Tomb Raider (2013)

[Aci]

Meine Meinung zum MP war wohl auch einem Beitrag von GS geschuldet:

Schulterzucken. Das war meine häufigste Reaktion beim Test des Multiplayer-Teils von Tomb Raider. Weil die Online-Gefechte zwar durchaus Spaß machen, aber kaum etwas bieten, was ich nicht schon in zig anderen Actionspielen gesehen habe. Zudem nervt mich die geringe Anzahl an Karten und dass es den Modi mit Ausnahme von »Freier Wettbewerb« an originellen Ideen mangelt.
Insgesamt fühlt sich der Multiplayer-Teil an, als ob Crystal Dynamics unbedingt einen Mehrspieler-Modus im Spiel haben wollte, um die Zielgruppe zu erweitern. Aber nicht genug Herzblut rein gesteckt hat, um die Online-Gefechte auch nur in irgendeiner Form von der Konkurrenz abzuheben. So sind die klassischen Shooter-Gefechte vor allem eines: ganz nett, aber letztlich austauschbar und belanglos -- und damit für einige Stunden Spaß und ein anschließendes Schulterzucken gut.

Quelle:
Spiele-Special: Tomb Raider - Multiplayer-Modus im Test - GameStar.de

Und um das geht es mir: Es ist zwar ganz nett, wär aber auch genau so gut ohne gegangen, mit vielleicht mehr Möglichkeiten im SP.

[Amaranth]

Das denke ich nicht.

Selbst wenn man die Arbeit aus dem MP in den SP gesteckt hätte, hätte man vielleicht 1 oder 2 Missionen mehr gehabt, aber daraus direkt größere Tombs zu folgern, was das wichtigste wäre, was an dem Spiel geändert werden müsste, halte ich für nicht zulässig. Das wahrscheinlichste ist, dass das Spiel nen Monat früher rausgekommen wäre, sonst aber nichts.

Auch ist der MP definitiv auf keine Zielgruppe ausgelegt. Denn dann wäre er größer und komplexer gewesen. Gamestar ist aber sowieso immer sehr schnell dabei, irgendwelche merkwürdigen Schlussfolgerungen zu äußern. Es ist einfach ein netter Zusatz, nicht mehr und nicht weniger, und der richtet sich auch vollkommen an die Leute, die das Spiel sowieso gerne mögen und es auch ohne MP gekauft hätten.

[Souvreign]

So, ich habe gestern auch endlich das neue Tomb Raider durchspielen können. Mein positiver Ersteindruck hat sich auf jeden Fall bestätigt.

Das neuste Tomb Raider ist ein sehr guter Teil der Serie und absolut ein Spiel seiner Zeit, so wie auch damals die ersten beiden Tomb Raider Teile wie auch der erste Reboot mit Legends jeweils Spiele ihrer Zeit waren. Daher gibt es auch die entsprechenden aktuellen Spielmechaniken wie Quick-Time-Events und einen kleinen Rollenspielmodus. Insgesamt kann ich damit aber gut Leben und gerade das Aufrüsten der Waffen hat mir gut gefallen - auch wenn ich den Stimmen recht geben muss, die sagen, dass die finalen Waffenmodelle zu mordern aussehen. Vor allem beim Bogen, der ja immerhin die Signaturwaffe des Spiels ist, stimmt das, denn der endgültige "Sportbogen" ist für diese Inselumgebung einfach zu sehr high-tech (und sieht moderner aus als Katniss Everdeens SciFi Bogen in Die Tribute von Panem). Immerhin darf Lara ganz zum Schluss kurz einmal auch ihre alte Signaturbewaffnung (zwei Pistolen gleichzeitig) benutzen. Ich hatte ja eigentlich damit gerechnet, dass die Doppelpistolen die finale Pistolenstufe wären, aber dem war nicht so.

Was gibt es noch positives zu sagen? Nun, die neue Lara gefällt mir zu 100%. Dadurch das sie eben aus jedem größeren Kampf Blessuren und Verletungen davonträgt, fiebert man ganz anders mit und ich will eigentlich nie wieder die unerverwundbare Action-Lara sehen. Allerdings könnte sich das Muster etwas abnutzen und bedenkt man die ganzen Cuts, die sich zum Ende auf Laras Armen und Schultern abzeichnen müsste die Arme im nächsten Teil eigentlich ziemlich vernarbt daherkommen. Damit ist sie insgesamt greifbarer als ihr "Konkurrent" Nathan Drake.
Story, Erzählweise und Setting haben mir auch sehr gut gefallen. Die Insel wirkt stimmig und dennoch abwechslungreich mit alten Japanischen Bauten, den WW II Anlagen, der natürlichen Vegetation und den Schrottbauten der Kultisten.

Die Kritik richtet sich bei mir eben auch daran, dass Lara zu früh zu viele Gegner tötet. Die Massen an Gegnern finde ich auch einen Tick zu viel, aber immerhin hat man sich glücklicherweise doch nicht so stark an der Uncharted-Serie orientiert, wo man ja praktisch in jedem Kampf gegen eine Hundertschaft von Schlägern antritt. Klar, es sind ein paar Soldaten zu viel und wirkt unrealistisch, wenn man drüber nachdenkt, aber mich hat es jetzt nicht so gestört.

Alles in allem also ein gelungener neuer Tomb Raider Teil, dem ich 88% bzw. 6/6 Sternen oder 9/10 Punkten geben würde.


PS:
Kleine Meckerei noch an der Synchro. Nora Tschirner macht die meiste Zeit einen guten Job, aber gerade in den Passagen zum Ende, wo Lara eigentlich schon abgehärteter ist wirkt sie einen Tick zu lieb. Auch ist ihre Stimme streckenweit etwas zu leise, vor allem in Szene nwo Lara eigentlich schreien soll.

[Spooky Mulder]

Eine Verständnisfrage. Vielleicht habe ich es einfach irgendwo überhört oder überlesen. Aber warum die ganzen Leichenberge und aufgehangenen Körper(teile), vor allem im Kloster? Ernähren sich die untoten Oni-Krieger davon, dienen sie der Abschreckung, für irgendwelche Rituale oder macht da einfach nie jemand mal sauber?


SPOILERMir stößt es nur ein wenig übel auf, dass die Stormguards letztlich auch zu realen Gegnern wurden, die man einfach so niederballern konnte. Das hat einiges an Atmosphäre geraubt. Mir gefiel es, wie sie in den ersten Dreivierteln des Spiels noch ungreifbare, übermächtige Phantome waren, vor denen selbst die Kultisten panische Angst hatten und von denen man höchstens mal für Sekundenbruchteile Körperteile vorbeihuschen sah.

[HMS Fearless]

Es könnte sein, dass die Untoten Samurai die Menschenopfer, die es unter Himiko's Regime gab, weitergeführt haben.
Aber die aufgehängten Leichen, dort wo auch Lara hing, sahen für mich doch eher nach Speisekammer aus (ua. weil Lara dort lebend hingehängt wurde).

Natürlich ist die Anzahl relativ frischer Leichen idiotisch.
Bedenkt man, dass ein Frachtschiff so 20-30 Mann Besatzung hat, müssen dort in den letzten Jahren buschtäblich dutzende gestrandet sein. Das hätte jemandem auffallen dürfen.


Was die Oni als Gegner angeht, geb ich dir recht. Die trivialisierte Art, mit der man sie umnietete, störte die Atmosphäre genau so wie die Legionen von Kultis.
Und der "Boss-Oni" war ja der absolute Tiefstpunkt.

[Spooky Mulder]

Also viele, wenn nicht gar die meisten Leichen scheinen ja Uniformen zu tragen. Das passt einerseits zu der Tatsache, dass der Südteil der Insel wohl als Armeestützpunkt Verwendung fand, zum anderen zu dem großen Wrack eines Schlachtschiffes an der Küste. Die Teile konnten ja auch an die 2000 Leute an Bord haben.

Dafür dass der zweite Weltkrieg aber schon einige Zeit her ist, sehen die Körper tatsächlich noch recht frisch aus. Allerdings soll Bergluft ja jung halten... frag nur die Oni.

Was die Oni als Gegner angeht, geb ich dir recht. Die trivialisierte Art, mit der man sie umnietete, störte die Atmosphäre genau so wie die Legionen von Kultis.
Und der "Boss-Oni" war ja der absolute Tiefstpunkt.

Vor allem hat man ja im Verlaufe des Spiels gesehen, dass eines dieser Viecher hinter einer Gruppe Kultisten her war. Wie kann da niemandem aufgefallen sein, dass das Teil am Rücken seine Schwachstelle hat? Zwei Bewaffnete Menschen könnten also spielend leicht mit ihm fertig werden.

Das Prinzip Masse statt Klasse hat diesem Spiel leider enorm viel Potenzial geraubt.

[Aci]

Bis 6. Mai gibts das Spiel bei Steam für 24,99€.

[HMS Fearless]

Richtig. 20 Euro zu teuer.

Dann hast du jetzt die Gelegenheit.

Noch bis ca. heute Abend gibt es das Game auf Steam zum halben Preis, also rund 25 Euro billiger.

/edit:
da hats schon jemand deutlich schneller bemerkt....
*schäm*

[Spooky Mulder]

Wieso soll ichs mir denn nochmal kaufen?

[Moogie]

Aber danke für die Hinweise. Ich hab es mir am Wochenende geladen. Weiß noch nicht wann ich damit anfange, aber bei dem Preis konnte ich dann noch nicht widerstehen.

[HMS Fearless]

Wieso soll ichs mir denn nochmal kaufen?

Das musst du entscheiden, da rede ich dir nicht drein.
Aber du hast gesagt, es sei 20 Euro zu teuer.
jetzt ist es 5 Euro unter dem was du als akzeptabler Preis genannt hast. daher...

[Aci]

Mittlerweile habe ich das Spiel nicht nur per Lets Play gesehen sondern durch den Summer Sale erworben und durchgezockt. Ein paar Sachen haben sich mittlerweile geändert, wenn auch nicht alle.

Erstmal das positive:
Die Geschichte wird sehr gut erzählt bzw. auch sehr gut präsentiert. Man fiebert richtig mit Lara mit und es mach schon Spaß im neuen Tomb Raider unterwegs zu sein. Die Steuerung für den PC ist auch gelungen, darüber kann man überhaupt nicht meckern. Auch die öfters vorkommenden Kletterpassagen machten richtig Laune und erinnern doch über weite Strecken an die Vorgängerspiele. Auch wenn man in dem Spiel nicht mehr so präzise Springen/anhalten muss wie noch in den Vorgängern. Aber auch die anderen Charaktere bekommen genug Farbe und wirken alle gut durchdacht. Auch die ganzen Sachen die man auf der Insel finden kann, sowohl in Bezug auf die Charaktere bzw. generell über die Insel/die frühere Zeit auf der Insel, tragen zur gelungenen Atmosphäre bei.

Aber wie in vielen Spielen bleibt auch das neue Tomb Raider nicht davor verschont auch einige Kritikpunkte einstecken zu müssen.
Einer der größten Kritikpunkte meinerseits ist das man sich in dem Spiel teilweise vorkommt wie in einem Shooter. In manchen Passagen wimmelt es förmlich von Gegnern und nicht selten werden wir mit zahlreichen Wellen von Gegnern am gleichen Ort bombardiert. Das hat mMn nichts mehr mit einem Tomb Raider zu tun.
Der nächste Punkt besteht darin das Lara im Laufe des Spieles öfters mal an Gräbern vorbeikommt (daher auch der Name gg). Aber bei der erzählten Geschichte hat Lara wirklich dringendere Probleme als eben mal ein Grab zu plündern. Die Gräber wirken irgendwie deplaziert. Für mich klingt das so wie: "Hi Jungs, es ist ja ein Tomb Raider Spiel, also bauen wir einfach Gräber ein, irgendwo in der Welt finden wir schon Plätze dafür". So scheint es zumindestens für mich zu sein. Der Ansatz ist ja ok, jedoch passt das Grabräubersetting nicht auf diese Insel. Desweiteren waren das alles wirklich Minigräber die alle nach dem gleichen Schema abliefen. Geh ins Grab, löse ein Rätsel und hole den Schatz. Das erste Grab war ja noch in Ordnung, aber wenn man im Laufe des Spieles ein paar solcher Gräber besuchen muss, wird es langsam langweilig. Das unterhaltsamste waren noch die leider recht leichten Rätsel.
Und wie ich früher schon erwähnt habe hätten sie lieber auf den Multiplayer verzichten sollen und vielleicht das eine oder andere mehr aus dem Singleplayer herausholen sollen. Ein Tomb Raider braucht mMn einfach keinen MP.
Und dann kommen wir zu einem Punkt der gerade die jüngste Generation von Spielen heimsucht. Die Spielzeit. Ich habe für den Singleplayer in dem Spiel 10 Stunden gebraucht. Ich gehe natürlich immer davon aus das man die Spiele zu Release kauft. Aber 50 Euro für 10 Stunden Singleplayer-Spaß ist eindeutig zu wenig. Der ganze Rest von Spielen (Grafik, Texturen usw.) werden immer besser, diese gehen wohl aber zu Lasten der Spielzeit. Ich hab es hier schon oft gesagt. Für Release-Spiele (außer man ist ein absoluter Fan einer Reihe) sollte man wenn möglich vermeiden sie am Erscheinungstag bzw. kurz danach zu kaufen. Für mich steht es nämlich in keiner Relation wie viel Geld wir für so wenig Spiel immer ausgeben müssen - aber das ist ein altes und leidiges Thema, und damit belasse ich es erstmal.

Also es gibt viel Licht, aber auch einiges an Schatten. Für 10-15 Euro kann man die kurze Spieldauer verschmerzen, da das Spiel doch auch einige positive Aspekte bietet. Wer Tomb Raider schon immer mag wird auch dieses Spiel mögen (wenn auch nicht lieben). Ich hoffe in den nächsten Teilen geht es wirklich wieder Richtung Gräber und vielleicht kommt irgendwann wieder das richtige TR-Feeling auf.

[HMS Fearless]

Willkommen im Club.
Tatsächlich scheinen alle die dieses Spiel gespielt haben in etwa den selben Eindruck davon zu haben wie du.
-gute Atmosphäre
-passable Charaktere
-zu Shooter-lastig

Man darf gespannt sein, wie die Serie weitergeführt wird.
Leider sehe ich eine Menge Arten wie die Devs. es vergeigen können.

[Maritimus]

Habe es mittlerweile auch durch.

Was soll ich sagen? Crystal hat sich sicherlich in ein paar Punkten deutlich in die richtige Richtung bewegt. Die Inszenierung ist top und von langweiligen Stories und eintönigen Levels wie etwa im öden Underworld ist nichts mehr zu sehen.

Allerdings geht manches doch in Richtungen, die schon wieder zu viel des Guten sind. Wie viele Verletzungen kann Lara denn bitte einstecken? Von der Eisenstange am Anfang bis zum Fallschirmabsturz und natürlich dem Angriff der Oni, wo sie erneut kopfüber gefangen genommen wird... Lara ist unverwundbarer denn je. Man versucht zwar, das ganze in das Spiel einzubinden (in einigen Passagen des Spiels kann Lara nicht springen wegen erlittener Verletzungen und die Szene im Helikopter, wo sie sich um die Verletzung kümmert), dennoch kommt sie mir viel zu stark vor.

Auch waren mir zu viele QTEs im Spiel. Ich finde die einfach nach wie vor langweilig und für den Spielfluss nicht förderlich. Dazu immer wieder Passagen, wo Lara von einem einstürzenden Gebäudeteil zum nächsten hüpft, die natürlich immer genau dann endgültig einstürzen, wenn man gerade weggesprungen ist. Einmal ist sowas ja okay, aber das wurde zu oft eingesetzt. Apropros zu oft - derartig viel Geballer in einem "Tomb Raider" hat es noch nie gegeben. Wie viele hundert Mitglieder haben die Solarii bitte? Am Ende des Spiel habe ich mich wie eine Ein-Mann-Armee gefühlt, die im Alleingang ganze Heere niedermetzelt. Die Kämpfe sind zudem schnell öde, da sie immer nach dem gleichen Prinzip ablaufen und die KI sich nicht unbedingt hervortut. Weniger wäre hier deutlich mehr gewesen.

Das alles klingt nun ziemlich negativ. Die Positiven Aspekte waren für mich die toll gestalteten Umgebungen, die sehr abwechslungsreich waren - von Wäldern über die Küstengegenden mit Schiffswracks bis zu alten Ruinen aus der Weltkriegsperiode. Auch die Story um Himiko hat mir deutlich besser gefallen als der lahme Mami-Plot aus der LAU-Trilogie. Der Soundtrack weiß ebenfalls zu gefallen (auch wenn ich wohl immer die klassische TR-Melodie vermissen werde). Dennoch bleiben für mich fast die gleichen Kritikpunkte wie bei bisher allen Crystal-Teilen der Serie - erneut hatte ich keinesfalls das Gefühl, Lara Croft zu steuern, deren Stimme übrigens im Deutschen entsetzlich nervig für mich war (übertroffen nur noch von Sam). Das Gameplay hat diesmal mit den nervig häufigen Ballereinlagen sogar noch neue Negativpunkte. Langsam muss Crystal sich doch wirklich mal fragen, warum man diese Spiele überhaupt noch Tomb Raider nennt - nach dem mittlerweile zweiten Reboot.

Alles in allem würde ich Tomb Raider als Spiel für sich betrachtet eine 7/10 geben - als TR-Titel würde die Bewertung deutlich schlechter ausfallen. Spaß hat das Spiel mir stellenweise schon gemacht, aber ich bin sehr froh, nicht den Vollpreis bezahlt zu haben.

[Ductos]

Ich stehe kurz vor Abschluss der Kampagne, konnte mich aber noch nicht überwinden.

Dieses Spiel ist so depressiv. Es will nicht, dass man irgendwie Spaß hat. Dafür ist die Story zu düster, die Charaktere zu langweilig (besonders die Protagonistin) und die finsteren Momente VIEL zu zahlreich. Ich hatte keinen Spaß dabei, hab aber weitergemacht, weil ich dachte, ich würde irgendwas übersehen.
Es ist schon etwas bitteres, wenn der einzige Anflug von Heiterkeit bei Lara ein fast schon unterdrücktes Lächeln ist.