Raumschiff Bluefox --- Pilot & Episoden 1-3 - SciFi-Forum

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Raumschiff Bluefox --- Pilot & Episoden 1-3

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    Raumschiff Bluefox --- Pilot & Episoden 1-3

    RAUMSCHIFF BLUEFOX --- NCC 1701-E

    Prolog: Der Aufbau einer neuen Föderation


    STARRING

    Matthias Currat ALS Captain Matthew Bluefox
    Andreas Kägi ALS Commander Andrew Ceagy
    Nicole Streich ALS Doctor Nicole Strike
    Daniel Chollet ALS Lieutenant Danny Chollet
    Stephanie Knecht ALS Counselor Steevy Knight
    Ramon Baur ALS Lieutenant Ramon Boer
    Fabian Blatter ALS Chief Fabius Blater
    Isabel Schneider ALS Doctor Izy Snyder
    Thierry Weidmann ALS Lieutenant Thierry Whiteman
    Deborah Grossniklaus ALS Doctor Deborah Crossnicholls
    Judith Baumann ALS Lieutenant Judy Boeman
    Nadine Humbel ALS Lieutenant Nadine Humble
    Monika Heusser ALS Lieutenant Monique Hewsser
    Denise Werffeli ALS Lieutenant Denise Werwealy
    Jasmin Grossniklaus ALS Fähnrich Jasmine Crossnicholls
    Sarah Bärtschi ALS Fähnrich Sarah Bearchy
    Andrea Berger ALS Fähnrich Andrea Berger

    ALSO STARRING

    Brent Spiner ALS Lore
    Anita Currat ALS Cpt. Bluefox‘ Mutter


    11. Januar 2398 - An der Schwelle zum 25. Jahrhundert

    Viele zerstörte oder beschädigte Häuser waren zu sehen. Ab und zu überragte ein unversehrtes Haus oder eine Scheune die Trümmer.
    Da war auch mal eine Sendestation eines Fernseh- oder Radiosenders vorhanden. Doch auch die wurde nach einem unheimlichen und furchtbaren Krieg zweier großen Streitmächte vollkommen zerstört. Diese beiden Mächte waren die Föderation der Vereinten Planeten und das Dominion. Der Krieg endete vor etwas mehr als 25 Jahren.
    So kommentierte es auch der Reporter des aktuellen Nachrichtensenders „SF INFO“ in der Schweiz.
    Als diese Meldung vorbei war, schaltete sich das Bild im Flachbildschirm des Computers ab und ein Schriftzug war zu sehen. Es stand in Kapitalbuchstaben darauf:
    „ÜBERTRAGUNG BEENDET“.
    Ein ungefähr vierzigjähriger Mann erhob sich aus seinem Bürosessel und streifte sich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht.
    Er machte keinen glücklichen Eindruck, so schien es. Er dachte sich, er hätte nun von diesen schrecklichen Nachrichten genug gesehen.
    Der Mann trug einen grauen Pullover und schwarze Jeanshosen.
    Da öffnete er die Tür seines Zimmers und verließ es. Er schloß von außen her nicht ab.
    Er marschierte einem langen Flur entlang und erreichte ein helles Treppenhaus.
    Die Treppenstufen nahm er mit Schwung und ging zur offenen Haupttür des dreistöckigen Gebäudes heraus. Er befand sich nun im Freien.
    In einer Garage stand an einer Wand angelehnt ein Cycle-Shuttle. Das war ein Roller des
    24. Jahrhunderts – einfach ohne Räder. Dennoch erreichte es eine beachtliche Geschwindigkeit und konnte bis auf eine Höhe von über tausend Metern steigen.
    Der Mann bestieg sogleich dieses Cycle-Shuttle und aktivierte das Startsystem und den Bordcomputer.
    Wie bei einem Roller war der Pilot im Freien, nicht unter einem Dach, deshalb war auch eine Kopfschutzpflicht erlassen worden für diese Fahr-, oder besser ausgedrückt, Flugzeuge!
    Das Shuttle erhob sich wenig später in die Lüfte. Es regnete stark und es blies ein forscher Westwind.
    Er gab Koordinaten ein für die Route. Es waren südwestliche Koordinaten, die einen Zielort in der Region Winterthur, einer weiteren Stadt in der Schweiz, ergaben.
    Da öffnete der Mann per Knopfdruck eine Computerdatei und begann, zu sprechen:

    Privates Computerlogbuch nach Start in Romanshorn, Matthew Bluefox;
    Sternzeit 52000.7

    ««Tja, es regnet wieder einmal in Strömen und es bläst sehr stark, wie man es sich in Romanshorn ja auch nicht anders gewöhnt ist – auch nicht im Verlaufe von mehreren hundert Jahren. Aber nun zum eigentlichen Punkt meines Eintrages:
    Ich habe mir heute wieder einmal im Fernsehen die aktuellen Nachrichten aus den Ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika angesehen. Und es kommen immer wieder die selben Bilder. Es ist frustrierend. Immer noch ist der gesamte amerikanische Kontinent sehr stark betroffen von den Folgen des Dominionkrieges. Die Föderation wurde ja vor knapp 26 Jahren beinahe zur Gänze ausgelöscht vom Dominion. Aber es war laut dem Oberkommando auf der Erde ein Unentschieden. Die Menschheit wurde nicht vollkommen vernichtet und die Kräfte des Dominion konnten gänzlich neutralisiert werden. Die gesamte Raumflotte von uns wurde vernichtet. Heute wurden mir auch die aktuellen Statistiken der Sternenflotte gesandt. Und es sind Erfolge zu verzeichnen. Wir haben wieder ein Flaggschiff. Ein Schiff, das größer ist als ein Frachter! Wir mußten wieder bei null anfangen, wage ich zu behaupten. Dieses Flaggschiff ist ein Raumschiff der Galaxy-Klasse. Diese Klasse feiert nächstes Jahr ihr 33-jähriges Bestehen! Wäre die Föderation nie auf das Dominion gestoßen, dann würde es die Galaxy-Klasse schon seit mehreren Jahren überhaupt nicht mehr geben – höchstens im Museum. Aber zurück zum Thema:
    Im Moment verfügt die Sternenflotte wieder über vierzehn Raumschiffe. Davon sind eben dreizehn Schiffe nur Fracht- und Linienschiffe. Aber das neueste Schiff ist, ich wage es zu sagen, wieder ein richtiger Meilenstein. Wir haben wieder ein richtiges Raumschiff! Es ist die U.S.S. Bluefox NCC 1701-E, der Nachfolger der vor 25 Jahren zerstörten U.S.S. Enterprise NCC 1701-E. Die Föderation hat beschlossen, diese Registriernummer weiterhin zu verwenden. Dieses Schiff wurde nach meinem Nachnamen benannt, es ist also kein zufällig gewählter Name.
    Und warum wurde es nach meinem Nachnamen benannt? Weil ich jetzt die neueste Meldung habe:
    Ich werde das Flaggschiff der Föderation kommandieren dürfen!
    Allerdings brauche ich auch eine richtig gute Besatzung für das Flaggschiff. Ich habe auch schon eine Idee, wen ich alles dafür nominieren werde. Ich war mit einer kleinen, aber feinen Gruppe von Kadetten in einer Klasse der Akademie von Dägerlen, dem Hauptbezirk im Kanton Zürich. Es wird Zeit, daß sich diese Gruppe, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, wieder einmal zu einem Klassentreffen zusammenfinden sollte.
    Im Moment verfügt die Sternenflotte über äußerst wenig Personal. Deshalb muß ich selbst für meine Crew verantwortlich sein – inklusive Beschaffung!
    Da ein größerer Teil der künftigen Schiffsoffiziere keine richtigen Ausbildungen hat, vertraue ich auf deren momentanen Kenntnisse und Gaben. Der Föderationsrat teilte mir per „Short Message“ mit, daß der Name „Bluefox“ ein Fraktionsname der Sternenflotte sein würde. Das bedeutet, wir werden von der Sternenflotte unterstützt, weil wir nach den Protokollen der Sternenflotte arbeiten und deren Befehle befolgen. Aber wir sind dennoch selbständige Leute und dürfen mit unserem Schiff auch die Grenzen der Föderation verlassen. Viele andere Fraktionen haben dies auch getan und bildeten Kolonien auf verschiedenen Planeten. Diese Leute brauchen die Unterstützung der Föderation nicht mehr oder nicht mehr oft.
    Ich fliege jetzt mit meinem Shuttle in das Gemeindegebiet von Dägerlen, wo eben diese Akademie und auch die Hauptkanzlei steht. Ich statte aber zuerst noch einem alten Bekannten einen Besuch ab, wenn ich wieder richtig zu Hause bin.
    Ich wohne zwar in Romanshorn, aber mein Herz schlägt nach wie vor für Dägerlen. Dies ist schließlich meine Heimatgemeinde.»»


    Matthew Bluefox parkierte sein Cycle-Shuttle gekonnt in eine freie Parklücke. Er befand sich nun in der Gemeinde Dägerlen, genauer ausgedrückt, in der Ortschaft Bänk.
    Bluefox staunte kurz und sagte leise:
    «Es sieht immer noch aus wie vor dem Krieg. Das Quartier ist immer noch wie neu.»
    Dann marschierte er einer Häuserreihe entlang, eine Treppe hinunter und dann kam er beim letzten Wohnhaus in der langen Reihe an.
    Er schaute zuerst in das Wohnzimmer durch die Glastür hindurch. Dann klingelte er.
    Wenige Sekunden später erschien ein um einige Jahre jüngerer Mann, der vom oberen Stock herunterkam und öffnete Matthew Bluefox die Tür.
    «Oh, Ceagy! Toll, daß Sie zu Hause sind!» begrüßte Matthew Bluefox seinen Kollegen freundlich.
    Ceagy erwiderte Bluefox‘ Gruß ebenso freundlich und bat ihn, hereinzukommen und sich an den Tisch im Wohnzimmer zu setzen. Ceagy holte sogleich zwei Gläser aus einem Schrank und nahm aus dem Kühlschrank in der Küche eine Flasche mit einem scheinbar alkoholischen Getränk heraus. Das war von der Flaschenform her abzuleiten.
    «Oh! Alkalischer Brandy! Wo haben Sie denn diese Flasche her?» fragte Bluefox.
    «Ach, die habe ich immer auf Vorrat hier. Ich kaufe mir immer wieder mal eine Flasche, wenn die alte langsam leer wird.» antwortete Ceagy.
    «Haben Sie immer noch einen Kühlschrank und einen elektrischen Kochherd bei sich? Haben Sie sich noch keinen Replikator gegönnt?» fragte Bluefox mit einem Schmunzeln.
    «Nein. Ich stehe auf die altmodischen Einrichtungen. Außerdem mögen es die Frauen, wenn sie hin und wieder mal original bekocht werden!» antwortete Ceagy und mußte kurz lachen.
    Ceagy schenkte sich und Bluefox ein. Als die Hälfte von Bluefox‘ Glas gefüllt war, hob Bluefox die Hand und meinte:
    «Danke, danke! Das genügt. Ich habe noch ein Shuttle draußen!»
    «Wie Sie meinen.» erwiderte Ceagy und stellte die Literflasche auf den Tisch, etwas abseits.
    Ceagy fragte seinen alten Kumpel:
    «Sie kommen doch sicher aus irgendeinem Grund hierher nach Dägerlen...?»
    «Ganz richtig. Ich habe von der Sternenflotte eine Message erhalten. Das Flaggschiff der Föderation, die U.S.S. Bluefox NCC 1701-E wird in zwei Tagen an die Crew und deren Captain übergeben. Na, jetzt staunen Sie, was? Sie haben richtig verstanden, Andrew. Das Schiff heißt „Bluefox“ – und ich werde der Captain sein.»
    Andrew Ceagy runzelte erst die Stirn, dann schaute er Matthew Bluefox staunend an.
    «Sie?! Ich dachte, Sie hätten bereits Arbeit?» meinte er.
    «Jetzt nicht mehr. Ich habe meine Stelle sofort gekündigt und den Posten des Captains auf der Bluefox angenommen. Ich habe mich beworben und sie haben mich jetzt auch genommen. Bei der Sternenflotte dauert das nicht sehr lange, wie Sie wissen.» erwiderte Bluefox.
    «Und warum kommen Sie jetzt zu mir mit dieser Nachricht?» fragte Ceagy.
    «Ich brauche noch einen verdammt guten Ersten Offizier, Andrew. Deshalb komme ich hierher. Und es gibt für mich keinen besseren Mann für diese Position als Sie. Ich wähle meine Mannschaft selbst aus und handle nach eigenem Ermessen.» antwortete Bluefox.
    Andrew Ceagy fiel fast der Kinnladen herunter und mußte kurz nach Luft schnappen! Erst nach einem Augenblick konnte er sich wieder fassen und fragte zur Sicherheit nochmals nach:
    «Erster Offizier? Habe ich das richtig verstanden? Ich bin aber nur bis zum Lieutenant ausgebildet worden!»
    «Sie haben ausgezeichnete Führungsqualitäten, ob Lieutenant oder Admiral. Das kommt nicht darauf an. Und damit es für die Rangstatistik stimmt, von der ich ohnehin nicht soviel halte wie andere Captains, beförderte ich Sie hiermit ab sofort zum Commander.»
    meinte Bluefox.
    Commander Andrew Ceagy konnte sein Glück kaum fassen und mußte gleich einen kräftigen Schluck aus seinem Glas nehmen! Er fragte:
    «Und wann muß denn alles bereit sein? Wann genau wird die Bluefox besetzt?»
    «Übermorgen, Commander. Bis dahin muß aber noch einiges gemacht werden. Jetzt zählt die Crew erst zwei Leute. Das wird sich noch ändern bis in zwei Tagen. Helfen Sie mir bei der Suche nach allen anderen Kollegen aus der Akademieklasse in Dägerlen? Sie kennen doch sicher noch ein paar, oder?» erwiderte Bluefox.
    «Sicher. Danny, Judy, Monique, Denise, Debbie, Jazzy, Izy, Steevy, Nicole, Nadine... –
    Da kommen einige zusammen. Außer Debbie wohnen noch alle hier. Es wird einfach sein, in den nächsten zwei Tagen alle zu erreichen.» meinte Ceagy.
    «Wir machen es so: Sie übernehmen alle Rutschwiler und Bergemer. Ich klopfe die Oberwiler, die Niederwiler und die Dägerler ab. So haben wir es schneller. Ich muß nämlich noch einen Zeitraum finden, in dem ich kurz nach Eibiswald fliegen kann. Meine Eltern sollten wissen, daß ich gekündigt habe in Romanshorn und daß ich nun sozusagen ein neues Leben anfange – ein neues Leben mit den alten Kollegen. Ich glaube, daß dies das Beste für mich ist. Natürlich geht das nur, wenn die anderen mitmachen wollen. Die Erforschung des Weltraumes ist für keinen Menschen etwas Langweiliges, da bin ich mir sicher!»
    erklärte Bluefox. Ceagy nahm dies zur Kenntnis und nickte.
    «Da haben Sie vollkommen Recht. Aber eine Frage habe ich jetzt trotzdem noch. Wo liegt denn Eibiswald?» fragte Ceagy.
    «Das liegt in Österreich, genauer gesagt, in der Steiermark. Dort hat sich meine Mutter und ihr Freund ein Haus gekauft, nachdem ich endlich mal selbständig wurde!»
    antwortete Bluefox. Beide lachten kurz und gönnten sich wieder einen Schluck.
    «So, jetzt muß ich weiter. Sonst schaffe ich es wohl kaum noch in die Steiermark. Die Crew wartet, das Schiff wartet,... ...besser wird’s wohl nicht kommen können!» meinte Bluefox.
    Er stand auf und bedankte sich bei der Gastfreundschaft seines künftigen Ersten Offiziers.

    Wenig später saß er schon wieder im bequemen Sitz seines Shuttles und setzte einen Kurs mit der Maximalgeschwindigkeit nach Südostösterreich. Er rechnete damit, in einer knappen Stunde dort zu sein ohne Zwischenlandung.
    Während dem Flug hörte er ein paar klassische Stücke aus der Musikdatenbank des Computers. Es war traumhaft. Ein letztes Mal womöglich konnte er nochmals so richtig ausspannen und die Erde von ganz nahe sehen für eine längere Zeit.
    Er beobachtete die Autobahn von Innsbruck nach Villach. Die Berge und die engen Pässe waren schon sehr beeindruckend. Besonders mit dem Weihnachtsoratorium von Bach im Hintergrund!

    Die Reise verlief ohne Probleme und sie endete mit der erfolgreichen Landung beim Gasthaus Schindler, einem wirklich antiken Monument aus dem Jahre 1878! Das Gasthaus wurde aber immer noch betrieben und war ein beliebter Gesellschaftsort für die Bewohner der Umgebung.
    Gleich neben dem Restaurant mit dem integrierten Hotel befand sich das Haus der Eltern von Matthew Bluefox.
    Eine Steintreppe führte zum Eingang der Wohnung. Das Haus lag an einem Hang und war deshalb besonders im Winter nicht gerade leicht erreichbar.
    Der künftige Sternenflotten-Captain lief die Treppe hinunter und öffnete gleich die Tür zur Wohnung seiner Eltern. Hier mußte er ja nicht klingeln.
    Inzwischen hatte er bereits eine Sternenflottenuniform an mit den Rangabzeichen und einem Kommunikator.
    Als ihn seine Mutter so erblickte, staunte sie nicht schlecht und blieb stehen!
    «Matthew, was machst du denn in dieser Aufmachung hier bei uns um diese Zeit?! Du solltest doch bei der Arbeit sein!» meinte sie.
    «Darüber wollte ich dich ja gleich informieren, Mutter. Ich habe eine neue Arbeit gefunden und wollte dir dies noch berichten, bevor ich abreise.» erwiderte er.
    «Du bist jetzt bei der Sternenflotte? Aber du hast doch gesagt, du hättest dies jetzt abgelegt. Du wolltest doch Fortschritte machen und neue Dinge kennenlernen. Ich habe dies doch ebenso gefördert. Und jetzt brichst du diese Regeln schon wieder?» fragte sie enttäuscht.
    «Ich will meine alten Freunde wiederhaben. Und dies ist der ideale Weg. Ich habe ein Kommando angeboten bekommen, Mutter! Ich kann das Flaggschiff der Föderation kommandieren!» erklärte er.
    «Schon als kleiner Junge wolltest du immer in den Weltraum als Captain eines Raumschiffes. Du hast viele Geschichten geschrieben! Ich dachte, du würdest es dabei belassen. Aber wie ich sehe, meinst du es also ernst. Du hast eine Ausbildung gemacht, von der ich nichts weiß und dann hast du deine Ausbildung zum Technischen Kaufmann abgebrochen, ebenso die Berufsschule. Ich kann jetzt auch nichts mehr daran ändern, ebenso wenig Peter. Aber du weißt ja auch, was er davon hält. Er ist an einem Eisstockschießturnier und kommt erst heute abend wieder nach Hause. Ein Glück, daß er nicht hier ist und dies jetzt sofort erfährt.»
    erzählte sie.
    «Das heißt, daß du mich nicht unterstützen wirst.» erkannte Bluefox enttäuscht.
    «Ich bin deine Mutter, Matthew. Ich muß dich unterstützen bei allem, was du tust. Aber ich bin einfach enttäuscht darüber, daß du wieder einen Schritt zurück gemacht hast. Du hast dich den Herausforderungen und Ansprüchen einer Ausbildung nicht gestellt und bist nur dem nachgegangen, was du gut konntest und was dich interessierte.» meinte Bluefox‘ Mutter.
    «Ich glaube, daß ich genau darum diesen Schritt gemacht habe. Um einen Beruf vollkommen richtig und gewissenhaft ausführen zu können, muß man etwas davon verstehen und Spaß daran haben. Und das ist in diesem Fall vollkommen vorhanden. Ich weiß, daß du davon nichts hältst, aber ich tue mein Bestes, um meinen Job super zu erledigen.» konterte Bluefox.
    «Dann soll es so sein. Viel Glück, Matthew. Sei vorsichtig.» meinte seine Mutter schließlich und umarmte ihn.
    Dann verließ er wieder das Haus seiner Eltern und flog zurück nach Hause – nach Dägerlen.

    Als der zukünftige Captain der U.S.S. Bluefox nach einer Stunde wieder in Oberwil, seinem zweiten Wohnort angekommen war, suchte er sogleich die Funkkoordinaten seiner alten Kollegen und Kolleginnen heraus. Einige der Klasse zogen um und wechselten somit auch die Koordinaten. Dennoch fand Bluefox die Zahlen heraus und begann, nach der Nummernhöhe seinen alten Freunden Nachrichten zu senden.

    Am nächsten Morgen:

    Auch Andrew Ceagy suchte seine Kollegen in der Region auf. Da er sowieso noch einkaufen gehen mußte, flog er mit seinem Cycle-Shuttle gerade noch zur Mehrzweckhalle in Rutschwil, wo er jemanden gut kannte, der am Morgen immer für Kunstturnaufführungen trainierte. Und Ceagy hatte Glück.
    «Danny! Wieder am Trainieren, wie immer am Morgen! Hallo!» begrüßte Ceagy den athletisch gebauten Turner. Er war gut dreißig Jahre alt vom Aussehen her.
    «Sowieso, Andrew! Besonders dann, wenn wir wieder für den Weinländer Sporttag im Einsatz stehen. Ich habe wieder eine gute Truppe zusammen für den Weinländer. Die haben richtig Freude und Talent.» meinte Danny. Mit vollem Namen hieß er Danny Chollet.
    Er beendete seine Barrenübung und schwang über den Holm. Ceagy erzählte:
    «Ich habe da gerade von einem alten Freund eine Nachricht bekommen, die Sie sicher ebenfalls stark interessieren wird:
    Matthew Bluefox wird das Kommando auf dem neuen Flaggschiff der Föderation übernehmen. Und der Captain braucht noch eine gute Crew. Er möchte, daß unsere Klasse aus der Rutschwiler Akademie seine Crew wird. Darum bin ich gekommen. Ich möchte Sie fragen, ob Sie Lust hätten, mit der U.S.S. Bluefox auf Forschungsmissionen zu gehen?»
    Danny Chollet mußte lachen und meinte:
    «U.S.S. Bluefox! Das klingt ja wieder typisch nach seinem Wunschtraum! Aber das klingt wirklich spannend. Weltraumforschung und das auch noch mit Leuten, die einem alle bekannt sind – Das ist toll! Und hat er schon einen Posten für mich?» fragte er.
    «Nein, er weiß ja noch nicht einmal, ob alle kommen. Was schwebt Ihnen denn da vor?»
    erwiderte Andrew Ceagy.
    «Tja, ich bin sicher ein guter Nahkämpfer. Das wäre doch ein gutes Argument für einen Sicherheitschef, oder?» schlug Chollet vor.
    «Das spricht sicher dafür! Mal schauen, ob der Captain so entscheiden wird.»
    entgegnete Ceagy. Er fragte Chollet daraufhin:
    «Ist das also eine Zustimmung, Danny?»
    «Ich würde es annehmen, wenn ich vorher noch mit meiner Turnerequipe noch den Weinländer gewinnen könnte.» antwortete Chollet.
    «Wann ist denn dieser Weinländer?» fragte Ceagy.
    «Morgen. Ist denn das in Bänk bei euch nicht angeschrieben? Der Weinländer ist doch ein Ereignis in der Gemeinde Dägerlen, oder nicht?» entgegnete Chollet.
    «Das ist er in der Tat. Aber ich schaue nicht immer auf die Veranstaltungskalender in der elektronischen Tageszeitung des Zürcher Weinlandes!» meinte Ceagy und schmunzelte.
    Danach verabschiedeten sich die beiden wieder und Ceagy machte sich zum nächsten potentiellen Offizier an Bord der U.S.S. Bluefox auf.

    «Ja, das freut mich, Nicole! Dann kommen Sie ebenfalls morgen zum Weinländer und danach treffen wir uns alle auf dem Roten Platz vor den Fußballtoren. Es sind schon eine Menge Leute zusammengekommen!» meinte Matthew Bluefox am Funk mit Nicole Strike.
    «Abgemacht! Wieviele Personen sind denn schon sicher in Ihrer Crew?» fragte sie noch.
    «Schon elf! Aber es kommen sicher noch ein paar dazu. Ich habe auf meiner Seite allen gefunkt. Jetzt werde ich dann Ceagy fragen, ob er auch noch den einen oder anderen erwischt hat.» antwortete Bluefox.
    Beide verabschiedeten sich und schlossen die Funkverbindung.
    Bluefox sagte leise zu sich, als er gerade hinter dem Wort „Strike“ einen Haken machte:
    «So, jetzt haben wir schon eine Chefärztin, zwei Techniker, einen Steuermann mit Vertretung, einen Transporterchef... – Langsam wird es eine richtige Crew.»
    Der künftige Captain freute sich bereits riesig auf den kommenden Tag. Erst der Weinländer und dann die Krönung – die Ernennung der Crew an der Stätte des Zusammenkommens, im Schulhaus von Rutschwil!

    Am darauffolgenden Morgen schauten sich Matthew Bluefox und Andrew Ceagy gemeinsam die Aufführung am Barren von Danny Chollet an. Während den Schwüngen informierte Ceagy Bluefox:
    «Danny will Sicherheitschef sein an Bord der Bluefox!»
    «Super! Dann haben wir jetzt auch noch einen Sicherheitschef. Der hat mir nämlich noch gefehlt!» entgegnete Bluefox in einem Schmunzeln.
    Danny Chollet beendete seine Barrenvorführung perfekt – ohne auch nur den kleinsten Fehler! Es ertönte ein frenetischer Applaus von den Zuschauern, besonders von den Einheimischen! Ceagy pfiff sogar!
    Chollet verneigte sich noch vor dem klatschenden Publikum, dann begab er sich durch einen Hintereingang zur Garderobe. Der gesamte Anlaß fand im Freien statt! In Dägerlen schien halt im Sommer fast immer die Sonne. Bluefox bemerkte:
    «Schauen Sie mal in den Himmel, Andrew! Nur Sonne und blauer Himmel. Keine einzige Wolke! Wenn es in Romanshorn mal solches Wetter wäre, dann würde ich im Winter darauf im Bodensee baden gehen, so wettete ich mit einem Kollegen, den ich während der Arbeit kennenlernte.»
    «Diese Wette haben Sie ja schon gewonnen, bevor Sie sie abschließen!» scherzte Ceagy.

    Ein wirklich schöner Tag neigte sich dem Ende zu und die Zuschauer verließen nach und nach das Gelände. Nur noch die Helfer zum Abräumen der Geräte und eben die zukünftige Crew der U.S.S. Bluefox befand sich noch auf dem Areal der Akademie von Rutschwil.
    Wenige Momente später versammelten sich wirklich alle Mitglieder der Akademieklasse von Matthew Bluefox auf dem Roten Platz! Er konnte seinen Augen nicht trauen!
    Er begann, zu sprechen:
    «Ich kann es kaum glauben, daß so viele Leute zusammengekommen sind, um sich als Crewmitglieder der neuen U.S.S. Bluefox NCC 1701-E zu bewerben! Freunde, Kollegen und alte Kumpel treffen sich hier wieder nach über zehn Jahren zu einem Klassentreffen, wenn man so will. Ich, der alte Knacker der Truppe, der mehrere Male die Klasse wiederholen mußte, habe es jetzt endlich auch geschafft und habe das Patent zum Kommandanten eines Großklasseraumschiffes erwerben können.
    Es ist nicht selbstverständlich, daß Sie alle Zeit haben, um den Weltraum zu erforschen. Aber es ist eben wirklich eine spannende Angelegenheit und für mich und anscheinend auch für einen großen Teil von Ihnen den Abbruch eines aktuellen Berufes wert! Die Föderation ist wieder auf einem sehr guten Weg, eine richtige Macht zu werden im Alpha-Quadranten. Und ich bin äußerst geehrt, diese Revolution der Föderation mit Ihnen allen prägen zu können. Sie haben sich sicherlich nicht für etwas Falsches entschieden, hier mit uns auf ein komfortables Raumschiff gehen zu können und den Weltraum wieder mit eigenen Augen und nicht bloß mit dem Fernrohr oder in einem Observatorium sehen zu können. Ich finde das eine ganz großartige Sache.»
    «Es ist auch für mich sehr aufregend und spannend, den Weltraum erkunden zu können. Auch wenn wir nicht die Einzigen sind im All. Es kann auch gefährlich werden, aber es wird sicher auch sehr schöne Momente geben. Wir können den Weltraum wieder mit Forscheraugen betrachten und nicht immer wie vor dreißig Jahren durch einen kleinen Bildschirm an einer Taktischen Station und immer wieder „Feuer“ und nochmals „Feuer“!» meinte Denise Werwealy, eine von außen her betrachtet circa 25 Jahre alte Frau mit blonden, schulterlangen Haaren.
    «So denke ich ebenfalls, Denise! Ich freue mich sehr auf die Unendlichkeit!» stimmte Nadine Humble zu. Sie war äußerlich ungefähr gleich alt wie Denise Werwealy, hatte aber dunkelblondes Haar, das auch etwas länger war.
    Matthew Bluefox ergriff wieder das Wort und begann, die Crew in deren künftige Bereiche einzuteilen:
    «Andrew Ceagy wird mein Erster Offizier sein und mich als Kommandeur unterstützen. Wir sind beide verantwortlich für das gesamte Schiff und für die Moral der Crew. Danny Chollet wird der Sicherheitschef sein auf seinen eigenen Vorschlag hin. Ich halte das für einen äußerst geeigneten Posten. Der Sicherheitschef übernimmt auch regelmäßig den Dienst auf der Brücke an der Taktischen Station. Diese Station wird auch noch von Monique Hewsser besetzt.
    Nicole Strike hat ja Medizin studiert und kommt deshalb natürlich am ehesten in Frage für den Posten des Leitenden Medizinischen Offiziers. Sie wird also unsere Chefärztin sein. In ihrem Stab werden Debbie Crossnicholls und Izy Snyder als Assistenzärztinnen einen wichtigen Teil der Arbeiten in der Krankenstation übernehmen. Die Krankenstation ist sehr groß und ist mit den neuesten Komponenten ausgestattet. Heute ist ja Sonntag. Die meisten Installationen werden aber erst nach dem Jungfernflug von morgen angebracht, wahrscheinlich am Dienstag. Dazu gehören zum Beispiel der Traktorstrahl oder die Photonentorpedos. Aber nun zurück zu den Posten der Offiziere:
    Ramon Boer, der extra nach meinem Funkruf von gestern hierher gekommen ist, wird unser Wissenschaftsoffizier werden und an der Ops auf der Brücke arbeiten.
    Steevy Knight wird unser neue Schiffscounselor werden. Ich weiß, daß Steevy ein Psychologiestudium angefangen hat. Das reicht sicher für diesen Posten. Bei so wenig Crewmitgliedern im Vergleich zu früher ist es für den Schiffscounselor sicher keine schwierige Aufgabe. Thierry Whiteman wird unser Pilot sein und die U.S.S. Bluefox sicher durch den Raum fliegen. Er wird auch den Frachter steuern, der uns zur Verfügung gestellt wurde, um zur Schiffswerft Vitudurum zu gelangen, wo die Bluefox im Moment im Trockendock auf uns wartet. Auch Nadine Humble und Sarah Bearchy werden für den Posten des Steuermannes gebraucht. Thierry kann ja nicht 24 Stunden im Einsatz sein.
    Für die schöne Judy Boeman habe ich eine schöne Aufgabe. Sie können in der wunderbaren, neu restaurierten Bar, sie heißt „Zehn-Vorne“, wie auf allen vorherigen Schiffen der
    Galaxy-Klasse, als Barkeeperin die vielen fremden Spezies begrüßen und mit ihnen plaudern, während Sie sie bewirten. Das wäre mein zweiter Traumjob gewesen, wenn ich nicht Captain wäre!
    Da Sie, Denise, erst im Bahnverkehr tätig waren und danach in die praktische Technik gewechselt sind, habe ich Sie als Chefingenieurin vorgesehen. Auch der Maschinenraum der Bluefox ist ganz neu entworfen worden. Und das Herzstück der Bluefox, der Warpkern, bringt uns auf eine Höchstgeschwindigkeit von Warp 9,7! Ebenfalls im Maschinenraum habe ich Jazzy Crossnicholls und Andrea Berger als Technikerinnen vorgesehen. Sie haben ebenfalls ausgezeichnete praktische Fähigkeiten und wissen viel über die Quantenphysik, so habe ich dies am Funk mitbekommen.
    Dies wäre die Creweinteilung gewesen. An diesem Plan können wir natürlich immer wieder mal was ändern, wenn es nötig ist.»
    Die gesamte Mannschaft schien, sehr zufrieden zu sein mit dem Plan des Captains.
    Bluefox sah die Begeisterung teils sogar in den leuchtenden Augen seiner alten, nun wieder neu gewonnenen Kollegen und Freunden!
    «Wann fliegen wir los?» fragte Dr. Strike.
    «Heute abend um circa acht Uhr. Dann sind die Vorbereitungen auf der Bluefox abgeschlossen und wir können unser neues, mobiles Heim beziehen!» antwortete Bluefox.
    Nachdem alle von Cpt. Bluefox noch die Rangabzeichen und die Kommunikatoren erhalten hatten, warteten sie im Restaurant des Dorfes noch, bis es 20:00 Uhr wurde.

    Als es endlich soweit war, flogen alle Crewmitglieder der U.S.S. Bluefox mit dem Linienshuttle von Rutschwil nach „Winterthur Flughafen“.
    Dort stand bereits der Frachter der Föderation, mit dem die Crew der Bluefox zur Schiffswerft Vitudurum fliegen sollte.
    Es dauerte nicht lange, bis alle Formalitäten erledigt waren und die Besatzung das Frachtschiff erreichte.
    Eine Minute später erhielt Lt. Thierry Whiteman die Starterlaubnis und man hob ab.
    Es dauerte nicht lange, bis das Frachtschiff die Erdatmosphäre verlassen hatte!
    Im offenen Weltraum angekommen, setzte Whiteman einen direkten Kurs zur Schiffswerft Vitudurum. Der Frachter erreichte nur die volle Impulsgeschwindigkeit. Für einen Warpkern reichten die momentanen Ressourcen der Sternenflotte nicht aus. Nur die U.S.S. Bluefox wurde mit einem Warpkern ausgestattet.
    So schwebte der Frachter also Richtung Schiffswerft Vitudurum. Auf einmal blinkte eine Anzeige auf dem Bildschirm des Piloten Thierry Whiteman.
    «Captain, wir erhalten eine Nachricht vom Sternenflottenhauptquartier. Sie haben einen Notruf aufgeschnappt vom Mars. Wir sind im Moment am nächsten beim Mars und werden gebeten, dem Notruf nachzugehen.» berichtete er.
    «Gut, gehen Sie in einen hohen Orbit um den Mars. Wenn die Sache nicht zu heikel ist, dann beamen wir runter.» entschied Cpt. Bluefox.
    Es dauerte bei maximaler Impulsgeschwindigkeit nicht sehr lange, bis das Frachtschiff den Mars erreichte. Innert weniger Minuten erreichte man das Zielgebiet.
    «Der Notruf wird jetzt auch auf meinem Schirm angezeigt. Er stammt von einer einzigen Lebensform, Sir! Es ist sonst niemand dort unten in der Region von mehreren Kilometern!»
    berichtete Lt. Whiteman.
    «Gut. Dann landen wir sogar. Es ist sehr flach, wie ich auf meinen Sensoren hier erkennen kann.» meinte Cpt. Bluefox.

    Wenige Minuten später erreichte der Frachter das Ziel. Eine kleine Station, die in einem Felsen integriert war, wurde entdeckt. Von dort aus kam auch das Notsignal.
    Cmdr. Ceagy und Cpt. Bluefox näherten sich der Station. Auch Dr. Strike ging mit. Sie hatte einen medizinischen Tricorder bei sich.
    Zur Sicherheit begleitete Lt. Chollet die Gruppe.

    Als die vier Freunde das Innere der Station erreichten, entdeckten sie die Lebensform, die den Notruf gesandt haben mußte, da sonst niemand in der Station war.
    Der Mann trug eine normale Menschenkleidung, aber sein Gesicht und die ganze Haut an den Händen war blaßgelb, an der Grenze zum Weiß!
    «Untersuchen Sie ihn, Doktor.» befahl Cpt. Bluefox.
    Dr. Strike scannte den merkwürdigen Mann und kam auf einen seltsamen Schluß:
    «Captain, das ist kein Mensch. Es ist eine künstliche Lebensform. Statt Blutkörperchen und Venen hat er Schaltkreise und Prozessoren in sich! Sein... ...Gehirn, oder was auch immer, hat diesen Notruf ausgesandt! Es wird vom Tricorder als „Positronisches Netz“ angegeben. Wahrscheinlich ist es die Zentrale der Lebensform.» berichtete sie.
    «Ein Android, wie es scheint. Es gab früher einmal einen Androiden in der Sternenflotte. Dieser hier sieht dem Exemplar aus dem Jahre 2370 sehr ähnlich!» meinte Cmdr. Ceagy.
    «Und wie können wir ihn aktivieren?» fragte Dr. Strike.
    «Ich weiß es nicht genau, aber ich versuche es mal. Ich habe einen Artikel über Androiden in der elektronischen Tageszeitung gelesen. War sehr interessant! Das könnte mir eine Hilfe sein.» antwortete Cmdr. Ceagy und betätigte am Hinterkopf des Androiden einen Schalter, der im Inneren eines Halsmukels versteckt war! Ceagy fand diesen Schalter durch einen Scan mit seinem Tricorder. Er drückte einfach energisch auf den Hinterhals!
    Einige erschraken ziemlich, als sich der Androide plötzlich bewegte! Er begann, sofort zu sprechen:
    «Wo bin ich? Wurde mein Programm nicht ebenfalls gelöscht? Bin ich aktiv?»
    fragte er.
    «Sie sind wieder aktiv, denke ich. Ich habe vermutlich gerade den richtigen Schalter gefunden zur Reaktivierung Ihres Programms! Warum denken Sie, daß Ihr Programm gelöscht wurde?»
    erwiderte Cmdr. Ceagy.
    «Mein... ...Bruder wurde deaktiviert. Ich anscheinend doch nicht. Ein Hologramm meines Erschaffers, Dr. Noonian Soong, deaktivierte Data, ein zweites Exemplar, das er erschaffen hatte. Darum sagte er uns auch immer, wir seien Brüder.» meinte der Androide.
    «Data! So hieß der Androide in der Sternenflotte vor dreißig Jahren, bevor der Dominionkrieg ausbrach. Data diente an Bord der Enterprise-D und der Enterprise-E, oder nicht?»
    fragte Cmdr. Ceagy.
    «Das ist korrekt. Aber Data wurde während dem Krieg eben deaktiviert. Er wurde bösartig, weil Dr. Soong meine Chips mit seinen vertauschte. Ich war früher wohl der böse Androide. Data gehörte zur Föderation. Doch Datas Programm war alt und mußte entweder ersetzt oder eliminiert werden. Soong hatte keine Ressourcen, um einen neuen Androiden zu erschaffen. Also benutzte er Datas Matrix und unterzog sie einer Generalüberholung, damit die Matrix wieder hundert Jahre lang problemlos laufen könnte. Lore, das bin ich, so sagte er, würde endgültig deaktiviert werden und er würde sicher nur noch mit einem Androiden arbeiten. Nun hat er sich anscheinend für mich entschieden. Ich weiß jetzt nicht, ob er an Data arbeitet oder nicht. Es sind sicher ein paar Jahre vergangen seit dem Krieg. Ich wurde darauf programmiert, nach einer bestimmten Zeit einen Notruf zu senden. Aber ich wurde nicht informiert, welche Zeitspanne das sein würde.» erklärte Lore.
    «Wir sind jetzt am Beginn des Jahres 2398. Wann wurden Sie deaktiviert?» fragte Bluefox.
    «Dann waren es genau zwanzig Jahre, Captain.» antwortete Lore.
    «Eine lange Zeit, bis ein Notruf gesandt wird. Wenn ich fort war, mußte ich mich am selben Abend zweimal melden!» scherzte Lt. Chollet.
    «Und was machen Sie jetzt, da Sie reaktiviert sind? Auf dem Mars bleiben können Sie sicher nicht. Hier gibt es ja wirklich gar nichts. Erst über hundert Kilometer entfernt befindet sich die Mars-Bodenstation, die mehrheitlich unterirdisch angelegt wurde.»
    meinte Dr. Strike.
    «Die Mars-Bodenstation! Dort wurde ich erschaffen. Womöglich befindet sich dort noch mein Erschaffer, Dr. Soong.» erwiderte Lore.
    «Sie haben gesagt, es sei ein Hologramm, Lore.» meinte Cpt. Bluefox.
    «Das ist korrekt.» entgegnete Lore.
    «Die Bodenstation wird gerade restauriert. Alles, was mal Energie brauchte, wurde sicherlich deaktiviert zur Sicherheit der Techniker und Mechaniker.» informierte Cmdr. Ceagy.
    «Dann wird also auch Dr. Soong nicht mehr dort sein.» realisierte Lore.
    Alle Leute gingen wieder ins Freie und gelangten beim Frachter an.
    «Ich habe eine gute Idee, Lore. Ich lade Sie ein, auf das neue Flaggschiff der Föderation zu kommen! Sie haben ja noch die gesamte alte Matrix von Data und wissen also über die gesamte Föderation Bescheid, ebenso über die Wissenschaften wie Physik, Chemie und so weiter und so fort! Sie wären der perfekte Wissenschaftsoffizier und sicher auch ein ausgezeichneter Ingenieur!» meinte Cpt. Bluefox.
    Da schaltete sich Lt. Werwealy, die Chefingenieurin, ins Gespräch mit ein:
    «Lore hat sicher die besseren Fähigkeiten als wir Menschen. Er sollte wenn schon gleich den Posten des Chefingenieurs übernehmen.» meinte sie.
    «Eine gute Idee, Denise. Sind Sie denn damit einverstanden, wenn Sie einfach so Ihren Posten abgeben müßten?» fragte der Captain.
    «Wenn es ein anderer wesentlich besser kann, dann ist dies wohl eine logische Entscheidung.» antwortete Lt. Werwealy.
    «Das klingt ja richtig vulkanisch!» scherzte Cmdr. Ceagy.
    «Dann könnten wir jetzt eigentlich wieder weiterfliegen und unser neues Schiff so bald wie möglich betreten!» schlug der Captain vor.
    Alle waren einverstanden und der Frachter verließ den Mars wieder.

    Cpt. Bluefox war sehr erfreut und überrascht, gleich mit dem Frachter die erste kleine Mission erlebt zu haben und erst noch ein weiteres, sehr wichtiges Crewmitglied erhalten zu haben!
    Seine Crew zählte nun mit ihm selbst starke achtzehn Mitglieder! Immerhin, so dachte er für sich. Er rechnete mit erheblich weniger Leuten.

    Es dauerte nicht sehr lange, bis der Frachter die Schiffswerft Vitudurum erreichte.
    Die Tore des Trockendocks waren verschlossen und das neue Schiff war somit für die Crew noch nicht sichtbar.
    Cpt. Bluefox befahl Lt. Whiteman:
    «Mr. Whiteman, senden Sie eine Nachricht an das Wartungsteam der Schiffswerft; wir seien angekommen.»
    Einen Augenblick später öffneten sich tatsächlich die Tore der Werft und als erstes war eine riesige, blaue Warpgondel zu sehen! Dann erschien auch die zweite Warpgondel und dahinter erhob sich die erhöhte Untertassensektion! Es war ein riesiges Schiff!
    «Vorwärts parkiert.» bemerkte der Captain.
    «Das ist ja ein Riesenschiff! Wie lang ist es?» fragte Dr. Strike.
    «584 Meter lang und 159 Meter hoch.» antwortete Lore, der natürlich die Daten von
    Galaxy-Klasse-Raumschiffen auswendig kannte.
    «Wahnsinn. Da haben wir ja Wohnraum zum Verschwenden!» bemerkte Cmdr. Ceagy.
    «Ich freue mich schon unglaublich auf den Jungfernflug!» meinte Lt. Whiteman, dem das Steuern dieses Frachters schon zu leicht war! Er hatte bis dahin noch nie ein so großes Schiff geflogen! Cpt. Bluefox befahl:
    «Mr. Whiteman, docken Sie an der hinteren Shuttlerampe der Bluefox an. Von dort aus haben wir den kürzesten Weg zu unseren Quartieren.» Er ergänzte noch mit einer warmen Stimme: «Herzlich willkommen auf der U.S.S. Bluefox NCC 1701-E, Freunde! Wir haben sie verdient! Jetzt geht es richtig los!» Bluefox ballte die Faust des Glücks!

    --- ENDE ---

    #2
    Folge 1: Die erste Mission


    STARRING

    Matthias Currat ALS Cpt. Matthew Bluefox
    Andreas Kägi ALS Cmdr. Andrew Ceagy
    Brent Spiner ALS Lt. Cmdr. Lore
    Nicole Streich ALS Dr. Nicole Strike
    Daniel Chollet ALS Lt. Danny Chollet
    Ramon Baur ALS Lt. Ramon Boer
    Stephanie Knecht ALS Cnslr. Steevy Knight
    Fabian Blatter ALS Chief Fabius Blater
    Isabel Schneider ALS Dr. Izy Snyder
    Thierry Weidmann ALS Lt. Thierry Whiteman
    Deborah Grossniklaus ALS Dr. Deborah Crossnicholls
    Nadine Humbel ALS Lt. Nadine Humble
    Judith Baumann ALS Lt. Judy Boeman
    Monika Heusser ALS Lt. Monique Hewsser
    Denise Werffeli ALS Lt. Denise Werwealy
    Jasmin Grossniklaus ALS F. Jazzy Crossnicholls
    Sarah Bärtschi ALS F. Sarah Bearchy
    Andrea Berger ALS F. Andrea Berger

    GUEST STARRING / ACTORS IN A SECOND ROLE

    Roland Peter ALS Adm. Serlok
    Florian Peter ALS Axum

    Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Sternzeit 52023.4

    ««Wir sind gerade wieder an der Schiffswerft Vitudurum angekommen und haben somit unseren Jungfernflug beendet. Die Crew kann sich nun endlich wieder einige freie Stunden gönnen, nachdem uns diese Journalisten fast totgeblitzt haben! J
    Im Moment steht die Bluefox still und hat in den nächsten Stunden keinen Auftrag.
    Ich habe ein Briefing für heute nachmittag angesetzt und will von der Crew gerne wissen, was sie von diesem Schiff hält.
    In dieser Zeit bis zum Briefing werde ich noch die Holodecks besichtigen und schauen, ob die visuellen Überbrückungsprozessoren einwandfrei funktionieren.»»


    Die Decks der Bluefox-E waren immer noch gut bevölkert, auch drei Stunden nach dem eigentlichen Anlaß. Der Captain ließ der Öffentlichkeit bis zum Abend freien Zugang zum Schiff, außer natürlich in die heiklen Bereiche.
    Die Offiziere liefen ebenfalls auf den verschiedenen Decks umher und inspizierten das Schiff aus einem etwas anderen Blickwinkel. Insbesondere die Techniker schauten die Bluefox-E natürlich mit etwas anderen Augen an.

    Die Zeit ging schnell vorbei und so trafen sich alle Crewmitglieder, die bereits an Bord waren, zu einem Briefing in der Beobachtungslounge. Der Captain erwartete sie dort alle.
    «Meine Damen und Herren, ich heiße Sie alle sehr herzlich willkommen auf der Bluefox-E, dem neuen Flaggschiff der Föderation! Bitte nehmen Sie alle Platz.»
    Alle Menschen an Bord kannten sich bereits von früher aus der Akademie oder aus anderen Gemeinschaften.
    «Tja, das Markenzeichen des Namens „Bluefox“ bedeutet hauptsächlich der selbstverständliche Teamgeist und das Zusammenhalten in schwierigen Situationen.
    Sie kennen das ja nur zu gut und ich denke, wir haben mit dieser Taktik immer gute Karten gehabt und sind bisher gut gefahren damit.
    Ich möchte Ihnen jetzt etwas mehr über dieses Schiff erzählen:
    Die Bluefox-E wurde vor zwei Wochen in der Schiffswerft Vitudurum fertiggestellt.
    Vor einem knappen Jahr wurden die ersten Tritaniumhüllen für den Bau dieses Schiffes aus den Industriewerken in den Ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika und in der Schweiz ins Weltall geflogen und dort verarbeitet.
    Ich denke, diese Arbeit ist den Bauern und den Konstrukteuren dieses Schiffes ausgezeichnet gelungen. Ich könnte mir vor allem das Interieur nicht besser vorstellen.
    Sie haben sich bestimmt schon in den einzelnen Bereichen umgeschaut und konnten die Eleganz dieses Raumschiffes das eine oder andere Mal bewußt wahrnehmen und bewundern.
    Mir persönlich bereitet dieses Schiff sehr große Freude.
    Gibt es etwas, was Sie speziell gemocht haben nach dem ersten Rundgang?»
    Es meldete sich Dr. Strike, die Chefärztin, zu Wort:
    «Ja, mir hat die Krankenstation imponiert. Sie ist so groß und äußerst modern eingerichtet! Ich freue mich bereits darauf, dort meinen Dienst absolvieren zu dürfen!»
    «Was das Design des Innenraumes betrifft, habe ich auch noch eine Bemerkung:
    Die Brücke ist sehr schwungvoll gestaltet. Der große Rundbogen erinnert stark an den Impressionismus aus dem frühen 20. Jahrhundert.» bemerkte Lt. Cmdr. Lore, der Chefingenieur und Wissenschaftsoffizier.
    Lore war ein Android, also eine künstliche Lebensform. Er besaß weder Gefühle und Emotionen noch Sinn für Humor oder Ansätze von Angst. Er blieb immer sachlich und technisch, wenn alles normal zu und her ging. Er hatte auch eine plastische, weiße Haut über sein künstliches Skelett ziehen lassen, damit es zwar menschlich aussah, aber trotzdem klarmachte, daß er ein Androide war.
    «Wenn Sie gerade das Wort haben, Mr. Lore, dann erzählen Sie uns doch bitte etwas über die technischen Daten der Bluefox-E.» meinte der Captain.
    «Die U.S.S. Bluefox NCC 1701-E ist der Nachfolger der U.S.S. Enterprise NCC 1701-E und ist ein Schiff der Galaxy-Klasse. Die Maximalgeschwindigkeit der Bluefox beträgt Warp 9,7 und ist mit Standardwaffen bestückt. Photonentorpedos und Bordphaser sind solche Standardwaffen. Zusätzlich kann man den Deflektor zu einer Spezialwaffe umrüsten, wenn man die Energie des Warpantriebs in die Deflektorschüssel umleitet. Die Antimaterie ist eine ideale Energiequelle für starke Plasmaladungen oder Raumladungen.» informierte Lore.
    «Danke schön, Commander. Und jetzt noch Angaben zu den Räumen auf dem Schiff. Wir haben nur zwei Transporterräume, da wir eine kleine Crew sind und deshalb nicht mehrere Transporterräume benötigen. Die großen Räume sind mit den anderen Schiffen der
    Galaxy-Klasse identisch. Hauptbrücke, Maschinenraum, Krankenstation, Gefechtsbrücke, Personalquartiere, Zehn-Vorne, unsere Bar, Chemielabore, Observatorien, und so weiter:
    Diese Räume befinden sich an den selben Orten wie in den Schwesterschiffen.»
    erklärte der Captain.
    Nachdem sich alle einen Blick zu den riesigen Fenstern der Beobachtungslounge gegönnt hatten, befahl Cpt. Bluefox seinem Ersten Offizier:
    «Commander Ceagy, setzen Sie Kurs zum Sternenflotten-Oberkommando zurück. Wir werden dort unsere nächsten Instruktionen erhalten. Hoffentlich keine mehr heute.»
    Am nächsten Morgen um acht Uhr begann für die Führungsoffiziere die Schicht.

    Als Cmdr. Ceagy die Brücke betrat, saß Lt. Cmdr. Lore im Sessel des Kommandoinhabers.
    Lore erhob sich aus dem Sessel und informierte Cmdr. Ceagy über die Neuigkeiten der Nacht.
    «Wir erhielten um 4:34 Uhr eine Nachricht vom Sternenflotten-Oberkommando. Es wurde möglicherweise auf einem Planeten in einem näheren Sonnensystem eine Wissenschaftsstation der Föderation sabotiert. Das Oberkommando erhielt um drei Uhr die letzten Werte. Um vier Uhr kamen keine Werte mehr zum Wissenschaftslabor des Oberkommandos. Wir haben den Auftrag, den Grund für das Versagen der Station herauszufinden.»
    «Danke, Lore. Ich übernehme die Brücke.» meinte Cmdr. Ceagy und setzte sich in den Kommandosessel. Lore verließ die Brücke und begann seine Schicht im Maschinenraum.
    «Lieutenant Whiteman, setzen Sie Kurs auf diesen Planeten. Sein Name ist „Nirwana 3“, wie ich gerade sehe.» befahl Cmdr. Ceagy. Lt. Whiteman setzte daraufhin einen Kurs und die Bluefox beschleunigte das erste Mal auf Überlichtgeschwindigkeit!
    Während des Fluges übernahm Cpt. Bluefox selbst das Kommando.
    Cmdr. Ceagy hatte daher Zeit, mit Lt. Cmdr. Lore eine praktische Studie abzuschließen.
    Lore und Ceagy trafen sich dazu im vorderen Teil des Hauptmaschinenraumes.
    «Ich habe meine Scans und die Analysen an diesen beiden Preto-Kristallen abgeschlossen.
    Der Rote hat sich im Vergleich zum Blauen 37,3798 Prozent vergrößert. Diese Mutationen geschahen bei gleichen Raumtemperaturen und auch bei exakt gleichen Luftfeuchtigkeiten. Ich habe die beiden Kristalle in einem Ebene-3-Kraftfeld isoliert. Das sollte genügen, um einerseits die Strahlung der beiden Kristalle genug stark zu reduzieren, damit für Menschen keine Gefahr besteht und um andererseits die idealen Bedingungen für die Kristalle herzustellen. Ein zu hohes Kraftfeld würde die Rückkopplung der Energiefelder der Kristalle mit denen des Kraftfeldes zu intensiv wirken lassen.» berichtete Lore.
    «Sehr interessant. Ich könnte stundenlang an solchen Experimenten arbeiten. Die machen unheimlich Spaß und man lernt dabei einen Haufen neuer Dinge.» meinte Ceagy.
    «In der Tat. Da haben Sie Recht, Commander. Selbst ich kann meinem neuralen Netz noch einige Informationen hinzufügen, was die Quantenenergie betrifft. Mein Bruder Data besitzt dieses Wissen vollständig.» erzählte Lore.
    «Wann haben Sie Ihren Bruder das letzte Mal gesehen?» fragte Ceagy. Lore antwortete:
    «Vor sieben Jahren, sechs Monaten, drei Wochen, vier Tagen, acht Minuten,...»
    Weiter kam Lore nicht, weil Ceagy die Hand hob und sagte: «Danke. 7½ Jahre also.»
    «So kann man es auch definieren.» meinte Lore und zog die Augenbrauen hoch.
    Ceagy konnte sich ein Schmunzeln nicht verdrücken. Er mochte Lore einfach, weil der in keinster Weise menschlich war und trotzdem menschlich war!
    «Ich denke, wir sollten die Kristalle samt Kraftfeldern in einen Frachtraum beamen. Dort stören sie weniger. Hier gehen die Leute immer an den Tischen entlang. Und wenn einer mal zu spät dran ist am Morgen, dann könnte das ein kleines Unglück geben.» schlug der
    Erste Offizier vor und funkte an Chief Blater:
    ««Maschinenraum an Transporterraum 1: Hier spricht Commander Ceagy. Chief, bitte beamen Sie die beiden Preto-Kristalle samt Kraftfelder in Frachtraum 4.»»
    Blater funkte zurück: ««Verstanden, Sir. Ich habe die Energiesignaturen erfaßt.»»
    Fünf Sekunden später waren die Kristalle bereits verschwunden. Zwischendrin erschien ein fast unsichtbarer Lichtstrahl in einem kreisförmigen Umfang und umhüllte die Kristalle.
    Cmdr. Ceagy war sehr zufrieden mit diesem Projekt. Es sollte eine Vorlesung geben in ein paar Wochen und er würde mit Lore zusammen diese Kristalle und deren natürliches Wachstum vor mehr als 1'000 Offizieren in einem Hörsaal beschreiben.
    Die Bluefox kam bei „Nirwana 3“ an.
    Es wurde in der Beobachtungslounge die Mission besprochen:
    «Hier unten gibt es einige verstreute Lebenszeichen, die wir nicht genau scannen können. Es sind mit Sicherheit keine Menschen. Aber es sind bekannte DNA-Stoffe vorhanden. Die Rasse der Lebenszeichen könnte also theoretisch die der Romulaner, der Klingonen oder auch die der Vulkanier sein. Ich persönlich hoffe, es sind Vulkanier.» begann Cpt. Bluefox das Briefing.
    «Welche Tageszeit herrscht auf dem Planeten?» fragte Cmdr. Ceagy.
    «Im Moment ist es gerade am Dämmern. Es tagt. Ich denke, wir können eine Außenmission wagen. Commander, stellen Sie eine Vierergruppe zusammen.» entgegnete Cpt. Bluefox.
    Cmdr. Ceagy nickte und lehnte sich wieder zurück in den Sessel.
    «Wir wissen nicht, ob wir dort unten bereits beobachtet werden. Daher ist Vorsicht angebracht. Rüsten Sie sich also mit Tricordern und auch mit Handphasern aus.» warnte der Captain. Cmdr. Ceagy nickte und hielt seinen Tricorder und den Handphaser nach oben.
    Bluefox schmunzelte: «Sie kennen die Prozedur bereits.» Ceagy grinste zurück.
    Dann sagte Cpt. Bluefox noch:
    «Ich wünsche Ihnen allen, auch denen, die an Bord bleiben, ein tolles Gelingen der ersten offiziellen Mission mit der Bluefox-E! Sie können wegtreten.»
    Im Aufstehen sagte Cmdr. Ceagy noch zu denen, die er im Außenteam haben wollte:
    «Doctor Strike, Lieutenant Chollet, Commander Lore, Sie kommen mit mir.»
    Alle drei nickten Cmdr. Ceagy zu und alle Offiziere verließen gemeinsam die Beobachtungslounge.
    Cpt. Bluefox begab sich für ein paar Augenblicke in den Bereitschaftsraum und schaute aus dem schmalen, hohen Fenster hinter seinem Tisch in das Weltall hinaus. In diesen Momenten fühlte er sich richtig in einer anderen Welt. Er konnte aber auch genau in diesen Augenblicken sehr klar denken.
    Wenige Minuten später klingelte es an der Tür des Bereitschaftsraumes. Bluefox schaute noch immer aus dem Fenster hinaus. Er sprach laut und deutlich: «Herein!»
    Sein Erster Offizier stand in der Tür und meinte: «Captain, wir sind soweit.»
    Bluefox drehte sich um und entgegnete: «Viel Glück, Andrew!» Er streckte seinen Daumen nach oben. Ceagy tat dasselbe und verließ daraufhin den Bereitschaftsraum wieder.
    Der Captain ging danach auch wieder auf die Brücke, um den Überblick zu haben.

    Im Transporterraum stand bereits Chief Fabius Blater an seinem Pult für die Transporterfunktionen. Alle vier Offiziere standen auf die Beam-Plattform. Cmdr. Ceagy sprach: «Energie!» Der Lichtstrahl dematerialisierte die vier Offiziere in ihre Atome und setzte sie am Zielort wieder zur vollen Gänze zusammen. Das Außenteam faßte das erste Mal im Dienst auf der Bluefox Fuß auf fremdem Boden.

    Auf dem Planeten tagte es wirklich gerade. Es war sehr neblig. Cmdr. Ceagy konnte nicht viel weiter sehen als bis zum nächsten Baum! Sie standen nämlich in einer Waldlichtung.
    Von weit her war das Zirpen und Gurren von außerirdischen Insekten zu hören.
    «Aha. Und hier soll also eine Wissenschaftsstation in der Nähe sein. Wenn Sie mich fragen, dann sehe ich hier ein Meer. Ein graues Meer.» scherzte Lt. Chollet und legte eine besondere Betonung in „graues“!
    «Ohne Scherz, Sir, die Scanreichweite für die Tricorder ist wirklich eingeschränkt!»
    bemerkte Lt. Cmdr. Lore.
    «Ich weiß, daß Sie nie einen Scherz machen, Mr. Lore.» entgegnete der Erste Offizier.
    «Sir, ich habe einen Turm erfaßt. Er liegt 500 Meter vor uns.» berichtete Dr. Strike.
    Ceagy erwiderte: «Gehen wir hin. Ist er bemannt?» fragte er.
    «Das kann ich noch nicht sagen.» antwortete die Chefärztin.
    Ein Heulen war zu hören.
    «Commander, sagen Sie mal, kennen Sie außerirdische Eulen?» fragte Lt. Chollet.
    «Nein. Aber wie das gerade klang, könnte es durchaus sein.» antwortete Cmdr. Ceagy.
    «Ich bekomme genauere Daten über den Turm. Wir müssen aber noch näher ran.»
    bemerkte Dr. Strike und ging einige Meter voraus. Cmdr. Ceagy zog einen Moment lang nicht mit. Er dachte, ein paar Meter seien nichts.
    Inzwischen gelangte das Außenteam auf asphaltierten Untergrund. Die Bäume verschwanden hinter den vier Offizieren langsam.
    Da konnte Dr. Strike den Turm von Auge sehen. Er war riesengroß.
    «Da ist ja der Eiffelturm glatt ein Ameisenhaufen dagegen.» dachte sich Dr. Strike.
    Ceagy und seine beiden Kollegen liefen circa 20 Meter hinter dem Doktor und konnten sie gerade noch sehen.
    Dr. Strike schaute auf ihren Tricorder und tippte einige Male auf den Monitor...

    Ceagy schritt langsam einige Meter näher heran, Chollet und Lore direkt hinter ihm.
    Da war auf einmal zehn Meter davor ein Schrei zu hören und Ceagy konnte sehen, wie der Doktor zu Boden fiel und sich nicht mehr rührte!!
    Ceagy und Chollet zückten sofort ihre Phaser und Lore schoß ohne Vorwarnung blitzschnell in den Nebel!
    Wieder war ein Schrei zu hören, aber diesmal ein Männlicher!
    Lore eilte zu Strike hin und scannte sie mit seinem Tricorder.
    «Wie konnten Sie auf zehn Meter in dieser Suppe so genau schießen?» fragte Chollet Lore.
    «Ich besitze Infrarot-Pupillen. Ich aktiviere sie bei schlechter Sicht oder bei Dunkelheit.»
    antwortete der Androide.
    «Das sieht böse aus.» bemerkte Cmdr. Ceagy. «Sie haben Recht, Sir. Sie muß unbedingt behandelt werden.» stimmte Lt. Cmdr. Lore zu.
    «Kommen Sie mal hier hinüber!» rief Lt. Chollet.
    Sofort huschten Lore und Ceagy zum Sicherheitschef hin. Es traf den Ersten Offizier fast der Schlag.
    «Romulaner!» brachte er hervor.
    «Es herrscht zwischen der Föderation und dem Romulanischen Sternenimperium ein Nichtangriffspakt.» meinte Lore.
    «Das scheint diesen Romulaner hier wohl nicht gekümmert zu haben.» bemerkte Chollet.
    «Gibt es noch mehrere romulanische Lebenszeichen?» fragte Cmdr. Ceagy.
    «Negativ. Der Turm war definitiv nur mit einer Person bemannt.» antwortete Lt. Cmdr. Lore.
    «Dann müssen wir jetzt dringend Doctor Strike auf die Bluefox zurückbringen!» schlug der Erste Offizier vor und funkte sogleich an Chief Blater:
    ««Chief, hier Außenteam! Beamen Sie uns alle sofort nach oben!»»
    Und wenige Sekunden später war von den vier Leuten nichts mehr zu sehen auf der Oberfläche des Planeten.

    Es dauerte keine zwei Minuten, bis Dr. Strike von ihrem medizinischen Stab vom Transporterraum bis in die Krankenstation gebracht wurde!
    Dort wurde Dr. Strike sofort an ein Wiederbelebungsgerät gekoppelt, da man ja noch nicht wußte, was mit dem Doktor genau los war!
    Da stellte Dr. Snyder etwas Schreckliches fest. Sie sagte zu Cpt. Bluefox, der auch sofort zur Krankenstation kam:
    «Sir, ich habe einen Herzstillstand feststellen müssen.»
    «Versuchen Sie, sie zu reanimieren!» befahl der Captain.
    Dr. Snyder und Dr. Crossnicholls versuchten alles.
    Snyder initialisierte einen Stromstoß von 75 Mikrovolt. – Nichts geschah.
    «80 Mikrovolt, Doctor!» befahl Dr. Snyder Dr. Crossnicholls. – Wieder nichts!
    «Neunzig!» rief Dr. Snyder. – Wieder durchzuckte der Stromschlag Dr. Strike. Sie erbebte förmlich am ganzen Leibe! Aber danach war weder Puls noch Herzschlag zu bemerken.
    «Wiederholen!» befahl Dr. Snyder. – Es geschah aber außer dem Zucken wieder gar nichts.
    «Wiederholen!» rief Dr. Snyder erneut.
    «Doctor! Es hat keinen Sinn mehr. Wir haben sie verloren, Izy.» wollte Cmdr. Ceagy
    Dr. Snyder klarmachen. – Dr. Strike war tot.
    «Machen Sie einen Eintrag ins medizinische Logbuch, Doctor. – Schreiben Sie, Doctor Strike starb bei der ersten offiziellen Mission der U.S.S. Bluefox NCC 1701-E. Die Leitung der medizinischen Abteilung wird in Zukunft Doctor Izy Snyder übernehmen. –
    Eintrag beenden.» diktierte der Captain.
    Diese zwei Sätze, die der Captain gerade sprach, waren reine Formsache.
    Es war für alle hart, in diesem Moment eine solch wichtige Offizierin, einen solch gutmütigen, aufgestellten Menschen zu verlieren.

    Dr. Strike wurde in ihr Quartier gebeamt, wo sie eine Woche lang bleiben sollte. Dort war ihr zweites kleines Heim. Die Ruhe war ihr dort garantiert.

    Derweil war man auf der Suche nach romulanischen Raumschiffen oder sonstigem Eigentum der Romulaner, wo man Antworten auf diesen Planeten „Nirwana 3“ bekommen würde.
    Schließlich wurde man auf der Brücke dann auch fündig:
    «Captain, es wird ein romulanischer Warbird der D’deridex-Klasse in zwei Lichtjahren Entfernung angezeigt. Koordinaten: 37° von Norden in Richtung Osten, Gitter 276.324!»
    berichtete Lt. Chollet.
    «Mr. Whiteman, auf Abfangkurs gehen!» befahl Cmdr. Ceagy.
    «Alarm Rot! Alle Mann auf die Kampfstationen!» sprach Cpt. Bluefox.

    Binnen drei Minuten konnte die Bluefox den Warbird abfangen und ihn stellen.
    «Grußfrequenzen, Mr. Chollet!» befahl Cpt. Bluefox.
    «Kanal offen!» bestätigte der Sicherheitschef.
    ««Hier spricht Captain Matthew Bluefox von der U.S.S. Bluefox NCC 1701-E. Identifizieren Sie sich!»» stellte sich der Captain vor.
    ««Freut mich, Sie zu sprechen, Captain. Ich bin Admiral Serlok vom Raumschiff Trager. Was wünschen Sie?»» fragte Adm. Serlok.
    ««Wir haben gerade einen Planeten angeflogen. Sein Name ist „Nirwana 3“. Könnten Sie uns etwas über diesen Planeten sagen? Oder, besser gefragt, könnten Sie uns sagen, was die Soldaten des Romulanischen Sternenimperiums veranlaßt, auf Offiziere zu schießen, mit denen man eigentlich einen Nichtangriffspakt geschlossen hat?»» wollte Bluefox wissen.
    ««Wir können nicht jeden unserer Männer überwachen, Captain. Auf „Nirwana 3“ leben zum Teil Zivilisten. Mit denen haben wir keinen Kontakt.»» antwortete Serlok.
    ««Wissen Sie etwas über einen riesigen Turm auf „Nirwana 3“?»» fragte Cmdr. Ceagy.
    ««Ja, in der Tat. Ich habe von ihm gehört. Es ist der Heilige Turm von Nirwana. Dort wohnt ein Priester. Warum?»» entgegnete Serlok.
    «Ein Priester?» Lt. Chollet an der Taktischen Station runzelte die Stirn und schaute zu
    Cmdr. Ceagy hinunter.
    ««Dieser Priester ist jetzt tot, Admiral. Und zwar deshalb, weil er jemanden von unserer Crew getötet hat! Wir kamen in friedlichen Absichten nach „Nirwana 3“.
    Zu Forschungszwecken!»» sprach der Erste Offizier.
    ««Das glaube ich nicht, Mensch! Diesen Priester kenne... ...kannte ich persönlich. Er trug niemals eine Mordwaffe mit sich herum. Vielleicht eine Lähmungswaffe... ...das ist möglich.»» dementierte der romulanische Admiral.
    Adm. Serlok trug eine graue, schuppige Uniform. Darin sah er wie der geborene Krieger aus!
    «Eine was?!» wunderte sich Cpt. Bluefox.
    «Ich werde Ihnen von der Außenmission erzählen. Die Geschichte mit dem Turm und so weiter. Deshalb muß ich jetzt auch mit dem Admiral reden. Aber von einer Lähmungswaffe habe ich auch noch nie gehört.» entgegnete der Erste Offizier seinem Captain.
    ««Admiral Serlok, was ist denn eine Lähmungswaffe? Was lähmt diese Waffe denn?»» wollte Cpt. Bluefox wissen.
    ««Der vollständige Name der Waffe lautet: „Herzlähmungs-Disruptor“.»» antwortete Serlok.
    ««Dieser Disruptor lähmt das Herz?! Ist das nicht gleichgesetzt mit dem Tod des Getroffenen?»» fragte Lt. Cmdr. Lore, der auch auf der Brücke war, um den Maschinenraum von da aus zu kontrollieren. Er hörte sehr interessiert an dem Gespräch über den Subraum zu.
    ««Eben nicht. Sonst könnte man ja gleich einen Phaser nehmen. Ihr Crewmitglied ist nicht tot, wenn es von einem Herzlähmungs-Disruptor getroffen wurde.
    Dann wäre ihr Herz bloß gelähmt. – Nicht für immer gestoppt.»» antwortete Adm. Serlok.
    ««Und wie lange dauert dieser Zustand der Lähmung?»» fragte Lore.
    ««Drei, vielleicht vier Stunden.»» antwortete Serlok.
    ««Ich danke Ihnen für diese Informationen, Admiral. Der Tod des Priesters war leider, so wie es aussieht, nicht zu verhindern, da anscheinend aus Notwehr geschossen wurde. Ich war an der Außenmission leider nicht dabei. Aber ich bin jetzt der Meinung, daß der Pfarrer eventuell nur sich selbst schützen wollte. Er konnte vielleicht nicht wissen, daß außer ihm noch andere Leute in der Umgebung des Turmes waren.»» meinte der Captain.
    ««In den letzten zehn Jahren hatte keine Seele einen Kontakt zu Axum, so heißt der Pater.»»
    bemerkte Adm. Serlok.
    ««Verstehe. Also, dann wünsche ich Ihnen noch eine gute Weiterreise. Und noch einmal – Danke für alles, Admiral.»» verabschiedete sich Cpt. Bluefox von Adm. Serlok.
    ««Auf Wiedersehen, Captain. Vergessen Sie aber folgendes nicht: Nicht alle Romulaner sind so wie ich, wenn Sie verstehen, was ich meine!»» erwiderte Adm. Serlok.
    Daraufhin wechselte der Schirm von der Innenansicht des Warbirds wieder zur Weltraumansicht.
    «Hoffen wir, daß wir keinen von der anderen Sorte Romulaner kennenlernen.» bemerkte der Captain. Cmdr. Ceagy entgegnete:
    «Captain, eins muß ich Ihnen sagen: Es war unheimlich auf diesem Planeten. Es kam mir wirklich das Grauen hoch bei dieser Außenmission! Hoffentlich träume ich nicht noch davon!»
    «Hoffe ich auch. Das Gespräch mit diesem Romulaner hat mir schon völlig gereicht. Der war zwar noch nett. Es scheint, als hätte ich mich mit ihm gut verstanden. Aber wie er sagte: Es sind noch lange nicht alle Romulaner so freundlich wie Admiral Serlok.»
    meinte Cpt. Bluefox und atmete tief durch. Dann lehnte er sich zurück in den Kommandosessel und stellte die Sitzlage eine Stufe niedriger.

    Drei Stunden später konnte Dr. Strike in ihrem Quartier tatsächlich wieder aufgeweckt werden. Ihr Herz schlug bereits wieder einigermaßen normal.
    Als sie aufwachte, sah sie als erstes in die Augen von Cmdr. Ceagy.
    «Ich hatte aber einen seltsamen Traum, Commander.» meinte sie.
    «Das war kein Traum, wenn Sie die Sache mit dem Turm meinen. Das war die bittere Realität, Doctor. Sie wurden von einem einsamen Mönchen mit einem
    Herzlähmungs-Disruptor erschossen! Dieser lähmte Ihr Herz für gut vier Stunden.
    Jetzt sind Sie anscheinend wieder zu sich gekommen. – Zum Glück auch, mein Gott.»
    Ceagy selbst konnte es auch noch nicht richtig fassen.
    Er begriff jetzt auch erst richtig, wie gefährlich die ganze Sache war. Es schien für ihn, als würde er aus einem Alptraum erwachen, genau wie Dr. Strike!

    Dank der hervorragenden Medizin des 24. Jahrhunderts konnte Dr. Strike wieder in kürzester Zeit gesund gepflegt werden. Auch Cmdr. Ceagy unterzog sich freiwillig einer kurzen Rehabilitationstherapie von Cnslr. Steevy Knight.

    Drei Tage nach dem Zwischenfall mit diesem mysteriösen Priester Axum und seinem verwunschenen Turm flog die Bluefox wieder zur Erde zurück und erstattete der Föderation einen formellen Bericht über das, was geschehen war.
    Die eigentliche Mission konnte also nicht erfüllt werden. Die angeblich sabotierte Wissenschaftsstation blieb ein Rätsel im dichten Nebel von „Nirwana 3“. Jedoch sollte diese Station von einem Frachtschiff der Föderation rund um die Uhr bewacht werden.

    Cpt. Bluefox schaute wieder nachdenklich zum Fenster im Bereitschaftsraum hinaus und murmelte vor sich hin:
    «Es kommen harte Zeiten auf uns zu, Axum. Du warst nur der Anfang.»

    --- ENDE ---

    Kommentar


      #3
      Folge 2: Gefangengenommen


      STARRING

      Matthias Currat ALS Cpt. Matthew Bluefox
      Andreas Kägi ALS Cmdr. Andrew Ceagy
      Brent Spiner ALS Lt. Cmdr. Lore
      Nicole Streich ALS Dr. Nicole Strike
      Daniel Chollet ALS Lt. Danny Chollet
      Ramon Baur ALS Lt. Ramon Boer
      Stephanie Knecht ALS Cnslr. Steevy Knight
      Fabian Blatter ALS Chief Fabius Blater
      Isabel Schneider ALS Dr. Izy Snyder
      Thierry Weidmann ALS Lt. Thierry Whiteman
      Deborah Grossniklaus ALS Dr. Deborah Crossnicholls
      Nadine Humbel ALS Lt. Nadine Humble
      Judith Baumann ALS Lt. Judy Boeman
      Monika Heusser ALS Lt. Monique Hewsser
      Denise Werffeli ALS Lt. Denise Werwealy
      Jasmin Grossniklaus ALS F. Jazzy Crossnicholls
      Sarah Bärtschi ALS F. Sarah Bearchy
      Andrea Berger ALS F. Andrea Berger

      GUEST STARRING / ACTORS IN A SECOND ROLE

      Patrick Streich ALS Botschafter Vrelk
      Heinz Peter ALS Cpt. Mendak
      Daniel Chollet ALS Mendaks Leibwache

      Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Sternzeit 52271.9

      ««Wir befinden uns auf dem Weg zur Sternenbasis 177 und bringen einen Botschafter der Ankari zu einem Vortrag über sein Volk. Er konnte uns einige neue Dinge über diese mystische Spezies erzählen. Ich bin immer wieder erfreut, wenn wir Persönlichkeiten von anderen Welten auf unserem Schiff haben, die uns freundlich gesinnt sind!»»


      Cpt. Bluefox und Botschafter Vrelk von „Ankari Prime“ durchschritten gerade Deck 10.
      Der Captain zeigte auf die vordere große Tür und erklärte:
      «Da vorne befindet sich unsere Bar, Botschafter. Hier gehen wir immer hin, um unsere Mahlzeiten zu uns zu nehmen. Aber wir gehen auch meistens hin, wenn wir einen freien Abend haben. Dann tauschen wir uns Neuigkeiten aus oder probieren neue Spezialitäten der außerirdischen Getränkepalette. Ich glaube, so ein Getränk sollten Sie auch einmal probieren.
      Vor allem das folgende Getränk; das nehme ich am liebsten – der alkalische Brandy!»
      Während Cpt. Bluefox erzählte, betraten die beiden Zehn-Vorne, die Bar der Bluefox.
      Sie gingen zum langen Bartisch hin und bestellten beide bei Barkeeperin Judy Boeman einen alkalischen Brandy. Als Botschafter Vrelk einen Schluck davon nahm, machte er ganz große Augen und zeigte auf sein Glas:
      «Das schmeckt ja phantastisch! Ich habe schon lange mehr keine solch exquisite Spirituose getrunken!» Cpt. Bluefox schmunzelte und nahm ebenfalls einen tüchtigen Schluck.
      Der Captain war eigentlich kein leidenschaftlicher Trinker, aber er konnte ohne seinen alkalischen Brandy im Dienst nicht leben, so sagte er es zumindest immer.
      «Botschafter, Sie erzählten doch davon, daß Ihre Spezies einen Gott als Oberhaupt habe. Das ist sicher nicht immer eine einfache Sache, oder? Ich meine, da wird doch sicher mit anderen Mitteln bestraft, wenn jemand ein Verbrechen begeht, oder nicht?» fragte der Captain.
      «Oh, nein! Unser Gott ist ein gerechtes Wesen. Er ist alles gleichzeitig für uns, verstehen Sie.
      Er ist Richter, Pfarrer, Erzähler und auch ein exzellenter Spieler!» antwortete Vrelk.
      «Spieler? Ich verstehe nicht ganz!» erwiderte Cpt. Bluefox und runzelte die Stirn, während er sich wieder einen Schluck gönnte.
      «Wir spielen bei uns einen Sport namens „Chula“. Dort müssen wir immer mit ungefähr hundert freiwilligen Sportlern versuchen, durch extrem schwierige Etappen seine Burg zu erreichen. Diese Sportart betreiben wir immer einmal pro Woche. Es ist ein Fest, sage ich Ihnen!» erklärte Vrelk.
      «So was gibt es auf der Erde auch, aber bei uns gibt es keinen Gott, der die Burg beherrscht, sondern ein Fürst. Er hat am Schluß immer seine kleine Armee, die dann die letzten übriggebliebenen Kandidaten überlistet. Dies wurde immer via Holoprojektor am Wochenende auf alle Raumschiffe und Stationen durch einen Sender übertragen. Ich sah mir diese Sendung immer an, wenn ich Zeit hatte. Es war zum Totlachen, zum Teil!»
      erinnerte sich der Captain.
      Beide tranken ihre Gläser zur Gänze aus und begaben sich auf die Brücke.
      «Die Brücke kennen Sie ja bereits. Ich muß meinen Dienst wieder aufnehmen. Sie können sich ruhig überall auf dem Schiff umsehen! Es gibt sogar noch einige Dinge auf diesem Schiff, die ich nicht mal gesehen habe, weil es noch so neu ist!» meinte Bluefox im Turbolift.
      Vrelk kam mit auf die Brücke und setzte sich in den Sessel links vom Captain, weil
      Cnslr. Knight dienstfrei hatte und der Sessel somit nicht gebraucht wurde.
      «Bericht, Commander.» sprach Cpt. Bluefox. Cmdr. Ceagy berichtete:
      «Wir haben noch sieben Lichtjahre zurückzulegen bis zur Sternenbasis. Allerdings wurde auf den Langstreckensensoren ein im All treibendes Schiff gefunden. Es ist anscheinend steuerlos und unbemannt. Von dieser Position aus müßten wir 4,2 Lichtjahre in eine etwas weiter östliche Bahn fliegen, um den Kreuzer abzufangen. Wir kämen nicht weit vom Weg ab.»
      «Zu gefährlich. Sagten Sie Kreuzer, Andrew? Nein, nicht wenn wir Gäste an Bord haben.»
      entgegnete der Captain.
      «Sir, es wurden 28 schwache Lebenszeichen gescannt. Vielleicht hat das Schiff einen Kampf überstehen müssen und ist jetzt schwer beschädigt. Die Lebenszeichen sind deutlich unter dem normalen Wert!» informierte Lt. Boer an der Ops.
      Cmdr. Ceagy schaute zu seinem Captain hinüber.
      «Also gut. Fähnrich Bearchy, setzen Sie einen direkten Kurs zu diesem Schiff. Lieutenant Hewsser, Alarm Gelb.» befahl Cpt. Bluefox.
      Die Steuerdüsen der Bluefox-E schwenkten leicht nach rechts, dann gingen sie wieder in ihre Ursprungsposition zurück. Die Richtungsänderung war vollführt.

      Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Nachtrag

      ««Wir fliegen keine direkte Linie zur Sternenbasis 177, sondern wir machen einen Bogen und fangen ein Schiff ab, das eventuell unsere Hilfe dringend benötigt.
      Ich hoffe, daß alles klappt.»»


      «Wir kommen in Reichweite.» berichtete Lt. Hewsser.
      «Grußfrequenzen aktivieren!» befahl Cpt. Bluefox.
      ««Hier spricht Captain Matthew Bluefox von der U.S.S. Bluefox NCC 1701-E! Benötigen Sie Hilfe?»» fragte der Captain.
      «Wir erhalten keine Antwort auf den Ruf.» informierte Lt. Hewsser.
      «Denen scheint es schlimmer zu gehen, als ich erwartet hatte.» meinte Cpt. Bluefox und schaute Cmdr. Ceagy an.
      «Ich habe diverse Positionen feststellen können, an denen sich diese schwachen Lebenszeichen aufhalten.» meinte Cmdr. Ceagy und tippte auf einem kleinen Monitor herum, der in der Handstütze des Sessels installiert war.
      «Wo sind sie?» fragte der Captain.
      «Auf der Brücke des Schiffes befinden sich mehrere Leute. Einer sitzt auf einem Stuhl.
      Aber ich kann sehr viele Trümmerteile orten. Es kann sein, daß die Offiziere an Ort und Stelle erschlagen wurden.» antwortete der Erste Offizier.
      «Was werden Sie jetzt machen?» fragte Botschafter Vrelk.
      «Ich glaube fast, daß ein Außenteam das Richtige wäre. Dann könnte man Leute bergen. Commander?» Der Captain schaute wieder zu Cmdr. Ceagy hinüber.
      «Sicher keine schlechte Idee, Captain. Wieviele soll ich mitnehmen?» fragte Ceagy.
      «Sie bleiben diesmal an Bord, Commander. Ich habe mich schon lange nicht mehr auf eine Außenmission begeben. Ich nehme zwei Ärztinnen und ein Sicherheitsmitglied mit.» antwortete Bluefox. Sogleich funkte er an die Krankenstation:
      ««Bluefox an Krankenstation: Doctor Strike, Doctor Crossnicholls, bitte melden Sie sich mit kompletter medizinischer Ausrüstung für einen Außeneinsatz bei Transporterraum 2! Ich bin auch gleich dort.»»
      «Monique, Sie kommen ebenfalls mit.» meinte der Captain. Sogleich verließen Cpt. Bluefox und Lt. Hewsser die Brücke. Lt. Chollet mußte trotz Freischicht für diesen kurzen Einsatz an der Taktischen Station auf der Brücke einspringen.
      Eine Minute später war alles für den Transport bereit und Chief Blater beamte die vier Offiziere in einen bereits gescannten Bereich des fremden Schiffes.

      Als der Lichtstrahl die vier Freunde auf der anderen Seite rematerialisierte, war es ziemlich dunkel. Nur einige gelbliche Lampen an den Wänden des Decks erhellten ein wenig den Korridor. Da ertönte ein Funksignal:
      ««Chief Blater an Außenteam.»» ««Sprechen Sie, Chief.»» erwiderte Cpt. Bluefox.
      ««Ich habe Ihre Skelettsignaturen für immer erfaßt. Wenn ich einmal Ihre Koordinaten verlieren sollte, kann ich dadurch einen Nottransport vollführen.»» erklärte der Transporterchef.
      ««Ich habe verstanden. Ich hoffe einfach, daß Sie uns nicht verlieren!»» erwiderte
      Cpt. Bluefox und beendete den Funkverkehr.
      Langsam schritt das Außenteam durch den Korridor und alle schauten sich die Innenbauweise des fremden Schiffes an.
      «Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, daß hier vor einiger Zeit ein Kampf stattgefunden hat. Es sieht so... ...ruhig aus!» bemerkte Dr. Strike.
      «Genau das meine ich auch. Es hätte schon irgend ein Zeichen geben müssen. Eventuell ein toter Offizier oder eine Plane, die runterhängt. Aber es gibt keine Hinweise auf eventuelle Spuren eines Gefechtes weder innen noch außen. Das Schiff war nicht sonderlich stark beschädigt.» erwiderte der Captain.
      Lt. Hewsser lief voraus, die beiden Ärztinnen kamen dahinter, der Captain lief am Schluß der Kette.
      Sie bogen um eine Ecke und Lt. Hewsser konnte einen Raum sehen. Es war eine kleine Halle. Dahinter führten weitere Korridore in andere Richtungen. Lt. Hewsser wartete.
      Als Dr. Crossnicholls um die Ecke kam, schaute Lt. Hewsser nach hinten. Sie fragte sofort:
      «Wo ist der Captain?»
      Sie hatte Recht! Wo war der Captain? Er erschien nicht hinter Dr. Crossnicholls, als die um die Ecke kam!
      ««Strike an Bluefox: Captain, können Sie mich hören?»» funkte Dr. Strike an den verschollenen Cpt. Bluefox.

      «Wenn Sie antworten, dann sterben Sie!» zischte eine männliche Stimme Cpt. Bluefox an!
      «Wo bin ich gelandet?» fragte Cpt. Bluefox und schaute direkt in die Augen eines fremden Wesens, von dessen Spezies er noch nie zuvor etwas gekannt hatte!
      «Sagen Sie mir, was los ist!» rief der Captain.
      «Sie sind in einem beleuchteten Saal, wie Sie unschwer feststellen können. Ich werde Sie jetzt verhören.» erwiderte der Fremde.
      «Mich verhören? Schön, aber erst will ich etwas wissen von Ihnen.» meinte Cpt. Bluefox.
      «Schön. Fragen Sie.» entgegnete der Verhörer.
      «Warum konnten wir Sie nicht scannen?» fragte Cpt. Bluefox.
      «Wir wollten unsere Lebenszeichen eigentlich gar ganz maskieren, aber es gelang uns nicht vollständig. Die Trümmer, die Sie vielleicht scannten, sind lediglich Holoprojektionen!»
      antwortete der Außerirdische.
      «Holographische Projektionen? Sie besitzen eine solch futuristische Technologie? Ich dachte, daß nur die Föderation diese Technologie besitzt.» fragte Cpt. Bluefox.
      «Wir kennen diese Funktionen ebenfalls.» antwortete der Verhörer.
      «Wie heißen Sie eigentlich?» fragte Cpt. Bluefox.
      «Ich bin Captain Mendak vom Raumschiff Sukov. Aber jetzt haben Sie genug Fragen gestellt, Mensch!» erwiderte Cpt. Mendak.
      «Schauen Sie nach oben an die Decke!» befahl Mendak. Er fragte: «Was sehen Sie?»
      «Ich sehe vier Lichter, die ungeheuerlich blenden. Warum?» fragte Bluefox zurück.
      «Es sind aber fünf Lichter, Mensch. Sehen Sie das nicht?» wollte Mendak wissen.
      «Es sind vier! Ich sehe es ganz deutlich! Was soll das eigentlich?» fragte Bluefox erzürnt.
      «Sie kommen in eine typische Menschenmarotte hinein. Sie behaupten etwas, was gar nicht stimmt!» meinte Mendak provozierend.
      «ES SIND VIER!» schrie Cpt. Bluefox aus voller Kehle.
      Mendak drehte ab und ließ einen seiner Offiziere zu sich in den Raum kommen.
      «Bringen Sie diesen Menschen in eine Zelle. Er hat psychische Probleme.» meinte Mendak.
      «Das stimmt überhaupt nicht! Ich möchte wissen, was hier vor sich geht! Wie geht es meinen Kollegen?» fragte Bluefox.
      «Ihre Kollegen? Das weiß ich nicht. Wir können nicht so viel Transporter-Energie aufwenden, um Ihr ganzes Team zu teleportieren.» antwortete Mendak.
      Bluefox hoffte, seine Gruppe hätte es wieder auf die Bluefox zurück geschafft.

      Nachdem der Captain nicht hinter der Ecke hervorkam und Lt. Hewsser vergeblich nach seinem Kommunikatorsignal scannte, beschloß Dr. Strike, daß das Außenteam sofort wieder auf die Bluefox zurückgebeamt werden müßte.
      Das war eine äußerst gute Entscheidung.

      Auf der Bluefox wurde gehandelt. Cmdr. Ceagy konnte es nicht fassen, als er diese Nachricht zu hören bekam, daß der Captain verschwunden sei.
      «Das gibt es doch nicht! Da geht er das erste Mal auf eine Außenmission und wird gleich entführt! Captain Bluefox wird sich überlegen, nochmals auf einen Außeneinsatz zu gehen.»
      meinte der Erste Offizier.
      «Commander, das fremde Schiff hat in diesem Moment seine Schilde aktiviert! Und noch etwas; die Trümmer auf der Brücke sind verschwunden! Ich glaube fast, daß dies alles holographische Kopien von echten Trümmern waren!» warnte Lt. Chollet.
      «Wenn die solch eine Technologie besitzen, dann haben sie auch ihre Lebenszeichen geschwächt. Sie stellen eine Falle auf und warten darauf, bis ein Schiff kommt und sie versucht, zu retten. Und dann schlagen sie zu. Einfach raffinierte Burschen!»
      kommentierte Cmdr. Ceagy.
      «Nicht vorzustellen, was sie mit Ihrem Captain machen könnten!» meinte Botschafter Vrelk entsetzt.
      «Sie haben Recht. Die könnten vermutlich einige Dinge tun, an die ich nicht denken will. Ich hoffe, er ist unverletzt und muß nicht leiden.» entgegnete Cmdr. Ceagy und schaute hilflos in den Hauptschirm der Brücke.
      Was konnte er in diesem Moment tun? Er stand einer neuen Situation gegenüber:
      Er mußte einfach erbarmungslos mitfiebern und zusehen! Das haßte er auf den Tod!

      Eine halbe Stunde später wurde Cpt. Bluefox seinem Verhörer Cpt. Mendak wieder vorgeführt.
      «So, ich hoffe, Sie haben sich nun wieder beruhigt und können mir diese Frage jetzt richtig beantworten. Wieviele Lichter sehen Sie?» fragte Mendak erneut.
      «Es sind immer noch vier Lichter, Mendak! Glauben Sie nicht, daß ich meine Meinung ändere! Das wird nicht geschehen!» antwortete Cpt. Bluefox.
      Mendak erhob sich aus seinem Sessel und lief zu Cpt. Bluefox hin. Dann schlug er dem Captain eine volle Linke ins Gesicht! – Bluefox sah erst nur schwarz, dann wieder vier weiße Punkte über sich.
      Mendak setzte sich wieder.
      «Es sind vier. Sie können so oft zuhauen, wie Sie wollen. Es bleiben vier. Ich weiß es.» murmelte Cpt. Bluefox. Seine Lippen bluteten ein wenig.
      Cpt. Mendaks Gesichtsfarbe veränderte sich von blau zu rot! Wasser drang aus den Poren an den Armen und am Kopf! Er erhob sich erneut aus seinem Sessel und es schien, als würde er im nächsten Augenblick wie eine Bombe explodieren!
      Er wurde sehr, sehr zornig und schrie seine Leibwache an:
      «Dieser war der Falsche! Du Idiot! Das macht mir überhaupt keinen Spaß! Ich glaube fast, daß du diese Behandlung einmal nötig hättest!»
      Danach schmetterte er seine Leibwache runter auf den Boden!
      «Und du, du verdammter Mensch, du sprechendes Tier mit diesem haarigen Pelz auf dem Schädel! – Mach, daß du wegkommst! Ich will dich nie wieder sehen in der Nähe dieses Sektors! Teile das deinen Freunden mit! Ich fahre kurz die Schilde runter, damit du dich zu deinem Pack transportieren kannst! Du hast einen Unterhaltungsfaktor von Null!»
      schrie Mendak Bluefox an.
      Dem Captain war jede Beschimpfung recht, wenn er nur wieder da herauskommen sollte!
      Cpt. Bluefox, noch immer ganz groggy von diesem Hammerschlag von Cpt. Mendak, funkte an die Bluefox:
      ««Bluefox! Hier spricht der Captain! Beamen Sie mich sofort hier raus! Sonst überlegen es sich diese Aliens noch einmal anders und nehmen die Schilde wieder hoch!»»
      ««Schön, Ihre Stimme zu hören, Sir! Ich beame Sie sofort hoch!»» erwiderte Chief Blater am anderen Ende der Leitung.
      Wenige Sekunden später mußte sich Cpt. Mendak sein Opfer nicht mehr ansehen.
      Dafür setzte er seinen Leibwächter in den Stuhl, wo vorher Cpt. Bluefox drin saß.
      Mendak fragte den Wächter: «Wieviele Lichter siehst du?»
      Der Wächter antwortete: «Ich sehe vier Lichter, Chef! Deine Spiele machen mich so rasend! Jetzt bekommst du meine Kräfte zu spüren!»
      Mendak erhob sich aus dem Sessel und ging in Kampfstellung. Er schrie:
      «Ja! Das macht Spaß! Hahahahaha!» Er grölte wie ein Stier und rang seinen Wächter zu Boden!

      Die Bluefox entfernte sich von diesem Gruselschiff mit höchstmöglicher Warpgeschwindigkeit!
      Cpt. Bluefox wurde sofort in der Krankenstation behandelt. Seine Verletzung war zwar nicht schlimm, aber er fühlte sich so schlapp.
      «Wie fühlen Sie sich, Captain?» fragte Dr. Strike.
      «Irgendwie bin ich einfach erschlagen.» antwortete Cpt. Bluefox und brachte ein Lächeln hervor.
      «Das kann ich verstehen!» erwiderte Dr. Strike und lächelte zurück.

      Ein Tag später erreichte die U.S.S. Bluefox Sternenbasis 177.
      Botschafter Vrelk bedankte sich bei Cpt. Bluefox und der ganzen Seniorcrew für die Gastfreundschaft. Dann wurde er in die Sternenbasis gebeamt.
      Cmdr. Ceagy fragte Cpt. Bluefox, währenddem die beiden zur Brücke zurückgingen:
      «Werden Sie wieder auf eine Außenmission gehen, Captain?»
      «Immer, Andrew! Das war vielleicht ein Ausrutscher, aber das konnte ja wirklich keiner riechen. Das nächste Mal klappt es bestimmt besser, da bin ich überzeugt!» antwortete
      Cpt. Bluefox.
      Cmdr. Ceagy fragte den Captain etwas später im Turbolift noch etwas:
      «Was halten Sie von dieser fremden Spezies?»
      «Es ist eine kampflustige Rasse, die eine so fortgeschrittene Technologie besitzt, um sie danach für idiotische Taten zu verwenden. Diese Rasse gehört in meiner persönlichen Liste zu den ganz miesen Kulturen! Ich weiß, ich sage jetzt vielleicht etwas Heikles, aber ich muß es loswerden, Andrew:
      Grundlegend bin ich wirklich dafür, daß jedes Individuum das Recht hat, zu leben. Aber als ich diese Rasse kennenlernte, fragte ich mich wirklich, ob es sich für diese Personen überhaupt lohnt, zu leben. Auf jeden Fall ist eines sicher: – Sie machen überhaupt nichts Lebenswertes. Einzig die Erforschung der Technologie brauchte ihr Hirn.»
      meinte Cpt. Bluefox.
      «Ich glaube nicht, daß die alles selbst erforscht haben. Die haben die Forschungen von anderen geklaut und haben sie nur noch kopiert!» entgegnete Cmdr. Ceagy.
      «Das ist sehr gut möglich. Aber wissen Sie was, Commander? Ich glaube, es ist auch nicht nötig, sich weiter über diese niedere Kultur zu unterhalten.» meinte der Captain.
      «Sie haben Recht!» erwiderte der Erste Offizier.
      Als der Turbolift bei der Brücke anhielt, kam Cpt. Bluefox plötzlich ein Gedanke:
      «Commander! Wissen Sie was? Ich glaube, ich nehme noch kurz eine Tradition zu mir. Die kann ich jetzt wirklich gebrauchen!»
      «Wieviele Prozente hat denn diese Tradition?» fragte Cmdr. Ceagy mit einem breiten Schmunzeln auf seinem Gesicht.
      «Das weiß ich nicht auf das Prozent genau!» antwortete Cpt. Bluefox.
      «Na dann, Prost!» scherzte Cmdr. Ceagy und verließ den Turbolift Richtung Brücke.
      Cpt. Bluefox fuhr weiter bis Deck 10. Ganz vorne durchschritt er eine große Tür, setzte sich sogleich an den Bartisch und bestellte einen alkalischen Brandy!

      --- ENDE ---

      Kommentar


        #4
        Folge 3: Friedensgespräche


        STARRING

        Matthias Currat ALS Cpt. Matthew Bluefox
        Andreas Kägi ALS Cmdr. Andrew Ceagy
        Brent Spiner ALS Lt. Cmdr. Lore
        Nicole Streich ALS Dr. Nicole Strike
        Daniel Chollet ALS Lt. Danny Chollet
        Ramon Baur ALS Lt. Ramon Boer
        Stephanie Knecht ALS Cnslr. Steevy Knight
        Fabian Blatter ALS Chief Fabius Blater
        Isabel Schneider ALS Dr. Izy Snyder
        Thierry Weidmann ALS Lt. Thierry Whiteman
        Deborah Grossniklaus ALS Dr. Deborah Crossnicholls
        Nadine Humbel ALS Lt. Nadine Humble
        Judith Baumann ALS Lt. Judy Boeman
        Monika Heusser ALS Lt. Monique Hewsser
        Denise Werffeli ALS Lt. Denise Werwealy
        Jasmin Grossniklaus ALS F. Jazzy Crossnicholls
        Sarah Bärtschi ALS F. Sarah Bearchy
        Andrea Berger ALS F. Andrea Berger

        GUEST STARRING / ACTORS IN A SECOND ROLE

        Marc Weilenmann ALS Cpt. Sharak


        Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Sternzeit 52476.5

        ««Wir befinden uns auf dem Weg nach „Shagra 2“ zu Friedensgesprächen mit Vertretern des Romulanischen Sternenimperiums. Ich hoffe, daß es nun endlich zu einer wirklich offiziellen Einigung kommt. Ein Nichtangriffspakt ist eben nicht immer ein Nichtangriffspakt.»»


        Auf der Bluefox herrschte eine angespannte Stimmung. Viele Offiziere waren einerseits begeistert, daß beide Seiten wenigstens zu Gesprächen und Verhandlungen aufgelegt waren. Andererseits waren sie aber besorgt, daß es eine Falle der Romulaner sein könnte.
        Während einem Briefing der Führungsoffiziere:
        Cpt. Bluefox meinte: «Ich bin nach wie vor der Meinung, daß die Romulaner kein so feindliches Volk sind, wie man es immer glaubt. Es hat sich doch gerade im Gespräch mit Admiral Serlok vor ein paar Wochen gezeigt, daß es auch Romulaner gibt, mit denen man verhandeln kann. Ich glaube an den Frieden!»
        «Ich hoffe, die Romulaner glauben auch an den Frieden.» bemerkte Lt. Chollet.
        «Was ich nicht verstehe ist, warum die Romulaner uns nicht trauen können! Haben wir jemals von uns aus das Feuer auf eines ihrer Schiffe oder auf einen ihrer Außenposten eröffnet? Seit ich lebe, kann ich mich an nichts Derartiges erinnern.» sinnierte Dr. Strike.
        «Ich muß Sie alle daran erinnern, daß es freie Fraktionen gibt, die von der Föderation unterstützt werden – wie wir – und es gibt freie Fraktionen, die eben nicht von der Föderation oder auch von der Sternenflotte unterstützt werden. Ich kenne ein paar von diesen Randgruppen.» informierte Cpt. Bluefox.
        «Sie meinen damit, daß diese Randgruppen die Romulaner auf eigene Faust bekämpfen?»
        fragte Cmdr. Ceagy.
        «Genau so ist es. Traurig, aber wahr. Und unsere Aufgabe wird es an diesem kommenden Gespräch sein, die Romulaner davon zu überzeugen oder es ihnen zumindest klarzumachen, daß einige freie terranische Randgruppen versuchen, mit Gewalt den Romulanern einzuheizen.» erklärte der Captain.
        «Das ist einfach eine Frechheit! Die ziehen den Namen und den Ruf der Sternenflotte und der Föderation vollkommen in den Dreck!» machte Lt. Chollet seinem Ärger Luft.
        «Wir werden unser Bestes geben müssen.» meinte Cnslr. Knight.
        «Gut gesagt, Counselor. Hoffentlich reicht das.» erwiderte Cmdr. Ceagy.
        Nach einer kurzen Pause sprach der Captain:
        «Ich danke Ihnen, daß Sie alle kommen konnten. Sie können wegtreten.»

        Eine Stunde später kam die Bluefox bei „Shagra 2“ an. Das Föderationsraumschiff wurde von drei romulanischen Warbirds empfangen! Die gegnerischen Schiffe verhielten sich ruhig.
        Cmdr. Ceagy schaute zu Cpt. Bluefox hinüber und fragte den Captain:
        «Wissen Sie, was für einen Eindruck diese Aufstellung der Schiffe auf mich macht?»
        «Sagen Sie es mir, dann weiß ich es.» scherzte Bluefox.
        «Die lauern irgendwie, wenn Sie mich fragen. Die verhalten sich wie Raubkatzen. Eine falsche Bewegung, und sie packen zu!» beschrieb der Erste Offizier seine Eindrücke.
        «Sie bilden einen Halbkreis. Das kann auch eine Begrüßungsformation sein.» entgegnete der Captain. Cpt. Bluefox sah es eher von der positiven Seite her.
        «Captain, wir werden vom mittleren Schiff gerufen.» berichtete Lt. Chollet.
        «Auf den Schirm!» befahl Cpt. Bluefox.
        ««Föderationsraumschiff, hier spricht Captain Sharak vom Raumschiff Zhukov. Ich bin der Gouverneur dieses Sektors im Territorium des Romulanischen Sternenimperiums.»»
        stellte sich der romulanische Vertreter vor. Cpt. Bluefox stellte sich ebenfalls gleich vor:
        ««Freut mich, Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Matthew Bluefox und ich bin der Captain des Raumschiffes Bluefox NCC 1701-E.»»
        ««Die Verhandlungen finden auf der Oberfläche statt. Wir haben für die Gespräche einen Gerichtssaal reserviert. Wir erwarten Sie.»» informierte Cpt. Sharak.
        ««Danke sehr, Captain. Wir kommen so schnell wie möglich. Könnten Sie uns noch die Koordinaten des Saals schicken?»» fragte Cpt. Bluefox.
        ««Ja, das machen wir. Sharak, Ende.»» antwortete Sharak und beendete den Funkverkehr.
        Auch Bluefox brach die Kommunikation wieder ab und leitete die empfangenen Koordinaten via Transmission durch den Bildschirm in der Armablage seines Kommandosessels direkt an den Transporterraum. Dann funkte der Captain an Chief Blater:
        ««Brücke an Transporterraum 1: Sie haben gerade Koordinaten für einen Transport erhalten. Es wird in Kürze ein Außenteam bei Ihnen sein. Beamen Sie die Gruppe zu diesen Koordinaten.»»
        ««Aye, Captain.»» funkte Chief Blater zurück.
        Der Captain erhob sich aus dem Kommandosessel und befahl:
        «Commander Ceagy, Counselor Knight; Sie kommen mit mir.» Dann funkte Bluefox noch an den Maschinenraum: ««Lore, hier Bluefox! Sie haben vorübergehend das Kommando!»»
        Lore bestätigte dies und sagte, er würde sofort auf die Brücke kommen.
        Inzwischen machten sich Cpt. Bluefox, Cmdr. Ceagy und Cnslr. Knight auf zum Transporterraum. Auf dem Weg trafen sich Lore und das Außenteam.
        «Viel Glück, Sir.» sagte Lore. «Das können wir gebrauchen, Lore. Danke! Passen Sie gut auf das Schiff auf. Kontakten Sie mich, wenn es Probleme gibt.» erwiderte der Captain.
        «Das werde ich tun, Sir. Bis dann.» sprach Lore und betrat sogleich den Turbolift Richtung Brücke.
        Im Transporterraum angelangt, wurde das Außenteam sofort auf die Planetenoberfläche gebeamt.

        Auf dem Planeten war es sehr warm und feucht. Die Sonne schien zu dem noch beinahe aus dem Zenit!
        Cmdr. Ceagy sagte zu Cpt. Bluefox: «Wenn ich das gewußt hätte, daß es so heiß und feucht ist, dann wäre ich in den Badehosen gekommen!» Ceagy lachte.
        «Dies ist eine Friedenskonferenz, kein Badeplausch!» erinnerte Cnslr. Knight den Ersten Offizier schmunzelnd an die Mission.
        «Luftfeuchtigkeit: 100 Prozent. Temperatur: 36,7° Celsius.» las Cpt. Bluefox von seinem Tricorder ab.
        «Mörderisch!» bemerkte Cmdr. Ceagy.
        «Erinnert mich ein wenig an den Sommer auf der Erde im Jahre 2364!» besann sich
        Cnslr. Knight.
        «Die Tür steht bereits offen. Das nenne ich Gastfreundschaft!» schmunzelte der Captain und zeigte auf eine riesige Eingangspforte. Die drei Offiziere standen vor einem stattlichen Gebäude. Auf einer riesigen Tafel stand über dem Torbogen auf deutsch übersetzt angeschrieben: „INTERSPAZIALER GERICHTSHOF VON ROMULUS“.
        Da kam ein romulanischer Offizier die Treppe zum Gebäude hinunter. Es war Sharak.
        «Willkommen auf „Shagra 2“. Dies ist ein naher Ableger von Romulus, unserer Heimatwelt.»
        begrüßte Sharak das Außenteam.
        «Von Romulus habe ich schon gehört. Aber ich habe erstens nicht gewußt, daß die Romulaner ein Gericht haben und zweitens wußte ich nicht, daß dieses nicht auf Romulus selbst, sondern auf einem Ableger Ihrer Heimatwelt ist. Das ist ungewöhnlich!»
        wunderte sich Cpt. Bluefox.
        «Sie haben Recht, Captain. In der Regel müssen wir nichts über ein Gericht aushandeln, sondern das wird alles durch die Regierung des Imperiums geregelt. Deshalb ist das Gericht eher ein unwichtiges Gebäude und deshalb wurde es hier gebaut und nicht auf Romulus selbst.» erklärte Cpt. Sharak. Dann machte Sharak eine gestische Aufforderung, daß alle reinkommen sollten. Er sagte lediglich: «Bitte.»
        Erst liefen alle Personen einem Flur entlang, bevor sie den Gerichtssaal selbst erreichen sollten. An den Wänden des Ganges hingen Trophäen. Darunter waren zum Beispiel Totenköpfe und Totems, also Stammeswappen der Romulaner. Das Stammeswappen der Romulaner wurde durch einen Adler dargestellt. Auf der linken Seite war er grün, auf der rechten Seite blau gefärbt. Der Hintergrund des Totems war schwarz. Das sollte den Weltraum darstellen.
        Alle vier Personen kamen im Gerichtssaal an. Dort saßen bereits einige romulanische Offiziere mit Computerpads auf den Tischen. Auf diesen Pads wurden die wichtigsten Dinge eines Gesprächs aufgezeichnet.
        Als die Offiziere den Gerichtssaal betraten, erhoben sich die bereits anwesenden Romulaner kurz. Dann setzten sich alle Beteiligten. – Es herrschte eine unglaublich harte Stille für einen Moment lange.
        Dann eröffnete Cpt. Sharak die Sitzung:
        «Meine Herren, ich erkläre die Verhandlungen hiermit für eröffnet.»
        Cpt. Bluefox ergriff gleich als Erster das Wort:
        «Ich würde gleich gerne etwas zu unserer Situation sagen:
        Wir sind keine festen Mitglieder der Föderation der Vereinten Planeten. Allerdings werden wir von ihr unterstützt. Unser Wunsch war es, ohne das Oberkommando auf selbständige, der Sternenflotte und der Föderation allerdings durchaus nützliche Forschungsreisen zu gehen. Wir sind zum Teil Hunderte von Lichtjahren von der Erde entfernt und analysieren Nebelformationen oder Asteroidengürtel. Wie schon gesagt, diese Arbeit ist für die Föderation nützlich. Deshalb werden wir auch von ihr unterstützt, wenn nötig sogar mit Raumschiffsverstärkung. Jetzt gibt es aber noch andere freie Gruppen der Menschen, sogenannte Fraktionen. Diese Gemeinschaften werden aber von der Föderation nicht unterstützt, da sie keine Forschung oder Wissenschaft betreiben oder studieren. Im Gegenteil:
        Es gibt sogar Fraktionen, die bewußt Gewalt, Betrug oder andere negative Tätigkeiten ausüben, um Profit zu machen oder um sich unter der Konkurrenz zu behaupten. Über diese Randgruppen haben wir keine Kontrolle und auch keine Übersicht. Es ist sehr gut möglich, daß irdische Raumschiffe einen Ihrer Außenposten oder eines Ihrer Schiffe angegriffen oder gar zerstört hat. Ich kann Ihnen allerdings versichern, daß solche Taten nicht von der Föderation ausgehen, sondern eben von diesen Fraktionen. Die Erde ist nicht gleich Föderation. Es herrscht unter den Menschen sogar zum Teil ein Konfliktgefühl!»
        Cpt. Sharak erwiderte:
        «Gut, daß wir das wissen. Allerdings ist das Problem hiermit nicht gelöst. Zudem können wir leider nicht zwischen Ihnen oder einer Fraktion von den Menschen unterscheiden! Ein Raumschiff der Föderation und ein Raumschiff einer Fraktion sieht für uns gleich aus!»
        «In der nächsten absehbaren Zeit werden wir alle Fraktionsschiffe zur Schiffswerft der Erde bringen und dort werden diese Schiffe andersfarbig gemacht. Die ITW-Fraktion zum Beispiel wird, so wie es aussieht, rote Schiffe haben in Zukunft. Ich kenne diese Fraktion, weil ich dort meine Akademiezeit verbringen mußte. Die Föderationsraumschiffe werden die Farbe behalten, die sie im Moment besitzen. Es wird ein schlichtes Silbergrau sein. In Zukunft werden die einzelnen Fraktionen voneinander und von der Föderation unterschieden werden können.» erklärte Cpt. Bluefox.
        Einige der Romulaner guckten mißtrauisch zu den drei Sternenflottenoffizieren hinüber.
        Cpt. Sharak schaute Cpt. Bluefox ganz genau in die Augen!
        «Was würden Sie machen, wenn Sie von uns eine Zustimmung den Frieden betreffend bekommen würden?» fragte Cpt. Sharak.
        «Wir würden es dem Oberkommando der Föderation melden und eine Verkürzung der Ankunftsfrist für die Fraktionsschiffe erlassen, damit sie schneller umgefärbt werden könnten.» antwortete Cpt. Bluefox.
        Sharak schaute Bluefox immer noch ununterbrochen in die Augen. Plötzlich lichteten sich Sharaks Falten im Gesicht und er meinte:
        «Das reicht mir, Captain. Fliegen Sie zu Ihrer Heimatwelt und sagen Sie, wir hätten uns für eine Zeitspanne von drei Monaten gütlich geeinigt. In den kommenden drei Monaten wird ein konstanter Frieden zwischen den Menschen und den Romulanern herrschen. Aber eines müssen Sie sich im Klaren sein, Captain:
        Wenn uns ein Schiff angreift, das silbern ist,...» Sharak machte eine Pause und sein Gesicht wurde wieder ernst. Es schien, als würde er in diesem Moment mit der gesamten Menschheit spielen. Wie wenn er das Schicksal jedes einzelnen Kindes, jedes Bauern, jedes Landespräsidenten der Menschen fest unter Kontrolle hätte! Sharak machte einen unglaublich sattelfesten, dominanten und vor allem einen selbstsicheren Eindruck! Er fuhr fort:
        «...wird die Föderation eine harte Zeit durchstehen müssen; das versichere ich Ihnen.»
        Seine Stimme klang ruhig, aber trotzdem äußerst dominant!
        «Die Föderation wird alles in ihrer Macht stehende tun, Mr. Sharak. Von der Bluefox haben Sie auf jeden Fall vollste Unterstützung.» Bluefox versuchte, ebenso selbstsicher zu wirken wie Sharak. Er konnte nicht wissen, ob es ihm gelang oder nicht.
        Bluefox dachte einen kurzen Moment an die Situation und versuchte sie, in einem Bild festzuhalten. In seinem Kopf ging folgendes vor:
        „Ich bin der Fluß der Güte. In mir fließt das Gute. Ich muß das Gute hier vertreten. Vor mir steht eine Staumauer – Sharak. Ich bilde es mir vielleicht nur ein, aber ich glaube, ich bin nicht stark genug, um über diese Staumauer hinweg zu fließen und eine Überschwemmung des guten Willens und des Friedens zu verursachen. Ein Gewitter müßte mir helfen.“
        Nachdem sich Bluefox und Sharak noch ein paar Sekunden angeschaut hatten, sagte Sharak:
        «Ich denke, wir haben uns die Meinungen und Informationen ausgetauscht. Wir sehen uns in drei Monaten. Es muß nicht hier sein. Ich denke, man trifft sich im Raum.»
        Bluefox und Sharak verabschiedeten sich und Sharak begleitete die drei Crewmitglieder der Bluefox-E nach draußen vor das gigantische Tor, wie er die Offiziere auch schon hineinbegleitet hatte.
        Auch Cmdr. Ceagy und Cnslr. Knight verabschiedeten sich noch von Cpt. Sharak.
        Dann gab Cpt. Bluefox via Funk Chief Blater das Zeichen zum Transport. Fünf Sekunden später waren die drei Crewmitglieder bereits im Transporterraum der Bluefox!

        Als sich Cpt. Bluefox, Cmdr. Ceagy und Cnslr. Knight im Transporterraum rematerialisierten, begannen Cmdr. Ceagy und Cnslr. Knight, zu applaudieren!
        «Herzlichen Glückwunsch, Captain!» rief Cnslr. Knight und beide strahlten!
        «Bitte, bitte! Ich habe keinen dauerhaften Frieden erreicht. Das war eine ziemlich normale Sitzung. Ich konnte diesen Sharak nicht erreichen.» wehrte sich Bluefox.
        «Der hat Sie angestarrt, als wären Sie ein Schwerverbrecher! Ich hätte keinen Ton herausgebracht, geschweige denn eine Übereinkunft getroffen!» gestand Cmdr. Ceagy.
        «Diplomatie ist eines der Hauptfächer, wenn man zum Captain befördert wird. Die Angst vor harten Gegnern schwindet mit der Zeit. Da spielt auch ein wenig Routine mit, Commander.» erklärte der Captain.
        «Auf jeden Fall haben Sie die Sache spitze hingekriegt.» meinte Cnslr. Knight.
        «Danke sehr!» erwiderte Cpt. Bluefox. Er fühlte sich doch ein wenig geschmeichelt von diesem Lob des Ersten Offiziers und des Counselors.
        Dann schaute Bluefox zu Chief Blater hinüber, der am Transporterpult stand. Der Transporterchef nickte zustimmend und streckte seinen Daumen nach oben. Er sagte:
        «Gute Arbeit, Sir!» Bluefox bedankte sich auch bei Chief Blater.
        Dann verließen Bluefox, Ceagy und Knight den Transporterraum und gingen auf die Brücke.
        Auf der Brücke angelangt, verkündete Cmdr. Ceagy frohlockend der ganzen Brückencrew:
        «Wir waren erfolgreich, Leute!»
        Da war die Begeisterung nicht mehr zu bremsen! Alle Offiziere applaudierten dem Dreierteam! Von überall her klang es: «Super!», «Herzlichen Glückwunsch!» und andere Sprüche in dieser Art.
        Sogleich setzten sich Cpt. Bluefox, Cmdr. Ceagy und Cnslr. Knight in die drei Sessel in der Mitte der Brücke und der Captain gab Lt. Whiteman den Befehl:
        «Lieutenant Whiteman, setzen Sie Kurs zum Sternenflottenhauptquartier! Warp 9! Energie!»
        Der Steuermann tippte die Koordinaten zur Erde ein und drückte auf der Warpskala die
        Taste „9“. – Mit einem Ruck zoomte die Bluefox in die Sterne hinein, so könnte man es nennen! Sie ging vom Stand aus in weniger als einer Sekunde auf Überlichtgeschwindigkeit!

        Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Sternzeit 52477.4

        ««Wir haben einen wichtigen Schritt Richtung Frieden gemacht, so denke ich. Dennoch ist dies nur eine Etappe, es ist noch nicht der Sieg des Friedens.
        Ich bin aber zuversichtlich und ich hoffe natürlich sehr, daß die Romulaner unsere Freunde werden.»»


        Nachdem die Bluefox die freudige Nachricht der Sternenflotte überbracht hatte, gönnten sich die Crewmitglieder einen zweitägigen Urlaub auf der Erde. Alle konnten ihre Familien besuchen und sich wieder einmal so richtig entspannen.
        Als alle Offiziere wieder an Bord waren und nach ein paar Stunden Dienstzeit wieder der Schichtalltag seinen Rhythmus gefunden hatte, wurde dieser Alltag schon wieder ansatzweise aus dem Konzept gebracht, denn Cpt. Bluefox rief alle Senioroffiziere zu einer Sonderbesprechung zu sich in den Bereitschaftsraum, was eigentlich sehr ungewöhnlich war, da man sich sonst eigentlich in der Beobachtungslounge traf!
        Als alle Führungsoffiziere im Bereitschaftsraum angekommen waren, legte Cpt. Bluefox los:
        «Ich weiß, es klingt komisch, aber ich muß es Ihnen hier sagen, weil es hier eine weniger schreckhafte Atmosphäre ist.» Bluefox machte ein ernstes Gesicht.
        Dr. Strike kam ein leichter Schauer den Bauch herauf.
        Der Captain begann, zu erzählen:
        «Ich erhielt vor einer Viertelstunde vom Oberkommando der Sternenflotte folgende Nachricht:
        Es wurde letzte Nacht um 4:45 Uhr das letzte Signal von der am nächsten liegenden Raumstation der Föderation empfangen. Um 5:00 Uhr kam kein Signal mehr. Als ein Außenteam der U.S.S. Challenger NCC 14345-A auf deren Mutterschiff zurückkehrt, berichten die Offiziere, die Raumstation sei vollkommen ausradiert worden. Es wurden von den Tricordern Mikrofaserspuren vom Feuer mehrerer Föderationsphaser wahrgenommen.
        Der komplette Angriff dauerte gerade mal sieben Minuten laut den Aufzeichnungen der Kameras. Zuerst dachte ich, es seien die Romulaner. Ich bekam zuerst Angst davor, daß eine Fraktion einen Angriff auf die Romulaner verübt haben könnte. Aber diese sieben Minuten machten mich stutzig. Da kam ich auf folgenden Schluß:
        Es kann nur die effizienteste Spezies im Weltall gewesen sein – die Borg.»
        Alle Offiziere erschraken! Sie hatten nie mit den Borg gerechnet, nachdem die Borg von der Föderation seit mehr als zwanzig Jahren weit in den Delta-Quadranten zurückverbannt wurden durch ein Wurmloch! Die Föderation konnte die drei Kuben der Borg damals durch ein von 67 Raumschiffen aufgebautes Hochleistungskraftfeld in der Größe von annähernd zwei Exawatt aus dem Sektor 001 schleudern und sie in dieses Wurmloch steuern!
        Cmdr. Ceagy tat als erster den Mund auf:
        «Ich glaube, ich spreche für alle in diesem Raum, wenn ich sage:
        Die Borg wäre die letzte Spezies gewesen, die ich nur hätte erträumen können! Und selbst das hätte ein wahnsinniger Alptraum sein müssen!»
        «Ich denke, Ihnen ist somit klar: Die Borg sind zurück. Und das vermutlich noch heftiger denn je!» machte der Captain seiner Seniorcrew klar.
        Nach einer kurzen Pause sagte Cpt. Bluefox schließlich:
        «Das wäre dann alles. Sie können wegtreten.»
        Die Bluefox blieb weiterhin im Orbit der Erde und man wartete auf weitere Missionen.

        --- ENDE ---

        Fortsetzung folgt!
        Zuletzt geändert von Narbo; 17.01.2002, 13:52.

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