Man sollte aber vielleicht nicht dabei vergessen, dass momentan bundesweit alleine in der BRD 12,5 Millionen Schüler nach der neuen Rechtschreibung verfahren. 12,5 Millionen, d.h., 15,2% der gesamten Bevölkerung in Deutschland, die die alte Rechtschreibung nur anhand von alten Büchern kennt. Meiner Ansicht nach verwirrt das die mehr, als uns, die die alte gelernt haben und auf die neue umstellen sollen.
Ein Verbrechen ist nicht, den grammatikalischen Sinn von "Schiffahrt" auf "Schifffahrt" umzustellen, sondern den 12,5 Millionen Schülern die Umstellung anzutun. Denn diese Generation müsste dann wie wir von der neuen auf die alte umlernen. Und ehrlich gesagt finde ich das sehr, sehr verantwortungslos, nur weil einige der "alten Schule" aus trotz sich nicht anpassen wollen! - Aus welchen Gründen auch immer und lieber zu einer alten Rechtschreibung mit dessen Fehlern zurückzukehren möchten. Ich sehe da keinen Fortschritt, viel mehr einen Rückschritt.
Letztlich gibt es zurzeit viel wichtigere soziale und politische Reformen, die man erstmal klären sollte, bevor man mit Leidenschaft über die Schreibweise verschiedener Wörter debattiert.
Aber wenn wir schon mal bei Rechtschreibung sind, gehen wir doch mal kurz näher drauf ein: Schiffahrt... Eine Wortkombination aus "Schiff" und "Fahrt". Wenn man es in der alten Regel trennt, schreibt man ja auch "Schiff-fahrt". Da kommt dann das dritte "f" wieder. Welchen Grund aber hat es bitte, das dritte "f" beim Zusammenschreiben zu streichen? Einen grammatikalisch offensichtlich nicht. Eher wohl einen visuellen Grund. Und alle, die da eine "Vergewaltigung" am deutschen Schriftbild sehen - wobei es das umgekehrt viel eher trifft, da einfach so das "f" des zweiten Wortes grundlos weggestrichen wird... (wenn man es man ganz genau nimmt ) - kann man immer noch "Schiff-Fahrt" schreiben. Auch ab 2005.
Dann die berühmte Regel "trenne nie das s vom t, denn es tut den beiden weh". Also schrieb man immer "Kü-ste", anstatt es wirklich nach der akkustischen Aussprache zu trennen, nämlich "Küs-te". Oder "Ki-ste". Wer betont denn so bitte beim Sprechen? "Kis-te". Das passt schon eher. Oder die "ck"-Regel. Beim Zusammenschreiben "ck", beim Trennen wird "kk" daraus. Warum? Macht keinen wirklichen Sinn.
Alleine die Tatsache, dass viele nicht mal die einfachste aller Regeln - das "ß" - beherrschen, finde ich nach 6 Jahren eigentlich erschüttlerlich, um ehrlich zu sein. Entweder wollen diese sich einfach aus Gründen von Faulheit oder sonstiges nicht umstellen oder sie können's nicht oder wie auch immer.
Dabei ist das wohl die einfachste Regel überhaupt:
- alles was Eigennamen hat bzw. Namen überhaupt bleibt das "ß" erhalten
- bei allen Wörten mit langgesprochenem Vokal (wie "Fuß", "Maß", "Straße") auch
- ebenso bei zwei aufeinanderfolgenden Vokalen (wie "außen", "außerdem").
- alles mit kurzgesprochenem wird in "ss" geändert ("Fluss", "Schloss").
So, um's nicht weiter auszubauen, diese Regeln finde ich sinnvoll und sie wahren notwendig - meines Erachtens zumindest. Wie ich bereits sagte, kann ich die neue auch nicht 100%-tig. Ich hab sie auch nicht mehr in der Schule gelernt. Und ich stimme zu, dass manches absoluter Quatsch ist. (wie z.B. "Ufer" jetzt trennen zu dürfen" -> "U-fer". Naja... da schaut man doch lieber, dass man das Wort ganz in die neue Zeile nimmt. )
Aber ich persönlich bin der Ansicht, dass die neue nicht verkehrt war/ist.
Abschließend: Diese Phase (1998 - 2005) ist nicht eingeführt worden, damit man in der Zeit "so schreiben kann, wie man will", sondern es allen, die nach alter Rechtschreibung "erzogen" wurden, genug Zeit eingeräumt wird, sich auf die neue umzustellen - während die junge Generation erst gar nicht mehr nach der alten gelehrt wurde. Und gerade das, was da grade passiert ist wie gesagt verantwortungslos gegenüber den 12,5 Millionen Schülerinnen und Schüler. Nebenbei bemerkt muss ich auch sagen: ich für meine Person finde es sehr peinlich, wenn ich mich mit 50 irgendwo nochmal bewerben müsste und mein Vorgesetzter, der vielleicht 30 ist, sieht, dass ich nach alter Rechtschreibung schreibe. Ich finde nicht, dass das gerade einen guten Eindruck macht, zumal heute schon in vielen Betrieben darauf geachtet wird. Daran erkennt man nämlich u.a., ob jemand bereit ist, sich anzupassen und was für seine Bildung tut, oder nicht. Es wäre genauso, wenn man jahrelang in einem Betrieb arbeitet und sich dann nicht bei Neuentwicklungen weiterbilden will, "weil das Alterlernte ja gutgenug war". Falsche Einstellung finde ich.
Wie ich schon sagte: alles entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter; Technik, Lebensstandard. Aber bei Sprache, dem wohl wichtigsten Element überhaupt, darf man nichts verändern. Warum nur? Wenn ich an das richtige Alt-Deutsch denke, dass man im 19. Jahrhundert geschrieben hat, bin ich sehr froh, dass irgendwer zwischen durch mal eine Rechtschreibreform durchgeführt hat, weil "Alt-Deutsch" nicht mehr zeit bzw. vor allem sprachgemäß war. Und unsere "alte Rechtschreibung" ist das für das 21. Jahrhundert auch nicht mehr.
(Ach ja: Altdeutsch aus der Zeit von Bismarck musste ich in der 6. Klasse lernen, weil mein damaliger Deutschlehrer der Ansicht war, dass wir Deutschen das mal geschrieben haben müssen. Und das war alles, aber nicht lustig, zumal wir auf Herz und Nieren auf jene Regeln geprüft wurden).
Ein Verbrechen ist nicht, den grammatikalischen Sinn von "Schiffahrt" auf "Schifffahrt" umzustellen, sondern den 12,5 Millionen Schülern die Umstellung anzutun. Denn diese Generation müsste dann wie wir von der neuen auf die alte umlernen. Und ehrlich gesagt finde ich das sehr, sehr verantwortungslos, nur weil einige der "alten Schule" aus trotz sich nicht anpassen wollen! - Aus welchen Gründen auch immer und lieber zu einer alten Rechtschreibung mit dessen Fehlern zurückzukehren möchten. Ich sehe da keinen Fortschritt, viel mehr einen Rückschritt.
Letztlich gibt es zurzeit viel wichtigere soziale und politische Reformen, die man erstmal klären sollte, bevor man mit Leidenschaft über die Schreibweise verschiedener Wörter debattiert.
Aber wenn wir schon mal bei Rechtschreibung sind, gehen wir doch mal kurz näher drauf ein: Schiffahrt... Eine Wortkombination aus "Schiff" und "Fahrt". Wenn man es in der alten Regel trennt, schreibt man ja auch "Schiff-fahrt". Da kommt dann das dritte "f" wieder. Welchen Grund aber hat es bitte, das dritte "f" beim Zusammenschreiben zu streichen? Einen grammatikalisch offensichtlich nicht. Eher wohl einen visuellen Grund. Und alle, die da eine "Vergewaltigung" am deutschen Schriftbild sehen - wobei es das umgekehrt viel eher trifft, da einfach so das "f" des zweiten Wortes grundlos weggestrichen wird... (wenn man es man ganz genau nimmt ) - kann man immer noch "Schiff-Fahrt" schreiben. Auch ab 2005.
Dann die berühmte Regel "trenne nie das s vom t, denn es tut den beiden weh". Also schrieb man immer "Kü-ste", anstatt es wirklich nach der akkustischen Aussprache zu trennen, nämlich "Küs-te". Oder "Ki-ste". Wer betont denn so bitte beim Sprechen? "Kis-te". Das passt schon eher. Oder die "ck"-Regel. Beim Zusammenschreiben "ck", beim Trennen wird "kk" daraus. Warum? Macht keinen wirklichen Sinn.
Alleine die Tatsache, dass viele nicht mal die einfachste aller Regeln - das "ß" - beherrschen, finde ich nach 6 Jahren eigentlich erschüttlerlich, um ehrlich zu sein. Entweder wollen diese sich einfach aus Gründen von Faulheit oder sonstiges nicht umstellen oder sie können's nicht oder wie auch immer.
Dabei ist das wohl die einfachste Regel überhaupt:
- alles was Eigennamen hat bzw. Namen überhaupt bleibt das "ß" erhalten
- bei allen Wörten mit langgesprochenem Vokal (wie "Fuß", "Maß", "Straße") auch
- ebenso bei zwei aufeinanderfolgenden Vokalen (wie "außen", "außerdem").
- alles mit kurzgesprochenem wird in "ss" geändert ("Fluss", "Schloss").
So, um's nicht weiter auszubauen, diese Regeln finde ich sinnvoll und sie wahren notwendig - meines Erachtens zumindest. Wie ich bereits sagte, kann ich die neue auch nicht 100%-tig. Ich hab sie auch nicht mehr in der Schule gelernt. Und ich stimme zu, dass manches absoluter Quatsch ist. (wie z.B. "Ufer" jetzt trennen zu dürfen" -> "U-fer". Naja... da schaut man doch lieber, dass man das Wort ganz in die neue Zeile nimmt. )
Aber ich persönlich bin der Ansicht, dass die neue nicht verkehrt war/ist.
Abschließend: Diese Phase (1998 - 2005) ist nicht eingeführt worden, damit man in der Zeit "so schreiben kann, wie man will", sondern es allen, die nach alter Rechtschreibung "erzogen" wurden, genug Zeit eingeräumt wird, sich auf die neue umzustellen - während die junge Generation erst gar nicht mehr nach der alten gelehrt wurde. Und gerade das, was da grade passiert ist wie gesagt verantwortungslos gegenüber den 12,5 Millionen Schülerinnen und Schüler. Nebenbei bemerkt muss ich auch sagen: ich für meine Person finde es sehr peinlich, wenn ich mich mit 50 irgendwo nochmal bewerben müsste und mein Vorgesetzter, der vielleicht 30 ist, sieht, dass ich nach alter Rechtschreibung schreibe. Ich finde nicht, dass das gerade einen guten Eindruck macht, zumal heute schon in vielen Betrieben darauf geachtet wird. Daran erkennt man nämlich u.a., ob jemand bereit ist, sich anzupassen und was für seine Bildung tut, oder nicht. Es wäre genauso, wenn man jahrelang in einem Betrieb arbeitet und sich dann nicht bei Neuentwicklungen weiterbilden will, "weil das Alterlernte ja gutgenug war". Falsche Einstellung finde ich.
Wie ich schon sagte: alles entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter; Technik, Lebensstandard. Aber bei Sprache, dem wohl wichtigsten Element überhaupt, darf man nichts verändern. Warum nur? Wenn ich an das richtige Alt-Deutsch denke, dass man im 19. Jahrhundert geschrieben hat, bin ich sehr froh, dass irgendwer zwischen durch mal eine Rechtschreibreform durchgeführt hat, weil "Alt-Deutsch" nicht mehr zeit bzw. vor allem sprachgemäß war. Und unsere "alte Rechtschreibung" ist das für das 21. Jahrhundert auch nicht mehr.
(Ach ja: Altdeutsch aus der Zeit von Bismarck musste ich in der 6. Klasse lernen, weil mein damaliger Deutschlehrer der Ansicht war, dass wir Deutschen das mal geschrieben haben müssen. Und das war alles, aber nicht lustig, zumal wir auf Herz und Nieren auf jene Regeln geprüft wurden).
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