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    Der gläserne Bürger!? [RFID Chips etc.]

    Habe eben bei der Sendung "Frontal 21" im ZDF einen interessanten Beitrag gesehen

    Der Andrang war riesig. Millionen Menschen nahmen an der Verlosung der Tickets für die Fußball-WM 2006 teil - und gaben dafür persönliche Daten preis. Doch die können jederzeit weiterverwendet werden, warnen Datenschützer. Und wer schließlich eines der begehrten WM-Tickets ergattert hat, wird vollends zum gläsernen Bürger. Denn die Karten enthalten einen Funk-Chip, der unbemerkt verschlüsselte Informationen über seinen Besitzer sendet. Jeder Besucher im WM-Stadion kann so identifiziert und überwacht werden.

    RFID (Radio Frequency Identifiction) nennt sich die Technik, die seit kurzem Einzug in unseren Alltag hält. Kleine Computerchips senden biometrische Daten, zum Beispiel von Fingerabdrücken. Sie sind in den neuen Reisepässen versteckt, aber auch in Kundenkarten und sogar auf zahlreichen Produkten im Supermarkt.

    Profile der Bürger


    Die Chips sind bereits weit verbreitet, überall werden Daten gesammelt. Datenschützer glauben, dass Firmen und staatliche Stellen schon bald umfassende Persönlichkeits- und Bewegungsprofile der Bürger erhalten. Dazu müssten die von verschiedenen Stellen gesammelten Daten nur verknüpft werden - und das ist ganz einfach. Denn, so erklärt der schleswig-holsteinische Datenschützer Dr. Johann Bizer im Interview mit Frontal21: "Alle möglichen Technologien der elektronischen Kommunikation sind miteinander verknüpfbar, also die Ortungstechnik ist mit den RFIDs, die Mobilfunktechnik ist mit diesen RFIDs kombinierbar und so weiter."

    So können Dienstleistungsunternehmen leicht Nutzungsprofile ihrer Verbraucher erstellen und auswerten. Aber auch Dritte, wie zum Beispiel staatliche Sicherheitsbehörden, könnten auf die Daten zurückgreifen. Das seien gute Datenreservoirs für den Staat, der ja zum Beispiel auch Mobilfunkdaten zur Strafverfolgung nutze, sagt Bizer.



    Bewegungsdaten der Fahrgäste

    Auch das ticketlose Busfahren ist durch die Chiptechnik heute schon möglich. Wie praktisch, könnte man meinen, aber die Folgen sind weitreichend: Frontal21 liegen Informationen vor, wonach sämtliche Bewegungsdaten der Fahrgäste bis zu zwölf Monaten gespeichert werden. "Das ist im Grunde genommen genau das krasse Gegenteil von einer offenen Informationsgesellschaft, weil die im wesentlichen daraus bestehen muss, dass jeder eben selbst bestimmt, wer was über einen weiß", kritisiert Bizer im Gespräch mit Frontal21.

    Nach Ansicht des Datenschützers stellt die RFID-Technologie "eine erhebliche Gefährdung der informationellen Selbstbestimmung" dar. Für den einzelnen Verbraucher und Bürger sei es überhaupt nicht transparent, wo und wann er gerade ausgelesen wird. Es sei auch sehr schwer vorstellbar, auf welche Art und Weise man den Verbraucher und den Bürger davor schützen soll.
    Quelle:ZDF-Frontal21

    Es wurde gezeigt wie schon in Supermärkten(da Metro)an allen Lebensmitteln Chips versteckt waren. Bald sollen anderen Branchen nachziehen.

    In den USA gibt es wohl 5 Krankenhäuser die ihren Patienten(auf freiwilliger Basis) Chips mit allen möglichen Gesundheitsdaten unter die Haut pflanzen lassen. Dieses wäre noch sinnvoll und die Patienten wissen davon.

    Besonders brisant finde ich das aufzeichnen sogenannter Bewegungsdaten. Dort kann man zusätzlich zu den anderen Profildaten noch sehen wann und wohin sich jemand bewegt. Und das man sich irgendwann nicht mehr sicher sein kann überwacht zu werden oder nicht.

    Die neuen Reisepässe haben auch eine ähnliche Funktion die aber nur unter strengen Auflagen angewandt werden darf. Nur wenn Beckstein bald Innenminister ist könnte er mit Schily´s Kurs fortfahren und es durchboxen.

    #2
    Es wurde gezeigt wie schon in Supermärkten(da Metro)an allen Lebensmitteln Chips versteckt waren. Bald sollen anderen Branchen nachziehen.
    RFID wird seit den 60ern für Diebstahlschutz verwendet. Das ist nichts neues.

    Dieses wäre noch sinnvoll und die Patienten wissen davon.
    Dass man das auch aus ner gewissen Entfernung lesen kann, würde ich nicht als sinnvoll bezeichnen, sondern würde sagen, dass es dem Datamining Tür und Tor öffnet.


    Mein Uni Ausweis ist auch RFID bestückt. Theoretisch kann damit überprüft werden in welcher Vorlesung ich wann war, ob ich zu spät war, ob ich aufs Klo ging etc. Warum es ein Magnetstreifen (zwar unsicher aber ich kann bestimmen wers kriegt) nicht tat, weiss ich aber dann auch nicht...
    Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
    Antiker,Galaxie,Hive

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      #3
      Zitat von tsuribito
      RFID wird seit den 60ern für Diebstahlschutz verwendet. Das ist nichts neues.
      Ja, aber die Anwendungsbandbreite ist größer geworden oder nicht?

      Ich schätze mal das die Chips heute auch kleiner und billiger sind. Vor 40 Jahren waren die Systeme bestimmt nicht so klein.


      Dass man das auch aus ner gewissen Entfernung lesen kann, würde ich nicht als sinnvoll bezeichnen, sondern würde sagen, dass es dem Datamining Tür und Tor öffnet.
      Ich meinte es auf das Krankenhaus bezogen. So sind Maßnahmen bestimmt irgendwie schneller weil alles wichtige abgerufen werden kann.

      Das ist vor allen Dingen vom Vorteil wenn der Patient bewußtlos ist und sich nicht ausweisen kann.


      Mein Uni Ausweis ist auch RFID bestückt. Theoretisch kann damit überprüft werden in welcher Vorlesung ich wann war, ob ich zu spät war, ob ich aufs Klo ging etc. Warum es ein Magnetstreifen (zwar unsicher aber ich kann bestimmen wers kriegt) nicht tat, weiss ich aber dann auch nicht...
      Siehste, sogar in den Uni´s wird man überwacht.

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        #4
        Dass die Möglichkeiten sich seit den 60er Jahren weiterentwickelt haben, ist doch wohl wenig zweifelhaft.
        Da habe ich auch schon mehrfach davon gehört und gerade bei der Entwicklung des Supermarkts ohne Personal, wo man seine Waren selbst einscannen soll etc. werden diese Chips sicher immer weiter eingesetzt.
        Die haben bei Frontal 21 das Beispiel von Metro gebracht, die ihre Kundenkarten mit diesen Chips ausgestattet haben.
        Und Herrn Schily juckt das doch auch in den Fingern. Die neue Reisenpässe sollen diese Chips auch haben.
        Republicans hate ducklings!

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          #5
          Zitat von endar
          Dass die Möglichkeiten sich seit den 60er Jahren weiterentwickelt haben, ist doch wohl wenig zweifelhaft.
          Da habe ich auch schon mehrfach davon gehört und gerade bei der Entwicklung des Supermarkts ohne Personal, wo man seine Waren selbst einscannen soll etc. werden diese Chips sicher immer weiter eingesetzt.
          Eben.
          Die haben bei Frontal 21 das Beispiel von Metro gebracht, die ihre Kundenkarten mit diesen Chips ausgestattet haben.
          Nicht nur. Auch die Etiketten an den Waren. Oder war das ein anderer Supermarkt?

          Und Herrn Schily juckt das doch auch in den Fingern. Die neue Reisenpässe sollen diese Chips auch haben.
          Jo. Aber der Bundestag(Rat?) hat wohl dagegen gestimmt. Also, wie gesagt, nur unter bestimmten strengen Auflagen dürfen die Pässe abgefragt werden. Wie die Auflagen genau aussehen weiß ich nicht.

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            #6
            Ich weiss ja nicht...hier im Westfalenstadion werden bei der WM wenn's voll wird 80000 Leute sein....wie wollen die soviele Signale sinnvoll klar empfangen und auswerten?

            Kommentar


              #7
              Zitat von Irmo
              Ich weiss ja nicht...hier im Westfalenstadion werden bei der WM wenn's voll wird 80000 Leute sein....wie wollen die soviele Signale sinnvoll klar empfangen und auswerten?
              naja, ganz 80000 werdens nicht ganz .
              Wir haben ja in der BL auch "nur" ca. 81500 , und da bei der WM keine Stehplätze erlaubt sein werden, wird sich die Zahl schon auf irgendwo zwischen 65000-70000 verringern - eher wohl 65000 .
              “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
              They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
              Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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                #8
                Zitat von Nicolas Hazen
                naja, ganz 80000 werdens nicht ganz .
                Wir haben ja in der BL auch "nur" ca. 81500 , und da bei der WM keine Stehplätze erlaubt sein werden, wird sich die Zahl schon auf irgendwo zwischen 65000-70000 verringern - eher wohl 65000 .
                `
                Stimmt, das mit den Sitzplätzen hatte ich vergessen, wobei bei den 81500 aber auch schon einige WM-spezifische Veränderungen eingerechnet sind, respektive die entfernten Sitzreihen. Aber ich denke mal, dass sie wenn wahrscheinlich auch Catering-Personal etc. ähnlich ausstatten werden, so daß die wiederum dazugerechnet werden müssten..

                So oder so glaub ich nicht, dass da sinnvolle Signale entstehen. Zumindest nicht auf den Tribünen. Und wenn man weiss, wo Zuschauer XYZ sich befindet, wenn man ihm in die Augen schaut, ist das auch nicht sonderlich sinnvoll

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                  #9
                  Zitat von Irmo
                  Ich weiss ja nicht...hier im Westfalenstadion werden bei der WM wenn's voll wird 80000 Leute sein....wie wollen die soviele Signale sinnvoll klar empfangen und auswerten?
                  Also empangen werden kann das Signal nur an der Kasse - du brauchst ein Lesegerät, welches den Chip kurzzeitig mit Strom versorgen kann.

                  Bedenklich war da auch eher was da so alles auf dem Chip gespeichert wurde - ( unter anderem Name, Adresse, Lieblingsverein ) - und hab ich das noch richtig in Erinnerung das auch diese Daten zu werbezwecken gespeichert werden ?

                  Und richtig komisch wird die Sache dann ja mit dem Supermarkt, wo man dann so richtig schön auswerten kann, was Herr Müller aus der Bahnhofsstraße 23 so alles im letzten Jahr im Supermarkt ( und eventuell auch in anderen Läden des gleichen Konzerns ) eingekauft hat - läßt sich halt ein richtig schönes Käuferprofil erstellen ...
                  Zuletzt geändert von MRM; 17.08.2005, 01:24.

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                    #10
                    Wenn die Dinger erstmal in den Klamotten und den Schuhen sind...

                    Ich finde das generell problematisch, unabhängig davon, wie genau diese Daten zu erfassen sind oder tatsächlich erfasst werden.
                    Allein diese Kundenkarten - es geht halt niemanden was an, was ich kaufe und ich möchte nicht, dass irgendjemand gucken kann, was der endar da so kauft und auf die Idee kommt, mir jetzt Werbepost zu schicken. Dafür braucht man gar kein Bewegungsprofil und keinen klaren Empfang.
                    Republicans hate ducklings!

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                      #11
                      Naja.. nur weil man es kann, muss das ja noch lange nicht heissen das man nun von jedem Käufer ein Profil anfertigt und die zuspamt... Wir leben immernoch in einem Staat bei dem man gegen sowas Klagen kann

                      Und selbst wenn... wär mir eigentlich auch ziemlich wurscht.... soll Aldi halt wissen das ich Tiefkühlpizza woanders kaufe... Wenn die das interessiert....
                      Ich denke sowas würde eher für Statistiken interessant da man leute nicht mehr befragen müsste sondern direkt "ablesen" könnte. Und da ist der Name etc. ja eh unwichtig.

                      Generell finde ich diese Angst ein gläserner User zu werden eh etwas übertrieben... Ich finde nicht das es gegen die Privatsphäre ist... schließlich kann jeder sehen was man im Supermarkt kauft... man muss nur auf das Band oder im Vorbei gehen in den Einkaufswagen gucken.

                      Gut finde ich aber die Sache mit den Krankendaten auf den Chips um im Notfall alles nötige da zu haben.
                      Z.b wenn der Patient bewusstlos ist, eine Not-OP benötigt, und keiner weiss das er Bluter ist. Bin zwar kein Arzt und hab sonst keine Ahnung von Medizin, aber ich könnte mir vorstellen das sowas problematisch werden kann. Da wärs praktisch bis Lebensrettend diese Information auf dem RFID abzulesen.
                      "Wissenschaft ist die einzige Wahrheit, die reinste Wahrheit"

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                        #12
                        Zitat von FirstBorg
                        Generell finde ich diese Angst ein gläserner User zu werden eh etwas übertrieben... Ich finde nicht das es gegen die Privatsphäre ist... schließlich kann jeder sehen was man im Supermarkt kauft... man muss nur auf das Band oder im Vorbei gehen in den Einkaufswagen gucken.
                        zudem werden die Daten ja auch schon heute im Unternehmen gesammelt und die Warenkörbe der Kunden gespeichert. Da dies aber logischerweise völlig personenunbezogen geschieht ist dies weitestgehend unproblematisch und ein Personenbezug entsteht auch nicht plötzlich durch RFID. Es sei denn natürlich der Kunde hat eine Kundenkarte (Payback etc.), aber dann ist es ihm ja offensichtlich egal wenn ein Unternehmen spezifische Informationen über ihn sammelt.

                        Ansonsten hat die Einführung von RFID gewiss nicht den Hauptsinn irgendwelche Marketingaktionen zu unterstützen. Die Vorteile die sich etwa für ein Warenwirtschaftssystem ergeben sind eben sehr groß. Wenn ich beispielsweise beim Einlagern mehrerer Warenpaletten nicht mehr jeden einzelnen Barcode scannen muss, sondern einfach alles durch ein RFID Lesegerät schiebe und der Kram dann automatisch verbucht wird, wird die Zeitersparnis ersichtlich. Um mal im Supermarkt zu bleiben. Ich war vor ein paar Monaten im Future Store der Metro Gruppe, wo alle möglichen Spielereien mit RFID und anderen Technologien getestet werden, und dieser Markt gibt seinen Kunden dann auch die Möglichkeit, die RFID Chips auf den Produkten nach dem Einkauf zu deaktivieren.

                        Persönlich mache ich mir eher sorgen, um die Speicherung von biometrischen Daten auf diesen Chips etwa im Reisepass. Der Sinn des ganzen erschließt sich mir einfach nicht, außer dass man der Sicherheitsindustrie Subventionen zuschieben will. Der Chaos Computer Club hat ja mal gezeigt, wie leicht man sich selbst den Fingerabdruck eines anderen geben kann.
                        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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                          #13
                          Zitat von FirstBorg
                          Naja.. nur weil man es kann, muss das ja noch lange nicht heissen das man nun von jedem Käufer ein Profil anfertigt und die zuspamt... Wir leben immernoch in einem Staat bei dem man gegen sowas Klagen kann
                          Der Datenschützer hat ja selber gesagt das man dagegen quasi machtlos ist. Weil es heimlich geschehen kann und keiner genau weiß was jetzt mit den gesammelten Informationen geschieht. Und wo kein Kläger da auch kein Richter.

                          Und selbst wenn... wär mir eigentlich auch ziemlich wurscht.... soll Aldi halt wissen das ich Tiefkühlpizza woanders kaufe... Wenn die das interessiert....
                          Ich denke sowas würde eher für Statistiken interessant da man leute nicht mehr befragen müsste sondern direkt "ablesen" könnte. Und da ist der Name etc. ja eh unwichtig.
                          Man weiß es eben nicht genau ob es "nur" Statistiken dient oder persönliche Verbraucherprofile erstellt werden. Letzteres hätte für Märkte und Drittanbieter die Werbungen betreiben schon Vorteile.

                          Generell finde ich diese Angst ein gläserner User zu werden eh etwas übertrieben... Ich finde nicht das es gegen die Privatsphäre ist... schließlich kann jeder sehen was man im Supermarkt kauft... man muss nur auf das Band oder im Vorbei gehen in den Einkaufswagen gucken.
                          Schon. Aber wer kontrolliert das und wen interessiert es?

                          Die Verkäufer haben sicherlich genug zu tun und anderen Kunden nehmen es eher unbewußt war. Wenn es nicht gerade ein dicker Ferrari ist.

                          Gut finde ich aber die Sache mit den Krankendaten auf den Chips um im Notfall alles nötige da zu haben.
                          Z.b wenn der Patient bewusstlos ist, eine Not-OP benötigt, und keiner weiss das er Bluter ist. Bin zwar kein Arzt und hab sonst keine Ahnung von Medizin, aber ich könnte mir vorstellen das sowas problematisch werden kann. Da wärs praktisch bis Lebensrettend diese Information auf dem RFID abzulesen.
                          Auf jeden Fall. Hier finde ich es auch wirklich nützlich.

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                            #14
                            Zitat von FirstBorg
                            Naja.. nur weil man es kann, muss das ja noch lange nicht heissen das man nun von jedem Käufer ein Profil anfertigt und die zuspamt... Wir leben immernoch in einem Staat bei dem man gegen sowas Klagen kann

                            Und selbst wenn... wär mir eigentlich auch ziemlich wurscht.... soll Aldi halt wissen das ich Tiefkühlpizza woanders kaufe... Wenn die das interessiert....
                            Ich denke sowas würde eher für Statistiken interessant da man leute nicht mehr befragen müsste sondern direkt "ablesen" könnte. Und da ist der Name etc. ja eh unwichtig.

                            Generell finde ich diese Angst ein gläserner User zu werden eh etwas übertrieben... Ich finde nicht das es gegen die Privatsphäre ist... schließlich kann jeder sehen was man im Supermarkt kauft... man muss nur auf das Band oder im Vorbei gehen in den Einkaufswagen gucken.
                            Es ist der gläserne Bürger, nicht der gläserne User.
                            Und es geht nicht allein um das Kaufen von Pizza, sondern es geht dabei auch um längere Entwicklungen. Die Technologie ist da und sicherlich wird sie auch eingesetzt (werden).
                            Wenn man jetzt verschiedene Datensätze hat, die sich aus verschiedenen Quellen speisen, kann man diese zusammenführen, um z.B. Rasterfahndungen durchzuführen. Da reicht es dann, dass du im Baumarkt dieses oder jenes Zeug kaufst, mit dem Bus mehrfach in dieselbe Straße fährst und schon steht der Staatsschutz bei dir auf der Matte.
                            Das magst du jetzt für ein zu hoch gegriffenes Szenario halten, aber dann beschäftige dich doch mal eingehender mit der Rasterfahndung der 70er.

                            Der Staat braucht zur Ermächtigung für weitergehende Massnahmen auch nur genügend öffentliche Hysterie und schon öffnen sich diesen Dingen Tür und Tor. Wie damals beim Linksterrorismus oder wie in den USA nach dem 11. September. Es sind auch nicht nur allein diese Chips, über die man sich Gedanken machen sollte.

                            Gut finde ich aber die Sache mit den Krankendaten auf den Chips um im Notfall alles nötige da zu haben.
                            Z.b wenn der Patient bewusstlos ist, eine Not-OP benötigt, und keiner weiss das er Bluter ist. Bin zwar kein Arzt und hab sonst keine Ahnung von Medizin, aber ich könnte mir vorstellen das sowas problematisch werden kann. Da wärs praktisch bis Lebensrettend diese Information auf dem RFID abzulesen.
                            Ebenso praktisch ist das für einen Arbeitgeber , der dann weiß, ob du vielleicht in zehn, zwanzig Jahren Diabetis bekommst. Der Ethikrat hat sich gerade erst jüngst gegen Gentests bei Bewerbungen [mit einigen Ausnahmen] ausgesprochen. Warum machen die sich denn Gedanken über sowas?
                            Das geht prinzipiell niemanden etwas an und nur, weil sich eine Personengruppe aus spezifischen Gründen für diese Chips entscheidet, heißt das nicht, dass diese Chips ungefragt der Gesamtbevölkerung "verordnet" werden dürften.

                            Zitat von Ford Prefect
                            zudem werden die Daten ja auch schon heute im Unternehmen gesammelt und die Warenkörbe der Kunden gespeichert. Da dies aber logischerweise völlig personenunbezogen geschieht ist dies weitestgehend unproblematisch und ein Personenbezug entsteht auch nicht plötzlich durch RFID. Es sei denn natürlich der Kunde hat eine Kundenkarte (Payback etc.), aber dann ist es ihm ja offensichtlich egal wenn ein Unternehmen spezifische Informationen über ihn sammelt.
                            Erstens: wie kommst du zu dem Schluss, dass diese Daten "logischerweise" personenunbezogen gesammelt werden? Das musst du mir einmal erläutern.
                            Wenn ich etwas "verchipptes" kaufe und das via Handy bezahle oder via EC-Karte, dann lässt sich das rein theoretisch einer Person zuordnen. Und der Weg ist doch gerade dahingehend, dass man alles nur noch virtuell bezahlen soll, also immer einer Person zuzuordnen ist.
                            Die hatten das Beispiel eines Busunternehmens, bei die Bezahlung testweise über das Handy läuft. Das Busunternehmen schickt dann am Ende des Monats eine Rechnung, in der dann drinsteht, wo du wann hingefahren bist.
                            Und was die "Einwilligung" anbetrifft, so ist das doch so auch nicht wahr. Dass sich die Leute darüber meist keine Gedanken machen, ist doch nicht gleichzusetzen mit einer bewußten Zustimmung.

                            Ansonsten hat die Einführung von RFID gewiss nicht den Hauptsinn irgendwelche Marketingaktionen zu unterstützen. Die Vorteile die sich etwa für ein Warenwirtschaftssystem ergeben sind eben sehr groß. Wenn ich beispielsweise beim Einlagern mehrerer Warenpaletten nicht mehr jeden einzelnen Barcode scannen muss, sondern einfach alles durch ein RFID Lesegerät schiebe und der Kram dann automatisch verbucht wird, wird die Zeitersparnis ersichtlich. Um mal im Supermarkt zu bleiben. Ich war vor ein paar Monaten im Future Store der Metro Gruppe, wo alle möglichen Spielereien mit RFID und anderen Technologien getestet werden, und dieser Markt gibt seinen Kunden dann auch die Möglichkeit, die RFID Chips auf den Produkten nach dem Einkauf zu deaktivieren.
                            Der Punkt ist: Es geht einfach niemanden etwas an, ob ich Exquisa-Quark kaufe oder nicht. Ob du das nun für "tragisch" hälst oder nicht - es geht letztendlich niemanden etwas an, welche Bücher ich lese und kaufe.

                            Ganz abgesehen davon, dass damit auch wieder massig Arbeitsplätze vernichtet werden. Wenn jeder Supermarkt, jedes Einzelhandelgeschäft drei bis fünf Leute entlässt, weil die dann nicht mehr gebraucht werden - welche Zahl ergibt das wohl?
                            Ob nun Beckstein oder Schily Innenminister wäre, der Staat würde bei guter Gelegenheit auch versuchen, auf diese Daten Zugriff zu erhalten. Es ist naiv, von etwas anderem auszugehen.

                            Persönlich mache ich mir eher sorgen, um die Speicherung von biometrischen Daten auf diesen Chips etwa im Reisepass. Der Sinn des ganzen erschließt sich mir einfach nicht, außer dass man der Sicherheitsindustrie Subventionen zuschieben will. Der Chaos Computer Club hat ja mal gezeigt, wie leicht man sich selbst den Fingerabdruck eines anderen geben kann.
                            Wie gesagt, es sind nicht nur diese Chips, sondern es sind ja mehrere Faktoren. Das Bankgeheimnis ist ja in Deutschland bereits kräftig ausgehölt worden. Was ist mit dem Lauschangriff? Der BGH [ich glaube, es war der BGH] hat gerade erst wieder gemacht, was die Polizeigesetze einiger Länder anbetrifft. Einige Bundesländer haben just begonnen, Daten über Schwule und Lesben zu sammeln - diese Datensätze wurden erst nach Protesten wieder gelöscht. Ob ich heterosexuell, schwul oder lesbisch bin, geht weder Aldi, noch mein Busunternehmen, noch das Innenministerium etwas an.

                            Die Leute, die immer sagen "macht nix, ich hab nix zu verbergen", sind immer diejenigen Leute, die davon ausgehen, dass ihnen selbst nie etwas geschehen könnte. Die machen dann die größten Gesichter, wenn sie plötzlich in ein Raster passen.
                            Republicans hate ducklings!

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                              #15
                              Zitat von endar
                              Ebenso praktisch ist das für einen Arbeitgeber , der dann weiß, ob du vielleicht in zehn, zwanzig Jahren Diabetis bekommst. Der Ethikrat hat sich gerade erst jüngst gegen Gentests bei Bewerbungen [mit einigen Ausnahmen] ausgesprochen. Warum machen die sich denn Gedanken über sowas?
                              Das geht prinzipiell niemanden etwas an und nur, weil sich eine Personengruppe aus spezifischen Gründen für diese Chips entscheidet, heißt das nicht, dass diese Chips ungefragt der Gesamtbevölkerung "verordnet" werden dürften.
                              Du setzt voraus, dass der Arbeitgeber die Möglichkeit hat, die Daten auszulesen. Im Übrigen ist es vollkommen unmöglich zu wissen, ob jemand in 10, 20 Jahren Diabetes bekommt. Der Ethikrat hat sich nicht zuletzt deswegen gegen Gentests ausgesprochen, weil in den meisten Fällen (Erbkrankheiten abgesehen) Gene allenfalls eine Veranlagung bewirken, nicht aber die Sicherheit einer Krankheit. Und davon, dass man die Daten bei sich trägt sind sie noch lange nicht für jeden einsehbar.

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