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Todesstrafe

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    #31
    Originalnachricht erstellt von U'Tor
    Dennoch bleib ich bei meiner Ansicht, dass die Todesstrafe keine Option sein sollte und weltweit verboten gehört.
    Sicher wäre es besser die Todesstrafe ist keine Option, aber (ich weis das hört sich blöd an) Alternativen gibt es kaum. Man müsste eine vergleichbare, in ihrer Konsequenz so entgültige Strafe verhängen, die den Menschen jedoch am Leben lässt. Und für mich wäre das ohne Chance auf Begnadigung lebenslang ins Gefängnis. Denn wenn wir von der Definition Mord als bewusst und geplant begangene Tat ausgehen, bezweifle ich das der Mensch sich im Laufe der Jahre bessert.

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      #32
      @Proton
      Du hörst dich wie mein Kumpel an,der sagt: Mein Gott ist Hamburg die krimnellste stadt deutschlands! Na und? Wer da beraubt wird hat selber schuld , soll er besser aufpassen! So ist das alles nun mal , da kann man eh nichts ändern. Wenn ich dann auf offener Strasse erstochen werde , ist das halt Pech!
      Das kann doch nicht sein! Du sagst die Gessellschaft ist Schuld,bin ich nicht der Meinung.Die Gesellschaft verleitet nicht zum Mord.Die "Menschen" selber morden. Aber was soll man den machen,wenn nichts hilft?
      Ich halte nicht viel von der Amerikanischen Justiz die sogar Rauchern milliarden Beträge zu spricht.
      Aber viele mörder sind tickende Zeitbomben und wenn keine Todesstrafe , muss sich etwas anderes tun. Wobei ich auch der Meinung , das die deutsche Rechtsprechung viel zu gnädig ist. Was man da so alles mit kriegt kann eigentlich gar nicht wahr sein!

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        #33

        ich merke, dass es problematischzu sein scheint, in dieser Diskussion "Todesstrafe" gerecht fertigt ja-nein; den derzeitigen Strafvollzug nicht gleich mitzudiskutieren.

        Für meinen Teil sind dies jedoch zwei verschiedene Dinge:

        deswegen weil ich gegen die Todesstrafe bin,
        bin ich noch lange nicht einverstanden mit der derzeitigen Rechtssprechung und schon gar nicht mit dem derzeitigen Strafvollzug.

        sehr verkürzt ausgedrückt bin ich dafür, dass wenn jemand andere gefährdet,
        die anderen vor diesem Individuum geschützt gehören.

        Töten mit töten zu bestrafen /vergelten ist für mich keine Option,
        denn dann müßte es logischer weise in unserer Rechtssprechung auch heißen:
        stiehlst du mir was, stehl ich dir was
        vergewaltigst du, vergewaltig ich dich........................... und das kanns wohl nicht sein, oder?

        ...ich bin auch gegen Todesstrafe, wenn es nachweislich das sicherste Beweisführungsverfahren gäbe;
        kurz nochmals erklärt:
        wenn ich zur Person A sage: Du hast kein Recht - aus welchen Gründen auch immer,
        jemanden anderen zu töten,
        wenn du dies machst, stellst du dich außerhalb der Gesellschaft und verlierst die Anerkennung als Mensch,

        und deshalb töte ich dich!!!!!!!!! dies ist für mich paradox.
        t´bel

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          #34
          kennt ihr das sprichwort "auge um auge, zahn um zahn "? also, wenn jemand meint, irgendjemanden umzunieten, aus welchen gründen auch immer, dann weg mit ihm!!!!! und die ganzen pädophile!!! nach 3-5 jahren sind die raus aus dem knast und dann? gelten als geheilt, jaja..... ich möchte in einem land leben, wo unsere kinder, egal welcher rasse oder herkunft, in sicherheit leben können.ich möchte auch noch um 2 uhr morgens in stuttgarts stadtmitte spazieren gehen können, ohne eine ganze armada von waffen dabei zu haben ( ironisch gemeint ). vielleicht schreckt die todesstrafe nicht ab, aber wenn dadurch sich ein einziger mord verhindern lässt ( bin mir sicher, das wurde schon ), dann rechtfertigt sich diese sache schon. der täter muss halt eben 100-% überführt worden sein.
          lache heute, denn die schlechten tage werden kommen. io sono un jem`hadar.

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            #35
            Originalnachricht erstellt von Captain Proton


            Die Todesstrafe ist ein Zeichen der Kapitulation der Gesellschaft und des Staates, von dem sie zugelassen wird. Eine Aufgabe auf der Suche besseren Lösungen, eine Aufgabe auf der Suche nach Ursachen und der Beseitigung selbiger.
            Und hier liegt der Hund begraben: die meisten Morde geschehen nicht aus Spaß oder so(nur die kommen aber in die Nachrichten) - die meisten Mörder werden regelrecht (von der Gesellschaft) dazu gezwungen. Durch sozialen Abstieg, etc. und durch das Mangeln an Hilfe durch den Staat und Verachtung der Gesellschaft rutschen die meisten Leute,die schon unten sidn immer weiter ab und werden(müssen) dann irgendwann kriminell - dann dauert es bis zum Mord auch nicht mehr lange. Für die meisten ist es nur ein Kämpf ums überleben, bei dem wir sie allein lassen.
            In Wirklichkeit ist halt die Todesstrafe und das Gefängins billiger, einfacher und bequemer als die sozialen Missstände zu beheben und so dafür zu sorgen, dass erst gar keine Verbrechen entstehen.

            Mein lieber man. Also diese Argumentation ist ein echter Tritt in den Arsch für jeden Menschen der Arm ist und trotzdem ehrlich. Es gibt viele Leute die am Sozialhilfeniveau leben und sich trotzdem lieber mit zwei bis drei MacJobs über Wasser halten, als in eine Gang zu gehen und Leute zu überfallen. Das sollten sie aber wohl tun, da die böse Gesellschaft sie dazu zwingt ?!?
            Menschen begehen Verbrechen, weil sie darin den einfachen Weg sehen ihre Probleme zu lösen. Habgier und Eifersucht dürften die häufigsten Motive sein. Aber daran ist die Gesellschaft schuld, aha. Man muß nie kriminell sein. Es ist nur halt der bequeme Weg und diese Argumentation liefert dafür auch noch eine billige Entschuldigung.

            Außerdem finde ich die Todesstrafe gegenüber 40-50 Jahren eingesperrt sein (ich meine wirklich in der Zelle sitzen, nicht den heutigen Luxusknast) in der Tat humaner, so nach dem Motto lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
            LANG LEBE DER ARCHON

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              #36
              direwolf hat recht: da ich mir noch nicht eine wohnung leisten kann, soll ich so kriminalität rechtfertigen? nein, dann lieber miete, aber ehrlich. dann bin ich wenigstens ein vorbild für meinen sohn.
              lache heute, denn die schlechten tage werden kommen. io sono un jem`hadar.

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                #37
                Originalnachricht erstellt von jem`hadar2000
                direwolf hat recht: da ich mir noch nicht eine wohnung leisten kann, soll ich so kriminalität rechtfertigen? nein, dann lieber miete, aber ehrlich. dann bin ich wenigstens ein vorbild für meinen sohn.

                es gibt auch welche, die sich nicht einmal mehr "Miete" leisten können!
                **************
                damit rechtfertige ich jedoch kriminelles Verhalten in keinster Weise.
                t´bel

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                  #38
                  Originalnachricht erstellt von Mr. Vulkanier
                  Die Frage die sich für mich stellt ist ob die Todesstrafe moralisch vertrettbar ist und sag ich ganz klar nein den welcher Mensch wagte es Gott zu spielen und darüber zu bestimmen wer leben darf oder nicht (damit sind Richter gemeint)?
                  Bäh.Du findest es also in Ordnung man darf Kinder Morden so bis zum 3ten Monat aber einen "Menschen" der'n paar Lette gekillt hat nicht
                  Jemand der Bewußt (Mit Absicht oder aus Dummheit ist egal) einen Menschen Tötet hat IMHO sein RECHT auf Leben verwirkt.
                  BASTA.

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                    #39
                    Ihr seit ja ein wahnsinnig schlauer Haufen - muss ich schon sagen

                    Ich meinte nicnt, dass man zwangsläufig zum Kriminellen wird, wenn man arm, etc. ist. (Da habe ich mich vielleicht undeutlich ausgedrückt). Aber Armut und sozialer Abstieg fördern Kriminalität unglaublich - oder warum sind die meisten Mörder, Ladendiebstähle usw. meistens keine Leute aus dem Mittelstand?!
                    Es mag sein, dass es nur der bequeme Weg für diese Leute aus der Misere ist - aber ein Großteil der Menschen ist "faul" und denkt in so einer Situation sicher nicht genau über die Konsequenzen nach.
                    Manche erwischt es unverschuldet und sie landen ganz unten - sie waren ehrliche Leute und nehmen sich vor ehrlich zu bleiben. Aber irgendwann wird auch diese Hemmschwelle überschritten gerade weil es einfacher ist kriminell zu sein.

                    Und selbst wenn dem nicht so wäre, ist das für mich immer noch kein Grund an der Todesstrafe festzuhalten.
                    "Augu um Auge, Zahn um Zahn" ist etwas für kleine Kinder, die nicht fähig sind Konflikte auf eine andere Art und Weise. Wie im Kindergarten, wenn der eine dem Andere die Rassel wegnimmt und das Opfer ihm dafür den Schnuller........na super? Sind wir wirklich noch so jung, dass wir das nötig haben?!

                    Achja, und denkt ihr, die für die Todesstrafe sind, auch mal daran wie es für den Henker ist?! Oder für die Familie des Täters?
                    Euch will ich sehen, wenn ihr direkt betroffen seit - wenn ihr den Hebel umlegen müsst, oder wenn euer Bruder(vater, Schwester, Mutter etc.) auf dem Stuhl hockt.
                    Es ist nicht nur so, dass auf seiten der Opfer Leid entsteht - und das Leid der Opfer und deren Angehöroigen durch das Zufügen von weiterm Leid, darf keine Option in einem demokratischen Rechtsstaatsein.

                    vielleicht schreckt die todesstrafe nicht ab, aber wenn dadurch sich ein einziger mord verhindern lässt ( bin mir sicher, das wurde schon ), dann rechtfertigt sich diese sache schon. der täter muss halt eben 100-% überführt worden sein.
                    100%ig Sicherheit gibt es nicht. Und wie meinst du das genau? Die Todesstrafe als Vorbeugung einsetzten?! Wo kämen wir denn da hin....
                    Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                    Makes perfect sense.

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                      #40
                      Originalnachricht erstellt von Flußkoppler
                      Bäh.Du findest es also in Ordnung man darf Kinder Morden so bis zum 3ten Monat ..

                      da du geschrieben hast: "Kinder morden" lässt diese Formulierung den Schluss zu, dass du Abtreibung als Mord betrachtest.
                      Wenn dies so ist, dann widersprichst du dich, wenn du für die Todesstrafe eintrittst.

                      Originalnachricht erstellt von Flußkoppler
                      .....Jemand der Bewußt (Mit Absicht oder aus Dummheit ist egal) einen Menschen Tötet hat IMHO sein RECHT auf Leben verwirkt.
                      BASTA.

                      diese Formulierung von dir bedeutet schlussendlich, dass derjenige/diejenige, die die Todesstrafe anschaffen, ausführen etc. selber angeklagt und zu Tode verurteilt werden müßten,

                      da du schreibst: "Jemand der bewusst....einen Menschen tötet, hat sein Recht auf Leben verwirkt".

                      t´bel

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                        #41
                        Originalnachricht erstellt von Howami
                        @Proton
                        Aber viele mörder sind tickende Zeitbomben und wenn keine Todesstrafe , muss sich etwas anderes tun. Wobei ich auch der Meinung , das die deutsche Rechtsprechung viel zu gnädig ist. Was man da so alles mit kriegt kann eigentlich gar nicht wahr sein!
                        Über die "Härte, oder auch nicht" des deutschen Strafvollzuges hatte ich mit Overlord an anderer Stelle mal gesprochen, er hatte da das gleiche Argument wie du. Ich suche das später mal mit der suchen-Funktion raus.

                        Beginnen möchte ich das hier mit meiner klaren Position: Ich denke das die Todesstrafe keine Alternative ist. Wenn wir uns mal eine hypothetische Frage stellen, dann lautet die: wozu ist Strafe gut? Mir fallen drei Dinge ein: Umerziehung, Rache und Abschreckung.

                        Also schauen wir uns die Todesstrafe doch mal unter diesen Vorraussetzungen an. Da wäre die Umerziehung. Das ist es für mich was eine Strafe ausmacht. Eine Menschen aus der Gesellschaft ausgliedern, ihn umerziehen, ihm seine Fehler klar machen, zeigen das es anders geht, auf Einsicht bauen und ihn dann wieder in die Gesellschaft integrieren. Da hapert es am meisten. Warum? Die Resozilisation versagt. Selbst Kleinkriminelle haben es schwer wieder ein "normales" Leben zu finden. Einmal kriminell, immer kriminell. Das kann zu einer Sprial führen an deren Ende einmal mehr die Kriminalität steht. Und was werden wir dann von Otto-Normal-Axel-Springer-Gläubiger Hans hören? Nun, er hat ja schon immer gesagt, dass ein Krimineller sich nicht ändern kann. Hier hat die ganze Gesellschaft eine Pflicht diese Resozialisation wieder zu ermöglichen. Sie tut es aber nicht, weil es unbequem ist. Da ist es schon bequemer störende Elemnte aus seinem Mikrokosmos auszuschliessen und anderen diese Verantwortung zu übertragen.
                        Ergo: dieses System hapert, aber es hapert an jedem. Nicht das System ist schlecht sondern die Ausführung, wenn wir die verbessern... Menschen können sich ändern. Nicht alle. Nicht jeder. Nicht immer. Triebtäter nicht. Diese Leute gehören "weggesperrt" wie es so schön heißt, weil sie wirklich eine Bedrohung darstellen. Aber alle anderen haben die Chance sich zu ändern wenn man ihnen diese Chance gibt. Das liegt an "uns normalen Bürgern".
                        Wenn man die Todesstrafe einführt nimmt man vielen Menschen diese Chance, man versucht es erst gar nicht. Glückwunsch. Einfache Lösung ein Gesellschaftsproblem zu umgehen. Das ist der erste Grund warum ich gegen die Todesstrafe bin

                        _________________________
                        Zweitens. Rache. Ein Ding das nicht in die Rechtssprechung gehört. Ein beliebtes Argument ist: "Wenn jemand das mit deiner Freundin/Schwester/Mutter macht, was würdest du dann tun...". Ehrliche Antwort? Wenn ich den Hurenbock zu fassen bekäme würde ich ihm seine verdammte Rübe wegblasen. Ich würde zum Mörder werden. Zweifellos. Jeder Mensch hat das in sich.
                        Und darum liegt die Rechtssprechung bei Menschen die neutral zu dieser Sache stehen. Sofern das möglich ist. Und das soll eines bedeuten: Rache gehört nicht zur Rechtssprechung. Man muss neutral zu diesen Dingen stehen, sonst kann keine Gerechtigkeit zustande kommen. Und deshalb gehört Rache nicht zu den Basics der Gerechtigkeit. Die Opfer, oder die Angehörigen sollten Entschädigung (sofern dies überhaupt geht) bekommen, aber keine Rache. Rache vernebelt den Verstand, gibt einen kurzen Kick, aber das Opfer bringt sie nicht zurück. Im schlimmsten Falle führt sie bei den Opfern zu Schuldgefühlen. Und wenn wir uns mal zwei Worte vor Augen führen das mit "Rache in der Rechtssprechung" zu tun haben, dann wissen wir warum ich dagegen bin: Lynchmob und Selbstjustiz...
                        Außerdem führt Rache oft zu Fehlurteilen weil das Urteil im Kopf schon feststeht und der Angeklagte keine wirkliche Chance hat sich zu verteidigen.

                        _______________________
                        Drittens. Abschreckung . Das Standardargument: seit der Einführung der Todesstrafe in den USA 1976 ist die Anzahl an Morden nicht zurückgegangen. Das sagt einiges. Vorallem sagt es, dass man mal den gesunden Menschenverstand einschalten sollte. Also: wenn ich jemanden umbringe, dann gehe ich davon aus, dass ich nicht erwischt werde... oder ich handle im Affekt. Aber wenn es geplant ist, dann lasse ich mich nicht erwischen. Es ist egal ob die Strafe 20 Jahre, wirklich Lebenslang oder der Stuhl ist. Will mir wirklich jemand weis machen, dass Menschen denken "Ich glaube ich bringe meinen Boss um? Wenn ich erwischt werde lande ich ja nur fünfzehn Jahre im Knast und werde zumindest nicht gegrillt." . Nun, das ist Schwachsinn. Keiner denkt so. Stellt euch mal vor die letzten fünfzehn Jahre im Knast verbracht zu haben. Das heisst umgerechnet: vier WMs, ganz Star Trek ab TNG Staffel 2, den Mauerfall und die Wende, das Ende des Kommunismus, mehrere Olympiaden, Michael Schumacher. Oder eure privaten Erfahrungen: Freundinnen [oder Freunde, ich spreche hier von meiner Position als Junge], Geburtstagsfeiern, verliebt sein, Urlaube, Schule und Freunde, Jobs und Kollegen. All das hättet ihr verpasst. Und ich bleibe dabei: kein Mensch ist bereit sowas auch nur zu opfern, egal wie "sanft" das Strafmass erscheint.

                        Viertens. McVeigh. Todesstrafe oder nicht? Nun, er hat 168 Menschen getötet. Zivilisten. Schlimmer, Kinder. Was tut man mit ihm? Die Rache in mir sagt: mach den Mistkerl kalt und vieles in mir sagt auch: hier ist Umerziehung vergebens. Genau so denke ich hier. Einen verblendeten Idealisten wie Timothy McV. kannst du nicht ändern. Also ist der Tod hier die beste Alternative? Nein. McVeigh hat all das bekommen was er wollte. Seine Rache, die Publicity, die Chance den Opfern im Nachhinein mit seinen letzten Worten nochmals weh zu tun und die Chance zu zeigen das es ihm nicht leid tut. Was will ich für diesen Menschen? Rache. Aber anders, subtiler. Lebenslang (und ich meine Lebenslang). Einzelhaft. Kein TV. Nichts ist für einen Menschen schlimmer als die Einzelhaft und hier baue ich wieder auf Einsicht. Wenn McVeigh dreissig, vierzig Jahre täglich nichts anderes zu tun hätte als sich mit sich selber zu beschäftigen, dann würde bei ihm, da bin ich mir sicher, Reue einstellen. Hoffentlich. Das wäre ein Erfolg, wenn er sieht was er getan hat, was er sich verbaut hat, was er nie wieder haben wird. Wenn er so leiden wird wie seine Opfer. Vielleicht sogar schlimmer. Subtiler. Das kann die Todesstrafe nicht bewirken.

                        Das war ein langes Post, aber das Thema verdient es ernst genommen und ausführlich besprochen zu werden. Wenn jemand bis hierhin gelesen hat, dann freut mich das und ich hoffe das ich dem ein oder anderen meine Gedanken klar machen, oder seine Position sogar ein wenig lockern konnte. Würde mich freuen...

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                          #42
                          Ich habe dein Post ganz gelesen und gebe dir auch großteils recht.

                          Aber ist eine lebenslange Einzelhaft ohne Außenweltkontekte und mit minimalen Chancen auf Resozialisierung nicht auch soetwas wie Rache?

                          Ich finde die Todesstrafe ist ein gutes Mittel, jedoch mit den derzeitigen Rechtsmitteln nicht aktzeptabel, das ist keine Frage.
                          Und darum geht es auch nicht.

                          Nehmen wir mal rein hypotetisch an daß ein Mörder 100%ig schuldig gesprochen wird. Er war es mit absoluter Sicherheit - es gibt nicht den geringsten Zweifel.

                          Einzelhaft? Jahrzehntelang abgeschirmt von jeglichen sozialen oder medialen Kontakten mit dem Wissen daß dies bis ans Ende seines Lebens so ist - wo liegt der Sinn dahinter?
                          Ich glaube daß solche Menschen sich keine Gedanken mehr über die Zukunft machen, eher daß sie ihr Leben als verloren betrachten. Mal abgesehen von den chaotischen Zuständen in manchen Gefängnissen die ein Resozialisieren noch unwahrscheinlicher machen.

                          Ihr soltet euch mal bewußt werden daß es hier nicht um irgendwelche Kleinganoven geht die beim Ladendiebstahl erwischt worden sind sondern um Massenmörder die -zig Menschenleben ausgelöscht haben und auch noch stolz darauf sind!!
                          Und es geht hier sicher nicht um Rache oder Wiedergutmachenug sondern lediglich um den Schutz der Gesellschaft vor solchen Menschen. Warum soll die Allgemeinheit noch Kräfte aufbringen die solchen Leuten im weiteren Leben versorgen?

                          Ich trauere Menschen wie McVeigh nicht nach - denn solche Geschöpfe haben den Tod verdient.
                          Gott spielen?
                          Nein - aber auch nicht tatenlos zusehen....

                          Kommentar


                            #43
                            @ AsH
                            Ich habe dein Posting auch komplett gelesen und stimme dir bis auf einen Punkt zu.
                            Einzelhaft ist IMHO noch um einiges grausamer als die Todesstrafe. Erinnert du dich an Filme, wie "Murder at the first" oder die DS9-Folge "Strafzyklen", in der O'Brien 20 Jahre Haft (die meiste Zeit alleine) implantiert bekommen hat. In beiden Beispielen haben die Betroffenen schwere psychische Schäden erlitten, soviel zu Resozialisierung, die man eigentlich auch bei einem, den man für den rest seines Lebens einsperrt versuchen sollte zu erreichen.
                            Er lächelte ein verklemmtes kleines Lächeln, in das Zaphod am liebsten mit einem Backstein reingehauen hätte. [...] "Im realen Universum", sagte er mit einem Lächeln, das noch sehr viel mehr nach einem Backstein schrie, "hätten Sie den Totalen Durchblicksstrudel niemals überlebt." [...] Er lächelte wieder das Lächeln, in das Zaphod am liebsten mit einen Backstein reingehauen hätte, und diesmal tat er's. - tu es!

                            Kommentar


                              #44
                              @ASH
                              Das schlimme ist doch , wenn du die Leute am leben lässt ,das sie immernoch potentiell gefährlich sind. Selbst wenn sie Jahrelang eingesperrt werden und nicht resozialisiert werden ,wer sagt den das es dann nicht zu einem unglück in den Anstalten kommt? Aufstand,Geiseln und Toten? Es gibt keine Garantie das diese (Menschen) auch wirklich bessern oder ganz austicken! Und so hart es auch klingen mag: Es gibt in einigen Fällen für mich keine andere Lösung! Man sieht es ja an der rückfallquote bei einigen.

                              Man kann alles Materielle ersetzen aber Sicherheit und Geborgenheit sowie Leben nicht.

                              Kommentar


                                #45
                                @Howami: Möglich, dass ein gemeingefährlicher Killer (ich meine damit jetzt ausdrücklich die Sorte, die wohl nicht resozialisiert werden kann, wobei es sich aber wohl nur um eine kleine Gruppe handelt) im Knast Amok läuft und noch mehr Unglück anrichtet.

                                Das ist aber kein Argument dafür, diesen Menschen umzubringen, weil er möglicherweise austicken könnte - ein Mensch ist kein Hund, den man einschläfert, weil er eine potentielle Gefahr darstellt.

                                Ich denke schon, dass die Sicherheitsheitsvorkehrungen in den Knästen, in denen die harten Jungs einsitzen, ausreichend sind. Wenn es zu Unglücken kommt, dann meist, weil irgend jemand geschlampt hat. Hier müssen mögliche Sicherheitsrisiken auf dem Wege besserer Organisation und Überwachung der Gefangenen vermindert werden.

                                Wenn eine Resozialisierung aussichtslos erscheint, ist die Gesellschaft ausreichend geschützt, wenn der Täter lebenslang in Sicherheitsverwahrung kommt - WIRKLICH lebenslang.

                                @AsH: Lebenslange Isolationshaft ohne jede Beschäftigung lehne ich genauso ab wie die Todesstrafe. Dies ist eine Art Folter, bei der niemandem gedient ist. Es gibt eine Menge anderer Möglichkeiten, einem unter verschärften Bedingungen Inhaftierten klarzumachen, dass seine Gefangenschaft nicht Ferien auf Staatskosten sind, ohne ihn schlimmer als ein Tier zu behandeln.

                                Macht alle mit in unserer SETI-Gruppe! Infos, wie's geht, unter: SETI. Den Erfolg unserer Gruppe könnt Ihr hier bewundern!
                                Und Tipps und Probs werden hier diskutiert

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