Todesstrafe

[AsH]

Da stimme ich Proton zu. Mein lieber Flusskoppler , lies dir bitte mal mein langes Post ein paar Seiten vorher durch, da habe ich genau geschrieben, dass wenn soetwas (Mord, Vergewaltigung, Körperverletzung) einem Menschen passieren würde den ich sehr mag oder liebe, ich wahrscheinlich abticken und im Affekt etwas anstellen würde wenn ich die Möglichkeit dazu bekäme.

Und darum haben "Betroffene" auch nicht, oder immer noch nicht das Recht über den Täter zu entscheiden. Sie sind voreingenommen und werden nicht der Gerechtigkeit dienen sondern, der Rache. Und wenn man selber unüberlegt handelt macht man eventuell das schlimmste was geht. Man ruiniert sein eigenes Leben.

@Proton:
Ich denke mal Hugh bezieht sich auf die US of A.

[Flußkoppler]

Originalnachricht erstellt von Hugh
Ich frage mich, was die Todesstrafe außer dem einsparen der Gefängniskosten noch bringt? Ich finde überhaupt nichts. Man solte sie abschaffen.

Zum Beispiel gibt es KEINE Wiederholungstäter mehr.

[Howami]

Genau das oder das sie vom Hafturlaub nicht zurück kommen oder sonstwie getürmt sind. Das hört sich hier so immer Friede Freude Eierkuchen mässig an: Ja das muss man das richtig anwenden und durchsetzen dann klappt das auch und genauso sage ich auch , dass es auch mit der Todesstrafe funktionieren würde.
Was bringt es wenn ihr sagt: Ein Leben lang im Gefängnis.
Unterschied zwischem dem und dem Tod: Von demjenigen wird nie wieder Gefahr ausgehen ,denn wenn er im Gefängnis ist , ist es Sicherheit auf Zeit!

[AsH]

Originalnachricht erstellt von Flußkoppler
Zum Beispiel gibt es KEINE Wiederholungstäter mehr.

Und genauso wenig gibt es Menschen die zeigen, dass sie sich ändern können. Genau so wenig gibt es Menschen die die Schwere ihrer Schuld einsehen. Genau so wenig gibt es Menschen die beweisen, dass das Sprichwort "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst,..." nicht stimmt.

Haben wir so wenig Hoffnung in die Menschlichkeit, dass wir generell davon ausgehen, dass Menschen sich nicht ändern können?

[endar]

Also, dass in den USA mindestens jeder zehnte zu Unrecht in der Todeszelle sitzt, sollte zu denken geben. Wer denkt eigentlich an diese Fälle. Viele werden jetzt aufgrund neuer Beweise (Genspuren etc.) wieder entlassen.
Japan, ein anderes Beispiel, besitzt eine teilweise etwas seltsame Vorstellung von der Rechtstaatlichkeit. Dort und in China werden unglaublich viele Todesurteile vollstreckt. Berufungsurteile sind kaum möglich.
Abgesehen davon, spart die Todesstrafe kein Geld. Das ist Unsinn, da die Häftlinge meist 10 bis 20 Jahre auf die Vollstreckung warten.
In Japan wird den Famlienmitgliedern des Verurteilten nichteinmal die Möglichkeit der Verabschiedung gegeben, einen Termin erfahren sie auch nicht, auch der Verurteilte erfährt dies erst 2 Stunden vorher. Das ist physische Folter, sowohl für die Familie wie für die Verurteilten.
Wir werden uns an dem Maßstab messen lassen müssen, den wir selbst verwenden.
Ein Staat darf nicht über Leben und Tod entscheiden.

Jeder, der unschuldig verurteilt wird, ist schon zuviel.
Richtet man ihn hin, nimmt man ihm die Möglichkeit zur Rehabilitation.
Ein Rechtsstaat muss diese Möglichkeit offenhalten.

@Howami: Insassen der Todeszelle erhalten keinen Hafturlaub.

[Howami]

Endar ich sprech ja auch nicht von der Todeszelle sondern von den normalen die bei uns herrschen. Und da ist es wie es aussieht keine seltenheit.

[endar]

Probleme des Rechtssystems löst man aber nicht durch schärfere Strafen, sondern dadurch, dass das geltende Recht auch angewendet wird.

Aber Schwamm drüber. Die Todeskandidaten in den Todeszellen in den USA in Texas waren bestimmt froh, für George Bushs Wahlkampagne exekutiert zu werden. 20 Menschen durften doch noch einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten! Ob da Unschuldige drunter waren, ach, wen schert denn das?
Und wenn so Linke behaupten, in Texas werden nur Schwarze hingerichtet - kein Problem, werden mal eben zwanzig Weisse zum Tode verurteilt, schon ist das Gleichgewicht wieder hergestellt.
So läuft das halt.

Erinnert ihr euch an den 11jährigen Schweizer, der seiner 5jährigen Schwester beim Pipimachen helfen wollte und daraufhin in den USA in ein Gefängnis gesteckt wurde?
Es werden auch mal 13 oder 17 jährige zum Tode verurteilt.
Soll das ein Vorbild sein?
Ich bin froh, dass bei uns nicht so Zustände herrschen!

Prinzipielle "Aug um Aug Moralismen" sind nicht hilfreich, denn sie scheitern an der Realität.

endar

[Howami]

Naja welche zustände besser sind , lass ich mal dahin gestellt. Es laufen beide nicht.

[Kira]

Originalnachricht erstellt von Flußkoppler
An die Mega-Pazifisten : "Solange man NICHT selbst Betroffen ist kann man kluge Sprüche klopfen".Will euch mal Sehen oder Hören wenn IHR ein Familienmitglied oder Bekannten durch solch eine Mißgeburt verliert.....

Sind wir jetzt schon so weit, dass man sich als Mensch, der das Leben anderer Menschen achtet (egal, was sie angestellt haben - es sind Menschen!) verspotten oder in irgendeine abgedrehte ideologische Ecke drängen lassen muss? Sind die Gegner der Todesstrafe Deiner Meinung nach weltfremde Spinner?

Ich bin durchaus nicht der Typ, der alles vergeben und verzeihen muss, und besonders religiös bin ich auch nicht. Ich würde aber niemals irgend jemandem ernsthaft den Tod wünschen.

Ich habe beide Eltern durch unverschuldete Verkehrsunfälle verloren - ein Frontalzusammenstoß mit einem Geisterfahrer und ein Raser auf dem Zebrastreifen - o.k., das ist kein Mord, und der Vergleich hinkt daher ein bisschen, aber Hass auf die Unfallverursacher habe ich trotzdem keinen. Was hätte ich davon? Brächte mir das die Eltern wieder? Der eine hat es selbst nicht überlebt (was ich durchaus bedauere, weil er eine hochschwangere Frau zurückließ), und der andere hat mit seinen Schuldgefühlen, die er nie wieder los wird, genug zu kämpfen.

[Howami]

Ja Kira der Vergleich hinkt wirklich.
Menschen oder die mal welche waren , die ganze Familien auslöschen , sind für mich keine Menschen.
Willst du ein Beispiel? Saddam Hussein
Ich hab mit einem Kumpel mal ein Referat über ihn gehalten. Wie er an der Macht bleibt, wie es in seiner Familie aussieht, was sie so alles haben und machen.
Und ja: Ich bin der Meinung das er wirklich sein Anrecht auf Leben verwehrt hat!

[endar]

Originalnachricht erstellt von Howami
Naja welche zustände besser sind , lass ich mal dahin gestellt. Es laufen beide nicht.

Nun, ich denke schon, dass unser System läuft und gut ist.
Unser Bild wird ja von den Medien bestimmt und von reisserischen Fällen à la Ronnie Rieken bestimmt, die widerum Hysterien auslösen. Das ist aber nicht der Regelfall.
Zu sagen, dass unser System nicht laufen würde, halt ich für ziemlich übertrieben. Ich fühle mich jedenfalls noch sicher.

Noch was zum Thema Medien und Hysterien.
Hab ich am Samstag zusammen mit Yentz, ein ca. vierjähriges Kind gesehen, das seine Mutter gesucht hat - in der Innenstadt, die voller Menschen war.
Ich habe es angesprochen, weil es so verlassen aussah und wollte es animieren, mit mir zu warten, da seine Mutter bestimmt gleich auftauchen würde.
Nebendran waren 3 Cafès, deren Terassen überfüllt waren. Yentz hat sich auch mit dem Kind unterhalten, aber schliesslich lief es weiter, weil alles zureden nicht half und das Kind noch mehr Angst bekam.
Die Mutter kam dann zwei Minuten später und gemeinsam suchten wir das Kind erneut.
Ich hab weder Kind noch Mutter wiedergesehen, denke aber mal, dass sie es gefunden hat.

Was hätten wir vorher tun sollen? Hätten wir das Kind festgehalten, also am Arm gepackt, wie man es in den Siebzigern gemacht hätte, hätten wahrscheinlich alle "Entführer, Kinderschänder" etc. gerufen und uns in eine komische Ecke gestellt. Womöglich wäre irgendein selbsternannter Held noch handgreiflich gegen uns geworden. Das Kind hätte nämlich bestimmt losgebrüllt, so verstört war es schon.
Wir hätten höchstens hinter dem Kind herrennen können, hätten aber dann die Mutter auch nicht gefunden. Zudem waren wir ein bisschen angetrunken, das hat unsere Reaktion ein bisschen verlangsamt.
Ich denke, man muss die Sachen sachlich betrachten und die Relationen nicht verlieren, weil man sonst in klischeehaftem Schubladendenken steckenbleibt und das ist bei Überlegungen über die Todesstrafe fehl am Platz.

Ich beziehe mich mit diesem post nicht direkt auf das, was du geschrieben hast, ich meine das ganz allgemein!
gruß, endar

[Howami]

Is ja schön , das du dich noch sicher fühlst. ich definitiv nicht. OK das liegt auch sicher an der hamburger Politik aber das ist eine andere Sache.

[AsH]

Warte mal eben. Also du fühlst dich nicht sicher . Ja?
Und du meinst du würdest dich sicherer fühlen wenn es die Todesstrafe gäbe? Ja?

Okay. Nehmen wir die Statistiken aus Amiland. Die Verbrechensquote (Mord) ist in den Staaten mit Todesstrafe nicht geringer als in denen ohne. Ergo: Abschreckung fällt weg.
Wenn du dich mit der Todesstrafe sicherer fühlen würdest, dann hättest du Angst vor Wiederholungstätern, also Menschen die schon einmal gemordet haben. Denn nur die können von der Todesstrafe (oder deren fehlen) betroffen sein.

Das bedeutet also: mit der Todesstrafe wärst du nicht viel sicherer als ohne, trifft sie doch nur Wiederholungstäter. Die müssen erst einmal gemordet haben um gegrillt zu werden. Was bleibt da? Nun, wie schon öfter gesagt: Sicherheit kommt nicht durch rigorosere Strafen, sondern durch bessere Aufklärung und Prevention.

[Flußkoppler]

Keine Freiheit ohne Sicherheit.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Basta

[Gul Wolkat]

@Flusskoppler
Von Vergewaltigern, Mördern, Kinderschändern und "Mißgeburten" ( netter Begriff, schon mal darüber nachgedacht? Würd ich dir mal raten!) mal abgesehen. Die Todesstrafe ist für viele Regime ein probates Mittel Systemkritiker mondtot zu machen. Als Beispiel wäre hier China zu nennen. Aber "huch" China ist doch kein Demokratischer Rechtsstaat. Interessanterweise haben fast alle demokratischen Rechtsstaaten die Todesstrafe abgeschafft oder stark eingeschränkt.
Nur die Wiege der modernen Demokratie, USA, hält an ihrer Wildwestmentalität fest. Mit einem Cowboy auf dem Chefsessel zurück in die Siedlerzeit die Amerika stark gemacht hat.
Selbstzitat: " Ein Land in dem ein nackter Busen mehr Moralwächter auf den Plan ruft als ein im Vormittagsprogramm abgeschlagener Kopf ist moralisch pervertiert "
Ich zweifle immer wieder daran wie einer der ein Trekkie ist für die Todesstrafe sein kann. Angeblich eifern doch selbige häufig den Idealen der Sternenflotte nach, oder?
Um es mit der Worten von B'elana zu sagen:
Das ist aber unsternenflottig ( die Todesstrafe )