Reelle Gewaltdarstellungen - Rotten, Ogrish, Face of Death

[Sandswind]

Naja, ich kann es zum einen verstehen wenn man sich diese Seiten anschaut, denn auch für so etwas kann man Interesse empfinden und wer dafür Interesse empfindet ist für mich auch nicht krank! Schliesslich, so eklig es auch ist, ist es ja etwas, das man so nie anders zu Gesicht bekommt!

Das ist sicher richtig, und ich will hier auch niemanden verurteilen, der sich das ansieht. Aber ich denke schon, daß man nicht alles machen "muß", nur weil man es "kann". Man muß eben nicht unbedingt gesehen haben, wie Unfallopfer wirklich aussehen, um zu wissen, daß der Unfall ernst war. Die Hemmschwellen sinken, wie das alltägliche Fernsehprogramm zeigt. Aus genau dem Grund sollte man sich selbst sehr genau fragen, was man haben muß und was nicht.

Diese Seiten können schon faszinieren, allerdings soltle man halt immer im Hintergrund behalten, dass das echte Leute sind, die entweder mit einem schlimmen Leid zu kämpfen haben oder dadurch gestorben sind! So faszinierend die Bilder also sind, gehört auch dazu dass man an diejenigen denkt die davon direkt betroffen sind und vor allem den Respekt vor dem Leben nicht verliert!!

Ich frage mich dabei aber, wo die Grenzen liegen: Meines Erachtens verliert man schon dann den Respekt, wenn man sich Bilder Verwundeter oder Kranker aus Sensationslust ansieht, und nicht zu Ausbildungszwecken.

Daher hinken ja auch die Vergleiche zu Pathologen, Ärzten etc. Man stelle sich mal an den Platz: Ein Verwandter wird getötet, und drei Tage später können die Bilder im Internet abgerufen werden. Dafür fehlt mir jedes Verständnis, da kann auch von Respekt nicht mehr gesprochen werden, wenn man sich das Leid der Betroffenen vor Augen führt und daß man "an sie denkt". Im Gegenteil: Das ist ja Bestandteil des Kicks, des Reizes, diese Bilder anzusehen. Die Opfer werden aus Sensationsgier zur Schau gestellt, wie man das früher auf dem Rummelplatz getan hat.

[Harmakhis]

Nun, ich sehe diese Seiten nicht ganz so tragisch. Das ist sicherlich geschmacklos, aber ich finde es jetzt nicht unbedingt pervers.
Die Dinge, die dort gezeigt werden sind ja letztlich nicht für diese Seiten erstellt worden, sondern sind ein Nebenprodukt unserer Welt. Also solches haben solche "Dokumentationen" auch ein gewisses Existenzrecht.

Ich muss selber sagen, dass ich schon stellenweise echt erstaunt und erschüttert gewesen bin, zu was Menschen in der Lage sind oder was für schreckliches Pech man bei den normalsten Tätigkeiten haben kann. Solche Bilder, Texte, Videos, News (diese Seiten bieten ja mehr als nur Bilder zum Sabbern für Kanibalen) können sicherlich auch eine aufklärende Funktion erfüllen. Viele Menschen wissen vielleicht nicht, was für schlimme Dinge passieren können. Es bringt ja auch nichts, wenn man solche Bilder von Kriegsopfern, etc. unter den Tisch kehrt. Das führt nur zu solchen Euphemismen wie "sauberer Krieg". Ein Krieg ist nie sauber, er ist immer hässlich und welche Websiten dazu beitragen, die gnadenlos beschränkte Propaganda unserer Regierungen zu entlarven, dann bitte.

Aber natürlich ist es richtig, dass viele Leute einfach nur dem Gaffer-Syndrom erliegen und sich das anschauen, weil... ja... warum denn? Den meisten geht sicher keiner dabei ab. Die finden das auch schrecklich. Aber man kann dann doch nicht wegschauen. Die Faszination des Schrecklichen. Menschen sind so. Solche Szenarien sind manchmal wirklich unfassbar und das fordert dann halt Gaffer raus - was man nicht kennt, interessiert einen.
Ich würde über Menschen die sich so etwas anschauen nicht unbedingt abwertend reden. Letztlich steckt da fast immer nur Neugier dahinter. Ich finde sowas auch begrenzt interessant.
Man muss sich mal überlegen, dass die meisten Menschen, die Zugang zu solchen Seiten haben, ein schrecklich langweiliges Leben führen. Für die ist das halt wohl irgendwo ein Kitzel von etwas neuen, ein Beweis dafür, dass das Leben nicht überall so bieder ist und vielleicht sorgt der Ekel und die Faszination irgendwie dazu, dass man sich wieder etwas lebendiger fühlt. Wie bei Menschen, die sich selbst Schmerzen zufügen, um zu spüren, dass sie noch leben.

Insofern finde ich das schon nachvollziehbar, dass es solche Seiten gibt und das Menschen sich sowas anschauen. Sensationsgier ist ja nicht einfach ein niederer Charakterzug, sondern ist halt IMO das Ergebnis eines beschissenen Lebens. Wenn dein Leben dir scheiße vorkommt, dann wenden sich die meisten Menschen halt den Geschichten über Promis, extreme Ereignisse, etc. zu.

[Sandswind]

Sensationsgier ist ja nicht einfach ein niederer Charakterzug, sondern ist halt IMO das Ergebnis eines beschissenen Lebens. Wenn dein Leben dir scheiße vorkommt, dann wenden sich die meisten Menschen halt den Geschichten über Promis, extreme Ereignisse, etc. zu.

So weit würde ich nichtmal gehen. Ich habe sogar ein gewisses Verständnis für ein Interesse an derartigen Dingen. Aber wie ich schon sagte: Man muß nicht allen möglichen Reizen nachgehen, da ich darin keinen Sinn sehe - insbesondere ist mir nicht ganz klar, was Du mit "aufklären" meinst. Daß man sich beim Autofahren anschnallen sollte, dürfte wirklich jedem klar sein. Dazu muß man nicht solche Bilder zeigen. Und selbst wenn man damit aufrütteln wollte: Diese Seiten haben das sicher nicht im Sinn. Aufmachung und Stil sind eher auf reine Befreidigung des bequemen, alltäglichen Voyeurismus vom PC aus ausgerichtet.

[Largo]

Ich bewerte die Sache als begrenzt verwerflich. Einerseits ist es schon arg dreist, die Bilder von Verstorbenen (typischerweise wohl ohne deren Einverständnis) im Netz zur Schau zu stellen. Andererseits ist der Tod ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Wir neigen oft dazu, es zu verdrängen, aber letztlich wird unser aller Leben mehr oder weniger schön enden. Krankenhäuser, Hospitze und Bestattungsunternehmen helfen uns dabei, die Allgegenwart des Todes und die Flüchtigkeit des Lebens zu verdrängen, was dazu führt, dass wir immer weniger souverän mit dem Thema "Tod" umgehen. Die Bilder, die auf Rotten und Ogrish zu sehen sind und auch das Ansehen dieser empfinde ich daher nicht als anstößig, sondern wohl eher die Motivation derer, die dieses Material zur Verfügung stellen.

[Zocktan]

ogrish finde ich ist geschmacklos.
rotten ist makaber und meiner meinung nach auch hart an der grenze des guten geschmacks, aber wenn ich dort war (jedenfalls zu der zeit als ich die site öfters besuchte) hatte ich immer das gefühl, dass die seite gut gemacht ist und manchmal konnte ich sogar was lernen.

[FirstBorg]

Ich persönlich bin inzwischen wohl emotional eh schon so kaputt, das mir sowas absolut nichts ausmacht.
Würde mir sogar so wenig ausmachen, das ich sogar dabei essen könnte... kein problem.

[muser]

Ich persönlich bin inzwischen wohl emotional eh schon so kaputt, das mir sowas absolut nichts ausmacht.
Würde mir sogar so wenig ausmachen, das ich sogar dabei essen könnte... kein problem.

Geburtsdatum:
02.12.1982
Oh mann .... Wieviele Kriegserfahrungen hast Du denn gemacht?

[Skymarshal]

Ich persönlich bin inzwischen wohl emotional eh schon so kaputt, das mir sowas absolut nichts ausmacht.
Würde mir sogar so wenig ausmachen, das ich sogar dabei essen könnte... kein problem.

Laß dich nicht wieder so gehen...

Ich kann mir schon denken warum du wieder so "verstimmt" bist. Ey Mann, es kommt der Frühling!

PS: auch wenn das jetzt in diesem Thread ein wenig zynisch erscheint...

[FirstBorg]

Geburtsdatum:
02.12.1982
Oh mann .... Wieviele Kriegserfahrungen hast Du denn gemacht?

Gar keine... man kann auch anders kaputt gehen.

@Skymarshall

Das ist ja das schlimme.

[muser]

ahja ... mir fällt der Groschen (sagt man das noch so?)

riecht für mich aber nach ne Menge Selbstmitleid. Sorry für meine Offenheit.

[FirstBorg]

Wenn schon niemand anderes Mitleid hat, dann bleibt ja nichts anderes übrig... genau wie beim sex

[muser]

Wenn schon niemand anderes Mitleid hat, dann bleibt ja nichts anderes übrig... genau wie beim sex

Auch wenn es sich jetzt ein bißchen altklug anhören mag: Selbstmitleid generell und besonders in Deiner Situation Gift.

[FirstBorg]

ich weiss... aber jedesmal wenn ich die phase durch hab, geschieht etwas das mich wieder hineindrängt... von daher kann ich da nich wirklich was dagegen tun.

ps: thread wird off topic, sorry

[Ezri Chaz]

Da gibt es auch die unzensierte Köpfungsvideos aus dem Irak. Menschen wie Tiere abgeschlachtet.

Nachrichten: Hab ich mal in der Tagesschau gesehen, oder war es in Heute?
Keine Ahnung, da gings um Afrikanische Stammeskriege und da hat er eine mal eben den Kopf abgehackt, der Kopf rollte dann noch ein paar Meter auf der Straße entlang. Und das wurde in den normalen Abendnachrichten gesendet.

Ausbildung und Abschreckung: Bilder realer Verletzungen gehören auch zur Sanitätsausbildung und in der Fahrschule damals hatte man uns ein Video einer Massenkarambolage auf der Autobahn gezeigt. Und zwar sogenanntes unveröffentliches Bildmaterial, wir Fahrschüler durften sozusagen miterleben, wie eine Frau in dem zermantschten Auto zwischen den beiden LKW's starb.

Abschreckung: Im Geschichtsunterricht hat unser Geschilehrer Bilder von frischen Kriegsverletzungen gezeigt, halbe Gesichter und ähnliches.

"Unterhaltung": Die Reihe "Gesichter des Todes" hatte in den 80er Jahren die Runde gemacht, was aber davon echt oder Fake ist/war, keine Ahnung. Es war recht dokumentarisch aufgemacht.

Vermutlich kommt es einfach auf den Zusammenhang an, wie man solche Bilder/Filme werten soll.
Generell aber: Tot ist tot, ob nun in den Nachrichten oder sonstwo gezeigt, der eine läßt sich davon abschrecken und es ekelt vielleicht und dem anderen gehts am A**** vorbei.

*neutral*

[Skymarshal]

Nachrichten: Hab ich mal in der Tagesschau gesehen, oder war es in Heute?
Keine Ahnung, da gings um Afrikanische Stammeskriege und da hat er eine mal eben den Kopf abgehackt, der Kopf rollte dann noch ein paar Meter auf der Straße entlang. Und das wurde in den normalen Abendnachrichten gesendet.

Das wurde voll gezeigt? Normalerweise bekommt man im Deutschen Fernsehen sowas nicht zu sehen.

Ausbildung und Abschreckung: Bilder realer Verletzungen gehören auch zur Sanitätsausbildung und in der Fahrschule damals hatte man uns ein Video einer Massenkarambolage auf der Autobahn gezeigt. Und zwar sogenanntes unveröffentliches Bildmaterial, wir Fahrschüler durften sozusagen miterleben, wie eine Frau in dem zermantschten Auto zwischen den beiden LKW's starb.

Abschreckung: Im Geschichtsunterricht hat unser Geschilehrer Bilder von frischen Kriegsverletzungen gezeigt, halbe Gesichter und ähnliches.

Bei der Bundeswehr wurden uns nachgestellte Verletzungsbilder gezeigt.

Generell aber: Tot ist tot, ob nun in den Nachrichten oder sonstwo gezeigt, der eine läßt sich davon abschrecken und es ekelt vielleicht und dem anderen gehts am A**** vorbei.

*neutral*

Wobei die unterschiedliche Darstellungsweise schon einen anderen Eindruck macht.

Aber sicherlich ist tot = tot.