Die öffentlich-rechtlichen Sender: Segen oder Fluch?

[Alfred E. Neumann]

Er muss ja nicht in deine Wohnung. Du sagst du hast ein Premiere-Abo. Findet die GEZ das raus, kann sie ganz locker auch rausfinden, wie lange das Abo schon besteht und kann nachträglich alles einfordern.
Ist auch nicht so unwahrscheinlich, denn die GEZ hat sich sogar Daten vom Einwohnermeldeamt geholt.

Richtig, KANN man machen. Ich sehe nur in der Durchführung einige Schwierigkeiten. So, aber mal zum Thema zurück !
Ich sehe es so, dass die Öffentlichen mit dem Geld welches ihr zur Verfügung steht, nicht sorgsam genug umgehen.

[madhorst]

Zur Frage: Fluch!
Es gibt genug Leute, die sich nur die Privaten anschauen, und denen ggü. ist das schlichtweg nicht fair. Auch die Masche mit den "Neuartigen Empfangsgeräten" ist in meinen Augen übelste Abzocke! Ich habe nur Radio angemeldet, und das auch nur, weil ich ein Autoradio habe, es aber nie benutze (auch nicht für Verkehrsmeldungen) und auch sonst weder Fernsehe noch Radio höre. Mit anderen Worten: Auch ich fühle mich verarscht, aber was hilfts...
Wie wäre es mit öffentlich-rechtlichem Pay-TV? Wer GEZ zahlt, bekommt einen Dekoder, der Rest bleibt eben aussen vor...

[Alfred E. Neumann]

Ich denke, da gibt es mehrere Lösungswege, jedoch muss sie der breiten Bevölkerung schmackhaft gemacht werden. Da wird es auch nicht einfach werden jeden zu überzeugen !

[Sandswind]

Ich denke, da gibt es mehrere Lösungswege

Ja, einer davon ist recht praktikabel und hat vielleicht ganz gute Chancen: Die pauschale Abgabe für jeden Haushalt - unabhängig von den verwendeten Geräten, unabhängig von der Zahl der Bewohner. Damit wäre Ruhe im Karton.

Da wird es auch nicht einfach werden jeden zu überzeugen !

Sehe ich auch so. Denn es kostet was - und damit wird man niemanden überzeugen können. Wer zahlt schon gerne freiwillig? Egal wie man die Zahlungspflicht faktisch löst, wird ein nicht unerheblicher Anteil der Pflichtigen meckern. Und zwar schlicht aufgrund der Tatsache, dass sie pflichtig sind.

[Alfred E. Neumann]

Sehe ich auch so. Denn es kostet was - und damit wird man niemanden überzeugen können. Wer zahlt schon gerne freiwillig? Egal wie man die Zahlungspflicht faktisch löst, wird ein nicht unerheblicher Anteil der Pflichtigen meckern. Und zwar schlicht aufgrund der Tatsache, dass sie pflichtig sind.

Ok, gemeckert wird an vielen Stellen, jedoch ist es auch wichtig versuchen zu wollen, sein Merkmal auf Qualität zu lenken. Ich denke auch dies wird nicht leicht werden, denn jeder definiert Qualität anders !

[Sandswind]

Ok, gemeckert wird an vielen Stellen, jedoch ist es auch wichtig versuchen zu wollen, sein Merkmal auf Qualität zu lenken.

Stimmt, da gebe ich Dir recht. Natürlich müssten die öffentliche-rechtlichen Sender mit Qualität überzeugen, anstatt auf die Quote zu schielen. Allerdings kann man damit nicht das beliebte "ich-schau-sie-trotzdem-nicht-und-muss-zahlen" entkräften. Vielleicht suchen die öffentlich-rechtlichen Anstalten ja auch deswegen ihr Heil in der Quote, um sich darüber zu rechtfertigen.

[TheMarsToolVolta]

Stimmt, da gebe ich Dir recht. Natürlich müssten die öffentliche-rechtlichen Sender mit Qualität überzeugen, anstatt auf die Quote zu schielen. Allerdings kann man damit nicht das beliebte "ich-schau-sie-trotzdem-nicht-und-muss-zahlen" entkräften. Vielleicht suchen die öffentlich-rechtlichen Anstalten ja auch deswegen ihr Heil in der Quote, um sich darüber zu rechtfertigen.

Jedenfalls finde ich es nicht in Ordnung, dass es mittlerweile so viele ö.-r. Sender bzw. Programmangebote gibt.
Das Angebot beschränkt sich ja nicht nur auf ARD und ZDF - es kommen ja auch noch etliche Dritte und Zusatzkanäle wie z. B. EinsPlus, EinsFestival, EinsExtra, ZDFinfo, ZDFtheater, ZDFdoku, etc. dazu.
Ich denke der Bildungs- und Informationsauftrag der öffentl.-rechtl. Rundfunkanstalten wäre mit Sicherheit nicht beschnitten, wenn der Umfang und das Programm der ö.-r. Sender auf ein vernünftiges Maß zurechtgestutzt werden würde.
Und Hollywood-Blockbuster haben definitiv auf ö.-r. Sender rein gar nichts zu suchen - auch nicht James Bond XY.

[Sandswind]

Ich denke der Bildungs- und Informationsauftrag der öffentl.-rechtl. Rundfunkanstalten wäre mit Sicherheit nicht beschnitten, wenn der Umfang und das Programm der ö.-r. Sender auf ein vernünftiges Maß zurechtgestutzt werden würde.

Zumal dieser Bildungs- und Informationsauftrag ja nicht das Gebot wirtschaftlichen Handelns außer Kraft setzt. Man fragt sich vor dem Hintergrund nämlich wirklich, ob so viele Spartenkanäle sein müssen und entsprechende Gelder verbraucht werden müssen.

[TheMarsToolVolta]

Zumal dieser Bildungs- und Informationsauftrag ja nicht das Gebot wirtschaftlichen Handelns außer Kraft setzt. Man fragt sich vor dem Hintergrund nämlich wirklich, ob so viele Spartenkanäle sein müssen und entsprechende Gelder verbraucht werden müssen.

Eben.
Es kann nämlich auch nicht sein, dass der Bürger z. B. durch reformierte Steuerpolitik finanzielle Einschnitte hinnehmen muss, aber für die ö.-r. Sender im gleichen Zeitraum keine Zurückhaltung gilt und sie fleißig weiter expandieren, obwohl sie eigentlich eh schon überpräsent sind und der Bildungs- und Informationsauftrag definitiv mehr als erfüllt wird. Aber naja...

[Sandswind]

Es kann nämlich auch nicht sein, dass der Bürger z. B. durch reformierte Steuerpolitik finanzielle Einschnitte hinnehmen muss, aber für die ö.-r. Sender im gleichen Zeitraum keine Zurückhaltung gilt und sie fleißig weiter expandieren (...)

Wobei man so halt nur sehr schwer argumentieren kann. Deshalb ja auch die (für viele kaum nachvollziehbare) Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden ja gerade nicht aus Steuermitteln "vom Staat" bezahlt, sondern holen sich - als Zeichen ihrer Unabhängigkeit - ja mehr oder weniger selbst ihr Geld.

Rein faktisch hast Du natürlich recht: In die Landschaft passt so eine Erhöhung nicht wirklich. Aber Du hast es ja schon gesagt: Naja...

[Alfred E. Neumann]

......
Und Hollywood-Blockbuster haben definitiv auf ö.-r. Sender rein gar nichts zu suchen - auch nicht James Bond XY.

Sehe ich etwas anders. Natürlich gehört auch Unterhaltung auf diese Sender, denn wer möchte nicht am WE z.B. gut unterhalten werden ?! Unterhaltung wird versucht indem "Wetten dass..?" oder "Musikantendödel" zur besten Zeit gesendet werden, wobei ich nicht der Meinung bin dass die "Dödel" da hingehören Dies ist aber mein persönlicher Geschmack.
Es muss auch dafür gesorgt werden, dass andere "Unterhaltung" gewährleistet wird, denn am Samstag will ich nicht 3 Std "Auslandsjournal" gucken
Du hast aber recht, es müsste alles etwas gestutzt werden, damit man eine ordentliche Mischung bekommt. Man darf sich auch nicht an den privaten Sendern orientieren, denn dort geht es nur um Quote, Qualität ist dort nicht zu finden, siehe RTL 2

[Sandswind]

Natürlich gehört auch Unterhaltung auf diese Sender, denn wer möchte nicht am WE z.B. gut unterhalten werden ?!

Mag ja sein, aber ob seichte Unterhaltung und "Vollprogramm" wirklich als Rechtfertigung für Gebühren herhalten können? Ich finde nicht. Reine Unterhaltung können wirklich die Privaten machen, dazu braucht es keine über Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtliche Anstalten. Die sollten sich wirklich auf ihren Auftrag besinnen, der nunmal "Information" (und damit Dienst an der Demokratie) lautet - und nicht Tommy's Selbstdarsteller-Show zu finanzieren.

[Mondkalb]

Ich bin für eine Aktualisierung des ÖR-Modells.
Der Auftrag zur "Grundversorgung" stammt aus einer Zeit, in der es kein Privatfernsehen und keine privaten Rundfunksender gab. Insofern musste die Unterhaltung zwangsläufig auch von den öffentlich-rechtlichen Anstalten übernommen werden.

Mittlerweile gibt es genug private Sender, die praktisch nichts anderes senden als Unterhaltungsprogramme. Die Grundversorgung dürfte damit wohl abgedeckt sein.

Es wäre an der Zeit, den öffentlich-rechtlichen Anstalten die seichte Unterhaltung komplett zu entziehen.
Hochwertiges Kulturprogramm könnte wieder einziehen, es wäre Platz für umfassende Informations- und Wissensvermittlung.

[Alfred E. Neumann]

Mag ja sein, aber ob seichte Unterhaltung und "Vollprogramm" wirklich als Rechtfertigung für Gebühren herhalten können? Ich finde nicht. Reine Unterhaltung können wirklich die Privaten machen, dazu braucht es keine über Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtliche Anstalten. Die sollten sich wirklich auf ihren Auftrag besinnen, der nunmal "Information" (und damit Dienst an der Demokratie) lautet - und nicht Tommy's Selbstdarsteller-Show zu finanzieren.

Natürlich soll das nicht als Rechtfertigung für die Gebühren sein !! Hilfe.

Ich bin für eine Aktualisierung des ÖR-Modells.

Wie soll dies aussehen ? Hast Du einen Vorschlag ?

Es wäre an der Zeit, den öffentlich-rechtlichen Anstalten die seichte Unterhaltung komplett zu entziehen.
Hochwertiges Kulturprogramm könnte wieder einziehen, es wäre Platz für umfassende Informations- und Wissensvermittlung.

Entziehen kannst Du denen das nicht, das ist leider so. Was ist für Dich ein hochwertiges Kulturprogramm ? Ich denke dies definiert jeder etwas anders. Schwierig das dingfest zu machen !

[Sandswind]

Entziehen kannst Du denen das nicht, das ist leider so.

Nein, aber man kann die Rahmenbedingungen ändern. Es liegt durchaus in der Hand des Gesetzgebers, wie die Gebühren eingezogen werden, was die Privaten dürfen und sollen etc. Damit kann indirekt eben doch ein gewisser Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sender ausgeübt werden, sich auf ihren Auftrag zu besinnen.