Das DSL-Dilema
Hallo,
...mittlerweile habe ich mich mit meinem ISDN Anschluss arrangiert, auch weil ich keine Online-Games mehr spiele und das damit verbundene Forum schon länger im digitalen Nirwana sein Dasein fristet.
Es gibt einige Alternativen, doch bisher konnte ich mich nicht dazu durchringen mich näher damit zu befassen.
Wie oft ich schon angefragt habe zähle ich schon nicht mehr, kann mich aber noch an das erste mal erinnern.
So ähnlich könnte es sich zugetragen haben:
Schon vor drei (oder sind es bereits vier?) Jahren begab ich mich, von erwartungsvoller Freude und begieriger Hoffnung getrieben, an den verheißungsvollen Ort mit dem leuchtenden, magentafarbenem Kubus.
Schier geblendet von den Verheißungen der modernen Kommunikationstechnik, schaffte ich es doch, mich an den verlockenden Angeboten vorbei zu manövrieren und erreichte mit schweißnassen Händen mein Ziel.
Von einer netten jungen Mitarbeiterin des „rosa Riesen“ empfangen stellte ich, in meinem jugendlichen Übermut, sogleich die Frage aller Fragen. Selbstverfreilich nachdem ich der netten jungen Dame mitgeteilt hatte, dass ich gerne einen DSL Anschluss beantragen/bestellen möchte.
„Da schauen wir doch mal was wir für Sie tun können“ , flötete es auf der anderen Seite des Tresens. (Tresen = Alkohol und irrationales Verlangen, in Verbindung mit schmerzhafter Er-nüchterung...)
In atemloser Spannung und ungeduldiger Aufmerksamkeit verfolgte ich die Finger der Frau, wie sie diese graziös über die Tastatur huschen ließ. Abwechselnd ihre Miene und ihre flinken Finger beobachtend, rutsche ich nervös auf meinem Stuhl hin und her. ( ...die so von mir erzeugte Reibungswärme hätte gut und gerne ein 4-stöckiges Mehrfamilienhaus mehrere Tage mit wohliger Wärme versorgen können. Die Scheiben waren vorher schon beschlagen, isch schwör!!!)
Schon die Tatsache, dass dort überhaupt eine Sitzgelegenheit angeboten wurde, hätte alle meine Alarmsirenen aufheulen lassen müssen. Wer schon sitzt fällt nicht mehr ganz so tief, zumindest physisch.
Jetzt ist es soweit! Schoß mir spontan der Gedanke durch den Kopf, als die Tippgeräusche der Tastatur verstummten.
„Ruisch Brauner!“, meldete sich sofort mein Unterbewusstsein, welches schon seit der Geburt der DSL-Idee die erweckte Euphorie gedrosselt hatte.(...so ein Unterbewusstsein ist schon eine sinnvolle Sache.)
Es wurden lediglich die in solchen Situationen gebräuchlichen Hintergrundfragen gestellt: Adresse, Telefonnummer usw. (...aufatmen...)
Wieder das hoffnungsvolle Tippgeräusch der Tastatur. Die Spannung stieg ins unermessliche und drohte in einer gewaltigen Eruption aus mir herauszubrechen.
Wer? Wie? Wo? Was hat dieses „...mhm...“ zu bedeuten? Was die Falten, auf der ansonsten glatten, jungen Stirn?
„Nein! Es ist alles in Ordnung! Sie hat sich nur verirrt im Labyrinth der Formularsoftware...“
Die Suche nach möglichen Erklärungen sind in solchen Situationen immer wieder die gleichen, auch wenn erste Ahnungen zaghaft, aber bestimmt, an der Pforte der Gewissheit pochen.
„Das sieht nicht gut aus. Leider können wir Ihnen für diesen Bereich und für Ihre Teilnehmernummer derzeit keinen T-DSL Anschluss zur Verfügung stellen.“, kamen die Worte aus ihr heraus und erreichten dabei ein Gewicht, dass selbst Kontinente zum kentern hätte bringen können.
Mein kaum zu vernehmende leises Wimmern vermischte sich mit meinem Gesichtsausdruck zu einer Fratze aus manisch-depressivem Entsetzen. (denn mit der Unausweichlichkeit eines Steuerbescheides erreichte das Gesagte meine überforderten Hörorgane)
Der in den Keller fallende Unterkiefer hätte ein heftiges Beben auslösen können, wäre er nicht durch die von der Natur dafür vorgesehenen Rückhalteeinrichtungen aufgefangen worden.
„Grzflzk snkgrrrib
...“, starteten meine Stimmbänder den ersten unkontrollierten Versuch von Kommunikation..
„Aber,...am Telefon...NEIN!!!...Kollege zugesichert...hmpf...letzte Woche...Maaammiiiiiii...TILT!!!“, stammelte ich mit verhaltener Panik, nachdem die Sprechwerkzeuge, zumindest teilweise, wieder der Kontrolle des Sprachzentrums unterlagen.
„Es tut mir ja auch leid, aber bedauerlicherweise liegt für ihren Anschlussbereich keine ausreichende Infrastruktur vor, außerdem liegt die nächste Vermittlungsstelle zu weit weg. Deshalb sind wir derzeit nicht in der Lage ihnen eine der normalen DSL-Anschlußvarianten anzubieten.
Versuchen sie es in den nächsten Monaten doch einfach noch einmal. Vielleicht wurden dann die erforderlichen Maßnahmen realisiert.“, sagte es und lächelte.
An dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.
Realisiert?
Das erste was ich in diesem Moment realisierte, war die Tatsache, dass mich die spontanen Bilder eines gewissen selbst,
...das die Firmenzentrale der Telekomiker betrat, sich dabei stetig um seine eigene Achse drehend, mit einem M-249 in seiner rechten Hand, dabei einen endlos langen Patronengürtel durch die linke Hand gleiten lassend auf alles ballerte was sich bewegte...
..., so sehr erschreckten
, dass ich mich freundlich für die entstandenen Mühen bedankte, wie in Trance davoneilte und den nächstgelegenen Psychiater aufsuchte.
Von dem ich mich präventiv wegen unkontrollierter Aggressionen behandeln ließ. Meine bunten Pillen habe ich schnell lieben gelernt, aber selbst heute frage ich mich hin und wieder warum ich ans Bett gefesselt bin...
...es war zwar nicht ganz so, aber seither kann ich mir Vorstellen welche Faktoren zu einem Amoklauf führen können.
Gruß Night.....
Hallo,
...mittlerweile habe ich mich mit meinem ISDN Anschluss arrangiert, auch weil ich keine Online-Games mehr spiele und das damit verbundene Forum schon länger im digitalen Nirwana sein Dasein fristet.
Es gibt einige Alternativen, doch bisher konnte ich mich nicht dazu durchringen mich näher damit zu befassen.
Wie oft ich schon angefragt habe zähle ich schon nicht mehr, kann mich aber noch an das erste mal erinnern.
So ähnlich könnte es sich zugetragen haben:
Schon vor drei (oder sind es bereits vier?) Jahren begab ich mich, von erwartungsvoller Freude und begieriger Hoffnung getrieben, an den verheißungsvollen Ort mit dem leuchtenden, magentafarbenem Kubus.
Schier geblendet von den Verheißungen der modernen Kommunikationstechnik, schaffte ich es doch, mich an den verlockenden Angeboten vorbei zu manövrieren und erreichte mit schweißnassen Händen mein Ziel.
Von einer netten jungen Mitarbeiterin des „rosa Riesen“ empfangen stellte ich, in meinem jugendlichen Übermut, sogleich die Frage aller Fragen. Selbstverfreilich nachdem ich der netten jungen Dame mitgeteilt hatte, dass ich gerne einen DSL Anschluss beantragen/bestellen möchte.
„Da schauen wir doch mal was wir für Sie tun können“ , flötete es auf der anderen Seite des Tresens. (Tresen = Alkohol und irrationales Verlangen, in Verbindung mit schmerzhafter Er-nüchterung...)
In atemloser Spannung und ungeduldiger Aufmerksamkeit verfolgte ich die Finger der Frau, wie sie diese graziös über die Tastatur huschen ließ. Abwechselnd ihre Miene und ihre flinken Finger beobachtend, rutsche ich nervös auf meinem Stuhl hin und her. ( ...die so von mir erzeugte Reibungswärme hätte gut und gerne ein 4-stöckiges Mehrfamilienhaus mehrere Tage mit wohliger Wärme versorgen können. Die Scheiben waren vorher schon beschlagen, isch schwör!!!)
Schon die Tatsache, dass dort überhaupt eine Sitzgelegenheit angeboten wurde, hätte alle meine Alarmsirenen aufheulen lassen müssen. Wer schon sitzt fällt nicht mehr ganz so tief, zumindest physisch.
Jetzt ist es soweit! Schoß mir spontan der Gedanke durch den Kopf, als die Tippgeräusche der Tastatur verstummten.
„Ruisch Brauner!“, meldete sich sofort mein Unterbewusstsein, welches schon seit der Geburt der DSL-Idee die erweckte Euphorie gedrosselt hatte.(...so ein Unterbewusstsein ist schon eine sinnvolle Sache.)
Es wurden lediglich die in solchen Situationen gebräuchlichen Hintergrundfragen gestellt: Adresse, Telefonnummer usw. (...aufatmen...)
Wieder das hoffnungsvolle Tippgeräusch der Tastatur. Die Spannung stieg ins unermessliche und drohte in einer gewaltigen Eruption aus mir herauszubrechen.
Wer? Wie? Wo? Was hat dieses „...mhm...“ zu bedeuten? Was die Falten, auf der ansonsten glatten, jungen Stirn?
„Nein! Es ist alles in Ordnung! Sie hat sich nur verirrt im Labyrinth der Formularsoftware...“
Die Suche nach möglichen Erklärungen sind in solchen Situationen immer wieder die gleichen, auch wenn erste Ahnungen zaghaft, aber bestimmt, an der Pforte der Gewissheit pochen.
„Das sieht nicht gut aus. Leider können wir Ihnen für diesen Bereich und für Ihre Teilnehmernummer derzeit keinen T-DSL Anschluss zur Verfügung stellen.“, kamen die Worte aus ihr heraus und erreichten dabei ein Gewicht, dass selbst Kontinente zum kentern hätte bringen können.
Mein kaum zu vernehmende leises Wimmern vermischte sich mit meinem Gesichtsausdruck zu einer Fratze aus manisch-depressivem Entsetzen. (denn mit der Unausweichlichkeit eines Steuerbescheides erreichte das Gesagte meine überforderten Hörorgane)
Der in den Keller fallende Unterkiefer hätte ein heftiges Beben auslösen können, wäre er nicht durch die von der Natur dafür vorgesehenen Rückhalteeinrichtungen aufgefangen worden.
„Grzflzk snkgrrrib

„Aber,...am Telefon...NEIN!!!...Kollege zugesichert...hmpf...letzte Woche...Maaammiiiiiii...TILT!!!“, stammelte ich mit verhaltener Panik, nachdem die Sprechwerkzeuge, zumindest teilweise, wieder der Kontrolle des Sprachzentrums unterlagen.
„Es tut mir ja auch leid, aber bedauerlicherweise liegt für ihren Anschlussbereich keine ausreichende Infrastruktur vor, außerdem liegt die nächste Vermittlungsstelle zu weit weg. Deshalb sind wir derzeit nicht in der Lage ihnen eine der normalen DSL-Anschlußvarianten anzubieten.
Versuchen sie es in den nächsten Monaten doch einfach noch einmal. Vielleicht wurden dann die erforderlichen Maßnahmen realisiert.“, sagte es und lächelte.
An dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.
Realisiert?
Das erste was ich in diesem Moment realisierte, war die Tatsache, dass mich die spontanen Bilder eines gewissen selbst,
...das die Firmenzentrale der Telekomiker betrat, sich dabei stetig um seine eigene Achse drehend, mit einem M-249 in seiner rechten Hand, dabei einen endlos langen Patronengürtel durch die linke Hand gleiten lassend auf alles ballerte was sich bewegte...
..., so sehr erschreckten

Von dem ich mich präventiv wegen unkontrollierter Aggressionen behandeln ließ. Meine bunten Pillen habe ich schnell lieben gelernt, aber selbst heute frage ich mich hin und wieder warum ich ans Bett gefesselt bin...


...es war zwar nicht ganz so, aber seither kann ich mir Vorstellen welche Faktoren zu einem Amoklauf führen können.

Gruß Night.....

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