Von Rauchern und deren Kampf...

[ChronoWerx]

Du schmeißt hier aber 2 Dinge durcheinander: Die ganzen bewußtseinsverändernden haben eine kleine, entscheidende Gemeinsamkeit: Nämlich die Bewußtseinsveränderung.

Inzwischen ist wissenschaftlich belegt, dass Nikotin genauso süchtig macht wie Kokain oder Heroin. Die Nikotinsucht – nach WHO eine Krankheit – wirkt nur deswegen so harmlos und wenig spektakulär, weil sie gegenüber anderen Drogen keine auffälligen Bewusstseinsveränderungen erzeugt, die Raucher keine nennenswerten Persönlichkeitsverluste erleiden und das Rauchen nicht sonderlich die normalen Tätigkeiten beeinflusst. Zudem war Rauchen bisher traditionell gesellschaftsfähig und überall anzutreffen.

http://www.laufen-in-essen.de/193.0.html

Zwar keine offensichtlichen Veränderungen, aber immerhin nachweisbare.
Man bildet sich auch nicht ein, man könne fliegen, nach dem Zug an einer Zigarette.

Ich fände es jetzt wirklich interessant, welche Gemeinsamkeit du da beispielsweise bei Nikotin und Essen (ganz allgemein, nicht alle steigen ausschließlich auf Süßigkeiten um) siehst.
Es gibt da einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Suchtverhalten und Suchtstoff.

Was solls da schon für eine Gemeinsamkeit geben ?
Keine !
Ausser das man durch Ersatz versucht auf ein Niveau zu gelangen,
das nur mit dem Original zu erreichen ist.
Die Sucht nach Nikotin bleibt also.
Essen, oder was auch immer, ist nur ein schlechter bzw. gar kein Ersatz dafür,
das dein Körper nach einem bestimmten Mittel verlangt.

Hier kannst du mal ein wenig lesen,
das es sich beim "extreme-nikotining" nicht um eine Gewohnheit, sondern um eine Sucht/Krankheit handelt,
wie du dir ja gedacht hast, und mit fadenscheinigen Mitteln versucht hast abzutun.

Ich bin ja auch imemr noch der Ansicht, daß nicht das Nikotin das wirklich schlimme an der Sucht ist, man also eigentlich keinen "Entzug" wie die Alkoholiker bräuchte, sondern eine Verhaltenstherapie.

http://www.bg-stjohann.asn-ibk.ac.at...aengigkeit.htm

http://www.btonline.de/krankheiten/s...khinweise.html

http://optiserver.de/dhs/substanzen_nikotin.html

Is zwar viel zum Lesen, aber lohnt sich allemal.

[amissa]

Werd ich mir später mal durchlesen

Und entweder willst du mich nicht verstehen oder kannst es nicht oder.. ka

jedenfalls redest du an mir vorbei

und widersprichst dir selber

Essen, oder was auch immer, ist nur ein schlechter bzw. gar kein Ersatz dafür,
das dein Körper nach einem bestimmten Mittel verlangt.

Wenn's kein Ersatz ist, wieso rauchen die Leute dann nicht mehr, obwohl die ganze Sucht ja deiner Meinung nach am Nikotin hängt? Das ist das unsinnigste was ich je gehört habe.

BTW: Bist du eigentlich Raucher?

[Skymarshal]

In der Anfangszeit ist es eindeutig ein körperliche und psychische Abhängigkeit. Die körperliche kann je nach Konsum bis zu 4 Wochen anhalten. Da können Nikotinpflaster den Entzug ein wenig hemmen.

Am wichtigsten ist wohl das man Rituale ablegt. Wie z.B. die Zigarette morgens oder nach dem Essen. Auch Alkohol vermeiden weil dann der "Schmacht" größer wird.

Wenn ich 2-3 Tage ohne Zigarette bin, dann werde ich stark reizbar und agressiv. Auch kann ich mich nicht konzentrieren.

Allerdings habe ich sofort gemerkt das man dann besser riechen und schmecken kann. War schon erstaunlich.

Leider habe ich nach 3 Tagen wieder angefangen...


PS: Sucht kann sich natürlich verlagern. Aber beim Essen von Süßigkeiten ist das eher eine Appetitsteigerung oder Ablenkung als Suchtverlagerung. Meistens gilt das auch generell für das Essen. Mit der Appetitsteigerung.

Kaugummis und Bonbons sollen auch beim entwöhnen helfen. Bei mir hat das nicht wirklich geholfen.

Ich kann erst Tipps abgeben wenn ich es wirklich geschafft habe. Außerdem hat jeder so seine eigene Strategie im Kopf.

[ChronoWerx]

BTW: Bist du eigentlich Raucher?

Hatte ich zwar schon erwähnt, aber ja, ich bin Raucher.
20 - 60 Kippen gehen da schon mal flöten (früher bis zu 120).
Nur nicht während der Arbeit, obwohl ich könnte, wenn ich wollte.
In Gesellschaft, wo nicht geraucht wird, verkneif ich´s mir ebenfalls.
Und das obwohl´s mich dann doch juckt, eine anzuzünden.
Ich hab´s auch schon zu Genüge probiert mit dem Qualmen aufzuhören.
Mit den verschiedensten Mitteln und Methoden.
Und geholfen hat gar nix.
Meine Sucht will ich aber nicht auf was anderes verlagern,
da das ja keinen Sinn macht.
Hatte ich nämlich auch schon probiert und *plopp* 25 Kilo zugenommen.
Kannst also ruhig glauben, das ich weiß wovon ich da rede.

Wenn's kein Ersatz ist, wieso rauchen die Leute dann nicht mehr, obwohl die ganze Sucht ja deiner Meinung nach am Nikotin hängt? Das ist das unsinnigste was ich je gehört habe.

Weil die Leute glauben, ihre Sucht nach Nikotin damit kontrollieren oder ganz stillegen zu können.
Der Körper schreit trotzdem nach Nikotin, auch wenn man dann ein anderes "Hobby" pflegt.

[loerp]

Wenn's kein Ersatz ist, wieso rauchen die Leute dann nicht mehr, obwohl die ganze Sucht ja deiner Meinung nach am Nikotin hängt? Das ist das unsinnigste was ich je gehört habe.

so einfach ist das nicht. die grenzen zwischen "psychisch" und "körperlich" sind insofern fließend, weil nikotin (wie alle drogen) das gehirn beeinflusst und so in die psyche eingreift. hab zwar vorhin schon was dazu verlinkt, aber offensichtlich hatte keiner lust, es zu lesen. ... deshalb hier nochmal (siehe auch unten "suchtgedächtnis"):

"Nikotin ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen. Es hat nicht nur psychostimulierende Wirkungen wie Kokain oder Amphetamin, sondern stößt im Gehirn die gesamte Breite der Neuromodulatoren an und wirkt wie der Dirigent in einem Konzert auf viele Instrumente ein", erläuterte Professor Lutz Schmidt aus Berlin auf der 2. Nikotin-Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Nikotinforschung in Erfurt. Nikotin greift an zwei verschiedenen Kompartimenten an, den präsynaptischen und postsynaptischen Acetylcholinrezeptoren ("Nikotinrezeptoren"). Bei Bindung an die Rezeptoren kommt es zur Ausschüttung unterschiedlicher Neurotransmitter [chemische Stoffe, die dem Informationsaustausch zwischen den einzelnen Nervenzellen dienen] wie Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Endorphinen. Diese beeinflussen verschiedene funktionale Strukturen des Gehirns, wobei es individuelle Variationen gibt. [...]

Die besondere Wirkung des Nikotins auf das Gehirn besteht in einer Catecholamin-Freisetzung in den so genannten Belohnungsarealen der Großhirnrinde. Dies in Verbindung mit dem sensiblen oralen Reiz des Rauchens bewirkt die "positiven" Gefühle des Rauchens. Zigaretten enthalten eine ganze Reihe von Substanzen, die sich in ihrer Suchtwirkung potenzieren. Ammonium (dem Tabak bei der Verarbeitung künstlich zugesetzt) beispielsweise wirkt wie ein Beschleuniger für das Nikotin. Der im Tabakblatt enthaltene bzw. künstlich zugesetzte Zucker verbrennt beim Rauchen, wobei unter anderem das ebenfalls süchtigmachende Acetaldehyd entsteht. Dieser Stoff bewirkt eine Reduzierung des Enzyms MAO-B (Monoaminooxidase B), das im Gehirn Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin abbaut. Man hat festgestellt, dass Raucher bis zu 40 Prozent weniger MAO-B haben als Nichtraucher. Dementsprechend mehr Dopamin und Serotonin wirken auf das Gehirn ein, was wie beim Nikotin als angenehm empfunden wird und somit das Suchtpotential erhöht.

Übrigens wirkt Alkohol an den selben Rezeptoren wie Nikotin. Er blockiert diese, was dazu führt, dass mehr geraucht werden muss, um sich entspannt zu fühlen. [...]

Alle Phasen der Sucht - von Rausch bis Rückfall, vom Kick bis zum Craving - spielen sich primär im gleichen kleinen Hirnareal ab: im Nucleus accumbens, dem so genannten "Belohnungssystem". Die Evolution hat diesem Nervenknoten eine entscheidende Rolle zugeteilt. Er verbindet lebenswichtige Vorgänge wie Essen, Trinken und Sex mit einem Lustgefühl. Dazu schütten die Nervenzellen Botenstoffe aus, vor allem Dopamin. Sämtliche Drogen jedoch stören den Mechanismus so, dass mehr freies Dopamin übrigbleibt:

• Nikotin steigert die Ausschüttung
• Kokain blockiert die Wiederaufnahme;
• Opiate hemmen Nervenzellen, die die Dopaminmenge begrenzen;
• Alkohol greift so umfassend in die Steuerung der Neuronen ein, dass ebenfalls mehr Dopamin ausgeschüttet wird.

Dopamin sorgt jedoch nicht selbst für den Kick, sondern setzt gleichsam hinter alle Erlebnisse ein Ausrufezeichen: Das hier, was du gerade tust, dieser Ort, dieser Geschmack, dieser Geruch! - das ist immens wichtig, sagt der Dopaminschub dem Drogennutzer. Das "Belohnungszentrum" verknüpft die Umstände des Konsums mit der spezifischen Wirkung der Droge. [...]

Diese "Belohnung" wird direkt mit der Tätigkeit des Rauchens assoziiert. Der durchschnittliche Raucher mit 7.000 Zigaretten pro Jahr wiederholt ständig seine "Erfahrung", dass Rauchen eine beglückende Tätigkeit ist. Dies prägt sich tief in sein Unterbewusstsein ein, es entsteht ein sogenanntes "Suchtgedächtnis". Dieses Gedächtnis wird aktiv, wenn der Spiegel an wirksamen Substanzen im Belohnungszentrum nachlässt. Oder wenn der Raucher einen anderen rauchen sieht. Dann erwacht wieder das Verlangen nach einer neuen Dosis Nikotin. (quelle: wiki/nikotinsucht)

[peterpan]

Bei der Gelegenheit sollte man auch mal darüber nachdenken, das Nikotin nicht nur süchtig macht, sondern vor allem giftig ist. 50 mg Nikotin töten einen Menschen, wenn er es auf einmal zu sich nimmt. Nikotin ist damit IMHO fast so giftig wie Blausäure.

[loerp]

Bei der Gelegenheit sollte man auch mal darüber nachdenken, das Nikotin nicht nur süchtig macht, sondern vor allem giftig ist. 50 mg Nikotin töten einen Menschen, wenn er es auf einmal zu sich nimmt. Nikotin ist damit IMHO fast so giftig wie Blausäure.

yep! angeblich kann man sich mit zigaretten recht wirkungsvoll umbringen (indem man sie isst).

[Sandswind]

angeblich kann man sich mit zigaretten recht wirkungsvoll umbringen (indem man sie isst).

Das muß man sich mal vor Augen führen: Wenn man bedenkt, wie gefährlich das Zeug auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist, ist es eigentlich kaum fassbar, daß überhaupt noch jemand raucht. Wenn sich jemand täglich eine kleine Dosis Arsen verabreichen würde, "weil es Spaß macht", würde man ihn sofort für verrückt erklären. Rauchen ist aber (noch) einigermaßen sozialadäquat, da darf man sich gerne vergiften.

[Suthriel]

Da fällt mir doch glatt die eine Szene aus irgend einem asiatischem Action film ein, wie der eine da umgebracht wurde. Der Killer hat eine Handvoll zigaretten zerbröseldt und in ein Glas Wasser gegeben und das ganze eine Stunde da ruhig stehen lassen. Das Ergebnis im Glas sah schon reichlich eklig aus, aber er hat dann eine Spritze genommen und die mit der Flüssigkeit gefüllt und diese dann dem Opfer verabreicht... das hatte es auch nicht mehr lang gemacht. Und ich glaub irgendwie, das das gar nicht so weit hergeholt ist...

[loerp]

Das muß man sich mal vor Augen führen: Wenn man bedenkt, wie gefährlich das Zeug auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ist, ist es eigentlich kaum fassbar, daß überhaupt noch jemand raucht. Wenn sich jemand täglich eine kleine Dosis Arsen verabreichen würde, "weil es Spaß macht", würde man ihn sofort für verrückt erklären. Rauchen ist aber (noch) einigermaßen sozialadäquat, da darf man sich gerne vergiften.

arsen wurde übrigens früher tatsächlich konsumiert "weil es spaß macht" bzw. weil man es für gesund hielt (und auch, weil es eine modeerscheinung war) - besonders im 17. jh in tirol. arsenik in kleinen mengen regt den körper nämlich an, rote blutkörperchen zu bilden - d.h. eine schleichende arsenvergiftung erkennt man an einer guten gesichtsfarbe... diese leute wurden übrigens auch nicht für verrückt erklärt.

das hatte es auch nicht mehr lang gemacht. Und ich glaub irgendwie, das das gar nicht so weit hergeholt ist...

nikotin intravenös? das klingt ziemlich ungesund... nehme an, da ist man ziemlich schnell hinüber.

[Sandswind]

arsen wurde übrigens früher tatsächlich konsumiert "weil es spaß macht"
(...)
diese leute wurden übrigens auch nicht für verrückt erklärt.

Naja, wie man auch jetzt wieder erkennen kann, ändern sich die Zeiten zum Glück. Denn mit dem Rauchen wird ein gewaltiges und unnötiges Gesundheitsrisiko verschwinden. Ich halte jede Wette, daß in zehn, fünfzehn Jahren kein Mensch mehr über rauchfreie Kneipen, Restaurants etc. redet und Raucher in einer verschwindend geringen Minderheit sein werden. Das ist eine Entwicklung, die kaum aufzuhalten ist.

Jedes Leben, das damit gerettet wird, rechtfertigt die Diskussion und der Ärger. Ich habe schon gesehen, wie Kettenraucher mit Lungenkrebs erstickt sind. Diesen grausamen Tod wünsche ich niemanden, und ich bin froh, wenn seitens des Gesetzgebers ein wenig nachgeholfen wird, um ihn zu verhindern.

[loerp]

Naja, wie man auch jetzt wieder erkennen kann, ändern sich die Zeiten zum Glück. Denn mit dem Rauchen wird ein gewaltiges und unnötiges Gesundheitsrisiko verschwinden. Ich halte jede Wette, daß in zehn, fünfzehn Jahren kein Mensch mehr über rauchfreie Kneipen, Restaurants etc. redet und Raucher in einer verschwindend geringen Minderheit sein werden. Das ist eine Entwicklung, die kaum aufzuhalten ist.

sowieso. ich nehme auch stark an, dass in 500 jahren kein mensch mehr rauchen wird - unsere nachfahren werden vermutlich über die raucher ebenso befremdet sein, wie wir es heute über die "arsenik-esser" sind.

[peterpan]

yep! angeblich kann man sich mit zigaretten recht wirkungsvoll umbringen (indem man sie isst).

Mit Zigarretten kann man sich IMHO nicht nur umbringen, indem man sie isst, sondern auch in dem man sie raucht, sorry.

[loerp]

Mit Zigarretten kann man sich IMHO nicht nur umbringen, indem man sie isst, sondern auch in dem man sie raucht, sorry.

naja, zwischen zigaretten essen und sie rauchen ist schon ein kleiner unterschied ... wenn man sie raucht, stirbt man nicht zwangsläufig, wenn man sie isst, schon. genauso, wie es zwar ungesund ist, regelmäßig alkohol zu trinken - sterben muss man aber nicht unbedingt daran. wenn man aber zwei liter wodka säuft, überlebt man das auch nicht.

[peterpan]

naja, zwischen zigaretten essen und sie rauchen ist schon ein kleiner unterschied ... wenn man sie raucht, stirbt man nicht zwangsläufig, wenn man sie isst, schon. genauso, wie es zwar ungesund ist, regelmäßig alkohol zu trinken - sterben muss man aber nicht unbedingt daran. wenn man aber zwei liter wodka säuft, überlebt man das auch nicht.

Lt. einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung irrst du dich bezüglich des Rauchens hier aber sehr offensichtlich. Neben dem Nikotin nimmst du noch Kohlenmonoxyd und Teer zu dir, mit dem du deine Lungen asphaltierst. Es könnte mit Kurzatmigkeit beginnen und steigert sich bis zum Reizhusten, Bronchialkatarrh und Lungenkrebs und könnte mit dem finalen Tod enden. Zigarettenrauchen belastet das Herz, weil es dafür sorgt, dass das Adersystem sich verengt oder gar schließt.

Du musst wissen, was du tust - aber Rauchen ist nun mal nicht gesund.

Wie viele Zigarretten rauchst du pro Tag, wenn ich fragen darf?