Zitat von Parmenides
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von Fallersleben zählt lediglich alle Regionen auf, in denen damals Menschen lebten die irgendwie dem deutschen Kulturkreis verbunden waren... von der Maas (BeNeLux) bis an die Memel (Ostpreussen) von der Etsch (Südtirol) bis an den Belt (Schleswig-Holstein grenzt doch direkt an das Wasser das den Belt bildet) Annektiert sollte da gar nichts werden, schon gar nicht unrechtmässig, nur vereint in einem Land statt in tausend Regionen und Städte zersplittert und uneins untereinander.
Ja, es ist die sog. Großdeutsche Lösung, die er propagiert, aber mitte des 19ten Jahrhunderts war die mitnichten negativ vorbelastet, es gab ja nichtmal den "Deutsch-Deutschen Krieg" Preussens gegen Österreich bevor v.Fallersleben sie schrieb.
2. Die zweite Strophe preist die Unterdrückung der frauen, den Antisemitismus und den Suff als nationale Tugenden und
In Maßen genossen empfehlen heute noch Mediziner regelmässig Wein zu konsumieren da er durchaus auch positive Eigenschaften aufweist.
Hier wird gefeiert, was man als deutsche Kultur verstanden hat. Es mag nicht direkt frauenfreundlich sein, aber verachtend ist es auch nicht, wenn man die Frauen als die besten oder schönsten der Welt preist. Und bei deutschem Wein zB sind die Geschmäcker der Welt ja schon gespalten, Franzosen trinken ihn wohl allem was man hört nach nicht besonders gerne, Amis und Japaner sind durchaus dafür zu begeistern und in Deutschland verkauft er sich prima...
3. in der dritten Strophe, die zur Zeit gültig ist, wird die Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland beshworen, also für das Kollektiv, nicht für den Einzelnen. das ist blanker Fasschismus: Du bist nichts, Dein Volk ist Alles, sagten die Nazis.
der Einzelne wird weder erwähnt NOCH in Relation zum ganzen gesetzt. Die Strophe ist vielmehr eine Fortsetzung der ersten Strophe, das Ziel was dem Land in dem all die schönen Dinge der zweiten Strophe vorkommen, dem Land das die Ausmaße der ersten Strophe hat zu gönnen sind, das Ziel auf das die Deutschen hinarbeiten müssen damit Deutschland zum Glück finden kann.
Die Hymne ist mitnichten Faschistisch (die Faschisten haben sie ja sogar so lasch empfunden dass sie eines ihrer eigenen Kampflieder als Ergänzung zusätzlich verordnet haben) sondern ein Phänomen für die Zeit in der sie entstand. Nirgendwo steht etwas über Soldaten! Nirgendwo wird zum Krieg aufgefordert, zum Wegnehmen, das Glück liegt schon darin ein einiges, freies und gerechtes Vaterland zu schaffen. Kein Ausländer wird verlacht, keine Nation als unterlegen oder feindlich bezeichnet, nur das eigene Land, das es noch gar nicht so gab, gefeiert und beschworen.
Das ist wohl eher eine der harmlosesten Hymnen die je geschrieben wurden. Kein Krieg, keine Revolution war nötig, um diese Begeisterung, diese Freude die aus den Worten des Textes spricht zu schaffen, nur die Wehmut dass um uns herum schon Nationen ihre Einheit errungen hatten und wir mal wieder nicht.
Das "Lied der Deutschen" ist Ausdruck eines verfassungsfeindlichen Konsenses unserer politischen Elite.
Parmenides.
Parmenides.
Aber es zwingt dich ja auch niemand dazu es zu singen - oder zu verstehen.
zum Thema "Warum wurde nicht der Ruinenwalzer zur Hymne des vereinigten Deutschlands".
Nun, dazu gibt es mehrere Gründe.
Zum einen ist Deutschland niemals "Wiedervereinigt worden", das hätte nämlich bedeutet, dass das Grundgesetz getreu seinem Charakter als provisorischer Platzhalter für eine Verfassung die Gültigkeit verloren hätte und eine gesamtdeutsche neue Parlamentarische Versammlung eine neue Verfassung hätte finden und verabschieden müssen. Ein langwieriger, komplizierter Prozess, der in den Wirren der frühen neunziger Jahre wohl wirklich schwer durchführbar gewesen wäre. Deshalb hat man sich darauf geeinigt, dass nur die fünf neuen Bundesländer geschaffen werden, die dann ähnlich wie in den fünfzigern das vereinigte Baden-Württemberg, dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beitreten, ohne dass der Artikel über die Wiedervereinigung in Kraft treten braucht.
Deshalb haben alle Symbole der BRD die Gültigkeit behalten (Fahne, Hymne, Wappen usw) und alle Symbole der DDR sind wegen nichtmehrexistenz außer KRaft getreten. Die Dädärä hörte schlicht und ergreifend an jenem 3. Oktober auf, zu existieren.
zum anderen standen Hymne und Flagge der DDR nun einmal auch für dasselbe Regime das die Mauer geschaffen hat und sich nun wirklich nicht durch übermässige Pflege der Menschenrechte auszeichnete (irgendwo hier im Thread erwähnte jemand, dass Schwarz-Rot-Gold negativ vorbelastet gewesen sei - richtig, aber hauptsächlich mit Ährenkranz und Zirkel die mitten drauf prangten!) daran wollte wohl keine Seite der Verhandlungsparteien willentlich anknüpfen
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