Rudolf Mooshammer ermordet

[Dr.Bock]

http://www.scifi-forum.de/showthread.php?t=26536

[endar]

Na für so unwahrscheinlich halte ich endars Thesen gar nicht, auch wenn er die vielleicht gar nich so ernst gemeint hatte
Was spricht dagegen, ich halte es zumindest für sehr wahrscheinlich, dass Mosi da nen jungen knackigen Kerl reingelassen hat und der ihn dann erdrosselte. Wäre nicht das erste mal, dass in der oben genannten "Homosexuellen-Szene" so etwas passiert. Halte ich für am wahrscheinlichsten, so lange es keine anderen Motive gibt.

Doch doch, das habe ich schon ernstgemeint (zumindest diesen Teil).
Wenn der allein(!) mit seinem Wagen im Bahnhofsviertel(!) herumfährt, na, hallo, was hat der da wohl gesucht?
Muss natürlich letztendlich nicht so sein.
Nun kann auf der anderen Seite natürlich ausgerechnet München vielleicht eine der wenigen Großstädte auf der Welt sein, bei der es im Bahnhofsviertel keinen Strich gibt, aber das glaube ich weniger. Der Regisseur Fellini ist auf ähnliche Weise ermordet worden.
Ich sehe an der Prostitution, solange es keine Not-Prostitution ist, übrigens nichts verwerfliches. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es Notprostitution gewesen ist (Drogen etc.), aber ich weiß, wie gesagt nicht, ob dieser Strich in München nicht doch woanders ist.

@Skymarshall: Wieso wundert es mich jetzt eigentlich nicht, dass du nicht nachvollziehen kannst, was mich stört?
Die Verwendung des Wortes "Szene" setzt voraus, dass das, was man weithin als "Szene" bezeichnet, auch daran beteiligt ist.

Ich will es aber gerne an fiktiven Beispielen anhand der "Bodybuilder-Szene" erklären.
Wenn ein Bodybuilder auf der Alm im Urlaub erschlagen wird, um ihn auszurauben, dann spricht man von einem Mord.
Wenn zwei Bodybuilder sich wegen einer Frau in die Haare bekommen und gegenseitig umbringen, dann spricht man von einem Eifersuchtsdrama.
Wenn ein Bodybuilder einen anderen tötet, weil jener ihm gedroht habe, seinen Handel mit illegalen Steroiden bei der Kripo zu melden, dann - und nur dann - spricht man von einem Mord im Bodybuilding-Milieu/Szene.

Wenn aber Schwule beteiligt sind [und stehen sie auch nur auf der anderen Straßenseite und warten auf den Bus], spricht man gern, völlig unabhängig von den näheren Umständen von der "Homosexuellen-Szene"? So als würden alle Schwulen Bestandteil einer einzigen "Szene" sein.

Auf den Sedlmayr-Mord das Wort "Homosexuellen-Szene" anzuwenden, ist kurzsichtig und erklärt sich nur durch die antischwule Tradition der Strafverfolgungsbehörden und unserer Gesellschaft [Sorry, Spocky, ich weiß natürlich oder hoffe es sehr stark , dass das bei dir nicht so gemeint war, sondern dass du da eben nicht drüber nachgedacht hast.], aus einer Zeit, als Homosexualität per se mit Strafe bedroht war.
Hier käme auch niemand auf die Idee, zu sagen, es habe sich um einen Mord in der Heterosexuellen-Szene gehandelt.

[Skymarshal]

@Skymarshall: Wieso wundert es mich jetzt eigentlich nicht, dass du nicht nachvollziehen kannst, was mich stört?

Weil du Endar bist?

Die Verwendung des Wortes "Szene" setzt voraus, dass das, was man weithin als "Szene" bezeichnet, auch daran beteiligt ist.

Ach ja?

Wenn ein Bodybuilder auf der Alm im Urlaub erschlagen wird, um ihn auszurauben, dann spricht man von einem Mord.

Nein, das ist ein Raubmord..... Oder Raubüberfall mit Todesfolge.......

Wenn aber Schwule beteiligt sind [und stehen sie auch nur auf der anderen Straßenseite und warten auf den Bus], spricht man gern, völlig unabhängig von den näheren Umständen von der "Homosexuellen-Szene"? So als würden alle Schwulen Bestandteil einer einzigen "Szene" sein.

Ich weiß was du meinst. Aber es ist nunmal so das sich Homosexuelle oft unter sich treffen. Genauso wie sich Bodybuilder beim Fitness treffen.

So eng wie du sehe ich das nicht.

Auf den Sedlmayr-Mord das Wort "Homosexuellen-Szene" anzuwenden, ist kurzsichtig und erklärt sich nur durch die antischwule Tradition der Strafverfolgungsbehörden und unserer Gesellschaft [Sorry, Spocky, ich weiß natürlich oder hoffe es sehr stark , dass das bei dir nicht so gemeint war, sondern dass du da eben nicht drüber nachgedacht hast.], aus einer Zeit, als Homosexualität per se mit Strafe bedroht war.
Hier käme auch niemand auf die Idee, zu sagen, es habe sich um einen Mord in der Heterosexuellen-Szene gehandelt.

Das stimmt. Es wird genauer differenziert bzw, sprachlich abgegrenzt. Vermutlich weil der größte Teil eben nicht schwul ist. Und Schwule oft in ihren Kreisen verkehren weil sie dort ihre Vorstellungen ausleben können und Gleichgesinnte finden. Also in Szenetreffen usw.

[endar]

Dass du es nicht verstehst, liegt eher an dir, nicht an mir.
Du hast mit deinen Einwänden nicht gänzlich unrecht, aber du denkst nicht weit genug nach, sondern bleibst mit deiner Betrachtung oberflächlich.
Natürlich treffen sich Schwule, wie sich auch Heterosexuelle treffen und natürlich gibt es auch Treffpunkte, wie bei Heterosexuellen auch. Das ist alles ganz normal und menschlich.
Wenn aber alles das (z.B. ein Tanztee für über 60jährige, eine Technodisko oder ein Sportverein oder meinetwegen sogar ein "schwules" Orchester, falls es das geben sollte) als "Homosexuellenszene" bezeichnet wird, wird der Begriff sinnleer, weil man sich darunter nichts mehr vorstellen kann. Sinn würde er nur ergeben, wenn alle diese Treffpunkte gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen, die über das Faktum, dass sich dort dort Schwule treffen, hinausgehen.

Die "Schwulenszene" ist genauso vielfältig und ausgefächert wie die "Welt" der Heterosexuellen und das nimmt diesem Begriff [Begriffe sind nämlich dazu da, etwas zu beschreiben] seinen Bezug und seinen Inhalt.

Ich muss dabei übrigens immer an "Derrick" oder an Ede Zimmermann denken. Der hatte immer ganz bestimmte Vorstellungen, was darunter zu verstehen sei... Zu diesen Zeiten, als, wie gesagt, Homosexualität noch mit bis zu zehn Jahren Zuchthaus bedroht war (bis 1969), da konnte man vielleicht noch von einem Milieu sprechen, weil die Ausübung der Sexualität bzw. die Kontaktaufnahme zu anderen Schwulen zu dieser Zeit in weitgehendem Maße tatsächlich auf bestimmte Lokale etc. beschränkt war. Das ist aber schon 40 Jahre her. Die Münchener Polizei hat diesen Begriff in ihrer Pressekonferenz nicht verwendet, auch wenn ich keine Zweifel hege, dass sie es noch tun wird.

[Die Welt]

Der Regisseur Fellini ist auf ähnliche Weise ermordet worden.

Hmm... meinst du vielleicht Pasolini?


Ansonsten bin ich über den Tod von Mooshammer auch ziemlich überrascht. Ich bin nun nicht gerade ein Fan von ihm gewesen... der war ja fast nicht mehr als eine Witzfigur gewesen... aber gerade deswegen tat er mir manchmal schon fast wieder leid.

Ich muß auch ehrlich sagen, daß mir außer tausend Talkshowauftritte und Grand Prix Vorentscheid nichts weiter zu ihm einfällt. Von seinen Modekreationen kenne ich keine einzige. Ich wüsste noch nicht mal, was der überhaupt für einen Stil hat.

BTW, erben... Wie sieht das bei ihm eigentlich mit Familie aus? Hat der überhaupt eine? Oder zumindest einen Lebenspartner gehabt? Über sowas habe ich zumindest nie etwas gehört.

[endar]

@Die Welt: Ja, ich meinte natürlich Pasolini.

[Skymarshal]

Dass du es nicht verstehst, liegt eher an dir, nicht an mir.
Du hast mit deinen Einwänden nicht gänzlich unrecht, aber du denkst nicht weit genug nach, sondern bleibst mit deiner Betrachtung oberflächlich.

Wenn du meinst. Vielleicht stellst du dich auch nur ein wenig zu sehr an.

Ich sehe es wie gesagt nicht so eng.

Wobei ich den Begriff "Szene" nicht so schlimm wie "Mileu" finde. Der wieder ein wenig schmuddelig behaftet ist.

[notschefix]

Also ich war auch ziemlich überrascht, als ich das heute morgen hörte...gemocht hab ich ihn zwar nicht, aber trotzdem sehr bitter. Toll fand ich, dass er sich für Obdachlose eingesetzt hat.

Was die ganze Diskussion hier angeht...wahrscheinlich wäre Stricher-Szene, ne bessere Wortwahl gewesen, obwohl ich das ehrlich gesagt auch nicht so eng gesehen habe...aber es ist schon richtig, das man da wohl wirklich besser differenzieren sollte, das heutige Schwulenbild ist anscheinend im Sprachgefühl der meisten Heteros noch nicht eingedrungen...was nicht heißt, dass sie schwulenfeindlich sind, das sollte man hier auch einmal festhalten.

Ich denke nicht, dass Spocky und Mr. Marshall Resentiments gegen Homosexuelle hegen.

Aber nochmal ontopic: Wenn das wirklcih ein Sexualmord war, warum wurde dann aus der Wohnung nichts geklaut?

[endar]

...was nicht heißt, dass sie schwulenfeindlich sind, das sollte man hier auch einmal festhalten.

Ich denke nicht, dass Spocky und Mr. Marshall Resentiments gegen Homosexuelle hegen.

Nein, das glaube ich auch nicht und es tut mir auch leid bzw. ich entschuldige mich gern bei Spocky, falls er sich durch hier falsch verstanden fühlt. Es ist mir klar, wie er das meinte, aber das ist ja auch nicht der Punkt.
Wir alle, ich auch, lassen uns durch unsere Wortwahl in unserem Denken unbewußt beeinflussen. So finden wir für negative Dinge gerne positive Worte, weil es uns dann nur noch halb so schlimm vorkommt. Ein Beispiel sind die "ethnischen Säuberungen". Das klingt doch viel kultivierter und angenehmer als Völkermord oder so.
Oder wenn wir ein Wort hören, rattert gleich ein Bild durch unseren Kopf.
Und da wollte ich halt drauf hinweisen, mehr nicht. Wir sollten das nicht überwerten, das war nur ein Hinweis.

Wenn das wirklcih ein Sexualmord war, warum wurde dann aus der Wohnung nichts geklaut?

Ah, endlich wird spekuliert.

Meine persönliche Vermutung ist ja, dass es sich um eine Tat im Affekt gehandelt. Die hatten Streit, dabei kam es zu dem Erdrosseln und der Täter ist dann (wahrscheinlich selbst geschockt) so schnell wie möglich aus der Wohnung geflohen.
Dafür spricht ja auch das Telefonkabel oder würde man, wenn man plant, jemanden zu erdrosseln, nicht eher ein Tuch nehmen und nicht das Telefonkabel?
Naja, der ist etwas übertrieben gewesen, ich habe keine Ahnung. Vielleicht bedeutet das mit dem Kabel ja das genaue Gegenteil. Wir haben hier nicht zufällig einen Kriminalpsychologen im Forum surfen?

[succo]

Scheint ja ein lustiges Thema zu sein...
Ich fand Mooshammer zwar etwas schräg aber auch sympatisch, schon allein wegen seines sozialen Engagements.
Schlimm, wenn der Tod eines Menschen nur die Frage danach aufwirft, wie es dem Hund geht...
...und für die Bildzeitung gibt's wieder ein tolles Verbrechen aus der Homo Szene...

succo

[MMK]

Nicht wenige Prominente nerven mich, aber Moshammer war eine Persönlichkeit. Und er hat seine Position genutzt um gutes zu tun - schade um ihn. Er hat sich wohl stets als 5 Jahre jünger ausgegeben, typisch Frau

[K´Ehleyr]

...als ich heute morgen im Videotext las, dass Moshammer getötet worden sei, habe ich erst ein paar Sekunden innehalten müssen.
Noch gestern hatte ich diesen Nestlé-Werbespot gesehen, und mir gedacht: "Was ist das doch für ´ne dufte Nudel! Ein Unikat..."
Eingentlich war mir Moshammer in all seiner Exzentrik, mit seinem Hündchen und den Schmachtlocken sehr sympathisch.
Mir fehlen die Worte...

...aber "endlich" haben die Boulevardblättchen wieder was zum Fressen...

[Lupaza-Ross]

"Vollwaise" Daisy wird wohl vom Leibwächter Moshammers aufgenommen.

Als ich heute von Rudolf Moshammers Tod gelesen habe, konnte ich es erst gar nicht glauben. Eine Promiwelt ohne Mosi? Das geht doch nicht!

Ich bin wirklich traurig über seinen Tod. Ich habe ihn eigentlich nie so gemocht. Oft ging er mir auf die Nerven. Aber dennoch werden mir seine Kommentare in Sendungen wie "Der Comedyrüblick" echt fehlen. Wie heißt, man weiß erst was man hatte, wenn es weg ist.

Jedenfalls bin ich gespannt, was der Grund für den Mord an Mosi gewesen ist. Moshammer soll ja ein Doppelleben geführt haben. Zum einen als Mosi wie ihn alle liebten, der sich für Obdachlose und andere soziale Projekte arrangiet hat. Und sein zweites Leben soll er wohl geheimgehalten haben. Wer weiß, warum er wirklich ermordet wurde.

Dennoch RIP Mosi - We will miss you!

[Scotty]

Hab’s auch heute Mittag im Radio gehört, aber was soll’s, berührt mich nicht sonderlich, kenn den ja auch nicht und berühmt ist der für mich auch nicht aber das sollte ja nun wirklich keine rolle spielen wenn jemand stirbt, egal auf welche weise das auch immer passiert.

Gedacht hab ich dann nur oje na Hauptsache es kümmert sich jemand um den Hund von ihm.

[endar]

Scheint ja ein lustiges Thema zu sein...

Ich bin da auch irgendwo "betroffen" (was für ein komisches Wort übrigens in diesem Zusammenhang) bzw. das macht mich auch traurig, aber ich gehe da halt anders mit um und finde es auch nicht schlimm, dass jetzt hier darüber gesprochen wird, wie es wohl passiert sein könnte.

Und ich denke, dass hier niemand sich über ihn lustig gemacht oder über seinen Tod gelacht hat. Man muss nach dem Tod aber nun nicht plötzlich so tun, als ob Moshammer keine Diva gewesen wäre.