine Germanische und Althochdeutsch heute kaum noch verständlich?
Zur Vereinfachung der internationalen Beziehungen, der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und des internationalen Lebens wäre ich sowieso für die Adaption des Englischen durch die restliche Welt, sofern technisch machbar.
Kommentar
-
Kein Mensch interessiert sich für die inneren Betriebsabläufe irgendeiner Firma. Damit muss man die Leute nicht belatschern. Klapprechner ist natürlich albern - als ob windows auf Klapprechnern besser klappen würde als auf Desktops.
@Nequorta: Zum 180.000 mal - wegen der Verständlichkeit. Denglisch wird nicht verstanden. So einfach ist das. Die Sprache ist nun einmal das hauptsächliche Mittel der Kommunikation und da sollte man schon darauf achten, dass man auch verstanden wird, wenn man sich mitteilt. Und wer sich selbst so ausdrückt, dass er nicht mehr verstanden wird, fliegt auf die Schnauze. Deswegen gehen diese Begriffe auch wieder zurück und verschwinden zum großen Teil. Was verstanden wird, bleibt. Ganz abgesehen davon, dass das Streichen von Unsinn aus der Sprache nicht der Dynamik der Sprachentwicklung entgegensteht, sondern zu ihr gehört.Republicans hate ducklings!
Kommentar
-
Gast
Zitat von endar Beitrag anzeigen@Nequorta: Zum 180.000 mal - wegen der Verständlichkeit. Denglisch wird nicht verstanden. So einfach ist das. Die Sprache ist nun einmal das hauptsächliche Mittel der Kommunikation und da sollte man schon darauf achten, dass man auch verstanden wird, wenn man sich mitteilt. Und wer sich selbst so ausdrückt, dass er nicht mehr verstanden wird, fliegt auf die Schnauze.
Also ich finde Ramsauers Engagement in dieser Sache super . Leider gibt es nicht mehr Leute von dieser Sorte.
Wenn es die gäbe, hätte Deutsch durchaus die Chance die dominierende Sprache auf diesem Kontinent zu werden.
Kommentar
-
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
Also ich finde Ramsauers Engagement in dieser Sache super . Leider gibt es nicht mehr Leute von dieser Sorte.
Wenn es die gäbe, hätte Deutsch durchaus die Chance die dominierende Sprache auf diesem Kontinent zu werden.
Deutsch ist schon die meinstgesprochene Sprache Europas und zählt zu den Weltsprachen, desweiteren ist Englisch auch aus Deutsch entstanden. Was will man mehr████████████████ ████████████████
████████████████ ████████████████
████████████████ ████████████████
Kommentar
-
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenDeutsch ist schon die meinstgesprochene Sprache Europas
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenund zählt zu den Weltsprachen
Zitat von Knörf Beitrag anzeigendesweiteren ist Englisch auch aus Deutsch entstanden.
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenWas will man mehr
Kommentar
-
Leider wurde der entsprechende Thread viel zu schnell geschlossen, bevor ich darauf antworten konnte. Als Sprachwissenschaftler fühlte ich mich hier natürlich besonders angesprochen, denn das meiste bezog sich auf die Situation, in der sich das Deutsche angeblich befinden soll.
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenIch habe mir jetzt schon viele Gedanken darüber gemacht und irgendwie finde ich passt alles so gut zusammen und deswegen wollte ich eure Meinung dazu hören. Nun ich fange mal an.
-Deutschland und Österreich lassen viel zu viele Ausländer ins Land, weil sie sonst Angst haben als Nazis betitelt zu werden. Dadurch entstehen Parallelgesellschaften, die nichtmal gewillt sind uns anpassen und Deutsch zu lernen. Und das sind heute schon Millionen an Ausländern.
Deswegen gibts auch den Verzweiflungsspot auf RTL mit "Lern Deutsch". Soweit ist es also schon gekommen. Irgendwann könnten die Ausländer unsere Sprache auslöschen, wenn es eh nicht schon der englische Einfluss macht.
-In der Zeit vom 19. bis 21. Jahrhundert verlor Deutsch immer mehr an Bedeutung was auch teilweise an den zwei Weltkriegen lag. Deutsch wurde als Wissenschaftssprache aberkannt.
Die afrikanischen Kolonien wurden nacheinander uns weggenommen und die Sprache ebenfalls (Letzteres Beispiel Namibia) und wer jetzt kommt, dass Englisch sich besser eignet der redet blödsinn weil sonst würden nicht bei anderen afrikanischen Kolonien auch Französisch, Spanisch, Portugisisch oder Arabisch als Amtssprache herrschen.
Übrigens ist Deine Kenntnis von Amtssprachen auch von Unwissenheit geprägt: nach der Unabhängigkeit waren viele Länder gezwungen eine Sprache zu nehmen, die innerhalb des Landes verbindend wirkte, weil nämlich viele Länder multiethnisch und daher mehrsprachig waren - teilweise auch als Ergebnis der europäischen Kolonialpolitik.
Wenn man sich aber die postkolonialen Amtssprachen anschaut, dann hat die große Mehrheit Englisch oder Französisch verwendet, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Kleine Sprachen sind auf den Rückzug (Spanisch mit Lateinamerika hat ja eine andere Geschichte). Indonesien hat sich bewusst nicht für das Niederländische entschieden, es hat ja keinen wirtschaftlichen Nutzen, Niederländisch zu sprechen. Ruanda stellt zur Zeit sein Erziehungssystem von Französisch auf Englisch um, auch mit der Begründung, dass Englisch wirtschaftlich sinnvoller ist.
Und zur Zeit ist das so: Englisch ist die weitverbreiteste Zweitsprache der Welt.
D.h. ende des 20sten Jahrhunderts war Deutsch nur noch in Europa vertreten. (ganz davon abgesehen, dass die Deutschen Minderheiten im Ausland auch bald "erloschen" sind).
Belgien ist wahrscheinlich schon dabei in ihrem Land auch Deutsch als Amtssprache abzuerkennen.
Luxemburg distanzierte sich von Anfang an der deutschen Sprache und für sie ist nur Französisch die Sprache Nr.1.
In letzter Zeit wird z.B. eher Lëtzebuergesch ausgebaut. Ich habe eine Nachrichten-App von RTL (das L steht ja für Luxemburg ), und dort sind die Nachrichten auf Lëtzebuergesch, ich finde das faszinierend:
"7,6 Millioune Bierger ginn an engem Referendzn gefrot, ob si fir eng Sortie vu Baden-Württemberg aus de Finanzéierungsvertreeg mat det Deutsche Bahn sinn oder net".
Soweit ich weiß, ist Französisch Universitätssprache, während Deutsch in den Schulen vermittelt wird. Kann sein, dass Lëtzebuergesch mehr und mehr eine prominentere Rolle im Schulsystem annimmt, aber wo ist das Problem? Geht Deutsch daran zugrunde, dass 600.000 Luxemburger statt Hochdeutsch lieber ihre Muttersprache sprechen wollen?
-Deutsch wird auch in der EU nicht als Hauptsprache anerkannt, obwohl Deutsch die meistgesprochene Sprache Europas ist.
(wobei ich denke, dass es vielleicht sinnvoller wäre, gleich sich nur auf Englisch zu verständigen, aber das würden die Franzosen nicht wollen. Also Deutsch mit reinnehmen, als Kompromiss. Aber Englisch ist auch heute schon Relay-Sprache bei Übersetzungen, denn die Anzahl der Estnisch-Slowenisch-Übersetzer dürfte sich doch sehr in Grenzen halten...)
-Englisch setzt sich immer mehr durch in unserer Sprache und da sind nicht mehr englische Begriffe wie Handy gemeint sondern es geht schon soweit, dass man statt "Ich gehe in die Stadt" - "Ich gehe in die city" sagt. Redet so ein Franzose oder Spanier oder Pole in seiner Sprache? Nein eben. Ein Professor an der Uni meinte irgendwann können wir gleich ganz Englisch im umseren Land reden wenns so weiter geht.
Deutsch stirbt ganz bestimmt nicht aus. Englisch, oder eher die amerikanische Kultur übt eine ungeheure Anziehung überall auf der Welt aus. Ich garantiere Dir, dass Du in jeder der von Dir genannten Sprachen Einflüsse finden wirst.
Deine Beispiele zeigen übrigens, dass sich das Deutsche diese Wörter schon zueigen gemacht hat. Weder Handy noch City werden im Englischen auf diese Weise verwendet (also "city" i.S.v. "Innenstadt")
Diese Denglisch-Diskussion wurde im aktuellen Thread ja schon zigmal durchgekaut, aber ich möchte es jetzt dabei bewenden lassen, dass ich hier die Meinung von Anatol Stefanowitsch, dessen Blog hier schon angeführt wurde, voll teile. Falls nötig, können wir das gern vertiefen.
-Deutschland muss selbst nach 70 Jahren Kriegsende Reparationszahlungen an Israel leisten.
-Deutschland muss für den Eurorettungsschirm am meisten aufkommen obwohl schon die Armut in Deutschland bald Standard ist (Stichwort Hartz 4 und keine Arbeit) und Deutschland eines der meistverschuldeten Länder der Welt ist. (Ein Kumpel erzählte mir er muss in einem fremden Büro die Uni Vorlesung ansehen weil kein Geld für Unis da ist)
-Wenn man in einem internationen Onlinespiel oder bei Urlauben Deutsch spricht wird man sofort als Nazi betitelt.
Was Urlaube angeht, habe ich auch ganz andere Anekdoten zu bieten.
-Man kann kein Patriot unseres Landes sein weil man dann sofort als Nazi gilt. Anders als z.B. die USA oder Frankreich.
-Wir können keine Problemausländer abschieben anders als z.B. Frankreich die die Roma einfach so abschieben konnte und es wurde nicht nach Rassismus geschriehen. Das wäre bei uns undenkbar.
Deutschland schiebt im übrigen auch ab.
-In Amerika wird zwar Deutsch an Schulen angeboten aber es nimmt eh fast keiner im Gegensatz zu Spanisch oder Französisch oder Russisch.
Aber Du hast wieder mal unrecht. Statisken zufolge ist Deutsch seit Jahren stabil auf Platz 3, hinter Spanisch und Französisch. Russisch ist weit hinten.
Quellen:
Most Studied Foreign Languages in the U.S. — Infoplease.com
By The Numbers: Most Popular Foreign Languages - Forbes.com
Kommentar
Kommentar