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Amoklauf in Erfurt - Kommt jetzt Littleton zu uns?

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    Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
    Durfte der Täter die Waffe besitzen oder führen? Nein! => illegal.
    Das ist Haarspalterei. Fakt ist, sie kam auf legalem Weg in sein Elternhaus. Sich eine "richtig" illegale Waffe zu besorgen, hätte dieser Milchbubi wohl eher nicht geschafft.

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      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
      @himura kershin.
      Ich finde, du lenkst vom Thema ab. Wir reden hier von Amokläufern, nicht von jedweder Kriminalität. Was den aus Winnenden angeht und die Wahrscheinlichkeit, dass der auf andere Weise als Papi an eine halbautomatische Waffe kommt, so war diese sehr gering. Nenn doch mal einen Amokläufer, der im Ganovenmilieu an seine Waffe gekommen ist!
      Nein. Die Effektivität von Verboten zur Bekämpfung von Straftaten ist sehr wohl Teil der Diskussion. Ebenso wie die Statistik! Denn: ein Gesetz muss Verhältnismäßig sein. Das heisst: die Grundrechtseinschränkung muss in einem Verhältnis zum erzielten Zweck stehen. Eine Verschärfung des Waffenrechts schränkt Millionen in ihren Rechten ein, der Zweck (Verhinderung von Gewalttaten) wird dadurch kaum erreicht.
      Ein Verbot von privatem Kfz-Besitz würde Verkehrsunfälle effektiver verhindern und damit Verhältnismäßiger sein.
      Der Grund weshalb man privaten Kfz-Besitz nicht verbietet ist folgender: es ist teuer und unpopulär ("jeder" hat ein Auto).
      Der Grund weshalb man des WaffG ständig verschärft ist folgender: es ist billig (kostet kaum was) und populär ("Ich habe keine Waffe, also braucht auch kein anderer eine Waffe").


      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
      Was den Vergleich mit einem Auto angeht, auch das habe ich kommentiert. Ein Auto wird im Unterschied zu einer Waffe nicht zum Zweck des An-, Ab- bzw. Erschießens von Sachen oder Personen hergestellt. Ohne Schusswaffen kann eine Privatperson auskommen, ohne dass es das tägliche Leben einschränkt. Ohne ein Auto in weiten Landesteilen nicht.
      Und? Soll jetzt die Ursprungsverwendung des tödlichen Gegenstandes darüber entscheiden ob ein (!) Menschenleben schützenswerter ist als das Andere?
      Ist das Leben, dass durch ein Waffenverbot geschützt wird mehr wert, als das Leben das durch ein Kfz-Verbot geschützt wird?

      Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
      Und auch die Angelegenheit mit der Illegalität des Waffenbesitzes durch Täter vs. Elternteil wurde schon kommentiert. Wäre der Besitz der Waffe verboten gewesen, dann hätte auch Papi K. keine solche Waffe im Haushalt haben dürfen. Wenn die Presseberichte irgendwas taugten, dann war der Erwerb und Besitz dieser Waffe durch Papi K. NICHT illegal.
      War "Papi K." der Täter? Nein!
      "Papi K." besaß die Waffe legal. Sein Sohn (der Täter) nicht! Daraus folgt: der Täter besaß KEINE LEGALE SCHUSSWAFFE.


      Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
      Das ist Haarspalterei. Fakt ist, sie kam auf legalem Weg in sein Elternhaus. Sich eine "richtig" illegale Waffe zu besorgen, hätte dieser Milchbubi wohl eher nicht geschafft.
      Er hätte auch wo anders einbrechen können um eine Waffe zu stehlen. Nur als Beispiel. Passiert (besonders bei Behörden) oft genug...

      Und Fakt ist: "Milchbubi" hat die Waffe gestohlen. Zugegeben: er hatte es leicht. Hätte sein Vater sie ordentlich im Waffenschrank verstaut hätte die Beschaffung der Waffe eventuell länger gedauert. Vielleicht auch nicht. Aber das ändert nichts am illegalen Waffenbesitz des Täters.

      Kommentar


        Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
        Nein. Die Effektivität von Verboten zur Bekämpfung von Straftaten ist sehr wohl Teil der Diskussion. Ebenso wie die Statistik! Denn: ein Gesetz muss Verhältnismäßig sein. Das heisst: die Grundrechtseinschränkung muss in einem Verhältnis zum erzielten Zweck stehen. Eine Verschärfung des Waffenrechts schränkt Millionen in ihren Rechten ein, der Zweck (Verhinderung von Gewalttaten) wird dadurch kaum erreicht.
        Ein Verbot von privatem Kfz-Besitz würde Verkehrsunfälle effektiver verhindern und damit Verhältnismäßiger sein.
        Der Grund weshalb man privaten Kfz-Besitz nicht verbietet ist folgender: es ist teuer und unpopulär ("jeder" hat ein Auto).
        Der Grund weshalb man des WaffG ständig verschärft ist folgender: es ist billig (kostet kaum was) und populär ("Ich habe keine Waffe, also braucht auch kein anderer eine Waffe").
        Genau. Das reicht doch.



        Und? Soll jetzt die Ursprungsverwendung des tödlichen Gegenstandes darüber entscheiden ob ein (!) Menschenleben schützenswerter ist als das Andere?
        Ist das Leben, dass durch ein Waffenverbot geschützt wird mehr wert, als das Leben das durch ein Kfz-Verbot geschützt wird?
        Heißt das, wenn man nicht jeden Schaden abwenden kann, soll man es gleich bleiben lassen und gar nichts tun.
        Wir können nicht jeden Verkehrstoten verhindern, also schaffen wir die StVO ab.

        War "Papi K." der Täter? Nein!
        "Papi K." besaß die Waffe legal. Sein Sohn (der Täter) nicht! Daraus folgt: der Täter besaß KEINE LEGALE SCHUSSWAFFE.
        Und?

        Kommentar


          Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
          Und Fakt ist: "Milchbubi" hat die Waffe gestohlen. Zugegeben: er hatte es leicht. Hätte sein Vater sie ordentlich im Waffenschrank verstaut hätte die Beschaffung der Waffe eventuell länger gedauert. Vielleicht auch nicht. Aber das ändert nichts am illegalen Waffenbesitz des Täters.
          Das ist bloße Augenwischerei und ich empfinde Deine Argumentation daher als unehrlich und ärgerlich.

          Kommentar


            Zitat von Stormking Beitrag anzeigen
            Das ist bloße Augenwischerei und ich empfinde Deine Argumentation daher als unehrlich und ärgerlich.
            Nein, er hat recht.
            Man kann einen gepanzerten Schrank nicht so einfach öffnen.
            Einen Waffenschrank zu knacken zeugt schon von gewaltiger krimineller Energie.
            Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
            Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

            Kommentar


              Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
              Nein, er hat recht.
              Man kann einen gepanzerten Schrank nicht so einfach öffnen.
              Einen Waffenschrank zu knacken zeugt schon von gewaltiger krimineller Energie.
              Einen Waffenschrank illegal zu öffnen erfordert nicht mehr kriminelle Energie als das ermorden von Menschen. Wer gerne morden mag, der wird wohl auch den Schrank illegal öffnen.

              Kommentar


                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Einen Waffenschrank illegal zu öffnen erfordert nicht mehr kriminelle Energie als das ermorden von Menschen. Wer gerne morden mag, der wird wohl auch den Schrank illegal öffnen.
                Ja.
                Keine Widerrede.
                Also war das nun eine Zustimmung Deinerseits? Oder doch ein Gegenargument?
                Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
                Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

                Kommentar


                  Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                  Genau. Das reicht doch.
                  Ich steh' grad aufm Schlauch. Was reicht doch?


                  Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                  Heißt das, wenn man nicht jeden Schaden abwenden kann, soll man es gleich bleiben lassen und gar nichts tun.
                  Wir können nicht jeden Verkehrstoten verhindern, also schaffen wir die StVO ab.
                  Nein, dass soll heißen man soll Gesetze mit Augenmaß verabschieden. Man soll sich überlegen:
                  - Was will ich erreichen?
                  - Erreiche ich das Ziel auch mit der Maßnahme (Gesetz) die ich mir ausgesucht habe?
                  - Steht die Einschränkung der Grundrechte im Verhältnis zum Erfolg?

                  => Beim Waffenrecht sieht es so aus: die Grundrechtseinschränkung steht in keinem Verhältnis zum Erfolg. Keine Waffenrechtsverschärfung hat einen Amok-Lauf oder Mord oder Gewalttat verhindert. Diese Taten werden von Kriminellen begangen die ihr Ziel (Amok, Mord, ...) verfolgen - ungeachtet des Waffenrechts.

                  Aus diesem Grund verbietet ja auch niemand den privaten Fahrzeugbesitz.
                  Das Verbot privater Kfz in Deutschland würde jedes Jahr 4000 bis 8000 Menschenleben retten (die Menschen, die dann nicht in Verkehrsunfällen sterben).
                  Aber man würde gleichzeitig 82 Millionen Menschen in ihren Grundrechten einschränken. Das steht in keinem Verhältnis.

                  Das kommt dann die statistische Wahrscheinlichkeit Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden ins Spiel. Wir alle wissen, dass Menschen im Straßenverkehr sterben. Wir akzeptieren dies aber als "Lebensrisiko", eben weil wir im Alltag jeder mit Kfz zu tun haben. "Es ist halt so".


                  Mit Waffen sieht es ähnlich aus: es sterben im Schnitt ca. 30-50 Menschen pro Jahr in Deutschland durch legale Schusswaffen (Mord, Selbstmord, Unfälle, etc. pp.).
                  Ein Waffenverbot würde also etwa 50 Menschenleben pro Jahr retten (wobei die Selbstmörder sich dann eben anders umbringen).
                  Man würde aber gleichzeitig ca. 2 Millionen Menschen in ihren Grundrechten einschränken.
                  Dabei ist die statistische Wahrscheinlichkeit von einem Legalwaffenbesitzer mit seiner legalen Schusswaffe verletzt oder getötet zu werden in Deutschland sogar noch geringer als hierzulande am Biss einer Giftschlange zu sterben. Das Risiko ist also sehr gering.

                  Es gab auch in den 1960er Jahren keine Amokläufe. Und damals war das Waffenrecht wesentlich liberaler als es heute ist.


                  Wir - als Gesellschaft - müssen in Bezug auf Waffen akzeptieren, dass es sie gibt und mit ihnen Straftaten verübt und Menschen getötet werden. "Es ist halt so".
                  Mit einer weiteren Verschärfung des Waffenrechts werden wir weder Amokläufe verhindern noch die Verwendung von Schusswaffen bei Straftaten verhindern oder vermindern: dabei werden in der Regel illegale Waffen verwendet. Und die kann man mit dem WaffG nicht kontrollieren.
                  Immerhin geht man davon aus dass es in Deutschland ca. 20 bis 30 Millionen (!) illegaler Schusswaffen gibt. Von diesen Waffen weiß niemand wer sie hat und wo sie sich befinden (im Gegensatz zu den legalen Waffen).

                  Von diesen illegalen Schusswaffen geht eine viel größere Bedrohung aus als von den legalen. Nur ist es wesentlich anstrengender, kostspieliger und langwieriger die illegalen Waffen zu bekämpfen und zu beseitigen, als die Menschen weiter einzuschränken, die sich an das WaffG halten.



                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Einen Waffenschrank illegal zu öffnen erfordert nicht mehr kriminelle Energie als das ermorden von Menschen.
                  Da liegst du Falsch. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen dem "Knacken" eines Panzerschranks und dem Töten eines Menschen.

                  Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                  Wer gerne morden mag, der wird wohl auch den Schrank illegal öffnen.
                  Da stimme ich dir zu. Wer an eine Waffe kommen will (!), kommt auch an eine. Die Frage ist nur das "wie". Und der legale Erwerb (also der Kauf in einem Waffengeschäft) ist schon extrem schwer.

                  Kommentar


                    Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                    Nein. Die Effektivität von Verboten zur Bekämpfung von Straftaten ist sehr wohl Teil der Diskussion. Ebenso wie die Statistik! Denn: ein Gesetz muss Verhältnismäßig sein. Das heisst: die Grundrechtseinschränkung muss in einem Verhältnis zum erzielten Zweck stehen. Eine Verschärfung des Waffenrechts schränkt Millionen in ihren Rechten ein, der Zweck (Verhinderung von Gewalttaten) wird dadurch kaum erreicht.
                    Wo in unserem Grundgesetz sind Details zum Recht auf Waffenbesitz festgeschrieben? Ein Besitz von Kalaschnikows ist nicht vom Grundgesetz gedeckt, ein Besitz von halbautomatischen Waffen aber schon?
                    Ein Verbot von privatem Kfz-Besitz würde Verkehrsunfälle effektiver verhindern und damit Verhältnismäßiger sein.
                    Der Grund weshalb man privaten Kfz-Besitz nicht verbietet ist folgender: es ist teuer und unpopulär ("jeder" hat ein Auto).
                    Nö. Der Grund ist, dass ein KfZ im Unterschied zu einer Waffe nicht den primären Zweck hat, Dinge oder Leute anzuschießen. Das entscheidende Wort hast du selber genannt: Es heißt "Unfälle". Die meisten Unfälle passieren übrigens in privaten Haushalten - Leute fallen von Leitern und so. Mit deiner Argumentation könntest du auch fordern, Haushaltsleitern zu verbieten.
                    Der Grund weshalb man des WaffG ständig verschärft ist folgender: es ist billig (kostet kaum was) und populär ("Ich habe keine Waffe, also braucht auch kein anderer eine Waffe").
                    Das ist deine Interpretation. Ich sehe das so: Wenn etwas billig ist, dann ist es die Argumentation, "warum sollen wir etwas gegen einen Missstand tun, wenn es noch andere Missstände gibt?"

                    Und? Soll jetzt die Ursprungsverwendung des tödlichen Gegenstandes darüber entscheiden ob ein (!) Menschenleben schützenswerter ist als das Andere?
                    Ist das Leben, dass durch ein Waffenverbot geschützt wird mehr wert, als das Leben das durch ein Kfz-Verbot geschützt wird?
                    Du rechnest auch hier wieder ein Problem gegen das andere auf, bzw. scheinst die Auffassung zu vertreten: Wenn ich mit einer Maßnahme nicht alle Probleme auf einmal löse, dann löse ich lieber gar keines. Ich habe da eine andere Philosophie: Jedes Problem erfordert eine eigene Lösung und lieber löse ich ein Problem, als gar keines. Hier reden wir über Amokläufe und nicht über alles mögliche andere.

                    War "Papi K." der Täter? Nein!
                    "Papi K." besaß die Waffe legal. Sein Sohn (der Täter) nicht! Daraus folgt: der Täter besaß KEINE LEGALE SCHUSSWAFFE.

                    Er hätte auch wo anders einbrechen können um eine Waffe zu stehlen. Nur als Beispiel. Passiert (besonders bei Behörden) oft genug...

                    Und Fakt ist: "Milchbubi" hat die Waffe gestohlen. Zugegeben: er hatte es leicht. Hätte sein Vater sie ordentlich im Waffenschrank verstaut hätte die Beschaffung der Waffe eventuell länger gedauert. Vielleicht auch nicht. Aber das ändert nichts am illegalen Waffenbesitz des Täters.
                    Nichts als Ausflüchte. Wäre der private Besitz dieser Waffe verboten gewesen, dann wäre es sehr wahrscheinlich nicht zu dieser Tat gekommen. Dasselbe in Erfurt. Da kannst du dich drehen und winden und schreien, wie du willst.
                    Zuletzt geändert von Chloe; 17.12.2012, 22:36.

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                      Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                      Nein, dass soll heißen man soll Gesetze mit Augenmaß verabschieden. Man soll sich überlegen:
                      - Was will ich erreichen?
                      - Erreiche ich das Ziel auch mit der Maßnahme (Gesetz) die ich mir ausgesucht habe?
                      - Steht die Einschränkung der Grundrechte im Verhältnis zum Erfolg?
                      EIn Grundrecht auf Waffenbesitz schätze ich alledings nicht hoch ein.

                      Keine Waffenrechtsverschärfung hat einen Amok-Lauf oder Mord oder Gewalttat verhindert.
                      Wie willst du das messen? Ich würde behaupten, dass in Bayern schlimmeres verhindert wurde, weil der Amikläufer kein Arsenal an Schusswaffen hatte, sondern es mit Axt und Molotovcocktails versuchte.

                      Diese Taten werden von Kriminellen begangen die ihr Ziel (Amok, Mord, ...) verfolgen - ungeachtet des Waffenrechts.
                      Falsch. Die Täter sind eben keine Kriminellen, sondern Schüler, die meist als Außenseiter vorher nicht kriminell waren. Das war hier in Emsdetten so, in Winnenden auch.

                      Aus diesem Grund verbietet ja auch niemand den privaten Fahrzeugbesitz.
                      Das Verbot privater Kfz in Deutschland würde jedes Jahr 4000 bis 8000 Menschenleben retten (die Menschen, die dann nicht in Verkehrsunfällen sterben).
                      Aber man würde gleichzeitig 82 Millionen Menschen in ihren Grundrechten einschränken. Das steht in keinem Verhältnis.
                      Stimmt.

                      Bei Waffen steht es aber sehr wohl im Verhältnis.




                      Wir - als Gesellschaft - müssen in Bezug auf Waffen akzeptieren, dass es sie gibt und mit ihnen Straftaten verübt und Menschen getötet werden. "Es ist halt so".
                      Nö, müssen wir nicht. Wir - als Gesellschaft - können sehr gut und ohne Einschränkungen weitgehend ohne private Waffen leben.

                      Kommentar


                        Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                        Ok...das verstehe ich.
                        Aber sag mir bitte was du damit ausdrücken willst?
                        Mauser und Hanfseil bleiben legal, alles andere nicht? Ich versteh die Argumentationskette nicht ganz.
                        Naja, Du und auch andere hier argumentieren ja "Entweder man verbietet alle Waffen (wird dann nach Belieben erweitert mit ",und das kann man ja gar nicht schaffen" / ",und das müsste man dann ja auch mit Autos machen" / usw.), oder man lässt es ganz bleiben! (was dann logischerweise sinnvoller sein soll)".

                        Und diese Logik hat halt gewisse Schwachpunkte: das verbotene Auto ist ähnlich absurd wie das verbotene Seil, und auch wenn man mit allem Waffen töten kann, gibt es doch eine wirklich deutliche Unterteilung zwischen modernen Waffen die nicht für dem Mann-gegen-Mann - Kampf entwickelt wurden, wie moderne Jagdwaffen, und z.B. modernen Sturmgewehren. Dass dann Waffen aus dem 1. Weltkrieg eher der Jagdflinte ähneln als dem Sturmgewehr, passt widerspruchslos ins Bild - analog zum Seil würden mir hier die Feldwaffen der Steinzeit, also verbietet-Stock-und-Stein, einfallen.

                        Und man könnte eben auch zu einer recht deutlichen ersten Katalogisierung kommen, indem man (theoretisch) einfach alle Soldaten dieser Welt fragt, welches Gewehr und welche Pistole sie am liebsten mitnehmen für Kampfeinsätze in Wald, Wiese und Wohngebieten. Das würde dann grob gesiebt die besten Waffen für die Menschenjagd ergeben, und damit eine gute Liste um mit dem Verbieten anzufangen. ...und höchstwahrscheinlich wäre der Mauser nicht dabei.





                        Edit: und von himura_kenshin hätte ich jetzt gerne mal erklärt, warum man Landminen verbieten sollte.

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                          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                          Wo in unserem Grundgesetz sind Details zum Recht auf Waffenbesitz festgeschrieben? Ein Besitz von Kalaschnikows ist nicht vom Grundgesetz gedeckt, ein Besitz von halbautomatischen Waffen aber schon?
                          Recht auf Eigentum?

                          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                          Nö. Der Grund ist, dass ein KfZ im Unterschied zu einer Waffe nicht den primären Zweck hat, Dinge oder Leute anzuschießen. Das entscheidende Wort hast du selber genannt: Es heißt "Unfälle". Die meisten Unfälle passieren übrigens in privaten Haushalten - Leute fallen von Leitern und so. Mit deiner Argumentation könntest du auch fordern, Haushaltsleitern zu verbieten.
                          Richtig. Du siehst wie weit man das Verbotsrad drehen kann?

                          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                          Das ist deine Interpretation. Ich sehe das so: Wenn etwas billig ist, dann ist es die Argumentation, "warum sollen wir etwas gegen einen Missstand tun, wenn es noch andere Missstände gibt?"
                          Du verstehst meine Argumentation anscheinend nicht, oder mit absicht falsch. Aber egal.

                          Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                          Nichts als Ausflüchte. Wäre der private Besitz dieser Waffe verboten gewesen, dann wäre es sehr wahrscheinlich nicht zu dieser Tat gekommen. Dasselbe in Erfurt. Da kannst du dich drehen und winden und schreien, wie du willst.
                          Dann wären in Winnenden und Erfurt a) Schusswaffen Marke Eigenbau (gar nicht so schwer, dem Internet sei dank), oder b) andere Waffen (Messer, Äxte, Brandflaschen, Bomben, Schwerter, Dolche, Säuren, etc. pp.) zum Einsatz gekommen.


                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          EIn Grundrecht auf Waffenbesitz schätze ich alledings nicht hoch ein.
                          Es gibt ja auch kein Grundrecht auf Waffenbesitz. Sehr wohl aber eins auf Eigentum. Und eins auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
                          Wenn ich mit dem "Jeder Tote durch XY ist ein Toter zu viel"-Argument kommen, dann muss ich damit konsequent sein. Und das bedeutet: Verbot von Waffen und Verbot von privat Kfz. Entweder ich bin konsequent oder ich lasse es. Man kann Risiken minimieren; abschaffen kann man sie nicht. Das ist der Punkt.
                          Und: eine Verschärfung des Waffenrechts wird keine Menschenleben retten, da die illegalen Waffen, ihre Besitzer sowie der Handel mit ihnen durch eine Waffenrechtsverschärfung nicht im geringsten tangiert werden. Der Schwarzmarkt für Waffen wird mit jeder Gesetzesverschärfung größer, die Kontrollmöglichkeiten des Staates geringer.

                          Und ich für meinen Teil - als "ahnungsloser" Polizist - weiß lieber, wo sich die Waffen befinden.
                          Ein liberales Waffenrecht im Sinne von "Möglichkeit eine Waffe im Privatraum (zu Hause) zu besitzen" mit entsprechender Registrierung der Waffen halte ich für effektiver als ein Totalverbot: dem Schwarzmarkt wird die Grundlage abgegraben und die Behörden wissen, wo sich Waffen befinden.


                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Falsch. Die Täter sind eben keine Kriminellen, sondern Schüler, die meist als Außenseiter vorher nicht kriminell waren. Das war hier in Emsdetten so, in Winnenden auch.
                          Ein Krimineller ist eine Person, die Strafgesetze verletzt. Jemand der Klaut ist ein Dieb. Jemand der Personen verletzt begeht eine Körperverletzung. Jemand der Mordet ist ein Mörder.
                          Die Amok-Täter waren Schüler, das sind die Berliner Intensivtäter zum großteil auch. Trotzdem sind sie alle Kriminelle gewesen.
                          Und jeder Kriminelle war einmal Nicht-Kriminell.


                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Bei Waffen steht es aber sehr wohl im Verhältnis.
                          Warum? Weil du persönlich keinen Sinn im Waffenbesitz siehst und keine Waffen brauchst?
                          Ich brauche nicht unbedingt ein privat Kfz. Meiner Meinung nach ist es Verhältnismäßig privaten Kfz-Besitz zu verbieten, um Unfallopfer zu vermeiden.


                          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                          Nö, müssen wir nicht. Wir - als Gesellschaft - können sehr gut und ohne Einschränkungen weitgehend ohne private Waffen leben.
                          Zur Gesellschaft gehören auch die Waffenbesitzer. Und die werden Eingeschränkt. Und man kann von Rechtswegen (und aufgrund des GG) nicht einfach Millionen in ihren Grundrechten Einschränken, wenn die Maßnahme nicht im Verhältnis zum Erfolg steht.

                          Kommentar


                            Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                            Biathlon ebenfalls...das sind Sportschützen, die Spaß an ihrem Sport haben.
                            Auch wenn sie mit scharfer Munition schießen.
                            Das sind die gewohnt. Die meisten entstammen der Bundeswehr, dem Zoll oder der (Bundes)Polizei und dürften den Umgang mit scharfer Munition gewohnt sein
                            Define irony: a bunch of idiots dancing on a plane to a song made famous by a band that died in a plane crash.

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                              Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
                              Ja.
                              Keine Widerrede.
                              Also war das nun eine Zustimmung Deinerseits? Oder doch ein Gegenargument?
                              Es sollte ein Gegenargument sein. Jemand der zum Amoklauf bereit ist bringt wohl auch genug kriminelle Energie mit für Sachbeschädigung, daher ist das ein geringes Hindernis.

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                                Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                                Recht auf Eigentum?
                                Ist in diesem Zusammenhang irrelevant. Der Staat darf ohne Einschränkung von Grundrechten den Besitz gefährlicher Gegenstände verbieten. Als Privatmensch habe ich z.B. überhaupt kein Recht auf den Besitz von Sprengstoffen, tödlichen Giften oder Atombomben.


                                .
                                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                                Liopleurodon schrieb nach 4 Minuten:

                                Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                                Dann wären in Winnenden und Erfurt a) Schusswaffen Marke Eigenbau (gar nicht so schwer, dem Internet sei dank),
                                Die sind aber unpräzise, unhandlich, nicht zuverlässig und für den Schützen selber gefährlich. Außerdem sind Affektmorde und Amokläufe schwieriger durchzuführen, wenn man sich erst einmal in die Feinheiten der Metallverarbeitung und Mechanik einlesen muss.

                                Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                                oder b) andere Waffen (Messer, Äxte, Brandflaschen, Bomben, Schwerter, Dolche, Säuren, etc. pp.) zum Einsatz gekommen.
                                Auch dies ist eine andere Qualität von Waffen. Mit Messern oder Schwertern z.B. musst Du erst einmal nahe genug an das Opfer heran kommen und dann mit eigener Kraft zuschlagen/stechen. Viel einfacher und unpersönlicher ist es, aus der Distanz heraus einfach den Abzug zu drücken.


                                .
                                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                                Liopleurodon schrieb nach 8 Minuten und 17 Sekunden:

                                Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                                Wenn ich mit dem "Jeder Tote durch XY ist ein Toter zu viel"-Argument kommen, dann muss ich damit konsequent sein. Und das bedeutet: Verbot von Waffen und Verbot von privat Kfz. Entweder ich bin konsequent oder ich lasse es. Man kann Risiken minimieren; abschaffen kann man sie nicht. Das ist der Punkt.
                                Dann müssten auch Stühle verboten werden, denn auch mit denen kann man seinem Nächsten den Schädel einschlagen.

                                Schusswaffen sind Tötungswerkzeuge. Es gibt aus meiner Sicht für Privatpersonen überhaupt keinen nachvollziehbaren und berechtigten Grund, ein Gerät zu besitzen, dass ausschließlich zum Töten anderer Menschen gebaut wurde.

                                Und wenn Schützenvereine das Schlupfloch sein sollten: Nur noch Druckluftwaffen erlauben. Mit denen kann man sich auch sportlich messen.

                                Der Besitz von Schusswaffen sollte das Privileg des Staates und entsprechend bevollmächtigter Personen sein.

                                Zitat von himura_kenshin Beitrag anzeigen
                                Und: eine Verschärfung des Waffenrechts wird keine Menschenleben retten, da die illegalen Waffen, ihre Besitzer sowie der Handel mit ihnen durch eine Waffenrechtsverschärfung nicht im geringsten tangiert werden. Der Schwarzmarkt für Waffen wird mit jeder Gesetzesverschärfung größer, die Kontrollmöglichkeiten des Staates geringer.
                                Ich finde es im Gegenteil vollkommen richtig, dass man als Privatperson - wie in Deutschland - nahezu unmöglich auf legalem Weg an eine Schusswaffe kommt. Die Hürden für den Erwerb von Waffen sollten so hoch wie möglich sein, um so viele Menschen wie möglich erst einmal davon fern zu halten. Was auf dem Schwarzmarkt geschieht, steht auf einem anderen Blatt; aber welcher von Deinen Nachbarn hat schon Kontakte in dieses Milieu?

                                In den USA hingegen kann fast jeder Bürger in einen Waffenladen gehen und sich genügend Kriegswaffen und Munition zur Ausrüstung seiner eigenen kleinen Armee kaufen. Das ist das Kernproblem. In den USA sind pro Einwohner so viele Schusswaffen im Umlauf wie sonst nur in Krisenländern wie Libyen, Somalia oder Afghanistan.

                                Die vorgeschriebene Wartezeit und der Hintergrundcheck versagen ebenfalls, wenn sie potenziell gefährliche Personen vom Waffenkauf ausschließen sollen. Man müsste vielmehr den kompletten privaten Waffensumpf trocken legen.
                                Zuletzt geändert von Liopleurodon; 18.12.2012, 08:11. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                                "En trollmand! Den har en trollmand!"

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