"Star Trek - Elite Force" ist keine Roman, der bei einem Verlag erschienen ist. (Zumindest noch nicht). Die Story stammt von mir selbst und habe sie etwa mit Ende 19 (ungefähr vor 1,5 Jahren)begonnen. Ein Manusskript lag dem Wilhelm Heyne Verlag schon vor. Es wäre auch beinahe veröffentlicht worden. Allerdings habe ich es aus Zeitgründen nie zu Ende geschrieben. Aber ich denke, ich werde das demnächst nachholen. Ich habe im nachfolgenden mal das erste Kapitel eingefügt und würde gerne eure Meinung dazu hören. Das soll für mich auch als Feedback dienen, um zu sehen, ob mein Roman (der noch nicht ganz ausgereift ist)überhaupt Erfolg haben würde.
Während des Kampfes gegen das Dominion, empfängt die Enterprise einen Notruf des Schwesterschiffs Galaxy. Doch als Captain Picard den Kollegen zu Hilfe eilen will, ist das
Schiff auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden. Die Crew ist ratlos und meldet den Vorfall vorerst dem Flottenkommando.
Inzwischen ereignen sich auf der Raumstation Deep Space Nine ähnliche Vorfälle. Nur verschwinden hier keine ganzen Raumschiffe, sondern einzelne Crewmitglieder sind plötzlich nicht mehr aufzufinden. Captain Sisko setzt Odo zur
Aufklärung an. Der Constable kommt dem Geheimnis
auch bald auf die Spur.
Daraufhin beschließt das Flottenkommando,
eine Spezialeinheit der Sternenflotte mit dem Fall zu beauftragen.
Doch das Team gerät selbst in eine Falle. Und es beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit.
Kapitel 1:
Dunkle Rauchschwaden zogen durch die Korridore. Die seitlich verlaufenden Lichtstreifen blinkten rötlich in regelmäßigen Abständen. Löschsysteme versagten. Hier und dort mussten Crewmitglieder manuell die entstandenen Brandherde löschen. Immer wieder erschütterten Einschläge, die durch feindlichen Beschuss ausgelöst wurden, das Schiff. Die Angreifer kamen aus allen Richtungen und attackierten in verschiedenen Manövern ihr Ziel. Der große Raumer lag scheinbar hilflos im All. Doch er versuchte sich gegen die Vielzahl der kleinen und wendigen Jäger zu wehren. Das Gleichgewicht der Kräfte war aber nicht ausgeglichen. Und so hatte die Mehrheit wie immer den Vorteil auf ihrer Seite.
>>Schilde bei 29 Prozent, Sir.<< Fähnrich Wildman stand an der taktischen Konsole und war damit beschäftigt, den Feind abzuwehren. Der kräftige schlanke Mann war erst seit kurzer Zeit an Bord und musste nun den Dienst von Sicherheitschef Lieutenant Bayland übernehmen. Jener war mit schweren inneren Verletzungen in die Krankenstation gebeamt worden. Wildman hatte nicht sehr viel Erfahrung mit einer taktischen Konsole. Er war erst frisch von der Akademie gekommen und wurde gleich auf ein Föderationsschiff versetzt. In Zeiten des Krieges sah es das Sternenflottenkommando für angebracht, die Ausbildung der Kadetten zu beschleunigen, indem man sie nur mit dem nötigen Wissen versorgte. Keiner der jungen Absolventen konnte auf praktische Erfahrungen zurückgreifen. Dennoch hatten sie genügend theoretisches Wissen, um im Notfall gar das Kommando zu übernehmen. Wildman war jedoch froh darüber, dass er momentan nur eine Konsole bedienen musste. Denn seine derzeitige Aufgabe war schon schwer genug. Er hoffte inständig darauf, dass es nicht zu so einem Notfall käme. Dann quälten ihn neuen Fragen und Gedanken. Was wohl aus all den Menschen geworden ist, die er auf der Akademie kennengelernt hatte. Plötzlich aber kehrte der junge Fähnrich in die Realität zurück. Er bemerkte, wie er immer unkonzentrierter wurde. Wildman rief sich zur innerlichen Ordnung und versuchte seine Gedanken wieder auf die Arbeit zu lenken. Immerhin verlangte das sein Job jetzt von ihm. Denn jede verschwendete Sekunde konnte der Feind zu seinem Vorteil umwandeln.
Funken stobten. Sämtliche Kabelstränge hingen aus der Decke. Trümmerteile flogen durch die Luft und trafen teilweise die Besatzung. Einige Träger der Deckenkonstruktion waren heruntergebrochen. Manche Bildschirme funktionierten nicht mehr, da sie entweder durch Trümmerteile zerstört oder durch Kurzschlüsse überlastet wurden. Im Kontrollraum herrschte, wie auch in anderen Teilen des Schiffes, Chaos und Durcheinander. Captain Benett saß auf seinem Sessel und vergab neue Anweisungen. Die Plätze auf seiner linken und rechten Seite waren leer. Der erste Offizier, der normalerweise auf der rechten Seite des Kommandanten saß, konnte einem herabstürzendem Deckenträger nicht mehr rechtzeitig ausweichen und wurde unter den Trümmern begraben. Der Counselor dagegen hatte mehr Glück. Jener war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht auf der Brücke anwesend, da er die Krankenstation unterstützte. Der leitende medizinische Offizier, Lieutenant Gerald, hatte alle Hände voll zu tun und begrüßte jede Hilfe, die freiwillig helfen wollte.
>>Noch zwei Treffer und die Schilde versagen ganz<<, ließ sich Wildman vernehmen. Benett nahm die Bemerkung zur Kenntnis und öffnete die interne Kommunikation. >>Mr. Johnson, können wir auf Warp gehen?<< Doch bevor der Chefingenieur Gelegenheit bekam, Antwort zu geben, wurde das Starfleet-Schiff eine weiteres Mal getroffen.
Und wieder stobten Funken aus offenen Kabelsträngen. Der Qualm hüllte den Kontroll-raum in düsteres Licht.
>>Schilde bei 6 Prozent!<<
>>Mr. Johnson!<< Der Captain schnitt eine Grimasse und achtete darauf, dass er nicht in Panik geriet. Warum antwortet er nicht? Was ist da unten los? Doch der Kommandant sollte bald eine Antwort erhalten.
>>Sir?<< Über Wildman‘s Rücken lief ein kalter Schauer, doch unbeeindruckt fuhr er mit seiner Meldung fort.
>>Sir. Nach dem letzten Treffer ist die interne Kommunikation ausgefallen und die Schilde im Bereich der Decks drei bis zehn versagen.<<
>>Evakuieren Sie die betreffenden Decks und leiten Sie die Energie der Lebenserhaltung in die Deflektoren um.<<
>>Aye, Sir!<<
Benett stand auf und ging an die Navigationskonsole. Er strafte dabei seine Uniform und beobachtete den Wandschirm. Die Lage schien allmählich ausser Kontrolle zu geraten. >>Welche Schiffe sind im näheren Umkreis?<< Der Captain schaute niemanden in die Augen. Er widmete seine Blicke auch weiterhin dem Wandschirm und beobachte das Geschehen. Mehrere Jem’Hadar-Jäger verfolgten die anderen Starflett-Raumer wie ein Schwarm aufgebrachter Hornissen. Cardassianische Kriegsschiffe feuerten ohne Pause auf ihre Ziele. Klingonische Kreuzer gingen auf Abfangkurs. Hier und da konnte man einige Feuerwolken erkennen, die feindliche Schiffe umhüllten und dann in Stücke rissen. Aber auch auf der eigenen Seite kam es zu Verlusten.
>>Die Thomas Paine und die Northern Star. Aber letztere sendet auf allen Kanälen ein Notsignal und der Warpkern steht kurz vor einem Kollaps. Wir ... wir sind das nahegelegenste Schiff, Sir.<< Wildman versuchte ruhig zu sprechen, scheiterte aber dann an seiner innerlichen Nervosität. Stille durchfloss den Kontrollraum. Die Offiziere beobachteten ihren Captain. Sie warteten auf eine Entscheidung oder Anweisung. Auf jeden Fall durfte jetzt keine Zeit vergeudet werden. Jede Sekunde entschied über Leben und Tod. Dann drehte sich Benett um, und wandte seine Blicke an Fähnrich Wildman.
>>Wie ist der Status der Thomas Paine?<<
>>Die Schilde sind bei 76 Prozent; die Waffensysteme sind intakt.<<
>>Ist unser Kommunikationssystem wieder funktionsbereit?<<
>>In ein paar Sekunden, Sir.<<
>>Wie siehts mit dem Schildpotenzial aus?<<
>>Die Stärke beträgt durch das Umleiten der Lebenserhaltungsenergie 36 Prozent.<<
>>Nun gut. Das muss reichen.<< Benett schien einen Plan zu haben. Die Brückencrew beobachtete auch weiterhin ihren Captain.
>>Fähnrich Wildman, die Thomas Paine soll uns Deckung geben und versuchen soviele Crewmitglieder wie möglich zu retten!<< Der Kommandant ging zu seinem Sessel und setzte sich. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf einen jungen Fähnrich, der an der Navigations-konsole saß. >>Fähnrich Gomez, gehen Sie auf Abfangkurs mit der Northern Star!<< Anschließend öffnete Benett die interne Kommunikation, um eine neue Anweisung zu geben. >>Brücke an Transporterraum! Bereitmachen die Besatzung der Northern Star in die Frachträume zu beamen. Ausführen, wenn wir in Reichweite sind!<<
>>Aye, Sir!<<
Jeder Befehl des Captains wurde rasch ausgeführt.
>>Kollaps in fünfzehn Sekunden<<, ließ sich Wildman vernehmen.
>>Brücke an Krankenstation! Lieutenant Gerald, schicken Sie medizinisches Personal zu den Frachträumen! Es treffen gleich Verletzte ein!<< Der Captain kannte seinen Schiffsarzt und war auf eine dumme Bemerkung gefasst. Denn selbst in Krisensituationen behielt Gerald stets einen klaren Kopf und nahm noch so trostlose Aussichten mit Humor. Manchmal hatte Benett das Gefühl, dass Gerald mit dem medizinisch-holographischen Notfallprogramm verwandt sei. Aber der Holodoc hatte sich schon vor einer Stunde verabschiedet, als die Holomatrix durch eine Überlastung fast vollständig zerstört wurde.
Doch an Stelle der dummen Bemerkung, kam nur ein kurzes „wird erledigt“. Das war ein Anzeichen dafür, dass Gerald mehr als nur Stress hatte.
>>Kollaps in zehn Sekunden!<<
Benetts Schiff näherte sich in Begleitung der Thomas Paine mit voller Impulskraft der Northern Star. Die Distanz wurde von Sekunde zu Sekunde immer geringer. Feindliche Jäger kamen näher und beschossen die drei Starflett-Raumer. Die Thomas Paine erwiderte das Feuer.
>>Kollaps in fünf, vier, drei, zwei, eins, ...<<
Alle hielten sich fest und warteten auf den Aufschlag der Druckwelle. Dann zerriss die Northern Star in einem gewaltigen Feuerball. Trümmer trafen die Schiffe. Benett wurde von einer unsichtbaren Hand ergriffen und aus seinem Stuhl geschleudert. Benommen fand er sich an der Navigationskonsole wieder. Funken stobten durch die Luft und die Brücke wurde von explodierenden Bildschirmen hell erleuchtet. Der Captain zog sich an der Konsole hoch und stand auf. Dann taumelte er zu seinem Platz zurück. Von den Angreifern fehlte jede Spur. Die Druckwelle hatte auch sie in Stücke gerissen.
Benett öffnete nervös und angespannt die interne Kommunikation >>Transporterraum! Wie viele haben wir?<<
>>Wir konnten 126 von 432 retten<<
>>Fähnrich Wildman. Können Sie erkennen, wie viele Personen die Thomas Paine aufnehmen konnte?<<
>>Nach den Anzeigen zu urteilen wurden 280 Menschen gerettet.<<
Wieder stobten Funken. >>Wie ist unser Status?<< Die Frage des Kommandanten wurde langsam regelrecht zur Routine. Aber nur so konnte der Captain schneller Entscheidungen treffen. Wildman sah erneut zu seinem Display und laß die Anzeige ab.
>>Schilde, Waffen und Antrieb sind ausgefallen. Hüllenbrüche auf den Decks 17 und 23. Es werden drei Todesfälle gemeldet.<<
>>Verdammt! Gibt es auch irgendetwas Positives zu melden?<<
>>Negativ, Sir! Jedoch ...<<
>>Captain!<< Fähnrich Gomez hatte in der Zwischenzeit die Anzeigen im Auge behalten und fiel nun Wildman ins Wort.
>>Drei Jem’Hadar Kreuzer haben Kurs auf uns genommen. Sie erreichen uns in drei Minuten!<<
>>Verdammt!<< Benett fluchte erneut und formte beide Hände zu einer Faust. >>Was ist mit der Thomas Paine?<<
Der Captain spürte, wie die innerliche Nervosität anstieg. >>Sie driftet an Steuerbord<<, meldete Wildman. Verdammt! Heute ist einfach nicht mein Glückstag! Der Kommandant versuchte sich zu beruhigen. Die Nervosität durfte nicht in Panik ausarten. Würde das geschehen, wäre der Kampf verloren. Ausserdem war Benett ein Vorbild für seine Besatzung. Was hätten sie davon halten sollen, wenn sie einen hilflosen Kommandanten gesehen hätten. Der Captain riss sich zusammen und wandte sich an Fähnrich Wildman. >>Senden Sie ein Notsignal. Das ist jetzt unsere einzige Chance!<<
Jean-Luc Picard saß in seinem Kommandosessel und beobachtete den Wandschirm. Riker stand bei Data und beriet sich mit ihm über einige taktische Manöver. Deanna Troi saß in ihrem Sessel neben Picard. Auf der Brücke nahm alles seinen gewohnten Lauf. Man könnte eigentlich das Gefühl bekommen, auf einer „ruhigen Forschungsmission“ zu sein, als im Krieg zu kämpfen. Denn seit dem Eintreffen mit dem romulanischen Kampfverband, konnte die Enterprise die meisten Angriffe problemlos abwehren. Das Schiff wurde kaum getroffen, da es vom talentierten Lieutenant Robert Kepler gesteuert wurde. Dieser befand sich zwar erst seit einigen Wochen auf dem Schiff, konnte aber bisher seinen Aufgaben gerecht werden. Riker sah in ihm aber keinen Rivalen, was die Flugkunst betraf. Ganz im Gegenteil. Will war sehr beeindruckt von den Fähigkeiten des jungen Lieutenants. Von Kepler konnte er sogar einige Tricks lernen.
An der taktischen Konsole stand die junge Lieutenant Commander Jessica Phillipson. Auch sie war noch nicht lange an Bord. Phillipson wurde nach dem Zwischenfall mit den Borg der Enterprise zu geteilt. Vorher war sie auf der Sydney stationiert. Dort hatte sie ihre Aufgabe als Chef der Sicherheit so perfekt gemeistert, dass sie für eine Versetzung auf das Flaggschiff vorgeschlagen wurde. Seit der Akademie wollte Phillipson auf die Enterprise. Und als sie dann erfuhr, dass das Flaggschiff nach einer qualifizierten Person für den Posten des Sicherheitschefs suche, begann sie hart an sich zu arbeiten. Und letztendlich wurde sie für ihre Mühen belohnt. Allerdings wollte sie gerne Lieutenant Commander Worf persönlich kennenlernen. Aber momentan hatte sie andere Sorgen.
Die Schrecken des Krieges trübte die Stimmung auf der Brücke. Die einzigen Stimmen, die man wahrnehmen konnte, waren die von Data und Riker. Ansonsten war es auf der Brücke ruhig. Viele Kollegen und Freunde starben da draußen im Kampf. In einem Krieg, der von einer machtbesessenen Spezies ausgelöst wurde. Picard war es langsam leid, die Listen der Gefallenen zu lesen. Es hat bereits zu viele Opfer gegeben. Auch die Crew der Enterprise ersehnte das Ende des Krieges herbei.
>>Sir. Die Galaxy sendet ein Notsignal. Ihre Schilde und Waffen sind ausgefallen. Die Thomas Paine treibt auf der Steuerbordseite. Drei Jem’Hadar Kreuzer haben einen Abfangkurs genommen. Sie reichen die beiden Schiffe in etwa zwei Minuten!<< Lieutenant Commander Phillipson laß die Anzeigen der taktischen Konsole ab. Picard stand auf, strafte seine Uniform und richtete seine Aufmerksamkeit auf Lieutenant Kepler. Riker und Data drehten sich zum Captain um. Picard bemerkte die Blicke beider Offiziere und räusperte sich. >>Lieutenant, nehmen Sie Kurs auf die Jem’Hadar Kreuzer! Commander Phillipson, kümmern sie sich um Verstärkung!<< Es kam Spannung im Kontrollraum auf. Riker wandte sich von Data ab und klopfte ihm dabei auf die Schultern. Der Androide konzentrierte sich nun auf seine Anzeigen.
Die Galaxy-A war eines der Schwesterschiffe der Enterprise-E gewesen. Picard kannte den Captain gut. Bevor dieser das Kommando über den Raumer erhielt, befehligte Benett die erste Galaxy. Sie war damals der Prototyp für jene Schiffsklasse gewesen, der später die Enterprise-D angehörten sollte. Auf dem Jungfernflug, gratulierte Benett per Subraumnachricht und teilte Picard seine besten Glückwünsche mit.
>>Uns haben sich drei klingonische Kreuzer und zwei romulanische Warbirds angeschlossen, Sir<< meldete Phillipson. >>Sehr gut. Eröffnen Sie das Feuer, sobald wir in Reichweite sind. Wir müssen die Schiffe um jeden Preis schützen. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Leute an diese Seuche zu verlieren.<<
>>Aye, Sir!<<
Im All blitzte es auf. Phaser- und Disruptorfeuer flogen den Zielen entgegen. Zwei der Kreuzer wichen von ihrem Kurs ab und erwiderten das Feuer der Angreifer. Cardassianische Schiffe gaben dem Dominion Deckung. Der dritte Kreuzer flog unterdessen weiter auf die Galaxy zu. Die Thomas Paine konnte jedoch ihre Schilde rechtzeitig hochfahren und fing die ersten Schüsse der Jem’Hadar, die für die Galaxy bestimmt waren, ab. Obwohl der Feind weit überlegen war, stellte sich die Thomas Paine dem Gegner. Die Jem’Hadar feuerten mehrere Salven ab. Sie durchschlugen die Schilde des Föderationsschiffes und rissen eine der Warpgondeln in ab. Picard konnte auf dem Wandschirm beobachten, wie die Crew gezwungen war, den Warpkern abzustoßen, um einem Kollaps vorzubeugen. Weitere Salven wurden auf das gepeinigte Schiff abgefeuert. Doch dieses Mal hielten die Schilde.
>>Thomas Paine an die Enterprise. Wir ziehen uns zurück. Erbitten Deckung ....“ Doch der Kontakt riss ab, bevor Captain Hudson seinen Satz zu Ende sprechen konnte.
Picard reagierte prompt. Salven von Torpedos schossen durch das All. Sie trafen den dritten Kreuzer, der nun seine Aufmerksamkeit auf den gemischten Flottenverband lenkte. Funken stobten auf der Brücke der Enterprise. Das Flaggschiff erbebte heftig, als es von Salven getroffen wurde. Picard saß im Kommandosessel und hielt sich an den Armlehnen fest. Auch Riker hat sich mittlerweile auf seinen Platz begeben. Beide beobachteten nun den Wandschirm. Trümmer flogen durch die Luft und trafen Lieutenant Kepler im Gesicht. Durch die Wucht der Teile, erlitt Kepler einige Platzwunden am Kopf und Händen. Dennoch steuerte er nach wie vor die Enterprise gekonnt durch das Schlachtfeld. Währenddessen betätigte Lieutenant Commander Phillipson in einem bestimmten Rhythmus die Schaltflächen der Waffensysteme.
Die Kreuzer des Dominions hielten dem Feuer anscheinend stand. Die Cardassianer dagegen mussten mehrere Verluste hinnehmen und zogen sich zurück. Der Enterprise gesellten sich zwei weitere Starfleet-Raumer hinzu und so griff nun jede Gruppe einen Kreuzer an. Die Galaxy und die Thomas Paine wurden mittlerweile völlig ausser Acht gelassen. Letztere konnte sich mit vollem Impuls unbemerkt aus dem Schlachtfeld retten. Die Galaxy aber driftete nach wie vor im Raum.
Doch plötzlich wurde der Wandschirm der Enterprise hell erleuchtet. Die Druckwelle führte sogar zu einem kurzzeitigen Ausfall der Lang- und Kurzstreckensensoren.
>>Sir! Eines der Jem’Hadar Schiffe ist zerstört worden. Die Schilde eines weiteren brechen zusammen!<< In der Stimme von Phillipson ließen sich Anzeichen für Triumph erkennen. Sie hatte kaum den ihren Satz beendet, das riss es auch den zweiten Raumer auseinander.
>>Der dritte Kreuzer hat den Kurs geändert. Er zieht sich zurück!<< Phillipsons Gesicht ging in ein strahlendes Lächeln über. Wenigstens ein kleiner Triumph in dieser Schlacht, dachte sie. Riker dagegen blickte verwundert zum Wandschirm. >>Seit wann ziehen sich Jem’Hadar zurück?<< Er konnte irgendwie nicht ganz begreifen, was da vor sich ging. Jem’Hadar ziehen sich normalerweise nicht zurück. Das sind genetisch veränderte Killermaschinen. Die kämpfen bis zum Schluß. Da ist doch irgendetwas faul. Riker wußte nicht so ganz, was er davon jetzt halten sollte. Dennoch war das eine kurze Gelegenheit, um sich kurz vom Krieg zu erholen.
Picard wandte sich zu seinem taktischen Offizier um. >>Phillipson, teilen Sie den anderen Schiffen mit, sie sollen sich neue Ziele suchen. Vielleicht, können wir den Feind in sein Territorium zurück drängen.<<
>>Aye, Sir<<, gab die Lieutenant Commander zur Antwort.
>>Lieutenant Kepler<<, Picard stand auf, ging ein paar Schritte und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf den verletzten Navigator.
>>Nehmen sie Kurs auf die Galaxy! Wir müssen versuchen, sie aus dem Krisengebiet zu ziehen.<<
Kepler wollte der Aufforderung nachkommen, traute dann aber seinen Augen nicht, als er sich den Anzeigen zuwendete. Um ganz sicher zugehen, prüfte der Lieutenant seine Werte.
>>Auf was warten Sie noch?<< Picard merkte, wie er ungeduldig wurde und gleichzeitig das Unbehagen in ihm empor quoll. Es lief ihm eiskalt über den Rücken. Das war ein Gefühl, das der Captain überhaupt nicht mochte.
>>Entschuldigen Sie, Sir<<, fing Kepler an und drehte sich zu Picard um. Er war leicht verwirrt und wusste nicht sorecht, wie er es dem Captain erklären sollte. Er atmete tiefe durch und versuchte sich das, was er von den Anzeigen abgelesen hat, Begreiflich zu machen.
>>Sir<<, begann er neu. >>Ich kann die Galaxy nicht ausmachen! Sie ist von den Anzeigen verschwunden.<<
>>Wie bitte?<< Picard drehte sich zu Riker und Deanna um. Dann richtete er seinen Blick auf Phillipson und wartete auf eine Bestätigung. Die junge Frau verstand und konzentrierte sich auf ihre eigenen Anzeigen, die ihr genau das selbe verrieten.
>>Der Lieutenant hat recht. Die Galaxy ist nicht zu orten.<<
>>Gibt es irgendwelche Anzeichen für Trümmer?<< Riker stand auf und ging zu Data. Der Androide suchte die Region mit den Sensoren ab. Dann drehte er sich um.
>>Es gibt keinerlei Anzeichen auf Trümmer oder Reste, die von der Galaxy stammen können. Die Sensoren registrieren zwar Wrackteile, sie gehören aber definitiv nicht zu dem gesuchten Schiff.<<
Picard runzelte die Stirn. Er holte tief Luft und wollte einen neuen Satz formulieren, doch Riker kam ihm zuvor. Daraufhin schloss der Kommandant seinen Mund wieder.
>>Haben die Sensoren irgendetwas während des Verschwindens aufgezeichnet? Vielleicht konnten sie auf Warp gehen und fliehen?<< Riker stützte sich an Data ab, als sich dieser wieder den Anzeigen zugewandte. Der Androide überprüfte erneut die Sensoren und schüttelte schließlich auf menschliche Weise den Kopf.
>>Die Sensoren können keine Warpsignatur ausmachen. Sie haben während des Kampfes auch nichts ungewöhnliches bis zum Ausfall aufgezeichnet. Allerdings ...<< Data hielt kurz inne und begann das Sensorenlogbuch sorgfältig zu prüfen.
>>Als die Sensoren wieder funktionierten, konnte die Galaxy nicht mehr registriert werden.<<
>>Wie kann denn ein ganzes Raumschiff spurlos verschwinden?<< Deanna, die die ganze Zeit über geschwiegen hatte, konnte das alles nicht glauben. In der Tat, es war äussert seltsam, das ein ganzer Raumer im All verschwindet, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Riker runzelte die Stirn und begab sich wortlos auf seinen Platz. Data überlegte ebenfalls kurz, wandte sich dann aber seiner Konsole zu. Stille durchfloss den Kontrollraum. Doch es sollte nicht so ruhig bleiben.
>>Captain, die Jem’Hadar sind wieder im An....<< Phillipson konnte nicht einmal aussprechen, da wurde die Brücke auch schon erschüttert. Jeder konzentrierte sich wieder sofort auf seine Arbeit. Mehrere feindliche Jäger kamen von Backbord. Erneut wurde die Enterprise getroffen.
>>Die Schilde halten<<, meldete Phillipson. Picard sammelte seine Gedanken neu.
>>Commander Phillipson! Wir könnten etwas Unterstützung gebrauchen. Kümmern Sie sich bitte darum!<<
>>Wird erledigt, Sir!<<
Riker wandte sich an Picard und formulierte nach einer Frage.
>>Was ist mit der Galaxy? Sollten wir nicht versuchen herauszufinden, was mit der Crew passiert ist?<<
>>Ich weiß Nummer Eins. Ich würde auch lieber das Verschwinden des Schiffs analysieren, als Blut vergießen zu müssen. Aber leider lässt es die derzeitige Situation nicht zu. Es gibt hier draußen auch noch andere Schiffe, die Unterstützung benötigen.<<
>>Und was machen wir mit der Galaxy?<<
>>Es bleibt uns momentan nichts anderes übrig, als das Flottenkommando zu informieren.<< Picard wandte sich von Riker ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Brücke. >>Commander Phillipson, teilen Sie dem Flottenkommando den aktuellen Status der Galaxy mit. Sagen Sie ihnen, das sie nicht zerstört, sondern als vermißt gilt.<< Picard zögerte kurz, fuhr dann aber fort. >>Lieutenant Kepler. Zeigen sie dem Gegner, mit wem er es hier zu tun hat!<< Kepler reagierte strahlend und ließ seine Finger gekonnt über die Schaltflächen huschen. Das Flaggschiff der Sternenflotte änderte seinen Kurs und flog majestätisch in die Schlacht zurück.
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Story written and © by K. Breit; 1999, 2000
Eure Meinung dürft mir gerne mitteilen.
Während des Kampfes gegen das Dominion, empfängt die Enterprise einen Notruf des Schwesterschiffs Galaxy. Doch als Captain Picard den Kollegen zu Hilfe eilen will, ist das
Schiff auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden. Die Crew ist ratlos und meldet den Vorfall vorerst dem Flottenkommando.
Inzwischen ereignen sich auf der Raumstation Deep Space Nine ähnliche Vorfälle. Nur verschwinden hier keine ganzen Raumschiffe, sondern einzelne Crewmitglieder sind plötzlich nicht mehr aufzufinden. Captain Sisko setzt Odo zur
Aufklärung an. Der Constable kommt dem Geheimnis
auch bald auf die Spur.
Daraufhin beschließt das Flottenkommando,
eine Spezialeinheit der Sternenflotte mit dem Fall zu beauftragen.
Doch das Team gerät selbst in eine Falle. Und es beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit.
Kapitel 1:
Dunkle Rauchschwaden zogen durch die Korridore. Die seitlich verlaufenden Lichtstreifen blinkten rötlich in regelmäßigen Abständen. Löschsysteme versagten. Hier und dort mussten Crewmitglieder manuell die entstandenen Brandherde löschen. Immer wieder erschütterten Einschläge, die durch feindlichen Beschuss ausgelöst wurden, das Schiff. Die Angreifer kamen aus allen Richtungen und attackierten in verschiedenen Manövern ihr Ziel. Der große Raumer lag scheinbar hilflos im All. Doch er versuchte sich gegen die Vielzahl der kleinen und wendigen Jäger zu wehren. Das Gleichgewicht der Kräfte war aber nicht ausgeglichen. Und so hatte die Mehrheit wie immer den Vorteil auf ihrer Seite.
>>Schilde bei 29 Prozent, Sir.<< Fähnrich Wildman stand an der taktischen Konsole und war damit beschäftigt, den Feind abzuwehren. Der kräftige schlanke Mann war erst seit kurzer Zeit an Bord und musste nun den Dienst von Sicherheitschef Lieutenant Bayland übernehmen. Jener war mit schweren inneren Verletzungen in die Krankenstation gebeamt worden. Wildman hatte nicht sehr viel Erfahrung mit einer taktischen Konsole. Er war erst frisch von der Akademie gekommen und wurde gleich auf ein Föderationsschiff versetzt. In Zeiten des Krieges sah es das Sternenflottenkommando für angebracht, die Ausbildung der Kadetten zu beschleunigen, indem man sie nur mit dem nötigen Wissen versorgte. Keiner der jungen Absolventen konnte auf praktische Erfahrungen zurückgreifen. Dennoch hatten sie genügend theoretisches Wissen, um im Notfall gar das Kommando zu übernehmen. Wildman war jedoch froh darüber, dass er momentan nur eine Konsole bedienen musste. Denn seine derzeitige Aufgabe war schon schwer genug. Er hoffte inständig darauf, dass es nicht zu so einem Notfall käme. Dann quälten ihn neuen Fragen und Gedanken. Was wohl aus all den Menschen geworden ist, die er auf der Akademie kennengelernt hatte. Plötzlich aber kehrte der junge Fähnrich in die Realität zurück. Er bemerkte, wie er immer unkonzentrierter wurde. Wildman rief sich zur innerlichen Ordnung und versuchte seine Gedanken wieder auf die Arbeit zu lenken. Immerhin verlangte das sein Job jetzt von ihm. Denn jede verschwendete Sekunde konnte der Feind zu seinem Vorteil umwandeln.
Funken stobten. Sämtliche Kabelstränge hingen aus der Decke. Trümmerteile flogen durch die Luft und trafen teilweise die Besatzung. Einige Träger der Deckenkonstruktion waren heruntergebrochen. Manche Bildschirme funktionierten nicht mehr, da sie entweder durch Trümmerteile zerstört oder durch Kurzschlüsse überlastet wurden. Im Kontrollraum herrschte, wie auch in anderen Teilen des Schiffes, Chaos und Durcheinander. Captain Benett saß auf seinem Sessel und vergab neue Anweisungen. Die Plätze auf seiner linken und rechten Seite waren leer. Der erste Offizier, der normalerweise auf der rechten Seite des Kommandanten saß, konnte einem herabstürzendem Deckenträger nicht mehr rechtzeitig ausweichen und wurde unter den Trümmern begraben. Der Counselor dagegen hatte mehr Glück. Jener war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht auf der Brücke anwesend, da er die Krankenstation unterstützte. Der leitende medizinische Offizier, Lieutenant Gerald, hatte alle Hände voll zu tun und begrüßte jede Hilfe, die freiwillig helfen wollte.
>>Noch zwei Treffer und die Schilde versagen ganz<<, ließ sich Wildman vernehmen. Benett nahm die Bemerkung zur Kenntnis und öffnete die interne Kommunikation. >>Mr. Johnson, können wir auf Warp gehen?<< Doch bevor der Chefingenieur Gelegenheit bekam, Antwort zu geben, wurde das Starfleet-Schiff eine weiteres Mal getroffen.
Und wieder stobten Funken aus offenen Kabelsträngen. Der Qualm hüllte den Kontroll-raum in düsteres Licht.
>>Schilde bei 6 Prozent!<<
>>Mr. Johnson!<< Der Captain schnitt eine Grimasse und achtete darauf, dass er nicht in Panik geriet. Warum antwortet er nicht? Was ist da unten los? Doch der Kommandant sollte bald eine Antwort erhalten.
>>Sir?<< Über Wildman‘s Rücken lief ein kalter Schauer, doch unbeeindruckt fuhr er mit seiner Meldung fort.
>>Sir. Nach dem letzten Treffer ist die interne Kommunikation ausgefallen und die Schilde im Bereich der Decks drei bis zehn versagen.<<
>>Evakuieren Sie die betreffenden Decks und leiten Sie die Energie der Lebenserhaltung in die Deflektoren um.<<
>>Aye, Sir!<<
Benett stand auf und ging an die Navigationskonsole. Er strafte dabei seine Uniform und beobachtete den Wandschirm. Die Lage schien allmählich ausser Kontrolle zu geraten. >>Welche Schiffe sind im näheren Umkreis?<< Der Captain schaute niemanden in die Augen. Er widmete seine Blicke auch weiterhin dem Wandschirm und beobachte das Geschehen. Mehrere Jem’Hadar-Jäger verfolgten die anderen Starflett-Raumer wie ein Schwarm aufgebrachter Hornissen. Cardassianische Kriegsschiffe feuerten ohne Pause auf ihre Ziele. Klingonische Kreuzer gingen auf Abfangkurs. Hier und da konnte man einige Feuerwolken erkennen, die feindliche Schiffe umhüllten und dann in Stücke rissen. Aber auch auf der eigenen Seite kam es zu Verlusten.
>>Die Thomas Paine und die Northern Star. Aber letztere sendet auf allen Kanälen ein Notsignal und der Warpkern steht kurz vor einem Kollaps. Wir ... wir sind das nahegelegenste Schiff, Sir.<< Wildman versuchte ruhig zu sprechen, scheiterte aber dann an seiner innerlichen Nervosität. Stille durchfloss den Kontrollraum. Die Offiziere beobachteten ihren Captain. Sie warteten auf eine Entscheidung oder Anweisung. Auf jeden Fall durfte jetzt keine Zeit vergeudet werden. Jede Sekunde entschied über Leben und Tod. Dann drehte sich Benett um, und wandte seine Blicke an Fähnrich Wildman.
>>Wie ist der Status der Thomas Paine?<<
>>Die Schilde sind bei 76 Prozent; die Waffensysteme sind intakt.<<
>>Ist unser Kommunikationssystem wieder funktionsbereit?<<
>>In ein paar Sekunden, Sir.<<
>>Wie siehts mit dem Schildpotenzial aus?<<
>>Die Stärke beträgt durch das Umleiten der Lebenserhaltungsenergie 36 Prozent.<<
>>Nun gut. Das muss reichen.<< Benett schien einen Plan zu haben. Die Brückencrew beobachtete auch weiterhin ihren Captain.
>>Fähnrich Wildman, die Thomas Paine soll uns Deckung geben und versuchen soviele Crewmitglieder wie möglich zu retten!<< Der Kommandant ging zu seinem Sessel und setzte sich. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf einen jungen Fähnrich, der an der Navigations-konsole saß. >>Fähnrich Gomez, gehen Sie auf Abfangkurs mit der Northern Star!<< Anschließend öffnete Benett die interne Kommunikation, um eine neue Anweisung zu geben. >>Brücke an Transporterraum! Bereitmachen die Besatzung der Northern Star in die Frachträume zu beamen. Ausführen, wenn wir in Reichweite sind!<<
>>Aye, Sir!<<
Jeder Befehl des Captains wurde rasch ausgeführt.
>>Kollaps in fünfzehn Sekunden<<, ließ sich Wildman vernehmen.
>>Brücke an Krankenstation! Lieutenant Gerald, schicken Sie medizinisches Personal zu den Frachträumen! Es treffen gleich Verletzte ein!<< Der Captain kannte seinen Schiffsarzt und war auf eine dumme Bemerkung gefasst. Denn selbst in Krisensituationen behielt Gerald stets einen klaren Kopf und nahm noch so trostlose Aussichten mit Humor. Manchmal hatte Benett das Gefühl, dass Gerald mit dem medizinisch-holographischen Notfallprogramm verwandt sei. Aber der Holodoc hatte sich schon vor einer Stunde verabschiedet, als die Holomatrix durch eine Überlastung fast vollständig zerstört wurde.
Doch an Stelle der dummen Bemerkung, kam nur ein kurzes „wird erledigt“. Das war ein Anzeichen dafür, dass Gerald mehr als nur Stress hatte.
>>Kollaps in zehn Sekunden!<<
Benetts Schiff näherte sich in Begleitung der Thomas Paine mit voller Impulskraft der Northern Star. Die Distanz wurde von Sekunde zu Sekunde immer geringer. Feindliche Jäger kamen näher und beschossen die drei Starflett-Raumer. Die Thomas Paine erwiderte das Feuer.
>>Kollaps in fünf, vier, drei, zwei, eins, ...<<
Alle hielten sich fest und warteten auf den Aufschlag der Druckwelle. Dann zerriss die Northern Star in einem gewaltigen Feuerball. Trümmer trafen die Schiffe. Benett wurde von einer unsichtbaren Hand ergriffen und aus seinem Stuhl geschleudert. Benommen fand er sich an der Navigationskonsole wieder. Funken stobten durch die Luft und die Brücke wurde von explodierenden Bildschirmen hell erleuchtet. Der Captain zog sich an der Konsole hoch und stand auf. Dann taumelte er zu seinem Platz zurück. Von den Angreifern fehlte jede Spur. Die Druckwelle hatte auch sie in Stücke gerissen.
Benett öffnete nervös und angespannt die interne Kommunikation >>Transporterraum! Wie viele haben wir?<<
>>Wir konnten 126 von 432 retten<<
>>Fähnrich Wildman. Können Sie erkennen, wie viele Personen die Thomas Paine aufnehmen konnte?<<
>>Nach den Anzeigen zu urteilen wurden 280 Menschen gerettet.<<
Wieder stobten Funken. >>Wie ist unser Status?<< Die Frage des Kommandanten wurde langsam regelrecht zur Routine. Aber nur so konnte der Captain schneller Entscheidungen treffen. Wildman sah erneut zu seinem Display und laß die Anzeige ab.
>>Schilde, Waffen und Antrieb sind ausgefallen. Hüllenbrüche auf den Decks 17 und 23. Es werden drei Todesfälle gemeldet.<<
>>Verdammt! Gibt es auch irgendetwas Positives zu melden?<<
>>Negativ, Sir! Jedoch ...<<
>>Captain!<< Fähnrich Gomez hatte in der Zwischenzeit die Anzeigen im Auge behalten und fiel nun Wildman ins Wort.
>>Drei Jem’Hadar Kreuzer haben Kurs auf uns genommen. Sie erreichen uns in drei Minuten!<<
>>Verdammt!<< Benett fluchte erneut und formte beide Hände zu einer Faust. >>Was ist mit der Thomas Paine?<<
Der Captain spürte, wie die innerliche Nervosität anstieg. >>Sie driftet an Steuerbord<<, meldete Wildman. Verdammt! Heute ist einfach nicht mein Glückstag! Der Kommandant versuchte sich zu beruhigen. Die Nervosität durfte nicht in Panik ausarten. Würde das geschehen, wäre der Kampf verloren. Ausserdem war Benett ein Vorbild für seine Besatzung. Was hätten sie davon halten sollen, wenn sie einen hilflosen Kommandanten gesehen hätten. Der Captain riss sich zusammen und wandte sich an Fähnrich Wildman. >>Senden Sie ein Notsignal. Das ist jetzt unsere einzige Chance!<<
Jean-Luc Picard saß in seinem Kommandosessel und beobachtete den Wandschirm. Riker stand bei Data und beriet sich mit ihm über einige taktische Manöver. Deanna Troi saß in ihrem Sessel neben Picard. Auf der Brücke nahm alles seinen gewohnten Lauf. Man könnte eigentlich das Gefühl bekommen, auf einer „ruhigen Forschungsmission“ zu sein, als im Krieg zu kämpfen. Denn seit dem Eintreffen mit dem romulanischen Kampfverband, konnte die Enterprise die meisten Angriffe problemlos abwehren. Das Schiff wurde kaum getroffen, da es vom talentierten Lieutenant Robert Kepler gesteuert wurde. Dieser befand sich zwar erst seit einigen Wochen auf dem Schiff, konnte aber bisher seinen Aufgaben gerecht werden. Riker sah in ihm aber keinen Rivalen, was die Flugkunst betraf. Ganz im Gegenteil. Will war sehr beeindruckt von den Fähigkeiten des jungen Lieutenants. Von Kepler konnte er sogar einige Tricks lernen.
An der taktischen Konsole stand die junge Lieutenant Commander Jessica Phillipson. Auch sie war noch nicht lange an Bord. Phillipson wurde nach dem Zwischenfall mit den Borg der Enterprise zu geteilt. Vorher war sie auf der Sydney stationiert. Dort hatte sie ihre Aufgabe als Chef der Sicherheit so perfekt gemeistert, dass sie für eine Versetzung auf das Flaggschiff vorgeschlagen wurde. Seit der Akademie wollte Phillipson auf die Enterprise. Und als sie dann erfuhr, dass das Flaggschiff nach einer qualifizierten Person für den Posten des Sicherheitschefs suche, begann sie hart an sich zu arbeiten. Und letztendlich wurde sie für ihre Mühen belohnt. Allerdings wollte sie gerne Lieutenant Commander Worf persönlich kennenlernen. Aber momentan hatte sie andere Sorgen.
Die Schrecken des Krieges trübte die Stimmung auf der Brücke. Die einzigen Stimmen, die man wahrnehmen konnte, waren die von Data und Riker. Ansonsten war es auf der Brücke ruhig. Viele Kollegen und Freunde starben da draußen im Kampf. In einem Krieg, der von einer machtbesessenen Spezies ausgelöst wurde. Picard war es langsam leid, die Listen der Gefallenen zu lesen. Es hat bereits zu viele Opfer gegeben. Auch die Crew der Enterprise ersehnte das Ende des Krieges herbei.
>>Sir. Die Galaxy sendet ein Notsignal. Ihre Schilde und Waffen sind ausgefallen. Die Thomas Paine treibt auf der Steuerbordseite. Drei Jem’Hadar Kreuzer haben einen Abfangkurs genommen. Sie reichen die beiden Schiffe in etwa zwei Minuten!<< Lieutenant Commander Phillipson laß die Anzeigen der taktischen Konsole ab. Picard stand auf, strafte seine Uniform und richtete seine Aufmerksamkeit auf Lieutenant Kepler. Riker und Data drehten sich zum Captain um. Picard bemerkte die Blicke beider Offiziere und räusperte sich. >>Lieutenant, nehmen Sie Kurs auf die Jem’Hadar Kreuzer! Commander Phillipson, kümmern sie sich um Verstärkung!<< Es kam Spannung im Kontrollraum auf. Riker wandte sich von Data ab und klopfte ihm dabei auf die Schultern. Der Androide konzentrierte sich nun auf seine Anzeigen.
Die Galaxy-A war eines der Schwesterschiffe der Enterprise-E gewesen. Picard kannte den Captain gut. Bevor dieser das Kommando über den Raumer erhielt, befehligte Benett die erste Galaxy. Sie war damals der Prototyp für jene Schiffsklasse gewesen, der später die Enterprise-D angehörten sollte. Auf dem Jungfernflug, gratulierte Benett per Subraumnachricht und teilte Picard seine besten Glückwünsche mit.
>>Uns haben sich drei klingonische Kreuzer und zwei romulanische Warbirds angeschlossen, Sir<< meldete Phillipson. >>Sehr gut. Eröffnen Sie das Feuer, sobald wir in Reichweite sind. Wir müssen die Schiffe um jeden Preis schützen. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Leute an diese Seuche zu verlieren.<<
>>Aye, Sir!<<
Im All blitzte es auf. Phaser- und Disruptorfeuer flogen den Zielen entgegen. Zwei der Kreuzer wichen von ihrem Kurs ab und erwiderten das Feuer der Angreifer. Cardassianische Schiffe gaben dem Dominion Deckung. Der dritte Kreuzer flog unterdessen weiter auf die Galaxy zu. Die Thomas Paine konnte jedoch ihre Schilde rechtzeitig hochfahren und fing die ersten Schüsse der Jem’Hadar, die für die Galaxy bestimmt waren, ab. Obwohl der Feind weit überlegen war, stellte sich die Thomas Paine dem Gegner. Die Jem’Hadar feuerten mehrere Salven ab. Sie durchschlugen die Schilde des Föderationsschiffes und rissen eine der Warpgondeln in ab. Picard konnte auf dem Wandschirm beobachten, wie die Crew gezwungen war, den Warpkern abzustoßen, um einem Kollaps vorzubeugen. Weitere Salven wurden auf das gepeinigte Schiff abgefeuert. Doch dieses Mal hielten die Schilde.
>>Thomas Paine an die Enterprise. Wir ziehen uns zurück. Erbitten Deckung ....“ Doch der Kontakt riss ab, bevor Captain Hudson seinen Satz zu Ende sprechen konnte.
Picard reagierte prompt. Salven von Torpedos schossen durch das All. Sie trafen den dritten Kreuzer, der nun seine Aufmerksamkeit auf den gemischten Flottenverband lenkte. Funken stobten auf der Brücke der Enterprise. Das Flaggschiff erbebte heftig, als es von Salven getroffen wurde. Picard saß im Kommandosessel und hielt sich an den Armlehnen fest. Auch Riker hat sich mittlerweile auf seinen Platz begeben. Beide beobachteten nun den Wandschirm. Trümmer flogen durch die Luft und trafen Lieutenant Kepler im Gesicht. Durch die Wucht der Teile, erlitt Kepler einige Platzwunden am Kopf und Händen. Dennoch steuerte er nach wie vor die Enterprise gekonnt durch das Schlachtfeld. Währenddessen betätigte Lieutenant Commander Phillipson in einem bestimmten Rhythmus die Schaltflächen der Waffensysteme.
Die Kreuzer des Dominions hielten dem Feuer anscheinend stand. Die Cardassianer dagegen mussten mehrere Verluste hinnehmen und zogen sich zurück. Der Enterprise gesellten sich zwei weitere Starfleet-Raumer hinzu und so griff nun jede Gruppe einen Kreuzer an. Die Galaxy und die Thomas Paine wurden mittlerweile völlig ausser Acht gelassen. Letztere konnte sich mit vollem Impuls unbemerkt aus dem Schlachtfeld retten. Die Galaxy aber driftete nach wie vor im Raum.
Doch plötzlich wurde der Wandschirm der Enterprise hell erleuchtet. Die Druckwelle führte sogar zu einem kurzzeitigen Ausfall der Lang- und Kurzstreckensensoren.
>>Sir! Eines der Jem’Hadar Schiffe ist zerstört worden. Die Schilde eines weiteren brechen zusammen!<< In der Stimme von Phillipson ließen sich Anzeichen für Triumph erkennen. Sie hatte kaum den ihren Satz beendet, das riss es auch den zweiten Raumer auseinander.
>>Der dritte Kreuzer hat den Kurs geändert. Er zieht sich zurück!<< Phillipsons Gesicht ging in ein strahlendes Lächeln über. Wenigstens ein kleiner Triumph in dieser Schlacht, dachte sie. Riker dagegen blickte verwundert zum Wandschirm. >>Seit wann ziehen sich Jem’Hadar zurück?<< Er konnte irgendwie nicht ganz begreifen, was da vor sich ging. Jem’Hadar ziehen sich normalerweise nicht zurück. Das sind genetisch veränderte Killermaschinen. Die kämpfen bis zum Schluß. Da ist doch irgendetwas faul. Riker wußte nicht so ganz, was er davon jetzt halten sollte. Dennoch war das eine kurze Gelegenheit, um sich kurz vom Krieg zu erholen.
Picard wandte sich zu seinem taktischen Offizier um. >>Phillipson, teilen Sie den anderen Schiffen mit, sie sollen sich neue Ziele suchen. Vielleicht, können wir den Feind in sein Territorium zurück drängen.<<
>>Aye, Sir<<, gab die Lieutenant Commander zur Antwort.
>>Lieutenant Kepler<<, Picard stand auf, ging ein paar Schritte und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf den verletzten Navigator.
>>Nehmen sie Kurs auf die Galaxy! Wir müssen versuchen, sie aus dem Krisengebiet zu ziehen.<<
Kepler wollte der Aufforderung nachkommen, traute dann aber seinen Augen nicht, als er sich den Anzeigen zuwendete. Um ganz sicher zugehen, prüfte der Lieutenant seine Werte.
>>Auf was warten Sie noch?<< Picard merkte, wie er ungeduldig wurde und gleichzeitig das Unbehagen in ihm empor quoll. Es lief ihm eiskalt über den Rücken. Das war ein Gefühl, das der Captain überhaupt nicht mochte.
>>Entschuldigen Sie, Sir<<, fing Kepler an und drehte sich zu Picard um. Er war leicht verwirrt und wusste nicht sorecht, wie er es dem Captain erklären sollte. Er atmete tiefe durch und versuchte sich das, was er von den Anzeigen abgelesen hat, Begreiflich zu machen.
>>Sir<<, begann er neu. >>Ich kann die Galaxy nicht ausmachen! Sie ist von den Anzeigen verschwunden.<<
>>Wie bitte?<< Picard drehte sich zu Riker und Deanna um. Dann richtete er seinen Blick auf Phillipson und wartete auf eine Bestätigung. Die junge Frau verstand und konzentrierte sich auf ihre eigenen Anzeigen, die ihr genau das selbe verrieten.
>>Der Lieutenant hat recht. Die Galaxy ist nicht zu orten.<<
>>Gibt es irgendwelche Anzeichen für Trümmer?<< Riker stand auf und ging zu Data. Der Androide suchte die Region mit den Sensoren ab. Dann drehte er sich um.
>>Es gibt keinerlei Anzeichen auf Trümmer oder Reste, die von der Galaxy stammen können. Die Sensoren registrieren zwar Wrackteile, sie gehören aber definitiv nicht zu dem gesuchten Schiff.<<
Picard runzelte die Stirn. Er holte tief Luft und wollte einen neuen Satz formulieren, doch Riker kam ihm zuvor. Daraufhin schloss der Kommandant seinen Mund wieder.
>>Haben die Sensoren irgendetwas während des Verschwindens aufgezeichnet? Vielleicht konnten sie auf Warp gehen und fliehen?<< Riker stützte sich an Data ab, als sich dieser wieder den Anzeigen zugewandte. Der Androide überprüfte erneut die Sensoren und schüttelte schließlich auf menschliche Weise den Kopf.
>>Die Sensoren können keine Warpsignatur ausmachen. Sie haben während des Kampfes auch nichts ungewöhnliches bis zum Ausfall aufgezeichnet. Allerdings ...<< Data hielt kurz inne und begann das Sensorenlogbuch sorgfältig zu prüfen.
>>Als die Sensoren wieder funktionierten, konnte die Galaxy nicht mehr registriert werden.<<
>>Wie kann denn ein ganzes Raumschiff spurlos verschwinden?<< Deanna, die die ganze Zeit über geschwiegen hatte, konnte das alles nicht glauben. In der Tat, es war äussert seltsam, das ein ganzer Raumer im All verschwindet, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Riker runzelte die Stirn und begab sich wortlos auf seinen Platz. Data überlegte ebenfalls kurz, wandte sich dann aber seiner Konsole zu. Stille durchfloss den Kontrollraum. Doch es sollte nicht so ruhig bleiben.
>>Captain, die Jem’Hadar sind wieder im An....<< Phillipson konnte nicht einmal aussprechen, da wurde die Brücke auch schon erschüttert. Jeder konzentrierte sich wieder sofort auf seine Arbeit. Mehrere feindliche Jäger kamen von Backbord. Erneut wurde die Enterprise getroffen.
>>Die Schilde halten<<, meldete Phillipson. Picard sammelte seine Gedanken neu.
>>Commander Phillipson! Wir könnten etwas Unterstützung gebrauchen. Kümmern Sie sich bitte darum!<<
>>Wird erledigt, Sir!<<
Riker wandte sich an Picard und formulierte nach einer Frage.
>>Was ist mit der Galaxy? Sollten wir nicht versuchen herauszufinden, was mit der Crew passiert ist?<<
>>Ich weiß Nummer Eins. Ich würde auch lieber das Verschwinden des Schiffs analysieren, als Blut vergießen zu müssen. Aber leider lässt es die derzeitige Situation nicht zu. Es gibt hier draußen auch noch andere Schiffe, die Unterstützung benötigen.<<
>>Und was machen wir mit der Galaxy?<<
>>Es bleibt uns momentan nichts anderes übrig, als das Flottenkommando zu informieren.<< Picard wandte sich von Riker ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Brücke. >>Commander Phillipson, teilen Sie dem Flottenkommando den aktuellen Status der Galaxy mit. Sagen Sie ihnen, das sie nicht zerstört, sondern als vermißt gilt.<< Picard zögerte kurz, fuhr dann aber fort. >>Lieutenant Kepler. Zeigen sie dem Gegner, mit wem er es hier zu tun hat!<< Kepler reagierte strahlend und ließ seine Finger gekonnt über die Schaltflächen huschen. Das Flaggschiff der Sternenflotte änderte seinen Kurs und flog majestätisch in die Schlacht zurück.
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Story written and © by K. Breit; 1999, 2000
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