Ossi - Wessi Konflikt!

[boyonthemoon]

Ich, der nur ca.2 Jahre als Ossi aufgewachsen bin, bin stolz, ein Ossi zu sein!
Ich finds aber schade, dass nen Haufen Leute innen Westen ziehen!!!

PS: Das beste DDR Produkt ist der Trabi, denn der fährt immernoch

[Spocky]

Ich bin ein Wessi, aber ich habe überhaupt keine Probleme mit den Ossis. Ich war mal mit einer aus dem Osten zusammen und habe in der Zeit sehr viele Freunde dort drüben gefunden. Ich bin mit fast jedem dort drüben prima ausgekommen und ich denke, das sollte auch für alle anderen möglich sein. Wir haben schon genug Probleme, da müssen wir uns erst Recht nicht gegenseitig auch noch hassen.

[Largo]

Inzw. habe ich überall das in Geschichte gelernt und finde es sogar schade, dass es Deutschland und Österreich gibt. Ich sehe selbst diese beiden Länder als ein Volk.

Ich sehe das genauso wie Du. Österreich und Deutschland gehören zusammen wie Brüderchen und Schwesterchen. Mir fallen nur sehr wenige Beispiele ein, wo es zwei (oder mehr) Staaten gibt, in denen die Bevölkerungsmehrheiten identisch sind. Ich denke dabei an die Flamen (Bevölkerungsmehrheit in den Niederlanden und Belgien) und an die Koreaner. Kleinere Staaten haben größere Probleme, ihre Kultur (z.B. Sprache) gegenüber ihren Nachbarn zu verteidigen, sodass ein gemeinsamer deutscher Staat aus meiner Sicht wünschenswert wäre. Damit will ich allerdings nicht die Souveränität von Österreich infrage stellen. So radikal bin ich dann doch nicht.
Andererseits wird es interessant sein zu beoabachten, in welche Richtung sich eine andere "deutsche" Kultur entwickeln wird.

Zum eigentlichen Thema:
Ich beobachte ebenfalls eine Annäherung zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen. Besonders unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen spielt das Ost-West-Schema wenn überhaupt nur eine geringe Rolle - was sicher auch daran liegt, dass junge Ost-Deutsche und West-Deutsche zu großen Teilen eine gemeinsame Sozialisation genossen haben.
Allerdings gibt es meiner Ansicht nach weiterhin größere Mentalitätsunterschiede besonders bei den älteren Deutschen in Ost und West. Ich beobachte sehr oft, dass Westdeutsche in der Tendenz unverbindlicher sind und stärker auf Äußerlichkeiten achten. Das soziale Miteinander läuft bei Westdeutschen irgendwie geschäftsmännischer und routinierter ab. Ostdeutsche schätze ich dagegen als freundlicher und ehrlicher ein. Um ein kleines Beispiel zu nennen: Ich habe mit meiner Schwester vor einigen Monaten gemeinsam einen Schneemann gebaut. Als wir fertig waren, kam ein (uns fremder) alter Mann zu uns und und gab uns eine Möhre für den Schneemann. Mitten in der Großstadt - Einfach so. Solche Begegnungen gibt es im Westen vermutlich nicht so oft.
Natürlich kann es sein, dass meine Wahrnehmung verzerrt ist - etwa dadurch, dass ich selber Ostdeutscher (Ober-Sachse) bin.

[Sukie]

Ach herrgott, der Ossi-Wessi Konflikt ^^ LOL, solange man immernoch davon spricht, wird er auch weiter existieren.

Ich bin gebuertiger Sachse und habe dort auch bis zum Abi gelebt. Danach bin ich nach Amerika als Au pair gegangen, wo ich schleunigst aufgrund anderer deutscher Au Pairs meinen Dialekt abgelegt habe.

Nach meinem Au pair Jahr bin ich zum Studieren nach Køln gezogen. Schon allein aus dem Grund, dass es in Ostdeutschland einfach mager mit gutbezahlten Nebenjobs aussieht.

Ich persønlich habe nie schlechte Erfahrungen gemacht, aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich meien herkunft selber mit Humor sehe. Wenn dann so Sprueche kommen, wie: Oi, Goldketten hattet ihr da nicht. Sag ich: nø, bei uns was alles aus Pappe, sogar die Autos. Schon ist man aus dem Schneider. Denn man bietet einfach keine Angriffsflæche, wnen man noch einen Spruch oben drauf zu setzen weiss.

Was dne Rechtsradikalismus betrifft muss ich leider zustimmen. Bei uns in Sachsen rennen leider sehr viele Leute mit einer extrem rechten Einstellung herum. Aber ich versuchs auch nachzuvollziehen. Leider ist die Jobperspektive im Osten nicht so gut und viele Leute suchen sich einfach Sicherheit in einer Gruppe. Leider meistens in der flaschen. Auch die Bezahlung ist im Osten tw schlechter.

Andernseits...wieso beschweren. man kann flexibel sien und wo anders arbeiten oder studieren. Hab ich ja auch gemacht.

Ich als Wessi Ostborn fuehle mich in *Westdeutschland* pudelwohl. Meine Eltern, die Ossi Ostborns wettern zwar shcon gernmal ueber westdeutsche Arroganz und Oberflæchlichkeit, aber ich seh da drueber weg, denn ich weiss, dass es nicht so ist.

[Sandswind]

Ich sehe das genauso wie Du. Österreich und Deutschland gehören zusammen wie Brüderchen und Schwesterchen.

Das dürften viele (wenn nicht fast alle) Österreicher anders sehen. In Österreich lebt man sehr gut mit der eigenen Staatlichkeit und hat sich auch mit den historischen Gegebenheiten arrangiert - man wurde ja 1938 besetzt...

Was die Ost-West-Problematik angeht: Ich sehe schon noch Mauern. Viele hängen an Klischeevorstellungen fest, andere wollen sich davon gar nicht lösen. Solange noch regelmäßig und bewußt Statistiken für Ost- und Westdeutschland gesondert aufgeführt werden, wird sich das auch nicht ändern. Man wird akzeptieren müssen, daß es (sowohl in Ost als auch in West) Regionen geben wird, in denen die Arbeitslosikeit höher und die Bevölkerungsdichte geringer ist. Das sollte man nicht immer auf Ost und West reduzieren und auf beiden Seiten meinen, mit der Mauer wäre alles besser.

[Spocky]

Ossi Ostborns

Leider haben deine Eltern bei vielen Leuten im Westen Recht, da sie sie wirklich oft sehr arrogant den Ossis gegenüber auftreten, zumindest in ländlichen Gegenden.

Köln ist da schon wieder anders, da gibts ja sogar nen Ossi-Laden

[Sandswind]

Leider haben deine Eltern bei vielen Leuten im Westen Recht, da sie sie wirklich oft sehr arrogant den Ossis gegenüber auftreten, zumindest in ländlichen Gegenden.

Ich glaube, die Vorbehalte gibt's auf beiden Seiten. Und beide sind überflüssig.

[Spocky]

Da hast du mit Sicherheit Recht. Ich persönlich bin aber immer freudig angenommen worden bei den Menschen im Osten. Wenn ich da an manche Kommentare meiner Oma über meine Ex denke, da könnt ich echt kotzen

[succo]

Man, wo habt ihr denn den alten Konflikt wieder ausgegraben?

Das dieser Konflikt auch ein Generationsproblem ist, kann ich auch nur unterschreiben. Und es stimmt auch, dass man wenn man so wie ich noch in der DDR groß geworden ist, man einfach oft schnell beleidigt ist, das aber meistens auch nicht grundlos.
Es ist halt einerseits diese Weigerung vieler Westdeutscher sich auch nur ansatzweise mit dem Thema DDR zu beschäftigen, andererseits den Leuten immer erzählen zu wollen, wie sie früher die Wäsche aufgehängt haben. Es wird da immer wieder vergessen, dass die Menschen, die die DDR noch aus eigenen Erleben kennen zwei Realitäten erlebt haben und deshalb auch beurteilen und vergleichen können. Das viele Menschen im Westen auch im 16. Jahr der Einheit immer noch glauben, die Ostdeutschen wüssten genauso wenig über den Westen wie sie über die DDR, nervt mich da mit am meisten.
Auch die Ignoranz der geschichtlichen Rolle der DDR verursacht mir viel Unbehagen. Es kann ja irgendwie nicht sein, dass man der Generation, die damals für ganz Deutschland die Kriegschuld an die Sowjetunion zahlen musste, heute im wiedervereinigten Deutschland ihre Rente vorwirft.

Das Thema Rechtsradikalismus ist übrigens gar nicht mal so neu hier und nicht allein mit der Arbeitssituation zu erklären. Ihr müsst bedenken, dass Rechtsextremismus auch eine Form war gegen dass DDR-System zu rebellieren und deshalb auch schon vor der Wende recht stark ausgeprägt war. Dresden war in der Beziehung z.B. schon lange vor der Einheit teilweise ein recht unangenehmer Ort.

Das sich die Mentalität der jungen Generation immer mehr angleicht, kann man im positiven und negativen Sinne beobachten.
Die Jugend im Osten würde heute als offener und selbstbewusster beschreiben, aber oft auch als egoistischer und oberflächlicher.
Viele hier, die heute Möglichkeiten nutzen, die viele DDR-Bürger nie hatten (studieren, Auslandsaufenthalte) denken meist, sie sind einfach nur für cleverer als „die“ damals. Sie ahnen ja oft nicht mal ansatzweise, was sie der Wende alles zu verdanken haben und vor allem den Menschen, die sie herbeiführten.

Also, die vielbeschriebene, typische „Wessiarroganz“ gibt es eigentlich gar nicht. Es gibt da eher eine typische Arroganz bei Leuten, die glauben, dass sie eine genetisch überlegene Spezies sind, nur weil sie in einem Land leben, in dem es 1000 Schokoladensorten zu kaufen gibt.

[Mr.Viola]

Inzw. habe ich überall das in Geschichte gelernt und finde es sogar schade, dass es Deutschland und Österreich gibt. Ich sehe selbst diese beiden Länder als ein Volk.

Dieses Statement ist zwar schon etwas älter, aber ich als Österreicher kann dem eigentilch schon zustimmen. Ich finde es zwar nicht schade dass Österreich ein eigener Staat ist, aber dass sowohl wir Österreicher als auch die Deutschen ein Volk sind, sehe ich genau so. Deshalb finde ich es auch lachhaft, dass es hier in Österreich immer wieder Leute gibt, die sich dafür einsetzen dass "Österreichisch" als offizielle Landessprache eingeführt wird und es eine "Österreichische" Schrift geben soll. Bzw. mich stört es gar nicht, auch als Deutscher bezeichnet zu werden.
Aber wie Sandswind schon schrieb, gibt es sehr viele Österreicher die überhaupt nichts mit Deutschland zu tun haben wollen. Das hat wohl geschichtliche Gründe, denn Österreich hat es 1945 gut verstanden in die Opferrolle von Hitler-Deutschlands Aggression zu schlüpfen. Klar war dies am 12. März 1938 (das jährt sich ja heute) ein Einmarsch seitens der Deutschen, aber sehr viele Österreicher waren damals nicht abgeneigt gegegn den Anschluss.
Aber heute besteht doch eine große Rivalität zwischen den beiden Ländern. Da neckt man sich doch ganz gerne. Auch ich habe mich gefreut wie zuletzt die deutsche Fussballmannschaft in Italien verloren hat. Aber das ist ja nicht böse gegenüber Deutschland.

[Spocky]

Es ist halt einerseits diese Weigerung vieler Westdeutscher sich auch nur ansatzweise mit dem Thema DDR zu beschäftigen, andererseits den Leuten immer erzählen zu wollen, wie sie früher die Wäsche aufgehängt haben. Es wird da immer wieder vergessen, dass die Menschen, die die DDR noch aus eigenen Erleben kennen zwei Realitäten erlebt haben und deshalb auch beurteilen und vergleichen können. Das viele Menschen im Westen auch im 16. Jahr der Einheit immer noch glauben, die Ostdeutschen wüssten genauso wenig über den Westen wie sie über die DDR, nervt mich da mit am meisten.
Auch die Ignoranz der geschichtlichen Rolle der DDR verursacht mir viel Unbehagen. Es kann ja irgendwie nicht sein, dass man der Generation, die damals für ganz Deutschland die Kriegschuld an die Sowjetunion zahlen musste, heute im wiedervereinigten Deutschland ihre Rente vorwirft.

Ja, damit hast du absolut Recht. Was die Wessis halt auch nervt ist, dass sie immer noch ihren Soli zahlen müssen, obwohl die CDU/CSU 1990 versprochen hatte, dass es keine Steuererhöhung bräuchte, um die Wiedervereinigung zu finanzieren

[Ford Prefect]

Was mich an der Finanzdebatte immer stört ist, dass nur auf die Höhe der Transferleistungen West nach Ost geschaut wird und es dann heißt, der Osten hat ohne Gegenleistung 1,2 Billionen Euro von uns bekommen und will immer mehr haben. Skandal! Dabei darf man aber nicht vergessen, wie viel von den Transferleistungen wieder in den Westen in Form von Aufträgen und Konsumausgaben zurückfließt. Vor allem in den Jahren direkt nach der Wiedervereinigung. Die westdeutsche Wirtschaft bekam 15 Millionen neue Konsumenten dazu sowieso unzählige Investitionsaufträge. Die Unternehmen haben unglaublich davon profitiert und profitieren immer noch davon.

Infolge dieses Zuwachses im verfügbaren Volkseinkommen West refinanziert sich der Nettotransfer hochgradig partiell aus dem zusätzlichen westdeutschen Steuer- und Abgabenvolumen und aus fiskalischen Minderausgaben für die verminderte westdeutsche Arbeitslosigkeit.
Das DIW gab im Jahre 2000 bekannt, dass die Transfers eine anhaltend positive Rückwirkung auf die Niveauhöhe des westdeutschen Sozialprodukts von plus 6 bis 7 % im Jahr haben

Linky

In diesem Sinne darf man den zu leistenden Solizuschlag (den, um das noch einmal klarzustellen, alle deutschen Arbeitnehmer zu zahlen haben) auch als Subventionen an die Westdeutsche Wirtschaft verstehen.

[I_are_Daxter]

Die wiedervereinigung hat meiner Meinung nach nur die Ostfriesen entlastet, weil wir jetzt die Ossis haben
Desshalb auch immer die Stichelein .. immer nur Ostfriesenwitze wäre auch auf Dauer zu langweilig gewesen, da kamen die Ossis grade zur rechten Zeit ..
Im großen und ganzen ist das Thema Ossi/Wessi glaub ich auch gegessen ...
Reibereien entstehen wohl am ehesten an gewissen Punkten wo eine Ballung von Zuwanderung entsteht ...
Kenn ich hier aus der Umgebung, weil durch 2 Kasernen und eine Ausbildungseinrichtung eine irrsinnige Zuwanderung von Ossis statt gefunden hat und immer noch stattfindet ... im großen und ganzen nicht schlimm, aber der Mensch ist nunmal ein komisches Tier und hier auf dem Lande sowieso ..
dazu kommt dann noch, daß durch die Ausbildungseinrichtung auch noch grade der ganze Schrott hier angespühlt wird, wo man im Osten wohl froh war, als die gegangen sind ... meistens Kriminelle, Nazis, Schwererziebare und sonstige für den Arbeitsmarkt unbrauchbare ... oft sind die auch alles auf einmal ... und irgendwie bleiben die nach Abschluß/Abbruch der Lehre dann hier kleben ...
Ich beschäftige bei mir im Laden auch so einen (allerdings hat den der Bund hier stranden lassen ) der kommt aus Thüringen, daß ist noch erträglich und Hochdeutsch kann er auch schon

[QDataseven]

Ja, damit hast du absolut Recht. Was die Wessis halt auch nervt ist, dass sie immer noch ihren Soli zahlen müssen, obwohl die CDU/CSU 1990 versprochen hatte, dass es keine Steuererhöhung bräuchte, um die Wiedervereinigung zu finanzieren

ja die alte laberbacke kohl & co
jo nur abzocken abzocken und selber fett in die eigene tasche kassieren,
das geld, das ist Gott siehe kirche.

und dazu kommt man will ja noch eine soli für die krankenkassen beiträge ....kotz kotz ...würg....


also jeder der noch ossi wessi denkt ist dumm und krank.
es gibt nur ein Deutschland und nix anderes.
es heisst du bist doitschland nix du bist de ossi du bisch der weschi.

aber solange die politik sich dumm und dämmlich damit labert und
mimiliarden an gelder durchs lang hin und her geschoben werden
solange, werden die politiker die führer des deutschen volkes nur wessis und ossis sehen.

aber ist das nicht auch die schuld es volkes?

nur jammern und meckern und alles von sich schieben.

wo ist den der stolz? wo ist den die made?
also made in germany?!

ein volk und basta,
das ewige geblübere ossis und wessis sit ien fach nur krank.

[Sandswind]

ja die alte laberbacke kohl & co
jo nur abzocken abzocken und selber fett in die eigene tasche kassieren,
das geld, das ist Gott siehe kirche.

und dazu kommt man will ja noch eine soli für die krankenkassen beiträge ....kotz kotz ...würg....

Ich bin immer wieder beeindruckt von solchen fundierten, scharfsinnigen und vor allem pointiert formulierten Beiträgen. Scharfzüngigkeit vom feinsten!