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    [FSG] Das Schattenland - Meridian

    Die Berge erhoben sich in erwürdiger Art und forderten jedem Besucher Tribut furchteregender Sympathie. Das graue Basaltgestein schwarz durchzogen, verliehen Ihnen eine böse und zugleich vertraute Aura unbeschreiblicher Erhabenheit. Der Bewuchs wenn man es so nennen konnte nahm mit der Höhe ab und bot nunmehr einen kahlen Anblick, sodass sich der Teil eines früher mächtigen Turmes abzeichnete. Er war aus dem gleichen Material wie der Berg, als wäre er einfach aus ihm herausgemeisselt oder die Natur hatte ihn durch seine Verwitterung hervorgebracht. Der Himmel war blau... es strahlte der Hauch eines Sonnenscheins auf die Wipfel der Bäume, der Wind sacht in ihnen wiegend, brachte den summenden Ton einer einschläfernden Melodie weit in das Land zerklüfteter Felsen. Die Luft so rein und unschuldig wurde vom Gezwitscher der Vögel durchzogen. Kein Mensch hatte diese Natur seit Jahrtausenden berührt oder gar betreten. Es war ein unschuldiges Land geworden, frei vom Blut der Kriege, frei vom Schlachtgesang gewaltiger Armeen, frei vom Klagelied unschuldiger Kinder, Mütter und Greise. Doch die Aura der Berge erzählten eine andere Geschichte. Sie summten das Lied der alten ehrwürdigen Macht der Mutter Erde. Sie träumten von den siegreichen Tagen mächtiger Zauberer, deren Macht denen der Götter gleichkam und sie erzählten sich Geschichten der grossen Völker die einst von Zauberern regiert zu hohen Blüte gesellschaftlicher Zufriedenheit heranwuchsen, um in der entscheidenen Schlacht zwischen Gut und Böse zu ewigen Staub zu zerfallen. Doch all dies war nun Vergangenheit und so blieb nichts weiter als der Traum von der alten Zeit, dem Reichtum, der Macht. Aber sie hofften auf eine neue Zeit. Tief in ihrem Inneren schliefen Sie, die ehrwürdigen grossen Echsen, die von den Menschen gefürchtet und verehrt waren, die sich erhoben über die Länderen der mächtigen Magierkönige und mit ihrem heissem Atem weite Landschaften verwüsten konnten. Aber sie schliefen und warteten auf den Tag der Erweckung. Und wieder für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar summten die Berge das Klaglied...Träume... auch sie hatten Zeit, sie hatten immer Zeit. Kein Sturm, kein Regen und auch die Kraft der sengenden Hitze zur Mitte des Jahres konnten ihren Willen brechen. Sie hatten es gesehen, das flinke Elbenvolk, sie, die im Einklang mit der NAtur nur stets in geringer Zahl, verbunden mit der MAcht der Erde waren. Kein Mensch hatte sie je zu Gesicht bekommen, nur die Berge, sie wussten von ihrer Anwesenheit. Auch kannten sie die weniger Beliebten, die Elben mit dunkler Haut und ebenso dunkler Seele, die sich in der Diebkunst unbehelligt auf der Erde herumtrieben und manchen so arges Spässchen bereiteten. Ebenso wussten sie von deren furchterregender Kampfkraft, ihrer Verschlagenheit auf dem Felde blutiger Schlachten.
    Nichts jedoch kam an die Mächte der Dunkelheit in ihrer Falschheit, Hinterhältigkeit und Durchtriebenheit heran. Sie die Jenseits dieser Berge am anderen Ende der Welt Zuflucht bei den Brüdern gesucht hatten die Ihnen ebenso Schutz gewährten, wie einst sie den Mächten der Guten. Lange vernahmen sie nicht mehr das Klagen über das Leid ihrer Vernichtung duirch die neuen Herren ihrer Höhlen und Gänge. Sie spürten, das ihre Brüder von den dunklen Mächten in Besitz genommen waren und längst nicht mehr wiederständig sein konnten. Sie überlegten kurz, sein durften. Sie sollen Schutz bieten und kein Fels verbirgt den Feind, doch nur der Freund mcht sich die Gelegenheit zu nutze. Ja die Brüder sind böse geworden und warteten ebenso wie sie, dass eine neue Zeit heranbrach.
    Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!

    #2
    Sie blickten weit ins Land... weiter als jedes menschliche Auge vermag. Sie blickten auf die weiten unendlichen Felder, die fruchtbar warteten, auf einen mutigen und verwegenen Siedler, der die Herausforderung annahm in dieser Stille und Leere sein Glück zu versuchen. Der angrenzende Bach, entsprungen aus dem tiefen Inneren der Berge sorgte für genügend klares und reines Wasser, das selbst im Sommer noch kühl und sprudelnd der Sonne trotzte und das kühle Nass den umliegenden Feldern spendete. So unberührt und unschuldig dieses Land auch war barg es die Gefahr von wildernden Tieren, das wussten die Herren des Landes, aber vielleicht eines Tages, zur richtigen Stunde, da würden sich wieder Menschen ansiedeln und die hohen Berge erklimmen und ihr altes Geheimniss entdecken.
    So über die alten Zeiten sinnierend und von Neuen träumend, bemerkten Sie nicht die kleine Gruppe von Menschen die sich unaufhaltsam in Richtung des alten Bergs bewegten. Doch was interessierte es sie, denn es waren nur drei kleine Wanderer, Wegelagerer, Diebe oder Jäger, was auch immer, wie auch immer. Sie waren nicht mehr wert als jede Blume die schnell verging, gemessen an ihrer Lebensspanne.

    "Verdammt Tramo, wie weit ist es denn noch. Es ist jetzt 12 Tage her, das ich andere Visagen als die Eurigen, zu Gesicht bekam."
    jammerte der hagere von den Dreien.
    Seine Kleicdung war verstaubt von den Wegen vor den weiten Feldern. Die Farbe seiner JAcke, die ihm bis zu den Knien reichte, war kaum mehr erkennbar, was durch unzähliges Flicken mit Stoffen jeglicher Art noch erschwert wurde. Sie musste einmal braun oder grau gewesen sein, vielleicht auch ein dunkles Grün, aber vielleicht sollte es auch nur von seinem Gesicht ablenken. Der Hagere war nun weiss Gott keine Schönheit aber durch die grosse Knollennase und die kleinen Augen, die einem Schwein ähnelten, war dem Gesicht ein Hauch von Mißbildung nicht abzusprechen. Sein Haar hatte auch schon einmal vollere Zeiten gesehen. Es zog sich in langen mittlerweile vor Fett triefenden Strähnen untere einer Art Helm oder Kappe hervor.
    Nein er war keine Schönheit, aber das interessierte ihn wenig, er verfluchte seine Mutter, die er kaum kannte, die ihn schon früh dazu zwang sich selbst zu ernähren. Er lachte in sich hinein als er daran dachte, wie er sie im Alter von 10 Jahren an den Pocken krepieren sah. Ja das war ihr Schicksal, das Schicksal einer Alten Hure die sich für ein paar Kupferlinge jedem Mann hingab und gotteslästerlich dabei stöhnte. Er lachte laut auf, ja sie krepierte jämmerlich. Er verscherbelte ihren Leib, als die Todbringer kamen, sie kamen und brachten den Tod, er lachte wieder, wenn man bis dahin nicht die Pocken hatte, bakm man sie spätestens dann. Das war kein Geschäft für ihn, obwohl er es hätte machen können. Er hatte die Pocken überlebt und als Andenken hatte er diese Nase. Er beugte sich kurz an den Wegrand und schneuzte ohne Tuch wohl aber den scharfen Schritt beibehaltend, um den Anschluss an Tramo nicht zu verlieren, der Mensch der ihm zu unermesslichen Reichtum verhelfen sollte, ihn reich machen wollte. Er wischte sich mit dem Ärmel über die Nase, wie er es immer tat. Ja bald würde er reich sein und sich die Frauen aussuchen können, die ihm willig waren und nicht mehr diese verseuchten Huren in den dunklen Gassen der stinkenden Vorstadt. Obwohl er vermisste sie nun nach 12 Tagen doch ein wenig. Er roch ihr billiges Parfüm und spürte förmlich ihre ungewaschene Haut. Er kicherte als er sich an die vergnügsamen Stunden mit Ihnen erinnerte. Er hatte grade sein letztes Geld versoffen und verhurt als er im "Saftigen Eber" beim Wirt nach Arbeit fragen wollte. Zwei lange Wochen war dies nun her, für ihn war es fast eine Ewigkeit. Talin der alte Halsabschneider hatte natürlich nichts für ihn, wie immer eigentlich, aber er wollte die Hoffnung ja nicht aufgeben, doch innerlich widerstrebte es ihm ehrliche und harte Arbeit anzunehmen, vielmehr nutze er die Gelegenheit reiche Häuser auszuspionieren, ob dort was zu holen war. Ja zwei Wochen, erinnerte er sich, kenne ich diesen Menschenschinder. Tram hatte mitbekommen das er Arbeit suchte und das Angebot klang für ihn einfach verlockend.
    Er bemerkte in seinen Gedanken nicht, wie er langsam hinter den beiden zurückblieb auch merkte er nicht wie sich die Schlaufe des Schwerthalters langsam löste und das Schwert ihn in den Schritt fiel, sodaß er hart auf dem Gesicht landete. Der Länge nach lag er auf dem Weg und fluchte, das sich der Himmel verdunkelt hätte, würden seine Worte gehört werden. er hörte ein hämmisches Lachen vor sich, als er sich den Staub aus den Augen rieb.
    "Tramo, warte, unser jammerndes Schweinchen hat wieder einmal das Laufen verlernt."
    "Halts Maul, du Jungspund, du Sohn einer läufigen Hündin." brüllte ihn der Hagere an. "Wenn du in mein Alter kommst, wenn ich Dich lange genug leben lasse, wirst bei weitem nicht mehr so flink sein wie ich." Er spuckte den Sand aus dem Mund und versuchte den Rest so gut es ging herunterzuschlucken. Seit zwei Tagen schon hatte er kein Wasser mehr und seine Brandyflasche war auch trocken. Jetzt spürte er wie angeschwollen seine Zunge war und er sehnte sich nach einem Schluck Wasser aber keiner der beiden wollte ihn von ihrer Flasche trinken lassen. Besonders der Schönling tat sehr eigen. Er hielt sich wohl für etwas besseres. Er kannte ihn kaum nur seinen Namen, Miguel. Ja nach zwölf Tage hasste er ihn, weil er ihm kein Wasser gab, er wusste er hatte noch etwas von dem erfrischenden Nass. Er leckte seine Lippen. Er hasste ihn weil er so schön war, dieser Drecksack, dachte er im Stillen. er fragte sich wo Tramo ihn wohl aufgegabelt hatte, diesen Vagabunden. er wusste nur, dass er wohl einigen reichen Herren für gewisse Stunden gefällig war. Ihm schauderte bei diesem Gedanken. Aber was solls bald würde er reich sein, unermesslich reich und diesen Schnösel könnte er dann endlich ein Messer zwischen die Rippen jagen.
    "Seid still... alle beide" knurrte Tramo "Bis zum Sonnenuntergang muessen wir an dem Bach sein der vor uns liegt, dann habt ihr genügend Zeit Euch Euren Sticheleien hinzugeben."
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      #3
      Der Mond stand hoch, doch trotzdem erschien es Tramo ungewöhnlich dunkel. Die Schwarze Siluette der mächtigen Berge zogen sich wie ein Schatten über das Land. Nur das Rauschen des Baches durchdrang die Stille, manchmal, nur manchmal hörte man einen Wolf oder ähnliches in dem angrenzenden Wald aufheulen. Er schmunzelte, denn jedesmal wenn dies geschah, drehte sich der Hagere im Schlaf, als ob er schlecht träumen würde. Er schaute auf die schlafenden Leiber der seiner Begleiter und bedauerte die beiden. Er hatte Sie bewusst ausgesucht, MEnschen niedrigster Stufe, niemand würde ihr Verschwinden bedauern, niemand würde ihrem Ableben eine Träne nachweinen. Ein Strichjunge, ein findiger aber heruntergekommener Dieb und er. Was für ein seltsames Gespann dachte er. Womit er gerechnet hatte, waren die Streitereien, dafür waren beide so grundsätzlich verschieden, nur das es schon so früh angefangen hatte überraschte ihn. Bald aber würden sie die Berge und den Turm erreichen, ja das war sein Ziel.
      Er nahm seinen Tabakbeutel aus dem Gürtel und stopfte sich seine Pfeife. Die weissen Schwaden vom Rauch verschwanden in der NAcht als würde sie förmlich von ihr aufgesogen. Eine seltsame Gegend, nicht gerade sehr einladend dachte er und sie lauerte voller Gefahren, die nicht einmal er begriff. Die beiden Gefährten sahen nicht ein warum sie eine Wache aufstellen sollten, aber er wusste es besser. Deshalb hatte er sich auch geweigert einem der beiden eine Schicht zu überlassen. Er brauchte sowieso nicht mehr viel Schlaf. Schlaf er sehnte sich danach, doch er fürchtete sich vor ihm. Sein Auge unter der Augenklappe begann plötzlich zu jucken, für ein ihn ein sicheres Zeichen, dass Gefahr im Verzug war, doch nicht jetzt, nicht heute NAcht. Er war nun doch etwas müde und so stand er auf und ging ein paar Schritte um das LAgerfeuer herum, das mit seinem Schein gut einen Radius von 10 m erhellte und erwärmte. Die heraufkriechende Kälte der NAcht begann nun auch an ihm zu zerren, sodaß er sich entschied, seinen schweren schwarzen MAntel überzuziehen. Schlaf dachte er, Schlaf, trotz des Mantels fröstelte ihn bei dem Gedanken, er dachte an seinen wiederkehrenden Traum: "Das was du suchst, wirst du jenseits der Felder von Ator finden." Hatte die immer widerkehrende Stimme in seinem Traum gesagt. Er versuchte diese Gedanken zu verdrängen, doch es gelang ihm nicht. Die Felder von Ator, er lachte böse in sich hinein, ja er war dabei, fast dreitausend Jahre war dies nun her. Das Zeitalter der Kriege nannten es die Alten, nunmahr waren es nur noch Mythen und Sagen, die man kleinen Kindern erzählte, wenn sie nicht ins Bett gehen wollten, um ihnen Angst einzujagen. Und wenn du nicht schlafen willst, werden dich die Toten von den Feldern von Ator heimsuchen und schreckliche Dinge mit dir tun, sagten sie dann.
      Ja dieses Land auf dem sie schliefen, hatte furchtbares gesehen, Tausende und abertausende verloren ihr Leben in den Schlachten auf diesem weitem Feld. Wenn er sich anstrengte, konnte er ihren Schlachtgesang und ihren qualvollen Tod hören. Ja er war dabei, als Hautmann der Garde des König Ithebo. Er verfluchte innerlich die Ankunft der sechs Götter vor zwei Zeitaltern, sein Grossvater erzähte ihm oft die Geschichten, wie sie das Land Meridian missionierten. Sechs Götter, die das Land unter sich aufteilten und dann zu blühendem Wohlstand aufbauten. Nur schien es ihnen langweilig mit der Zeit, sodaß sie sich entschlossen Kriege gegeneinander zu führen, Erst kleine Sticheleien dann überzogen sie das Land mit Krieg. Sie brannten Felder nieder oder verwüsteten Städte die unter dem Schutz eines anderen standen. Allen voran Gott Ithebis der Dunkle. Sein Geist bracht furchtbare Dinge hervor, seine Wut kannte keine Grenzen. Er schlich sich in die Gedanken des Königs Ithebo und vergiftete sie. Krieg, Krieg, das ist deine Bestimmung, unterwirf das Land und erhebe dich zum Kaiser über dieses Land. Der Geist des Königs war zu schwach um dem eines Gottes zu widerstehen, sodaß nicht er sondern Ithebis selbst das Land regierte. Er erklärte den König sogar zu seinem Sohn, um ihn weiter in seiner Unfähigkeit zu blenden. Dann kamen die Schlachten, Tremo dachte schmerzlich daran wie er Haus und Hof verlies und sich der königlichen Garde anschloss. Krieg, Krieg, hallte der Ruf ins Land, dem auch er nicht widerstehen konnte. Wie durch ein Wunder überlebte er die zahllosen Schlachten und zählte nicht mehr die Toten, die Unzähligen, denen er das Leben nahm und auf diesem Feld verrotten liess. Manchmal wenn er so darüber nachdachte, fiel ihm auf das er seine Lebensspanne schon um das vielfache überschritten hatte. Dreitausend Jahre mussten es nun fast sein. Er hatte Frau und Kinder auch ihre Kindeskinder und deren Kinder weit überlebt, nur wusste er nicht warum. Er spürte aber dass seine lange Reise in diesem Zeitalter ihr Ende nahm und er freute sich darauf endlich wieder mit seiner Frau vereint zu sein. Eine Aufgabe gab es noch zu erfüllen, das spürte er, eine Aufgabe, zu dessen Zweck er so lange am Leben gehalten wurde. Die Kriege waren nun längst vorbei, die Götter hatten ihre Lust verloren einander zu bekriegen, auch sie erkannten, dass keiner von ihnen aus dem Krieg als Sieger hervorgehen würde, nahezu 700 Jahre, eine lange Zeit in der er wahrlos durch das Land streifte und hier und da gelegentliche Arbeit annahm, um zu überleben. Tramo wusste nicht was ihn in den Bergen erwartete, aber er wüsste wann er am Ziel sein würde. Er zog genüsslich an der Pfeife und spieh den Rauch in die NAcht. Auch erinnerte er sich an eine Geschichte, eine Hoffnung seines Grossvaters, die sein Grossvater ihm erzählte, dass eines Tages die Mächtigen wieder zurückkehren würden, die die das Land lange vor den Göttern regierten und dann einfach verschwanden und die Menschen ihrem Schicksal selbst überliessen. Er lachte, das konnte nur ein Mythos sein, Magiere mächtiger als die Götter, nein das konnte nur ein Mythos sein, um den Menschen ihre Hoffnung auf eine bessere Zeit zu erhalten. Nur wenige kannten diese Geschichte noch und mit ihrem Tod würde auch diese Geschichte in ein oder zwei Generationen sterben.
      Langsam überkam ihn die Wärme des MAntels und das Feuer tat sein übriges. Er klopfte die Asche seiner erkalteten Pfeife auf dem Stein neben ihm aus und schaute gen Mond. Zwei Stunden bis zum Aufbruch, dachte er, zwei Stunden. Langsam fielen ihm die Augen zu und er verzog sich tiefer in seinen Mantel.
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        #4
        Tramo zuckte zusammen als er mit dem Ellbogen von seinem Knie abrutschte. Er atmete tief durch und versuchte die letzten Reste des Schlafes aus seinen Augen zu vertreiben. Langsam blickte er auf und sah wie sich die Sonne zwischen den Bergen hervorschob. Es wird Zeit, murmelte er vor ich hin. Er stand auf und trat nach dem Hageren, "Hey Aufwachen."
        "Mhhhhh." vernahm er das knurrige Brummen. Der Hagere drehte sich noch tiefer in die Decke verkriechend um und schien weiterschlafen zu wollen. "Verdammt du sollst aufstehen, du fauler Hund." Diesmal versetzte ihm Tramo einen kräftigeren und vor allem schmerzhaften Tritt in die Seite, sodaß der Hagere vor Schreck hochfuhr und sich mit schmerzvoll verzogenem Gesicht die Seite rieb. "Bist du verrückt." brüllte er Tramo an. "Du hast mir fast die Rippen gebrochen." und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, um klar zu werden.
        "So schnell brechen die Rippen nicht, glaub mir ich spreche aus eigener Erfahrung." bekam er nur zu Antwort. Miguel von dem Geschrei aufgeweckt, stand nur wortlos auf und packte seine Sachen zusammen. "Ich geh Wasser holen."
        "Bring reichlich mit." brüllte der Hagere ihm nach, sodaß Miguel noch einmalzurückkehrte und einen zweiten Eimer holte. Der Bach befand sich keine 200 m vom LAger entfernt. Das Wasser glitzerte und das sprudelnde manchmal aufschäumende Wasser spiegelte alle Farben wieder die man sich nur vorstellen konnte als sich die Sonnenstrahlen darin brachen. Kurzerhand entschied er sich ein Bad zu nehmen, zumal er sich nach diesen strapaziösen Tagen langsam unwohl in seiner Haut zu fühlen begann. Er entleidigte sich seiner Kleider und sprang unverholen in das klare Wasser. Er erschrak zunächst, er hatte nicht damit gerechnet dass es so kalt sein würde, aber genoss dann doch die leichte Strömung wie sie seinen Körper umspülte, sowas ist wohl das beste um die Folgen der Nacht abzuschütteln, dachte er insgeheim und schwam ein paar Meter und vergaß dabei die Zeit. Als er sich dessen gewahr wurde, machte er sich hurtig daran aus dem Wasser zu steigen und in die trockenen Klamotten zu schlüpfen. Er erinnerte sich daran weshalb er eigentlich zum Bach kam und füllte den Eimer. Warum muss ich dem Schweinchen eigentlich Wasser holen, fragte er sich. Er schaute sich um. Vom Lager aus konnte man ihn nicht sehen, und da er seine Notdurft an diesem Morgen noch nicht verrichtete und ihm der Waldrand dafür jetzt doch zu weit erschien entschied er sich für den einen Eimer mit Wasser. Er lachte in sich hinein. Ja Schweinchen einen ganzen Eimer frisches Wasser wirst du haben, nur für dich allein und stiefelt in Richtung Lager zurück.
        "Da... Dein Wasser oder sollte ich Dich Eure Lordschaft nennen." stellte er den Notdurfteimer vor dem Hageren hin.
        "Noch nicht mein kleiner süsser Miguel, noch nicht... aber bald, stimmts Tramo." antwortete der Hagere süfisant, auf Miguels noch nicht weit zurückliegende Vergangenheit anspielend. Tramo reagierte jedoch nicht. "Ahhhh.. nichts ist erfrischender als kühles Wasser am frühen Morgen." und wusch sich das Gesicht, er sah nicht das Lächeln von Miguel, der sich langsam vom ihm entfernte und Richtung Tramo ging. "Nun sollten wir den Morgen mit einem ordentlichen Frühstück beginnen..."
        "Es wird kein Frühstück geben, wir essen unterwegs. Es liegt noch ein langer Tagesmarsch vor uns und ich möchte vor Sonnenuntergang den Turm erreichen." fiel ihm Tramo ins Wort.
        Zu Miguel gewand sprach er leiser, sodaß man kaum ein Wort verstand. "Ich hoffe für Dich, dass dieser Eimer sauberes Wasser enthält." und deutete auf den zweiten Eimer. Erschrocken fuhr Miguel hoch. Er fragte sich wie Tramo das nur wissen konnte, nickte aber schnell, um sich nicht seinen Zorn zuzuziehen.
        "Laufen, immer Laufen und das ohne Frühstück." meckerte der Hagere vor sich hin. "wie soll man denn da bei Kräften bleiben?" aber diese Frage war wohl mehr an sich selbst als an seine Gefährten gerichtet. Widerwillig sammelte er seinen Kram zusammen und verstaute alles in seinem Rucksack. Er füllte sich noch zusätzlich seine Brandyflasche mit Wasser, nur zur Sicherheit, dachte er. Wer weiss wann wir wieder an eine Quelle stiessen. Die anderen beiden taten es ihm gleich, wohl aber das Wasser aus dem zweiten Eimer nehmend. Nachdem sie dass Feuer gelöscht hatten und die Spuren ihres Lagers so gut es ging verwischten, machten sie sich daran den Wald zu durchqueren, der nun noch zwischen ihnen und ihrem Ziel lag.
        Der leichte Anstieg der Berge machte die Sache nur noch schwieriger und auch kein Weg wiess ihnen die Richtung, das spärliche Licht was die grossen Bäume in ihrer Güte noch durchzulassen gedachten, war auch nicht sehr hilfreich, sodaß Tramo sich nicht konkret an der Sonne ausrichten konnte. Aber das brauchte er auch nicht, er wusste den Weg auch so, woher konnte selbst er nicht beantworten, er wusste es einfach, irgendetwas oder irgendwer zogen ihn beständig in eine Richtung. Das Ziel würde sich dann irgendwann von selbst vor ihrer Nase zeigen. Der Anstieg wurde immer steiler, aber zum Glück wurde der Bewuchs weniger, die Bäume immer karger bis letztendlich nur noch vereinzelt einige Hühnen ihre NAhrung in dem immer steiniger werdenden Boden fanden. Die Mittagssonne war längst schon vorüber, als Tramo plötzlich inne hielt. Er stoppte so apprupt, dass Miguel, der dicht hinter ihm lief erst gegen Tramo und dann gegen den Hageren fiel, dieser konnte sich trotz wilder Armbewegungen nicht mehr halten und purzelte 10 m den leichten Abhang herab.
        "Verdammt pass doch auf Du Tölpel." fluchte er.
        "Still... wir müssen da entlang." unterbrach Tramo die nicht enden wollenden Flüche des Hageren. "Unser Ziel ist nicht mehr weit. Und passt jetzt auf wohin ihr tretet." fügte er, noch einen strafenden Blick in Richtung Miguel werfend, hinzu. Der blickte schuldbwusst drein, freute sich aber innerlich, dass das Schweinchen gestürzt war. Er sah zurück und grinste, als er sah wie der Hagere versuchte sich die Dornen aus der Jacke zu ziehen die wohl schmerzhaft ihren Weg durch den Stoff gefunden zu haben scheinen. Geschieht ihm ganz recht, dachte er insgeheim. Der Hagere rappelte sich aber schnell wieder auf und spurtete hinter Tramo hinterher. "Weg da, du bildest jetzt unseren Schluss, Bürschchen." schnauzte er Miguel an und zerrte sich an ihm vorbei.
        Die Sonne berührte schon fast den Horizont, sodaß sie eine wunderschöne Abendröte erzeugte, die selbst Tramos Herz erweichen zu wollen schien, als Tramo noch einmal inne hielt.
        Hinter diesem Felsvorsprung musste sein, sagte ihm seine innere Stimme, bald hatten wir unser Ziel erreicht. Er beschleunigte seinen Schritt und die beiden folgten ihm ohne zu Murren. Die Erschöpfung stand beiden deutlich im Gesicht geschrieben, sie wagten nicht mehr zu wiedersprechen oder auch nur irgendeinen Ton von sich zu geben. Der Felsvorsprung war schon fast überwunden, als Tramo ein Laut der Erleichterung von sich gab.
        Da war es, das Ziel, dunkel und erhaben schwang sich der Turm aus Basaltgestein vor ihnen in die Höhe.
        "Ist es das... das war die ganze Zeit unser Ziel, ein halb verfallener Turm, hier soll unser Schatz liegen?" meldet sich der Hagere, die ehrfurchtgebietene Schönheit des Turmes nicht erkennend, meckernd zu Wort.
        "Ja, das war mein Ziel, der Eindruck mag täuschen, aber hier ruhen unsagbar viele Schätze, von denen du nicht mal zu träumen vermagst." erwiderte Tramo fast gleichgültig. Ihm schien nicht einmal der abfällige Tonfall zu stören, so zog die Aura des Turmes ihn in seinen Bann.
        "Ist die nicht der Turm von Xion." fragte Miguel.
        Tramo schrak aus seiner Erstarrung. "Was sagtest du gerade?"
        "Ist das der Turm von Xion, hatte ich gefragt, meine Urgrossmutter erzählte mir von ihm, Das er versteckt in den hohen Bergen zu Ator stand und das er einst Sitz eines Magierkönigs war, bis sie letztendlich von unserer Welt verschwanden." Tramo war erstaunt das dieser junge Knabe noch von der längst vergessen geglaubten alten Zeit wusste.
        "Xion oder nicht, Königsthron oder nicht... viel scheint ja nicht übriggeblieben zu sein, wenn ich mich hier so umschaue, aber für dich Tramo dass es hier die Schätze gibt, von denen Du immer geredet hat, warum ich mich überhaupt in deine Gesellschaft begebn hab, auf die ich mittlerweile ehrlich gesagt verzichten könnte... verdammt, irgendwo muss das Ding doch einen Eingang haben." drängelt sich der Hagere vor und begann am Grundgemäuer des Turm zu tasten. Er glaubte wohl an einen geheimen Hebel, der den Zugang zu dem Turm freilegte.
        Langsam fasste sich Tramo wieder, starrte aber immer noch etwas uingläubig den jungen Mann an.
        "Der Eingang liegt etwas oberhalb im Berg, es sollte nicht so schwierig sein ihn zu finden. Seht ihr da." und zeigte auf eine kleine höhlenförmige Tür.
        "Na dann nichts wie los." jubelte der Hagere und stürmte, wie von neuer Energie getragen auf den Eingang zu. Der Anblick war zu grotesk, um zu beschreiben, wie der Hagere den Vorsprung erklomm und sich dabei an dem harten Gestein die Finger blutig schund. "kommt schon, kommt schon." munterte er die beiden auf. "Das Gold wartet nicht ewig auf uns."
        Tramo und Miguel folgten ihm behutsamer. In seinem Eifer und von seiner Gier nach Gold beflügelt, half er sogar Miguel den Eingang zu erreichen.
        Der Eingang war dunkel, aber am anderen Ende war die Tür duch einen Lichtschein erhellt, sodaß es etwa 50 Schritte bis zum Eingang sein mochten. Die Wande waren so glatt als hätten tausend Steinklopfer diesen Stein poliert. Das konnte nur Magie gewesen sein, einen solchen Gang zu schaffen. Miguel griff nach einer Fackel und tränkte sie mit etwas Öl. Die Fackel brannte Lichterloh, sodaß der Gang nun im hellen Licht erstrahlte. Was die Entfernung betraf hatte sich Tramo wohl geirrt. Es mochten knapp 100 Schritt bis zum Eingang sein, obwohl er hätte schwören können das es ausserhalb der Höhle nicht mehr als 20 Schritte waren, Auch war keine Krümmung oder Biegung zu erkennen, die eigentlich hätte da sein müssen, wenn der Eingang sich der Logik nach links von ihnen befindet. Die Wände waren so glatt und schmierig von Wasser, dass er es nicht wagte sie zu berühren, als trügen sie eine Krankheit mit sich.
        Als erster ging nun Miguel mit der Fackel voran den Gang entlang. Die Stille der Schritte wurde durch ein leises Knacken gestört. "Was war das?" blickte sich Miguel ängstlich um. "Keine Ahnung geh weiter." schnauzte der Hagere ihn an. Und wieder eine weiteres Knacken, nur diesmal lauter und nun dicht gefolgt von einem Knarren, als ob Miguel durch eine Bewegung einen Mechanismus in Gang gesetzt hatte. Plötzlich zischte etwas durch die Luft. "In Deckung." schrie Tramo und warf sich auf den Boden, der Hagere war erstaunlich flink für sein Alter und tat es Tramo gleich. Miguel brüllte auf. "Mich hat etwas getroffen." Noch eine Weile am Boden verharrend stand Tramo nun doch auf und sah das Miguel von einem kleinen spitzen gegenstand gestreift wurde. Er sah sich die Wunde an. "Ist nicht mehr als ein Kratzer, kannst Dich wieder beruhigen. Wahrscheinlich hat dir der Schock mehr wehgetan als der Pfeil selbst." Er nahm ein Tuch aus seinem Beutel und verband ihm damit den kleinen Kratzer. Miguel atmete erleichtert auf. "Hör das nächste Mal wenn ich dir etwas zurufe und bleib nicht wie ein Kaninchen stehen, das einer Schlange in die Augen blickt... dann lebst du wahrscheinlich länger." versuchte er Miguel zu beruhigen, der noch immer durch den Schock zitterte.
        "Kommt schon... hört auf mit dem Palaver und helft mir diese Tür aufzustemmen." rief der Hagere ihnen zu, der derweil schon weiter gegangen war und die Tür ohne weitere Überraschungen erreicht hatte. Er stemmt sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. "Verdammt irgendwie muss diese Gottverdammte Tür doch aufgehen." fluchte er.
        Miguel und Tramo errreichten ihn fast gleichzeitig. "Warte ich seh hier was." warf Miguel ein, er nahm die Fackel und schaute sich die Wand vor der Tür genauer an. Er fand ein kleines Symbol und drückte drauf ohne an irgendwelche Folgen zu denken.
        "Warum mit Gewalt wenn es auch mit Köpfchen geht, Schweinchen." stichelte er in Richtung des Hageren. Der Hagere holte gerade zum Schlag aus, als die Tür entriegelte.
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          #5
          "Glück gehabt Junge." stiess der Hagere beleidigt hervor. er bklickte durch die nun geöffnete Tür und versuchte irgendeine neue Falle zu entdecken. "Und?" konnte sich Miguel nicht mehr zurückhalten. "Die Luft scheint rein zu sein." Tramo hielt sich seltsamerweise zurück, doch als die beiden durch die Tür zu gehen beabsichtigten, hielt er sie zurück. "Fasst nichts an was ihr nicht identifizieren könnt, vergesst nicht dass war einmal die Behausung eines der mächtigsten Magiere dieser Welt."
          "Phhhh.... wenn es so sein sollte so sind sie schon seit Jahrtausenden verschwunden, was soll der uns denn noch anhaben können?" fragte der Hagere herablassend, ohne jedoch eine Antwort erwartend. Mit seinen Worten war er schon mit einen Schritt in die ihm doch nun sehr kleine erschenende Kammer des Turms.
          Sie war vom Staub der Jahrtausende überdeckt, fast drei Daumen dick sodaß seine Schritte deutliche Spuren auf dem Boden hinterliessen. Miguel tat es ihm gleich. "Wenn das eine Bahausung eines mächtigen MAgiers war, muss er nicht sehr reich gewesen sein... eigentlich unvorstellbar." bemerkte er.
          Der Raum war trotz der verschwindenen Sonne noch sehr hell, als ob die Steine das Tageslicht gefangen und nur sehr widerwillig die Helligkeit abgeben wollten, die sie im Laufe des Tages gesammelt hatten, Sie waren von der gleichen glatten Beschaffenheit wie der Tunnel, durch den sie die Tür zum Turm erreichten. Nicht einmal 5 mal 5 Fauss maß der Raum, eigentlich ein Quadrat, der durch eine gewundene Treppe unterbrochen wurde, die anscheinend das Stockwerk darüber tragen würde. Tramo war fasziniert von der Einfachheit aber dennoch Zweckmäßigkeit dieser Konstruktion. Zwei Vorhänge säumten den Raum, beide waren durch die Spuren der Zeit zerfressen, sodaß sie nur noch in Fetzen von der Decke hingen, doch verdeckten sie immernoch dass was auch immer hinter ihnen liegen musste. Ein langer Tisch und zwei umgestürzte Stühle waren das einzige Inventar, was den Rum dekorierte. der Hagere entschied sich für die linke Seite, während Miguel sich für die Treppe entschied.
          "Denkt dran, berüht nichts." mahnte Tramo nocheinmal, aber weder Miguel noch der alte Dieb schienen seine Worte zu vernehmen. Der Hagere zog den Vorhang zu seiner Linken beiseite und stiess einen Jubelschrei aus. "wer sagst denn." sprach er euphorisch. Der Vorhang verdeckte etwas ähnliches wie einen Sakofarg, doch war der Deckel nicht nur aus einfachen Stein - er säumte ein in eine Fassung eingebettetes Schwert. Dieses Schwert nahm ihm fast den Atem, voller Edelsteine besetzt und als ob die Zeit ihm nichts anhaben konnte, glänzte es in seiner ganzen Pracht. der Hagere griff sofort zu und nahm es aus seiner für ihn vorgesehenen Fassung, Der Einhänder lag gut in der Hand sodaß er es sich nicht nehmen liess, ein paar Fechtübungen mit einem imaginären Feind aufzunehmen. er spielte fast wie ein kleines Kind dass ein neues Spielzeug bekommen hatte. Tramo der derweil den anderen Vorhang beiseite stiess entdeckte einen weiteren Raum, viel kleiner als der vorhergehende. In ihm standen nur ein Bett und eine Art von Altar, das mit einem schweren Tuch abgedeckt war. Ihm entfuhr ein Laut des Erstaunens. Er hatte sich die Sache viel schwerer vorgestellt. Er nahm das Tuch von dem darunterliegenden Gegenstand und sah ihn. Seine Suche war beendet. Vor ihm lag ein Stein der MAcht. Er glänzte in den schillernsten Farben. Obwohl kaum ein Lichtschein diesen Raum erhellte, strahlte der Stein eine Aura unglaublicher Schönheit aus. Er war fast so besessen von der Schönheit dass er seine Vorsicht ausser Acht liess, doch besann er sich. Er nahm das schwere Tuch und berührte den Stein nicht mit eigenen Händen. Er wickelte ihn ein, dabei vernahm er ein leichtes Prickeln und vernahmdas Wispern von Stimmen. Furcht ergriff sein Herz, doch konzentrierte er sich. Du hast diese Aufgabe angenommen und nun musst du sie erfüllen, sagte er zu sich, dies war der Grund warum er diese Reise auf sich genommen hatte.
          Plötzlich erklang aus dem oberen Stockwerk, in dem sich Miguel aufhalten musste, ein Schrei. Er stürmte aus dem Schlafraum die Treppe hinauf, auch der Hagere stürmte hinterher. Miguel stand völlig verängstigt vor einer Leiche. Tramo spürte eine furchtbare Aura der MAcht in diesem Raum, die anscheinend von diesem leblosen Körper auszugehen schien. Er fasste sich und betrachtete den Raum näher. Er war voller Schriftrollen in einem alten Regal überfüllt. Er schätzte ihre Zahl auf etwa 500 doch mussten es unzählige mehr sein. dann sah er auf den Körper, der Miguel soviel Angst einjagte. er war ein Mann, soviel konnte ersehen. Seine Haut war noch nicht vollends verwest, doch sah man die leeren Augenhöhlen und die Haut erschien ihm wie Pergasment mit einer sehr unnätürlichen Farbe. Das Gesicht flööste ihm ebenso Furcht ein wie dem armen Burschen zuvor. Der Tote trug eine schwere Robe, welche noch nach all der Zeit kaum an Kraft und Form verloren zu haben schien. Er saß über ein dickes Buch gebeugt, dessen Schrift er nicht kannte. er ging auf diese Person zu und berührte das Buch. In dem Moment als er das Buch berührte zerfiel es zu Staub und der Körper bewegte sich. Tramo schrak zurück, doch der tote Leib fiel nur auf die Seite und ebenso wie das Buch zerfiel er Körperteil für Körperteil zu Staub. Dies musste einer der grossen Magiere sein entschied er, als er seine innere Ruhe wiedergewann.
          "Hahaha... unser Kleiner hat sich vor einem Haufen voller Staub gefürchtet." lacht hinter ihm der Hagere. "Nunja jetzt hast du wenigstens deinen Enkeln was zu erzählen." stichelte er weiter, doch Miguel schien dies gar nicht wahrzunehmen. Er stand noch immer wie versteinert vor dem Rest des toten Magiers.
          Der Hagere war am gefassten von allen und entdeckte eine Truhe in der Ecke des Zimmers. Sie war verschlossen, doch das Schloss war alt. Der Hagere nahm seine neuen Schatz und zerschlug mit der Scheide seines neuen Schwertes das Schloss in eine Streich entzwei. Der Eeckle öffnete sich. Die Augen des HAgeren glänzten beim Anblick des Goldes. Dies hatte er in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet.
          "Seht ihr.... seht ihr... dies ist ein warer Schatz... komm Kleiner hilf mir." und schauffelte mit seinen Händen das Gold in seinen Rucksack. Migual schien jedoch nicht darauf zu reagieren. Er hatte die Lust an der Schatzsuche verloren. Tramo schaute sich das grosse Regal etwas genauer an und nahm eine Rolle heraus, zumindest versuchte er es. In dem Augenblick akls er die Rolle berührte, zerfiel sie zu Staub. Welch unsägliche Schätze wohl diese Rollen in sich bargen, fragte er sich.
          Der alte Dieb war noch immer damit beschäftigt, dass Gold in seine Taschen zu füllen. Er war unsäglich in seiner Gier.
          "Gib deinen Rcuksack her, Kleiner." knurrte er Miguel an. Miguel reichte ihm seinen Rucksack und ging die Treppe wieder herunter, er ging wie ein gebrochener alter Mann. Irgendetwas hatte ihn tief in seiner Seele berührt.
          "Nimm soviel mit wie du tragen kannst, alles andere kannst du später holen." sagte Tramo zum Hageren.
          "Wie...?" willst du nichts von alledem hier" fragte der alte Dieb ungläubig. "Nein."
          "Um so besser für mich und den Kleinen." grinste er hämisch.
          Doch Tramo ignorierte diese Geste.
          Als der Hagere genug in seine Taschen gescheffelte hatte begleitete er Tramo nach unter. Seine Taschen waren so schwer, dass er leicht hinkte, doch schien ihn das nicht im Geringsten zu stören.
          "Wir werden unser NAchtlager im Freien aufschlagen." entschied Tram, da er sich vor diesem Ort fürchtete. Er wusste nicht warum, aber irgendwie erschien ihm diese Behausung als unwirklich.
          "Ich bleibe hier und schlafe im Turm." warf Miguel ein, der sich nun wieder gefasst hatt. Tramo fand diese Entscheidung merkwürdig, schenkte ihr aber keine weitere Beachtung.
          "Wenn du willst." erwiderte er und zuckte unschlüssig mit den Schultern.
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            #6
            Seltsam wie der Junge sich auf einmal verhielt, dachte Tramo. Ein Toter konnte zwar einen Schock verursachen, aber eine solche Reaktion hatte er nicht erwartet. Irgendwie hatte sich der Bursche verändert. Er beeilte sich aus den Tunnel wieder ins freie zukommen. Als er den Himmel über sich sah, atmete er gleich viel freier, er mochte diesen Turm nicht. Er hatte das was er wollte, jetzt hiess es nur noch verschwinden und so schnell wie möglich wieder in die Stadt kommen. Er hörte hinter sich wie der Hagere schwer an seinen Taschen trug. Er fragte sich wie er den langen Rückweg unter all dem Gewicht schaffen wollte, doch eigentlich interessierte es ihn nicht. Er bereitete das Lager vor und machte Feuer aus dem umliegenden Holz. Das Feuer brannte nicht sehr hoch aber es reichte eine angenehme Wärme auszustrahlen und die Kälte in seinem Herzen zu vertreiben. Die Nacht brach langsam herein und erkonnte kaum noch 10 m weit sehen.
            "Zeit sich schlafen zu legen." sagte er in die Richtung des alten Diebes, aber der war schon friedlich mit all seinem Gold eingeschlafen. Tramo schüttelte den Kopf und verstand nicht wie ein Mensch allein so habgierig sein konnte. Er blickte noch einmal herauf zu dem Turmfenster, Miguel hatte anscheinend Licht gemacht, denn es brannte hell und der Schein des Lichtes reichte weit in das Land, fast wie ein Leuchtfeuer auf dem Wasser. Das Licht wirkte nicht wirklich, aber es erfüllte anscheinend seinen Zweck. Er wurde müde und ihm fielen fast die Augen zu, anders als die Tage zuvor fürchtete er sich nicht mehr davor in den Schlaf zu sinken. Er dachte an seine Frau an seinen Sohn und schlief mit einem Lächeln ein.
            ...
            Er schrak hoch, was?... Wo war er? Er blickte an sich herunter, er erkannte diese Kleidung nicht. Was war mit ihm los? Träumte er etwa. Er versuchte verzweifelt aufzuwachen, aber es war alles so real. was war das für ein Pferd auf dem er sass. Es wieherte. Er spürte das das Pferd unruhig war. Sein Sichtfeld war eingeschränkt und er bemerkte, dass er einen schweren Kampfhelm trug. Er Stand hoch zu Ross vor einem grossen Feld. Das Gras war Fusshoch und der Morgentau hatte sich noch nicht verzogen. Anscheinend war es früh am Morgen den das Rot der Sonne und der leicht aufkommende morgendliche Wind schien einzelne Grashalme dann das gesamte Feld wie ein Meer erscheinen. LEichter Nebel zog sich über das Feld.
            Er blickte erst zu seiner Rechten dann zu seiner Linken und erschrak innerlich. Wer zum Teufel waren diese Männer. Neben ihm ebenfalls zu Pferde sassen Männer in prächtigen Harnischen und die Banner, dessen Wappen er nicht im geringsten kannte wurden von der Morgenluft in eine leichte Bewegung versetzt. Rot und blau und ein grosses Tier war darauf zu erkennen, was er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Was zum Teufel ging hier vor? Er blickte hinter sich und sah ein heer von Soldaten. Reiterei, Pikeniere, Bogenschützen und eine nicht zu Überblickende Scharr von Fussvolk. Er blickte in ihre Gesichter und sah Angst, Furcht aber auch Entschlossenheit und Mut. Nun erkannte er die Situation. Er befand sich kurz vor einer gewaltigen Schlacht und sie sollte staatfinden hier und jetzt mit ihm an der Spitze.
            "Mein Lehnsherr." Er fuhr herum. "Mein Lehnsherr, die Männer warten auf Euer Zeichen zum Angriff." flüsterte erhaben ein Mann mit ebenso reich verzierter Rüstung, wie er selbst.
            "Angriff?".......Er verstand die Situation nicht ganz, doch dann Euphorie erfasste ihn. Er zog sein Schwert und hielt es in die Luft. Er setzte an und holte tief Luft.
            "Für Gott, die Ehre und den König.... Aaangriff." brüllte er mit fester Stimme und schwang sein Schwert in der Luft, dass es ein summendes Lied sang und das Heer erhob sich in leichtem Grollen und erwiderte den Ruf. "Für den König, die Ehre und Gott... Huuuurrraaaa, Huuuurrraaaaa." Das Grollen ging im Rasseln der waffen unter. Er gab seinem Pferd die Sporen, es bäumte sich auf und preschte los. Hinter sich vernahm er das Getöse der Reiterei, die sich nun unmittelbar hinter ihm befand. Er gab seinem Pferd erneut die Sporen, sein Schwert richtete er gen Feind. Immer wieder Hurraschreie, die Erde bebte unter den Hufen und Füssen des Heeres. Sein Pferd prustete und versuchte immer noch schneller zu werden. er bemühte sich aufzurichten und umzublicken, die Banner wehten steif im Wind, alle Mannen hatten ihre Schwerter gezogen und stürmten hinter ihm her. Er fiel in den Sattel zurück und dann sah er seinen Feind als sich die Nebelschwaden vor dem heranpreschenden Heer verzogen. Ein ebenso grosses Heer stürmte auf ihn zu, die feindliche Reiterei war nur noch Hundert Schritte von ihm entfernt. Er brüllte noch einmal den Schlachtruf. "Für Gotr, die Ehre und den König." doch nur noch die unmittelbaren Reiter in seiner Umgebung konnten ihn hören. In einem gewaltigen Getöse traf er auf die feindliche Armee, Pferde rannten ineinander und ihre Reiter stürten schwer, er fragte sich wieviele sich das Genick dabei gebrcohen haben mögen. Diejenigen die sich nicht ineinander verrannten preschten aneiander vorbei und er durchbrach als erster ihr Linie direkt auf das heranrennende Fussvolk zu. Seine Reiterei war fast um die Hälfte dezimiert, aber er vermutete das es dem Feind ähnlich ergangen war. Er vernahm ein Surren und erkannte die Gefahr als es schon fast zu spät war. Er schaffte es gerade noch sein Schild über den Kopf zu heben als die Pfeile herniederstürzten. Die erste Welle hatte er überstanden und das feindliche Fussvolk war nur noch 50 Schritt entfernt. Er stürmte weiter erneut ein Surren als er die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, wieder erhob er das Schild. Plötzlich bäumte sich sein Ross auf und brach von mehreren Pfeilen tod in sich zusammen. Er stürzte kopfüber auf das Feld und landete hart, doch er vernahm keinen Schmerz, jetzt war er in seinem Element, pure Entschlossenheit packte ihn, er rappelte sich auf nahm sein Schwert und Schild und stürmte weiter auf das Fussvolk zu. Seinen Kameraden erging es ähnlich und nur noch vereinzelte Reiter preschten an ihm vorbei. Er erreichte den ersten Feind und trieb seine Klinge weit in seinen Leib. Er blockte einen anderen und hieb sein Schild in einer Kreisenden Bewegung in den Hals eines Soldaten, das Blut spritzte ihm ins Gesicht, der Soldat sackte tod zusammen. Sein Schwert klirrte, als es das eines weiteren traf. Er holte wieder zum Schlag aus und mit all der Kraft die er im Stande war aufzubringen hieb er auf den zu blocken versuchenden Soldaten ein. Das Schwert des Mannes konnte und wollte der Wucht seiner Klinge nicht standhalten und zerbrach. Die Wucht konnte er nicht auffangen sodaß das Schwert auch den feindlichen Helm und den darunterliegenden Kopf spaltete. Die Klinge steckte fest, er drückte den bereits toten Leib mit dem Schild von ihm weg. Dem ihm am nächsten stehenden Feind trieb er das Schwert in die Rippen. Plötzlich traf ihn ein Morgenstern auf seinem Schildarm. der Schmerz war unbeschreiblich, er fühlte kaum seinen Arm mehr so fest traf ihn die Wucht der eisernen Kugel. Das Schild war nicht mehr zu gebrauchen, doch er fasste sich so schnell das er sein Schwert nun mit beiden Händen schwang. Der Angreifen bereute anscheinend seinen ungestühmen Angriff, doch es war bereits zu spät mit einem Streich wurde ihm der Kopf von den Schulter getrennt. Der leblose Torso fiel vorneüber, das Herz hatte noch nicht wahrgenommen, das ihm ein Lebenswichtiges Organ fehlte und pummt weiter vom Adrenalin getrieben unentwegt Blut in Richtung des Kopfes. Nun war er vollends mit Blut besudelt und vernahm ein weiteres Tosen, anscheinend trafen die Armeen mit ihrer Hauptstreitmacht in diesem Augenblick aufeinander. Der Kampflärm steigerte sich ins Unermessliche. Er schritt voran Mann für Mann fiel unter seinem Schwert. Ein Hühne versuchte mit einem Zweihänder in aus seiner Reichweite zuhalten. Er tauchte unter seiner Schwunghand durch und trieb ihm das Schwert in das Standbein. Der Mann brach schmerzerfüllt zusammen. Er holte aus und trieb ihm das Schwert in einem schweren Stoss in die Brust. Für einen Moment lies seine Aufmerksamkeit nach, er spürte die unzähligen Wunden auf seinem Körper, sein Schwertarm erlahmte leicht, doch daran konnte er jetzt nicht denken, keine Rücksicht nehmen. Ein Schwert traf seinen Arm und drang so tief ein das er den Stahl an seinem Knochen spürte. Er schrei auf und wollte nach seinem Angreifer schlagen, doch einer seiner Leute war schneller. Der Angreifer starb mit einer Pike im Gesicht. Plötzlich wurde es um ihn herum still, die feindlichen Reihen teilten sich und er sah den Grund. Vor ihm stand ein grosser Mann. Er trug keine Rüstung, war auch sonst von keiner schützenden Kleidung umgeben, aber er hatte ein Aura die ihm Angst macht. Der Unbekannte trug eine Robe schweren Stoffes tiefschwarz und von weiser Schärpe umsäumt. Dies musste ein Magier sein, vielleicht der Magierkönig selbst, doch als er es erkannte war es bereits zu spät. Der Magier hob seinen Arm und seine Hand wiess in seine Richtung. Er schaute auf seinen blutübersträmten Körper und blaue Flämmchen züngelten um seinen Leib. Er versuchte sich zu bewegen er verspürte grosse Angst eine Furcht die er noch nie vorher kannte. Kein Muskel hörte mehr auf seine Befehle er war dem Magier hilflos ausgliefert. Der Magier schritt auf ihn zu und schwang seinen knorrigen Stab. Das war sein Ende. Die Spitze des Stabes schoss auf ihn zu und zielte direkt auf seine Herz. Der Schmerz war brennend und er verscuhte einen Laut von sich zu geben, es war ihm nicht möglich, er umfasste den Stab mit beiden Händen und blickte in das Gesicht des Magiers. Er sah wie sein Feind lächelte und spürte gleichzeitig wie der Magier den Stab tiefer in seinen Leib trieb.
            ...
            Tramo schrak auf, er war schweissgebadet. Er blickte um sich und erkannte den Wald und den Turm, die Sonne war im Begriff aufzugehen. Was hatte er gerade erlebt? Er atmete auf... es war ein Traum, Gott sei Dank, sagte er zu sich. Doch wessen Erinnerung hatte er gerade durchlebt. Er versuchte sich den Traum in Erinnerung zu rufen, doch schien ihm das alles so unwirklich, dass es ihm nicht gelang. Er schüttelte die NAcht von sich ab. Er verdrängte die Reste des Traums und versuchte sich auf die Heimreise zu konzentrieren. Der Hagere war anscheinend schon aufgestanden, denn er sass am Feuer. Er sah nicht gut aus. Die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
            "Was ist los?" fragte er ihn.
            "Nichts." log er "Wir sollten sofort aufbrechen." Die forsche Antwort des Hageren überraschte ihn.
            "Geh den Kleinen wecken und dann brechen wir auf, ich räume derweil das Lager auf." wies er den Hageren an. Ohne Widerstand stand dieser auf. Er schaute nocheimal auf das Gold und machte sich daran die Wand zum Tunnel zu erklimmen. Das sie ein Seil befestigt hatten, war es diemal bedeutend einfacher.
            Tramo packte die Sachen als die Stlle des Morgens durch einen Schrei durchbrochen wurde. Er blickte hinauf zum Turm und erklomm das Seil. er rannte den Tunnel entlang und sah mit Entsetzen was den Hageren so einen Schreck eingejagt hatte. Vor ihnen lag Miguel. Der Hagere hatte wohl versucht ihn umzudrehen, doch als er das Gesicht des Jungen sah, erschrak auch er. Das einst so makellos hübsche Gesicht von Miguel war völlig entstellt. Es schien als ob jegliches Wasser dem Jungen entzogen war. Voll Entsetzen blickte er in die leblosen Augen.
            "Wir müssen hier weg... so schnell wie möglich weg." unterbrach ihn der Hagere.
            "Und der Kleine?"
            "Willst du ihn etwa tragen Tramo?" Der Hagere hatte recht, wurde dieser Turm halt zum grab eines weiteren Menschen.
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              #7
              Der Hagere rückte den prächtigen Einhänder zurecht und ging in Richtung Tür. Tramo brachte es nicht übers Herz den Jungen einfach liegen zu lassen, anfassen kam für ihn nicht in Frage, er sah sich kurz um und entschied sich für den Vorhang vor dem Sagopharg. Er riss ihn von den Hacken und erstickte fast im Staub. Er musste niesen, doch der Staub war so schwer, dass er sich augenblicklich legte. Er breitete den Vorhang über den Jungen aus und zog ihn bis zu seinen Schulter. Er stutzte, Miguels verbundene Wunde hatte sich verändert, obwohl er sich gestern grosse Mühe dabei gegeben hatte, ist die Wunde anscheinend grösser geworden. Er entschied sich nun doch den Burschen anzufassen, sorgsam entfernte er den Verband und erschrak. Die Wunde hatte sich grünlich verfärbt und sah sehr ungewöhnlich aus. Anscheinend war dies der Grund warum der Junge ausgetrocknet war. Jetzt erinnerte er sich und schauderte, denn er wusste nun das auch er und der Hagere jetzt so daliegen konnten. Die Pfeile aus dem Gang gestern waren anscheinend vergiftet gewesen und der Junge hatte nun den Preis bezahlt. Er fragte sich, welche Überraschungen dieser Turm noch in sich bergen würde, wenn er tiefer in seine Geheimnisse eindrang. Schnell verwarf er den Gedanken wieder und zog den Vorhang vollends über Miguel. Ruhe in Frieden, Kleiner, sagte er zu sich und dem vor ihm liegenden Körper. Die Tür schloss er sorgsam wieder zu und vernahm ein leichtes Klicken, was ihm bestätigte, dass der Mechanismus wieder funktionierte.
              Der Hagere hatte das Lager an seiner statt nun abgebaut und stand mit seinen goldgefüllten Taschen zum Aufbruch bereit. Erstaunlicherweise sprach er kein Wort und liess sich auch zu keinem Kommentar herab, sodaß Tramo sich entschied sofort den Rückweg anzutreten. Sie würden mindestens wieder dieselbige Zeit brauchen, mit einem Blick auf des Hageren Taschen plante er jedoch ein oder zwei Tage mehr ein. Nun was solls, dachte er, je länger wir warten umso länger dauert der Marsch.
              Es versprach ein kühler Tag zu werden, hoffentlich blieb ihnen Regen verschont. Es würde sie in ihrem Vorankommen nur hindern. Er stiefelte los und der Hagere folgte ihm.
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                #8
                Acht Tage waren sie jetzt unterwegs und das Gewicht was der Hagere zu tragen hatte, wurde immer mehr zu einer LAst nun für beide. Tramo brachte es nicht übers Herz, den Hageren das ganze Gold selbst tragen zulassen, zudem wollte er auch so schnell wie möglich die Stadt erreichen. Da sich die Sonne langsam gen Horizont senkte, entschied er sich hier am Wegrand sein Lager aufzuschlagen, die Gegend war noch immer sehr dünn besiedelt, sodaß er nicht befürchten musste von Diebesbanden oder übermütigen Jugendlichen, die zum Spass REisende erschreckten, belästigt zu werden. Sie sprachen nicht viel miteinander und er wollte es auch dabei belassen. Der Hagere siefelte wie ein treuer Hund hinter Tramo her und man sah ihm die Erschöpfung an, er träumt wohl schon von einem Leben in Reichtum und Luxus und nur dieser Gedanke, liess ihn das Gold immer weiter tragen, dachte Tramo. Welch überwältigender Antrieb die Gier sein konnte. Tramo wählte das LAgerfeuer bewusst klein und als er dem Hageren gegenübersass, konnte er den Hageren durch den Schein des Feuer ins Gesicht blicken. Die Augen waren stumpf und wirkten bei weitem nicht mehr so agil, wie er ihn kennengelernt hatte, auch war seine Haut von einer ungesunden Blässe durchzogen. Im fahlen Gesicht spiegelte sich sogar ein grünlicher Schein wieder, ungewöhnlich. Doch Tramo schrieb das den Anstrengungen der letzten Tage zu. Ohne ein weiteres Wort legten sich beide zur Ruhe.
                ...
                Der Turm von Xion

                Er schlug die Augen auf, absolute Dunkelheit umgab ihn. Kurz erfasste ihn ein Anflug von Angst gefangen zu sein. Sein Brustkorp hob sich zum ersten Atemzug. Er hatte qualvolle Schmerzen, denn lange schon hatte sich keine Luft mehr in seinen Lungen verfangen. Seine Lungen fühlten sich an wie Feuer. Er überlegte kurz, ob er noch einen weiteren Atemzug wagen sollte. Du musst atmen sagte er zu sich. Das Ergebnis war wie der vorhergehende. Ihm traten Tränen in die Augen, Er kniff sie zusammen, wollte den Schmerz verdrängen, doch es gelang ihm nur schwerlich. Er versuchte sich zu erinnern. Sein alter Mentor Zhardis hatte ihn, mit den Worten, der Tag wird kommen an dem du wieder ein Teil der Welt sein wirst, in einen Sagopharg gelegt, dann war er eingeschlafen. War die Zeit nun gekommen? Sollte dies der Moment sein, wo er wieder ein Teil sein würde? Sein dritter Atemzug ging schon etwas leichter, sodaß er mutiger wurde und einen tieferen wagte. Sein Ansinnen wurde sogleich bestraft und der erneut auftretende heftige Schmerz brachte ihn fast an den Rand des Wahnsinns. Wenn er sich noch immer in dem Sarg befand und nicht etwa tot war, überlegte er, musste es hier irgendwo einen Mechanismus geben, um sich aus der Dunkelheit zu befreien. er tastete mit der rechten Hand am Rand entlang. Er fühlte den kalten Stein und wunderte sich, dass ihn trotzdem eine angenehme Wärme umgab, die er keiner
                Quelle zuordnen konnte. Da, er fühlte einen kleinen Vorsprung direkt über seinem Kopf. Er nahm auch seine linke Hand zur Hilfe. Er ertastete den Umriss eines Schwertes, nur mit dem Unterschied, dass dies nicht aus Stahl sondern aus Stein bestand. Er war überrascht wie sensible die Finger waren und entdeckte plötzlich einen lockeren kleinen Gegenstand. Er zog ihn herraus und wie von einer unsichtbaren Kraft getrieben, bewegte sich der Deckel ein kleines Stück, Licht drang in den Sarg und blendete ihn, dass er seine Augen schliessen musste. Er entschied sich in seiner Position zu verharren, das er aus seinen Versuchen zu atmen gelernt hatte lieber nichts zu überstürzen. Langsam und nur für kurze Zeit öffnete er seine Lider. Nach einer Weile konnte er dann vollens die Augen offen halten ohne dass ihn das Licht schmerzte. Soweit so gut, dachte er. Wie geht es nun weiter? Er steckte erst die rechte dann die linke Hand durch den Spalt und versuchte den Deckel von sich wegzustossen. Er überlegte das er ziemlich schwer sein musste und legte all die Kraft, die er zu geben vermochte in diesen Stoss. Er war verblüfft über das Ergebnis. Mit einem kräftigen Schwung rutschte der Deckel von dem Sarg und er war frei. Frei, endlich... das Licht umfing ihn vollends. er versuchte sich sogleich aufzurichten... und wieder wurde diese voreilige Aktion von Schmerzen begleitet, doch er ignorierte sie. Für einen Aussenstehenden musste er einen lächerlichen Anblick abgeben, als er versuchte aus dem Sarg zu klettern. Er setzte ein Bein neben das andere und richtete sich zur vollen Grösse auf, als er jedoch einen Schritt machen wollte, fiel er der Länge nach auf den staubigen Boden. Er schmeckte den tausend Jahre alten Staub und sine Lungen versuchten den widerlich fauligen Geschmack und die Fremdkörper auszustossen. Er übergab sich auf einen neben ihm liegenden Vorhang, irgendetwas lag darunter, das konnte er erkennen, doch vorläufig hatte er andere Probleme. Er kroch nun auf allen vieren durch den Staub und wagte einen zweiten Versuch sich aufzurichten und zu gehen. Diesmal in weiser Voraussicht kroch er bis zum dem Tisch und hielt sich daran fest. Seine Beine fühlten sich an wie junge Grashalme, die vom Wind hin und her geworfen wurden. Er nahm all seine Kraft zusammen und setzte einen Fuss vor den nächsten. So ging er mehre Runden um den Tisch, bis er entschied, dass er die Hilfe des Tisches nicht mehr benötigte. Er war zwar noch immer sehr schwach, doch erinnerte er sich jetzt wieder wo er war und wo er hingehen musste. Er blickte auf den Vorhang hinter dem seine Kammer liegen musste, dort wo sein Bett stand, wo er er all die langen Jahre mit Zhardis seinem Mentor wohnte. Immer im Schutz der Wand bewegte er sich langsam aber mit mehr Sicherheit in Richtung seiner Kammer. Er zog den Vorhang beiseite und blickte auf sein Bett. Er grunzte verächtlich, nein, diesen Namen verdiente es wohl schon lange nicht mehr, aber er interessierte sich weniger für das Bett, als das, was sich darunter befand. Den ersten Pfal des Bettes berührend, sprang der obere Teil auf und und liess eine geheime Truhe erkennen. Er blickte auf die Sachen. Verschiedene Schriftrollen, ein Buch und Kleidung. Kleidung, in diesem Augenblick wurde er gewahr, dass er völlig nackt im Raum stand. Er blickte in dem ihm gegenüberliegenden Spiegel und errötete leicht. Nun die Zeit hatte viele Wunden geheilt, schmunzelte er. Er blickte in das Anglitz eines nicht mal 20 jährigen jungen Mannes mit langen blonden Haaren, die ihm bis zur Brust reichten. Sein Körper war wohl proportioniert, dass erkannte er, nicht ein Makel wurde ihm bewusst. Sein Gesicht wirkte asketisch, die Augen tiefschwarz und seine Augenbrauen wirkten in dem Licht dunkler als seine Haare. Der Mund war schmal und die NAse schlank. Ja damit konnte er zufrieden sein, die Zeit hatte das Alter schwinden lassen. Er blickte zurück auf die Truhe und nahm die Sachen heraus. Entgegen allem anderen ihn diesem Raum, vermochte Zeit diesen Sachen ansscheinend nichts anzuhaben. Er entschied sich für das graue Beinkleid einem weissen Hemd und eine schwarzgrünen Wams. Er sah fast wie ein Knappe aus. Er lachte bei der Erinnerung wie oft er das Pferd von Zhardis führte, um den alten Mann zu schonen.
                Als er sich völlig angekleidet hatte, fühlte er sich wohl in seiner alten Umgebung. Naja vielleicht könnte seine Behausung einen ordentlichen Putz vertragen, aber er war daheim. Sein Augenmerk fiel auf eine etwas grössere Schriftrolle. Er löste die schwarze Schleife und begann zu lesen.
                Mein junger Freund Xyperion,

                wenn du diese Zeilen liesst, ist der Tag deiner Erweckung aus den Tiefen des Schlafen gekommen. Ich habe einige Vorbereitungungen für diesen Tag getroffen. Denn irgendwann wird der Wald und der Berg diesen Turm freigeben und von Gott weiss wem entwürdigt.
                Die Jugend ist in deinen Körper eingekehrt, aber ist noch gebrechlich, nutze ihn mit Sorgfalt in den ersten Tagen, damit er sich an den Rythmus gewöhnt. Ich habe Dir Zeit gestohlen, in weiser Voraussicht schlechter Tage, die die Welt ins Chaos stürzt. Ich habe es vorausgesehen und mich für diesen Schritt entschieden und mich vorbereitet. Du wirst Dich zurechtfinden, wie Du es auch damals tatest. Noch kann ich nicht an Deiner Seite stehen, denn auch von mir forderte die Zeit ihren Tribut. Vielleicht habe ich eine Möglichkeit gefunden, bald mit meinem Rat an Deiner Seite zu stehen, doch nicht jetzt, nicht heute. Nimm das rote Elexier aus der Truhe und trink es vollständig, es wird Dir Kraft geben und die Ruhe die Du brauchst. Mein junger Freund, die Zeit ist gekommen, und es wird die Zeit der Deinigen werden.
                Zhardis

                Das Lesen dieser Zeilen trieb ihm TRänen in die Augen, denn diese beraubten ihn eines der besten Freunde, die er je hatte, seines einzigen wahren Freundes. Er legte die Rolle zurück in die Truhe und lass eine weitere. Er war schlau gewesen, der alte Mann, dachte er. Zhardis hatte ihm einige Zaubersprüche hinterlassen, die ihm in den ersten Tagen das Leben erleichterten. er entschied sich für diesen. Er richtete seine Hand mitten auf den Raum und sprach "Tota ak el manie derudum den da grok, hona ak el granie ponum den da nok."
                Plötzlich wie aus heiterem Himmel bildete sich ein Wirbel von einem Fuss Höhe und wirbelte all den Staub und Schmutz auf. Der Staub nahm ihm den Atem. Und dann war alles vorbei. Kein Staub kein Schmutz, nichts. Er war verblüfft, doch dann lachte er laut los. Wie clever alter Mann, ich glaube dich beneidet jedes Weib um diesen Zauber. Er ging wieder zurück in den Vorraum, auch hier hatte anscheinend der Zauber gewirkt und nun fiel ihm bewusst das auf dem Boden mit dem Vorhang abgedeckt liegende Bündel auf. Es konnten die Umrisse eines Körpers sein. Vorsichtig zog er den Vorhang zurück. Angewiedert von dem Anblick der Leiche machte er einen Satz zurück. Bei der heiligen Erde, was war das? Vielmehr wer war dieser tote Kadaver. Im ersten Moment dachte an Zhardis, aber die Grösse stimmte nicht und der Kadaver sah nicht sehr alt aus. Die Haut hatte eine grünlich Farbe angenommen und seine Haltugn erschien ihm grotesk, als ob dieser Mensch einen schweren Todeskampf erlitten hatte. Obwohl die Haut völlig runzlig und vertrocknet erschien, konnte dieser Mann, soviel erkannte er, nicht alt gewesen sein. Er erinnerte sich an die Zeilen Zhardis. War dies der Mann, dem er sein neues Leben verdankte?
                Sein Magen machte sich auf unliebsame Weise bemerkbar und er spürt Hunger in sich aufsteigen. Er entschied sich nach etwas Essbarem zu suchen. Das er es nicht in diesem Haus finden würde war ihm bewusst und so musste er wohl oder übel den Turm verlassen.
                ...
                Tramo wachte auf. Die sonne stand höher am Himmel als er erwartet hatte. Die Anstrengungen machten sich also auch schon bei ihm bemerkbar. Das Feuer war längst erloschen und nur noch graue Asche, die langsam vom Wind fortgetragen wurden, bedeckten die Feuerstelle.
                "Hey Dieb, wach auf, wir müssen weiter." rief er zu dem Hageren hinüber, doch der rührte sich nicht. Verdammt nochmal, jeden Morgen dieselbe Geschichte. Er stand auf und versetzte ihm einen Tritt. Doch anders als erwartet fiel der Hagere wie ein Stein auf den Rücken. Tramo schrak auf, Entsetzen machte sich in ihm breit. Der Hagere hatte nicht geschlafen, er war tot, glaubte er. Tramo blickte in die weit aufgerissenen Augen und aus seinem leicht geöffneten Mund trat leicht grünlicher Speichel aus. Das Gesicht war fahl und seine Haut hatte auch einen abstossenden leichten grünen Ton angenommen. Er kniet zu ihm ab, doch wagte er es nicht ihn zu berühren. Er war gerade im Begriff seine Hand auszustrecken, als der Hagere sich bewegte. Tramo war so erschrocken, dass er nach hinten überfiel und mit seinem Fuss Staub in das Gesicht des Hageren beförderte.
                "Hilf mir... Wasser." vernahm er ein leichtes Röcheln. "Hilf mir."
                Tramo war angewiedert, denn durch das Sprechen, trat unkontrolliert noch mehr Speichel aus des Diebes Mund. Das Sprechen fiel ihm anscheinend sehr schwer, doch wie sollte er ihm helfen. Er musste zurück in die Stadt, er konnte sich nicht mit einem kranken und fast toten Mann abschleppen. Die Wächter würden ihn womöglich noch nicht einmal durch das Tor lassen, wenn sie den Dieb sehen. Tramo dachte an die Pest, doch das waren andere Anzeichen. Was zum Teufel hat den Dieb erwischt, fragte er sich. Er dachte den Gedanken nicht weiter, dass es irgendetwas mit dem Turm zu tun haben könnte. Helfen. Wie Helfen. Er wurde fast panisch. Es bleib ihm nur eine Möglichkeit. Er setzte sich ganz nah an den Dieb heran. Die Augen blickten wie Geister in eine weite Ferne, anscheinend nahm er Tramo gar nicht mehr war. "Verzeih mir alter Mann." Mit diesen Worten nahm er sein Messer aus der Scheide und schnitt dem Hageren in einer schnellen Bewegung die Kehle durch. Das Röcheln verstummte augenblicklich und Tramo musste schwer schlucken. Wieder und wieder schluckte er, doch konnte er es nicht mehr zurückhalten. Er stemmte sich mit den Händen im Boden fest und übergab sich direkt neben der Leiche.
                Als er sich etwas beruhigt hatte, entschied er sich die Spuren so gut es ging zu beseitigen. Er begrub den alten Mann und fast das gesamte Gold. Ein paar Münzen behielt er jedoch für sich und verstaute sie sorgsam. Der Tod hatte ihn kurz berührt, doch jetzt nachdem alles getan war, verspürte er bereits keine Schuld mehr.
                Warum auch, er hatte keinen Bezug zum dem Dieb, ebenso wenig zu dem Jungen, auch zu sich selbst. Ein Toter mehr oder weniger in seinem langen Leben, darauf kam es jetzt auch nicht mehr an.
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                  #9
                  Zwei Tage war es her, dass er den Dieb begraben hatte. Er erinnerte sich kaum noch an sein Gesicht, wohl aber daran, dass jetzt schon zwei Menschen durch sein Abenteuer gestorben sind. Die Stadt Phala war nun noch eine Tagesreise entfernt. Mit etwas Glück dürfte er am frühen Abend über den Fluss Tremark übersetzen können, wenn er die letzte Fähre noch bekam. Er freute sich auf die Stadt, endlich wieder ein Bad und endlich mal wieder in einem ordentlichen Bett schlafen. Er träumte in Gedanken von den weichen Feder und weissem Laken. Er hatte seine Aufgabe fast erfüllt. Er hatte den Stein aus Xions Turm und musste ihn nur noch an jemanden übergeben. Er kannte diese Person zwar nicht und wusste auch nicht wo er diese finden würde, aber wahrscheinlich wurde er von seinem Geber gefunden. Eine Sorge für ihn also weniger. Er dachte an den Stein, fühlte ihn in seinem Wams. Er war leicht warm und kalt zugleich. Es wunderte ihn, aber verfolgte den Gedanken nicht weiter, aber irgendetwas musste besonders an diesem Stein sein, irgendein Zauber barg er in seinem Inneren, dass er nicht entschlüsseln konnte. Ein Gutes schien er jedoch an sich zu haben, seit er den Stein besass waren seine Alpträume verschwunden und an ihrer Stelle statt, traten Träume von seiner Familie, wie er den Hof bewirtschaftete und wie er ein glückliches Leben führte. Er seufzte bei der Erinnerung.
                  Die Sonne berührte fast den Horizont als Tramo den Fluss erreichte. Er hatte Glück und die letzte Fähre hatte noch nicht abgelegt. Der Fuhrmann, ein uralter gebeugt gehender Mann erklärte sich bereit ihn für einen vernünftigen Preis überzusetzen. Er erwiess sich als äusserst geschickter Verhandlungspartner, und so musste Tramo wohl oder übel einen ganzen Golden bezahlen. Es war zwar Wucher, aber er hatte keine Lust mit dem Ziel so nah vor Augen auf die erste Fähre zu warten, die von mehreren Leuten benützt würde. Der Fährmann sichtlich erheitert über seinen wohlhabenden Reisegast machte sich alsbald daran durch einen Ruf seinen Gehilfen am anderen Ufer dazu anzuleiten, die Pferde in Gang zu bringen, damit die Überfahrt beginnen konnte. Tramo setzte sich auf den Boden der Fähre, der FLuss war zwar ruhig, aber dennoch vertrug er dass leichte Schaukeln auf dem Wasser nicht und er wollte sich nicht die Blösse geben, sich notfalls übergeben zu muessen. Sie hatten die Mitte des Flusses fast erreicht, als er merkte das der Stein in seinem Beutel leicht zu summen begann. Er fasste sich unter den Wams und berührte den Stein und vernahm eine leichte Schwingung die von dem Stein aus zu gehen schien. Plötzlich schoss eine kleine wasserfontäne zehn Fuss entfernt vom Floss aus dem Wasser empor. Zunehmend wurde er unruhig. Er hörte den Fuhrmann hinter sich fluchen, aber nach einem kurzen Blick entschied er dass der alte die Fähre wohl im Griff hatte. Dennoch wurde der Fluss immer unruhiger und er spürte wie langsam die Magensäure in ihm aufstieg. Das vormals ruhig dahinfliessende Gewässer war nun alles andere als ruhig, mittlerweile hatten die Wellen einen halben Schritt erreicht und je näher sie der Flussmitte kamen, umso unruhiger schien der FLuss zu werden. Er merkte das auch das Summen des Steines sich zum leichten Vibrieren gesteigert hatte. Der Himmel schien sich verdunkelt zu haben und Wolken so schwarz wie die Nacht zogen wie aus heiterem Himmel auf. Ausgerechnet jetzt zieht ein Sturm auf, dachte er, versuchte sich aber weiterhin zu beruhigen und seinen Magen unter Kontrolle zu halten. Die kleine Fähre schaukelte mittlerweile so stark, dass er sich festhalten musste um nicht durch die Gegend zu rollen. Der Fährmann hinter ihm band sich mit einem Seil an der Reling fest, da auch er anscheinend zu befürchten schien, erfasst und über Bord gespült zu werden.
                  "Wer zum Teufel seid ihr, dass der Fluss solchen Zauber veranstaltet?" brüllte er Tramo zu, doch bevor er etwas antworten konnte wurde die Fähre von einem kräftigen Schlag getroffen. Tramo rutschte ab und der einsetzende Regen machte es schwierig für ihn rechten Fuss zu fassen, sodaß er direkt auf den Fährmann zu purzelte. Die Seile der Fähre waren nun so gespannt, dass der Wind wie eine Harfe auf ihnen zu spielen begann. Das Wasser schlug nun bereits über die Bordwand und da sich die Fähre quer zum Strom befand, spülte der Fluss abermals immer wieder Unmengen von Wasser in die Fähre. Der Wind und der Regen peitschten so laut, das er kaum etwas sehen oder die Rufe des Fährmanns wahrnehmen konnte, der sich wohl mittlerweile entschieden hatte, wieder zurück zu fahren, aber der FLuss wollte sie anscheinend nicht ziehen lassen. Plötzlich riss mit einem peitschenden Knall eines der Tragenden Seile und traf den Fahrmann mitten auf die Brust. Tramo kannte nicht die Kraft die dahintersteckte, aber als er in Richtung des Fährmanns blickte erkannte er, das der alte Mann besinnungslos zusammengesackt war. Die Fähre nun führerlos begann unweigerlich im Fluss zu schlingern und zu rollen, Tramo konnte sich nur noch festhalten und beten, dass es bald vorbei war und er irgendwie an das Ufer getragen wurde, welches war ihm mittlerweile egal. Eine weitere Welle erfasste die Fähre und er schlug hart mit dem Kopf gegen die Bordwand, sodass er fast die Sinne verlor. Etwas orientierungslos griff er nach dem erstbesten Gegenstand und klammerte sich instinktiv daran fest. Wie aus der Ferne nahm er war wie auch das zweite Seil riss und die Fähre nun vollends der Gewalt des Flusses ausgeliefert war.
                  Tramo schwanden die Sinne, dass die Fähre von einer weiteren Welle erfasst wurde, drang bereits nicht mehr in sein Bewusstsein. Die Fähre bockte und wehrte sich immer noch gegen die anstürmenden Fluten und es würde nur noch eine Frage der Zeit sein bis sie den Kampf aufgab. Von den Wellen hin und her geworfen, brachen bereits die ersten Planken und Wasser trat unkonntrolliert in die Fähre. Wieder brach eine Planke und kleine Fontänen von Wasser strömten hinein. Die nächste Welle brach über das Gefährt herein und begrub sie unter sich und riss alles was sich auf ihr befand mit in die Tiefe.
                  Tramo sass immer noch auf seinem Platz festgeklammert an dem Gegenstand und atmete Wasser. Seine Lungen füllten sich schnell und ebenso schnell kam auch für ihn das Ende. Die Fähre sank nun unaufhörlich auf den Grund des Flusses und über ihr begann der Himmel wieder aufzuklaren und auch das Wasser schien sich zu beruhigen. Nicht einmal 20 Minuten hatte der Todeskampf der Fähre gedauert und keine weiteren 20 dauerte es, als der Fluss wieder zu einem ruhig dahinfliessenden Strom wurde.
                  Der Stein hörte auf zu summen.
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                    #10
                    Kapitel 2

                    Der Weg der Erkenntnis

                    Zwei Tage war es nun her, dass er seinen Turm, seine Heimat, seine vertraute Umgebung, verlassen hatte. Er war überrascht, der Wald hatte sich sehr verändert. War er noch zu seiner Zeit ein Ort von Wohlbefinden gewesen, verdüsterte sich seine Stimmung immer weiter, je tiefer in den Wald vorstiess. Es war sein altes Jagdrevier. Viele Male hatte er mit Zhardis hier gejagd und war seinen Anweisungen für eine erfolgreiche Jagd gefolgt. Er erinnerte sich auch, wie er hier zur grossen Zeit der Kriege Menschen jagte und immer erfolgreich war. Er atmete tief ein. Das Grün der Blätter stieg im in die Nase. Auch konnte er fast die Sonnenstrahlen spüren, doch das Blättergewirr war so dicht das es kaum Licht hindurchliess. Es war der alte Wald... sein Wald. Oft hatte er hier Gespräche mit dem alten Baumling geführt, wie er die Menschen empfand und wie er ihre Entwicklung betrachtete. Er fragte sich, wie es seinem altem Gesprächspartner wohl ergangen sein mochte in den letzten 3000 Jahren. Er war der Hüter der Bäume. Er der alte Baumling legte den Grundstein für jeden neuen Baum, war um seinen Fortbestand bemüht und griff auch ein wenn es darum ging junge Triebe vor der Lichtgier der Alten zu schützen.
                    Während Xyperion so darüber nachdachte, vermisste er den alten Baum. Er wusste, er befand sich im Mittelpunkt dieses Waldes, doch er erkannte auch, dass es nicht ratsam war noch tiefer in diesen Wald einzudringen. Er erinnte sich wie er versucht hatte seinen Namen in den Baum zu ritzen. Die Klinge seines Dolches war damals aus Elfenstahl geformt und sollte unzerstörbar sein, doch als er begann seinen Namen zu schreiben, brach die Klinge urplötzlich ab und er wurde von einem Ast hart zurückgeschleudert. Zhardis sein Mentor scholt ihn für diese Unachtsamkeit. Er sagte man müsse erkennen, wenn man es mit einem der Alten des Waldes zu tun hatte, man müsse es spüren, wenn man Unrecht wider der Natur tätigte.
                    Xyperion lächelte, er spürte den Schmerz des Schlages fast so als wäre er nur ein paar Minuten alt, doch wurde er sich schnell bewusst, dass es nun schon eine lange Zeit her war. Eine leichte Melancholie ergriff ihn.
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                      #11
                      Die drei Tage die er nun schon durch diesen Wald lief hatten ihm bisher noch kein Jagdglück beschert, ungewöhnlich fand er. Er schob es jedoch auf seinen langen Schlaf, das er sich wahrscheinlich nicht mehr so geschickt fortbewegte und alle Tiere hier im Wald verscheuchte. Plötzlich erinnerte er sich an eine weitere Lektion seines alten Mentors. Er streifte seine Schuhe von den Füssen und berührte mit den Zehen den leicht feuchten Waldboden. Er spürte das Weiche Moss und schloss die Augen. Ein leichter Windhauch zog durch den Wald und strich durch seinen langen Haare. Ja so ists gut, dachte er. Nocheinmal atmete er tief ein und versuchte die Umgebung zu spüren und die verschiedenen Gerüche zu unterscheiden. Mit beiden Sohlen auf dem Boden stehend, versuchte er die Vibrationen des Waldes in sich aufzunehmen. Nichts, er spürte die Leere, kein Tier weit und breit. Hatte er einen Fehler gemacht? Von neuem begann er sich zu konzentrieren, wieder zog er die Luft ein und liess sich von dem Wald tragen. Es kam ihm fast schon so vor als könne er den grünen Geschmack des Waldes auf seiner Zunge spüren... doch wieder nichts. Xyperion war verwirrt, doch er liess seine Augen zu und konzentrierte sich weiter.
                      -
                      Was für ein seltsamer Mensch dachte sie. Seit mehr als drei Tagen schon verfolgte sie diesen Jüngling durch ihren Abschnitt des Waldes. Die Herrin würde nicht sehr erbaut sein, wenn sie mitbekäme, dass sie ihn nicht schon am ersten Tag getötet hatte. Niemand ausser ihnen durfte diesen Wald betreten, niemand durfte ausser ihnen in diesem Wald jagen. Sie schnaubte verächtlich, zumindest das, was es noch zu jagen gab. Sie war nun schon fast 200 Jahre alt, sie galt zwar noch als ein Jungspund unter den Jägerinnen und dies ärgerte sie am meisten, da sie es doch war, die mit ihrem Jagderfolg die Sippe durch den Winter gebracht hatte, aber dennoch hatte die Herrin sie mit dieser Aufgabe betraut. Sie verstand nicht ganz warum ihre Herrin soviel Angst vor diesem Menschen hatte. Für sie sah er doch ausgesprochen harmlos aus. Nicht nur das und errötete leicht. Sie mochte die Menschen und dieser dort schien ein ganz besonderes Exemplar zu sein. Nur zu schade dass die Lebensspanne eines jungen Mannes für sie viel zu kurz war um richtig glücklich zu werden, dachte sie. Kurz zuckte sie zusammen, hatte sie sich doch tatsächlich dabei ertappt, wie sie in Gedanken verfiel und dabei ihr Opfer fast aus den Augen verlor. Der Baum auf dem sie saß verdeckte ihren Körper fast vollständig. Ihre Kleidung schützte sie nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern war auch noch äusserst praktisch in der Fortbewegung, bloß ihr Bogen störte manchmal. Ihre grüne Kleidung und der kurze Wams waren ideal für die Jagd geschnitten und kaum jemand aus ihrer Sippe konnte sich schneller in den Bäumen fortbewegen als sie. Du sollst eins werden mit dem Wald, hat die alte Schamanin damals gesagt. Sie lachte in sich hinein... ja das hatte sie von Anfang an begriffen, zu schnell für andere – zu langsam wenn es nach ihr gegangen wäre. Nun dies ist nun schon einige Zeit her. Wieder fluchte sie. Konzentrier dich auf deinen Auftrag und schwang sich behände auf den nächsten Baum, dann noch einen und einen weiteren. Ahh... dort war er, Leicht legte sie ihren Kopf schief, der Jüngling stand nun barfuss und mit geschlossenen Augen vor einem alten Baum. Hatte er sie gehört, war sie zu unachtsam gewesen? Sie zog ihren Bogen und legte einen Pfeil an die Sehne und zielte auf ihn. Sollte er auch nur eine kleine Bewegung in ihre Richtung machen, würde sie die Sehne schnellen lassen und er wäre tot. Ein wenig würde es ihr leid tun, aber es war nuneinmal ihr Auftrag. Sie atmete ein um noch besser zielen zu können.
                      -
                      Xyperion hob den Kopf. Er spürte eine Gegenwart, doch konnte er sie nicht zuordnen. Er konnte fast die hereinbrechende Dunkelheit wahrnehmen, die beste Jagdzeit war nun gekommen. Das Hungergefühl in seinem Magen verwirrte ihn zusehens. Er versuchte den Gedanken an die kommende Mahlzeit zu verdrängen, nur gelang es ihm nicht vollends, sodass sich seine Konzentration nicht verbesserte sondern eher das Gegenteil der Fall war. Ein Tier war nicht in seiner Nähe soviel spürte er.
                      „Na alter Freund, lang ist es her, dass ich Deiner Gesellschaft zu teil wurde.“ Brummte eine tiefe Stimme. Es klang fast wie ein Grollen und Xyperion sprang aus Angst weg entgegengesetzt der Richtung aus der die Stimme kam.
                      Ein dunkles Lachen schallte ihm entgegen. „Du bist schreckhaft geworden.“
                      Xyperion blickte in die Richtung von der er glaubte die Stimme zu vernehmen. Er hatte seine Augen zu lange geschlossen gehabt, sodass er nicht richtig erkennen konnte wer mit ihm sprach. „Wer... oder besser gesagt wo bist Du.“ Fragte er nicht ohne das seine Stimme seine Angst unterdrücken konnte. Langsam nahm auch der Baum wieder eine Form an die ihm bekannt vorkam, denn im selben Moment, wie er seine Frage gestellt hatte, schien der Baum vor ihm lebendig zu werden. Die Borke des Baumes nahm eine unnatürlich graue Farbe an und zwei Hauptäste schienen sich von dem Blättergewirr in Richtung Erde zu bewegen.
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