Zitat von Skeletor
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Apropos gute alte Zeit: Die Box hat übrigens ein -- ääh -- "nettes" 3D Cover. War erst ganz schockiert. Ich hatte gehofft, die wären mittlerweile ausgestorben. Was nicht heutzutage wieder alles in ist.
Ich liebe diese Serie und habe vorher auch schon die Bücher gelesen. Leider habe ich "Fähnrich Hornblower" ausgelassen, weswegen ich bei den ersten vier Episoden auch keinen Vergleich hatte.
Ja, aber insgesamt kann ich die Änderungen schon nachvollziehen. Gerade die Kontinuität bei der Schiffsbesatzung tut der Serie gut. Auch Archie fand ich als Charakter eine sehr gute Ergänzung und das nicht nur weil Jamie Bamber ihn spielt. Und Admiral Pellew hat auch in den Geschichten nicht gestört, wo er eigentlich gar nicht hätte vorkommen dürfen.
Ändert trotzdem nichts daran, dass das Endprodukt teilweise nicht mehr viel mit der Vorlage gemeinsam hat. Nur, dass halt beides unabhängig voneinander gut funktioniert und auf eine eigene Weise liebenswert ist (tatsächlich die beste Art der Film-Adaption, stimmt schon.)
Ja, für eine TV-Produktion von Ende der 90er finde ich die Serie wirklich gelungen. Bleibe bei Zappen auch immer wieder gerne dabei hängen wenn ich auf ITV darüber stolper. Es ist der Serie aber anzusehen, dass man in Bezug auf die Ausstattung deutliche Abstriche machen musste. Dafür entschädigt die Serie mit sympathischen Figuren (auch wenn Mr. Hornblower natürlich ein Gary Stu vom feinsten ist) und sympathischen Geschichten.
Aber ein bisschen schmunzeln muss ich schon, wenn sie die immer selben Einstellungen von der "Flotte" (aka 3-4 Schiffchen) zum zwölften Mal verwenden. Und ich musste auch etwas lächeln, als sie zum ersten Mal die Indy gezeigt haben, und dann war das so ein kleines Ding mit nicht mal 30 Kanonen (laut Wiki wird hier also eine 3rd rate frigate gespielt von einer 6th rate frigate. Das ist schon ... auffällig, und dabei versteh ich noch nicht mal viel von Schiffen *g*). Und dadurch, dass man auch Pellew und sein Schiff in so gut wie jede Folge irgendwie reingeschrieben hat, kriegt man vor allem in der ersten Staffel ein bisschen das Gefühl, als würde der arme Mann den Krieg auf britischer Seite ganz alleine bestreiten müssen. (und die anderen Kapitäne sind sowieso alle entweder inkompetent oder verrückt, weil niemand so awesome ist, wie Pellew und Hornblower.)
Und das Hornblower ein Gary Stu ist ... na ich finde, das macht auch teilweise den Charme der Serie aus. Er ist halt ein pflichtbewusster, ernster, tugendhafter Überheld (und solange es immer einen anderen Charakter gibt, der ihn deswegen aufzieht ...). Sowas braucht man ab und zu. Die ganzen Antihelden gehen einem doch irgendwann auf die Nerven. Hey, und alles kann er auch nicht: Er kann nicht reiten.
Ich kann dir übrigens auch noch den Film "Des Königs Admiral" aus dem Jahr 1951 empfehlen, falls du den nicht kennen solltest. Das ist die Verfilmung der zentralen drei Hornblower-Romane (ab Captain Horatio Hornblower). Der Film setzt im Prinzip da an, wo die Serie aufhört. Ist vom Stil natürlich nochmal anders, aber nach wie vor mein liebster der alten Segelschiff-Schinken. Ich sehe gerade, dass die DVD momentan aber wohl Out-Of-Print zu sein scheint und wird daher nur sehr überteuert angeboten.
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