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Marketing und Anglizismen

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    Marketing und Anglizismen

    Alle denen die Häufung teilweise absolut peinlicher und manchmal sogar komplett verkehrter Anglizismen in der Werbung auf die Nerven geht empfehle ich diesen Artikel:

    Für Verkaufsstrategen ist der Griff in die Englisch-Schublade längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Um hiesige Produkte "hipper" und "cooler" zu machen, wird alles bedenkenlos mit englischen Vokabeln beklebt. Der Griff zum Wörterbuch hingegen wird oft vergessen. Da bleiben peinliche Irrtümer nicht aus.


    Man muss es zwar nicht so extrem handhaben wie die Franzosen, aber gelegentliches einschalten des Gehirns vor Benutzung einer Fremden Sprache könnte manchmal sehr hilfreich sein....

    #2
    ROFL ... mehr fällt mir dazu nicht ein. Ich hab ja sonst nix gegen Englisch, im Gegenteil. Aber bei der Werbung und der allgemeinen Umgangssprache wird es wirklich zu sehr eingesetzt ...

    WarpJunkie

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      #3
      Ja, ich habe den Artikel heute auch schon gelesen und fand es schon etwas erschreckend wenn man darüber nachdenkt. Ich benutze zwar das Wort "body bag" nicht(ich bentutze den guten alten Rucksack ), aber gehört hab ich es schon öfter und hab mir nichts dabei gedacht. Mir geht es aber auch auf die Nerven, wenn so viele Dinge mittlerweile englische oder englischklingende Namen bekommen. Also, ich bin nicht so jemand, der die englische Sprache als ein großes Unheil betrachtet. Ich lerne ja selbst Englisch und wenn ich im Ausland bin oder ich mit Ausländern zu Hause zu tun habe, dann benutze ich natürlich auch das Englisch. Was mich stört ist einfach dieser Mischmasch und diese Neuerfindungen. Naja, letztlich hatte ich hier auch gelesen, dass Ausländer, die Deutsch lernen es auch merkwürdig finden, wenn in Deutschland die Sprache gar nicht richtig gesprochen wird. Also, ich denke da sollte sich schon irgendwie was ändern. Man muss ja nicht jeden Fachbegriff, der auftaucht übersetzen, aber vieles in der Werbung beispielsweise klingt doch einfach nur albern in diesem Englischmischmasch. Das ganze ist ja meistens nicht mals richtiges Englisch. Vieles soll nur so klingen, weil es anscheinend sich besser anhört als so mancher deutscher Begriff. Im Ausland wird man durch dieses sogenannte "Denglisch" ja auch nicht besser verstanden. Wenn man jemanden nach einem Handy fragt, dann versteht dieser nicht, was ich mit "praktisch"(handy) meine. Denn ein Mobiltelefon ist dort einfach ein "mobile".

      Also, wie es in Frankreich gemacht wird, finde ich es auch übertrieben. Eine Quotenregelung und den Zwang alles zu übersetzen ist auch nicht so gut, aber kann man nicht auch mal verlangen, dass Werbung und Marketing auch mal versuchen kann, ihre Produkte auf Hochdeutsch zu verkaufen?
      Also ich glaube kaum woanders schämt man sich so dafür die Landessprache zu sprechen wie in Deutschland. Also, wenn wir diese englischen Wörter überall nur benutzen würden, um es Ausländern, die kein Deutsch können, es zu erleichtern, dann könnte man auch alles Zweisprachig machen. Nämlich Deutsch UND Englisch. Nicht Deutsch-Englisch-Mischung = Denglisch.

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        #4
        Ich kann da nur zustimmen, dieser "Mischmasch" der Sprachen nimmt langsam überhand. Ich mit meinen fast 40 Jahren und restkenntnissen Englisch aus der Schule müsste eigentlich ständig mit dem Duden oder Wörterbüchern Latein, Griechisch durch die Gegend laufen, um so alles verstehen zu wollen. Wir sind hier in Deutschland und sollten darum auch unsere Muttersprache sprechen und nicht mehrere Sprachen mischen.
        Das geht aber schon mit dem Wort "Anglizismen" los, wenn ich es meinem Sohn erklären müsste, stände ich schon auf dem Schlauch, bin halt kein studierter. Also denkt auch an so Leute wie mich, wenn Ihr solche Texte verfasst. Nicht über andere aufregen sondern mit gutem Beispiel vorrangehen.

        Llap boeri


        P.S. Wenn dann noch Klingonisch dazu kommt, versteht keiner keinen mehr.
        Träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum !

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          #5
          Original geschrieben von Boeri
          Das geht aber schon mit dem Wort "Anglizismen" los, wenn ich es meinem Sohn erklären müsste, stände ich schon auf dem Schlauch, bin halt kein studierter. Also denkt auch an so Leute wie mich, wenn Ihr solche Texte verfasst. Nicht über andere aufregen sondern mit gutem Beispiel vorrangehen.
          Hier verwechselst du aber Fremdwörter in unserer Sprache mit Wörtern aus anderen Sprachen ... Es ist eine Sache bestimmte Fremd- bzw. Fachbegriffe aus deiner eigenen Sprache nicht zu kennen. Mit vielen deutschen Begriffen kann ich auch nix anfangen. Aber es ist etwas ganz anderes, extra Worte aus anderen Sprachen zu nehmen, obwohl du es in deutsch genauso gut beschreiben kannst ...

          In der Werbebranche ist das ganz besonders schlimm ... ich hab die letzten zweieinhalb Jahre in einer Internetagentur gearbeitet, da wird einem das erst richtig bewusst ... Wie schon gesagt, ich hab weis gott nix gegen Englisch und manchmal ist es auch besser bestimmte Sachen im Original zu lesen / sehen (speziell bei Büchern und Filmen). Aber was in den letzten Jahren an englischen Begriffen hier Einzug gehalten hat, ist nicht mehr normal. "Handy" ist da eigentlich noch harmlos find ich. Man brauchte wohl einfach ein leicht einprägsames Kunstwort ... den Mobiltelefon wär glaub ich ein Zungenbrecher.

          Hier ist mal ein Text, den ich zufällig noch auf meiner Platte hatte, der das Thema Anglizismen recht witzig behandelt.

          Wie Weihnachten 99 im Internet gezeigt hat, heißt Weihnachten nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann auch X-man sein!

          Da X-mas 2000 quasi schon vor der Tür steht, ist es spätestens ab September höchste Zeit mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung: das diesjaehrige Weihnachts-Roll-Out zu starten und die Christmas-Mailing-Aktion just in Time vorzubereiten.

          Hinweis: Die Kick-off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für das diesjährige SANCROS (SANta Claus ROad Show) findet bereits am 29. November 2000 statt. Daher wurde das offizielle Come-Together des Organizing Committees unter Vorsitz des CIO (Christmas Illumination Officer) schon am 6. Januar abgehalten. Erstmals haben wir ein Projektstatus-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine in Workshops entwickelte "To-Do-List" und einheitliche JobDescriptions erstellt wurden. Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Events und optimierte Give-Away-Allocation geschaffen werden, was wiederum den Service-Level erhoeht und außerdem hilft, "X-mas" als Brandname global zu implementieren.

          Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head Global Christmas Markets (Knecht Ruprecht) die Ablauf-Organisation abzustimmen, die Give-Away-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Centers sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen auch sogenannte Geschenk-Units uber das Internet angeboten werden. Die Service-Provider Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via Conference Call virtuell informiert und die Core-Competences vergeben. Ein Buendel von Incentives und ein separater Team-Building-Event an geeigneter Location sollen den Motivationslevel erhoehen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln.

          Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgruenden zunaechst gecancelt. Statt dessen wurde auf einer zusaetzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Testbezirk als Pilotprojekt eine Hotline (0,69 Pf / Minute Legion) fuer kurzfristige Weihnachtswuensche, sorry X-mas Requirements, einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhoehen.

          Durch ein ausgekluegeltes Management Information System (MISt) ist auch Benchmark-orientiertes Controlling fuer jedes Private-Schenking-Center moeglich. Nachdem ein neues Literatur-Konzept und das Layout-Format von externen Consultants definiert wurde, konnte auch schon das diesjaehrige Goldene Buch (Golden Book Release 99.1) erstellt werden. Es erscheint als Flyer, ergaenzt um ein Leaflet und einen Newsletter fuer das laufende Updating. Hochauflagige Lowcost-Giveaways dienen zudem als Teaser und flankierende Marketingmaßnahme.

          Ferner wurde durch intensives Brain Storming ein Konsens über das Mission Statement gefunden. Es lautet "Let's keep the candles burning" und ersetzt das bisherige "Frohe Weihnachten". Santa Claus hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate-Redesigns, akzeptierte aber letztlich den progressiven Consulting-Ansatz und würdigte das Know-how seiner Investor-Relation-Manager.

          In diesem Sinne noch erfolgreiche X-mas Preparations für das Jahr 2000.
          WarpJunkie

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            #6
            Da magst du ja vielleicht Recht haben, ich habs nur langsam "dicke" im eigenen Land nichts oder nur wenig zu verstehen weil kaum einer sich in seiner Landessprache(Deutsch) richtig äusern kann bzw. wenn er das tut er noch nicht mal richtig weiss was er da sagt.
            Ich arbeite in einem Krankenhaus, und wenn du von ärtzlicher Seite teilweise mit 3 Sprachen konfrontiert wirst ist das ganz deprimierend wenn du nicht weist was dir dein gegenüber erzählt.

            boeri
            Träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum !

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              #7
              Ja, also ich kann da WarpJunkie nur völlig recht geben. Auch ich habe nicht grundsätzlich was gegen Englisch oder andere Sprachen. Ich lese auch Bücher(z.B. ST-Bücher) im englischen Original oder schaue mir englische Filme in der Originalsprache an. Das finde ich in dem Rahmen auch ganz OK. Was mich stört ist eben die Vermischung in der deutschen Sprache und die sinnlose Anwendung solcher Wörter.

              Das, was Boeri anspricht ist aber ein anderes Problem. Da geht es nicht um "Anglizismen", sondern um Fachsprachen oder richtigen Fremdsprachen. Ich weiß nicht, ob du mit drei verschiedene Sprachen jetzt Verwendung von Wörter aus drei verschiedenen Sprachen(beispielsweise Griechisch, Latein, Englisch) meintest, oder dass die Ärzte ihre Landessprachen statt Deutsch sprechen.
              Also, zu dem Thema sehe ich das ein wenig anders. Also, wenn es um Fachsprache geht, dann ist wirklich die Gefahr groß, dass ein Außenstehender nichts davon versteht(in diesem Fall jemand ohne Medizinstudium), doch im Berufsalltag ist es in einigen Bereichen notwendig eine Fachsprache zu verwenden, um zum einen international verstanden zu werden, aber zum anderen sind Fachbegriffe oft auch präziser als die deutsche Übersetzung und es wäre dann vielleicht ein wenig zu umständlich für alles deutsche Wörter zu finden. Das Problem bei den Fachsprachen ist natürlich, wenn Außenstehende dazu kommen, die die Bedeutung nicht verstehen. Da gibt es schon häufig Leute, die sich dann irgendwie wichtig vorkommen wollen, wenn sie in ihrer Fachsprache bleiben, anstatt es dem Außenstehenden in allgemein verständlichem Hochdeutsch zu erklären.

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                #8
                Oft ist es ja eigentlich eher die Tatsache, dass man sich für die mageren Inhalte schämt und es künstlich aufblasen muss, oder warum sind viele Werbebotschaften die sich pseudo- oder echter englischer Ausdrücke bedienen eigentlich total hohl und schwach auf der Brust? Sowas nennt man auch Euphemismus (=beschönigende Aussage, etwa die tollen neuen Berufsprofile (beinahe hätte ich Job... geschrieben ).... wie "Raumpflegerin" statt Putzfrau usw. niemals bewusst gelogen aber eben hart gesucht bis etwas schöner klingendes da steht, obwohl man es auch mit dem herkömmlichen Wort hätte sagen können)

                Darum sage ich: Anglizismen und Denglisch sind Bäh, Pfui, Agglärx!
                »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                  #9
                  Ja, das stimmt schon, man kann auch die deutsche Sprache aufblasen und lächerlich machen, ohne überhaupt einen englischverwandten Begriff zu verwenden .

                  Naja, ich denke das, was du gesagt hast, ist wohl der Sinn dieser Anglizismen oder englischklingenden Phantasiewörter. Leider merken es die meisten erst recht spät, dass hinter dem tollen Namen hauptsächlich nur heiße Luft ist.

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