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    #16
    Original geschrieben von Gene
    FALSCH! Die Kolonisation hat zwar Vorarbeit geleistet, aber an den Mißständen, die derzeit in den Dritten Welt Ländern herrschen, sind nicht mehr die Kolonialherren schuld, sondern die korrupten Regierungen!
    Die korrupten Systeme sind eine direkte Folge aus den verherrenden Grenzen, die von den Weissen damals gezogen wurden. Wenn mehrere Stämme in einem Staat zusammenleben, die sich nicht abkönnen, gibt dies Krieg, Korruption und Quasi-Monarchien! Aber ohne Bildung und ohne den globalen Machtverlust der Konzerne kann man dies nicht lösen - den die Konzerne stützen diese Regierungen!

    Original geschrieben von Gene
    Das Gesundheitswesen wurde beträchtlich verbessert - leider (???) sank dabei die Kindersterblichkeitsrate indirekt proportional zu den Verhütungsmethoden was zur heutigen Überbevölkerung führte. Aber welchen Preis soll/muss/darf man zahlen? Hätten sich die Europäer nicht eingemischt, würde heute noch jedes zweite Kind zugrundegehen.
    Ja, aber heute haben 4 von 5 Afrikanern in einigen Staaten AIDS o.ä. Krankheiten und so einiges wurde von den Europäern auch erst eingeschleppt. Sicher hatten die Afrikaner früher auch keine top-medizinische Versorgung, aber sie konnten naturverbunden und im Einklang mit ihrem Weltbild leben. Und dies würde mich glücklicher machen, als nichts zu fressen zu haben, in Wellblechhütten zu wohnen, weil ich unfähig bin eine Lehmhütte zu bauen. Im Übrigen halte ich dein Argument der gütigen West-Medizin für schon beinahe zynisch.

    Original geschrieben von Gene
    Natürlich kannst Du die Menschheit in die Steinzeit zurückbomben. Aber ist das der Weg? An der sozialen Marktwirtschaft und am Kapitalismus herummeckern kann jeder. Aber konkrete Vorschläge zu Lösungen bringst Du nicht. Die Vergangenheit kannst Du nicht ändern: Man hätte vieles besser machen können.
    Ich will niemanden in die Steinzeit zurückbomben, wobei damals die Menschen noch nicht von Geld verdorben waren, sondern der heutigen Menschheit einen sanften Weg bieten! So wie der Kapitalismus in unseren Staaten gelebt wird, halte ich dies für praktikabel, bloss muss dies auf globalem Niveau verwirklicht werden, so dass jeder profitiert. Das bedeutet eben auch, dass unsere Wünsche in den Hintergrund treten und wir uns nicht mehr jeden Luxus gönnen können. Güterausgleich ist möglich.
    Recht darf nie Unrecht weichen.

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      #17
      Offensichtlich sind wir ein wenig vom Thema abgekommen. Ich denke, daß wir grundsätzlich einer Meinung sind, aber der Weg zum Ziel gestaltet sich eben anders. Ursprünglich habe ich die soziale Marktwirtschaft für gut befunden weil sich damit auch global etwas bewegen läßt.

      Du stellst Dich allerdings quer und meinst pessimistisch, daß es keine Lösung gibt. Dann frage ich mich allerdings warum wir hier diskutieren. Ich habe noch immer keine Lösungsvorschläge gehört! Glaub mir, ich könnte auch gegen die soziale Marktwirtschaft pöbeln ohne konstruktive Ideen zu liefern - das wäre allerdings nicht sehr professionell.

      Liebe Grüße, Gene
      Live well. It is the greatest revenge.

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        #18
        Also eigentlich habe ich schon mehr als genug Ansatzpunkte gebracht:
        • Die multinationalen Konzerne zerschlagen bzw. unter stärkere staatliche Kontrolle stellen, wobei ich hiermit keine Verstaatlichung meine, sondern nur eine strengere Aufischt im Sinne der Menschheit!
        • Den Menschen, die durch den Kapitalismus kulturell entwurzelt wurden, muss eine Rückkehr zu den Traditionen ermöglich werden, wobei man sich u.U. komplett zurückzieht (so eine Art Erste Direktive).
        • Diejenigen, die es wünschen (siehe oben), müssen Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe erhalten.
        • Der Konsum muss in den westlichen Ländern gedrosselt werden.
        Recht darf nie Unrecht weichen.

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          #19
          Vieles davon tönt gut, in einigen Punkten habe ich aber grosse Fragezeichen:

          1. Niemand gibt, wenn er an der Spitze eines Konzerns sitzt, eine einmal erreichte Machtposition einfach auf. Niemand ist freiwillig bereit, aus Herzensgüte auf eine sprudelnde Geldquelle zu verzichten. Es ist relativ einfach zu sagen, WAS verbessert werden müsste, aber WIE das zu geschehen hat, ist nicht absehbar.
          Ich weiss nicht, ob ihr die Experimente der empirischen Wirtschaftsforuschung kennt. Eines davon möchte ich ausführen:

          Einige Spieler bekommen ein Startguthaben gutgeschrieben. Davon können sie einen Teil in ein gemeinsames Projekt investieren. Der Spielleiter verdoppelt dann die eingesetzten Mittel und verteilt sie danach gleichmässig auf alle Spieler auf. Den grössten Gewinn, und das wissen alle, würde man erzielen, wenn alle alles investieren würden. Doch das geschieht nur in den seltensten Fällen. Denn wer nur wenig investiert, der bekommt, verhältnismässig, viel heraus, ohne etwas dafür getan zu haben. Selbst wenn am Anfang nur wenige abzocken, schwindet das Vertrauen in das System rapide und die Einsätze gehen drastisch zurück.

          Aus dem Experiment sieht man, dass trotz des besseren Wissens, dass es allen besser gehen würde, würde man zusammen arbeiten, es immer wieder solche gibt, die davon profitieren wollen. Genauso geht es mit der Entwicklungshilfe oder dem Umweltschutz, überhaupt mit allen supernationalen Projekten. Die Nationen übernehmen darin die Rolle der Spieler. Das heisst, guter Wille allein funktioniert nicht.

          2. Kompletter Rückzug ist nicht möglich. Ich glaube auch nicht, dass das irgend jemand will. Denn wenn das System mal ins laufen gebracht wurde, ist es nicht mehr aufzuhalten. Man kann nicht einfach sagen, so, ihr wilden, kehrt zurück in die Höhle. Warum? Aus demselben Grund wie schon oben im Experiment erwähnt. Obwohl vielleicht alle davon profitieren würden, gäbe es einige, die versuchen würden, den Systemwechsel "abzuzocken". Warum soll eine Guerillaorganisation die Waffen abgeben, wenn der Staat, gegen den sie kämpft, freiwillig Panzer gegen Speere tauscht? Nein, die Welt ist schon zu sehr beeinflusst, es gibt keine Rückkehr mehr. Wir müssen die Situation so akzeptieren, wie sie ist, und das beste daraus machen.

          3. Das Bild vom "edlen Naturmenschen", der im Einklang mit der Natur lebt und sich nur das nimmt, was er braucht, ist ein moderner Mythos, ein Wunschtraum, den die Menschen der westlichen Welt träumen, weil sie von der technisierten Umwelt überfordert sind. Wir projezieren all unsere Träume von einem guten Leben in ein Leben, das sich fundamental von dem unterscheidet, das wir kennen. Schon seit Urzeiten haben Menschen ihre Umwelt beeinflusst, Ökosysteme verändert, Tierarten ausgerottet usw. Sie lebten nicht unbedingt im Einklang mit der Natur, sie nahmen nur so viel, wie sie vermochten. Nicht weil sie ein tieferes Verständnis für die Vorgänge in der Natur gehabt hätten, sondern weil es jenseits ihrer Möglichkeiten lag.

          4. Die Konsumdrosselung würde ich auch fordern, allerdings spielt hier wieder das selbe Experiment hinein: freiwillig wird sich nichts verändern. Schön, wenn einige Menschen bewusst weniger Auto fahren, Energiesparhäuser bauen usw. Solange es keine ökologische Steuerreform gibt, sind sie im marktwirtschaftlichen Sinne "selber Schuld", wenn sie teurer leben.
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            #20
            Bildung

            Gewalt


            Das sind die beiden Werkzeuge, mit denen eine Veränderung erreicht werden kann und leider kann nicht jede Änderung nur über Bildung passieren. Deine angeführten Beispiele zeigen nur die Fehlbarkeit des Menschen und IMHO sollte die Rasse eh in den nächsten Jahren komplett aussterben...Wäre wohl für die Natur das Beste, falls es keinen Wechsel in der Mentalität gibt. Zu deiner Verneinung des "Mythos Naturmensch" sei zu sagen, dass dies auch wieder nur auf die europäischen Urmenschen zutrifft. "Indianer"stämme in Australien, Amerika und Asien leb(t)en im Einklang mit der Natur. Lediglich der Europäer war das habgierige Charakterschwein, dass nicht genug bekommen konnte und deshalb auch alle anderen Lebensweisen mit seinem System erdrückt hat.
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              #21
              Alle Menschen gehören derselben Spezies an, sollten also etwa dasselbe Verhalten zeigen. Wenn du nun selbst kein Europäer wärst, würde ich dich als rassistisch (gegenüber den Europäern!) bezeichnen. Es ist nicht klar, warum sich gerade in Europa die heutige Zivilisation heraus bildete. Bedenke, dass es auch schon vorher Hochkulturen gab, die Kolonien bildeten und die Umwelt massiv beeinflussten. (Wenn auch nicht in dem Mass wie wir heute) So haben die Römer zB durch die Rodung der Nordafrikanischen Wälder die Ausdehnung der Sahara bis zur Küste des Mittelmeers bewirkt. Die Azteken eroberten und versklavten dutzende kleinerer Stämme in ihrem Reich. Es gibt noch viele andere Beispiele. "Günstige" Umstände bewirkten die Ausbildung der europäischen "Hochkultur". (Ich setze mit Absicht Anführungszeichen) Ich bin mir sicher, wären die Indianer oder afrikanische Stämme in der Rolle der Europäer gewesen, sie hätten sich genau gleich verhalten. Das entschuldigt das Verhalten damals natürlich keineswegs.
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                #22
                [einschubmodus ein]

                Original geschrieben von Bynaus

                Einige Spieler bekommen ein Startguthaben gutgeschrieben. Davon können sie einen Teil in ein gemeinsames Projekt investieren. Der Spielleiter verdoppelt dann die eingesetzten Mittel und verteilt sie danach gleichmässig auf alle Spieler auf. Den grössten Gewinn, und das wissen alle, würde man erzielen, wenn alle alles investieren würden. Doch das geschieht nur in den seltensten Fällen. Denn wer nur wenig investiert, der bekommt, verhältnismässig, viel heraus, ohne etwas dafür getan zu haben. Selbst wenn am Anfang nur wenige abzocken, schwindet das Vertrauen in das System rapide und die Einsätze gehen drastisch zurück.
                Mensch, leist da nich einer Spektrum der Wissenschaften

                Aber interessanter Artikel war das...

                Aber wie war das nochmal mit den Bestrafungen???

                Fairness ist für die Menschheit sejr wichtig...könnte man die Fairness zwischen den Staaten verbessern (sprich: die Wirtschaftskraft), dann wär vieles sicher einfacher....

                Aber Don Quichote hatte auch keine Chance gegen die Windmühlen
                [/einschubmodus aus]
                "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
                "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

                Member der NO-Connection!!

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                  #23
                  einerseits, ja, ich habe den Artikel gelesen. Andernseits, ich habe selbst an einigen solchen Experimenten teil genommen, die an unserer Uni durchgeführt wurden. Das mit dem Bestrafen ist wahr, nur sehe ich dabei folgendes Problem: diejenigen, die einander bestrafen, können nicht gleichzeitig miteinander konkurrieren, da sonst die Strafe missbräuchlich verwendet wird, um andere im Konkurrenzkampf zurück zu drängen. (Bei Staaten ist der Konkurrenzkampf anderer Art als zwischen zwei Spielern)
                  Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
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                    #24
                    Original geschrieben von Narbo
                    Also eigentlich habe ich schon mehr als genug Ansatzpunkte gebracht:
                    • Die multinationalen Konzerne zerschlagen bzw. unter stärkere staatliche Kontrolle stellen, wobei ich hiermit keine Verstaatlichung meine, sondern nur eine strengere Aufischt im Sinne der Menschheit!
                    • Den Menschen, die durch den Kapitalismus kulturell entwurzelt wurden, muss eine Rückkehr zu den Traditionen ermöglich werden, wobei man sich u.U. komplett zurückzieht (so eine Art Erste Direktive).
                    • Diejenigen, die es wünschen (siehe oben), müssen Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe erhalten.
                    • Der Konsum muss in den westlichen Ländern gedrosselt werden.
                    Das ist wahnsinn!! das willst du mit Bildung und gewalt durchsetzten? Falsch! Das kann man nur mit Gewalt durchsetzten weil es den Lebensstil nahezu aller Europäer beeinflusst! Ich will keinen deutschen kapitalismus/kommunismus! Sollte so eine bewegung einmal vorherrschaft ergreifen werde ich alles tun um eine machtergreifung zu verhindern!
                    "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                      #25
                      Im Prinzip bin ich der gleichen Ansicht wie Narbo und Bynaus.
                      Natürlich geht es den Ländern der 3.Welt nicht besser als noch vor Jahrhunderten, aber wer ist daran Schuld?
                      Also für mich ist es schon eindeutig die Kolonisierung durch Europa und damit verbundene Strukturiesierung und Mechanisierung (v.a. der Landwirtschaft).
                      Denn Europa verordnete Luxusgüteranbau auf Feldern, die sonst für die Grundnahrunsmittelproduktion verwendet wurden.
                      Natürlich wurde dies durch einige Bauern dort teils auch mit Vorteilen verbunden, da sie dadurch auf einem Teil ihrer Felder wesentlich höhere Erträge hatten. Schlecht wars nur, falls eine Missernte drohte, da die Getreidevorräte dann nicht mehr ausreichend waren (fehlende Überproduktion). Damit begannen größere Hungernöte als vor der Kolonisation und der 3.Welt-Staat musste Schulden bei der Kolonialmacht machen, um Getreide zu kaufen und damit begann der Teufelskreis, denn um diese Schulden abzubauen, setzte man auf eine noch verstärktere Spezialisierung in der Landwirtschaft und es wurde immer schlimmer (z.B. in Mali)
                      Auswege aus dieser Situation sehe ich nur in einem kompletten Schuldenerlass durch die Industrienationen und eine Umstrukturierung der Landwirtschaft.
                      Damit verbunden sind natürlich auch eine Verteurung der Luxusgüter in den Industrienationen, wobei demgegenüber aber eine gerechtere Verteilung der Erzeugnisse in den armen Ländern steht.
                      Dies mag zwar sehr utopisch klingen, aber es stellt für mich letztendlich die beste Möglichkeit dar den Ländern der 3.Welt zu helfen (Hilfe zur Selbsthilfe).

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                        #26
                        Original geschrieben von 5 of 12
                        Das ist wahnsinn!! das willst du mit Bildung und gewalt durchsetzten? Falsch! Das kann man nur mit Gewalt durchsetzten weil es den Lebensstil nahezu aller Europäer beeinflusst!
                        Das sagst du, obwohl es noch niemand probiert hat. Als Erziehungsmittel könnte man im Supermarkt zum Beispiel Fernseher aufhängen, die verhungerte Kinderleichen zeigen und am Ausgang kommt dann ein Sammelpott hin...Man muss den Leuten die Augen öffnen!
                        Recht darf nie Unrecht weichen.

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                          #27
                          wenn ich mir ein T-Shirt, erzeugt in Taiwan kaufe und dafür sehr, sehr wenig Geld ausgebe, dann begehe ich Diebstahl,

                          weil ich die Arbeitskraft der Frau, oder des Mädchens, das dieses T-Shirt nähte, stehle.

                          unser Wohlstand ist nur deswegen gegeben, weil wir die Energiereserven der anderen ausbeuten,

                          dies ist für mich Fakt,

                          die Kolonialisierung beganns und die Globalisierung vollendet jetzt im 3 Jahrtausend die Ausbeutung der anderen 2/3 der Erde

                          für mich gibt es nicht eine 1. und eine 3. Welt,
                          es gibt nur einen Planten Erde und auf dem leben wir alle

                          das "Rezept" dagegen gibt es noch nicht,
                          Ansätze sind Aufklärung und Aufklärung und wiederum Aufklärung,

                          und ein verändertes Konsumverhalten von mir selber


                          doch solange wir darum kämpfen, schneller, höher , weiter und vorallem billiger,
                          solange wird dieses System aufrecht bleiben


                          und solange wir in der westlichen Minderheit noch genug Wasser und andere Energie haben

                          und solange wir das Leid der anderen einfach akzeptieren, weil wir "eh nichts dagegen tun können"

                          leben wir lange und in Frieden
                          t´bel

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                            #28
                            Original geschrieben von Narbo
                            Das sagst du, obwohl es noch niemand probiert hat. Als Erziehungsmittel könnte man im Supermarkt zum Beispiel Fernseher aufhängen, die verhungerte Kinderleichen zeigen und am Ausgang kommt dann ein Sammelpott hin...Man muss den Leuten die Augen öffnen!
                            " man muss ihnen die augen öffnen"... Das was du da als "Bildung" bezeichnest könnte man eher als gezielte beeinflussung des Volkes durch den staat bezeichnen... Und ich bin mir sicher dass da keinen erfolg haben wird... und was dann? womit wir wieder bei gewalt wären...
                            "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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                              #29
                              Original geschrieben von 5 of 12


                              " man muss ihnen die augen öffnen"... Das was du da als "Bildung" bezeichnest könnte man eher als gezielte beeinflussung des Volkes durch den staat bezeichnen... Und ich bin mir sicher dass da keinen erfolg haben wird... und was dann? womit wir wieder bei gewalt wären...
                              kannst du mir ein Beispiel nennen wo Gewalt tatsächlich etwas nachhaltig geändert hat----> also nicht nur kurzfristige Veränderung hervorgerufen durch Angst, sondern wirklich nachhaltig...

                              llap
                              t´bel

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                                #30
                                Ein Fakt, der IMHO mit diesem Thema zusammenhängt, insbesondere Narbos Forderung nach "Abschaffung des Kapitalismus" wurde hier noch nicht eingebracht, ist IMHO für einen demokratischen Mensch sehr wichtig.

                                Mein größtes Problem mit dem kapitalistischen System - in dem ich, wie ihr alle aufgewachsen bin und es immer noch tue - ist seine, meiner Meinung nach, natürlich antidemokratische Ausrichtung.
                                Die Demokratie baut auf der Gleichheit(nicht genau gleich, sondern in der Summe gleich - wie bei Marx ) und Chancengleichheit aller Menschen auf.
                                Der Kapitalismus kann jedoch ohne Ungleichheit gar nicht funktionieren. Es muss immer die "armen Säue" geben, die schuften und auf der anderen Seite die Leute, die damit Geld machen.
                                Diese Prinzip zeigt sich ja sehr gut beim Nord-Süd Gefälle und gibt es auch bei uns, nur das es durch den Sozialstaat gemildert wird und alles auch schön geredet wird. Mit diesem sozialen Netz sind wir aber in der Minderheit und es ändert nichts an der grundlegenden Ungerechtigkeit dieses Systems, sondern ist nur ein "Pflaster".

                                Dies ist sicher inzw. auch tief in uns Mensch verwurzelt - diese Zwang andere ausbeuten zu müssen, niemals zukunftsweisend zu wirtschaften, usw. usf.
                                Jedoch muss man diesen Kreislauf, der auf kurz oder lang entweder zu unserer Vernichtung oder der absoluten Ausbeutung der Natur und damit auch wieder zu unserem Ende führen wird, unterbrechen.

                                Wenn man der 3. Welt und damit auf lange Frist dem ganzen Planeten helfen will, ist es nicht einfach mit Schuldenerlass hier, ein bissel technische Unterstützung da, ein Demokratiekurs dort usw. getan. Man muss insgesamt ein ausgewogeneres und ökonomischeres System etablieren und vor allem, dass reale Demokratie- und Gerechtigkeitsempfinden der Menschen stärken. Demokratie, Selbstregierung und Gerechtigkeit sind IMHO sehr wichtig und in diesem Sinne, sollte man die Politik und die Wirtschaft langsam, aber stetig verändern.
                                Die soziale Marktwirtschaft ist hier sicher nicht der wahre Weg... genauso wenig der Kommunismus, wie auch der Kapitalismus. Aber man kann diese System, die alle ihre Vorteile haben(und wenn es nur die Befriedigung eines Instinktes (-> Besitz) ist), nicht einfach ignorieren.
                                Meiner Meinung nach muss man das Prinzip, dass das Produkt den Bossen und nicht seinen Erzeugern gehört ändern. Die Menschen werden ihrer Arbeit entfremdet und diese, die die Firma wirklich am Leben halten(die Arbeiter, nicht die Manager) haben nix vom großen Kuchen.

                                Hier ist die vielleicht utopische Idee angesetzt: wenn also Demokratie, Selbstregierung usw. unsere hochgelobten Werte sind, warum geben wir sie auf, wenn wir den Arbeitsplatz (-> Folge des undemokratischen Kapitalismus, Betriebsräte gibbet nur bei uns und sind meistens für die Katz') betreten? In der Politik kämpfen wir für Freizügigkeit, Bürgerrechte, das Recht unseren Wohnort, Führer, Arbeitsplatz zu wählen. Kurz gesagt: das Recht unserer Leben so zu wählen, wie wir es wählen wollen. Und sobald wir am Schreibtisch die Augen aufmachen, ist ein Großteil dieser Rechte den Bach hinunter. Hier liegt der Hund begraben und hier muss man ansetzen.
                                Kapitalismus ist nichts anderes als eine moderne Variante des Feudalismus, in der das Kapital das Land ersetzt und die Wirtschaftsbosse die Könige. Die Hierarchie ist aber immer noch vorhanden. Und man liefert unter Zwang immer noch das Ergebnis von unserer Hände Arbeit ab, um Herrscher zu ernähren, die keine wirkliche Arbeit leisten.
                                Manche mögen hier einwenden, dass die Manager die finanziellen Risiken tragen und halt... managen, also doch arbeiten. Aber Management ist eine rein technische Angelegenheit, die auch ebenso gut von den Arbeitern gemacht werden kann. In meinen Augen gibt es keinen Grund, warum eine Minderheit das besitzen und jeder andere deshalb ihr zu Diensten sein soll. Das ist absurd. Das Kapital das erwirtschaftet wird ist an sich ist nur das nutzbare Überbleibsel früher Arbeiter und könnte genauso gut allen gehören wie wenigen.
                                Es gibt keinen Grund, der die aktuelle Verteilung des Kapitals legitimiert... dieser angebliche demokratische Kapitalismus ist also gar nicht so demokratisch. In Zukunft wird der aktuelle Trend, dass der Kapitalismus immer stärker und die Demokratie schwächer wird, bestimmt nur noch stärker werden und kaum abnehmen.(-> siehe USA)
                                Das fördert nur Leid, Hunger, usw. Dabei haben wir schon lange die Technischen und produktionellen Möglichkeiten, dass kein unschuldiges Kind an Hunger sterben muss, dass keine Eltern diesen Verlust durchmachen müssen, dass sich die Leute wegen Nahrung nicht gegenseitig abschlachten müssen.
                                Eine Möglichkeit der Veränderung wäre hier, dass wenn Selbstregierung & Demokratie ein Grundwert sein soll, dies auch am Arbeitsplatz so sein muss, da er ja überall gilt. Das Werk jedermanns ist dann sein Eigentum, dessen Wert nicht annektiert werden kann; die verschieden Formen der Produktion gehören jenen, die sie geschaffen haben und zählen zum gemeinsamen Gut der kommenden Generationen. In diesem System wären alle wirtschaftliche Unternehmen kleine Kooperativen, Eigentum der Arbeiter und von niemanden sonst. Die heuern dann ihr Management ab oder machen das gleich selber. Industriegilden o.ä. und Kooperativen-Vereinigung(Gewerkschaften?!) würden die größten Strukturen bilden - um multinationale Konzerne die möglicherweise ihre Monopolstellungen ausnützen könnten, erst gar nicht entstehen zu lassen -, die notwendig sind um Handel und Markt zu regeln, Kapital zu teilen und Kredit zu schaffen.
                                Dieses System ist für sich gesamt genommen utopisch, aber einzeln hat das schon in kleinen Teilen funktioniert und es wäre sicher moralischer, gerechter und menschlicher als der Kapitalismus, wie der Marxismus in gewisser Weise auf Gleichheit fixiert, aber schreibt trotzdem die Werte der Demokratie und des Liberalismus hoch, und zwingt den Menschen nicht, sein Kapitaldenken aufzugeben.

                                Dieses System mit Bildung oder gar Gewalt umzusetzen ist sicher schwer, aber es ist eigentlich nur eine verstärkte Art des Strukturwandels und mit Willen zu schaffen. Dieser Wille fehlet zur Zeit, aber irgendwann werden die Zeichen schon so eindeutig stehen, dass wir dekadenten Industrieländer(die Dekadenz ist ein großen Problem von uns -> daran ist schon das Römische Rech zugrunde gegangen) das erkennen werden.
                                Und wenn wir hier eine gerechtere und menschlichere Wirtschaft etabliert haben, dann fällt es viel einfacher der 3. Welt zu helfen, die Umwelt zu bewahren - insgesamt ökonomischer zu handeln.
                                Wie wollen wir anderen helfen, wenn wir nicht mal uns selber helfen können und gerade merken, wie unsere Wirtschaft den Bach runtergeht(ewiges Wachstum, dass der Kapitalismus fordert gibt es IMHO auch nicht - einfach unlogisch).

                                Wir hatten ein Zeitalter der (natur-)wissenschaftlicher und religiösen Aufklärung, nun ist langsam die Zeit für ein Zeitalter der ökonomischen, wirtschaftlichen Aufklärung!
                                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                                Makes perfect sense.

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