Flutkatastrophe In Südost-Asien

[Skymarshal]

Jo. Wenigstens hat es deinen Bekannten nicht erwischt. Aber er wird wohl erstmal einiges verarbeiten müssen.

Wenn ich mir vorstelle das meine Nachbarn/Bekannten auf einmal von heute auf morgen Tod(oder verschwunden) sind, ist das schon übel.

Die Bilder zeigen auch nochmal einen deutlichen Einblick welche Gewalten dort geherrscht haben.

Zum TOpic: Man merkt schon wie das allgemeine Interesse nachläßt. Es geht echt sehr schnell. Gerade mal einen Monat her.

[EREIGNISHORIZONT]

@ Skymarshall

Ich weiss nicht, ob man anhand der zurück gegangenen Postings hier gleich auf Vergessen schließen sollte.

Ich kann nur dann etwas hier posten, wenn ich meine, es mit anderen teilen zu wollen und ich kann mir vorstellen, dass es anderen auch so geht.

In Vergessenheit gerät diese Katastrophe sicherlich nicht so schnell.

Wenn ich das Treffen der Wirtschaftsbosse und Regierungsmenschen in Davos betrachte, so freue ich mich, dass dieses Mal vermehrt auf Afrika hingewiesen wird und das im Gegengipfel in Brasilien ( oder Argentinien?) die gleichen Töne fallen.

[Skymarshal]

@Event Horizon:

Du mußt dich nicht angesprochen fühlen....

Ich habe gesagt: Allgemeines Interesse!

Damit meinte ich hauptsächlich Berichterstattungen usw. Auch Gesprächsthemen von Menschen wenn man sie trifft.

Das was hier Anfangs prognostiziert wurde, tritt leider jetzt schon ein.

[Dryonapse]

Ja. So grausam das alles auch ist, heute interessiert vor allem neues die welt.
und je dramatischer und unvorstellbarer ein ereignis ist, desto mehr interessenten finden sich. stimmt ja wohl dass todes-, naturkatastrophen-,nachrichten oder anderes schlimmes mehr aufmerksamkeit erntet als wenn etwas glorreiches geschieht.
aber zurüch zum topic: das beben dort habe ich immer noch nicht vergessen und es wird auch noch eine weile dauern bis ich das tue.(wobei man sowas ja eigentlich nicht vergessen darf!)
Nur wichtig ist jetzt, finde ich, dass durch dieses ereignis, dass schicksale aus einer dritten welt zeigt und auch verbindungen zu anderen schaffen kann (afrika), auch wenn die kameras sich nicht mehr darauf ausrichten (bei afrika ja eigentlich gar nicht mehr) die armen regionen langfristige hilfe erhalten.

Denn:
So schlimm solche ereignisse sind, doch sie haben ungemeine solidaritätswellen als nachfolge, die jedoch meiner meinung nach zu kurz anhalten. zur erinnerung: ende 2003 gab es ein schweres erdbeben in bam im iran. erinnert man sich heute noch daran? gibt es dort noch ausländische hilfe? ich denke nein, und wenn sehr wenig.
Dies tritt meiner meinung nach auch in südasien ein und erst wenn wieder etwas passiert wird die welt aus ihrem tagtraum geweckt.

[Dryonapse]

Ach darauf bin ich auch noch gestossen: Von http://weblog.spendenbank.de/entry.php?id=00819 :

Bill Gates spendet 750 Millionen Dollar : Microsoft-Gründer Bill Gates ist der reichste Mann der Welt, aber auch einer der großzügigsten Spender. Um Impfprogramme in Entwicklungsländern zu unterstützen, stellte er 750 Millionen Dollar zur Verfügung. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation sagte, mit der Spende könnten Hunderttausende vor dem Tod gerettet werden.

Mehr: Die Summe soll über zehn Jahre verteilt werden und kommt der Globalen Impfallianz zugute. Von dem Geld werden Impfstoffe gekauft und verteilt, die gegen Krankheiten wie Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Masern, Tuberkulose, Polio, Hepatitis B und Gelbfieber helfen.

Na das ist doch mal ne summe!

[EREIGNISHORIZONT]

Bizzar was ich gesten auf CNN gesehen habe.

Interviewt werden ein kleiner indonesischer Junge und ein Mann. Im Off erzählt eine Sprecherin, wie "cool dieser Junge doch die US-GIs fände und das dieses mit der guten materiellen Ausstattung der US-Armee zusammen hänge. Toller Vergleich in Anspielung auf die schlechter ausgerüstete indonesische Armee, was für ein Konkurent!!
Im Irak scheint es da wohl mit der Ausrüstung zu hapern.

Der Junge betont natürlich auch, wie lustig und nett die US-Soldaten seien und dass er nicht verstehen könne, warum alle Welt böse sei auf die USA.
Dazu ergänzt dann der Mann passend, dass er seine Meinung natürlich geändert habe über die USA. Lediglich am Schluss des 3 minütigen Berichtes kommt dann für ein paar Sekuunden ein Geistlicher, der ein paar Bedenken hege a.G. der regiden Polarisierungspolitik von Bush.
Allerdings wird davor ausdrücklich darauf verwiesen, dass sich im Katatsrophengebiet die Menschen nicht nur wegen der Hilfestellung der US-Armee mehr sicher fühlen.

Diese so offensichtliche Lancierung des Schönfärbens auf Kosten dieser betroffenen Menschen, die natürlich jetzt so denken (wer würde das denn nicht tun in so einer Situation?), ist einfach nur ekelhaft.

CNN kann sich eigentlich getrost mit FOX-NEWS vor dem Trau-Altar stellen!

Alles Material wird zur äußerlichen Scheinrenovierung einer Regierung benutzt, die es bis heute nicht verstanden hat, sich der Weltmeinung gegenüber zu öffnen und dass die Medien dieses auch noch unterstützen, erschreckt mich,

Bleibt zu hoffen, dass diese armen Menschen dort nicht zu weiteren Werbeaktionen rekrutiert werden.

[Skymarshal]

Es hat gestern wieder ein Seebeben mit einer kleinen Flutwelle gegeben. Wieder vor der Küste Sumatras: Erneutes Seebeben !

Die genaue Opferzahl ist noch unklar. Zur Zeit wird von 1000 Toten ausgegangen aber zahlreiche Menschen sind noch verschüttet.

Das Beben soll nach Angaben von Experten 16 mal schwächer als das letzte gewesen sein.

Komisch das es genau am 2. Ostertag passierte. Das große Beben war am 2. Weihnachtstag!

Bin zwar net abergläubig aber ist schon eigenartig. Ist meiner Frau gestern aufgefallen.

[Nightcrawler]

Komisch das es genau am 2. Ostertag passierte. Das große Beben war am 2. Weihnachtstag!

Bin zwar net abergläubig aber ist schon eigenartig. Ist meiner Frau gestern aufgefallen.

... na irgendwie muss der alte Mann doch seine Schäfchen in den Tempel locken.

Schwarzer Humor beiseite!

Ist aber schon interessant, dass an zwei hochheiligen Feiertagen so etwas passiert. Dürfte aber zufall sein.

Das war höchstwarscheinlich eines der üblichen Nachbeben, die in dem Gebiet leider noch einige mal auftreten werden.
Zum Glück war es nicht so verheerend wie das am 2. Weihnachtstag und der Tsunami ist nach Süden geschwappt. Obwohl ein Toter schon einer zuviel ist.

Night...

[Bynaus]

Geht am Pfingstmontag nicht nach Südostasien!!

Im Ernst: in einem interessanten Beitrag auf Telepolis.de, in dem Stand, dass die Region durch das grosse Beben "seismisch aktiviert" wurde. Bereits im zweiten Textabsatz wird von einem starken "Folgebeben" (nicht: Nachbeben) gesprochen...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19694/1.html

[Skymarshal]

Interessanter Text.

Also wir sollten uns in Europa nicht zu sicher fühlen. Zumindest nicht an den Küstenregionen.

Das Stein -und Erdrutsche Wellen erzeugen können habe ich schon gehört. Bzw im Miniformat gesehen. Die höchste Welle war über 500 Meter hoch!

Was mich auch wundert sind die Intensitätsunterschiede in der Richterskala. Das große Beben zu Weihnachten hatte einen Skalapunkt mehr aber war 16mal so stark?!?

[Jack Crow]

Ja, denn die Richter-Skala ist nicht linear, sondern logarithmisch: Eine Stufe mehr bedeutet 10mal so stark wie die vorhergehende Stufe (also 3 ist 10 mal stärker als 2 und 100mal stärker als 1).

[EREIGNISHORIZONT]

Feiertage sind wohl predestiniert für Erdbeben. In dem verlinkten Text von Bynaus wird beschrieben, dass das Erdbeben in Portugal am Allerheiligen stattfand. Schon komisch.

Dieser Text lässt wirklich nicht gutes ahnen, was die Zukunft dieser Region angeht. Bleibt zu hoffen, dass den Menschen dort genügend zeit verbleibt, ein ausreichendes Frühwarnsystem zu errichten.
Immerhin sollen dieses Mal ja die Kommunikationswege funktioniert haben.

[Skymarshal]

Ja, denn die Richter-Skala ist nicht linear, sondern logarithmisch: Eine Stufe mehr bedeutet 10mal so stark wie die vorhergehende Stufe (also 3 ist 10 mal stärker als 2 und 100mal stärker als 1).

Ist wohl dann einfacher auf einen Blick das Ausmaß beurteilen zu können. Sonst hätte man ja Millionen von Abstufungen.

[Harmakhis]

Das in dem Text von einer Auflösung von Methanhydraten gesprochen wird, erinnert mich doch gleich an Frank Schätzings "Der Schwarm" - da warens allerdings 2-3 Millionen Tote und die komplette Vernichtung der Nordsee-Infrastruktur. Hoffentlich bleibt uns sowas erspart.

Wenn man allerdings dann diese Sachen über La Palma liest, wird einem ganz anders. In der Insel klafft ja schon ein gut 1 Meter breiter Spalt. Wenn da der Berg abruscht (wird von der Insel-Regierung runtergespielt, Forscher halten es für sehr wahrscheinlich), dann sind die 500 Meter von Alaska ein Pappenstiel. Das sollen dann Berechnungen nach min. 600 Meter hohe Wellen (es gibt auch Schätzungen, die von bis zu 3 km Höhe ausgehen) geben. Da wird dann die Westküste-Afrikas, die Karibik und die Ostküste der Vereinigten Staaten platt gemacht. Auch die iberische Halbinsel und die britischen Insel würde es erwischen. Die Todeszahlen kann man sich denken.

http://www.bbc.co.uk/science/horizon/2000/mega_tsunami.shtml

[Cor]

Die Flutkatastrophe liegt jetzt über ein Vierteljahr zurück, und ich frage mich: Was ist geblieben ?
Aus den Massenmedien ist das Thema schon lange verschwunden, als einer der letzten Kämpfer der noch die Fahne Flutkatastrophe hochhielt ist jetzt auch der Spiegel mit seinen ausführlichen Berichten abgetreten - zu Gunsten des Papstes, der ja ohnehin momentan die Medien beherrscht. Hier im Forum musste ich die Suchfunktion bemühen um den Thread zu finden.
Die Hilfsorganisationen verschicken immer mehr Flyer mit kleinen Kindern mit immer größeren angsterfüllten Augen, um wenigstens noch ein paar Spenden zu bekommen. Aber die Zeit der Geberlaune ist eben so schnell vergangen wie sie gekommen ist - spenden tun jetzt sowieso nur noch die, die es vorher auch schon getan haben. In Südostasien freuen sich einige Rebellengruppen über neue Waffen, in Sri Lanka schimmeln Kleiderspenden vor sich hin, weil im Eifer der Spendenaufrufe vergessen wurde, dass fremde Kleider auftragen dort kulturell verpönt ist. An den Stränden werden Einwohner von dubiosen Geschäftemachern um ihre Grundstücke gebracht, das ist allenfalls noch eine Randnotiz oder einen Beitrag bei Frontal21 und Co. wert, bei denen viele Leute empört aufschreien, es dann aber nach zwei Tagen sowieso vergessen haben.
Im Fernsehen gehören die Tsunami-Witze inzwischen zum guten Ton, das Publikum lacht, klatscht artig, keiner verschränkt empört die Arme. Die Zeit der Scheinheiligkeit ist vorbei, Jahrhunderkatastrophen belasten doch nur, man muss nach vorne schauen, man kann doch nicht die ganze Zeit trauern. Klar, das ganze liegt ja auch schon bald vier Monate zurück.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend mit den Lieben, mit Fußball oder mit Ratzinger-Dokus.