Nachdem Dominion ein paar Grundlegende Fragen im "Frankreich-Post" aufgeworfen hat, die meiner Meinung nach extra behandelt werden müssen, eröffne ich hier einen neuen Post!
Seine Fragen waren:
Da diese Fragen größten Teils philosophischer Natur sind, ist klar dass man wahrscheinlich keine kurzen prägnanten Antworten darauf finden wird. Selbst "Berufsphilosophen" ala Plato hätten ihre Mühe damit gehabt und hätten mehr als ein Buch darüber schreiben müssen. Ich werde dennoch versuchen mich kurz zu halten.
Armut:
Da für mich die ersten drei Fragen zusammenhängen, fasse ich diese unter dem Punkt Armut zusammen.
Anfangen möchte ich mit „Warum klauen Arme“. Wie einige vielleicht schon gehört haben, hat der Mensch drei Bedürnissebenen bzw. es gibt noch die Maslowsche Bedürfnispyramide. Die erste Ebene ist die Existenzebene. Auf dieser Ebene sind vier Dinge für den Menschen entscheidend. 1. Nahrung, 2. Trinken und 3. ein Dach über dem Kopf. Das vierte Bedürfnis ist Sicherheit und drückt sich z.B. dadurch aus, dass Eltern die Kinder beschützen usw. Diese Ebene (Existenz) ist beim Menschen im Kleinhirn verankert und könnte als Überlebenswille klassifiziert werden. Wenn dagegen verstoßen wird, wird jeder Mensch für sein Überleben sorgen indem er z.B. Nahrung stiehlt.
Die von Dominion erwähnte Kriminalität in der Armut wird aber glaube ich damit nicht gemeint sein. Zwar ist Diebstahl ein Verstoß gegen das Gesetz, aber wenn ein Mensch um zu überleben Nahrung stiehlt, wird es denke ich nicht sehr hart bestraft, sondern es wird dem Mensch mit Sozialhilfe o.ä. geholfen.
Wie entsteht also Kriminalität in der Armut? Dies finde ich nicht leicht zu beantworten, da es Kriminalität in jeder Gesellschaftstufe gibt. Vielleicht liegt es an folgendem: Die zweite Bedürfnissebene ist die der Grundbedürfnisse. Man könnte diese auch als Platz in der Gesellschaft ansehen. Gesundheit gehört auch zu der Ebene. Somit ist es eigentlich uns in die Wiege gelegt, dass wir einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben möchten. „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht“ – gehört eigentlich schon zur dritten Ebene, der Luxusbedürfnisse. Trotzdem repräsentieren z.B. Autos auch einen gewissen gesellschaftlichen Stand. Jemand mit einem Mercedes ist besser angesehen, als mit einem Skoda. Von da her rührt auch eine gewisse Eifersucht des Menschen, ebenso diese Ebene zu erreichen. Bei einigen Menschen ist das Bedürfnis so ausgeprägt, dass sie es sich mit Gewalt zu holen versuchen. Sei es durch einen Überfall, Diebstahl oder durch das Zusammenschlagen von vermeindlich bessergestellten Leuten (um sich Respekt zu verschaffen).
Kriminalität in der Armut, entsteht also aus dem Grund, weil das Verlangen nach der nächsthöheren Ebene so stark ist, dass es das „Großhirn“ beim Denken übergeht und man instinktiv handelt.
Wer produziert ArmutEine direkte Produktion gibt es nicht. In der VWL gibt es drei/vier Produktionsfaktoren: Arbeit (Mensch), Boden (Rohstoffe), Kapital (produzierte Güter = Output von Arbeit und Boden und (Kapital), Wissen. Wissen gehört noch nicht so lange dazu, ist aber heute ein nicht unwesentlicher Faktor. Z.B. wird immer mehr Wissen verlangt um als Faktor „Arbeit“ aktiv werden zu können. Eine realistische Theorie wie Armut produziert wird könnte auf den ersten Blick unseren Max erfreuen. Nämlich die, dass das Kapital steigt. Mit Kapital ist aber in diesem Fall die Maschinerie der Industrie gemeint. Roboter machen den Faktor Kapital überflüssig oder reduzieren den Bedarf zumindest enorm. Man kann also sagen, dass mit der Industrialisierung die Armut sprunghaft angestiegen ist. Aber ist sie das wirklich? Gibt es heute mehr Arme als vor 150 Jahren? Und wie haben Arme vor 150 Jahren in Deutschland gelebt? Man darf nicht vergessen das Arme heute einen ganz anderen Stand haben als früher. Wikipedia unterscheidet auch in zwei Formen von Armut. Absolute und relative Armut. Während mit absoluter Armut die Leute gemeint sind, die auf der Straße leben müssen und fast am verhungern sind (Somalia o.ä.), sind die relativ Armen in z.B. Deutschland mit einer Sozialwohnung „gestraft“. Sie bekommen Nahrung, trinken, haben ein Dach überm Kopf.
Wie es aber so ist mit der Bedürfnispyramide, wenn man eine Stufe erreicht und „gesichert“ hat, möchte man zur nächsten voranschreiten.
Man könnte also sagen, dass zu einem gewissen Teil wir unsere Armut selbst produzieren, weil wir nicht zufrieden sind mit dem was wir haben. Dies ist im übrigen genau das Gleiche was Firmen über ihren Gewinn denken. 5-10% Gewinn sind lächerlich, 0% Steigerung absurd, sie versuchen immer das Beste für sich zu erreichen. Wir kucken nur nach „oben“, vergessen aber, dass wir uns in der Mitte der drei Ebenen befinden und es noch eine unter uns gibt. Aus diesem Grund dürften wir auch nicht auf Arme schimpfen wenn, sie versuchen z.B. den Staat zu bescheissen. Jeder Mensch versucht für sich und seine Familie das Maximum herauszuholen. Es ist menschlich, aber nach heutigen Maßstäben unsozial.
System:
Sollten wir das System in Frage stellen? Ich denke das tun wir seit Menschengedenken. Unzählige politische und gesellschaftliche Systeme sind gekommen und gegangen. Und ganz ehrlich das derzeitige System wäre nicht so schlecht, wenn es als das angesehen würde, wofür es konstruiert wurde (jetzt mal auf den Sozialstaat Deutschland bezogen). Wenn wirklich den Bedürftigsten geholfen würde, dann würde das System ausreichen. Nun da aber so viele Menschen auf die nächste Ebene vorangerückt sind, wollen sie natürlich mehr. Deutschland lebt seit über 100 Jahren mit Sozialversicherungen. Es ist für uns mittlerweile Standard. Dabei wurde z.B. die Unfallversicherung eingeführt, damit eine Familie weiter überleben kann, wenn der Mann sich in der Arbeit verletzt hat und nicht arbeiten konnte um seine Familie zu ernähren. Ziel war es das alle zusammen (sagen wir 100 Leute) einzahlen, damit (1) wenn es dazu kommt abgesichert ist. (im Übrigen hat damals jeder das gleiche gezahlt und nicht einer mehr einer weniger) Heute ist es aber so, dass neben z.B. 5 Leuten, die es nötig haben, sich 25-30 weitere Personen melden, die nur nicht den selben Standard haben wie andere Leute und sich deshalb aus der Solidargemeinschaft bedienen. Das sie damit auch ihresgleichen betrügen kommt den Leuten gar nicht in den Sinn. Aber wie schon gesagt – aus menschlicher Sicht logisch – aus einer „Solidarsicht“ unsozial.
Einige gehen auch von dem Standpunkt aus, dass die Luxusebene „platt“ gemacht werden sollte, damit die Existenzebene auf die nächsthöhere Ebene gehieft werden kann. Nun muss genauso als der menschliche Drang angesehen werden. Heißt aber nicht, dass es richtig ist.
Selbst wenn es geschafft würde, dass alle Mensche auf die gleiche mittlere Ebene gebracht werden, so würden sie doch versuchen auf die nächste zu kommen. Solange aber nicht die Möglichkeiten gegeben sind um alle auf der höchsten Ebene zu halten, sind die Möglichkeiten für ein anderes System aber sehr begrenzt. Schon alleine deswegen, weil es an Rohstoffen mangelt um dies zu bewerkstelligen.
Wer entzündete das Feuer das jetzt brennt
Kein Mensch ist alleine daran schuld. Zum einen haben sich die beiden jugendlichen in einem Trafohäuschen der Verhaftung entziehen wollen, zum anderen hat der Innenminister Worte gefunden, die ihn in Deutschland sein Amt gekostet hätten.
Wieso regen sich leute über das Feuer (Arme) auf, wenn die Brandstifter (Politiker) die verursacher sind?Weil es gewisse gesellschaftliche Regeln gibt. Dazu gehören Gesetze, die man einhalten muss. Wenn dagegen verstoßen wird und es sich noch dazu um Mord und Sachzerstörung handelt reagiert die Menge nicht so gut. Leute die für ihre Ziele kämpfen sind ehrenhaft, kommen aber Dinge wie Mord dazu oder das Abfackeln von Schulen geht das gegen die gesamte Gesellschaft. Es sind eindeutig keine verhältnissmäßigen Mittel. Applaudierst du Terroristen, die Kinder töten, auch wenn sie z.B. die USA treffen wollten? Genauso könnte man hier fragen applaudierst du den Krawallmachern, weil sie gegen die Politiker demonstrieren, aber dabei jemanden unschuldigen umbringen?
Arm und Reich:
Wieso gibt es Arm und Reich? Genauso könnte man fragen, wieso gibt es Sieger oder Verlierer, Bundesligameister oder Absteiger.
Es gibt einfach zu viele Faktoren die dein Handeln und deinen Erfolg beeinflussen. Einige erben Geld und haben Glück, andere Arbeiten hart und verlieren alles. Es gibt aber auch Leute, die sich vom sprichwörtlichen Tellerwäscher zum Millionär hochgearbeitet haben. Arm ist wie gesagt auch ein mehrdeutiger Begriff. Ein Mensch aus Afrika würde uns als Gruppe von „Bonzen“ sehen, der es nichtmal schafft ihm monatlich 5 € abzugeben, womit er seine Familie ernähren könnte. Der Grund ist, auch du möchtest deinen Standard halten. Du möchtest nichts von deinem Lebensstandard einbüßen müssen. Wäre es dir wirklich ernst damit, dann müsste jeder Mensch (auch du) all sein Vermögen aufgeben und es für andere verwenden, die es nötig haben.
Ist dies Gerecht? Auf gar keinen Fall. Wie ich es schon mal bei der „Flat-Tax“ erwähnt habe. Gerecht wäre, wenn jeder dasselbe bekommen oder bezahlen würde. (Sprich jeder 25% Steuer). Fair wäre wenn die, die mehr tragen können, mehr tragen sprich 5%, 15% 25% . Gerecht ist es also nicht, weil man nicht das Weltvermögen in einen Topf schmeissen kann und dann durch 6.000.000.000 Menschen teilt.
Sollten nicht alle das Gleiche haben? vom philosophischen und gerechten Standpunkt her auf jeden Fall. So lange wir aber keine Replikatoren haben, die das ermöglichen wird es nicht gehen, weil sich von uns keiner von seinen Sachen trennen mag und es nicht so viel zusätzlich gibt, dass alle so leben wie wir.
Sollten alle nicht lebenswert leben können? Da stellt sich wieder die Frage? Was macht das leben für einen Lebenswert? Ein leben unter der Südseesonne? Die eigenen Kinder? Der Hund? 100gr. Reis am Tag? Ich denke die Frage kann man mit den Bedürfnissebenen abhaken, weil jeder was anderes unter Lebenswert ansieht. Wenn er eine Stufe erreicht hat, ist es nur noch lebenswert, wenn er diese hält.
Was finde ich aber hier mit dazu gehört ist, dass man z.B. die Möglichkeit haben sollte mit ehrlicher Arbeit seine Familie zu ernähren. Da ist aber dann wieder der Nachteil was gehört dazu? Das Aquarium, der Fernseher?, das Auto?
ENDE
Hat jetzt lange gedauert, aber die Fragen von Dominon waren sehr „grundlegend“. Ich finde diese Fragen auch nicht schlecht. Sie lassen sich nur nicht so einfach beantworten. Die Antworten werden auch nicht jeden entzücken oder mit dem Kopf nicken lassen. Ich habe es versucht mit so wenig wie möglich eigener Meinung zu schreiben, was mir sicher nicht gelungen ist. Geholfen hat mir denke ich aber, dass ich ein Philosophiefach an der Uni belegt hatte.
Als Quelle für „Wirtschaft“, „Bedürfnispyramide“, „armut“, Produktionsfaktor usw. habe ich mich an Wikipedia gehalten um die teilweise alten Erinnerungen aufzufrischen.
Bin gespannt was ihr zu Dominions fragen zu sagen habt!
Seine Fragen waren:
Zitat von Dominion
Armut:
Da für mich die ersten drei Fragen zusammenhängen, fasse ich diese unter dem Punkt Armut zusammen.
Anfangen möchte ich mit „Warum klauen Arme“. Wie einige vielleicht schon gehört haben, hat der Mensch drei Bedürnissebenen bzw. es gibt noch die Maslowsche Bedürfnispyramide. Die erste Ebene ist die Existenzebene. Auf dieser Ebene sind vier Dinge für den Menschen entscheidend. 1. Nahrung, 2. Trinken und 3. ein Dach über dem Kopf. Das vierte Bedürfnis ist Sicherheit und drückt sich z.B. dadurch aus, dass Eltern die Kinder beschützen usw. Diese Ebene (Existenz) ist beim Menschen im Kleinhirn verankert und könnte als Überlebenswille klassifiziert werden. Wenn dagegen verstoßen wird, wird jeder Mensch für sein Überleben sorgen indem er z.B. Nahrung stiehlt.
Die von Dominion erwähnte Kriminalität in der Armut wird aber glaube ich damit nicht gemeint sein. Zwar ist Diebstahl ein Verstoß gegen das Gesetz, aber wenn ein Mensch um zu überleben Nahrung stiehlt, wird es denke ich nicht sehr hart bestraft, sondern es wird dem Mensch mit Sozialhilfe o.ä. geholfen.
Wie entsteht also Kriminalität in der Armut? Dies finde ich nicht leicht zu beantworten, da es Kriminalität in jeder Gesellschaftstufe gibt. Vielleicht liegt es an folgendem: Die zweite Bedürfnissebene ist die der Grundbedürfnisse. Man könnte diese auch als Platz in der Gesellschaft ansehen. Gesundheit gehört auch zu der Ebene. Somit ist es eigentlich uns in die Wiege gelegt, dass wir einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben möchten. „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht“ – gehört eigentlich schon zur dritten Ebene, der Luxusbedürfnisse. Trotzdem repräsentieren z.B. Autos auch einen gewissen gesellschaftlichen Stand. Jemand mit einem Mercedes ist besser angesehen, als mit einem Skoda. Von da her rührt auch eine gewisse Eifersucht des Menschen, ebenso diese Ebene zu erreichen. Bei einigen Menschen ist das Bedürfnis so ausgeprägt, dass sie es sich mit Gewalt zu holen versuchen. Sei es durch einen Überfall, Diebstahl oder durch das Zusammenschlagen von vermeindlich bessergestellten Leuten (um sich Respekt zu verschaffen).
Kriminalität in der Armut, entsteht also aus dem Grund, weil das Verlangen nach der nächsthöheren Ebene so stark ist, dass es das „Großhirn“ beim Denken übergeht und man instinktiv handelt.
Wer produziert ArmutEine direkte Produktion gibt es nicht. In der VWL gibt es drei/vier Produktionsfaktoren: Arbeit (Mensch), Boden (Rohstoffe), Kapital (produzierte Güter = Output von Arbeit und Boden und (Kapital), Wissen. Wissen gehört noch nicht so lange dazu, ist aber heute ein nicht unwesentlicher Faktor. Z.B. wird immer mehr Wissen verlangt um als Faktor „Arbeit“ aktiv werden zu können. Eine realistische Theorie wie Armut produziert wird könnte auf den ersten Blick unseren Max erfreuen. Nämlich die, dass das Kapital steigt. Mit Kapital ist aber in diesem Fall die Maschinerie der Industrie gemeint. Roboter machen den Faktor Kapital überflüssig oder reduzieren den Bedarf zumindest enorm. Man kann also sagen, dass mit der Industrialisierung die Armut sprunghaft angestiegen ist. Aber ist sie das wirklich? Gibt es heute mehr Arme als vor 150 Jahren? Und wie haben Arme vor 150 Jahren in Deutschland gelebt? Man darf nicht vergessen das Arme heute einen ganz anderen Stand haben als früher. Wikipedia unterscheidet auch in zwei Formen von Armut. Absolute und relative Armut. Während mit absoluter Armut die Leute gemeint sind, die auf der Straße leben müssen und fast am verhungern sind (Somalia o.ä.), sind die relativ Armen in z.B. Deutschland mit einer Sozialwohnung „gestraft“. Sie bekommen Nahrung, trinken, haben ein Dach überm Kopf.
Wie es aber so ist mit der Bedürfnispyramide, wenn man eine Stufe erreicht und „gesichert“ hat, möchte man zur nächsten voranschreiten.
Man könnte also sagen, dass zu einem gewissen Teil wir unsere Armut selbst produzieren, weil wir nicht zufrieden sind mit dem was wir haben. Dies ist im übrigen genau das Gleiche was Firmen über ihren Gewinn denken. 5-10% Gewinn sind lächerlich, 0% Steigerung absurd, sie versuchen immer das Beste für sich zu erreichen. Wir kucken nur nach „oben“, vergessen aber, dass wir uns in der Mitte der drei Ebenen befinden und es noch eine unter uns gibt. Aus diesem Grund dürften wir auch nicht auf Arme schimpfen wenn, sie versuchen z.B. den Staat zu bescheissen. Jeder Mensch versucht für sich und seine Familie das Maximum herauszuholen. Es ist menschlich, aber nach heutigen Maßstäben unsozial.
System:
Sollten wir das System in Frage stellen? Ich denke das tun wir seit Menschengedenken. Unzählige politische und gesellschaftliche Systeme sind gekommen und gegangen. Und ganz ehrlich das derzeitige System wäre nicht so schlecht, wenn es als das angesehen würde, wofür es konstruiert wurde (jetzt mal auf den Sozialstaat Deutschland bezogen). Wenn wirklich den Bedürftigsten geholfen würde, dann würde das System ausreichen. Nun da aber so viele Menschen auf die nächste Ebene vorangerückt sind, wollen sie natürlich mehr. Deutschland lebt seit über 100 Jahren mit Sozialversicherungen. Es ist für uns mittlerweile Standard. Dabei wurde z.B. die Unfallversicherung eingeführt, damit eine Familie weiter überleben kann, wenn der Mann sich in der Arbeit verletzt hat und nicht arbeiten konnte um seine Familie zu ernähren. Ziel war es das alle zusammen (sagen wir 100 Leute) einzahlen, damit (1) wenn es dazu kommt abgesichert ist. (im Übrigen hat damals jeder das gleiche gezahlt und nicht einer mehr einer weniger) Heute ist es aber so, dass neben z.B. 5 Leuten, die es nötig haben, sich 25-30 weitere Personen melden, die nur nicht den selben Standard haben wie andere Leute und sich deshalb aus der Solidargemeinschaft bedienen. Das sie damit auch ihresgleichen betrügen kommt den Leuten gar nicht in den Sinn. Aber wie schon gesagt – aus menschlicher Sicht logisch – aus einer „Solidarsicht“ unsozial.
Einige gehen auch von dem Standpunkt aus, dass die Luxusebene „platt“ gemacht werden sollte, damit die Existenzebene auf die nächsthöhere Ebene gehieft werden kann. Nun muss genauso als der menschliche Drang angesehen werden. Heißt aber nicht, dass es richtig ist.
Selbst wenn es geschafft würde, dass alle Mensche auf die gleiche mittlere Ebene gebracht werden, so würden sie doch versuchen auf die nächste zu kommen. Solange aber nicht die Möglichkeiten gegeben sind um alle auf der höchsten Ebene zu halten, sind die Möglichkeiten für ein anderes System aber sehr begrenzt. Schon alleine deswegen, weil es an Rohstoffen mangelt um dies zu bewerkstelligen.
Wer entzündete das Feuer das jetzt brennt
Kein Mensch ist alleine daran schuld. Zum einen haben sich die beiden jugendlichen in einem Trafohäuschen der Verhaftung entziehen wollen, zum anderen hat der Innenminister Worte gefunden, die ihn in Deutschland sein Amt gekostet hätten.
Wieso regen sich leute über das Feuer (Arme) auf, wenn die Brandstifter (Politiker) die verursacher sind?Weil es gewisse gesellschaftliche Regeln gibt. Dazu gehören Gesetze, die man einhalten muss. Wenn dagegen verstoßen wird und es sich noch dazu um Mord und Sachzerstörung handelt reagiert die Menge nicht so gut. Leute die für ihre Ziele kämpfen sind ehrenhaft, kommen aber Dinge wie Mord dazu oder das Abfackeln von Schulen geht das gegen die gesamte Gesellschaft. Es sind eindeutig keine verhältnissmäßigen Mittel. Applaudierst du Terroristen, die Kinder töten, auch wenn sie z.B. die USA treffen wollten? Genauso könnte man hier fragen applaudierst du den Krawallmachern, weil sie gegen die Politiker demonstrieren, aber dabei jemanden unschuldigen umbringen?
Arm und Reich:
Wieso gibt es Arm und Reich? Genauso könnte man fragen, wieso gibt es Sieger oder Verlierer, Bundesligameister oder Absteiger.
Es gibt einfach zu viele Faktoren die dein Handeln und deinen Erfolg beeinflussen. Einige erben Geld und haben Glück, andere Arbeiten hart und verlieren alles. Es gibt aber auch Leute, die sich vom sprichwörtlichen Tellerwäscher zum Millionär hochgearbeitet haben. Arm ist wie gesagt auch ein mehrdeutiger Begriff. Ein Mensch aus Afrika würde uns als Gruppe von „Bonzen“ sehen, der es nichtmal schafft ihm monatlich 5 € abzugeben, womit er seine Familie ernähren könnte. Der Grund ist, auch du möchtest deinen Standard halten. Du möchtest nichts von deinem Lebensstandard einbüßen müssen. Wäre es dir wirklich ernst damit, dann müsste jeder Mensch (auch du) all sein Vermögen aufgeben und es für andere verwenden, die es nötig haben.
Ist dies Gerecht? Auf gar keinen Fall. Wie ich es schon mal bei der „Flat-Tax“ erwähnt habe. Gerecht wäre, wenn jeder dasselbe bekommen oder bezahlen würde. (Sprich jeder 25% Steuer). Fair wäre wenn die, die mehr tragen können, mehr tragen sprich 5%, 15% 25% . Gerecht ist es also nicht, weil man nicht das Weltvermögen in einen Topf schmeissen kann und dann durch 6.000.000.000 Menschen teilt.
Sollten nicht alle das Gleiche haben? vom philosophischen und gerechten Standpunkt her auf jeden Fall. So lange wir aber keine Replikatoren haben, die das ermöglichen wird es nicht gehen, weil sich von uns keiner von seinen Sachen trennen mag und es nicht so viel zusätzlich gibt, dass alle so leben wie wir.
Sollten alle nicht lebenswert leben können? Da stellt sich wieder die Frage? Was macht das leben für einen Lebenswert? Ein leben unter der Südseesonne? Die eigenen Kinder? Der Hund? 100gr. Reis am Tag? Ich denke die Frage kann man mit den Bedürfnissebenen abhaken, weil jeder was anderes unter Lebenswert ansieht. Wenn er eine Stufe erreicht hat, ist es nur noch lebenswert, wenn er diese hält.
Was finde ich aber hier mit dazu gehört ist, dass man z.B. die Möglichkeit haben sollte mit ehrlicher Arbeit seine Familie zu ernähren. Da ist aber dann wieder der Nachteil was gehört dazu? Das Aquarium, der Fernseher?, das Auto?
ENDE
Hat jetzt lange gedauert, aber die Fragen von Dominon waren sehr „grundlegend“. Ich finde diese Fragen auch nicht schlecht. Sie lassen sich nur nicht so einfach beantworten. Die Antworten werden auch nicht jeden entzücken oder mit dem Kopf nicken lassen. Ich habe es versucht mit so wenig wie möglich eigener Meinung zu schreiben, was mir sicher nicht gelungen ist. Geholfen hat mir denke ich aber, dass ich ein Philosophiefach an der Uni belegt hatte.
Als Quelle für „Wirtschaft“, „Bedürfnispyramide“, „armut“, Produktionsfaktor usw. habe ich mich an Wikipedia gehalten um die teilweise alten Erinnerungen aufzufrischen.
Bin gespannt was ihr zu Dominions fragen zu sagen habt!
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