Zitat von Tibo
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....Es gibt sicher auch Anhänger der Menschenrechte, die sagen sie seien aus christlich-jüdischer Tradition heraus und im Geiste dieser Religion entstanden.
Ich bin gläubig und sage diese Worte sind von Menschen erfunden.
Die Menschenrechte wurden von den Mächtigen ersonnen und niedergeschrieben, dass sie moralisch gut sind ist nicht erwiesen. Wer sie bricht wird in unserer Welt als Schurkenstaat und Irrer von Teheran beleidigt.
Das gilt auch für die zehn Gebote.
Ja das macht man dann in Den Haag.
Ich bezweifle aber, dass die Katholische Kirche den Nahen Osten oder sonst eine Region der Welt in Brand setzt, nur weil dort viele Leute nicht getauft sind.
Doch mir sind die Konsequenzen aus der Zeit des Faschismus bekannt. Eine davon ist die Aussöhnung mit dem Erbfeind und 70 Jahre Frieden in Westeuropa.
Ja, aber darum geht es mir nicht. Ich meinte ein in deinen Augen asoziales Ar... zu sein, kann moralisch völlig in Ordnung sein, wenn es keine absolute Moral gibt.
Weil Kulturen auch von außen zerstört werden können. Oder sie kann ihre Anhänger verlieren, weil sie nicht mehr zeitgemäß ist.
Nicht mehr zeitgemäß: Schlechtes "Mitgliedermangement" durch die Gruppe der "Besseren"; im schlimmsten Fall hat man den Fortschritt, der dies auslöste, sogar selbst in Auftrag gegeben. Wie die Gruppen der Besseren sich in diesem Fall mit aller Macht wehren, sieht man schön bei vielen Religionen in unserer Zeit und auch schon davor: Die Linie wird "oben" entschieden und die Basis ignoriert (katholische Kirche), man instrumentalisiert Gewalt (islamische Extremisten), schottet den zeitgemäßen Einfluß ab (diverse, darunter viele Sekten) - und der wahrhaft Gläubige muß dann folgen Mitgliederschwund gibt's zum Glück trotzdem.
Ich meine die reale Gesellschaft, hätte ich den Entwurf gemeint, hätte ich das auch so formuliert.
Ich lehne Gleichheit nicht perse ab. Sie ist ein Mittel zum Zweck. Und Gleichheit ist nicht dasselbe wie Gerechtigkeit. Oft wäre es höchst ungerecht Menschen gleich zu behandeln.
Ich lehne Gleichheit nicht perse ab. Sie ist ein Mittel zum Zweck. Und Gleichheit ist nicht dasselbe wie Gerechtigkeit. Oft wäre es höchst ungerecht Menschen gleich zu behandeln.
....Auch das stimmt nicht, es kann mir zum Vorteil gereichen die Menschenrechte zu missachten, sie durchzusetzen kann mir schaden gerade wenn ich Menschenhändler bin.
Das Problem ist vielmehr die Doppelmoral, wenn entweder er selbst sich als was darstellen will, daß er nicht ist, oder eine Gruppe der "Menschenrechtsanhänger" Artikel 11.2 aussen vor lassen und den Menschenländer in ein Land entführen, in dem er für seine Taten bestraft werden kann und das dann dort auch forcieren.
Wichtige gemeinsame Punkte, die Religion und Menschenrechte haben sind, dass sich Leute hingesetzt haben und nachdachten, wie man Regeln etabliert, die das Zusammenleben der Menschen verbessert. Manche wie Jefferson berufen sich auf Gott, andere nicht. Das macht die Regeln nicht wahrer und das macht die Intention der Regelerfinder auch nicht edler.
Zitat von Thomas Jefferson
Obendrein werden viele Gläubige verschiedener Religionen den menschlichen Ursprung ihres Glaubens vehement leugnen.
Und Regeln sind nicht "wahr". Das ist ein Problem von Religionen - der wahre Glauben, der wahre Gott usw. Regeln sind praktikabel oder nicht, lösen ein Problem oder nicht, sind deutlich oder nicht, sind zeitgemäß oder nicht usw. - darum wachsen die meisten "staatlichen Regelwerke" mit der Zeit immer weiter an, und das ist in dem Fall auch kein Problem: Die Regeln sind von Menschen gemacht und werden halt mit der Zeit mit neuen Situation konfrontiert oder mit vorher nicht ausformulierten Sonderfällen - da wird reagiert und ergänzt.
Im Glauben geht das nicht - da würde jede Änderung einer meta-phyisischen, allmächtigen Entität ans Bein pissen und sagen: "Bist doch allwissend, hätteste doch vorher wissen müssen!" Das würde viel leichter werden, wenn da auch von deiner offizieller Seite deiner Linie mit dem "sind auch von Menschen gemacht" gefolgt würde. Nur: Wenn die auch von Menschen gemacht sind, warum dann dran glauben? Wo ist dann der besondere Kick, der den Gläubigen besser macht und ihm das Paradies nach dem Tod garantiert? Und he - das hat sich dann ja auch ein Mensch ausgedacht!
Also: Wenn man eine Menge altertümlicher Regeln hat, die sich auch noch widersprechen, und einen Satz zeitgemässerer, von denen die Altertümlichen auch noch teilweise behaupten "die habt ihr so nur wegen unserer Religion" und die auch noch flexibler geändert werden können - warum denn dann dem altertümlichen Kram folgen, der auch noch lückenweise Genehmigungen für Mord und Hetze enthält? Weil die Erde eh überbevölkert ist ?
Du hast weiter oben nach der Legitimierung der Menschenrechte gefragt - die ist ganz einfach: Sie sind von Menschen für Menschen. Wir bestimmen über uns selbst und nicht irgendeine erlogene meta-phyisische Entität - das ist Bewusstsein. Die Menschenrechte machen auch klar, daß wir selbst unsere Gegner sind, und ebenfalls nicht irgendeine meta-physische Entität. Wenn dir der Unterschied nicht klar wird, weil du in deinem sehr liberalen Religionsverständnis mit der "sind ja auch von Menschen gemacht"-Haltung übersiehst, daß dies genau der Punkt ist, in dem sich Religionen eben als stärker und den "nur" von Menschen gemachten Regeln überlegen sehen, tut's mir leid. Dann wird dir hoffentlich ein religiöser Eiferer erklären, was "Glauben" ausmacht
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