vor allem wird dadurch das (gesellschaftliche) grundproblem ja nicht gelöst...
Aber nur, weil wir noch keine tatsächliche "Gleichberechtigung" o.ä. haben, können wir doch nicht sagen, "weil das noch nicht der Fall ist, ist alles was wir bis dann sagen oder tun noch völlig egal."
Zitat von Sandswind
Und wenn man dann zu einer jungen Frau, die studiert, heutzutage "Studentin" sagt (was folgerichtig ist, schließlich bezeichnet man eine Frau, die an einer Supermarkt-Kasse arbeitet, auch als "Kassiererin", und nicht etwa als "Kassierer", weil es unnötig oder zu kompliziert sei, eine weibliche Bezeichnung einzuführen), ist es nur konsequent, dann auch bei der Gesamtheit all derer, die an einer Uni studieren, von "Studenten und Studentinnen" zu reden.
Man muß nicht unbedingt aus Prinzip auf Gleichberechtigung pochen (der Verdacht liegt bei sowas schon mal nahe), wo es nur um Einfachheit ging. Genau die geht oft verloren bei "Studenten und Studentinnen" oder "StudentInnen" - vom meistens unzutreffenden "Studierende" mal ganz zu schweigen.
Und was ist bitte an dem Wort "Studierende" "unzutreffend"? Warum ist dann auf ähnliche Weise von "Gästen", die in Hotels wohnen, die Rede, von "Besuchern" eines Konzerts, von "Arbeitslosen", oder (vgl. oben) von "Kindern"?
Es soll ja Gerüchten zufolge auch noch Substantive geben, die nicht männlich oder weiblich sind.
Viele Frauen sprechen ganz unverkrampft von "den Studenten" und schließen sich selbst mit ein.
Zitat von xion
Es ist nur de facto so, dass ein Professor an einer Uni zu einem Studenten in irgendeinem hierarchischen Verhältnis steht. Und wenn ich dann irgendwann zur Diplomprüfung komme und einen Prüfer mit den Worten "Ach, Manfred, da bist du ja, lass uns loslegen!" begrüße, verkenne ich doch die Situation -- denn dieser Manfred ist eben nicht irgendwie auf einer Stufe mit mir, und wenn ich da alles Formale weglasse, unternehme ich nur einen kindischen Versuch, so zu tun, als wäre es so, obwohl ich weiß, dass es nicht so ist.
Es bringt auch meiner Meinung nach wenig, immer zu weinen, dass es "Hierarchien" im Leben gibt. Man wird auch hinter einer roten Verkehrsampel nicht verhindern können, dass es eine Hierarchie gibt; dass nämlich der Erste, der vor der Ampel steht, auch als Erster wieder fahren darf, wenn sie grün wird. Und nicht elf Autos nebeneinander auf einer fünfzig Meter breiten Straße stehen.
Und nur, weil man mehr oder weniger oft Leuten begegnet, die sich einem gegenüber unsympathisch verhalten, hat das nicht notwendigerweise immer was mit Hierarchie oder der angeblichen "Evilness" von Hierarchie zu tun. Ich begegne jedenfalls genügend Leuten im Alltag, die weiß Gott nicht hierarchisch über mir stehen und sich trotzdem mir gegenüber unfreundlich oder dumm verhalten können.
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