Zitat von Ragnar
Allein schon diese Wortwahl zeigt, dass du ebenso wenig Respekt von anderen Weltanschaungen, noch dem Leben deren hast, die sie vertreten, wie du "uns" vorwirfst.
Auch disqualifiziert es dich völlig, dass du es einfach nicht schaffst zwischen Begrifflichkeit und Realität zu unterscheiden. Russland, China, die FARC, usw. nennen sich sozialistisch, marxistisch, usw. Die Kirche nennt sich christlich und Bush sagt er kämpft für Frieden und Freiheit?
Das steht drauf. Ist es aber auch drin? Diese Frage solltest du dir mal stellen...
Des Weiteren ist die Welt nicht so schwarz-weiß, wie du einem glauben machen willst. Natürlich gab es hier und da und vor allem gibt es Geistliche, die wahrlich die christliche Nächstenliebe leben und dafür alles opfern (eigenartigerweise steht dann meistens der Vatikan auf dem Kriegsfuß mit diesen Geistlichen), aber ebenso unbestritten sollte es sein, dass unglaubliche Verbrechen im Namen der Kirche ausgeführt, durch die Kirche angeordnet und durch die Kirche direkt bzw. indirekt unterstützt worden sind.
Dasselbe gilt für "den" Atheismus (was eigentlich nicht existiert) - es gab und gibt Fälle wo vorgebliche oder echte Atheisten Verbrechen begangen haben, ebenso gibt es aber genauso viele Fälle wo "atheistische" Organisationen seit Jahrzehnten gutes in der Welt tun und bei weitem besser für die Menschen sorgen, als es die Kirche tut - da diese Organisationen nur helfen und nicht missionieren wollen.
Nur um einige zu nennen: das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen, diverse UN-Suborganisationen, usw.
Getauft zu sein, macht einen nicht automatisch zu einem besseren Menschen. Ebenso wenig wird man ein schlechter Mensch, nur weil man aus der Kirche austritt.
Ebenso bei der FARC und ähnlichen Guerilla- bzw. Terrorgruppen. Diese wenden unmenschliche Mittel an, die zu verurteilen sind ohne Frage. Aber das ist nicht das Ende der Geschichte, weil deren "Gegner", die "rechtmäßigen Herrscher meistens keinen Deut besser sind und der Widerstand vielleicht sogar gerechtfertigt ist (wenn auch nicht die genutzten Mittel).
Ebenso hat Marxismus/Sozialismus/Kommunismus zu einigen sehr brutalen Regimen und Terror-/Guerilliagruppierungen geführt. Aber Gewalt liegt der marxistischen Ideologie nicht zugrunde. Noch weniger eine "Entindividualisierung" - im Gegenteil. Die Demokratisierung, die im Marxismus angestrebt wird, stärkt das Individum, gibt ihm mehr Rechte, mehr Einfluß auf sein Leben und mehr Möglichkeiten glücklich zu werden. Der Einzelne steht im Marxismus, gerade wegen der Demokratisierung, ganz oben - ganz im Gegensatz zu Kapitalismus oder auch der parlamentarischen Demokratie.
Und ja, der Marxismus wurde häufig als Bauernfängerei verwendet, viele Menschen folgten den Idealisten, die vorgaben ihn zu verkünden - und wurden dann betrogen. Von Stalin, Mao, und wie sie alle hießen. Aber das der Marxismus so häufig "missbraucht" wurde liegt nicht daran, dass er in sich so fehlerhaft ist, sondern genau im Gegenteil.
Mit den marxistischen Ideen ließen sich nur deshalb so viele Menschen "fangen", weil sie für die meisten Menschen noch die einzige Hoffnung waren. Diese Demagogen, die den Marxismus misshandelten, wussten das in ihm eine unglaubliche Kraft der Hoffnung für das Individum liegt und haben diese Hoffnungen der Menschen schlicht ausgenutzt.
Und mal ehrlich, wenn ich sehe was mir eine marxistische Gesellschaft bieten könnte, dann würde ich auch voller Hoffnung sein: Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Freiheit, keine materielle Not mehr, das absolute Recht auf Selbstentfaltung, Sicherheit vor Ausbeutung und Missbrauch. Kurz, Menschlichkeit. Welches System kann das schon bieten? Der Kapitalismus meinte dies auch zu können, aber wir wissen heute, dass dem nicht so ist bzw. dass er dies nur für sehr wenige auf Kosten aller anderen kann.
Und letztlich... um zum Thema zurück zukommen - ist die Kirche Teil des Problems, weil sie doch trotz aller guten Dinge die Menschen aus christlichen Motivation taten und die Hoffnungen in die Kirche setzen, vom Vatikan verraten und vergessen worden sind, da der Vatikan irgendwo zwischen Feudelzeitalter und Moderne steckengeblieben ist. Im Sinne Jesu ist die katholische Kirche sicherlich nicht...
Kommentar