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@ 3of5: Bei wenigen Merkmalen macht es ja noch Sinn, eine Einteilung nach nicht vorhanden zu machen, wie beispielsweise bei "ungerade", wo es eben nur zwei Möglichkeiten gibt und das "un" somit eindeutig bestimmbar ist.
Bei Indeterministisch kann aber trotzdem ein Teil vorgegeben sein und ein Teil frei wählbar. So macht es natürlich einen Unterschied, ob die Naturgesetze alles vorgeben, ob sie einen starren Rahmen vorgeben, der wenige Entscheidungen zulässt, oder ob der Rahmen weniger starr ist und sehr viel zulässt, oder ob mittels Chaostheorie fast alles möglich ist.
Bei Nichtdeutschen gibt es aber sehr deutliche Unterschiede zwischen EU-Ausländern, die praktisch dieselben Rechte haben und Menschen aus entfernteren Gebieten, denen diese nicht zustehen.
Mal an die Allgemeinheit: Meine Frau brachte zu dem Thema folgende Frage auf: Wie sieht es denn beim Determinismus mit der Stochastik aus? Gibt es da nur noch die Wahrscheinlichkeit 1, nur dass wir die nicht kennen und es somit scheinbar geringere Wahrscheinlichkeiten gibt?Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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Zitat von Dessler Beitrag anzeigenDoch. Wenn der Richter an Determinismus glaubt. Denn dann hat es halt so kommen müssen, und wenn ich den Kerl nicht umgenietet hätte, hätte ihm das auch nichts genutzt, denn dann hätte ihn einfach irgendwas anderes um die Ecke gebracht. Wie will der Richter mich aber dafür bestrafen, dass ich nur Werkzeug der Vorsehung war? Bäh.
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Unser Gehirn
Das menschliche Gehirn ist das komplexeste mir bekannte Objekt im Universum. Als Laie kann ich selbstverständlich nur vergleichsweise oberflächlich hierüber sprechen, doch freundlicherweise ließ mir Dannyboy vor einiger Zeit einen Artikel von Wolf Singer (Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt) zukommen, der auf einen Festvortrag basiert, der 2005 auf der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Rostock gehalten wurde. Leider funktioniert der Link zur PDF-Datei von Wolf Singer nicht mehr, daher werde ich hier auf Zitate verzichten.
Unsere Intuition verleitet uns zu der Annahme, es müsste eine zentrale Instanz die Organisation im Gehirn steuern – ja unser bewusstes ICH repräsentieren. Dies liegt vermutlich darin begründet, dass unser Denken an eine mesokosmische Welt angepasst ist, in der wir es überwiegend mit linaren Systemen zu tun haben, die einer starken Kausalität unterliegen und hart determiniert sind. Solche Systeme sind prognostisierbar und somit berechenbar. Diese Kenntnisse ermöglichten es uns Menschen Technologie zu entwickeln.
Nichtlineare, hochkomplexe Systeme, die einer schwachen Kausalität unterliegen und weich determiniert sind, sind aber schwerlich berechenbar und daher nicht prognostizierbar. Für unsere Intuition ist die hochkomplexe Dynamik nichtlinearer Systeme nicht greifbar. Dies trifft insbesondere auf unser Gehirn zu. Man stelle sich ein Orchester ohne Dirigenten vor, welches im Gleichtakt, selbstorganisierend, die verblüffendste und komplexeste Symphonie in harmonischer Schönheit mit Bravour spielt.
Wie ist dies möglich? Magie? Das glaube ich nicht. Unser Gehirn scheint auf ganz natürliche Weise zu funktionieren. Natürlich kann ich keine detaillierte Beschreibung der hochkomplexen neurologischen Prozesse schildern, doch basieren diese meines Wissens auf Natrium- u. Kalium-Ionen und Neurotransmitter.
Der Experte WOLF SINGER spricht von Entscheidungen, die durch „verteilte Prozesse“ im Gehirn hervorgerufen werden. Offenbar kann unser distributiv arbeitendes Gehirn die Prozesse zusammenfügen und so Bilder erkennen oder Entscheidungen fällen.
Die Wahrnehmung erfolgt nicht zentral, sondern distributiv in verschiedenen Teilen des Gehirns, die parallel Teilaspekte der Wahrnehmung verarbeiten.
Diese nichtlinearen Prozesse lassen sich als hochdimensionale Prozesse beschreiben. Die distributiv kodierten Informationen werden durch Gleichtakt zu kohärenten Mustern zusammengefügt. Für die Synchronisationsphänomene bedarf es also keiner zentralen Instanz, sondern sie werden durch Gleichtakt paralleler Prozesse realisiert. Der Gleichtakt kann aber auch gestört sein, was möglicherweise die Ursache einer psychischen Erkrankung ist.
Eingangs hatte ich schon erwähnt, dass unser Gehirn das komplexeste, bekannte Objekt im Universum ist. Daher sind wir auch weit davon entfernt, bereits alles darüber zu wissen. Dieses dynamische Geflecht – unser Gehirn – unterscheidet sich sehr von linearen Systemen, die uns aus unserer Erfahrungswelt bekannt sind. Unser Gehirn kann laut Singer als hochdimensionaler Zustandsraum beschrieben werden. Dies erinnert mich ein wenig an die hochdimensionalen Räume der Quantenmechanik. Anstelle einer „magischen“ zentralen Instanz finden wir ein hochdimensionales Erregungsmuster. Dies ist auch der Grund, warum wir einen Film oder eine TV-Serie beim ersten Mal immer anders erleben als in der Wiederholung.
Unser neuronales Netzwerk erscheint mir wir ein hochkomplexes, dynamisches „Gewebe“. Darin gibt es keine zentrale Instanz, sondern ein strukturiertes Erregungsmuster, welches durch einen hochdimensionalen Zustandraum definiert werden kann. Unser bewusstes ICH ist keine zentrale Instanz im Gehirn – es ist das Gehirn. Die Kreativität erwächst aus der hochdimensionalen Komplexität. Hochkomplexe, dynamische und nichtlineare Systeme haben gegenüber linearen Systemen einen geradezu astronomischen Vorteil in der Informationsverarbeitung. Nur die hinreichende Komplexität eines nichtlinearen Systems ermöglicht die erforderliche Flexibilität, die uns als menschliche Wesen ausmacht.
Diese Erkenntnis mag befremdlich erscheinen, denn unsere natürliche „Intuition verführt zu Illusion“. Aufgrund unserer Intuition fällt es uns außerordentlich schwer, komplexe, nichtlineare Systeme zu verstehen, da ihre Dynamiken nur eine schwache Kausalität aufweisen. Dies gilt insbesondere für das hochkomplexeste uns bekannte Gebilde überhaupt. Die hochkomplexen Prozesse in unserem Gehirn bleiben uns also naturgemäß „verborgen“ und so erscheinen sie uns wie „Magie“.
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Zitat von Spocky Beitrag anzeigen@ 3of5: Bei wenigen Merkmalen macht es ja noch Sinn, eine Einteilung nach nicht vorhanden zu machen, wie beispielsweise bei "ungerade", wo es eben nur zwei Möglichkeiten gibt und das "un" somit eindeutig bestimmbar ist.
Bei Indeterministisch kann aber trotzdem ein Teil vorgegeben sein und ein Teil frei wählbar. So macht es natürlich einen Unterschied, ob die Naturgesetze alles vorgeben, ob sie einen starren Rahmen vorgeben, der wenige Entscheidungen zulässt, oder ob der Rahmen weniger starr ist und sehr viel zulässt, oder ob mittels Chaostheorie fast alles möglich ist.
Die meisten Indeterministen dürften aber eine Welt vor Augen haben, in der es zwar strenge Naturgesetze gibt - eben wie in unserer Welt - in der aber auch regelmäßig echte Zufälle passieren, die für die Makroebene so relevant sind, dass sie als Grundlage menschlicher Freiheit in Frage kommen.
Jedenfalls ist Indeterminismus einfach die Negation von Determinismus und insofern ein absolut harmloser Begriff.
Bei Nichtdeutschen gibt es aber sehr deutliche Unterschiede zwischen EU-Ausländern, die praktisch dieselben Rechte haben und Menschen aus entfernteren Gebieten, denen diese nicht zustehen.
Mal an die Allgemeinheit: Meine Frau brachte zu dem Thema folgende Frage auf: Wie sieht es denn beim Determinismus mit der Stochastik aus? Gibt es da nur noch die Wahrscheinlichkeit 1, nur dass wir die nicht kennen und es somit scheinbar geringere Wahrscheinlichkeiten gibt?
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@ Halman
Ein anderer Spezialist auf diesem Gebiet, der interdisziplinär arbeitet, ist
Thomas Metzinger ? Wikipedia
Vor ~20 Jahren habe ich mich mal durch Teile seiner Habilitationsschrift gewühlt.Slawa Ukrajini!
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