Flutkatastrophe In Südost-Asien

[Skymarshal]

Als sehr traurig empfinde ich die Neuigkeiten bezüglich krimineller Trittbrettfahrer und des Kinderhandels in den betroffenen Regionen. Ich hoffe mal, dass diese dunkle Seite des Menschen nicht zu dominat wird.

Ja, das hatte ich ja auch schon gepostet. Es ist wirklich unglaublich wie kaltherzig Menschen sein können.

Aber ich bin Optimist und sehe wirklich im Moment die einmalige Chance einer Bewusststeinsergänzung des Menschen.

Ich bin zwar auch Optimist aber, bei den meisten Urlauber befürchte ich, dass es nicht lange bei einer Erweiterung bleibt.

Wir können nur dazu lernen!

Sowieso!

@MRM: Zu den Touristen sage ich nichts mehr. Du hast deine Meinung und ich meine. Auch wenn wir sie gegenseitig nicht nachvollziehen können oder wollen.

[EREIGNISHORIZONT]

QUELLE

Das Chaos in Indonesien nimmt zu.
Hilfsorganisationen stehen sich gegenseitig im Weg. Gerade die westlichen Organisationen kommen meist nicht über die Stadtgrenzen hinweg. Die indonesische Regierung scheint nicht willens zu sein, ungehinderten Zugang zu den abgeschnittenen Regionen zu gewähren.

Die UN versucht dieses Chaos aufzudröseln mit mehr oder weniger erfolgreichen Ergebnissen.

Habe selbst von 2 Bekannten per Email erfahren, dass eine ungeheure Bürokratie vor Ort herrscht. Die indonesischen Behörden machen es sich und anderen sehr schwer, effizient zu arbeiten.

Mehr auch in diesem Bericht bei Spiegel Online.

[EREIGNISHORIZONT]

3 Wochen nach der Katastrophe nährt sich nun die Angst, dass der Bürgerkrieg in der Region um Banda Aceh weitergeht. Helfer vor Ort berichten, dass Hilfsgüter auf zweifelhafte Kanäle geleitet werden und die Sache scheint wohl doch dermaßen ernst zu sein, dass sich ein 4 Sterne General der indonesischen Armee genötigt sieht, in einer Pressekonferenz zu beschwichtigen.

Es macht nicht nicht den Anschein, als wenn ein neues Umdenken in diesem Land begonnen hätte, zum Leidwesen der vielen Opfer.

Mehr dazu

in diesem Bericht

Auf einer Ausstellung in Columbo/Sri Lanka sind die Bilder von 800 Kindern zu sehen, welche aus ihrer Sicht die Katastrophe gemalt haben. Beeindruckende Zeugnisse einer menschlichen Tragödie aus Kinderaugen gesehen.

Mehr dazu in diesem Bericht

[Skymarshal]

Was den Bürgerkrieg angeht: So schnell geht der "Alltag" wieder los. Ist wirklich schlimm. Und Wahnsinn!!!

Zu den Kindern: Die armen Geschöpfe. Sind wahrscheinlich traumatisiert. Gut das wenigstens einigen geholfen werden kann.

Zu Spenden allgemein: Ich habe mich entschlossen einen Dauerauftrag zu machen. Aber nicht für Asien sondern für Afrika.

So schlimm es den Kindern in Asien geht, in Afrika ist es noch schlimmer. Die Bilder die ich wieder gesehen habe, gehen mir nicht aus den Kopf. So abgemagert sieht in Asien kein Kind aus. Die man sieht nur Haut und Knochen, Wasserbäuche, sie können sich nicht bewegen und sterben an Durchfall, Aids und Malaria.

Warum kann man Afrika nicht mehr helfen???

[EREIGNISHORIZONT]

@ Skymarshall

Alleine das du dich nun entschieden hast, den Kindern in Afrika zu helfen, zeigt doch das es möglich ist, diesem Land zu helfen.
Ich denke nicht, dass durch die Flutkatastrophe in Südost-Asien nun der Blick von Afrika abgewendet wird. Ganz im Gegenteil, unser Bewusstsein für die Tragödien, egal wo sie statt finden, ist nun wieder geschärft.

So wird es sicherlich auch in Zukunft sein. Hin und wieder weckt uns eine Kartastrophe wie die in Südost-Asien auf und das ist auch gut so.

Der Alltag mag bei denen schneller wieder einkehren, die glauben das Macht und selbsthehrliche Egopflege wichtiger sind, aber die Menschen des Alltages werden es jenen auch vor Augen führen, dass diese "Prioritäten" sehr unbefriedigend für das Menschsein an sich sind und nur eine kurze Halbwertzeit besitzen.

Es ist schön, dass du dich bewegen lässt, wie viele sich hier bewegen haben lassen.

[ElimGarak]

Was mich an der ganzen Sache total ankotzt (sorry ist aber so) ist, dass die ersten 2-3 Wochen 90% von den Gebieten gesprochen wurde, wo Touristen sind.

Thailand hat Touristen, eine entsprechende Infrarstruktur und soweiter und werden damit garantiert fertig.

Über Gebiete wie Indonesien, wo viel mehr zerstört wurde, wo keine Einahmen von Touristen, keine Infrarstruktur ist, die also viel schlimmer dran sind, wird jetzt erst nach und nach berichtet, weil diese Gebiete uninteressanter sind, da dort keine Touristen sind. Es ist eine total einseitige Berichterstattung.

Was auch sehr schlimm ist, ist das Spendenaufrufe bzw. diese Katastrophe für den Eigenbedarf ausgenutzt wird. Zeitschriften verschicken Faxe, mit Spendenaufrufe, im Gegenzug wird die Firma auf einer Seite in der nächsten Zeitschrift genannt usw. Das ist nix anderes wie Anzeigenverkauf.

Es gibt noch viele, viele Dinge, aber ich höre jetzt auf.

[matrix089]

Was mich an der ganzen Sache total ankotzt (sorry ist aber so) ist, dass die ersten 2-3 Wochen 90% von den Gebieten gesprochen wurde, wo Touristen sind.

Thailand hat Touristen, eine entsprechende Infrarstruktur und soweiter und werden damit garantiert fertig.

Über Gebiete wie Indonesien, wo viel mehr zerstört wurde, wo keine Einahmen von Touristen, keine Infrarstruktur ist, die also viel schlimmer dran sind, wird jetzt erst nach und nach berichtet, weil diese Gebiete uninteressanter sind, da dort keine Touristen sind. Es ist eine total einseitige Berichterstattung.

Ich finde es auch Schade, dass die Hilfe und das Gerede primär um Touristenzentren gehen. Gut diese Länder sollen nicht gestraft werden indem der Tourismus ausbleibt, aber z.B. anstatt Hafenanlagen aufzubauen, die Hunderte Fischer zur Existenz brauchen (auch Nahrungsversorgung für die Gegend!) kommen nun gleich die Geldhaie und wollen dort Touristenzentren entstehen lassen.

@Skymarshall:

[Tom Parker]

Warum kann man Afrika nicht mehr helfen???

In Afrika ist as Problem das ein großer Teil der Hilfe nicht da ankommt wo er hin soll. Die Hilfsorganisationen geben sich schon Mühe, nur durch die dort immer noch andauernden Bürgerkrige bzw Stammesfehden (je nachdem wo in Afrika man ist) sorgen dafür das ein Teil der Lebensmittel, Kleidung usw vernichtet wird und zum anderen Teil zu den Soldaten und nicht zu den Kindern kommt.

@ Skymarshall

Respekt

[Skymarshal]

In Afrika ist as Problem das ein großer Teil der Hilfe nicht da ankommt wo er hin soll. Die Hilfsorganisationen geben sich schon Mühe, nur durch die dort immer noch andauernden Bürgerkrige bzw Stammesfehden (je nachdem wo in Afrika man ist) sorgen dafür das ein Teil der Lebensmittel, Kleidung usw vernichtet wird und zum anderen Teil zu den Soldaten und nicht zu den Kindern kommt.

Das kommt noch dazu. Aber ich meinte auch die Ursachenbekämpfung und nicht die "Therapie". Also warum nicht das Land fruchtbarer gemacht wird, Wirtschaft und Schulen aufgebaut usw. Natürlich unter UN Kontrolle usw.

Nur so gibt es Dauerlösungen und mal eine Entkommen aus diesem Elend.

Aber vielleicht hat die restliche Welt kein wahres Interesse daran, den Menschen dort unten zu helfen. Sondern nur die Rohstoffe(Diamanten,Gold,Öl) zu plündern.

@ Skymarshall

Respekt

Danke, auch an @Matrix.

Aber noch habe ich nichts gespendet. Gucke erstmal genau welche Organisation ich nehme. Meine Eltern spenden schon lange für "SOS Kinderdorf". Über 15 Jahre.

Mal in Ruhe schauen.....

[Locksley]

Was mich an der ganzen Sache total ankotzt (sorry ist aber so) ist, dass die ersten 2-3 Wochen 90% von den Gebieten gesprochen wurde, wo Touristen sind. ...
Über Gebiete wie Indonesien, wo viel mehr zerstört wurde, wo keine Einahmen von Touristen, keine Infrarstruktur ist, die also viel schlimmer dran sind, wird jetzt erst nach und nach berichtet, weil diese Gebiete uninteressanter sind, da dort keine Touristen sind. Es ist eine total einseitige Berichterstattung.

Nicht (nur) uninteressanter - auch unbequemer (keine Hotels, keine Infrastruktur, keine auslaendischen Geschaeftsleute/ Priester/ Helfer/ Organisationen), da muessen die Kriegsberichterstatter hin, nicht die Auslandskorrespondenten - die sind anderes gewohnt.

Aber man darf vor allem nicht vergessen, dass die indonesische Regierung Reporter massiv behindert, die ja immerhin indirekt wertvolle Hilfe leisten.
Man kann vielleicht mutmassen, dass dies geschieht, um die Folgen des jahrzehntelangen Buergerkrieges in Aceh zu vertuschen (von dem wir vorher btw auch nie was gelesen/gehoert haben, oder?)

[EREIGNISHORIZONT]

Im aktuellen SPIEGEL (Heft 3/2005) schildert Bob Geldof in einem Interview, warum er nict bereit ist, ein Benefiz-Konzert zu Gunsten derFlutkatastrophe zu geben nach dem Vorbild des Live Aid-Konzertes 1981.

Ich kann schon seine Meinung dazu verstehen. Er weist darauf hin, dass in Afrika tagtäglich Wellen des Todes über die Menschen rasen und das diese von uns Menschen auch verantwortet werden, wo hingegen die Flutkatastrophe nun nicht von uns selbst erschaffen wurde. Er bedauert natürlich ausdrücklich das Leid und sieht die Spenden auch als notwendig an. Allerdings betont er auch, dass die Vorgänge in Afrika einen täglichen Horrorfilm gleich kommen.

Ich muss zugeben, dass mich dieses Interview sehr bewegt hat und ja, wir dürfen das Leid in Afrika und auch anderswo nicht aus den Augen verlieren. Damit hat er wahrlich recht.

Das Interview gibt es unter diesem Link zu lesen. (KOSTENPFLICHTIG ALS E-PAPER!)

[ElimGarak]

Nicht (nur) uninteressanter - auch unbequemer (keine Hotels, keine Infrastruktur, keine auslaendischen Geschaeftsleute/ Priester/ Helfer/ Organisationen), da muessen die Kriegsberichterstatter hin, nicht die Auslandskorrespondenten - die sind anderes gewohnt.

Aber man darf vor allem nicht vergessen, dass die indonesische Regierung Reporter massiv behindert, die ja immerhin indirekt wertvolle Hilfe leisten.
Man kann vielleicht mutmassen, dass dies geschieht, um die Folgen des jahrzehntelangen Buergerkrieges in Aceh zu vertuschen (von dem wir vorher btw auch nie was gelesen/gehoert haben, oder?)

Ja genau das ist das Problem. Diese Regierung versucht sogar die KAtastrophe auszunutzen, um die Rebellion endgültig loszuwerden.

Im aktuellen SPIEGEL (Heft 3/2005) schildert Bob Geldof in einem Interview, warum er nict bereit ist, ein Benefiz-Konzert zu Gunsten derFlutkatastrophe zu geben nach dem Vorbild des Live Aid-Konzertes 1981.

Ich kann schon seine Meinung dazu verstehen. Er weist darauf hin, dass in Afrika tagtäglich Wellen des Todes über die Menschen rasen und das diese von uns Menschen auch verantwortet werden, wo hingegen die Flutkatastrophe nun nicht von uns selbst erschaffen wurde. Er bedauert natürlich ausdrücklich das Leid und sieht die Spenden auch als notwendig an. Allerdings betont er auch, dass die Vorgänge in Afrika einen täglichen Horrorfilm gleich kommen.

Ich muss zugeben, dass mich dieses Interview sehr bewegt hat und ja, wir dürfen das Leid in Afrika und auch anderswo nicht aus den Augen verlieren. Damit hat er wahrlich recht.

Das Interview gibt es unter diesem Link zu lesen. (KOSTENPFLICHTIG ALS E-PAPER!)

Also ich verstehe seinen Standpunkt und muss ihm eigentlich auch Recht geben. Es sollte prinzipiell niemand leiden, egal aus welchen Gründen und auch Asien geholfen werden. Dennoch ist Afrika immernoch der horror schlechthin und da muss nnoch massiver geholfen werden und Lösungen her!

[MRM]

Hier noch der heutige Artikel zum Thema Flutkatastrophe und Bürgerkrieg in Aceh,demnach könnte man ein wenig hoffnung haben, daß zumindest der Bürgerkrieg ein ende findet..

Demnach gibt es überlegungen, wonach sich Regierung und rebellen über eine Autonomie der Region einigen wollen, und die Rebellen dafür die Forderung nach der völligen Unabhängigkeit fallen lassen ...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,338162,00.html

[The_Sisko]

Unser Bekannter der wie ich am Anfang des Themas erwähnte vermisst war, hat sich gemeldet.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus seiner sehr langen E-Mail:

wir melden uns leider erst jetzt, da wir ehrenamtlich ca. 3 Wochen mit einer thailändischen Hilfsorganisation in Takuapa waren.
Da wir zusammen deutsch,englisch und thai können , war die Mission sehr hilfreich . So konnten wir vor allem deutsche Dokumente sichern und ordnen. Auf Grund meiner langjährigen Ortskenntnisse konnte ich nochmals Angehörige zu den entsprechenden Resorts bringen !

Unser Haus in Bang Sak ----dem Erdboden gleich !
Nebenan mein Bekannter ***** aus Geesthacht----tot im Baum gefunden.Seine Frau und die 8jährige Tochter hat die See mitgenommen ?

Alles sehr schlimm zu lesen was er zu berichten hat! Wir sind froh das es Ihm und seiner Frau gut geht.

[EREIGNISHORIZONT]

@ The Sisko

Schön zu hören, dass es deine Bekannten gut geht und schlimm ist es, die Auszüge der Email zu lesen.

Wünsche von hier aus an deine Bekannten, dass sie Fuß fassen können in einer für sie so dramtisch veränderten Welt!