Latein

[Knörf]

tbfm2: Ich denke EHER nicht, da für die Pädagogenfutzis das Wiederholen als eigene Schuld gilt und es kein neuer Jahrgang in dem Sinn ist. Aber andererseits wurde mir als ich die Abschlussklasse wiederholt habe das Abschlussprojekt im Wiederholungsjahr auch erlassen, da ich es im Vorjahr positiv abgeschlossen hatte. Deswegen würd ich mal die Schule fragen und wenn es die Schule nicht weiß, geh zum Landesschulrat und frage und wenns nicht klar ist versuch durch ein gutes Gespräch eventuell so an das Latinum ranzukommen und erkläre ihnen dass du wegen privaten Problemen wiederholt hast (muss ja nicht stimmen aber soll dort nicht so ausschauen als wärst du unfähig oder faul )

[Uriel Ventris]

Das große Problem am klassischen Latein ist ja natürlich, dass es keine natürliche Sprache mehr ist; Wortschatz und Grammatik wurden aus 700 Jahren des Standartlateins zusammengetragen. Von daher ergeben sich auch die vielen verschiedenen Wortbedeutungen, die bei oft verwendeten Wörten um die 20 sind. Auch stammen die Quellen des klassischen Lateins aus Lyrik und Prosa, also aus erzählerischen Texten, weswegen die Autoren auch kunstvoll mit den Worten umgingen. Auch von daher stammen die Wortbedeutungen.
Wie hier auch schon gesagt wurde, durch Latein einen leichteren Zugang zu romanischen Sprachen zu erlangen, ist falsch. Höchstens durch ein bisschen Wortschatz sowie die Vergrammatik beim spanischen und (natürlich) auch einige Verbindungen zum Italienischen, das ich als Zweitsprache spreche und von dem ich behaupten kann, es perfekt zu beherrschen. Ein weiteres Manko: die Fälle, Latein hat deren 5-7, die einzige romanische Sprache die so was noch hat ist das Rumänische, und das auch nur rudimentär. Latein kann interessant sein, weil man schon durch kleine Kenntnisse die Sprachgeschichte der romanischen Sprachen sowie des Englischen nachvollziehen und vielen Fremdwörtern auf den Grund gehen kann.

Deswegen: wer sich unbedingt an einer schweren Sprache versuchen will, sollte Russisch lernen. Ist in etwa gleich schwer und bringt mehr.

[Falk'Mar]

Ich hatte Latein nie in der Schule und musste es dann notgedrungen an der Uni nachmachen. Es wird - dessen sollte man sich bewußt sein - vielfach auch in den geisteswissenschaftlichen Fächern (Geschichte, Archäologie etc.) verlangt, und es an der Uni innerhalb eines vernünftigen zeitlichen Rahmens nachzuholen, ist verdammt hart bis unmöglich, wenn man sich auf seine tatsächlichen Fächer konzentrieren möchte. Deswegen kann ich nur empfehlen, es, wenn irgendwie möglich, an der Schule durchzustehen.

Kann ich nur bestätigen.
Ich hatte in der Schule als zweite Fremdsprache Französisch und musste dann während des Studiums gezwungermaßen Lateinkurse belegen.
Der Unterschied zum Schullatein besteht an der Universität vor allem darin, dass der Stoff sehr sehr schnell durchgeprügelt wird. Ein typisches Lateinseminar sah bei mir an der Uni folgendermaßen aus: Zu Beginn wird ein Text zusammen schnell übersetzt, der den zuletzt behandelten Grammatikstoff beinhaltete und den wir in der Regel als Hausaufgabe bereits übersetzen sollten und dadurch dann mit der korrekten Übersetzung vergleichen konnten. Danach hat der Dozent mit zügigem Tempo neue Grammatik durchgeprügelt und diese anschließend kurz in Beispielen und einem neuen Text anschaulich dargelegt. Fertig. Hausaufgabe: einen weiteren Text übersetzen, der die neue Grammatik beinhaltet. Das wars. Im nächsten Seminar (der Lateinkurs fand 2x die Woche statt) dann der gleiche Ablauf, nur das dann wiederrum neue Grammatik durchgeprügelt wurde.
Gefordert ist hier, wie im übrigen Studium auch, daher ein hohes Maß an Selbstständigkeit, indem man den kurz besprochenen Stoff zu Hause intensiv nacharbeitet.

Latein an der Uni ist daher ziemlich zeitaufwendig, stressig und macht somit nicht wirklich Spaß.

Ich kann daher jedem Schüler nur empfehlen, Latein durchaus mal in die engere Auswahl zu nehmen und nicht direkt als langweilige tote Sprache von vornherein auszuschließen. Egal wieviel ihr im späteren Verlauf wieder verlernt, dass Latinum bleibt euch erhalten. Wenn ihr dann mal einen Studiengang belegen solltet, der Latein voraussetzt, könnt ihr euch den ganzen Lateinstress ersparen. Zumal mit Lateinkenntnissen sicherlich auch das Erlernen einer romanischen Sprache einfacher fällt.

[irony]

Ich kann daher jedem Schüler nur empfehlen, Latein durchaus mal in die engere Auswahl zu nehmen und nicht direkt als langweilige tote Sprache von vornherein auszuschließen.

Meine Empfehlung ist, neben Englisch und Französisch dann eben noch Latein ab der achten Klasse als dritte Fremdsprache dazu zu nehmen und gerade eben so viel dafür zu tun, dass es für das Latinum als formale Qualifikation reicht.

Latein während eines Studiums nachholen zu müssen ist nicht empfehlenswert.

[Falk'Mar]

Meine Empfehlung ist, neben Englisch und Französisch dann eben noch Latein ab der achten Klasse als dritte Fremdsprache dazu zu nehmen und gerade eben so viel dafür zu tun, dass es für das Latinum als formale Qualifikation reicht.

Das wäre natürlich besonders für einige geisteswissenschaftliche Studiengänge optimal, da manchmal neben Englisch und Latein auch noch Kenntnisse einer zweiten modernen Fremdsprache verlangt werden. Zumal die Berufsfelder der Geisteswissenschaften teilweise eh sehr breit gefächert sind und umfangreiche Sprachkenntnisse für den späteren Berufsweg sehr nützlich seien können.

Wobei ich glaube, dass sich viele Schüler eher dagegen sträuben würden drei Fremdsprachen zu erlernen und dann lieber zusätzliche Fächer wie Informatik o.ä wählen.

[Uriel Ventris]

Zumal mit Lateinkenntnissen sicherlich auch das Erlernen einer romanischen Sprache einfacher fällt.

Nein eben NICHT. Ich würde gewissen Leuten einfach raten, ich öfter vorangegangene Posts durchzulesen.

Es funktioniert eher in die andere Richtung, nämlich dass du mit Italienisch-, Französisch- oder Spanischkenntnissen leichter an das Latein rannkommst, aber umgekehrt.... ne.

[Falk'Mar]

Es funktioniert eher in die andere Richtung, nämlich dass du mit Italienisch-, Französisch- oder Spanischkenntnissen leichter an das Latein rannkommst, aber umgekehrt.... ne.

Ich bin kein Sprachwissenschaftler und spreche hier lediglich aus meiner eigenen subjektiven Erfahrung. Ich hatte bspw. in der Schule jahrelang Französischunterricht und es hat mir beim Latein lernen nicht wirklich geholfen.
Aber das Erlernen von Sprachen liegt jedem Menschen eh unterschiedlich, wie schnell es geht, ob einfach oder schwer etc. pp.

[quest]

Nein eben NICHT. Ich würde gewissen Leuten einfach raten, ich öfter vorangegangene Posts durchzulesen.

Gleiches würde ich dir auch raten. Denn ich habe diese Studie ja bereits kritisiert.

[Seythia]

Ich persönlich habe zwar durch Latein an sich keine Vorteile, die sich als profitabel erweisen können (da hätte mir Altgriechisch wohl mehr genutzt), aber trotzdem habe ich dank der Art des Lateinunterrichts gelernt, systematisch beim Erlernen neuer Sprachen vorzugehen.

Dazu muss ich auch kein Vokabular besitzen, obwohl mir im Spanischen locker 50% des Lernaufwands erspart blieb, einfach dadurch, dass die Worte fast 1:1 übernommen werden konnten.

[Lamashtu]

Ich hätte mir seinerzeit gewünscht, Latein auch im Rahmen eines Fachabiturs zu erlernen. Aber da man uns nur Französisch oder Russisch zur Auswahl stellte, verzichtete ich komplett auf die (bei diesem Fachabitur fakultative) zweite Fremdsprache, weil mir auf der medizinischen Schiene ohnehin nur Latein von Nutzen gewesen wäre.
Zwar kommt man oft auch ohne dieses Vorwissen klar, da Latein nur selten zwingend vorausgesetzt wird - allerdings werde ich die subjektive Ansicht, daß mir da eine sehr interessante Sprache entgangen ist, nie völlig los. Möglicherweise hocke ich mich irgendwann in die Abendschule, um das Defizit aufzuholen. ^^

[Jean Stiletto]

Also meiner Meinung ist Latei total überflüssig, und auch noch schwirig. Ich sitze grade mein letztes Jahr ab und irgendwie bei uns im Kurs stehen glaub fast alle 4-6. Und das an einem altsprachlichen Gymnasium, wo man das dumme Fach schon seit der 5 Klasse macht.
Natürlich hilft es schon ein bischen beim Vokabellernen oder beim herleiten von Fremdwörtern, aber das war es auch schon und den ganzen Ärger, ob ich jetz noch ne vierminus oder ne fünf in der Arbeit habe is mir das bestimmt nicht wert.
Zumal ich eh irgendwas mit Physik oder Computern machen möchte. Wenn man weiß, dass man es brauchen könnte, sollte mans wohl versuchen zu schaffen, aber ich denke mal am ende kostet es nur Zeit und Nerven.

[GUSSduff]

Zumal ich eh irgendwas mit Physik oder Computern machen möchte. Wenn man weiß, dass man es brauchen könnte, sollte mans wohl versuchen zu schaffen, aber ich denke mal am ende kostet es nur Zeit und Nerven.

Man kann in der Schule aber nicht nur das machen, was man mag bzw. später im Beruf ausüben möchte. Du kannst ja nicht ab der 7. Klasse nur noch Physik und Informatik haben. Und am Ende hat es nicht nur Zeit und Nerven gekostet, sondern man hat auch etwas, nämlich Lateinkenntnisse.

[Uriel Ventris]

Ich bin kein Sprachwissenschaftler und spreche hier lediglich aus meiner eigenen subjektiven Erfahrung. Ich hatte bspw. in der Schule jahrelang Französischunterricht und es hat mir beim Latein lernen nicht wirklich geholfen.
Aber das Erlernen von Sprachen liegt jedem Menschen eh unterschiedlich, wie schnell es geht, ob einfach oder schwer etc. pp.

Wobei du da schlecht Französisch als Beispiel nehmen kannst, da der lexikalische sowie der Lautunterschied zum Lateinischen erheblich ist.

Gleiches würde ich dir auch raten. Denn ich habe diese Studie ja bereits kritisiert.

Jaja ich habs gelesen... Keine Angst.

Von dem was ich vom Latein Unterricht gehört habe, scheint das aber auch scheisse langweilig zu sein, den ganzen Tag nur Texte übersetzen usw. Warum nicht Latein wie eine moderne Sprache lernen? Ich kenn kaum welche die Latein flüssig sprechen können (klar es nutzt auch nichts), aber liese sich so ein Sprache nicht einfacher lernen?

[Amaranth]

Von dem was ich vom Latein Unterricht gehört habe, scheint das aber auch scheisse langweilig zu sein, den ganzen Tag nur Texte übersetzen usw. Warum nicht Latein wie eine moderne Sprache lernen? Ich kenn kaum welche die Latein flüssig sprechen können (klar es nutzt auch nichts), aber liese sich so ein Sprache nicht einfacher lernen?

Den Vorschlag habe ich meinem Lateinlehrer auch mal gemacht... Die Antwort eines Geschichtsbegeisterten kann man sich eventuell auch ohne Ausführungen vorstellen.

Meiner Erfahrung nach haben die eher wenigsten mit dem Übersetzen Probleme, hier hilft rein schon die Übung, die man durch den Unterricht erhält, genau wie im Englischen. Das Problem des Lateinunterrichtes ist meiner Erfahrung nach eher, dass man viele Überprüfungen bezüglich der Deklinationen und Konjugationen hat. Klar, die regelmäßigen -o (m), -a, o (n) und die konsonantische Deklination kriege ich auch ohne den Lateinunterricht noch hin, aber wenn das so manches unregelmäßige Konstrukt (deren Namen ich mittlerweile sogar vergessen habe) auftaucht, kann man beim bestimmen (kurioserweise meistens aber beim übersetzen nicht!) ins Straucheln geraten. Ich zumindest war einer der klassenbesten im Übersetzen, aber wenn man mich gefragt hat, wo da z. B. ein PPP im Text war, hatte ich keinen Plan.

Denn an sich ist Latein eine Sprache ohne wirkliche Anforderungen, dennoch ist es einfacher Französisch und Englisch zu lernen, da man diese Sprachen dann auch wirklich spricht und eher Übung hat als in Latein.

@Knörf:
Man muss ja auch nicht 5 Schuljahre, sondern 5 Jahre lang Lateinunterricht gehabt haben - für mich ist das ein Unterschied. Vielleicht sehe ich am Montag mal einen der Lateinlehrer und kann mich erkundigen...

[burpie]

Achso...und ich dachte, hier gehts ums Tanzen Schade...