Greenpeace, Japan und die Waljagd

[Dannyboy]

Wenn man dann noch bedenkt, dass Walfleisch in Japan subventioniert wird, damit man es noch nennenswert in der Breite vermarkten kann.

[Liopleurodon]

Die Japaner sind auch nicht die einzigen, die noch Wale fangen. In Island passt das Fleisch sogar geschmacklich gut in die landestypische Küche hinein.

[Spocky]

Es wurde den Japanern auch nicht generell untersagt, Wale zu jagen. Sie dürfen es eben nur nicht mehr in der Antarktis tun.

Dass kleine Völkchen, wie vor allem auch die Inuit Wale jagen dürfen finde ich auch OK. Gerade die brauchen den vielen Tran auch gegen die Kälte. Länder wie Norwegen oder Japan haben das aber nicht nötig.

[Wolf4310]

Was hingegen tatsächlich stört, sind diejenigen Schiffe, die sich den Walfängern in den Weg stellen, denn die sind auf hoher See ein Sicherheitsrisiko. Eigentlich müsste man gegen die vorgehen.

Die sind schon ein Sicherheitsrisiko ohne das sie sich den Walfängern in den Weg stellen.
Bestes Beispiel dafür ist die erste Staffel Wahle Wars auf DMAX, ein 1. Offizier ohne jegliche Qualifikation bringt mehrmals Schiff und Besatzung in Lebensgefahr, ekennt nicht die Fehler die er gemacht hat und streitet sogar ab Fehler gemacht zu haben.

[Spooky Mulder]

Der Internationale Gerichtshof hat Japan dazu verurteilt, seinen antarktischen Walfang einzustellen, da er nicht wissenschaftlich ist, sondern kommerziell.
Japan ordered to stop Antarctic 'scientific' whaling - life - 31 March 2014 - New Scientist

Geklagt hatte Australien.

deutsch:
UN-Gericht verbietet Japan Walfang in der Antarktis - Wissen - Süddeutsche.de

Dasselbe Australien, das massenhaft Haie abschlachtet, weil diese den natürlichen Schwimmgebieten der Menschen zunahe kommen?

[Suthriel]

Dasselbe Australien, das massenhaft Haie abschlachtet, weil diese den natürlichen Schwimmgebieten der Menschen zunahe kommen?

Wale locken Touristen an, Haie vertreiben sie... da ist doch klar, das Haie nicht zur schützenswerten Umwelt gehören, sondern das pure Böse repräsentieren

[Spocky]

Dasselbe Australien, das massenhaft Haie abschlachtet, weil diese den natürlichen Schwimmgebieten der Menschen zunahe kommen?

Ebendieses. Es steht dir natürlich frei, deinerseits etwas dagegen zu unternehmen.

Nur weil Uli Hoeneß sich in einer Strafsache schuldig gemacht hat, bedeutet das nicht, dass er andere nicht ebenso Anzeigen darf

[Kuno]

Nur ein toter Hai ist ein guter Hai.... und mein täglich Walfleisch gib mir heute.

Mir doch egal ob in 10 Jahren noch Säuger durch die Meere schwimmen, Hauptsache das Benzin bleibt billig, meine jährliche Flugreise in die Karibik wird nicht noch teurer und meine Klamotten werden weiterhin von unterbezahlten Lohnsklaven in Drittländern produziert... schließlich kriegen die dafür ja auch genug Elektronikschrott und anderen Müll aus dem sie noch schöne Sachen machen. Und im TV habe ich neulich gesehen das die ja ohnehin so viele Kinder haben, das die paar, die dann an der dortigen Umweltverschmutzung draufgehen, gar nicht weiter ins Gewicht fallen.... wir haben weltweit ohnehin viel zu viele Menschen.

Und da schließt sich wieder der Kreis... weniger Menschen = weniger bedarf an Walfleisch = Rettung der Wale.

Also, immer schön weiter so, es regelt sich ja ohnehin alles von selbst wieder zum guten (für uns Egoisten)

cy
Briegel

[Liopleurodon]

Mir doch egal ob in 10 Jahren noch Säuger durch die Meere schwimmen

Eine bestandsschonende Abfischung wäre durchaus vertretbar, wenn man denn unbedingt Walfleisch und andere Walprodukte haben möchte. Die aktuell bejagten Arten sind auch keineswegs vom Aussterben bedroht, wie gerne behauptet wird.

[Enas Yorl]

Eine bestandsschonende Abfischung wäre durchaus vertretbar, wenn man denn unbedingt Walfleisch und andere Walprodukte haben möchte. Die aktuell bejagten Arten sind auch keineswegs vom Aussterben bedroht, wie gerne behauptet wird.

Wenn das so klar ist, dürfte es doch ein leichtes sein, mit harten Fakten die Internationale Walfangkommission davon zu überzeugen, den kommerziellen Walfang wieder zu erlauben. Wozu dann, das falsche Spiel mit der vorgetäuschten Wissenschaft?
Tatsächlich sinkt in Japan der Konsum an Walfleisch seit Jahrzehnten, trotz einer massiven Subventionierung. Man hat lange versucht, die Überschüsse durch kostenloses Walfleisch für Schulen loszuwerden. Diese wollen es aber nicht mehr, seit bekannt wurde, dass das Fleisch stark mit Quecksilber und Schwermetallen belastet ist. In Japans Kühlhäusern liegen tausende Tonnen unverkäufliches Walfleisch. Den die wenigen japanischen Spezialitätenrestaraunts nehmen nur die besten Stücke ab, und den Rest will niemand haben.
Japan kauft stattdessen Walfleisch in Island und Norwegen ein, um die dortige Walfanglobby am Leben zu erhalten. Essen will das in Island und Norwegen nämlich auch keiner mehr. Aber Hey, die Inuit essen noch Wal, aber die fangen sich den lieber selbst.
Warum dann dieser ganze japanische Trubel um den Walfang? Es geht um eine gut organisierte Lobby von einigen Fischerorten, deren Wählerstimmen einigen Abgeordneten die Wiederwahl sichert. Japans Wahlkreise wurden nie an die Bevölkerungsentwicklung angepasst, so sind diese ländlichen Präfekturen gegenüber den Ballungsräumen bei der Stimmgewichtung massiv bevorteilt. Das Ergebnis ist ein recht korruptes System, bei dem enorme Summen an Steuergeldern als Subventionen in diese Präfekturen fliesen.

[Machina Antarctica]

Natürlich könnte man Wale in begrenzem Umfang jagen, ohne dabei die Bestände zu gefährden. Das könnte man bei Fischen allerdings auch machen und trotzdem sind 90 Prozent der Fischbestände stark gefährdet. Die einzig wirksame Lösung wäre nämlich das festlegen von Fangquoten inklusive anschließender Kontrolle und dazu wird es wohl nicht kommen.

[Kuno]

Natürlich könnte man Wale in begrenzem Umfang jagen, ohne dabei die Bestände zu gefährden. Das könnte man bei Fischen allerdings auch machen und trotzdem sind 90 Prozent der Fischbestände stark gefährdet. Die einzig wirksame Lösung wäre nämlich das festlegen von Fangquoten inklusive anschließender Kontrolle und dazu wird es wohl nicht kommen.

Quoten für den Fischfang (und natürlich auch den Walfang) gibt es.
Komischerweise sinken die Bestände trotzdem weiter, bzw. die Fische an sich werden lange nicht mehr so groß / alt wie noch vor 50 Jahren.

Der Mittelmeertun ist das beste Beispiel dafür, oder der Gelbflossentun... beide Arten weisen sinkende Populationen und deutlich geringe durchschnittliche Größen auf, wie noch vor 20-30 Jahren.

Und mal ehrlich, das betrifft alle Meere und alle Arten. Vor nicht mal 10 Jahren gab es den Pengasus als Speisefisch nicht mal im besten Restaurant. Heute gibt es den mindestens einmal die Woche in jeder Kantine. Und warum? Weil vor 10 Jahren die Tiefseefischerei noch als zu teuer und wenig lukrativ erschienen ist. Heute Fischen wir regelmäßig in tiefen, an die vor 10 Jahren keiner im Traum gedacht hätte. Dabei ist auch diese Zone der Meere keine üppige Speisekammer, sondern ein äußerst defiziler Lebensraum über deren Wechselwirkung mit anderen Bereichen der Meere kaum Erkenntnisse vorliegen.

Aber egal, so gibt es bald mit Sicherheit weniger Haie und anderes Ungeziefer im Meer und ich kann weiterhin bedenkenlos ins Wasser hüpfen

[Spocky]

defiziler Lebensraum

Ähm, meinst du damit diffizil oder defizitär?

Will sagen: Meinst du, der Lebensraum ist kompliziert, oder es werden mehr Individuen abgefischt, als wieder nachwachsen können?

Oder meinst du am Ende beides und hast deshalb ein neues Wort geschaffen, das beides beinhaltet?

[Liopleurodon]

Und mal ehrlich, das betrifft alle Meere und alle Arten. Vor nicht mal 10 Jahren gab es den Pengasus als Speisefisch nicht mal im besten Restaurant.

Den Pengasus gibt es immer noch nicht im Restaurant. Ich kenne den Penguin/Pinguin und den Pangasius.

Den Pegasus gibt es auch noch, aber der gehört zum Geflügel.

Aber egal, so gibt es bald mit Sicherheit weniger Haie und anderes Ungeziefer im Meer und ich kann weiterhin bedenkenlos ins Wasser hüpfen

Der Rückgang der Haie wird größtenteils durch eine Zunahme der Rochen ausgeglichen. Das sind auch keine so angenehmen Zeitgenossen.

In den Regionen vor der US-Ostküste, in denen der Kabeljau unwiderruflich verschwunden ist, fangen die Fischer heute Seegurken. Auch Quallen können sich ungestört vermehren.

[Karl Ranseier]

Den Pengasus gibt es immer noch nicht im Restaurant. Ich kenne den Penguin/Pinguin und den Pangasius.

Den Pegasus gibt es auch noch, aber der gehört zum Geflügel.


Der Rückgang der Haie wird größtenteils durch eine Zunahme der Rochen ausgeglichen. Das sind auch keine so angenehmen Zeitgenossen.

In den Regionen vor der US-Ostküste, in denen der Kabeljau unwiderruflich verschwunden ist, fangen die Fischer heute Seegurken. Auch Quallen können sich ungestört vermehren.

Ist das sicher? Denn dann wäre nach der Definition auch endlich geklärt, ob Engel Geflügel sind

Mods: Bitte, bitte den Threadtitel korrigieren (Waljagd)!

Zum Thema: Es liegt nicht nur daran, daß das Einhalten der Quoten nicht kontrolliert wird (Machina Antarctica), sondern auch daran, daß in vielen Fällen aus politischen Gründen international zu hohe Quoten abgesegnet werden. Da haben natürlich auch wieder dementsprechende Lobbyisten ihre dreckigen Griffel im Spiel. Gab's hier nicht einen Thread über in isländische Gewässer abgewanderte Bestände und Druck aus der EU gegen Island deswegen? Das ist ein schönes Beispiel dafür.

Und genauso würde es bei Wal-Quoten (warum will die Rechtschreibkorrektur das wohl mit "h" schreiben ? ) laufen. Zitat dazu von der WDCS:

Wenn wir uns zudem die Fischerei-Management-Systeme wie zum Beispiel die Europäische Fischereipolitik ansehen, wissen wir, dass Quoten so manches Mal weniger Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion, sondern mehr Gegenstand politischen Gerangels sind. Je mehr Länder und Unternehmen ein finanzielles Interesse an Walen und Walfang haben, desto mehr könnten auch diese Quoten – wie in der Fischerei – in die Höhe getrieben werden.

Angesichts der aktuellen hohen Preise für einige der langlebigen Fischarten versagt unserer Ansicht nach auch hier der Markt-Mechanismus, um die Quoten zu verringern.

Nachzulesen unter Abschnitt 2 im folgenden Link (GEO.de):

Walfangqouten: Keine gute Idee! - Ökologie- GEO.de

Auch wenn man die ethischen Überlegungen aus dem verlinkten Statement ignoriert, bleibt dieser Punkt nicht von der Hand zu weisen; auf höheren Machtebenen in unserer Gesellschaft wird halt mit Ressourcen weit weniger schonend umgegangen, als es von Otto-Normal-Bürger eingefordert wird.