Amoklauf in Erfurt - Kommt jetzt Littleton zu uns?

[Narbo]

Das dumme ist lediglich, dass der Staat das Monopol hat, Mord im Auftrag des Staates zu legitimieren. Als Privatperson ist es mir verboten; auch wenn die Tat angemessen ist/wäre. Somit wird hier eine doppelte Moral herangezüchtet, die eine Unzufriedenheit des Bürgers (mit Griff zur Schrott?) verursacht.

[Dax]

Original geschrieben von Narbo
Das dumme ist lediglich, dass der Staat das Monopol hat, Mord im Auftrag des Staates zu legitimieren. Als Privatperson ist es mir verboten; auch wenn die Tat angemessen ist/wäre. Somit wird hier eine doppelte Moral herangezüchtet, die eine Unzufriedenheit des Bürgers (mit Griff zur Schrott?) verursacht.

Der Staat hat das Monopol eben, Mord im Auftrag der nationalen Sicherheit (oder der von Bündnispartern) zu legitimieren, ich denk mal das hier führt zu ner Diskussion über Sinn und Unsinn der Wehrpflicht...ich halte sie für Unsinn

[Narbo]

Eigentlich meinte ich das nicht Aber als Privatperson will ich auch killen dürfen - net nur als Gefreiter.

"Alle Gewalt geht vom Volke aus"

[Dax]

Original geschrieben von Narbo
Eigentlich meinte ich das nicht Aber als Privatperson will ich auch killen dürfen - net nur als Gefreiter.

"Alle Gewalt geht vom Volke aus"

Selbstjustiz? Aber da gibts dann genug die das Missbrauchen

[Jack Crow]

Original geschrieben von Narbo
Das dumme ist lediglich, dass der Staat das Monopol hat, Mord im Auftrag des Staates zu legitimieren. Als Privatperson ist es mir verboten; auch wenn die Tat angemessen ist/wäre. Somit wird hier eine doppelte Moral herangezüchtet, die eine Unzufriedenheit des Bürgers (mit Griff zur Schrott?) verursacht.

Auch wenn ich da einen gewissen Sarkasmus vermute, ist die Aussage natürlich völliger Unfug. Das "Legitime Staatliche Gewaltmonopol" ist ja gerade eine existentielle Basis für jegliches (demokratisches) Staatswesen. Um Frieden und Sicherheit in einem Staat/ einer Gesellschaft zu ereichen, müssen die einzelnen Mitglieder ihr Potential auf Gewaltanwendung aufgeben. Selbst in einer Idealtypischen Konstruktion ist jedoch nicht davon auszugehen, daß dies auch jeder tut - daher braucht es eine Kontroll-/ Sanktionsinstanz, die die sicherheit garantiert. Dies ist der Staat - und zur Durchsetzung dieser Aufgabe benötigt er eben Zwangs-/ Gewaltmittel. Nur zu diesem Zwecke ist Anwendung von Gewalt legitim - daher ist theoretisch jegliches andere Gewalthandeln (das also nicht vom Staate ausgeht) automatisch illegitim.

[Narbo]

Natürlich war das reiner Sarkasmus Die Theorie ist mir bewusst und generell verwehrt sich die heutige Welt/Gesellschaft noch gegen die ideale Form des Zusammenlebens. Der Anarchie als selbstregulierendes System. Falls dies möglich ist, sind wir noch weit davon entfernt und müssen mit dem derzeitigen Modell leben. Es geht mir auch nicht um die Theorie, sondern um die praktische Umsetzung.

Ein gutes Stichwort wäre die Todesstrafe, aber das erspare ich uns allen besser

[Gene]

Original geschrieben von Narbo
Der Anarchie als selbstregulierendes System. Falls dies möglich ist, sind wir noch weit davon entfernt und müssen mit dem derzeitigen Modell leben. Es geht mir auch nicht um die Theorie, sondern um die praktische Umsetzung.

Nein, das ist - gelinde gesagt - nicht... richtig.

Das Volk hält sich sozusagen Politiker und machthabende Organe weil es selbst zu "faul" ist Gesetze zu beschließen und Recht durchzusetzen. Was heißt das also? Anarchie würde nur Chaos bringen, die Menschen würden nicht wissen, was sie wollen.

Liebe Grüße, Gene

[Narbo]

Ja, das Volk ist faul wurde aber auch in diese Richtung erzogen, weil man sich konsequent von den Bürgern distanziert. Zudem haben wir keine vom Volk legitimierte Verfassung, wie dies eigentlich sein sollte. Eine Neuregelung wie in Art 146 vorgesehen gab es nicht. Die Präambel der deutschen Verfassung (sinngemäss: "...das deutsche Volk gibt sich diese Verfassung...") ist somit eine Lüge.

Und wie ich bereits schrieb: Anarchie ist heute noch nicht praktikabel - die Zukunft kann aber anders aussehen!

[Harmakhis]

Narbo... Cool....

@Ross: ich finde das irgendwie abstoßend und pervers zu sagen, dass staatliches und politisches Töten normal ist. Das widert mich wirklich an diese Aussage.

Gewalt - vorallem staatliche - mag alltäglich sein, aber normal und akzeptabel ist sie deswegen noch lange nicht.

Der Staat möchte mit seiner Gewalt vielleicht die Gemeinschaft schützen, aber in den meisten Fällen - besonders in westlich-dekandenten Gesellschaften - schadet er ihr dadurch nur. Wie sollen wir Gewalt ächten(was jetzt von allen Fraktionen verlangt wird) und den nächsten Generationen friedliches, tolerantes und ein für Diskussionen und Kritiken offenes Zusammenleben beibrigen, wenn wir selber keine Kritik an unserem System zulassen und Probleme mit Gewalt lösen.
Wenn uns die Welt vorlebt wie die Diplomatie endgültig versagt hat(hätte sie das nicht, sehe es in Nahost und Afghanistan, usw. besser aus) und nur noch Drohungen, Sanktionen und Gewalt zur Lösung herangezogen wird, dann brauchen wir uns über den hohen Gewaltfaktor bei uns daheim an den Schulen usw. nicht zu wundern.

Unsere Politiker - die Verantwortlichen leben es uns vor. Und wir sind daran schuld, weil wir - wie es schon erwähnt wurde - zu faul und unmündig sind uns dieser Dinge, unserer eigen Zukunft anzunehmen.

Wenn ich so gerade an Politikunterricht und Thomas Hobbes denke, dann muss ich sagen, dass er wohl doch Recht hatte. Längst haben wir unsere Vernatwortung über uns eigenes Leben dem Leviathan vermacht und auch jedes Recht auf Kritik und Widerstand aufgegeben - zumindest 99% von uns.

Diese Attentäter und Gewalt wird es solange geben, wie sich unsere Gesellschaft nicht ändert, sich von ihren Wurzel, der Unterdrückung Schwächerer, lossagt und sich endlich an moralischen und ethnischen Werten und nicht dem Börsenkurs und der Machtgier der Politiker orientiert.

[garrakk]

Anarchie gibt es nicht und wird es niemals geben.

Mal Angenommen:
Q erscheint, schnippt mit dem Finger und alle Schußwaffen, Bomben etc. funktioneren nicht mehr. Was passiert dann ?
Es werden sich sofort wieder Strukturen bilden. Der einzelne kann sich nicht schützen also werden sich die Menschen in Gruppen zusammentun. Die starken werden die Bewacher die die weniger starken in der Gemeinschaft schützen. Somit sind wir wieder am Anfang. Logisch. Oder ?

[AsH]

Die starken werden die Bewacher die die weniger starken in der Gemeinschaft schützen

Hmm, ja das ist die freundliche Idee des Ganzen... aber, äh, was genau (außer Brot, Spucke und Nächstenliebe) verhindert denn, dass die Starken die Schwachen nicht be- sondern überwachen? Also, dass die Starken die Schwachen ausnutzen?
Ist das nicht mindestens ebenso "logisch", wenn du davon ausgehst, dass Geschichte selbstrepetitiv ist und Menschen nichts lernen?

[Nicolas Hazen]

Neue Enthüllungen zu Robert Steinhäuser

Nachdem bereits weitgehend bekannt ist, dass Robert Steinhäuser das gewaltverherrlichende Spiel "Counterstrike" spielte, und in Folge dessen bereits Maßnahmen von der Bundesregierung getroffen wurden traten nun weitere schockierende Details an den Tag !
Es wurde bekannt, dass Steinhäuser regelmäßig bei McDonalds aß und ferner im Besitz mehrerer Jacken war. In seltener Einmütigkeit erklärten sowohl Vertreter von CDU und SPD dass man nun ernsthaft darüber nachdenken müsse ob es noch vertretbar ist, dass McDonalds in Deutschland für Personen unter 18 Jahren zugänglich ist. Ferner müsse man überlegen, ob nicht auch Jacken und Jeans, von welchen Robert Steinhäuser auch einige Exemplare besaß, für Minderjährige verboten werden müssen !

[Phelia]

In dem Sinne:

"Eine wissenschaftliche Untersuchung ergab, daß 98 % aller Amokläufer 24h vor ihrer Tat Brot zu sich nehmen.

Gamer fordern: verbietet Brot"

*völlig zustimmend unkommentiert dastehen laß*

[garrakk]

JAWOLL. Jetzt wird das Waffenrecht verschärft. Jetzt braucht man 15 statt 8 Jahre um in den "Genuß" des Waffenscheins zu kommen. DAS IST DIE LÖSUNG.

Ich lach mich TOT. Der Effekt ist nämlich genau UMGEKEHRT. Die, die Waffen bräuchten ( Banker, Geschäftsmänner..... halt Leutz mit FETT) die werden Bestraft, wobei der Schwarzmarktpreis für illegale Waffen nur noch weiter ansteigt, also die Dealer mehr verdienen. Jo, ich könnte mir so ziemlich ALLES Beschaffen. Von der Handgranate angefangen bis zur modernsten automatischen Waffe. Über Munition reden wir erst garnicht. Das Übel an der WURZEL packen DAß ist die Lösung. Wer dealt die meisten Waffen, woher kommen die meisten Waffen, und wer kauft sie. Yup. Kein Plan ?


@Ash
Ähem. Du kennst doch diese, wie hies es nochmal? Verdammt lang her, Bedürfnißpyramide ?
Ganz oben steht SCHUTZ.
Dann kommt NAHRUNG.
Dann kommt Rest. So ist es und so wird es immer bleiben.
Ich möchte dich mal sehen auf dich ALLEIN gestellt ohne Papi und Mami. Du würdest Untergehen. Sang und Klanglos.

[AsH]

Die Sache mit den Amokläufen gibt es schon eine halbe Ewigkeit... und Rainer Rosshirt hat, schon Jahre vor Erfurts Amoklauf, darauf hingewiesen, dass nicht das Brot Schuld ist, sondern Unterwäsche!

Das kann man hier sehen: http://www.rosshirt.de/gewalt.html

@ garrakk:

Erstmal stehe ich ohne Papi da, Frollein. Kannst du nicht wissen, darum mache ich dir da auch keinen Vorwurf...
Aber du hast bei deiner Beschützer Rolle von oben nicht von Eltern gesprochen, sondern von Armeen. Und ich denke mal, dass ich als Soldat/ Kämpfer in einer anderen Position zu denen stehe die ich "beschütze" als zu ein Verwandter.

Du sagst generell, dass die Starken die Schwachen schützen... warum? Es war noch nie so, dass die Starken die Schwachen einfach schützten. Es gab sicher diese Fälle, aber in mindestens ebenso vielen... vermutlich mehr... Fällen haben die Starken die Schwachen ausgenützt. Vielleicht nicht "ihre" Schwachen, sondern "andere" Schwache...

Vor wem schützen die Starken die Schwachen denn? Okay, von mir aus vor der Natur oder vor Katastrophen. Aber wenn alle Starken sich nur ums schützen kümmern, dann geht doch für keine Gruppe mehr eine Gefahr von einer anderen Gruppe aus, oder?