Reform der Rechtschreibeform - ein Schritt zurück? - SciFi-Forum

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Reform der Rechtschreibeform - ein Schritt zurück?

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    #31
    Man sollte aber vielleicht nicht dabei vergessen, dass momentan bundesweit alleine in der BRD 12,5 Millionen Schüler nach der neuen Rechtschreibung verfahren. 12,5 Millionen, d.h., 15,2% der gesamten Bevölkerung in Deutschland, die die alte Rechtschreibung nur anhand von alten Büchern kennt. Meiner Ansicht nach verwirrt das die mehr, als uns, die die alte gelernt haben und auf die neue umstellen sollen.

    Ein Verbrechen ist nicht, den grammatikalischen Sinn von "Schiffahrt" auf "Schifffahrt" umzustellen, sondern den 12,5 Millionen Schülern die Umstellung anzutun. Denn diese Generation müsste dann wie wir von der neuen auf die alte umlernen. Und ehrlich gesagt finde ich das sehr, sehr verantwortungslos, nur weil einige der "alten Schule" aus trotz sich nicht anpassen wollen! - Aus welchen Gründen auch immer und lieber zu einer alten Rechtschreibung mit dessen Fehlern zurückzukehren möchten. Ich sehe da keinen Fortschritt, viel mehr einen Rückschritt.
    Letztlich gibt es zurzeit viel wichtigere soziale und politische Reformen, die man erstmal klären sollte, bevor man mit Leidenschaft über die Schreibweise verschiedener Wörter debattiert.

    Aber wenn wir schon mal bei Rechtschreibung sind, gehen wir doch mal kurz näher drauf ein: Schiffahrt... Eine Wortkombination aus "Schiff" und "Fahrt". Wenn man es in der alten Regel trennt, schreibt man ja auch "Schiff-fahrt". Da kommt dann das dritte "f" wieder. Welchen Grund aber hat es bitte, das dritte "f" beim Zusammenschreiben zu streichen? Einen grammatikalisch offensichtlich nicht. Eher wohl einen visuellen Grund. Und alle, die da eine "Vergewaltigung" am deutschen Schriftbild sehen - wobei es das umgekehrt viel eher trifft, da einfach so das "f" des zweiten Wortes grundlos weggestrichen wird... (wenn man es man ganz genau nimmt ) - kann man immer noch "Schiff-Fahrt" schreiben. Auch ab 2005.
    Dann die berühmte Regel "trenne nie das s vom t, denn es tut den beiden weh". Also schrieb man immer "Kü-ste", anstatt es wirklich nach der akkustischen Aussprache zu trennen, nämlich "Küs-te". Oder "Ki-ste". Wer betont denn so bitte beim Sprechen? "Kis-te". Das passt schon eher. Oder die "ck"-Regel. Beim Zusammenschreiben "ck", beim Trennen wird "kk" daraus. Warum? Macht keinen wirklichen Sinn.

    Alleine die Tatsache, dass viele nicht mal die einfachste aller Regeln - das "ß" - beherrschen, finde ich nach 6 Jahren eigentlich erschüttlerlich, um ehrlich zu sein. Entweder wollen diese sich einfach aus Gründen von Faulheit oder sonstiges nicht umstellen oder sie können's nicht oder wie auch immer.
    Dabei ist das wohl die einfachste Regel überhaupt:
    - alles was Eigennamen hat bzw. Namen überhaupt bleibt das "ß" erhalten
    - bei allen Wörten mit langgesprochenem Vokal (wie "Fuß", "Maß", "Straße") auch
    - ebenso bei zwei aufeinanderfolgenden Vokalen (wie "außen", "außerdem").
    - alles mit kurzgesprochenem wird in "ss" geändert ("Fluss", "Schloss").

    So, um's nicht weiter auszubauen, diese Regeln finde ich sinnvoll und sie wahren notwendig - meines Erachtens zumindest. Wie ich bereits sagte, kann ich die neue auch nicht 100%-tig. Ich hab sie auch nicht mehr in der Schule gelernt. Und ich stimme zu, dass manches absoluter Quatsch ist. (wie z.B. "Ufer" jetzt trennen zu dürfen" -> "U-fer". Naja... da schaut man doch lieber, dass man das Wort ganz in die neue Zeile nimmt. )
    Aber ich persönlich bin der Ansicht, dass die neue nicht verkehrt war/ist.

    Abschließend: Diese Phase (1998 - 2005) ist nicht eingeführt worden, damit man in der Zeit "so schreiben kann, wie man will", sondern es allen, die nach alter Rechtschreibung "erzogen" wurden, genug Zeit eingeräumt wird, sich auf die neue umzustellen - während die junge Generation erst gar nicht mehr nach der alten gelehrt wurde. Und gerade das, was da grade passiert ist wie gesagt verantwortungslos gegenüber den 12,5 Millionen Schülerinnen und Schüler. Nebenbei bemerkt muss ich auch sagen: ich für meine Person finde es sehr peinlich, wenn ich mich mit 50 irgendwo nochmal bewerben müsste und mein Vorgesetzter, der vielleicht 30 ist, sieht, dass ich nach alter Rechtschreibung schreibe. Ich finde nicht, dass das gerade einen guten Eindruck macht, zumal heute schon in vielen Betrieben darauf geachtet wird. Daran erkennt man nämlich u.a., ob jemand bereit ist, sich anzupassen und was für seine Bildung tut, oder nicht. Es wäre genauso, wenn man jahrelang in einem Betrieb arbeitet und sich dann nicht bei Neuentwicklungen weiterbilden will, "weil das Alterlernte ja gutgenug war". Falsche Einstellung finde ich.
    Wie ich schon sagte: alles entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter; Technik, Lebensstandard. Aber bei Sprache, dem wohl wichtigsten Element überhaupt, darf man nichts verändern. Warum nur? Wenn ich an das richtige Alt-Deutsch denke, dass man im 19. Jahrhundert geschrieben hat, bin ich sehr froh, dass irgendwer zwischen durch mal eine Rechtschreibreform durchgeführt hat, weil "Alt-Deutsch" nicht mehr zeit bzw. vor allem sprachgemäß war. Und unsere "alte Rechtschreibung" ist das für das 21. Jahrhundert auch nicht mehr.

    (Ach ja: Altdeutsch aus der Zeit von Bismarck musste ich in der 6. Klasse lernen, weil mein damaliger Deutschlehrer der Ansicht war, dass wir Deutschen das mal geschrieben haben müssen. Und das war alles, aber nicht lustig, zumal wir auf Herz und Nieren auf jene Regeln geprüft wurden).

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      #32
      @AKB: Dass die alten Regeln nicht mehr zeitgemäß seien, ist doch Unsinn. Das sagst du nur, weil sie abgeschafft wurden. Hätte es keine Reform gegeben, wärst du auch nicht auf die Idee gekommen, dass sie nicht mehr zeitgemäß seien. [und bitte erzähle mir jetzt nicht, dass du das schon immer gedacht hättest ]
      Dass sie ein Zeichen für Modernität seien, stimmt ja ebensowenig, sorry ebenso wenig.

      Ich finde es verantwortungslos v.a. den Kindern gegenüber, die diese Regeln nun schon jahrelang in der Schule gelernt haben, oder gar denjenigen, die sich extra umlernen "mussten", jobbedingt oder wodurch auch immer.
      Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat ab dem Jahr 2000 wieder die alte Rechtschreibung benutzt. Damals war es IMO durchaus noch vertretbar, derart zu protestieren, aber jetzt, 5 vor 12, erst damit anzufangen, ist schlichtweg ein weiteres Indiz für die Unreformierbarkeit(?) dieses Landes, geschürt durch die Medien.
      Leider ist dies auch kein Fall von einigen wenigen Meckerern und Unzufriedenen. So einfach, wie du und einige andere euch das hier machen, ist die Sache nicht.

      Vielmehr solltet ihr euch mal mit den Gründen der Ablehnung auseinandersetzen und ich würde mich doch sehr freuen, mal etwas von den Befürwortern der Reform dazu zu lesen.

      Menschen, die von Berufs wegen viel mit Sprache zu tun haben und Inhalte transportieren müssen, haben nämlich eines festgestellt:
      Was die neue Getrenntschreibung anbetrifft, so verliert die Sprache an Präzision. Sätze werden missverständlich und Inhalte können nicht mehr so problemlos transportiert werden, wie es vor der Reform der Fall war. Deswegen wehren sich auch Schriftsteller. Als Wissenschaftler, der jetzt demnächst eine größe Arbeit verfassen wird, muss ich da eindeutig zustimmen.

      Bsp (kein Gutes, mir fällt vielleicht später noch ein besseres ein):
      "Gerhard hat die Sache schlecht gemacht."
      Früher ganz eindeutig, was gemeint war. Es gab schlechtmachen und schlecht machen und beides hatte seine eigene Bedeutung und wir hätten alle sofort verstanden: Gerhard hat irgendwas gemacht und das Ergebnis ist qualitativ minderwertig. HEUTE ist die Sache missverständlich (was, wie irre logisch, weiterhin zusammengeschrieben wird), denn schlechtmachen und schlecht machen teilen sich heute eine Schreibweise.
      Hat der Gerhard nun gepfuscht oder hat der Gerhard über eine Sache gelästert? Wenn mir im Zusammenhang keine weitere Hinweise finden würden, stünden wir dumm da.

      Weitere Beispiele sind: gut machen, wieder wählen, gut tun, gut unterrichtet, heilig sprechen, klar sehen, klar werden, nahe liegend, nichts sagend, privat versichert, sitzen bleiben, sitzen lassen, vorwärts gehen, vorwärts kommen, kurz halten, kürzer treten, näher liegen, nahe stehend, nahe liegen, nahe liegend, fahren lassen, etc.
      (Besonders schmerzhaft wird es bei "wieder geboren")

      Es gibt einen ganzen Haufen von neuen Doppeldeutungen, die durch die Reform geschaffen wurden und eine Reform der Schreibweisen und Grammatik auf Kosten der Verständlichkeit des Inhalts muss - in diesen Punkten zumindest - korrigiert werden.

      Dass die neuen Regeln nun besser und logisch eindeutiger seien, können auch nur die sagen, die wenig darüber nachdenken: "Gerhard tritt zur Wiederwahl an und wurde wieder gewählt."

      Oder was meint ihr, sollte geschehen? Soll man nun gewisse Worte (so die oben von mir genannten) am besten gar nicht mehr verwenden, weil sie missverstanden werden können?
      Und was ist mit den Autoren? Sollen sie nun zustimmen, dass ihre alten Bücher von den Verlagen alle umgestellt werden und damit an der einen oder anderen Stelle für den Leser nicht mehr eindeutig verständlich sind?

      Was das Doppel-S/ß anbetrifft oder auch die Regeln der Trennung am Zeilenende, so finde ich, dass man hier schon dabei bleiben könnte, insofern sie einen Sinn bzw. eine Erleichterung ergeben.

      Die krampfhafte Eindeutschung fremdsprachlicher Worte oder die Sinnverfremdung wortsinnlicher Ursprünge sollte auf jeden Fall rückgängig gemacht werden oder zumindest die alten Schreibweise genehmigt werde.
      Wenn ich Sachen lese wie "aufwändig", "Gräuel", "Exposee", dann muss ich schon sagen, dass mir das schon weh tut. Und wenn man nun gestattet, Greuel auch weiterhin mit e schreiben zu dürfen, so bricht das keinem Schüler einen Zacken aus der Krone, so er doch weiterhin "Gräuel" schreiben darf...
      Oder Hightechindustrie. Wer früher des englischen mächtig war, konnte solche Worte auch im deutschen schreiben, heute kann man jedoch nicht mehr vom Ursprung auf die aktuelle Schreibweise schließen (man schreibt übrigens weiterhin High Church im Deutschen. ). Wer käme von euch auf die Idee, High-Tech-Industrie in einem Wort zu schreiben.
      Oder "Highfidelity" - auch ein klasse Beispiel. Die Abkürzung Hi-Fi gilt weiterhin, aber wenn man es ausschreibt, schreibt man es in einem Wort.

      Wer sich also mit der Rechtschreibung im Detail auseinandersetzt, sorry auseinander setzt, der wird einen ganz eindeutigen Handlungsbedarf feststellen (was übrigens NICHT auseinandergeschrieben werden darf).
      Und dieses zu ignorieren, wäre ebenfalls ein Verbrechen an den (uns allen ja soo zu Herzen gehenden ) Schülerinnen und Schülern, aber nicht nur an den heutigen, sondern auch an denen von morgen.
      Republicans hate ducklings!

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        #33
        Naja, was Rechtschreibung angeht, machen es die Spanier auch schön einfach.
        Die schreiben die meisten Wörter einfach so, wie sie sie auch sprechen. Es gibt klare Ausspracheregeln und danach wird auch geschrieben. Doppelkonsonanten, Längungs-Hs und Phs für einen F-Laut gibt es so gut wie gar nicht in der Sprache.

        Das Wort Philosophie heißt in der Sprache einfach la filosofía oder das Wort Theater el teatro. Es gibt zwar noch einige Ausnahmen, wenn es um spezialle Aussprachen geht, dass beispielsweise für einen K-Laut ein k stehen könnte(wenn es ein Fremdwort ist), ein c (vor a, o, u) oder qu(vor e, i), das jedoch nur sehr wenige Wörter betrifft.
        Also, das hat, finde ich, auch so seine Vorteile. Mit der Orthographie im Spanischen hatte ich in der Schule, im Gegensatz z.B. zum Englischen, keine großen Probleme.
        Aber endar hat auch recht, dass die bisherigen Schreibformen einiger komplizierterer Worte auch etwas Sprachgeschichte verraten. Nämlich dass sie z.B. ursprünglich aus dem Griechischen, dem Latein oder dem Französischen kommen(bei letzterem ärgert man sich wohl noch am deutlichsten über die Schreibweise).
        Das wäre für mich auch ein Grund, dass man weiter diese umständlicheren Schreibweisen beibehält, aber man sollte dann vielleicht den Kindern in der Schule auch ein wenig zum Sprachbewusstsein beibringen. Dass man ihnen irgendwie erklärt, dass Theorie, Philosophie usw. z.B. aus dem Griechischen kommen und aus dem oder jenem Grund so geschrieben werden sollen.
        Ich glaube, dass vielen heute Sprachbewusstsein fehlt und dass einfach alles aus der Werbung, wo es ja oft falsch vorgemacht wird, kritiklos übernommen wird und Rechtschreibung und Grammatik irgendwie immer mehr dem Englischen angeglichen wird.
        Versteht mich nicht falsch. Ich hab gar nichts gegen die englische Sprache. Es ist nur so, dass ich diese Mischung aus Englisch und Deutsch nicht so gut finde. Oft passieren dadurch einfach so viele Unnötige Konstruktionen, die dann am Ende weder sehr deutsch(sprachlich), noch sehr englisch sind.

        Was endars Beispiele für die Getrenntschreibweise angeht, muss ich auch zugeben, dass man da Fehler gemacht hat. Deshalb würde ich auch nicht sagen, dass man jetzt nur blind den neuen Regeln folgen sollte und nicht über Nachbesserungen nachdenken sollte, aber dann sollte man sich dafür auch Zeit nehmen und wenn man fertig ist, ein neues Konzept vorlegen, das dann die guten Neuerungen wie z.B. Trennung von st und ß/ss-Regel beibehält und andere Bereiche so ändert, dass sie für die Allgemeinheit einfach werden.
        Einfach alles Rückgängig machen, bringt wohl gar nichts, außer Unsicherheit oder gar Chaos(im Schriftverkehr).
        Zuletzt geändert von Geordie; 07.08.2004, 15:53.

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          #34
          Zitat von Geordie
          Was endars Beispiele für die Getrenntschreibweise angeht, muss ich auch zugeben, dass man da Fehler gemacht hat. Deshalb würde ich auch nicht sagen, dass man jetzt nur blind den neuen Regeln folgen sollte und nicht über Nachbesserungen nachdenken sollte, aber dann sollte man sich dafür auch Zeit nehmen und wenn man fertig ist, ein neues Konzept vorlegen, das dann die guten Neuerungen wie z.B. Trennung von st und ß/ss-Regel beibehält und andere Bereiche so ändert, dass sie für die Allgemeinheit einfach werden.
          Einfach alles Rückgängig machen, bringt wohl gar nichts, außer Unsicherheit oder gar Chaos(im Schriftverkehr).
          So sehe ich das auch. Wenn man die alten Regeln nimmt, wird man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit genauso viele Beispiele für Unsinnigkeiten finden können wie es endar für die neue vorgemacht hat.
          Das Problem war eben, daß die Reform damals zum politischen Spielball der KMK wurde, und die hat eigentlich noch nie besonders viel richtig gemacht. aber nun sind die Regeln einmal da, und das ja nun auch nicht seit gestern. Also was tun? So blöd das ist, aber dem inhaltlichen Problem kommt man nur durch eine "Reform der Reform" bei - eine sicherlich schlechte, und riskante Lösung (denn leider würden vermutlich die gleichen Leute wie zuvor die ausarbeiten...). Aber ein Zurückdrehen ist mit Sicherheit auch nicht optimal.
          Ansonsten bin ich dafür, zumindest bei ursprünglichen Fremdworten auch aus logischen Gründen beide Schreibweisen zuzulassen - schließlich sollte das Eindeutschen ja nur der Lernerleichterung dienen.

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            #35
            Zitat von JackCrow
            Ansonsten bin ich dafür, zumindest bei ursprünglichen Fremdworten auch aus logischen Gründen beide Schreibweisen zuzulassen - schließlich sollte das Eindeutschen ja nur der Lernerleichterung dienen.
            In Bezug auf die Fremdwörter war ich früher auch der Meinung, dass es besser sei die alte Schreibweise beizubehalten, weil dadurch die Herkunft des Wortes und die Verwandtschaft zu anderen Sprachen deutlicher würde. Nur habe ich inzwischen festgestellt, dass anscheinend fast nur im Deutschen die Wörter noch an die griechischen Ursprung erinnern. Teilweise ist es auch im Englischen noch so, aber in den ganzen romanischen Sprachen und wohl auch in den slawischen Sprachen, werden die Wörter so geschrieben, wie man sie spricht.

            Deutsch ist hier und auch in Bezug auf die Grammatik wirklich eine anachronistische Sprache, die eigentlich dringend reformiert werden sollte, z.B. eine Abschaffung der zahlreichen Ausnahmen, Vereinfachung der Grammatik durch Wegfall der Gross- und Kleinschreibung, Abschaffung der Fälle (was in der Umgangssprache meist schon praktiziert wird) und die Abschaffung des 'ß'.

            Die letzte Rechtschreibreform war einfach zu halbherzig.
            Resistance is fertile
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              #36
              Zitat von Jack Crow
              So sehe ich das auch. Wenn man die alten Regeln nimmt, wird man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit genauso viele Beispiele für Unsinnigkeiten finden können wie es endar für die neue vorgemacht hat.
              Es täte mich ja reizen, dich aufzufordern, deine Vermutung einmal zu überprüfen und einfach einmal ein paar Beispiele zu bringen (möglichst solche, welche durch die Reform beseitigt wurden, versteht sich :P ). Ich habe nicht lange gesucht, die Beispiele zu finden und ich habe auch nicht gegoogelt.
              Mir sind keine solchen bekannt.

              @max: Genau! Die Briten haben alle griechischen und lateinischen "Wurzelhinweise" getilgt, wie z.B. in symphony, philharmonia, gramphone, aphorism, architecture, aeronautics z.B. Genau wie mans spricht. Schade nur, dass Worte in jeder Landesregion anders ausgesprochen werden, so dass es den Norddeutschen wenig nützen würde, wenn man bspw. die schwäbische Aussprache zum Muster einer Neuordnung der hochdeutschen Schriftsprache machen würde. Der Vorschlag ist doch etwas weltfremd.

              Das moderne Italienisch basiert übrigens immer noch auf den Regeln, nach denen Dante seine Göttliche Komödie geschrieben hat und hat ganze zwei Vergangenheitsformen mehr als das deutsche. Das nur mal ganz nebenbei dazu, dass das deutsche zu anachronistisch sei. Italienisch ist nochmal 300 Jahre älter.

              Und wie willst du Maße von Masse unterscheiden, wie Straße von Strasse etc.? Sprache entwickelt sich ja nicht ohne Grund so, wie sie es tut. Sie ist nicht nur einfach ein Mittel zur verbalen Verständigung, sondern transporiert ungleich viel mehr. Das gilt für die Hochsprache und noch viel mehr für die Mundarten, welche durch Einführung von Fernsehen und Radio immer mehr in ihrem Bestand bedroht sind.

              Wenn Leute heute keinen Genitiv mehr benutzen, dann wird sich die Sprache bzw. die Sprachlehre auch irgendwann anpassen müssen. Ich persönlich würde jedoch die Abschaffung des Dativs und des Akkusativs etwas bedauern. DICH jedoch hindert ja keiner, in Zukunft nicht mehr "Ich komme gerade von der Universität" sondern "Ich komme gerade von die Universität" zu sagen. Fange doch einfach an und lasse die Fälle weg!
              Naja, aber ich gehe sowieso nicht davon aus, dass dein Beitrag wirklich ernstgemeint war, aber dennoch habe ich dir zur Freude zwei Zitate aus die Akten des Niedersächsischen Staatsarchives in Aurich herausgesucht.

              Das erste entstammt einer Entnazifizierungsakte
              Da ich nun diskwalifiziert worden bin, leuft das Gerücht herum ich sei nur deswegen Entnazifiziert worden weil ich 1938 die Synaoge angesteckt haben soll, möchte ich auch dazu stellung nehmen. Ich habe mit dem Synagogenbrand noch mit der Judenaufholung nichts zu tun. Ich bitte dass mann mich nicht mit jemand anders verwechseltd.
              und das zweite aus der Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft wegen des Synaogogenbrands in Esens:
              „An die Kriminalpolizei in Esens
              Es wirt an der zeit die Sünagogenschänder der Novembernacht 1938 zu fassen und für ihr groses Verbrechen zu bestrafen. Hier eine Namensaufstelung der Haupttäter hier in Esens [...]
              Das ist doch schön, diese Sprachniwo müssen wir unbedingt erreichen.
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                #37
                Zitat von endar
                Genau! Die Briten haben alle griechischen und lateinischen "Wurzelhinweise" getilgt, wie z.B. in symphony, philharmonia, gramphone, aphorism, architecture, aeronautics z.B
                Deshalb hatte ich ja geschrieben, dass das Englische hier eher dem Deutschen ähnelt, während die romanischen und slawischen Sprachen hier fortschrittlicher sind
                Zitat von endar
                Und wie willst du Maße von Masse unterscheiden, wie Straße von Strasse etc.?
                Aus dem Zusammenhang vielleicht?
                Zitat von endar
                Das moderne Italienisch basiert übrigens immer noch auf den Regeln, nach denen Dante seine Göttliche Komödie geschrieben hat und hat ganze zwei Vergangenheitsformen mehr als das deutsche. Das nur mal ganz nebenbei dazu, dass das deutsche zu anachronistisch sei. Italienisch ist nochmal 300 Jahre älter.
                Das Italienische beruht auf dem Wörterbuch der Academica della Crusca von 1612, während z.B. das Spanische den Regeln des Wörterbuchs der Königlichen Akademie von 1726 folgt. Nur waren diese Regeln halt schon damals fortschrittlicher als die deutschen.

                Deine Beispiele haben schon etwas. Und so etwas steht in deutschen Amtsakten
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                  #38
                  @Max: Ah ja, jetzt lese ich es auch.
                  Naja, um 1.27, war spät.

                  Das mit dem Zusammenhang ist aber nicht so leicht, denn nicht jeder Zusammenhang ist eindeutig.

                  Die Zitate waren Briefe, von Beamten und Angestellten haben ich solch große Fehler eher selten gesehen.
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                    #39
                    Mir hat bei der neuen Regel eigentlich die ß-ss-Regel gefallen. Zumindest am Anfang. Das änderte sich, als ich sah, dass z.B. "Ergebnis" immer noch mit einem s geschrieben wird, obwohl wir ja nicht aussprechen "Ergebniiiis". Wenn man festlegt, dass auf kurze Vokale ein Doppel-S folgt, warum lässt man sich dann gleich wieder irgendwelche willkürlichen Ausnahmen einfallen? Das schönste, was man dann zu hören bekommen kann ist: "Das wurde schon immer mit einem S geschrieben". Genau! Bei einer Reform, die die Rechtschreibung verändert, ist das ein besonders schlagfertiges Argument.

                    Neu-Schreibungen wie Majonäse lassen mir dann die Haare hochstehen. Schlimm, dass für dieses Zeugs Leute beschäftigt und bezahlt wurden. Das hätten auch Grundschüler zusammengebracht, denen hätte man sowas aber nicht abgenommen.

                    Ich würde am liebsten auch zur Alten zurück. Das Problem mit den Schülern, die nur die neue gelernt haben, ist aber dummerweise nicht von der Hand zu weisen. Ich fürchte nur, wenn wir jetzt dabei bleiben, hat niemand einen Grund, in Zukunft vor einer solchen Reform zu klären, ob diese auch angenommen würde. Wenn jetzt Schulbücher aber wieder für viel Geld umgeschrieben werden müsste, dann könnte man ja auf die Idee kommen, das nächste Mal vorsichtiger zu sein.
                    mfg Oli

                    "Die Demokratie ist keine Frage der Zweckmäßigkeit, sondern der Sittlichkeit." Willy Brandt
                    "Wir wollen Demokratie, aber nicht auf den Flügeln von B-52-Bombern" Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa

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                      #40
                      Wer mal Lust hat, sein Wissen im Bezug auf die alte und neue Rechtschreibung zu testen, der kann ja mal hier vorbei schauen..

                      Also ich musste doch feststellen, wie durcheinander selbst bei mir inzwischen die Rechtschreibung ist. Nun hatte ich den Nachteil, dass ich die meisten Jahre meiner Schulzeit in Dänemark verbracht habe und Deutsch quasi als Fremdsprache gelernt habe. Allerdings habe ich bei der Umstellung gehofft, dass es mir dann auch nicht schwer fallen würde, die neue Rechtschreibung anzunehmen.
                      Jetzt sitze ich wirklich zwischen 2 Stühlen und bin ziemlich verärgert über das Ganze. Aus meinem Umfeld höre ich gerade von den Kids, dass diese sich auch ziemlich über den Tisch gezogen fühlen, sollte es nun widerum eine Reforn der Reform geben.

                      Ach, wenn wir doch in anderen Bereichen so reformfreudig wären!
                      "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                      DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                      ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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                        #41
                        Man muss übrigens sagen, dass die Sprache ständig Reformen unterworfen ist.
                        Völlig aus dem kollektiven Gedächtnis gestrichen ist z.B. die Umstellung von der altdeutschen Schrift bzw. von Süterlin auf die lateinische Schrift in den Dreißiger und Vierziger Jahren.
                        Es gibt ständig Änderungen des Schriftbildes. Schüler lernen heute z.B. ein anderes g in der Schule. Auch das ß ist eine Zusammenlegung von s und z, wobei das s in der alten Schriftweise, wenn es am Anfang eines Wortes stand, eher ein langer Strich war.

                        Und dann gibt es noch weitere Änderungen. So wurden der Unterschied zwischen "dasselbe" und "dasgleiche" in den Achtzigern aufgehoben. Es ist also nicht so, als ob sich seit 100 Jahren nichts geändert hätte.

                        @max: Wie definierst du eigentlich "modern" in Bezug auf Sprache? Welchen Modernitätsbegriff hast du, wenn du sagst, das Spanische sei im 17. Jh. "moderner" gewesen als das Deutsche heute.
                        Sprache ist ein im Gebrauch sich entwickelndes Kulturgut und Kulturgüter lassen sich mit "Modernität" nur schwer beschreiben. Bei technischen Innovationen kann man wohl von Modernität sprechen, aber wenn es um Bereiche wie Sprache, Musik und Kunst geht, führt Modernitätsglaube doch nur in eine Sackgasse. Man sollte besser von "Aktualität" sprechen, denn bei modern schwingt ein Glaube an Fortschritt, Perfektionierung und Verbesserung mit, obwohl sich Dinge wie Kunst, Sprache und Musik immer nur verändern, aber niemals "verbessern".
                        Sicher gibt es Leute, die denken, dass z.B. Beethoven "besser" sei als Mozart (weil er später geboren wurde) und Wagner wiederum besser als Beethoven (aus demselben Grunde), aber bei genauerem Hinsehen wird man feststellen, dass sie nur verschiedene Stile benutzt haben und so ist es auch bei der Sprache. Bach ist ja nicht unperfekter als Mahler, sondern sie sind einfach nur unterschiedlich.
                        Republicans hate ducklings!

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                          #42
                          Zitat von endar
                          Wie definierst du eigentlich "modern" in Bezug auf Sprache? Welchen Modernitätsbegriff hast du, wenn du sagst, das Spanische sei im 17. Jh. "moderner" gewesen als das Deutsche heute.
                          Sprache und Kunst kann man hier nicht direkt vergleichen. Es ist möglich Parallelen zwischen Literatur und Malerei zu ziehen, aber zwischen Sprache und Musik? Es gibt in all diesen Bereiche eine Entwicklung, die man als Fortschritt charakterisieren könnte. Bei der Musik gibt es z.B. Fortschritte mit den Instrumenten, zu denen heute natürlich auch Computer gehören. Aber es gibt auch in der Entwicklung der Kunst Veränderungen des Geschmacks.

                          Bei den Sprachen gibt es auch Fortschritte: einerseits die Anzahl und Präzision der Ausdrucksformen, die grammatikalische Einfachheit, die Vereinfachung der Schriftsprache. Um letzteres geht es ja auch bei der Rechtschreibreform. Diese sollte dazu dienen, die Entwicklung der geschriebenen Sprache an die gesprochene anzupassen und die Regeln insgesamt logischer zu machen. Dazu gehört halt auch die Abschaffung von Ausnahmen und Schreibweisen, die eigentlich nur historische Ursachen haben und nichts mit der Aussprache zu tun haben, so wurde z.B. die Verwendung von 'th' im Deutschen schon lange massiv eingeschränkt, ohne dass dies zu einer Reduktion der Verständlichkeit geführt hat. Die Abschaffung der Gross- und Kleinschreibung wäre auch so ein Fortschritt, da sie die Schriftsprache deutlich vereinfachen würde. Dieser Schritt wurde in allen europäischen Sprache mit der Ausnahme des Deutschen bereits vollzogen.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            #43
                            @notschefix
                            "So viel mehr als das"
                            Oh doch, ich hab schon als wir das in der Berufsschule mal durchgenommen haben bemäkelt, dass die Regeln überhaupt nicht einheitlich sind. Bei jeder einzelnen dieser bekloppten Regeln sind doppelt so viele Ausnahmen wie Text zur Regel vorhanden, welcher Depp hat sich das denn ausgedacht?

                            Die sollen mal den Kopf zuschalten und alle Ausnahmen ABSCHAFFEN. Dann wird Deutsch auch von Fremdsprachlern endlich leichter zu lernen sein. Wir sind doch total bekloppt, so einen Umstand um Grammatik und Rechtschreibung zu machen und jedesmal wenn wir etwas einfacher machen wollen, alles viel schwieriger und unbegreifbarer zu machen.

                            Aber natürlich ist DAS dann wirklich mal typisch deutsch





                            btw.: zum Threadthema


                            Was soll überhaupt wieder die Panikmache?
                            Die Hälfte (oder zumindest ein großer Teil) aller Zeitungen/Zeitschriften die in Deutschland erscheinen hat die neue Rechtschreibung NIE angenommen. Als bekanntestes Beispiel wurde hier immer die Frankfurter Neuer Zeitung genannt, aber sie war nicht allein....

                            Und die Hälfte aller Schulbücher ist laut dem TV immer noch nicht ausgetauscht also auch alt rechtgeschrieben....
                            Wo soll also das Problem sein, wenn Gruner + Jahr und Springer ihren Chefredakteuren freistellen, welche RS sie benutzen wollen? Wird auch nicht "verwirrender" sein als bisher...
                            und die Eltern haben in den meisten Fällen eh alt rechtgeschrieben, also muss man jetzt Briefe von Eltern an Kinder verbieten, damit die nicht irritiert werden Das ist beinahe so brilliant wie die "genaue Aussprache" in Grundschulzeiten (Ssss statt Ess, Tttt statt Te usw) oder das tolle Modell von dem mir eine Arbeitskollegin erzählt hat: da lernen die Kinder erstmal die Buchstaben und sollen so schreiben wie sie denken, dass die Worte geschrieben werden, die richtige Schreibweise kommt dann irgendwann später (2. oder 3. Klasse) OMG wer denkt sich sowas nur immer aus
                            »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                              #44
                              Zitat von endar
                              Bsp (kein Gutes, mir fällt vielleicht später noch ein besseres ein):
                              "Gerhard hat die Sache schlecht gemacht."
                              Bist du sicher, dass dieses früher zusammengeschrieben wurde in bestimmten Fällen? Für mich ist das kaum vorstellbar und zeigt evt. schon wie ich von der neuen Rechtschreibung schon in Beschlag genommen worden bin
                              Ich glaub ich hätte das nie zusammen geschrieben, sieht doch grausam aus

                              Zitat von endar
                              Früher ganz eindeutig, was gemeint war. Es gab schlechtmachen und schlecht machen und beides hatte seine eigene Bedeutung und wir hätten alle sofort verstanden: Gerhard hat irgendwas gemacht und das Ergebnis ist qualitativ minderwertig. HEUTE ist die Sache missverständlich (was, wie irre logisch, weiterhin zusammengeschrieben wird), denn schlechtmachen und schlecht machen teilen sich heute eine Schreibweise.
                              Das stimmt nicht...ich kann da mal meinen Bertelsmann zitieren (für einen Duden hats leider bei mir noch nicht gereicht): Die Verbindung aus Adjektiv und Verb schreibt man getrennt, wenn das Adjektiv in dieser Verbindung steigerbar oder durch "sehr" erweiterbar ist.

                              Es gibt also sehr wohl noch eine Unterscheidung, eigentlich ist es genau dieselbe Unterscheidung wie früher, nur ne andere Begründung: Früher war der Maßstab, ob man im übertragenen Sinne oder die wörtliche Bedeutung meinte (wobei das lt. meinem Bertelsmann früher auch seeeehr unterschiedlich gehandhabt wurde und drum jetzt dieneue Regelung eingeführt wurde), heute ist das eben mit der Bedingung, ob das Adjektiv steigerbar ist oder nicht(was im Grunde dasselbe bedeutet, da man nur wörtliche Bedeutungen steigern kann).


                              Zitat von endar
                              Weitere Beispiele sind: gut machen, wieder wählen, gut tun, gut unterrichtet, heilig sprechen, klar sehen, klar werden, nahe liegend, nichts sagend, privat versichert, sitzen bleiben, sitzen lassen, vorwärts gehen, vorwärts kommen, kurz halten, kürzer treten, näher liegen, nahe stehend, nahe liegen, nahe liegend, fahren lassen, etc.
                              Wo du wohl recht hast ist "sitzen bleien" und "sitzen lassen", da wurde die Unterscheidung aufgehoben...beides wird auseinander geschrieben wie bei allen Verbíndungen zwischen Verb(infinitiv) + Verb, das ist die neue Regel und ganz dumm find ich die auch nicht.


                              Zitat von endar
                              Dass die neuen Regeln nun besser und logisch eindeutiger seien, können auch nur die sagen, die wenig darüber nachdenken: "Gerhard tritt zur Wiederwahl an und wurde wieder gewählt."
                              Na ja, also da bedeuten ja beide Lesearten genau dasselbe (oder ich bin einfach zu dumm), drum weiß ich ehrlich nicht genau was Du meinst und auch nicht was der unterschied zu früher ist...

                              Was die Fremdwörter angeht hab ich IMO in meinem letzen post schon geung zu geschrieben.

                              Überdies hinaus (wie man das schreibt und trennt hab ich übrigens nie gewußt, weder in der alten, noch in der neuen) finde ich es ehrlich gesagt nicht schlimm, wenn man einen Satz mehr schreiben muss um den Kontext verständlich zu machen, dafür die Schriftsprache aber einfacher zu lernen ist und auch so einfacher ist (siehe die Abschaffung von wegen zwei oder drei Buchstaben in manchen Wörtern). Klar, das ist alles kompromisssache, aber was ich ja an der sache mit dem Spiegel schlecht finde ist, dass sie das jetzt machen und nicht wie FAZ im Jahre 2000!

                              Das ist doch eigentlich der Bockmist, so finde ich zumindest. Vor drei Jahren hätte man da evtl. noch den was machen können, da hatten die lieben Kinder die neue Rechtschreibung sicher noch nicht so verinnerlicht, aber jetzt anzukommen ist wirklich mehr schlecht als gut.

                              Übrigens gibt es in der Linguistik nur zwei Arten von Sprachen: klassische und moderene...klassische sind tote Sprachen und moderne sind Sprachen, die noch gesprochen werden...hab ich gerade so erfahren...weil das hier gerade so Thema war
                              "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
                              "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

                              Member der NO-Connection!!

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                                #45
                                Zitat von notsch aka Pustefix
                                Das stimmt nicht...ich kann da mal meinen Bertelsmann zitieren (für einen Duden hats leider bei mir noch nicht gereicht): Die Verbindung aus Adjektiv und Verb schreibt man getrennt, wenn das Adjektiv in dieser Verbindung steigerbar oder durch "sehr" erweiterbar ist.

                                Es gibt also sehr wohl noch eine Unterscheidung, eigentlich ist es genau dieselbe Unterscheidung wie früher, nur ne andere Begründung: Früher war der Maßstab, ob man im übertragenen Sinne oder die wörtliche Bedeutung meinte (wobei das lt. meinem Bertelsmann früher auch seeeehr unterschiedlich gehandhabt wurde und drum jetzt dieneue Regelung eingeführt wurde), heute ist das eben mit der Bedingung, ob das Adjektiv steigerbar ist (was im Grunde dasselbe bedeutet).
                                Das ist Unfug.
                                Gerade bei endars Beispiel "schlechtmachen/schlecht machen" ist es unmöglich nach dieser Regel eine Unterscheidung festzustellen.

                                Man kann sowohl etwas als auch jemanden schlecht/schlechter machen und etwas sogar am schlechtesten also weiss man aus dem Kontext heraus NICHT mehr ob es um das über jemanden mit negativer Implikation reden oder um das eine Sache ungenügend erledigen geht


                                Übrigens gibt es in der Linguistik nur zwei Arten von Sprachen: klassische und moderene...klassische sind tote Sprachen und moderne sind Sprachen, die noch gesprochen werden...hab ich gerade so erfahren...weil das hier gerade so Thema war
                                Ja und? Lebende und tote Sprachen, die Begriffe kennt doch jeder.
                                Aber die lebenden Sprachen müssten sich dennoch noch in Untergruppen aufteilen lassen Allein schon Muttersprachen und Kunst/Hilfssprachen fallen mir spontan ein (Kunstsprache = zB Esperanto, es gibt aber noch eine Handvoll weitere, man denke ausserdem an "Klingonisch" oder Elbisch ), gibt aber IMO noch ne Handvoll weitere Unterschiede.
                                »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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