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    #31
    Zitat von avatax Beitrag anzeigen
    Wie sieht eigentlich Sylvester auf der Destiny ähh.. Schwips-Aal aus?

    Glücksspirale mit dem Stargate-Ring?
    Gute Frage - ich glaube dass überlasse ich deiner Phantasie



    Und ich mache derweil weiter mit ... Staffel 2:



    Folge 17: Nachwirkungen


    „Igitt!“

    „Es ist nur Putzwasser Kloie! Das sollte also sauber sein!“

    „Es ist Putzwasser von Aliens die wie Katzenfische ausschauen! Wer weiß was die in ihr Putzwasser tun!“

    Äli drehte sich um, als Kloie und Ä wieder den Terminalraum betraten. Kloie war von oben bis unten durchnässt. „Was ist passiert?“

    „Hab das Gleichgewicht verloren, als das Schiff in den FTL-Flug gesprungen ist“, schniefte Kloie.

    „Hier!“ DJ kam in den Terminalraum gerannt und reichte Kloie einige Rollen Klopapier. „Handtücher haben wir keine an Bord, aber die sollten zur Not auch gehen.“

    „Ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist.“ Äli sah auf die Klopapierrollen, mit denen sich Kloie gerade versuchte trocken zu reiben. „Mein zukünftiges Ich meinte eigentlich wir sollten sparsam mit dem Klopapier umgehen…“

    Kloie sah Äli aus zusammengekniffenen Augen an. „Ja und daraufhin haben du und dein zukünftiges Du Klopapierflieger gebastelt!“

    „Was ist hier eigentlich passiert?“, wollte Ä wissen und sah auf den Rest der Crew, die sich um etwas versammelt hatte, was am Boden lag.

    „Alf wollte uns gerade sagen, was es mit der Wormhole-GalaXy-Mission auf sich hat, als er von einer Sekunde zur anderen das Bewusstsein verloren hat“, seufzte Äli. „House versucht ihn gerade wieder aufzuwecken. Die anderen stehen eigentlich nur rum…“

    ***

    Er schlug vorsichtig die Augen auf.
    Wo war er?
    Auf jeden Fall hatte er ziemliche Kopfschmerzen.
    Er lag unter einem strahlend blauen Himmel.
    Langsam rappelte er sich auf – und stand unmittelbar vor einem Obelisken, welcher irgendwie etwas Geheimnisvolles ausstrahlte!
    Langsam ging er um den Obelisken herum. Dessen Oberfläche hatte etwas absolut reines. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen – faszinierend! Er wollte gerade die Hand nach der Oberfläche ausstrecken, als er eine Stelle entdeckte, in die etwas geritzt war.
    Langsam trat er an die Inschrift heran, damit er diese lesen konnte: House war hier.

    „Alf?“

    Alf drehte sich erstaunt von der House-Inschrift weg und sah sich um, als er so unvermittelt seinen Namen hörte. Er sah sich einer Kugel gegenüber, welche etwa einen Meter über dem Boden schwebte. „Wer bist du? Und wo bin ich hier?“

    „Ich bin schwebendes Rund“, sagte die Kugel. „Und was dich betrifft, du wurdest von einem gottähnlichen Wesen von der Schwips-Aal auf diesen Obeliskenplaneten gebeamt. Du hast jetzt bestimmt viele Fragen.“

    „In der Tat.“ Alf nickte heftig. „Gibt’s hier was zu essen?“

    ***

    „Wird er wieder?“, wollte Jung wissen und sah auf Alf hinunter.

    „Klar, nur eine kleine Bewusstlosigkeit aufgrund einer Lebensmittelvergiftung.“ House richtete sich auf und sah zu DJ hinüber. „Lieutenant? Übernehmen Sie den Patienten!“

    DJ sah erschrocken zu House. „Aber … aber … ich bin doch für so was überhaupt nicht ausgebildet!“

    „Und ich bin überqualifiziert! Müssen wir das wirklich bei jedem gottverdammten Patienten durchkauen?“ House stand auf und verließ den Terminalraum. „Außerdem hab ich wichtigeres zu tun. Ich muss herausfinden, ob die König-der-Löwen-Special-Edition noch irgendwie zu retten ist…“

    „Wo sind eigentlich Skott und Grier die ganze Zeit?“, wandte sich Shnell an Jung, während sich DJ vorsichtig dem bewusstlosen Melmacen näherte.

    „Gute Frage.“ Jung sah sich um, aber von den beiden war nichts zu sehen. Derweil sollten sie, seitdem sie die Melmacen eingesperrt hatten, eigentlich schon längst wieder zurück sein. Mit einem schlechten Gefühl im Bauch zog er sein Funkgerät hervor. „Skott? Grier? Hier Jung, wo seid ihr?“

    „Hier Skott Sir. Wir wollten diesen Universaltüröffner der Melmacen ausprobieren. Und danach haben wir noch einen kleinen Abstecher auf die Unterseite der Schwips-Aal gemacht. Die ist ziemlich verrostet und ich würde auch sagen die wird ziemlich überbewertet. Allerdings haben wir hier…“

    „Skott!“, unterbrach ihn Jung. „Kommen Sie sofort zurück! Es gibt wirklich Wichtigeres als die Unterseite der Schwips-Aal!“

    ***

    „Äh…“ schwebendes Rund schwebte verwirrt vor Alf. „… ja es gäbe hier schon was zum essen … wir haben hier ein McGate … aber … aber … hast du nicht wichtigere Fragen die dir auf der Zunge brennen…?“

    Alf kratze sich am Kopf. „Ja … Nein … zum Beispiel?“

    „Woher kenne ich die Schwips-Aal? Was ist das für ein gottähnliches Wesen? Warum wurdest du hierher gebeamt? So was zum Beispiel!

    „Ah. Null Problemo. Du zeigst mir einfach wo das Essen ist und in der Zwischenzeit gibst du mir eine kurze Zusammenfassung. Wie hört sich das an?“

    „Großartig“, entgegnete schwebendes Rund leicht zynisch. „Also was willst du als erstes wissen?“

    „Wo gibt’s hier was zu essen?“

    „Ah! Grrrr! PfffPfffPfff!“ Schwebendes Rund flog einige male im Kreis, bevor es einen Baum ansteuerte und mit voller Wucht dagegen flog. Anschließend stürzte es auf den Boden, nur um kurz darauf wieder in die Höhe zu steigen und zu Alf zurückzuschweben. „Nächster Versuch.“

    „Ah…“ Alf sah schwebendes Rund mit offener Schnauze an und überlegte kurz. „… woher kennst du die Schwips-Aal?“

    „Schon besser“, freute sich schwebendes Rund, bevor es stolz verkündete: „Ich wurde von den Modernern erschaffen und war Bestandteil der Schwips-Aal, bevor die SG-2007-Crew kam und mich auf ihrer ersten Mission zu einem Planeten mitgenommen und kaputt gemacht hat.“
    Schwebendes Rund machte eine kurze Pause, redete aber ein paar Sekunden später schon wieder weiter, da die sehr hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass Alf nicht die erhoffte Nachfrage stellen würde. „Du fragst dich jetzt bestimmt warum ich nicht auf dem anderen Planten, sondern auf dem Obelisken-Planeten bin. Nun die Antwort ist ganz einfach. Dort war es heiß und außer Sand, jeder Menger verkalkter Waschbecken und einem Plumpsklo gab es dort nichts. Also haben das gottähnliche Wesen und ich beschlossen hierher zu kommen. Nächste Frage.“

    Alf starrte schwebendes Rund verblüfft an. Seit Doktor Ingram hatte er niemanden mehr kennen gelernt der soviel und so schnell geredet hatte. Nach wenigen Augenblicken merkte er, dass schwebendes Rund wartete und versuchte sich an die nächste Frage zu erinnern, die ihm vorgeschlagen worden war. „Gottähnliches Wesen?“

    „Jep.“ Schwebendes Rund schwebte, glücklich darüber weiterreden zu können, ein paar Zentimeter nach oben. „Ein ziemlich komischer Kerl. Dreifaltiger Gott. Sein erstes Ich ist ein verwirrtes Pfarrer-Hologramm namens Woodstock, dass ständig mit einem Skott reden will…“ Schwebendes Rund machte eine kurze Pause. „Sag mal, Skott ist nicht zufällig hier oder?“

    „Nein der ist auf der Unterseite des Schiffes“, erwiderte Alf automatisch und fragte sich im gleichen Augenblick woher zum Mav er das eigentlich wusste.

    „Oh Schade. Erst Besenkammer dann Unterseite des Schiffes, dass wird Woody gar nicht freuen. Wo war ich? Ach ja, dreifaltiger Gott! Sein zweites Ich ist eine Ente die in einem Blubberblasenschloss wohnt und FC Bayern-Fan ist.“

    Alf sah schwebendes Rund entsetzt an.

    „Ja ich weiß. Gott ist ziemlich gaga. Was auch sein drittes Ich bestätigt. Ein Jaffa, der sich dauernd von allem verwirren lässt und behauptet seine zwei anderen Ichs wären schizofren.“

    „Was ist jetzt mit dem Essen?“

    „Ich weiß nicht ob das in deinem Zustand so gut ist“, meinte schwebendes Rund vorsichtig.

    „Warum? Was ist mit meinem Zustand?“, fragte Alf verständnislos.

    „Man, du hast eine Lebensmittelvergiftung und halluzinierst dir deswegen das hier alles zusammen!“

    „Echt?“ Alf sah sich um. „Und jetzt?“

    „Stell deine nächste Frage.“

    „Null Problemo“ Alf überlegte angestrengt. „Äh, wie war die nächste Frage noch gleich?“

    „Wieso wurdest du hierher gebeamt?“

    „Ich dachte ich halluziniere.“

    „Ja, aber das dürftest du normal nicht wissen, ich hab mich halt verplappert, verklag mich doch! Also? Ich warte…“

    „Wieso wurde ich hierher gebeamt?“, fragte Alf schließlich vorsichtig.

    „Ah, eine gute Frage! Eine Exzellente Frage!“

    „Also?“, wollte Alf ungeduldig wissen.

    „Du hast eine Lebensmittelvergiftung aufgrund von zuviel verdorbenem Wackelpudding“, eröffnete schwebendes Rund dem Melmacen. „Aber keine Sorge ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die Gute: Das da“, dabei schwebte er vor Alfs Bauch auf und ab, „sprich der Wackelpudding, kann hier bei uns im Paradies bleiben. Die Schlechte: Dich müssen wir leider wieder zurück schicken.“

    „Wieso?“, fragte Alf nun vollkommen verwirrt.

    „Du hast dich entschieden, als du erst auf die Schwips-Aal gekommen bist, nachdem die Crew auf diesem Planeten war“, erwiderte schwebendes Rund. „Das hört sich auf den ersten Moment so an, als ob es keinen Sinn ergeben würde. Aber keine Angst, es ergibt auch später keinen Sinn. Aber welche Halluzination tut das schon? Na gut, wie dem auch sei, auf jeden Fall musst du mir jetzt noch eine Frage beantworten.“ Schwebendes Rund machte eine kurze Kunstpause. „Wenn du wählen könntest, wärst du lieber eine Pringlesdose oder zugedröhntes Rührei?“

    „Zugedröhntes Rührei?“ Alf verstand aufgrund des rasanten Themenwechsels überhaupt nichts mehr.

    „Jep. Das Rührei war nämlich in seinem früheren Leben ein freilaufendes Huhn, welches sich nur von Gras ernährt hat. Dem holländischen Gras, wenn du verstehst. Außer im Winter, da hat es Schnee konsumiert.“

    Alf fragte sich ob es viel Sinn machen würde, schwebendes Rund darauf aufmerksam zu machen, dass er vom nachdenken über Pringlesdosen und Rührei noch mehr Hunger bekam.

    Aber das musste er gar nicht, denn schwebendes Rund verkündete in diesem Moment: „Und jetzt nachdem du über alles informiert bist, zeig ich dir wo das McGate steht. Und in der Zwischenzeit denkst du darüber nach, wie du dich entscheidest. Denn bevor dieses wichtigste, alles entscheidende, weltbewegenste Frage aller Fragen – Pringlesdose oder Rührei – nicht beantwortet ist, wird es dir unmöglich sein auf die Schwips-Aal zurückzukehren.“



    Fortsetzung folgt…
    Wormhole GalaXy
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    Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

    Kommentar


      #32
      Folge 18: Der Absturz


      Shnell warf einen weiteren Blick auf den Plan und bog an der nächsten Abzweigung rechts ab. Genau vor ihm lag das Ziel seiner Träume. Shnell lächelte breit.
      Sie waren zwar schon einige Wochen auf der Schwips-Aal, aber bis jetzt hatten sie es noch nicht geschafft, dass Schiff groß zu erkunden. Glücklicherweise war dies auch gar nicht mehr nötig, denn wie der Zufall so spielte, war er letzte Nacht in einem der Terminaldatenbanken fündig geworden und hatte eine Karte des Schiffes gefunden. Und wie sich noch glücklicherweise herausgestellt hatte, war sogar im Drucker noch Tinte und Papier gewesen.
      Und nun stand er also hier – unmittelbar vor dem schiffseigenen Fernsehraum der Tipsy-Eel!
      Er fragte sich, was die Schwips-Aal wohl für Sender empfangen konnte, als er an die Tür trat und den Code, der auf dem Plan neben dem Raum vermerkt war, in die Konsole neben der Tür eingab.
      Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür und Shnell trat erfurchtsvoll ein, nur um sich gleich darauf enttäuscht umzublicken – das hier war definitiv kein Fernsehraum! Sah eher aus wie die Brücke … Hatte er vielleicht den Plan falsch herum gehalten? Unsicher sah er ihn an. Nein, er müsste eigentlich genau im Fernsehraum stehen.

      „Suchst du was?“

      Erschrocken wirbelte Shnell herum – und sah sich einem Pfarrer gegenüber!
      Er sah den Pfarrer mit großen Augen an.

      Der Pfarrer sah Shnell mit großen Augen an und zog dann fragend eine Augenbraue nach oben.

      „Äh … ja“, stotterte Shnell schließlich, „ich hab den Fernsehraum gesucht …“

      „Ah, verstehe“, erwiderte der Pfarrer. „Tut mir Leid da bist du hier falsch. Du hast lediglich die Brücke gefunden.“

      „Aber …“ Shnell hielt unsicher die Karte in die Höhe.

      „Die ist alt“, klärte der Pfarrer Shnell auf. „Sie zeigt wie die Tipsy-Eel ursprünglich geplant war. Aber während der Bauphase ist den Modernern aufgefallen, dass man einen größeren Fernsehraum braucht und deswegen wurde er mit dem Raum getauscht, der ursprünglich für die Brücke gedacht war.“

      „Hm. Aber die Brücke ist hier nirgends verzeichnet.“ Shnell betrachtete die Karte und sah dann wieder den Pfarrer an. „Wo war die denn ursprünglich geplant?“

      „Tut mir ehrlich Leid“, antwortete der Pfarrer, „aber das darf ich dir nicht sagen. Die Brücke wurde nicht auf der Karte verzeichnet, weil ihr Standort geheim ist. Nur ausgewählte Personen haben Zutritt zu ihr.“

      Shnell sah den Pfarrer fassungslos an. „Aber ich bin doch schon auf der Brücke. Ich will zum Fernsehraum!“

      Nun war es der Pfarrer der Shnell fassungslos anschaute, bevor er schließlich seine Sprache wieder fand. „Auf Verwirrungstaktiken fall ich nicht rein! Du wirst dir schon etwas Besseres einfallen lassen müssen, um an die gewünschte Information zu kommen …“

      Shnell seufzte.
      Großartig! Wirklich großartig!
      Nun gut, dann musste er jetzt eben das Beste aus der Situation machen. Vielleicht gab es auf der Brücke auch ein paar Zerstreuungsmöglichkeiten.
      Er sah den Pfarrer an. „Wie heißt du eigentlich?“

      „Woodstock“, sagte der Pfarrer stolz und streckte Shnell die Hand entgegen.

      Dieser wollte sie schütteln, doch sie glitt einfach durch seine Hand hindurch, als würde sie aus Luft bestehen. Er sah Woodstock verwirrt an.

      „Bin ein Hologramm“, antwortete Woodstock auf die unausgesprochene Frage.

      Shnell runzelte die Stirn. „Zu welchem Zweck haben dich die Moderner erschaffen?“

      „Oh, eigentlich zu keinem“, erwiderte Woodstock und schob nach: „Erinnerst du dich an den Wüstenplaneten mit den verkalkten Waschbecken? Nun da war es nach tausenden von Jahren, in denen ich schon dort festgesessen bin, so langweilig, dass ich beschlossen habe, eurer Crew heimlich auf das Schiff zu folgen. Und hier hab ich gemerkt, dass noch ein Job als KI frei ist. Da hab ich sofort zugeschlagen.“

      In diesem Moment ging ein ziemlicher Ruck durch das Schiff, der dazu führte, dass Shnell fast von den Beinen gerissen wurde. Im letzten Moment konnte er sich an einem Terminal festhalten.

      „Was war das?“, wollte Woodstock unsicher wissen.

      „Wir sind gerade aus dem FTL-Flug gefallen“, erwiderte Shnell automatisch und aktivierte das Terminal. „Jep. Wir sind gerade in der nächsten Galaxie gelandet. Und wie der Zufall so spielt, sind wir in unmittelbarer Umgebung eines Planeten. Was gut ist, weil wir unsere Vorräte langsam auffüllen müssen.“

      Woodstock trat hinter Shnell und sah ihm über die Schulter. „Bei dem Planeten blinkt etwas rot. Heißt rot nicht: Achtung Gefahr?“

      Shnell drehte sich zu Woodstock um. „Wieso fragst du mich das eigentlich alles? Ich dachte du wärst die KI an Bord? Müsstest du das dann nicht alles selber wissen?“

      „He, ich bin erst seit kurzem in diesem Job!“, verteidigte sich Woodstock. „Bin noch nicht dazu gekommen, alle Handbücher zu lesen. Sind übrigens in einem ganz fürchterlichem Dialekt geschrieben…“

      „Naja, wie dem auch sei“, meinte Shnell und trat von dem Terminal zurück um die Brücke zu verlassen, „ich sehe auf den ersten Blick jedenfalls keine Gefahr. Und wir brauchen dringend neue Vorräte, also werde ich Jung bitten, ein Team nach unten zu schicken.“

      ***

      „Ich soll also ein Team auf den Planeten schicken?“

      Shnell nickte. „Unsere Vorräte müssten langsam wieder aufgefüllt werden. Seit wird die Melmacen mit durchfüttern müssen …“

      „Jaja, hab schon verstanden.“ Jung, der sich gerade mit Skott und DJ in einem Gespräch befunden hatte, als Shnell ihn aufgesucht hatte, wandte sich an Skott. „Nehmen Sie Grier, Äli und Eierkocher und halten Sie sich bereit.“

      „Ja Sir.“

      „Ich komme ebenfalls mit“, ergriff DJ das Wort. „Unsere Medikamente gehen langsam zur Neige. Ich bin zwar für so was nicht ausgebildet, aber vielleicht springt uns ja irgendein Antibiotikum an, dem man auf den ersten Blick anmerkt, dass es ein Antibiotikum ist.“

      In dem Moment betrat Ä den Raum. „Ich komme ebenfalls mit. Klopapiervorräte auffüllen. Kloie hat in letzter Zeit einen ziemlichen Verbrauch.“

      „Gut, dann wäre das geklärt“, meinte Shnell und sah in die Runde. „Allerdings kann das Stargate auf dem Planeten nicht benutzt werden. Ihr werdet also den Alkohol-Affen nehmen müssen.“

      „Wieso kann das Stargate nicht benutzt werden?“, wollte Jung wissen.

      Shnell konnte jedoch nur mit den Schultern zucken. „Ich habe keine Ahnung.“

      „Möglicherweise wieder ein McGate-Planet?“, fragte Ä hoffnungsvoll.

      „Fliegen wir hin und bringen es in Erfahrung“, beschloss Skott.

      ***

      30 Minuten später:

      „Gute Neuigkeiten!“, verkündete Shnell, als er wieder die Brücke betrat. „Jung hat ein Team losgeschickt. Skott steuert den Alkohol-Affen gerade Richtung Planet!“

      Woodstock sah erst überrascht, dann mürrisch aus. „Skott? War ja klar! Wenn ich auf einem Planeten bin, ist er auf dem Schiff. Und kaum bin ich auf dem Schiff, reist er zu einem Planeten! So werde ich mich nie mit ihm unterhalten können!“

      Nun sah Shnell Woodstock überrascht an. „Skott? Was willst du denn von Skott?“

      „Geheimnis“, erwiderte das Hologramm. „Ist doch viel spannender für die Leser, wenn man das noch nicht sofort, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt erfährt. Apropro späterer Zeitpunkt: Kannst du Skott nach seiner Rückkehr hierher bringen? Ich hab nämlich noch nicht rausgefunden, wie ich mich an anderen Stellen des Schiffes materialisieren kann und ich müsste wirklich dringend mit Skott reden.“

      Shnell schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid. Ich kann noch niemandem von der Brücke erzählen. Sagen wir mal Jung würde zum Beispiel in Folge 23 selber die Brücke finden und merken das ich sie schon gefunden, ihm aber nichts von ihr erzählt habe. Das würde doch für viel mehr Zündstoff sorgen. Das ist genau das was die Zuschauer sehen wollen.“

      Woodstock ließ sich das durch den Kopf gehen. „Hm. Vermutlich hast du Recht. Themenwechsel: Ich hab auch eine gute Nachricht! Ich hab herausgefunden, warum bei dem Planeten etwas rot geblinkt hat.“

      Shnell sah Woodstock erschrocken an. „Was? Wieso?“

      Woodstock ließ ein paar Sekunden verstreichen um die Spannung zu steigern, bevor er stolz verkündete: „Vulkanische Aktivität. Atmosphärische Superrotation.“

      Shnell wurde blass und stürzte zu einem der Terminals.

      ***

      Skott tauchte mit dem Alkohol-Affen langsam in die Atmosphäre ein und drehte seinen Kopf zur Rest der Besatzung die im hinteren Teil saß. „Willkommen auf…“

      Äli schüttelte entsetzt den Kopf. „Stopp! Nicht benennen! Erst wenn wir ihn in Augenschein genommen haben! Nicht das uns noch mal so ein Desaster wie mit dem Kalkplaneten passiert!“

      „Ist ja gut“, meinte Skott leise, verdrehte die Augen und drehte sich wieder den Konsolen zu.
      In diesem Moment ging ein leichter Ruck durch das Schiff.

      „Was war das?“, fragte DJ unsicher.

      Skott runzelte die Stirn. „Ich habe keine Ahnung…“

      „Alkohol-Affe? Hier Shnell. So wie es ausschaut, verfügt dieser Planet über eine Atmosphärische Superrotation! Euer Anflug könnte etwas turbulent werden!“

      „Haben wir auch schon gemerkt“, funkte Skott zurück und sah kurz zu Grier auf dem Nachbarsitz hinüber. „Aber ich denke das kriegen wir schon hin. Skott Ende.“

      In diesem Moment ging ein noch heftigerer Stoß durch das kleine Schiff, der alle wild durchschüttelte.
      Wieso hatten diese verdammten Moderner nur auf Sicherheitsgurte verzichtet? Skott hielt sich verzweifelt am Steuerknüppel fest, während das Schiff wild hin und herschaukelte.
      Auf einmal sah er eine Felswand auf sie zurasen. Skott versuchte verzweifelt auf die Bremse zu treten, was aber nur dazu führte, dass sich die Nase des Schiffes bedrohlich nach unten senkte.
      Dann verlor er völlig die Kontrolle.
      Knapp vor der Felswand krachte der Alkohol-Affe auf den Boden, überschlug sich zweimal und raste ruckelnd den Rest der Strecke mit einem lauten Quietschen in Richtung Felswand.

      Dann kam der Aufprall.




      Skott öffnete vorsichtig die Augen und sah sich um. Alle Ausrüstungsgegenstände, die nicht fest mit dem Schiff verschweißt gewesen waren, so wie einige die es gewesen waren, lagen wild durcheinander auf der Schiffswand, welche nun den Boden darstellte. Die Wände waren verformt, in einer klaffte ein riesiger Riss. Eins war klar: Dieses Schiff würde nirgends mehr hinfliegen!

      Er rappelte sich langsam auf und sah dass seine Teamkameraden es ihm gleich taten. „Sind alle unverletzt?“

      Auf einmal erfüllte ein markerschütternder Schrei das Wrack. „AAAAHHHHHH! Ich spür meine Beine nicht mehr!“

      Skott tauschte eine entsetzten Blick mit der völlig verdreckten DJ, dann stürmten die beiden gefolgt von Grier, Äli und Ä in den hintersten Bereich des Alkohol-Affen, wo ein großes Teil der Decke heruntergekracht war.
      Vorsichtig hoben Grier und Skott ein Ende der Decke in die Höhe.
      Zum Vorschein kam ein völlig aufgelöster Eierkocher. „Meine Beine! Ich spür meine Beine nicht mehr! Hilfe! Holt House!“

      „Äh…“, Ä beugte sich mit gerunzelter Stirn zu Eierkocher hinunter. „Du weißt, dass du gar keine Beine hast …?“

      „Was?! Wie?!“ Eierkocher sah erschrocken an sich hinunter, bevor er sich leicht entspannte. „Oh! Puh! Glück gehabt. Entwarnung Leute! War nur falscher Alarm! Kann bei so einem Absturzstress schon mal vorkommen …“

      „Und jetzt?“, fragte Äli und besah sich das Chaos, welches der Absturz aus dem Alkohol-Affen gemacht hatte.

      „Nun eins ist klar. Der Alkohol-Affe wir nirgends mehr hinfliegen“, erwiderte Grier und bestätigte damit die Einschätzung, zu der Skott bereits gekommen war. „Wir werden wohl das Stargate suchen müssen, herausfinden warum es nicht funktioniert und wieder in Stand setzen. Ein Kinderspiel.“

      „Wirklich?“, fragte DJ überrascht nach. „Ich wurde für so was nämlich überhaupt nicht ausgebildet …“

      ***

      42 Minuten später:

      „Sie sind was?“, fragte Jung entsetzt.

      „Abgestürzt Sir! Shnell hat uns noch gewarnt. Irgendwas mit Superatmosphäre, aber da war es schon zu spät“, kam Griers Stimme aus dem Terminal. „Aber keine Sorge Sir, wir haben das Stargate bereits gefunden. Es ist zwar unter dutzenden Tonnen Geröll begraben, aber wir haben einen Plan, wie wir es wieder …

      ***

      … frei bekommen.“

      Skott runzelte die Stirn und betrachtete die Gerölllawine, die das Tor verschüttet hatte. „Was für einen Plan haben wir denn?“

      „C4“, grinste Grier. „Habe extra welches für Notfälle eingepackt.“

      „Und was sollen wir damit?“, fragte Skott zweifelnd. „Glaubst du wirklich wir können dass einfach mal in der Mitte der Felsen platzieren und das Tor bleibt nach der Sprengung als einziger Gegenstand dieses Schuttbergs unbeschädigt stehen während sich die Felsen quasi in Luft auflösen? So was funktioniert vielleicht in schlechten Science-Fiction-Serien, aber doch nicht in der Realität!“

      Grier sah Skott ratlos an. „Und was sollen wir dann machen?“

      Skott nahm Grier das Funkgerät aus der Hand. „Sir, erinnern Sie sich dass Grier und ich letztens einen kleinen Abstecher auf die Unterseite der Schwips-Aal gemacht haben? Dort haben wir etwas gefunden, auf was ich eigentlich nicht näher eingehen wollte, weil Sie meinten das das eh alles überbewertet wird, aber in Anbetracht der Umstände …“

      ***

      „Wo waren Sie?“, fragte Jung, als Shnell genau in dem Moment den Terminalraum betrat, in welchem Skott seinen Bericht beendet hatte.

      „Ah … bei unseren geretteten Gegenständen“, stotterte Shnell. „Das Erbe der Jedi-Ritter lesen … was ist passiert?“

      Jung sah Shnell zweifelnd an, harkte aber vorerst nicht weiter nach. „Der Alkohol-Affe ist abgestürzt.“

      „O mein Gott!“ Shnell wurde blass. „Geht es allen gut?“

      Jung nickte. „Die Frage ist nur, wie wir sie wieder an Bord kriegen, weil das Stargate verschüttet ist. Skott hat mir gerade berichtet, dass er und Grier bei ihrem kleinen Abstecher auf die Unterseite der Schwips-Aal einen kleinen Hanger gefunden haben, in dem es eventuell noch mehr Gleiter …“

      Shnell aktivierte aufgeregt ein Terminal und drückte ein paar Knöpfe, bis er das gesuchte fand. „Bingo! Kleiner Hanger, drei Gleiter!“ Shnell sah grinsend auf. „Die Bier-Bergziege, das Cognac-Chamäleon und der Destillier-Delphin. Suchen Sie sich ein Schiff aus.“

      „Damit ich auch abstürze?“

      Shnell schüttelte den Kopf. „Ich weiß inzwischen dass der Absturz auf eine atmosphärische Superrotation des Planeten zurückzuführen ist. Ich muss nur ein paar Berechnungen anstellen und in den Bordcomputer eingeben, dann sollte eine Landung ohne Absturz möglich sein.“

      ***

      Kurz darauf:

      „Willkommen an Bord“, begrüßte Jung, froh dass niemandem etwas passiert war, die Abgestürzten, als er endlich am Boden des Planeten gelandet war und die Heckluke geöffnet hatte.

      Nacheinander betraten, froh gerettet zu werden und mit einer dicken Dreckschicht überzogen, DJ, Ä, Skott, Grier und Eierkocher die Bier-Bergziege. Die einzige Ausnahme in dieser Gruppe stellte Äli da, da er aufgrund der vorher schon vorhandenen Spülmaschinenexplosionsrussschicht, scheinbar keine äußerliche Veränderung durchgemacht hatte.

      Nachdem sich alle einen Platz gesucht hatten, startete Jung das Schiff und nahm Kurs auf die Schwips-Aal.
      Sie hatten gerade die Atmosphäre des Planeten verlassen, als plötzlich ein blinken auf dem Bordcomputer erschien. Jung runzelte die Stirn und starrte verwirrt auf das an- und ausgehende Licht.

      Skott, dem Jungs Verwirrung nicht entgangen war, trat neben den Colonel und schaute ebenfalls auf das blinkende Licht, mit dem der Computer irgendetwas darstellte, was sich genau vor der Bier-Bergziege befand. „Was ist los?“

      Skott und Jung sahen sich an und kamen im gleichen Moment auf die Idee, einen Blick aus dem Sichtfenster zu werfen.

      „O mein Gott!“



      Fortsetzung folgt…
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      Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

      Kommentar


        #33
        Folge 19: Das zweite Schiff



        „Shnell, sehen Sie das?“

        Shnell, welcher gerade Daten auf den Terminals auf der Brücke der Schwips-Aal studierte, nahm sein Funkgerät zur Hand. „Sehe ich was? Jung, drücken Sie sich gefälligst deutlicher aus!“

        „Ich habe gerade den Rest der Crew auf dem Planeten eingesammelt und als wir die Atmosphäre verlassen haben, ist ein zweites Schiff in der Nähe der Schwips-Aal auf dem Monitor der Bier-Bergziege erschienen.“

        Shnell schaltete aufgeregt durch die Bilder die die Außensensoren der Schwips-Aal übertrugen, bis er schließlich das Schiff ebenfalls sah. „Bingo!“, hauchte er, nachdem er einige empfangene Daten überprüft hatte und drückte dann wieder die Sendentaste seines Funkgeräts. „Jung, so wie es ausschaut, scheint es ein weiteres Schiff der Moderner zu sein! Scheinbar verlassen. Vermutlich eins der Gateverteilungsschiffe, die die Moderner bei der Wormhole-GalaXy-Mission der Schwips-Aal voraus geschickt haben. Ich schätze es hat einen Defekt, weswegen es nicht mehr in den FTL-Flug springen kann und deshalb hier herumtreibt. Kommen Sie zurück zur Schwips-Aal, dann versuch ich an dem Schiff anzudocken.“

        „Negativ“, erwiederte Jung. „Wir steuern gleich das zweite Schiff an. Wir brauchen immer noch Vorräte, Antibiotika und Klopapier. Vielleicht werden wir ja dort drüben fündig. Sie können ja nachkommen wenn Sie wollen. Jung Ende.“

        Verdammt!
        Shnell schaltete das Funkgerät ab, aus dem nur noch rauschen kam. Da fanden sie in dieser Einöde endlich mal was von Interesse und er würde der letzte sein, der am Ort des Geschehens eintraf!
        OK, was als nächstes?
        Schwips-Aal am zweiten Antikerschiff andocken …
        Shnell betrachtete ratlos die Steuerung.
        „Woodstock?“

        Das Pfarrar-Hologramm erschien im Schlafanzug neben Shnell und gähnte heftig. „Was gibt es denn so wichtiges?“

        „Wie kann ich die Schwips-Aal irgendwo andocken?“

        Woodstock sah Shnell fassungslos an. „Woher zum Mav soll ich das wissen? Schau ich aus wie Wikipedia? Ich bin hier immerhin nur die KI an Bord!“

        „Ja eben!“ Shnell sah Woodstock ungeduldig an. „Eine KI sollte so etwas eigentlich wissen.“

        „Pfff!“ Woodstock kniff die Augen zusammen. „Bei dem Dialekt in dem die Handbücher geschrieben sind, kann selbst die beste KI nichts machen … aber gut wenn du unbedingt willst, versuch ich mal was in Erfahrung zu bringen …“ Mit diesen Worten verschwand das Hologramm.

        Shnell sah ungedulig auf die Uhr.

        Nach fünf langen Minuten tauchte Woodstock zufrieden grinsend endlich wieder auf. „Ich glaube ich weiß, wie es geht. Scheint gar nicht so schwer zu sein. Soll ich?“

        „Bitte“, erwiderte Shnell ungeduldig.

        Woodstock schloss die Augen, balancierte theatralisch auf seinem linken Bein klatschte zweimal in die Hände und schnipste mit der rechten Hand. Schließlich öffnete er langsam die Augen. Dann sah er Shnell zufrieden an. „Und tut sich schon was?“

        Shnell sah auf das Terminal. „Nein, nicht wirklich.“

        Woodstock trat irritiert neben Shnell und warf selber einen Blick auf den Bildschirm. „Hmmm.“ Er schloss kurz die Augen. „Oh wie dumm von mir! Ich hab aus versehen die Kaffeemaschine eingeschaltet! Moment!“ Er schnippste noch mal mit den Fingern, öffnete die Augen und sah wieder neugierig auf den Bildschirm.

        „Wieder nichts“, zischte Shnell leicht genervt.

        „Tatsache.“ Woodstock studierte das Terminal eingehend. „Aber scheinbar haben wir jetzt ein neues Antiviren-Update in der Sprinkleranlage. Soll ich es noch mal versuchen?“

        Shnell schloss kurz die Augen um sich zu beruhigen und atmete zweimal tief ein und aus. „Nein. Ich denke es gibt noch einen anderen Weg. Die Schwips-Aal müsste eigentlich in der Lage sein, von selbst an ihr Schwesternschiff anzudocken, wenn wir sie wieder in den Autopilotenmodus schalten.“ Er sah zu Woodstock hinüber. „Weißt du zufällig, wie man die Schwips-Aal wieder auf Autopilot stellt?“

        Ich?!“ Woodstock deutete fassungslos auf sich. „He Kumpel, ich bin nur die KI hier an Bord! Von woher soll ich das bitte schön wissen? Wobei …“, Woodstock überlegte kurz, „… ich könnte ja natürlich mal nachschauen, ob ich in den Handbüchern fündig werde. Die sind allerdings in einem fürchterlichen Dialekt geschrieben. Habe ich das schon erwähnt?“

        „Schon gut, vergiss es“, kapitulierte Shnell und winkte ab, bevor er sein Funkgerät wieder aktivierte. „Telaudi?“

        „Was gibt es Shnell?“

        „Können Sie einen Modernergleiter fliegen?“

        „Ich denke schon. Warum?“

        „Weil ein zweites Modernerschiff vor uns aufgetaucht ist und ich irgendwie rüber muss. Wir treffen uns im neu entdeckten Hanger. Machen Sie schon mal den Destillier-Delphin startklar.“

        ***

        Zwanzig Minuten später landete der Destillier-Delphin neben der Bier-Bergziege an Bord des zweiten Modernerschiffes. Voller Vorfreude verließ Shnell den Gleiter, gefolgt von Telaudi.

        „Da sind Sie ja endlich“, begrüßte sie Skott, welcher sie zusammen mit Grier erwartet hatte. „Äli meinte, wir sollen Sie sofort zu dem Terminalraum bringen, den wir gefunden haben, aber zuerst müssen wir Ihnen noch etwas zeigen, was wir gerade entdeckt haben.“

        „Etwas sehr Cooles“, grinste Grier.

        Shnell und Telaudi tauschten Blicke. „Na dann mal los.“

        ***

        Shnell und Telaudi standen, flankiert von Skott und Grier auf einer Art Balkon und blickten in einen riesigen Laderaum voller Stargates.

        Shnell drehte sich mit einem Seufzen um. „War’s das? Können wir jetzt weiter?“

        Grier und Skott tauschten erstaunte Blicke.

        „Finden Sie das denn nicht cool?“, wollte Grier wissen.

        „Was? Einen Laderaum voller Stargates? Wir sind hier auf einem Gateverteilungsschiff, also gibt es hier natürlich auch Stargates!“

        Grier blieb vor erstaunen der Mund offen stehen. „Aber …“

        „Außerdem“, fuhr Shnell fort, „sind wir hier in einer Crack-Fanfiction die eine Science-Fiction-Serie parodiert, die aber im Grunde mehr Drama als Science-Fiction ist. Und noch dazu schlechtes Drama. Also“, dabei deutete er auf die Gates, „muss ein kurzer Blick auf die Gates als Science-Fiction-Element genügen. Gehen wir weiter.“

        ***

        „… Briiiefbombeeen in Österreeeiiich, Bürgerkrieg iiin Pakistaaan.
        Chaos in Italien, Cooocaaa Cooolaaa in Chinaaa.
        Kein Wald meeehr in Brasiliiien, Jaaapan auf Walfiiischfaaang.
        Killerviiiruuus am Kongooo, Bananenkrieg in Paaanaaamaaa.
        Siiiliiikontod in Hollywooood, Hungeeersnot in Ruuuaaanda.
        Plutoniiiuuum in der Nordseeee und Homos im Vatiiikan.
        Egal, waaas uns jetzt noooch geschieht,
        und wenn die ganze Weeelt zuuugruuunde geeeht,
        eins das bleibt beeesteeehen:
        Entenhaaauuusen bleibt staaabil, ja Entenhausen bleeeiiibt stabiiil.
        Korruuuptiooon in Mexikooo, in Moskaaauuu die Mafiiiaaa.
        Kein Kaffeeee meeehr aus Nicaaaraaaguuuaaa, kein Methadooon füüür …“


        Eierkocher hörte mit seiner etwas schrägen Interpretation von Entenhausen bleibt stabil auf, als Shnell, Skott, Grier und Telaudi den Raum mit den Terminals betraten.

        Äli schaute auf. „Endlich! Was hat denn solange gedauert?“

        „Unwichtig.“ Shnell sah sich um. „Wo sind Jung, DJ und Ä?“

        „Suchen Vorräte, Antibiotika und Klopapier“, erwiderte Eierkocher an Älis Stelle.

        „Suchten.“ Jung betrat, gefolgt von Ä und DJ den Terminalraum. „Hier scheint es nichts zu geben außer Stargates und Habitats.“

        „Habitats?“ Shnell runzelte verwirrt die Stirn.

        „Ja so kleine Blechdinger, wo intilligente Lebensformen drin leben könnten“, antwortete Jung. „Sind aber alle leer.“

        „Und das beunruhigt Sie nicht?“, harkte Shnell nach. „Ich meine, dass hier eventuell Aliens auf dem Schiff leben?“

        Jung verdrehte die Augen. „Hören Sie mir eigentlich zu Doktor? Hier gibt es kein Klopapier! Wie sollen hier Aliens ohne Klopapier leben?“

        Bevor Shnell etwas erwidern konnte, wandte sich Telaudi an Jung. „Jung, ich weiß, dass ist jetzt vielleicht nicht der beste Augenblick, aber ich möchte mehr in die Entscheidungsfindungen innerhalb der Schwips-Aal-Crew involviert werden!“

        Jung starrte Telaudi verwirrt an. „Wieso?“

        Diese Frage brachte Telaudi aus dem Konzept.
        Verdammt!
        Wieso musste Jung immer mit so scheinheilig hervorgebrachten rhetorischen Fragen, auf die er keine Antworten parat hatte, seine schön sorgsam aufgebaute Argumentationskette zum Einsturz bringen?

        „He Leute!“, rief Äli plötzlich aufgeregt. „Das müsst ihr euch anschauen!“

        Shnell war mit wenigen Schritten neben Äli und betrachtete einige Sekunden ungläubig das Terminal bevor er verblüfft aufsah. „Das Schiff hier verfügt über riesige Energievorräte.“

        „Wie viel Energie?“, wollte Jung wissen.

        „Genügend um, wenn wir sie auf die Schwips-Aal leiten würden, eine stabile Wurmlochverbindung zur Erde herstellen könnten.“

        „Ahm, dumme Frage.“ Grier hob die Hand und deutete in die Richtung in der sich die Lagerhalle voller Stargates befand. „Wieso nehmen wir nicht einfach eins der vielen Stargates auf diesem Schiff? Ich meine es sind schließlich genügend da …“

        „Ein guter Gedanke“, erwiderte Shnell, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf. „Allerdings auch so simpel, dass die Produzenten nie auf so etwas kommen würden. Und wir müssen uns ans Drehbuch halten. Was bedeutet, wir müssen irgendeinen Weg finden um die Schwips-Aal an das Gateverteilungsschiff andocken zu lassen, damit wir die Energie umleiten können. Leider weiß ich weder, wie man den Autopiloten wieder anstellt, noch wie ich es manuell machen kann. Und unsere KI ist auch nicht besonders hilfreich.“ Er sah zu Äli und Eierkochen. „Äli, Eierkocher? Irgendeine Idee?“

        „Wenn das Schiff nicht zum Schiff kommt, muss das Schiff eben zum Schiff kommen“, grinste Eierkocher. „Zufällig verfügt das Gateverteilungsschiff über ein Navigationssystem, mit dem es ein Kinderspiel sein sollte an der Schwips-Aal anzudocken.“

        Shnell grinste nun ebenfalls. „Na dann mal los.“

        Eierkocher nahm ein paar Einstellungen vor und drückte ein paar Knöpfe. Schließlich drang eine weibliche Stimme aus den Lautsprechern: „Bitte wenden Sie. Danach folgen Sie dem Straßenverlauf für 23.042 Kilometer. Dann biegen Sie rechts ab.“

        „Dem Straßenverlauf folgen?“, fragte DJ erstaunt. „Aber hier gibt es doch gar keine Straße …“

        „Die Moderner haben anscheinend ein stinknormales Navi in ihr Gateverteilungsschiff eingebaut.“ Eierkocher kratzte sich am Deckel, während Äli das Schiff wendete und in die angegebene Richtung flog. „Aber keine Angst, das bekommen wir schon hin. In der Zukunft war es gängige Praxis Autonavis für die Navigation im Weltraum zu benutzen.“

        „In der Zukunft vielleicht.“ Telaudi schüttelte verständnislos den Kopf. „Aber das Schiff wurde von den Modernern vor Millionen von Jahren auf die Reise geschickt! Das … das ergibt doch alles keinen Sinn …“

        „Willkommen in unserer Welt“, murmelte Jung.

        „Biegen Sie rechts ab. Danach fliegen Sie in den Kreisverkehr. Zweite Ausfahrt. Dann: Sie haben Ihr Ziel erreicht.“

        Äli bog scharf rechts ab, nahm im imaginären Kreisverkehr die (wahrscheinlich) zweite Ausfahrt und dockte schließlich mit einem lauten KLONG an der Schwips-Aal an. Er sah die Anderen grinsend an. „Da wären wir.“

        „OK.“ Jung sah in die Runde. „Was jetzt?“

        „Die Energie kann nur von hier aus auf die Schwips-Aal geleitet werden.“ Shnell studierte ein paar Anzeigen auf einem der Terminals. „Andererseits kann die Energie wiederum nur von der Schwips-Aal aus an das Stargate weitergeleitet werden.“

        Grier verdrehte die Augen. „Ich verstehe immer noch nicht, warum wir nicht einfach ein Gate von diesem Schiff benutzen.“

        „Ruhe.“ Jung brachte Grier mit einer Handbewegung zum schweigen und sah dann in die Runde. „Eierkocher, du bleibst hier und leitest die Energie zur Schwips-Aal. Telaudi, DJ, Ä, ihr bleibt zur Verstärkung hier. Shnell, Äli, ihr leitet die Energie von der Schwips-Aal aus in das Gate. Skott, Grier, wir parken die Gleiter wieder im Schwips-Aal-Hanger und trommeln den Rest, sprich Kloie und House zusammen. Und wer weiß, vielleicht finden wir ja sogar Wray …“

        ***

        Zwanzig Minuten später:

        Shnell trat mit einem breiten Grinsen im Gesicht in den Gateraum, in welchem ihn Jung, Skott, Grier, Kloie und House erwartungsvoll erwarteten. „Die Energieumleitung steht. Noch zehn Minuten, dann sollten wir genügend Energie haben um einen Anwahlversuch machen zu können. Sind alle bereit?“

        Jung nickte. „Alle bis auf Wray. Die konnten wir in der Schnelle nicht finden. Aber wir wissen ja auch nicht genau wo sie ist. Das Schiff ist riesig und sie ist schon seit unserer Ankunft verschwunden. Sie könnte quasi überall sein und eine Suche könnte Jahre dauern. So viel Zeit haben wir einfach nicht. Außerdem wissen wir bei der Vielzahl klamottenfressender Staubflunsen an Bord nicht mal ob sie überhaupt noch lebt. Aber der Rest“, er deutete um sich, „ist bereit.“

        „Was ist mit den Melmacen?“

        „Die können von mir aus die Schwips-Aal haben. Deshalb sind sie schließlich hier und ich werde sie jetzt sicher nicht zwingen mit zurück zu kommen.“ Mit diesen Worten drückte er bei seinem Funkgerät die Sendetaste. „Telaudi, DJ, Ä, wir sind soweit, ihr könnt euch auf den Rückweg machen.“

        „Verstanden Sir, wir …“

        ***

        „… sind auf dem Weg.“ Ä steckte ihr Funkgerät wieder weg und nickte den Drei anderen zu. „Dann mal los.“

        Sie waren fast an der Verbindungsschleuse angekommen, als DJ, die Eierkocher trug, unvermittelt stehen blieb, was zur Folge hatte, dass Ä fast in sie hinein gelaufen wäre. Im letzten Moment konnte sie jedoch abbremsen. Telaudi der ein paar Schritte hinter den beiden Frauen gelaufen war, hatte keine Probleme rechtzeitig stehen zu bleiben. „Was ist los?“

        „Da steht ein Alien vor uns“, entgegnete DJ fassungslos.

        „Ergo muss es doch irgendwo Klopapier an Bord geben“, schlussfolgerte Eierkocher.

        Telaudi und Ä drängten sich neben DJ. Tatsächlich stand ein Alien vor ihnen. Er hatte zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf der gewisse Ähnlichkeit mit einem Totenkopf hatte und war etwas kleiner als ein durchschnittlicher Mensch. Er sah sie aus großen, angsterfüllten Augen an.

        „Süß“, meinte Eierkocher begeistert. „Darf ich ihn behalten? Bitte bitte!“

        „Nein!“ Telaudi schüttelte fassungslos den Kopf.

        „Und jetzt?“, fragte DJ.

        „Wir sollten versuchen Kotakt aufzunehmen“, erwiderte Ä.

        „Und wie?“, wollte DJ wissen. „Ich wurde für so etwas nicht ausgebildet.“

        „Das ist nicht schwer.“ Ä trat einen Schritt auf den Alien zu und deutete dann mit beiden Händen auf sich. „Ä.“ Dann deutete sie auf den Alien.

        Doch anstatt seinen Namen preis zu geben, nahm der Alien reiß aus und verschwand im nächsten Quergang.

        „Hat ja toll geklappt.“ DJ verdrehte die Augen.

        „Vielleicht hat er gar keinen Namen“, überlegte Eierkocher. „Das wäre traurig. Wie wäre es, wenn wir ihm einen geben würden? Ich wäre für Scully. Er sieht aus wie ein Scully.“

        „Schluß jetzt!“ Telaudi sah fassungslos zwischen Ä, DJ und Eierkocher hin und her. „Es gibt jetzt wirklich wichtigeres! Ihr drei geht sofort zur Schwips-Aal und verschwindet sobald Shnell und Äli das Wurmloch aufgebaut haben!“

        „Und Sie Sir?“, fragte DJ.

        „Ich geh zurück in den Terminalraum. Wenn es noch mehr von den Aliens gibt, könnten sie versuchen die Energieumleitung zu sabotieren. Falls dieser Fall eintreten sollte, versuche ich es zu verhindern. Sobald ein stabiles Wurmloch etabliert wurde, komme ich auch auf die Schwips-Aal. Und jetzt los, das ist ein Befehl!“

        ***

        Ä, DJ und Eierkocher erreichten den Torraum gerade in dem Moment, in welchem das vierte Chefferon aufleuchtete.
        Atemlose Spannung lag in der Luft. Sollten sie es nun wirklich endlich schaffen zurück zur Erde zu kommen? Nach dieser bisher schier endlosen Odyssee ohne Hoffnung je wieder nach Hause zu kommen?

        Jung drehte sich zu den drei um, als das fünfte Chefferon aufleuchtete. „Da sind Sie ja endlich. Wo ist Telaudi?“

        „Wir haben einen Alien getroffen“, berichtete DJ, „und jetzt …“

        „… und jetzt sucht er Klopapier?!“, fragte Jung fassungslos. „Aber auf der Erde gibt es doch genug Klopapier …“

        „Nein.“ Ä schüttelte den Kopf. „Er …“ Sie sprach nicht weiter, da sie die Anwahl des Gates beobachtet hatte. Gerade als das sechste Chefferon aufgeleuchtet hatte, war das komplette Tor zum Stillstand gekommen und alle Chefferons waren wieder erloschen.

        Jung folgte Äs Blick.
        Dann drehte er sich entsetzt zu Shnell. „Was ist da gerade passiert?“

        Doch Shnell konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich habe keine Ahnung Colonel.“

        Die beiden sahen sich einige Sekunden an, dann stürmten sie gleichzeitig los Richtung Terminalraum.

        „Was ist los?“, fragte Shnell keuchend, als sie im Terminalraum ankamen.

        Äli schüttelte verzweifelt den Kopf. „Die Energiezufuhr wurde unterbrochen. Ich habe keine Ahnung warum. Eigentlich müsste es funktionieren.“

        Jung drückte die Sprechtaste seines Funkgeräts. „Telaudi? Wir haben hier ein kleines Problem mit der Energie. Ist auf Ihrer Seite alles in Ordnung?“

        „Alles in Ordnung“, bestätigte Telaudi. „Ich steh im Terminalraum. Kein Scully weit und breit.“

        „Scully?“, fragte Jung verwundert.

        „Lange Geschichte. Lassen Sie sich die von DJ und Ä erzählen. Äli, kann ich von hier aus irgendetwas tun? Ich kenn mich ein bisschen mit Modernergeräten aus.“

        Äli wollte gerade etwas erwidern, als ein ruckeln durch die Schwips-Aal ging.

        „Was war das?“, fragte Jung mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend.

        Shnell eilte zu einem der Terminals, drückte ein paar Knöpfe und wurde blass. „Die Schwips-Aal hat soeben vom Gateverteilungsschiff abgelegt und wird wohl gleich in den FTL-Flug springen!“

        Jung sah Shnell entsetzt an. „Warum?“

        „Ich weiß es nicht!“

        „Können Sie es rückgängig machen?“

        Shnell sah Jung resignierend an. „Ich wüsste nicht wie.“

        Jung ließ den Kopf hängen und hob sein Funkgerät wieder zum sprechen an den Mund. „Telaudi haben Sie das gehört?“

        Erst kam einige Sekunden keine Antwort. Dann ein hörbares Schlucken und ein „Ja.“

        „Es tut mir Leid Telaudi.“

        „Tja, irgendjemand musste den Terminalraum ja verteidigen. Im Nachhinein vielleicht blöd, dass es genau die Nebenfigur gemacht hat, deren Verlust man aus Produzentensicht leicht verschmerzen kann.“

        „Telaudi? Wir holen Sie da raus. Hören Sie mich? Telaudi?“ Doch aus dem Funkgerät kam nur noch rauschen. Die Distanz zwischen den Schiffen war inzwischen größer geworden als es die Reichweite der Funkgeräte war.
        Jung schaltete sein Funkgerät aus und schmiss es wutentbrannt in eine Ecke. „Verdammt!“

        Äli ließ ebenfalls den Kopf hängen. „Und wir waren so nahe dran nach Hause zu kommen.“

        „Damit mussten wir rechnen“, meinte Shnell sarkastisch und sah Richtung Decke. „Immerhin haben wir erst die dritte Folge der Staffel!“

        „Wer?“, fragte Jung sauer und fixierte Shnell. „Irgendwer auf diesem Schiff muss die Energiezufuhr getrennt und die Schwips-Aal in Bewegung gesetzt haben? Wer verdammt war das?“

        Shnell konnte nur ratlos den Kopf schütteln. „Ich weiß es nicht.“

        ***

        Auf der Brücke stand, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, Woodstock und sah zufrieden lächelnd aus dem Sichtfenster, wie sich die Schwips-Aal immer weiter von dem Gateschiff entfernte.
        Es war ihm in letzter Sekunde gelungen zu verhindern, dass die SG-2007-Crew wieder nach Hause kam. Aber He! Für was war er schließlich ein Hologramm, das als KI arbeitete! Das war eine seiner leichtesten Übungen!
        Als das Gateschiff so klein geworden war, das man es mit bloßem Auge nicht mehr erkennen konnte und die Schwips-Aal in den FTL-Flug sprang wurde aus seinem Lächeln schließlich ein breites Grinsen.



        Fortsetzung folgt …
        Wormhole GalaXy
        Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
        Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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          #34
          Folge 20: Kleine und große Probleme



          Jung öffnete seufzend die Augen und sah sich um. Er war wieder zurück auf der Schwips-Aal. Er legte die Kommunikationszitrone zur Seite und stand langsam auf. Die letzten fünf Stunden hatte er auf der Erde im Pentagon verbracht, um über die jüngsten Ereignisse Bericht zu erstatten, Befehle entgegen zu nehmen und die neusten Informationen zu bekommen. Und diese Informationen waren nicht gerade die erfreulichsten gewesen.

          Er wollte gerade den Kommunikationszitronenraum verlassen, um Äli zu suchen und ihm die schlechten Neuigkeiten mitzuteilen, als Äli ihn fand. Mit Eierkocher auf dem Arm kam er aufgeregt in den Raum gestürmt und hätte Jung dabei fast umgerannt. „Da sind Sie ja! Ich suche Sie schon überall!“

          Jung hob beruhigend die Hand. „Ganz ruhig Äli! Was ist denn los?“

          „Wir sind vor einer viertel Stunde aus dem FTL-Flug gefallen!“

          Jung sah Äli fragend an. „Ja und?“

          „Wir können Shnell nicht erreichen“, antwortete Eierkocher statt Äli. „In letzter Zeit fallen wir ständig aus dem FTL-Flug und nie geht Shnell an sein Funkgerät.“

          „Und im Terminalraum lässt er sich auch nur noch selten blicken“, fügte Äli hinzu. „Wenn Sie mich fragen, irgendetwas stimmt da nicht.“

          Jung runzelte leicht die Stirn. „OK Äli, ich werde mich darum kümmern.“ Dann machte er eine kurze, bedeutungsschwere Pause bevor er weiter redete. „Äli, ich habe schlechte Neuigkeiten von der Erde. Ihrer Mutter geht es sehr schlecht. Sie liegt im Krankenhaus und keiner kann genau sagen, wie lange sie noch zu leben hat. Wenn Sie sie besuchen wollen …“

          „O mein Gott!“ Äli war ganz blass geworden, drückte Jung Eierkocher in die Hand, stürzte zu dem Tisch der im Raum stand und schnappte sich eine der Kommunikationszitronen.

          Jung drehte sich zur Tür. Gerade als er den Raum verlassen wollte, ging ein Ruckeln durch das Schiff. Anscheinend war Shnell wieder in den FTL-Flug gesprungen. Gut.
          Er beeilte sich, um Shnell im Terminalraum abzufangen, doch als er dort ankam, war dieser leer.
          Jung zog seine Stirn in Falten. Früher war der Terminalraum Shnells zweite Heimat gewesen, doch in letzter Zeit verschwand er immer wieder über längere Zeiträume hinweg und keiner konnte sagen wohin genau.

          Er setzte Eierkocher, welcher inzwischen angefangen hatte 10 kleine Jägermeister zu summen vor einem der Terminals ab und trat wieder auf den Gang hinaus, wo er fast mit Grier zusammengestoßen wäre. „Sergeant, gut das ich Sie gerade treffe.“

          Grier blieb stehen. „Sir?“

          „Ich komme gerade von der Erde. Wir sollen die Melmacen frei lassen.“

          „Denken Sie das ist eine gute Idee Sir? Immerhin wollten sie die Schwips-Aal übernehmen“, fragte Grier zweifelnd.

          „Ich habe mit General Danning geredet. Wir können sie nicht ewig einsperren. Für was hätten die Produzenten so einen Aufwand unternommen, sie an Bord zu bringen, wenn wir ihnen danach gar keinen Handlungsspielraum einräumen. Deswegen müssen wir langsam anfangen mit ihnen zu kooperieren. Freiheit gegen Informationen. Allerdings eingeschränkte Freiheit. Wir lassen sie keine Sekunde aus den Augen. Grier, dass ist Ihre Aufgabe.“

          „Ja Sir.“ Grier salutierte und verschwand um die nächste Ecke.

          Jung hingegen machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, wo ihn schon ein nervös hin und her tigernder Skott empfing.

          „Lieutenant, was ist los?“

          „Sir“, entgegnete Skott verzweifelt, „es geht um Kloie. Ich kann sie nirgends finden! Sie ist weder in ihrem Quartier, noch bei den Sudokulöschtellern.“

          Jung überlegte kurz, bevor er eine Entscheidung traf. Langsam nahm das verschwinden von Personen auf diesem Schiff überhand. Erst Wrey, jetzt auch noch Shnell und Kloie. „Trommeln Sie DJ und Ä zusammen und veranlassen Sie eine Suchaktion für Kloie.“

          Skott nickte dankbar. „Wird erledigt Sir.“

          Als Skott gegangen war zog Jung sein Funkgerät aus der Tasche. Zeit dem verschwinden von Shnell auf die Spur zu gehen. „Shnell hören Sie mich?“ Doch zunächst erhielt er keine Antwort, weswegen er sich genötigt fühlte, es noch einmal zu versuchen. „Shnell, hier ist Jung! Antworten Sie verdammt noch mal!“

          Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich eine Antwort. „Hier Shnell. Was gibt es Colonel?“

          „Shnell, wo zum Teufel stecken Sie?“

          Zunächst kam wieder nur rauschen aus dem Funkgerät. Nach fast einer halben Minute bekam Jung schließlich eine Antwort. „Das kann ich Ihnen nicht sagen Colonel, dass müssen Sie sich selbst ansehen.“

          ***

          „Wie geht es ihr?“, wollte Äli, welcher im Körper eines Soldaten steckte, von der Krankenschwester wissen, die ihn zum Zimmer seiner Mutter begleitete.

          Diese schüttelte den Kopf. „Nicht gut. Keiner weiß genau was sie hat, nur das es wohl bald zu Ende gehen wird. Der Umstand, dass sie noch dazu tiefe Depressionen hat, verschlechtert ihren Zustand außerdem erheblich.“

          Äli sah die Krankenschwester erstaunt an. „Depressionen?“

          Diese nickte. „Anscheinend macht sie sich Sorgen um ihren Sohn. Ist wohl aus heiterem Himmel vor ungefähr einem Jahr ganz plötzlich verschwunden, was sonst gar nicht seine Art ist. Angeblich um für ein Geheimprojekt für die Regierung zu arbeiten.“

          „Vielleicht stimmt das ja“, meinte Äli vorsichtig.

          „Naja, von dem was sie uns bis jetzt von ihm erzählt hat, war seine größte Leistung sein Haus mit einer Spülmaschine in die Luft zu sprengen, kurz bevor er verschwunden ist. Klingt das für Sie nach jemandem den die Regierung für ein Geheimprojekt braucht?“

          „Klingt in der Tat sehr abenteuerlich“, antwortete Äli ausweichend.

          „So da wären wir.“ Die Krankenschwester blieb vor einer Tür stehen. „Zimmer 2342. Versuchen Sie sie etwas aufzuheitern.“

          Äli nickte und klopfte an die Tür.
          Als keine Reaktion kam, machte er sie einen spaltbreit auf und steckte seinen Kopf ins Zimmer. Seine Mutter lag auf einem der Krankenhausbetten und starrte monoton an eine Wand. War es wirklich schon ein Jahr her, dass er von Danning und Shnell auf die Papaschlumpf gebeamt, einen Planeten mit einer Spülmaschine in die Luft gesprengt und auf der Schwips-Aal gelandet war? Anscheinend.

          Als Äli schließlich das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, drehte seine Mutter den Kopf in seine Richtung. „Wer sind Sie?“

          „Ein Freund von Äli“, sagte Äli. „Er hat gehört dass sie sehr krank sind und hat mich gebeten, Sie zu besuchen.“

          „Und wieso kommt er nicht selbst?“, fragte seine Mutter traurig.

          „Er ist momentan sehr eingespannt in dem geheimen Regierungsprojekt und kann von dort wo er ist nicht weg.“

          „Dann bin ich ihm anscheinend ziemlich egal“, seufzte Älis Mutter und ließ sich auf ihr Kissen zurücksinken.

          ***

          Hier sind Sie die ganze Zeit?“, fragte Jung völlig verblüfft und sah sich um. Er stand in einem Gang, den er noch nie zuvor gesehen hatte und an dem komplizierte mathematische Formeln und Zahlenreihen an die Wände geschrieben waren. „Was ist das hier?“

          „Genau das versuche ich gerade herauszufinden“, entgegnete Shnell, welcher ein Stück Kreide in der Hand hielt und anscheinend versuchte aus den Gleichungen schlau zu werden. „Das ganze ist überaus komplex. Bis jetzt habe ich noch keinen wirklichen Ansatzpunkt gefunden, aber ich glaube, wenn ich dahinter komme, was das alles hier bedeutet, sind wir ein gutes Stück weiter um zu verstehen, was es mit der Schwips-Aal und der Wormhole-GalaXy-Mission auf sich hat.“

          Jung nickte anerkennend. „Also gut Shnell, machen Sie weiter.“ Mit diesen Worten machte er sich wieder auf zu seinem Quartier.
          Er verstand nur nicht, warum Shnell so ein Geheimnis aus diesem Gang gemacht hatte.

          ***

          „Skott?“

          Skott blieb stehen und drückte die Sprechtaste seines Funkgerätes. „Was gibt es Ä?“

          „Ich habe gerade Kloie gefunden.“

          Skotts Herz schlug schneller. „Geht es ihr gut?“

          „Ja.“

          „Was macht sie?“

          „Das solltest du dir besser selbst ansehen“, meinte Ä.

          ***

          „Bitte gehen Sie jetzt“, sagte Älis Mutter. „Und richten Sie Äli aus, wenn er nicht selbst kommen will, um seine sterbende Mutter zu besuchen, dann braucht er auch keine Vertretung zu schicken!“

          Äli wusste nicht was er darauf erwidern sollte.
          Verdammt, was tat er eigentlich hier?! Sollte er in einer Science-Fiction-Story nicht auf fremden Planeten stehen, guten und bösen Aliens begegnen und spannende Abenteuer erleben? Und stattdessen stand er hier in einem Krankenhaus! Keine Spannung weit und breit! Drama um des Dramas Willen!
          Äli seufzte. Und plötzlich war ihm die Geheimhaltung vollkommen egal. Er sah seine Mutter an: „Mum, ich bin Äli.“ Dabei deutete er auf sich. „Ich wurde wirklich von der Regierung für ein Geheimprojekt rekrutiert, habe eine Spülmaschine explodieren lassen, die daraufhin einen Planeten vernichtet hat. Infolgedessen wurde unser Team auf ein echtes Raumschiff, dass sich Milliarden von Lichtjahren von der Erde entfernt befindet, transportiert und unsere einzige Möglichkeit mit der Erde in Kontakt zu treten ist, indem wir kurzfristig den Körper anderer mittels Kommunikationszitronen übernehmen.“

          Älis Mutter stöhnte leise und verdrehte die Augen. „Etwas Blöderes ist Ihnen wohl nicht eingefallen.“ Dann drehte sie sich auf die andere Seite des Bettes.

          ***

          „Da bist du ja wieder“, begrüßte Woodstock Shnell, als dieser die Brücke betrat. „Können wir endlich weiterspielen?“ Dabei schwebte er um ein projiziertes Schachbrett herum.

          Shnell nickte. „Aber tu mir einen Gefallen und zapf nicht immer die gesamte Rechnungsleistung des Schiffes für die Berechnung deines nächsten Zuges ab. Jung wird schon misstrauisch, weil die Schwips-Aal immer aus dem FTL-Flug fällt. Und als KI solltest du auch in der Lage sein, gleichzeitig ein Schiff auf Kurs zu halten und Schach zu spielen.“

          „Pah!“ Woodstock sah Shnell beleidigt an. Der Gesichtsausdruck verwandelte sich aber schnell in Neugierde. „Wie hast du Jung eigentlich besänftigt?“

          Shnell zuckte mit den Schultern. „War nicht schwer. Ich hab ihn auf eine falsche Fährte geführt.“ Als ihn das Hologramm erwartungsvoll ansah, musste Shnell grinsen. „Ich hab ihm einen Gang gezeigt, den wir noch nie erforscht haben und zuvor die ersten hundert Stellen von Pi und die binomischen Formeln an die Wände geschrieben. Das hat ihn so fasziniert, dass er uns wohl fürs erste in Ruhe lässt.“

          ***

          „Sie glaubt Ihnen also nicht?“, wiederholte Jung leise.

          Äli nickte betrübt. „Das schlimmste ist, dass durch die Depressionen auch ihre Krankheit viel schneller voranschreitet und sie bald sterben wird.“

          Jung lehnte sich langsam in seinem Stuhl zurück und sah die Decke an, während er leise murmelte: „Was würde Wrey jetzt wohl tun …?“

          „Wir holen Älis Mutter mit den Kommunikationszitronen an Bord?“, fragte Eierkocher überrascht.

          „Was?“ Jung sah verwirrt von Eierkocher zu Äli und wieder zurück. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Nein, das würde nur unnötige Nebenhandlungen nach sich ziehen, die sowieso niemanden interessieren. Ich glaube ich habe eine Idee, mit dem wir diesen völlig überflüssigen Handlungsstrang beenden und uns wieder auf das wirklich wichtige konzentrieren können …“

          ***

          Erde, kurze Zeit später:

          Älis Mutter lag deprimiert in ihrem Bett, als die Tür zu ihrem Krankenzimmer aufgerissen wurde und ein griesgrämig dreinblickender Mann, welcher sich auf einen Gehstock stützte hereinkam. Was war hier heute nur los? So lange hatte sie keinen Besuch bekommen und jetzt gleich so viel auf einmal?
          Sie richtete sich leicht auf. „Wer sind Sie?“

          „Doktor House. Mir wurde gesagt, dass die Idioten hier nicht wissen, was sie für eine Krankheit haben und wurde hergeschickt um sie zu heilen …“

          ***

          „Und Läufer auf C4“, sagte Woodstock und zog die Figur entsprechend.

          Shnell atmete erleichtert auf. Bei ihrem jetzigen Spiel war es tatsächlich noch kein einziges mal passiert, dass Woodstock versehentlich die Schwips-Aal aus dem FTL-Flug fallen hatte lassen.
          Er kratze sich am Kopf und grübelte über seinen nächsten Zug nach, als plötzlich sein Funkgerät zum Leben erwachte.

          „Shnell, hier ist Jung. Wo sind Sie?“

          Shnell starte sein Funkgerät an. Was sollte er darauf erwidern? Falls sich Jung gerade in dem von ihm präparierten Gang befand, wäre es schlecht zu behaupten gerade dort zu sein. Das gleiche traf jedoch auch auf jeden anderen Raum der Schwips-Aal zu. Blieb die Frage, von wo aus Jung ihn am unwahrscheinlichsten anfunken würde. Diese Frage ließ sich erstaunlich schnell beantworten. „Auf dem Klo.“

          „Na gut … wenn Sie fertig sind, kommen Sie bitte auf die Krankenstation. Es geht um Kloie.“

          ***

          „Was ist mit ihr?“, fragte Shnell, als er fünf Minuten später in der Krankenstation eintraf, in der bereits Jung, Skott und Ä versammelt waren und zuschauten, wie DJ Kloie untersuchte.

          „Nichts ist mit mir“, erwiderte Kloie und verdrehte die Augen. „Mir geht es gut.“

          „Ich habe sie schlafwandelnd auf der Toilette gefunden, wo sie gerade dabei war Origami-Kraniche aus Klopapier zu falten“, berichtete Ä Shnell flüsternd, so dass Kloie nicht mithören konnte. „So welche wie sie in Prison Break vorkamen. Natürlich waren sie da aus normalem Papier.“ Ä sah Shnell an. „Kennen Sie Prison Break?“

          Shnell schüttelte den Kopf. „Ist die Serie denn gut?“

          „Oh ja, sie …“

          „Wir haben jetzt wirklich wichtigeres zu besprechen“, unterbrach Skott Ä, zog Shnell in einen hinteren Bereich der Krankenstation und überreichte ihm ein Buch.

          „Was ist das?“, wollte Shnell stirnrunzelnd wissen.

          „Kloies Tagebuch.“

          Shnell schlug es in der Mitte auf und begann einen Eintrag zu lesen. „Liebes Tagebuch, Heute habe ich wieder nichts Sinnvolles gemacht …“

          „Blättern Sie auf die letzten Seiten vor“, sagte Jung, der zusammen mit Ä zu den beiden getreten war.

          Shnell blätterte zu den letzten beschriebenen Seiten – und runzelte verwirrt die Stirn. Das waren keine normalen Buchstaben mehr, dass war eindeutig außerirdisch.

          „Ist das modernisch?“, wollte Jung wissen.

          Shnell besah sich die Schriftzeichen genauer. „Teilweise.“ Er klappte das Buch zu, gab es Skott zurück und ging zu Kloie. „Kannst du dich erinnern, was du getan hast, als Ä dich gefunden hat?“

          „Nein. Mir wurde gesagt, ich hätte geschlafwandelt.“

          „Kannst du Origami-Kraniche falten?“

          Kloie sah Shnell verwirrt an. „Was ist Origami? Was sollen diese Fragen? Mir geht es gut.“

          „Nein geht es nicht“, sagte DJ, welche gerade die Untersuchung abgeschlossen hatte. „So wie es ausschaut, mutierst du Kloie.“

          Kloie starrte DJ entsetzt mit offenem Mund an. „Was? Wie? In was?“

          DJ schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich kann nur sagen, dass sich in deinem Körper neben deiner normalen DNA noch eine fremde DNA ausbreitet die deine langsam auslöscht. Ich habe ein paar Tests gemacht und dabei festgestellt, dass die fremde DNA eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Putzwasser der KFAs aufweist. Also geht die Mutation vermutlich darauf zurück.“

          „Und was kann man dagegen tun?“, wollte Skott wissen.

          „Keine Ahnung.“ DJ zuckte mit den Achseln. „Für so etwas wurde ich nicht ausgebildet.“

          „Wo ist House?“ Skott sah sich suchend um.

          „Ist zur Zeit beschäftigt“, erwiderte Jung.

          „Und Alf? Der wusste doch anscheinend einiges über die KFAs. Möglicherweise …“

          „Ist immer noch bewusstlos“, unterbrach ihn DJ. „Von ihm können wir uns momentan keine Hilfe erwarten.“

          Jung sah Shnell an. „Was halten sie davon?“

          Shnell überlegte. Anscheinend setzte die Mutation in Kloie Fähigkeiten frei, die sie vorher nicht gehabt hatte. Wie etwa das Falten von Klopapierorigamikranichen oder dem schreiben von Modernersprache. Vermutlich konnte Kloie in Zukunft von großem Nutzen sein. Das Problem war nur, dass Jung sie vermutlich sofort in Quarantäne stecken würde, wenn er nicht davon ausging, dass Kloie in absehbarer Zeit geheilt werden konnte. Also musste er es mit einem Trick versuchen.
          Shnell überlegte. Der „Geheime-Gang-Trick“ hatte heute schon einmal funktioniert, also warum nicht auch ein zweites Mal?
          Er drehte sich zu Jung und den Anderen. „Ich glaube ich weiß, wie wir Kloie wieder zurück verwandeln können.“

          „Und wie?“, wollte Jung wissen.

          „Der Gang. Ich konnte bis jetzt nur einen Teil der Gleichungen übersetzten, aber es handelt sich um ultrageheimen Modernerkram. Ich vermute, dass gewisse Sicherheitsvorkehrungen in diesem Gang eingerichtet wurden, das jedes nichtmenschliche Wesen sofort vernichtet.“

          „Aber Kloie …“, begann Jung.

          „Ist zum großen Teil noch menschlich“, warf DJ ein.

          Shnell nickte. „Ich gehe davon aus, dass der Gang das erkennt und nur den außerirdischen Teil in ihr vernichtet.“

          „Ein Gang?“, fragte Ä skeptisch.

          „Ja, ein Gang. Ich weiß, dass ein Stuhl vermutlich mehr Sinn gemacht hätte, aber bis jetzt haben wir noch keinen Modernerstuhl gefunden. Nur eben einen Modernergang. Und ich denke, dass der das Problem auch lösen sollte.“

          Skott nickte ungeduldig. „Worauf warten wir noch? Gehen wir!“

          Shnell schüttelte den Kopf. „Wenn zu viele gehen, könnte das den Gang verwirren. Ich werde mit Kloie allein gehen.“

          Nachdem keine Einwände kamen, fasste Shnell Kloie am Arm und führte sie in Richtung der Tür der Krankenstation. Dabei sah er, wie Jung ihm anerkennend zunickte. „Gute Arbeit Doktor.“

          ***

          Kurz darauf:

          Kloie starrte die Gleichungen an und drehte sich schließlich zu Shnell um. „Es hat nicht funktioniert oder?“

          „Wie kommst du darauf?“

          „Das sind keine ultra-geheimen Modernergleichungen, sondern nur stinknormale binomische Formeln. Und die Tatsache, dass ich überhaupt weiß, was eine binomische Formel ist und wie sie ausschaut, deutet für mich schon darauf hin, dass irgend etwas ganz und gar nicht mit mir stimmt.“

          Shnell nickte. „Die Formeln habe ich an die Wand geschrieben. Ich weiß nicht, wie man die Mutation stoppen könnte. Ich wollte fürs erste nur verhindern, dass Jung dich in Quarantäne steckt.“

          Kloie sah Shnell erstaunt an. „Danke. Und jetzt?“

          „Jetzt stell ich dir ein Pfarrerhologramm vor. Es verzweifelt an Bedienungshandbüchern für die Schwips-Aal, die in einem schwierigen Modernerdialekt geschrieben sind. Aber du könntest ihm mit deinen neuen Fähigkeiten vermutlich bei der Übersetzung helfen. Vielleicht erfahren wir auf diese Weise auch endlich mehr über die Wormhole-GalaXy-Mission.“ Shnell sah Kloie mit einem bedeutungsvollen Blick an. „Kloie, dass hier könnte die wichtigste Mutation in der Geschichte der Menschheit sein …“



          Fortsetzung folgt …
          Wormhole GalaXy
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          Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

          Kommentar


            #35
            Keine Sorge, bin noch dabei...

            komme nur momentan zu gar nix.
            Aber wenn es so weitergeht, sind wir am WE eingeschneit.

            DANN habe ich Zeit, viiiiieeeel Zeit.
            ZUKUNFT -
            das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
            Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
            Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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              #36
              Na ist ja auch nicht schlecht, wenn man dann gleich einiges am Stück lesen kann und nicht immer diese lästigen sieben-Tage-Pausen dazwischen hat

              Danke für die kurze Meldung, dann weiß ich wenigstens dass ich nicht umsonst poste
              Wormhole GalaXy
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                #37
                Folge 21: Rührei oder Pringlesdose?



                „… sofort auf die Brücke! Wiederhole, kommen Sie sofort auf die Brücke!“

                Er schlug die Augen auf und war mit einem Mal hellwach. Irgendetwas war passiert! Er schnappte sich sein Funkgerät, welches auf dem Nachttisch lag und drückte die Sprechtaste: „Was ist passiert?“

                „Wir werden angegriffen Sir! Kommen Sie sofort auf die Brücke!“

                Verdammte Scheiße!
                Wer zum Mav …?!
                Er sprang auf und schlug ungeduldig auf die Türentriegelung. Kaum hatte sich diese aktiviert und die Tür sich geöffnet eilte er in Richtung Brücke, wo bereits der Rest der Besatzung auf Instruktionen wartete. „Was ist los?“

                „Es sind die KFA Sir! Sie sind gerade aus dem Hyperraum gefallen und umzingeln uns!“

                „Haben Sie gesagt was sie wollen?“

                „Ja Sir!“, rief der Pfarrer, „Sie haben uns eine Nachricht geschickt! Sie wollen unsere restlichen Klopapiervorräte!“

                Er kratzte sich an seiner überdimenionierten Nase, dann schüttelte Alf langsam den Kopf. „Niemals!“ Er sah zur Ente hinüber. „Machen Sie die Waffen klar, wollen wir ihnen doch mal zeigen mit wem sie sich anlegen!“

                „Ja Sir!“, rief John Shepp. begeistert und hackte mit dem Schnabel auf ein paar Tasten des Terminals ein. „Spielen wir eine Runde Schiffe versenken!“

                „Ich bin ehrlich gesagt etwas verwirrt.“

                Alf drehte sich um und war nicht überrascht, Jaffa mit einem sehr verwirrten Geschichtsausdruck hinter sich stehen zu sehen. Doch ehe er etwas sagen konnte, ging ein heftiger Ruck durch die Cloverdale.

                „Was war das?“ Alf sah erschrocken zu Woodstock hinüber.

                „Wir wurden getroffen! Die Cloverdale explodiert gleich! Wir …“

                Weiter kam Woodstock nicht, da das Schiff in diesem Moment durch eine gewaltige Explosion zerstört wurde.



                „… sofort auf die Brücke! Wiederhole, kommen Sie sofort auf die Brücke!“

                Alf war sofort hellwach, als er zu seinem Funkgerät griff. „Was ist passiert?“

                „Wir werden angegriffen Sir! Kommen Sie sofort auf die Brücke!“

                Alf runzelte die Stirn. Hatte er das nicht gerade schon einmal erlebt? Oder war das nur ein Traum gewesen? Eine Zukunftsvision vielleicht? Er sprang auf und schlug ungeduldig auf die Türentriegelung.

                „Lassen Sie mich raten!“, rief er, als er die Brücke schließlich erreichte, wo der Rest der Besatzung bereits auf Instruktionen wartete. „Es sind die KFAs und sie wollen unser Klopapier!“

                „Ja Sir!“, bestätigte Woodstock, welcher vor einem der Terminals stand und sah Alf verwundert an. „Woher wissen Sie das?“

                „Unwichtig“, winkte Alf ab.

                „Sir“, quakte John Shepp., „ich würde vorschlagen, dass wir eine Runde Schiffe versenken spielen!“

                Alf schüttelte den Kopf. „Das würde nicht funktionieren. Leiten Sie unsere gesamte Energie in die Schilde. Wir werden es aussitzen bis wir wieder in den Hyperraum springen können.“

                „Ja Sir“, bestätigte die Ente und gab entsprechende Befehle in die Konsole ein.

                „Ich bin ehrlich gesagt etwas verwirrt“, meldete sich Jaffa in dem Moment zu Wort, als die ersten Schüsse der KFA-Schiffe am Schild der Cloverdale abprallten.

                „Es funktioniert!“, rief John Shepp. begeistert, ohne auf Jaffas Verwirrtheit einzugehen. „Wir …“

                „Oh oh“, unterbrach Woodstock John Shepp. und starrte auf sein Terminal.

                „Was ist?“, fragte Alf alarmiert.

                „Die KFAs bekommen Verstärkung!“ Woodstock war vollkommen bleich geworden. „Es sind hunderte von Schiffen! Sie feuern alle auf uns! Bei diesem konzentrierten Beschuss werden die Schilde nicht mehr lange halten!“ Der Pfarrer sah traurig zu den restlichen Crewmitgliedern hinüber.

                „Aber ich hab doch noch Nudelauflauf im Ofen!“, rief Jaffa entsetzt.
                Es waren seine letzten Worte.
                Es waren überhaupt die letzten Worte die irgendjemand auf der Cloverdale gesagt hatte und je sagen würde, denn in diesem Moment explodierte das Schiff.



                „… sofort auf die Brücke! Wiederhole, kommen Sie sofort auf die Brücke!“

                Alf griff zu seinem Funkgerät. Langsam wusste er, wie das Spiel lief. „Bin schon unterwegs! Unternehmt nichts bis ich da bin!“

                „OK, was können wir machen?“, fragte Alf, nachdem er auf der Brücke angekommen war und sich eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse geben hatte lassen, hauptsächlich um nicht als der Allwissende zu erscheinen und Jaffa dadurch noch mehr zu verwirren. Falls das überhaupt möglich war.

                „Wir könnten eine Runde Schiffe versenken spielen“, schlug John Shepp. begeistert vor und schlug zweimal mit den Flügeln auf und ab.

                Alf schüttelte den Kopf. „Würde nichts bringen.“

                „Wenn wir vielleicht alle Energie auf die Schilde umleiten würden …“

                „Damit würden wir uns nur ein wenig Zeit erkaufen“, unterbrach Alf Woodstock. „Die KFAs würden bald Verstärkung bekommen und uns trotzdem besiegen.“

                „Woher wissen Sie das Sir?“, wollte Woodstock wissen.

                Alf schüttelte den Kopf. „Unwichtig. Hat sonst noch jemand eine Idee?“

                Woodstock, John Shepp. und Alf drehten sich neugierig zu Jaffa um. Dieser sah verwirrt von einem zum anderen. „Ich bin jetzt ehrlich gesagt etwas verwirrt …“ Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Will vielleicht jetzt jemand Nudelauflauf? Inzwischen müsste er fertig sein …“

                Alf stöhnte auf.
                Anscheinend gab es nur eine Lösung die sie jetzt noch in Betracht ziehen konnten. Er aktivierte schweren Herzens sein Funkgerät. „Schwebendes Rund, gib den KFAs unser Klopapier. Das Überleben der Crew ist momentan das Wichtigste.“

                „Verstanden Sir, wird umgehend erledigt!“

                Jaffa entfernte sich Richtung Tür. „Dann hol ich in der Zwischenzeit mal den Nudelauflauf, bevor er verbrennt …“

                „Sir“, meldete sich schwebendes Rund fünf Minuten später, „Auftrag ausgeführt. Die KFAs haben jetzt unsere gesamten Klopapiervorräte.“

                „Danke“, funkte Alf zurück und drehte sich zu Woodstock und John Shepp. um. „Jetzt können wir nur hoffen, dass …“ Weiter kam er nicht, da in dem Moment auf der gesamten Cloverdale das Licht ausging. Alf sah sich verunsichert um. „Was war das gerade?“

                „Anscheinend sind die KFAs dahinter gekommen, wie sie den Strom auf dem Schiff ausschalten können“, vermutete Woodstock, nachdem er ein paar Daten von einem der Terminals abgerufen hatte.

                „Aber wie?“, fragte Alf. „Wie sollten sie an diese Informationen kommen?“

                „Vielleicht hat jemand genaue Instruktionen auf das Klopapier geschrieben“, mutmaßte John Shepp..

                „Das ist doch alles total blöd!“, meckerte Woodstock plötzlich los und schlug auf das Terminal ein. „Beim nächsten Mal will ich der Captain sein! Ich könnte viel bessere Entscheidungen treffen, bei welchen das Schiff und die Crew nicht jedes Mal draufgehen!“

                „DU?“, fragte John Shepp. entsetzt. „Wieso ausgerechnet du?“

                „Wieso nicht ich?“

                „Weil du Pfarrer bist! Ich hab ja noch nie etwas bekloppteres gehört wie ein Pfarrer der ein Schiff kommandiert!“

                Woodstock sah John Shepp. aus zusammengekniffenen Augen an. „Und was schlägt Ente Neunmalklug dann bitte schön vor?“

                „Ja was wohl?“ John Shepp. flatterte begeistert auf und ab. „Ich will Captain sein!“

                „Niemals!“ Woodstock verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

                „Und wieso nicht?“, fragte John Shepp. beleidigt. „Wer kommt denn sonst bitte schön in Frage?“

                In dem Moment öffnete sich die Tür und Jaffa betrat mit einem dampfenden Nudelauflauf die Brücke.

                John Shepp. und Woodstock sahen zuerst Jaffa und dann sich entsetzt an.
                „Nein!“
                „Niemals!“

                Im selben Moment ging das Licht wieder an. Beziehungsweise die Sonne. Denn Alf, Woodstock, John Shepp., Jaffa und schwebendes Rund standen von einem Moment auf den Anderen auf einer Wiese auf dem Obeliskenplaneten.

                „Das war’s mir reicht’s“, verkündete schwebendes Rund. „Ich hab nicht den ganzen Tag Lust Cloverdale zu spielen.“

                „He!“, maulte Alf beleidigt. „Das ist immer noch meine Halluzination! Also sollten wir auch das machen was ich will!“

                „Richtig, es ist deine Halluzination!“ Schwebendes Rund flog aufgebracht vor Alf auf und ab. „Und glaub mir, wir haben wirklich besseres zu tun als Stunden, Tage, Wochen in deiner Halluzination rumzuhängen! Also wie wäre es, wenn du dich endlich zwischen Rührei und Pringlesdose entscheidest?“

                Alf sah in die Runde.
                Woodstock und John Shepp. nickten bestätigend, Jaffa schaute verwirrt von einem zum anderen und steckte sich eine Gabel Nudelauflauf in den Mund.

                Alf wusste nicht wie lange er schon in dieser Halluzination feststeckte, aber langsam wollte auch er wieder in die reale Welt. Ohne schwebendes Rund. Und ohne den dreifaltigen Gott. Wenn die Entscheidung zwischen Pringlesdose und Rührei nur nicht so schwer sein würde. „Wisst ihr“, meinte er vorsichtig, „das ist aber auch wirklich eine verdammt schwere Entscheidung …“

                „Ah! Grrrr! PfffPfffPfff!“, machte schwebendes Rund, welches diese Aussage in den vergangenen Tagen schon zigmal gehört hatte. Es stieg hoch in die Luft drehte, um sich abzureagieren einige sehr schnelle Kreiselbewegungen um sich selbst und kam schließlich langsam wieder nach unten.

                „Das Pffffff muss in die Länge gezogen werden und da fehlt ein umpf“, quakte John Shepp. besserwisserisch.
                Dann sah die Ente Alf an. „Nimm Rührei, Rührei ist gut. Rührei!“

                „Hör nicht auf sie“, winkte Woodstock ab und beugte sich verschwörerisch zu Alf. „Sie will dich nur verwirren. Nimm lieber das Gegenteil von dem was sie dir vorschlägt, Verwirrungstaktik ist ein ganz alter Trick.“

                „Bei mir hat es jedenfalls schon funktioniert …“, meinte Jaffa unsicher.

                Schwebendes Rund rollte mit seinen imaginären Augen. Schlimm genug, dass dieser Melmace ewig brauchte um aus seiner Halluzination aufzuwachen, aber der dreifaltige Gott raubte auch ihm langsam aber sicher den letzten Nerv.
                Irgendetwas musste es unternehmen, um die Sache zu beschleunigen. Was gab es banales und langweiliges, was eine Halluzination in unerträgliche Längen zog und man sich nur noch wünschte endlich aufzuwachen?
                Nachdem es sich um ein Science-Fiction-Produkt handelte, musste es etwas ganz alltägliches, banales sein, was mit SciFi so viel zu tun hatte wie der FC Bayern München mit der deutschen Meisterschaft 2011.
                Und plötzlich wusste schwebendes Rund, was als nächstes auf dem Plan stand. „OK, also das „KFA greifen Raumschiff an“-Spiel war ja ganz lustig, aber jetzt wird es Zeit für eine Hochzeit.“

                Woodstock verzog das Gesicht. „Iiiih!“

                John Shepp. flatterte aufgeregt auf und ab. „Ui toll! Ui toll!“

                Jaffa blickte verwirrt von einem zum anderen.

                Alf räusperte sich. „Ich möchte noch einmal ganz deutlich darauf hinweisen, dass das hier meine Halluzination ist!“

                „Können wir nicht lieber etwas anderes spielen?“, wollte Woodstock wissen. „Paintball zum Beispiel?“

                „Du kannst eh nicht heiraten“, erwiderte schwebendes Rund. „Du musst als Pfarrer schließlich die Trauung vornehmen.“

                „Großartig.“ Woodstock verdrehte die Augen. „Können wir dann wenigstens das Sie dürfen die Braut jetzt küssen in Sie dürfen die Braut jetzt mit Paintballkugeln abschießen ändern?“

                „Und wer heiratet überhaupt?“, wollte Alf wissen. „Jaffa und John Shepp. vielleicht?“

                „Geht das denn überhaupt?“ John Shepp. sah verunsichert in die Runde. „Ich meine immerhin sind Jaffa und ich der gleiche dreifaltige Gott. Wäre das dann nicht so was wie … wie …“

                „Inzucht?“, schlug Woodstock vor.

                Jaffa, der sich gerade den Mund mit Nudelauflauf gefüllt hatte meinte dazu nur: „Impf Pfm Pfmrmf.“

                „Was?“, fragte Alf verständnislos nach.

                „Er ist verwirrt“, übersetzten Woodstock, John Shepp. und schwebendes Rund gleichzeitig.

                „Außerdem steht diese Paarung eh nicht zur Diskussion“, schob schwebendes Rund nach. „Alf, es ist wie du richtig erkannt hast deine Halluzination, also darfst du dir aussuchen mit wem du den Bund der Ehe eingehen willst.“

                „Wie gesagt, ich steh nicht zur Verfügung“, machte Woodstock noch mal schnell seinen Standpunkt klar. „Ist nichts gegen dich persönlich. Wenn wir Paintball spielen würden, könnten wir sofort ein Team bilden. Besser als mit einer Ente oder einem Verwirrten, der vor lauter Verwirrung seine eigenen Teamkameraden abschießt ist es alle mal.“

                „Ah danke“, erwiderte Alf und sah dann zwischen John Shepp. und Jaffa hin und her, bevor er sich schließlich zu schwebendes Rund umdrehte. „Ich glaube ich steige jetzt doch lieber aus dieser Halluzination aus.“

                Schwebendes Rund stieß einen lauten Seufzer der Erleichterung aus. „Gott sei dank! Also Rührei oder Pringlesdose?“

                „Hmmm.“ Alf kratzte sich am Fell und überlegte angestrengt. „Ich glaube“, meinte er schließlich, „ich nehme eine Priglesdose, gefüllt mit Rührei.“

                Schwebendes Rund zuckte zufrieden mit seinen imaginären Schultern und deutete durch leichtes hoch und runterschweben ein nicken an. „Ich denke in Anbetracht der Umstände wie lange diese Halluzination schon dauert können wir das mal gelten lassen!“



                Und mit einem Schlag erlangte Alf das Bewusstsein wieder.
                Er öffnete langsam die Augen, sah sich vorsichtig um – und sah Woodstock vor sich stehen!
                Also halluzinierte er immer noch.
                Stöhnend ließ er sich zurücksinken.

                „Er ist wach“, rief eine Stimme neben ihm.

                Alf drehte den Kopf und sah Kloie.

                Shnell, der an einem Terminal gestanden hatte, drehte sich zu Alf um und lächelte. „Willkommen unter den lebenden.“

                „Wo bin ich?“, fragte Alf und sah sich um.

                „Schwips-Aal“, erwiderte Shnell, „Brücke.“

                „Und er …?“ Alf deutete vorsichtig auf Woodstock.

                „Tschuldigung“, meinte Woodstock. „Als Schiffs-KI ist es mir möglich in das Unterbewusstsein der Crewmitglieder einzudringen und dort mitzumischen. Interessante Halluzinationen hast du …“

                „Dann warst du also in meiner Halluzination du und John Shepp. und Jaffa und …“

                Woodstock schüttelte den Kopf. „Nein ich war nur ich. Der Rest war wirklich Halluzination.“

                Alf setzte sich auf. Er fühlte sich gerade genauso verwirrt, wie ein gewisser Jaffa. Dann fiel ihm wieder ein, was er als letztes tun wollte, bevor ihn die Wackelpudding-Lebensmittelvergiftung ausgeknockt hatte. „Ich wollte euch ja darüber informieren, was es mit der Wormhole-GalaXy-Mission auf sich hat …“

                „Schon gut.“ Kloie winkte ab. „Woodstock hat während deiner Halluzination etwas in deinem Unterbewusstsein gekramt, die Antwort darauf gefunden und uns gerade mitgeteilt.“

                „Tschuldigung“, meinte Woodstock. „Aber wir wussten ja nicht, wann du wieder zu Bewusstsein kommst.“

                „Null Problemo“, erwiderte Alf. „Und jetzt?“

                „Das Wichtigste ist, dass das Ziel der Wormhole GalaXy-Mission vorerst unter uns vier bleibt“, meinte Shnell. „Alles bleibt in diesem Raum, den außer uns übrigens auch keiner kennt.“

                „Meinetwegen.“ Alf zuckte mit den Schultern. „Ah … warum?“

                Shnell schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Irgendein Produzent hat sich wohl gedacht, dass das mehr Spannung und später Konfliktpotential in die Handlung bringt, wenn es irgendwann doch rauskommt.“

                Alf nickte.
                Das klang plausibel.
                Er stand auf und trat zusammen mit Shnell, Kloie und Woodstock an das Sichtfenster der Brücke. Zusammen sahen sie hinaus zu den Sternen die in den unendlichen Weiten des Weltraums vor sich hinleuchteten.



                Fortsetzung folgt …
                Wormhole GalaXy
                Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                  #38
                  Folge 22: Das große Ganze – Teil 1



                  „… sofort auf in den Terminalraum! Wiederhole, kommen Sie sofort in den Terminalraum!“

                  Er schlug die Augen auf und war mit einem Mal hellwach. Irgendetwas war passiert! Er schnappte sich sein Funkgerät, welches auf dem Nachttisch lag und drückte die Sprechtaste: „Was ist los?“

                  „Das müssen Sie sich selbst ansehen Sir!“, erwiderte Äli. „Kommen Sie sofort auf die Brücke!“

                  Jung runzelte leicht die Stirn.
                  Was zum Teufel …?!
                  Er sprang auf und schlug ungeduldig auf die Türentriegelung. Kaum hatte sich diese aktiviert und die Tür sich geöffnet eilte er in Richtung Terminalraum, wo bereits Shnell, Äli, Eierkocher, DJ, Ä und House versammelt waren. „Was ist passiert?“

                  Äli deutete auf ein blinkendes Signal auf einem der Terminals. „Sehen Sie das? Das ist vor ungefähr zehn Minuten aufgetaucht.“

                  „Was ist das?“ Jung war aus den Anzeigen der Terminals noch nie sonderlich schlau geworden.

                  „Ein Schiff“, erwiderte Shnell.

                  „Ein Schiff?“, fragte Jung erstaunt nach. „Schon wieder? Wir sind doch erst vor drei Wochen über eins gestolpert.“ Dabei musste er schmerzlich an den Verlust Telaudis denken.

                  Shnell zuckte mit den Schultern. „Anscheinend fällt den Autoren nichts Besseres mehr ein. Es gibt allerdings auch Unterschiede zu vor drei Wochen. Es handelt sich nämlich um kein Modernerschiff. Auch um kein Schiff der KFA“, schob er nach, bevor Jung die Frage stellen konnte. „So wie es ausschaut ist es von einer uns unbekannten Alienrasse.“

                  „Scullys?“, wollte Ä wissen.

                  „Möglich“, erwiderte Shnell. „Immerhin wissen wir nicht wie ihre Schiffe ausschauen, falls sie überhaupt über welche verfügen. Aber ich glaube es ist egal von wem das Schiff stammt, denn es ist auf jeden Fall verlassen. So wie ich das sehe treibt es hier schon seit tausenden von Jahren beschädigt und ohne Besatzung vor sich hin und wartet darauf, dass es jemand findet.“

                  „Und dieser jemand sind ausgerechnet wir“, meinte House sarkastisch. „Wer ist noch der Meinung das dass ein verdammt großer Zufall ist?“ Er hob die Hand und sah sich um.

                  „Mit solchen Zufällen müssen wir rechnen“, winkte Shnell ab. „Immerhin geht es in dieser Serie um Show und nicht um Logik. Man könnte allerdings vielleicht auch sagen, dass es sich nicht um Zufall, sondern um Schicksal handelt.“

                  „Ich glaube nicht ans Schicksal“, meinte House gereizt.

                  „Dann sind Sie vielleicht in der falschen Serie“, giftete Shnell zurück. „Ich geh auf jeden Fall rüber, wer weiß was es da drüben an nützlichen Informationen gibt. Grier machen Sie den Destillier-Delphin bereit wir …“

                  „Ahm …“, unterbrach DJ Shnell und sah unglücklich drein.

                  Shnell drehte sich um. „Ahm …?“

                  „Was Lieutenant DJ sagen will“, schaltete sich Jung ein, „ist, dass ich Skott befohlen habe, den Destillier-Delphin auf Herz und Nieren zu überprüfen. Wir haben schon den Alkohol-Affen verloren, dass soll nicht noch mal vorkommen. Der Delphin ist also gerade etwas … ah … auseinandergebaut.“

                  „Gut dann nehmen wir halt …“

                  „Genau wie die Bergziege und das Chamäleon.“

                  Shnell sah Jung entsetzt an. „Sie lassen alle drei Gleiter gleichzeitig durchchecken?“

                  Jung zog leicht die Augenbrauen zusammen und nickte. „Ja. Falls etwas Unvorhergesehenes passiert und wir sie brauchen müssen sie einsatzbereit …“

                  „Sie meinen mit unvorhergesehenes so etwas wie das da?“ Shnell deutete auf den blinkenden Punkt auf dem Terminal.

                  „Ja gut, ich gebe zu dass das jetzt vielleicht ein blödes Timing ist“, erwiderte Jung und kratzte sich am Kopf.

                  Shnell atmete dreimal tief durch. „Toll. Und wie komm ich jetzt auch das andere Schiff?“

                  „Ich geh mal davon aus, dass sie mit der Schwips-Aal immer noch nirgends andocken können?“, vermutete Jung.

                  Shnell warf Jung einen vielsagenden Blick zu. Dann erhellte sich sein Gesicht. „Die Anzüge! Ich habe in einer Abstellkammer zwei Raumanzüge gefunden! Wenn ich die Schwips-Aal nahe genug an das andere Schiff steuere, kann ich rüber springen!“

                  „Zwei Anzüge?“, fragte Jung und überlegte kurz. „Ich begleite Sie Shnell.“

                  „Das wird nicht nötig sein“, winkte Shnell schnell ab, „ich …“

                  „Keine Widerrede Shnell, ich bestehe darauf! Vielleicht gibt es auf diesem Schiff endlich frisches Klopapier, welches noch nicht wie Origami-Kraniche ausschaut. Und vier Hände können mehr tragen als zwei.“

                  ***

                  Eine halbe Stunde später kletterten zwei Gestalten in Raumanzügen über eine Ausstiegsluke der Schwips-Aal auf deren Außenhülle und näherten sich der Stelle, welchem dem anderen Schiff am nächsten war. Shnell hatte die Tipsy-Eel im Vorfeld bis auf wenige hundert Meter an das Schiff herannavigiert.

                  Shnell zeigte auf eine Stelle des zweiten Schiffes und aktivierte das Kommunikationssystem seines Raumanzuges. „Sehen Sie diesen Riss, der sich einige Hundert Meter durch die Schiffshülle zieht?“

                  „Klar und deutlich.“

                  „Ich würde sagen, dass wäre der perfekte Einstiegsort.“

                  „In Ordnung. Auf drei. Eins … zwei … drei!“

                  Bei drei stießen sich Jung und Shnell von der Hülle der Schwips-Aal ab und schwebten im Vakuum des Weltraums langsam auf den Riss des anderen Schiffes zu.
                  Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie ihn schließlich erreicht und ließen sich durch den Riss hindurch ins Innere des Schiffes gleiten.
                  Nachdem es keine Schwerkraft gab, trieben sie auch innerhalb des Schiffes einfach weiter, bis sie schließlich an eine Wand stießen.
                  Shnell hangelte sich an dieser sofort nach unten, Jung folgte ihm etwas unbeholfen. Schließlich erreichten die Beiden einen Raum, in welchem sich ein Gerät befand, dass mit einiger Phantasie, jedenfalls was Jung betraf, als Terminal durchgehen konnte. Shnell ließ sich bereits neben diesem zu Boden gleiten.

                  Jung folgte ihm einige Sekunden später und warf einen Blick zu dem Wissenschaftler, der sich sofort über die außerirdische Steuereinheit hermachte.
                  Der Colonel sah sich in dem Raum, in welchem sie sich befanden, um. Soweit er es sagen konnte, waren sie hier in einer ziemlich feindlichen Umgebung. Kein Sauerstoff, keine Schwerkraft. Die einzige Lichtquelle die sie hatten, waren die Lampen an ihren Raumanzügen.
                  Einen Moment lang verfluchte Jung die Fans von Wormhole X-Lantis. Diese hatten sich so oft darüber beschwert und sich darüber lustig gemacht, dass Doktor Ingram jedes außerirdische Gerät in Sekundenschnelle knacken konnte, so dass sich die Produzenten dazu entschlossen hatten, dass in Wormhole GalaXy anders zu handhaben. Also würden sie wohl …

                  In dem Moment rauschte ein Stahltor an der Türöffnung des Raumes in dem sie sich befanden nach unten, rastete ein, das Licht ging an und Jung spürte, dass ihn nicht mehr nur seine Magnetschuhe, sondern auch künstliche Schwerkraft am Boden festhielt. Einige Sekunden später hörte er ein Zischen, als sich der Raum in atemberaubender Geschwindigkeit mit Luft füllte.
                  Er drehte sich zu Shnell um, welcher sich gerade den Helm abstreifte und zufrieden meinte: „So das hätten wir schon mal …“

                  Auf einmal ging ein ziemlicher Ruck durch das Schiff und es machte einen Hops nach vorne.

                  Jung, der gerade noch das Gleichgewicht halten konnte, sah zu Shnell hinüber. „Shnell?“

                  „Oh!“ Shnell, welcher an der Konsole stand, drehte sich langsam um. „So wie es ausschaut, hat das aktivieren des Stroms auch die Antriebsdüsen aktiviert.“

                  „Dann schalten Sie sie wieder ab!“

                  „Sie sind schon wieder aus. Anscheinend war nur noch ein kleiner Rest Energie in den Kondensatoren. Jetzt sind sie so tot wie diese Ente in Spoon nachdem sie erschossen wurde.“

                  „Spoon? Ente?“

                  „Egal“, winkte Shnell schnell ab. „Was ich damit sagen wollte ist folgendes: Der Antrieb ist jetzt inaktiv und kann nicht mehr aktiviert werden.“

                  „Gut.“

                  „Nein, eben nicht!“ Shnell sah Jung verzweifelt an. „Der kurze Schub den die Düsen erhalten haben, hat ausgereicht, dass das Schiff sich von der Schwips-Aal entfernt. Wir treiben immer weiter ab.“

                  „Heißt das …“

                  „Ja.“ Shnell nickte. „Wir sind für eine Rückkehr bereits zu weit entfernt.“

                  Jung kratzte sich verzweifelt am Kopf, bevor sich sein Gesicht aufhellte. „Was ist mit Äli und Eierkocher? Können die nicht mit der Schwips-Aal hinter uns herfliegen und die Schiffe wieder auf einen Parallelflug bringen?“

                  Shnell schüttelte den Kopf. „Nein, dass ist zu schwierig. Das habe selbst ich nur mit Müh und Not geschafft … aber vielleicht …“

                  „Ja?“

                  Shnell überlegte. Von der Brücke aus wäre so ein Manöver ein Kinderspiel. Dazu musste er aber Alf, Kloie oder Woodstock anfunken. Und das konnte er nur, wenn Jung nicht in diesem Raum war. Schließlich wollte er die Brücke noch etwas länger geheim halten. Er drehte sich zu Jung um. „Ich glaube es gibt eine Möglichkeit aber es könnte auch sein, dass es nicht klappt. Wir müssen uns auf das Schlimmste vorbereiten. Am besten wäre es, wenn Sie schon mal das Schiff etwas auskundschaften, für den Fall das wir länger hier festsitzen.“

                  Jung nickte. „Guter Gedanke. Und falls wir es zurückschaffen, habe ich vielleicht Klopapier gefunden das wir mitnehmen können.“ Er verließ den Raum durch eine Tür und trat auf den angrenzenden Gang hinaus.

                  Shnell sah ihm nach. Das war einfacher gewesen als gedacht.
                  Er zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder der Konsole zu. Mit ein paar Handgriffen hatte er eine Direktverbindung zur Brücke der Schwips-Aal hergestellt. „Woodstock, hörst du mich?“
                  Er wartete ungefähr dreißig Sekunden, aber es kam keine Antwort zurück. Er versuchte es noch einmal. „Woodstock? Kloie? Alf? Kann mich jemand empfangen?“
                  Doch auch dieses Mal bekam er keine Antwort. Shnell runzelte verwirrt die Stirn. Was zur Hölle taten die Drei gerade?

                  ***

                  „Und dann kommt hier eine 9 hin?“, fragte Woodstock.

                  „Genau“, nickte Kloie. Sie hatte ganz vergessen, wie viel Spaß es machte, anderen zu erklären wie Sudoku funktionierte. Und Alf und Woodstock waren nach den ersten Lektionen sofort Feuer und Flamme für das Spiel gewesen.

                  „Hier kommt eine 4 hin!“, rief Alf und zeigte begeistert auf eines der leeren Kästchen.

                  Niemand bemerkte das blinkende Licht, das anzeigte, dass jemand von außerhalb versuchte mit der Schwips-Aal Kontakt aufzunehmen.

                  ***

                  „Sie sprechen mit dem automatischen Anrufbeantworter der Schwips-Aal-Brücke. Leider sind gerade alle Besatzungsmitglieder mit ultrawichtigen Aufgaben beschäftigt. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, drücken Sie die eins. Um in die Warteschleife zu gelangen die zwei. Wenn Sie Ihr Guthaben aufladen wollen …“

                  Shnell beendete die Verbindung und rieb sich am Kinn. Was jetzt? Er musste die Schwips-Aal irgendwie wieder in Sprungnähe zu ihrem antriebslosen Schiff bekommen und das ging nur von der Brücke aus. Wenn er dort jedoch niemanden erreichte, hieß dass, das er jemand anderen von der Crew in sein Geheimnis einweihen musste. Shnell verzog das Gesicht. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber wie er es auch drehte und wendete, es führte kein Weg daran vorbei. Nur wen sollte er einweihen?
                  Er überlegte und öffnete schließlich seufzend einen Kanal zur Krankenstation der Schwips-Aal. „House sind Sie da?“

                  „Jaaaa…“, kam eine lang gezogene, gelangweilte Antwort.

                  „House, hören Sie mir zu, Sie müssen etwas für mich erledigen.“

                  „Bin beschäftig. Ich werfe gerade Münzen für eine statistische Studie, um zu entscheiden ob Gurken Rudeltiere sind.“

                  „House, es ist wichtig!“

                  „Wieso dann ausgerechnet ich?“

                  „Weil es jemand sein sollte, der in einem fremden Köper steckt.“

                  „Wieso?“

                  „Keine Ahnung. Fragen Sie den Autor des Drehbuchs. Ich glaub nicht das da ein tieferer Sinn dahinter steckt …“

                  „Sagen wir ich helfe Ihnen, weil mir vielleicht gerade ein bisschen langweilig ist … was würde dabei für mich herausspringen Shnell?“

                  Shnell lächelte. Jetzt würde er seinen Trumpf ausspielen. „Ein Geheimnis, von dem der Großteil der Besatzung keine Ahnung hat, was auch noch einige Zeit so bleiben wird.“

                  „Was für ein Geheimnis?“ Aus House Stimme waren sowohl Skepsis wie auch Neugierde herauszuhören.

                  „Sagen wir einfach es fängt mit B an und hört mit rücke auf.“

                  Lange Zeit war es still am anderen Ende der Leitung. Dann meldete sich House wieder. „Also gut. Schießen Sie los.“

                  ***

                  Äli gähnte, während er gelangweilt auf das Terminal schaute. Er war nun schon seit geraumer Zeit alleine. Skott wartete weiterhin die Gleiter, Eierkocher leistete Grier Gesellschaft, welcher die Melmacen im Auge behielt, DJ, House und Ä langweilten sich wohl auf der Krankenstation, Kloie hatte er nun schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Allerdings machte er sich um sie keine so großen Sorgen. Immerhin war Wrei schon viel länger verschwunden und um sie machte er sich schließlich auch keine Sorgen. Und Shnell und Jung waren immer noch auf dem anderen Schiff.
                  Vor einiger Zeit war es Shnell anscheinend gelungen den Antrieb kurz zu starten. Seitdem entfernte sich das andere Schiff immer weiter von der Schwips-Aal. Nunja, Shnell würde schon wissen, was er tat. Immerhin machte er meistens Sachen, bei denen niemand wirklich durchblickte.

                  Äli wollte gerade ein Spiel Solitaire beginnen, als er unvermittelt Schüsse knallen hörte.

                  Er wirbelte zur Tür herum, aber da ging ihm auf, dass die Schüsse nicht laut genug gewesen waren, um aus seiner unmittelbaren Umgebung abgefeuert worden zu sein.
                  Er aktivierte sein Funkgerät. „House?“

                  „Äli? Hier ist DJ. House ist nicht hier. Was gibt es?“

                  „Ich glaube … irgendwo auf dem Schiff … wird … geschossen“, stotterte Äli, „ich dachte das vielleicht … ein Arzt …“

                  „Ä und ich haben die Schüsse auch gehört. Wir sind schon auf dem Weg.“

                  Plötzlich fiel Äli etwas ein, was DJ gesagt hatte. „Wo ist House? Ich dachte er wäre auch auf der Krankenstation …“

                  „Shnell hat ihn angefunkt und wollte irgendetwas von ihm. Deshalb ist er irgendwohin gegangen. Keine Ahnung um was es genau ging.“

                  Äli runzelte die Stirn. Was konnte Shnell von House gewollt haben? Er war ganz nervös. Wenn auch nicht wegen House, sondern wegen den Schüssen. Wer hatte geschossen? Und auf wen? Er musste sich irgendwie ablenken und das Houseproblem schien ihm dafür am geeignetsten. Gut das er alle Funksprüche, die zur Schwips-Aal kamen und diese verließen durch ein Programm aufzeichnen ließ …

                  ***

                  „Hier irgendwo müsste es gewesen sein“, meinte DJ, als sie mit Ä die Stelle erreichten, wo ihrem Gehör nach die Schießerei stattgefunden haben musste.

                  Ä sah sich um und entdeckte etwas Flüssiges auf dem Boden, was sie aber aufgrund der Düsternis an Bord nicht sofort identifizieren konnte. Sie kniete sich hin, steckte ihren Finger hinein und führte diesen vor ihr Gesicht. „Blut.“

                  DJ sah, dass die Blutspur um die nächste Ecke des Ganges führte. Vorsichtig hob sie ihre Waffe und folgte ihr.

                  Ä war gerade wieder auf die Beine gekommen, als sie ein: „Oh mein Gott!“ von DJ hörte. Schnell beeilte sie sich und folgte ihr.
                  Ihr bot sich ein erschreckender Anblick. Überall an den Wänden waren Einschusslöcher.
                  Das Schockierenste jedoch waren Grier und Eierkocher, welche angeschossen und reglos auf dem Boden lagen. DJ kniete bereits über den Beiden und tastete sie ab.

                  ***

                  Äli blieb vor der Tür stehen, zu welcher Shnells Instruktionen nach, zuvor vermutlich schon House gekommen war. Sie war verschlossen. Äli hob die Hand und aktivierte den Türöffner. Mit einem lauten zischen öffnete sich die Tür und gab einen erstaunlichen Anblick frei.

                  Es war ein riesiger Raum.
                  Ein gigantisches Sichtfester lief in einem Halbbogen über den Großteil einer Wand und lieferte einen uneingeschränkten Ausblick in den Weltraum. Über den ganzen Raum verteilt standen Terminals und andere Geräte.
                  In einer der Ecken sah er Kloie, welche etwas bläulich aussah, einen anscheinend nicht mehr komatösen Alf und – Woodstock, das verwirrte Pfarrerhologramm, welchem er auf dem Kalkplaneten zu Beginn ihrer Reise begegnet war – sitzen und eine Runde Sudoku spielen. Es war ein fast schon surrealer Anblick. Als Kloie auf ihn aufmerksam wurde, lächelte sie ihn an und winkte ihm zu.
                  Äli hob kurz die Hand in ihre Richtung, dann fiel ihm der Stuhl in der Mitte des Raumes auf, welcher auf einen etwas erhöhten Podest vor einem weiteren Terminal stand. In diesem saß House, der just in diesem Moment seinen Blick hob, Äli entdeckte und stutzte. „Oh – ah … schön das Sie kommen konnten … der Tee müsste gleich fertig sein …“

                  Äli schüttelte verständnislos den Kopf. Dann aktivierte er sein Funkgerät. „Colonel Jung, können Sie mich hören?“

                  ***

                  „Wie lange?“

                  Shnell wirbelte herum. Er hatte gar nicht gehört, wie Jung wieder den Raum betreten hatte. „Wie lange was?“

                  „Wie lange wissen Sie schon wo die Brücke der Schwips-Aal ist?“

                  Shnell sah Jung geschockt an. „Was…? Wie…?“

                  „Äli.“

                  Shnell seufzte frustriert. Also war es jetzt doch herausgekommen. Es hatte jetzt keinen Sinn mehr weiter zu lügen. „Kurz nachdem wir die neue Galaxie erreicht hatten, bin ich auf der Suche nach dem Fernsehzimmer quasi über sie gestolpert. War mehr ein Versehen.“

                  „Wieso haben Sie nichts gesagt? Kein Sterbenswörtchen?“ Jung schüttelte verständnislos den Kopf.

                  Shnell sah den Colonel genau an. Er sah verwirrt aus, aber nicht wütend. „Sind Sie jetzt nicht sauer?“

                  „Wieso sollte ich sauer sein?“

                  Shnell seufzte wieder frustriert. „Das habe ich Ihnen doch schon erklärt …“

                  „Die Sache mit dem gegenseitigen misstrauen, Intrigen spinnen, gegenseitig demontieren, vor dem Rest der Besatzung in Verruf zu bringen …?“

                  „Genau.“ Shnell nickte begeistert. „Wenn Sie jetzt sauer sind und mir eins auf die Nase hauen wollen …“

                  „Nein!“ Jung verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.

                  „Colonel! Denken Sie an die Zuschauer! Die Autoren und Produzenten denken sich doch was dabei! Ich habe Ihnen dieses große Geheimnis jetzt wochenlang vorenthalten! Sie müssen jetzt sauer sein, dann müssen wir uns prügeln bis einer von uns fast stirbt und dann können wir uns wieder vertragen und die besten Kumpels werden. Das nennt man realistische Handlung.“

                  Jung verdrehte die Augen, ging aber nicht näher auf Shnells Weisheiten ein. „Äli sagt außerdem, dass wir seit dem Kalkplaneten eine KI an Bord haben, Kloie weiterhin in was-auch-immer mutiert und Alf nicht mehr im Koma liegt.“

                  Shnell nickte. „Können wir uns jetzt prügeln?“

                  „Gott Nein! Wir sitzen doch alle im gleichen Boot!“

                  „Sie sind ein hoffnungsloser Fall Jung“, meinte Shnell etwas eingeschnappt. „Wissen Sie was wir bräuchten? Eine Destille um selber Alkohol herzustellen und Sie damit abzufüllen. Vielleicht würden Sie dann einsehen …“

                  Jung ließ sich an einer der Wände nach unten gleiten bis er auf dem Boden saß und schaute gelangweilt zu Shnell auf. „Was haben Sie uns sonst noch vorenthalten?“

                  Shnell schüttelte leicht genervt den Kopf. Es war wirklich hoffnungslos. Er konnte die Katze auch gleich aus dem Sack lassen. Dem Colonel weiterhin zu provozieren indem er ihm wichtige Informationen vorenthielt brachte rein gar nichts. Er sah zu Jung hinunter. „Ich weiß was hinter der Wormhole-GalaXy-Mission steckt.“

                  ***

                  DJ sah mit glasigen Augen geschockt zu Ä auf und schüttelte den Kopf. „Er ist tot. Ich kann nichts mehr für ihn tun.“
                  Sie schniefte.
                  Das war nach schwebendes Rund das zweite Teammitglied, welches sie auf ihrer langen Odyssee verloren hatten. Aber dieser Verlust schmerzte mehr, schließlich hatte sie schwebendes Rund damals erst ein paar Stunden gekannt. Dieser Tote jedoch war inzwischen ein guter Freund geworden.

                  „Was ist mit ihm?“, riss Ä DJ aus ihren Gedanken und zeigte auf das zweite angeschossene Teammitglied.

                  DJ stand entschlossen auf. „Er lebt noch. Bringen wir ihn auf die Krankenstation.“



                  Fortsetzung folgt …
                  Wormhole GalaXy
                  Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                  Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von Redlum49 Beitrag anzeigen
                    Danke für die kurze Meldung, dann weiß ich wenigstens dass ich nicht umsonst poste
                    Keine Sorge, glaube ich nicht. Die Aufrufzahlen sprechen für sich.
                    ZUKUNFT -
                    das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                    Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                    Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von avatax Beitrag anzeigen
                      Keine Sorge, glaube ich nicht. Die Aufrufzahlen sprechen für sich.
                      Na dann


                      Und weiter geht's ...




                      Folge 23: Das große Ganze – Teil 2


                      Jung stand neugierig auf und sah Shnell erstaunt an. „Sie wissen was es mit der Wormhole-GalaXy-Mission auf sich hat?“

                      Shnell nickte. „Als Alf im Koma lag hat Woodstock – unsere neue KI – sich in sein Unterbewusstsein eingeklinkt und herausgefunden, warum die Moderner die Schwips-Aal auf die Reise schickten.“

                      „Lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen“, meinte Jung, als Shnell aufgehört hatte zu reden und ins Leere starrte.

                      „Also gut.“ Shnell seufzte, dann nickte er entschlossen und ließ die Katze aus dem Sack. „Also es geht um folgendes …“

                      ***

                      Dunkel.
                      Stille.
                      Kopfschmerzen.
                      Langsam kam er wieder zu Bewusstsein.
                      Was war passiert? Er hatte keine Ahnung.
                      Vorsichtig schlug er die Augen auf. „Was?“

                      „Ganz ruhig.“ Er sah wie DJ zu ihm kam und ihn wieder nach unten drückte, als er versuchte das Bett zu verlassen. „Es gab einen Schusswechsel. Ich habe die Einschusslöcher bestmöglichst versorgt, auch wenn ich dafür gar nicht ausgebildet bin. Aber Bettruhe ist jetzt …“

                      „Was ist mit …“

                      DJ schüttelte traurig den Kopf und schniefte dabei. „Ich konnte nichts mehr für ihn tun. Er ist tot.“

                      Er starrte entsetzt an die Decke. Nein. Das durfte einfach nicht wahr sein. „Was ist passiert?“, fragte er noch einmal.

                      „Es war Flocke. Er hat alle Melmacen umgebracht, weil er anscheinend nicht wollte, dass diese irgendetwas ausplaudern. Sie beide wollten ihn stoppen, wurden dann aber auch von ihm …“ DJ schloss die Augen um die Tränen zu unterdrücken. Sie konnte nicht weiterreden.

                      „Wo ist Flocke jetzt?“

                      „Geflohen. Auf einen Wüstenplaneten. Äli verfolgt ihn gerade …“

                      Er schloss wieder die Augen und lies sich zurücksinken.
                      Was für ein beschissener Tag.

                      ***

                      „Also es geht um folgendes“, Shnell sah Jung an, froh endlich jemanden einweihen zu können, „Sie wissen das es im Universum Hintergrundstrahlung gibt?“

                      „Ja Shnell“, stöhnte Jung. „So weit müssen Sie auch wieder nicht ausholen.“

                      „Gut. Also, die Moderner haben auf jeden Fall etwas in der Hintergrundstrahlung gefunden.“

                      Jung runzelte die Stirn. „Und was?“

                      „Ein Muster. Es scheint als ob die Hintergrundstrahlung eine Nachricht enthält. Eine Botschaft.“

                      „Eine Botschaft von wem?“

                      Shnell schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Von irgendeiner Intelligenz, die anscheinend schon zu Zeiten des Urknalls existiert hat. Am Anbeginn der Zeit.“

                      Jung starrte Shnell mit offenem Mund an. „Eine Botschaft von einer Intelligenz die seit Anbeginn der Zeit existiert? Seit dem Urknall? Ist das denn überhaupt möglich?“

                      Shnell konnte nur mit den Schultern zucken.

                      „Also gut. Um was geht es also in dieser Botschaft?“

                      Shnell schüttelte wieder den Kopf. „Keine Ahnung.“

                      „Aber …“

                      „Das Universum dehnt sich aus. Die Botschaft ist schon lange in Fragmente zerfallen, die sich über das gesamte Universum erstrecken. Die Moderner konnten aus der Hintergrundstrahlung nur extrapolieren, dass diese einem Muster folgt und nicht natürlichen Ursprungs sein kann. Die Vermutung einer Botschaft lag auf der Hand. Kurz entschlossen bauten die Moderner die Schwips-Aal, die im gesamten Universum herumfliegen, die Fragmente der Botschaft einsammeln und schließlich wieder zusammensetzten sollte. Eine Aufgabe der das Schiff jetzt schon seit Millionen und Abermillionen von Jahren nachgeht.“

                      Jung starrte Shnell an. Das eben gehörte war so unglaublich, dass er nicht wusste was er sagen sollte. „Wie lange wird die Mission noch dauern?“, fragte er schließlich.

                      „Sie nähert sich bereits ihrem Ende.“

                      „Um was geht es in der Botschaft denn ungefähr? Wenn die Schwips-Aal fast am Ende ist, dann …“

                      Shnell unterbrach Jungs Überlegungen mit einem erneuten Kopfschütteln. „Um was es genau geht, können wir erst sagen, wenn die Schwips-Aal alle Fragmente gesammelt und zusammengesetzt hat. Es könnte alles sein. Beethovens 23. Symphonie, ein Kuchenrezept, die Bauanleitung für eine Maschine die alle Wünsche erfüllt, die Bibel, Urlaubsgrüße aus einem anderen Universum … wir wissen es nicht. Noch nicht. Alles was ich nach Durchsicht der bisher gesammelten Aufzeichnungen mit Sicherheit sagen kann, ist, dass es sich tatsächlich um eine Botschaft handelt.“

                      Jung ließ sich wieder zurücksinken.
                      Sein Kopf dröhnte.
                      Bisher hatte die Schwips-Aal-Crew nur ein einziges Ziel gehabt: Nach Hause zu kommen.
                      Und jetzt das!
                      Das musste er jetzt erst einmal sacken lassen.

                      „Shnell hören Sie mich?“

                      Jung sah auf. „Was war das?“

                      „House“, antwortete Shnell, ging zu der Konsole und aktivierte den Funk. „Was gibt’s House?“

                      „Ich hab die Schwips-Aal wieder auf einen Parallelkurs neben eurem Vehikel gebracht. Ihr könnt zurückkommen.“

                      „Gut“, meinte Jung. „Dann beende ich noch kurz meinen Rundgang und schau ob ich nicht doch noch Klopapier finde. Bis jetzt bin ich nicht fündig geworden. Können Sie sich das vorstellen Shnell? Das ist jetzt schon das zweite Alienschiff und nirgends Spuren von Klopapier! Was sind das nur für Rassen?“

                      „Das können Sie sich sparen“, entgegnete Shnell. „Sehen Sie sich doch hier mal um. Nur Schrott. Wir werden hier nichts Wichtiges mehr finden. Und die Mission ist im Moment wichtiger als Klopapier.“

                      „Aber Sie wollten doch unbedingt auf das Schiff, obwohl Sie schon vorher wussten um was es bei der Mission ging.“ Jung starrte Shnell verständnislos an. „Und bis jetzt haben Sie nur einen Raum von was weiß ich wie vielen gesehen und wollen wieder zurück? Das ergibt doch keinen Sinn!“

                      Shnell lächelte gequält. „Versuchen Sie nicht die Logik der Drehbücher zu verstehen Jung. Wenn ich das richtig verstehe, ging es im Grunde nur darum, irgendeinen verrückten Plot zusammenzuschustern, damit Sie endlich von der Existenz der Brücke erfahren. Wir werden hier nichts Wichtiges mehr finden.“

                      „He ihr zwei Turtletäubchen, seid ihr dann endlich fertig? Wir haben hier drüben auch einige Probleme …“

                      Shnell und Jung tauschten Blicke, dann stürzte Jung zur Konsole um selbst mit House zu sprechen. „Was ist passiert?“

                      „Flocke ist Amok gelaufen. Hat alle seine Mitmelmacen umgebracht. Grier und Eierkocher wollten ihn aufhalten, wurden aber auch getroffen. Flocke ist durchs Gate auf einen Planeten entkommen. Und …“

                      „Und?“

                      „Eierkocher ist tot. Und Äli verfolgt Flocke gerade um sich dafür an ihm zu rächen.“

                      ***

                      Heiß, Sand, Sonne.
                      Äli blickte sich zum wiederholten Male in der Wüste, die dieser Planet bot, um. Von Flocke weit und breit keine Spur.
                      Wieso hatte er seine eigenen Leute umgebracht? Was fürchtete er, was die Schwips-Aal-Crew nicht erfahren sollte? Warum hatte er auch auf Grier und Eierkocher das Feuer eröffnen müssen?
                      Eierkocher.
                      Äli blinzelte eine Träne weg.
                      Auf einem Wüstenplaneten hatten sie sich kennen gelernt. Irgendwie war es bezeichnend, dass es nun auch auf einem Wüstenplaneten enden würde.

                      Plötzlich sah er etwas. Es war nicht viel, aber es war da. Es hing an einem dürren Ast. Äli trat näher heran, besah es sich und rieb es zwischen den Fingern. Ein Büschel Fellhaare.
                      Melmacenfell.
                      Gut.
                      Mit einem Grinsen entsicherte Äli zum wiederholtem Male die Waffe, die er sich aus der Waffenkammer der Schwips-Aal „geborgt“ hatte. Flocke konnte nicht mehr weit sein. Bald würde seine Rache kommen.

                      Er stieg auf einen kleinen Hügel, von welchem er die nähere Umgebung besser überblicken konnte – und tatsächlich sah er in der weiten Prärie die sich vor ihm erstreckte ein hellbraunes Fellbündel, welches sich durch den Sand bewegte. Bingo!

                      Äli legte sich auf den Boden der Erhebung, legte an und nahm Flocke ins Visier. Gerade als er den Abzug durchdrücken wollte, hörte er ein Geräusch. Ein leises Grollen näherte sich von links.
                      Flocke hörte es anscheinend ebenfalls, denn er drehte sich in die Richtung der lauter werdenden Lärmquelle. Durch das Zielfernrohr sah Äli wie der Melmace vor Angst ganz starr wurde und sich seine Augen weiteten.
                      Und dann sah auch er, was da, eine riesige Staubwolke hinter sich herziehend, genau auf Flocke zustürmte.

                      ***

                      „Es ist Älis ID-Code“, rief Shnell.

                      Er und Jung waren gerade auf die Schwips-Aal zurückgekehrt, als sich das Stargate in Bewegung gesetzt hatte.

                      Ä, Skott, House und DJ standen ebenfalls im Torraum und erwarteten die Rückkehr ihres Teamkameraden. Dank Alf wussten sie inzwischen, warum Flocke die anderen Melmacen getötet hatte. Anscheinend bestand der Plan die Erde auf irgendeine Weise anzugreifen. Durch den Deal Freiheit gegen Informationen, welche die Schwips-Aal-Crew den Melmacen vorgeschlagen hatte, hatte Flocke befürchtet, dass Details dieses Plans zur Sprache kommen würden. Leider konnte Alf diese Details auch nicht liefern, da er zu einem anderen Clan der Melmacen gehörte und nicht an der Planung beteiligt gewesen war.

                      „Und?“, wollte DJ wissen, als Äli schließlich aus dem Ereignishorizont trat. „Ist er tot?“

                      Äli nickte langsam.

                      „Konntest du vorher noch irgendetwas von ihm in Erfahrung bringen?“, wollte Ä wissen.

                      Äli schüttelte den Kopf. „Ich hab nur von weitem gesehen wie er gestorben ist. Ich hatte ihn gerade gefunden, da ist ein wildes Rudel einheimischer Tiere, dem Aussehen nach eine Mischung aus Dinosaurier und Gurken, auf ihn zugestürmt und hat ihn niedergetrampelt.“

                      Jung verzog schmerzlich das Gesicht. Sie hatten gerade erst von dem geplanten Terroranschlag auf die Erde erfahren und schon waren ihnen alle Möglichkeiten genommen worden mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Die Erde würde alleine mit dieser Bedrohung fertig werden müssen.

                      Skott schien etwas anderes zu beschäftigen, als er Jung anstarrte. „Finden Sie das nicht auch seltsam?“

                      „Was?“

                      „Das dieses Rudel Dinosaurier teilweise wie Gurken ausgesehen hat. Gurken sind keine Rudeltiere.“

                      Ä schüttelte den Kopf, ging zu Jung, nahm ihrem Vorgesetztem den Helm des Raumanzuges ab, den dieser gerade erst abgestreift hatte und reichte ihn an Äli weiter.

                      Dieser starrte verständnislos auf den Helm. „Was soll ich damit?“

                      „Einen Ausflug machen“, erwiderte Ä und lächelte Äli aufmunternd zu. „Abschied nehmen.“

                      ***

                      „Was genau tun wir hier?“, fragte Äli.

                      Er stand auf der Außenhülle der Schwips-Aal, genau oberhalb der Brücke und hielt die leblose, zerschossene Hülle Eierkochers in der Hand. Neben ihm stand das Woodstock-Hologramm und starte in die Sterne über ihnen.

                      „Uns von einem guten Freund verabschieden“, erwiderte Woodstock.

                      „Aber wieso genau hier?“

                      „Eierkocher wollte immer im Weltraum begraben werden. Und nachdem ich momentan an die Brücke gebunden bin, ist das der einzige Ort der infrage kommt“, erklärte Woodstock. „Du weißte es wahrscheinlich nicht, aber ich hab mit dem kleinen Scheißkerl ziemlich viel erlebt, deshalb weiß ich so einiges über ihn. Schade das wir uns nach unserem Aufenthalt auf dem Kalkplaneten nie mehr über den Weg gelaufen sind.“

                      Äli blickte neben Woodstock in die weiten des Universums und gerade als er jedes Gefühl für Zeit und Raum verlor, meinte er leise Eierkochers Gesang zu hören, der aus weiter Ferne zu ihm getragen wurde.


                      Iiimmer wenn ich dich besuuuch, füüühl ich mich grenzenlooos.
                      Aaalleees andere ist vooon hieraaauuus so weit weeeg.
                      Ich mag diiieee Ruhe hier, zwiiischeeen aaall den Bäääumen,
                      aaals ooob eees den Frieden aaauuuf Erdeeen wirklich giiibt.
                      Es ist ein schöööner Weg, der unauffääällig zu dir füüührt.
                      Ja, iiich hab iiihn gern, weil er sooo heeell und freundlich wiiirkt.
                      Ich haaabeee Bluuumen mit, weeeiiiß nicht, ob du siiieee magst.
                      Daaamaaals hättest du diiich wahrscheinlich sehr geeefreeeuuut.
                      Wenn sie diiir niiicht gefalln, stööör dich nicht weiter draaan.
                      Sie weeerden ganz bestiiimmt bald wieder weggeräääuuumt.
                      Wiiieee es mir geeeht, die Frage stellst duuu jedesmal.
                      Ich bin oook, will nicht, daaass du dir Sooorgen machst.


                      „Ich habe noch eine Nachricht“, riss Woodstock Äli aus seinen Gedanken.“

                      „Eine Nachricht?“

                      „Ja. Von Eierkocher, für den Fall, dass er irgendwann sterben sollte.“ Woodstock erschuf ein zweites Hologramm, welches einige Meter von ihnen entfernt im Weltraum schwebte und Eierkocher in einer Wüstenlandschaft zeigte.

                      „He, Woody“, plapperte Eierkocher los, „wenn du das hier siehst, bin ich entweder tot, mal wieder in einen Zeitriss geraten oder du hattest Recht und der Waschbeckenberg war instabil und ich wurde unter einer Lawine Waschbecken begraben.“

                      Äli musste trotz seiner Trauer leicht grinsen, als er sich an die erste Begegnung mit Eierkocher erinnerte.

                      „Da vermutlich letzteres eingetreten ist, dann Sorry dass du jetzt alleine durch die Wüsten streifen musst. Was das Plumpsklo angeht …“

                      Woodstock schaltete das Hologramm aus. „Da kommt jetzt nur noch sentimentales Geschwätz“, meinte er mit belegter Stimme, während auch er eine Träne wegblinzelte.


                      Uuund so red ich miiit diiir wie immer,
                      so als ooob es wiiieee früheeer wär,
                      sooo als hätten wir jedeee Meeenge Zeeeiiit.
                      Ich spüüür dich ganz naaah hier beeeiii mir,
                      kaaann deine Stimmeee im Wind hööörn.
                      Und wenn eees reeegneeet, weiß ich, dass duuu maaanchmaaal weinst.
                      Biiis die Sonne scheeeint.
                      Bis siiieee wieder scheiiint.


                      „Also Weltraumbeerdigung?“

                      Woodstock nickte. „Weltraumbeerdigung.“


                      Ich soll dich grüßeeen, von deeen andern,
                      sie denken aaalleee noch ganz oooft an diiich.
                      Und dein Gaaarten, es geht iiihm wirkliiich guuut,
                      ooobwooohl man merkt, daaass du ihm doooch sehr feeehlst.
                      Und eees kommt immer noch Pooost, gaaanz feeett adressiiieeert an dich,
                      obwohl doooch jeder weiß, dass duuu weeeggeeezooogeeen bist.


                      Äli ließ Eierkochers zerschossene Hülle los und gab ihr einen leichten Schubs, so dass sie sich von der Schwips-Aal entfernte.

                      Lange standen Äli und Woodstock auf der Außenhülle und sahen dem zerschossenen Stück Plastik nach, wie es immer kleiner wurde, je weiter es sich von ihnen entferne.
                      Auch nachdem es schon lange nicht mehr zu sehen war, standen sie einfach nur da und starten an die Stelle, wo Eierkocher zuletzt zu sehen gewesen war.
                      Hinaus in die Sterne und in die unendlichen weiten des Universums.


                      Und so reeed ich miiit dir wie immeeer
                      uuund ich versprecheee diiir
                      wiiir haaaben irgendwann wiedeeer jeeede Menge Zeeeiiit.
                      Daaann werden wir uuuns wiedeeersehn,
                      du kaaannst dich ja küüümmern weeenn du wiiillst,
                      dass diiieee Sonne an dieseeem Taaag aaauuuch auf mein Graaab scheint.
                      Dass die Sooonne scheeeiiint.
                      Daaass sie wiedeeer scheint.
                      Wormhole GalaXy
                      Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                      Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                        #41
                        Folge 24: Totgeglaubte – Teil 1



                        „Und Sie glauben wirklich, dass sich dahinter eine Nachricht verbirgt?“ Ä starrte fasziniert auf die Unmengen von Daten, die die Schwips-Aal auf ihrer langen Reise durch das Universum gesammelt hatte.

                        Shnell, welcher zusammen mit Ä und House im Terminalraum stand, nickte. „Ich kann sie zwar noch nicht entschlüsseln, dass geht erst, wenn die Mission vollständig abgeschlossen ist, aber da ist definitiv etwas. Ein Muster, welches nicht natürlichen Ursprungs sein kann und seit Anbeginn der Zeit existiert.“

                        „Aber von wem ist es?“, fragte Ä. „Gott?“

                        Shnell konnte nur mit den Achseln zucken. „Möglicherweise. Oder von einer außerirdischen Intelligenz. Allerdings von einer, welche schon zu Beginn des Urknalls existiert haben muss. Wenn nicht sogar schon vorher.“

                        „Vor dem Urknall?“ Ä runzelte die Stirn. „Geht das überhaupt?“

                        Wieder konnte Shnell nur mit den Achseln zucken und den Kopf schütteln. „Keine Ahnung. Wir werden wohl erst genaueres erfahren, wenn wir herausfinden, was in der Botschaft steht. Aber das ganze geht auch so schon weit über unsere Vorstellungskraft hinaus.“

                        „Kuchen“, meinte House, der das erste Mal seit er den Kommunikationsraum betreten hatte etwas sagte.

                        Shnell drehte sich zu ihm um. „Was?“

                        „Kuchen. Ich wette, egal wer diese Nachricht hinterlassen hat, dass es sich mit Sicherheit um ein Kuchenrezept handelt.“

                        Shnell verdrehte die Augen und wandte sich wieder dem Terminal zu. „Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“

                        „Na dann passt es doch“, meinte House zufrieden.

                        Shnell drehte sich wieder zu House um. „Was?“

                        „Naja, Sie sagten doch, dass es über Ihre Vorstellungskraft hinausgeht. Und wenn Sie sich kein Kuchenrezept vorstellen können …“

                        „Jung an Shnell. Hören Sie mich?“

                        Shnell blickte House noch einen Moment verständnislos an, dann nahm er sein Funkgerät und drückte die Sprechtaste. „Hier Shnell, was gibt es?“

                        „Kommen Sie auf die Brücke und sehen Sie es sich selbst an. Sie würden es mir eh nicht glauben.“

                        Shnell runzelte die Stirn und schaute das Funkgerät an. „Was würde ich Ihnen nicht glauben?“

                        „Wir haben da etwas gefunden. Oder besser gesagt, etwas hat uns gefunden …“

                        ***

                        Als Shnell die Brücke betrat sah er sich um.

                        Jung stand mit Grier an einem Terminal und betrachteten irgendetwas. Alf lag zusammengerollt an einer Wand und hielt ein Nickerchen, Woodstock stand in einer Ecke und versuchte mit Kettensägen zu jonglieren, was ihm allerdings nicht sonderlich gut gelang. Glücklicherweise handelte es sich dabei nur um Hologramme von Kettensägen, so dass sie durch Gegenstände und Personen hindurch glitten, ohne irgendeinen Schaden anzurichten.

                        „Wo ist Kloie?“

                        Jung und Grier drehten sich zu Shnell um.

                        „Ich habe veranlasst, dass sie in ihrem Quartier eingesperrt und bewacht wird“, informierte Jung Shnell.

                        „Wieso?“

                        „Haben Sie sie in letzter Zeit mal angesehen?“, wollte Grier wissen. „Sie ist schon ganz blau. Sie mutiert in irgendwas und bald wird sie keine Kontrolle mehr über sich haben und zu einem Feind werden.“

                        Shnell atmete ein paar Mal tief durch. Warum verstanden es die Anderen einfach nicht? „Also passt auf, dass ganze ist doch nicht schwer“, versuchte er zum x-ten Mal seinen Standpunkt zu erläutern. „Die Autoren denken sich doch was dabei, wenn sie Kloie mutieren lassen. Sie haben irgendetwas mit ihr vor. Und wenn es soweit ist, denkt ihr, dann bleibt sie für den Rest der Serie in ihrem Quartier eingesperrt? Nein. Die Autoren werden einen Weg finden, sie da rauszuholen. Und wenn es einer von der Crew ist, der sie rausholt … weil … weil … ach ist ja auch egal, irgendwas Hirnrissiges würde denen schon einfallen. Also, wieso holen wir sie nicht einfach jetzt sofort wieder auf die Brücke, wo sie uns nützlich sein kann, bis sie vollständig mutiert ist?“

                        „Nützlich?“ Grier kratzte sich am Kopf. „In dem sie Klopapierkraniche faltet?“

                        „Naja, vielleicht bildet sich ja noch eine andere Fähigkeit heraus, die für uns nützlicher ist …“, hoffte Shnell und wandte sich dann dem Terminal zu, vor welchem Jung und Grier standen. „Also, was hat uns gefunden?“

                        „Sagen Sie es uns“, forderte Jung Shnell auf und trat einen Schritt zurück, damit Shnell einen ungehinderten Blick auf den Monitor werfen konnte. „Sie wissen ja das ich nicht besonders gut im lesen dieser Darstellungen bin. Auf jeden Fall ist plötzlich dieser rote Punkt aufgetaucht, als wir aus dem FTL-Flug gefallen sind.“ Jung deutete auf die entsprechende Stelle. „Einfach so. Aus dem Nichts. Und in unmittelbarer Nähe des grünen Punktes.“

                        „Der grüne Punkt sind wir“, erwiderte Shnell und sah verblüfft auf das Terminal. „Und der rote Punkt … schaut aus wie … wie einer unserer … Gleiter.“

                        „Genau“, nickte Grier, welcher besser im Terminallesen war als Jung. „Aber unsere Gleiter sind alle noch auf ihren Parkplätzen. Das hat Skott gerade bestätigt.“

                        Shnell rief einige Daten auf und wurde ganz blass.

                        „Was ist los?“, wollte Jung alarmiert wissen.

                        „Dieser Gleiter da“, Shnell deutete auf das Signal, „hat die Kennung des Alkohol-Affen.“

                        „Meinen Sie den Alkohol-Affen, der vollkommen zerstört auf einem Planeten viele Lichtjahre von hier entfernt herumliegt?“, fragte Grier fassungslos.

                        „Den Daten hier zufolge ja. Genau den Alkohol-Affen zeigen die Signale die wir empfangen an.“

                        „Wie ist das möglich?“, wollte Jung wissen.

                        Shnell schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Aber wir sollten es schnell herausfinden. Besonders weil die Gleiter weder über einen FTL-Antrieb verfügen noch die momentane Position der Schwips-Aal kennen dürften.“
                        Das war der Moment in dem eine Hologrammkettensäge durch seinen Körper schoss, gefolgt von einem lauten „Uppps!“, welches von Woodstock kam.

                        ***

                        „Und Sie denken wirklich dass das eine gute Idee ist?“, wollte Skott wissen, der an Bord der Bier-Bergziege saß und im Parallelflug mit dem Destilier-Delfin den Alkohol-Affen ansteuerte. „Was ist wenn es eine Falle ist?“

                        „Eine Falle von wem?“, wollte Jung, welcher sich noch auf der Brücke der Schwips-Aal befand, wissen.

                        „KFAs?“

                        „Die Falle der KFAs ist Kloie“, schaltete sich Grier von Bord des Destilier-Delfins ein.

                        Skott überlegte kurz. Das klang logisch. Er war zwar noch nicht überzeugt, dass die KFAs ihnen etwas böses wollten, immerhin wussten sie bis jetzt nur von ihnen, dass die Moderner sie angestellt hatten das Schiff zu putzen, wenn es die Galaxie wechselte, aber wenn sie wirklich etwas böses vorhatten, dann war wohl Kloie die Falle. „Scullys?“

                        „Die wissen doch gar nichts vom Alkohol-Affen“, überlegte Jung.

                        „Vielleicht eine neue Partei?“, vermutete Grier. „Eine Alienrasse der wir bis jetzt noch nicht begegnet sind und die so mächtig ist, dass sie aus dem Nichts einen neuen Alkohol-Affen erschaffen kann? Mit FTL-Antrieb?“

                        „Wenn diese hypothetische Rasse so mächtig wäre, bräuchte sie wohl kaum einen Gleiter um uns eine Falle zu stellen“, schaltete sich nun auch Shnell in das Gespräch ein. „Im Grunde ist es genau wie bei Kloie. Die Autoren denken sich schon etwas dabei. Wir müssen nur noch herausfinden was.“

                        „Ja klar, tun wir einfach blindlings alles, was sich die Autoren für uns überlegen“, man hörte förmlich wie Jung zu seinem Sarkasmus mit den Augen rollte. „Shnell, erklären Sie mir noch mal, warum ich gerade Milliarden Lichtjahre von zu Hause entfernt auf der Brücke eines verdreckten, düsteren, Millionen Jahre alten Schiffs stehe und mich von Hologrammkettensägen durchbohren lasse.“

                        „Auch wenn wir da nicht durchblicken, weil es vielleicht zu anspruchsvoll für normale Leute wie uns ist, heißt das nicht, dass kein höherer Plan dahinter steckt“, erwiderte Shnell, bevor er sich wieder an Skott und Grier wandte. „Halten wir uns einfach an den Plan. Holen Sie den Affen an Bord.“

                        Skott zuckte mit den Achseln, auch wenn das natürlich keiner seiner Gesprächspartner sehen konnte. „Alles klar. Grier, nehmen wir das Shuttle in die Zange und bringen es zur Schwips-Aal! Mal sehen was es damit auf sich hat …“

                        ***

                        Eine viertel Stunde später landeten die drei Shuttles schließlich im Hanger, wo sie bereits vom Rest der Crew erwartet wurden.
                        Skott und Grier stiegen sofort aus dem Delfin und der Bergziege aus und näherten sich mit gezogenen Waffen der Einstiegsluke des Alkohol-Affen. Jung, DJ und Ä taten es ihnen gleich, während sich die Zivilisten auf Anordnung Jungs im Hintergrund hielten.
                        Als sie sich schließlich vor der Luke befanden und sich nichts im Inneren rührte, hob Skott drei Finger in die Luft und zählte, durch umklappen der Finger langsam auf Null herunter. Als er bei Null angelangt war, schlug er mit der linken Hand auf die Türentriegelung und die Luke öffnete sich mit einem Zischen.
                        Vorsichtig lugten die fünf Soldaten in das innere des Alkohol-Affen.
                        In der Mitte des Shuttles stand ein alter Mann, der bei ihrem Anblick erschreckt die Hände in die Höhe hielt und leicht zitterte. Vor ihm watschelte eine Ente auf und ab.

                        Skott, Grier, Jung, DJ und Ä tauschten kurz erstaunte Blicke. Sie hatten nicht gewusst, was sie erwarten würde, damit hatten sie jedoch nicht gerechnet.

                        „Na endlich! Was hat denn da so lange gedauert?“, drang plötzlich eine Stimme aus dem Inneren des Affen. Sofort richteten sich alle Blicke wieder ins Shuttleinnere. Aber weder der alte Mann, noch die Ente hatten gesprochen.
                        Die Frage kam von einem Gegenstand, welcher auf dem Boden stand.
                        Von einem sehr bekannten Gegenstand, der eigentlich tot sein sollte.
                        Eierkocher blickte grinsend zu ihnen heraus.

                        ***

                        „Und du kannst dich wirklich an nichts erinnern?“, wollte Äli wissen.

                        Eierkocher schüttelte den Deckel. „Ich weiß noch wie ich mich mit Grier unterhalten habe und plötzlich kommt dieser Melmace und fängt eine furchtbare Schießerei an. Dann wird alles dunkel und plötzlich bin ich an Bord des Alkohol-Affen, welcher neben der Schwips-Aal schwebt, zusammen mit einer Ente und einem Mann der sich selbst Colonel nennt und mich nicht an die Bordkonsolen lässt um Hilfe zu rufen, weil er denkt, dass Eierkocher so was nicht können. Daweil weiß er selber auch nicht wie man mit den Konsolen umgehen muss. Stümper! Wir haben uns schließlich darauf geeinigt, dass die Ente es probieren soll, aber die ist nur aufgeregt hin und hergeflattert und hat blöd in der Gegend rumgequakt.“

                        „Quark“, meinte die Ente dazu und sah mit großen Augen zu Eierkocher auf. Dieser streckte der Ente im Gegenzug die Zunge raus.

                        „OK gut“, meinte Jung, rieb sich an der Stirn und versuchte das gerade gehörte zu verarbeiten. „Kommen wir noch mal auf diesen Colonel zurück. Von welcher Einheit kommt er? Air Force?“

                        Eierkocher sah Jung ratlos an. „Keine Ahnung. Wir haben uns nur die meiste Zeit nicht sehr nette Wörter an den Kopf geworfen, bis ihr uns hierher geholt habt.“

                        „Vielleicht kann ich etwas Licht in die Angelegenheit bringen“, meinte DJ, welche den Colonel im Nebenraum untersucht hatte und jetzt zu den anderen stieß. „So wie es aussieht ist der Colonel gar kein richtiger Colonel, sondern war ein Stadtstreicher, der von anderen Stadtstreichern nur Colonel genannt wurde.“

                        „OK, wie kam er an Bord eines ehemaligen zerstörten, jetzt aber nagelneuen Shuttles, Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt, zusammen mit einem toten Eierkocher …“

                        „Ehemaligen toten Eierkocher“, warf Eierkocher ein.“

                        „… ehemaligen toten Eierkocher“, verbesserte sich Jung, „und einer Ente?“

                        „Das konnte er auch nicht sagen“, erwiderte DJ. „Anscheinend ist er in einem Stadtpark eingeschlafen und im Alkohol-Affen wieder aufgewacht.“

                        „Das ganze gefällt mir nicht“, murmelte Jung. „Es gibt viel zu viele Unbekannte.“

                        „Quark“, schaltete sich die Ente in das Gespräch ein.

                        Jung runzelte die Stirn und sah die Ente neugierig an. „Was meinst du mit Quark?“

                        „Quark“, beharrte die Ente auf ihrem Standpunkt.

                        Jung sah verwirrt zu Shnell hinüber. „Wissen Sie was die Ente mit Quark meint?“

                        „Es ist eine Ente, Jung!“, stöhnte Shnell auf. „Was sollte sie denn außer Quark sonst sagen?“

                        Bevor Jung etwas erwidern konnte, glitt eine Hologrammkettensäge aus der Decke des Raumes, raste in atemberaubender Geschwindigkeit in Richtung Boden und verschwand in diesem.

                        Einige Sekunden starrten alle etwas geschockt an die Stelle, an der die Säge, die so unvermittelt aufgetaucht war, verschwunden war. Dann meldete sich schließlich House zu Wort. „Colonel, ich könnte versuchen die Erinnerungen des anderen Colonels etwas auf die Sprünge zu helfen.“

                        „Wie?“, wollte Jung wissen.

                        „Ich würde die Holzhammermethode vorziehen, für die ich einen großen Holzhammer, eine Geflügelschere und einen Wattebausch brauche. Ich möchte jetzt nicht näher auf die Umsetzung eingehen. Sie wären vermutlich für Hypnose, also würde ich sagen wir treffen uns in der Mitte, was bedeutet, dass ich nur einen Holzhammer und eine Geflügelschere …“

                        „Nehmen Sie die Hypnose“, unterbrach Jung House, was ihm ein bedauerliches grummeln von House und ein „Quark“ von der Ente einbrachte. Dann wandte er sich an Skott und Grier. „Skott, gehen Sie in den Hanger und untersuchen Sie den Alkohol-Affen auf Herz und Nieren. Grier, Sie kommunikationszitronen sich auf die Erde und sehen zu, was Sie über diesen Colonel herauskriegen können.“

                        Skott und Grier nickten und verließen den Raum.

                        Jung drehte sich zu DJ um. „Lieutenant, untersuchen Sie als nächstes die Ente.“

                        „Ja Sir“, nickte DJ und machte ein paar Schritte auf die Ente zu.

                        Diese flatterte aufgeregt mit den Flügeln, verdrehte dann aber ganz plötzlich die Augen, während an mehreren Stellen unvermittelt Blut an verschiedenen Stellen ihres Körpers heraussprudelte.
                        Sie brachte nur noch ein überraschtes „Qua-“, heraus, dann brach sie tot auf dem Boden zusammen.

                        „Was zur Hölle …?“ Jung sprang einen Schritt von der toten Ente zurück und sah sich geschockt um, blickte aber in genauso ratlose und entsetzte Gesichter, wie er sich selbst fühlte.



                        Fortsetzung folgt …



                        Ein großer Dank geht an Liljana, die mir den Colonel aus Agentur Moda-Space zur Verfügung gestellt hat, so wie an Woodstock für das ausleihen der Ente aus Spoon, Kapitel 17.
                        Wormhole GalaXy
                        Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                        Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                          #42
                          Vorbemerkung:
                          Diesesmal wurde ein Zeitungsartikel aus Agentur Moda-Space übernommen. Dank dafür geht noch ein Mal an Liljana



                          Folge 25: Und täglich grüsst der Donuttod – Teil 2


                          „Sie atmen ganz ruhig ein und aus. Entspannen Sie sich. Wenn ich mit den Fingern schnippe und dreimal na sage, befinden Sie sich wieder mitten im letzten Tag den Sie auf der Erde verbracht haben“, versuchte sich House an seiner ersten Hypnosesitzung und betrachtete dabei aufmerksam den Colonel, der vor ihm lag. Dann schnippte er mit den Fingern. „Na na na!“

                          Der Colonel ruckte leicht mit dem Kopf, ließ die Augen jedoch geschlossen. House beugte sich neugierig nach vorne. „Was sehen Sie?“

                          Zunächst antwortete er nicht, doch gerade als House annahm es nochmal auf eine andere Methode probieren zu müssen, fing der Colonel leise an zu sprechen. „Ich bin hinter einer Säule und beobachte einen Mann ...“

                          „Eine Säule? Wo genau befinden Sie sich?“

                          „Vor einer Agentur … Moda Space steht auf einem Schild …“

                          House schüttelte den Kopf. Diese Agentur war ihm unbekannt. „Kennen Sie den Mann? Was macht er?“

                          „Ich kenne ihn vom sehen“, antwortete der Colonel. „Er ist einer dieser Spinner die in dieser Agentur arbeiten. Ich drücke mich näher in den Schatten der Säule, damit er mich nicht bemerkt. Er trägt etwas nach draußen. Einen Karton. Er geht genau zu meinem Revier und schmeißt ihn weg!“ Auf dem Gesicht des Colonels war ein Ausdruck zwischen Erregung und Vorfreude erschienen.

                          „Ihr Revier?“, harkte House nach. Hatte DJ nicht gesagt, dieser Colonel wäre ein Stadtstreicher gewesen?

                          „Eine Mülltonne direkt vor dieser Firma. Ich habe sie vor ein paar Wochen entdeckt. Ein richtiger Glücksfall. Es ist kaum zu glauben was diese Leute alles wegschmeißen! Halbvolle Getränkepfandflaschen, Essensreste, Strümpfe, Kondome für Idefix ...“

                          House wollte lieber nicht nachfragen, was mit letzterem gemeint war. Aber sie näherten sich einem wichtigem Punkt, dass spürte er. Auch wenn er sich noch nicht vorstellen konnte, was dieser Mülleimer damit zu tun hatte, das der Colonel auf ein eigentlich zerstörtes Shuttle, Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt, unmittelbar neben der Schwips-Aal gelandet war.

                          „Es ist eine wahre Goldgrube“, fuhr der Colonel fort und drehte den Kopf, als sehe er sich suchend um. „Der Mitarbeiter ist verschwunden … es ist niemand zu sehen … es scheint ein guter Zeitpunkt zu sein … ich gehe jetzt zu dem Mülleimer. Ich schaue mich noch einmal um … es ist immer noch keiner zu sehen. Ich hebe jetzt den Deckel der Tonne hoch. Dort liegt ein Karton. Ich nehme ihn und öffne ihn vorsichtig. Es … es sind Donuts! Sechs Donuts! Sechs köstliche Donuts! Keiner von ihnen ist angebissen! … Ich schnappe mir den Karton und verstecke ihn unter meinem Mantel und sehe zu das ich verschwinde … dann … gehe ich zu meiner Parkbank zurück. Ich packe die Donuts aus. Sie riechen wunderbar … und … und sie schmecken einfach göttlich. Ich ...“ Plötzlich bäumte sich der Colonel auf, gab ein krächzendes Geräusch von sich und sackte leblos zusammen.

                          House stürzte sofort zum Colonel, konnte jedoch nur noch dessen Tod feststellen. Alle Versuche ihn wiederzubeleben scheiterten. House rieb sich das Kinn. Etwas verdammt Merkwürdiges ging hier vor. Erst die Ente jetzt der Colonel. Was zur Hölle war hier nur los?

                          Es gab nur einen Weg das herauszufinden …

                          ***

                          „Sir?“ Grier betrat Jungs Büro, wo dieser gerade mit Alf, Ä, Äli, Shnell und Eierkocher eine Art Brainstorming über die aktuelle Situation abhielt. Bis jetzt waren sie jedoch nur zu der Einsicht gelangt, dass es an Bord des Schiffes keine Katzen gab und sie dringend jemanden brauchten, der die Klopapierkaniche wieder entfaltete. Dementsprechend freudig wurde auch Griers Rückkehr von der Erde aufgenommen.

                          „Das ging schnell Sergeant“, meinte Jung erwartungsvoll, „haben sie etwas über den Colonel herausfinden können?“

                          Grier nickte. „Es gab da diesen kurzen Zeitungsartikel in einer örtlichen Zeitung. Doktor Levant hat ihn gefunden …“ Grier machte eine Pause, scheinbar um die Spannung zu steigern.

                          „Jetzt sagen Sie schon“, drängte Shnell schließlich, als Grier keine Anstalten machte weiterzusprechen. „Was steht in diesem Artikel?“

                          „Ja … also … ahm …“, Grier kratze sich unsicher am Kopf. „Also die Sache ist die, dass ich mir im merken von Sachen … also wenn es das Gegenteil eines fotografischen Gedächtnisses gebe …“

                          Jung verdrehte die Augen. „Na toll! Sie können sich nicht erinnern und den Zeitungsartikel können wir auch nicht auf die Schwips-Aal holen, weil das die Kommunikationszitronen nicht hergeben!“

                          „Also vielleicht“, Alf rieb sich an der Nase, „gebe es da doch eine Möglichkeit den Artikel an Bord zu bekommen …“

                          Jung wirbelte zu Alf herum. „Wie?“

                          „Erinnern Sie sich an die Türöffner, die wir auf die Schwips-Aal mitgebracht haben?“

                          „Jaaa …?“

                          „Nun ich weiß nicht, ob es Ihnen bewusst ist, aber die Idee dazu ist von Torchwood geklaut“, berichtete Alf und bestätigte damit unwissentlich Älis Beobachtung von dem Tag, als die Melmacen auf die Schwips-Aal gekommen waren.

                          „Ja gut. Und weiter?“ Jung hatte keine Ahnung, auf was Alf eigentlich hinaus wollte.

                          „Nun das ist nicht der einzige Ausrüstungsgegenstand, den die Autoren von Wormhole GalaXy aus anderen Fernsehserien geklaut haben“, grinste Alf. „Wir haben auch noch eine Fringe-Schreibmaschine dabei.“
                          Alf blickte erwartungsvoll in die Runde, doch die Anderen warfen sich nur verständnislose Blicke zu.

                          „Was ist eine Fringe-Schreibmaschine?“, fragte Jung schließlich.

                          Alf verdrehte die Augen. Wie kam es eigentlich, dass sich Außerirdische viel besser in Serien der Menschen auskannten, als die Menschen selber? Er wollte gerade zu einer Erklärung ansetzten, als Äli für ihn einsprang.

                          „In Fringe gibt es zwei Paralleluniversen, wobei es extrem schwer ist, zwischen den beiden Welten hin- und herzureisen. Eine der zwei Welten hat jedoch eine Möglichkeit gefunden Agenten in die andere Welt zu schleusen. Außerdem hat man eine Maschine erfunden, mit der diese Agenten Textnachrichten zwischen den beiden Welten austauschen können. Diese Maschine sieht aus wie eine Schreibmaschine.“

                          Die Anderen sahen von Äli zu Alf. Dieser nickte bestätigend.

                          „OK“, Jung rieb sich am Kopf. Langsam bekam er Kopfschmerzen. „Wie hilft uns eine Maschine, mit der wir zwischen verschiedenen Paralleluniversen kommunizieren können?“

                          „Ich glaube was Alf damit sagen will“, sprang Shnell ein, „ist, dass wenn die Kommunikation mit zwei dieser Schreibmaschinen zwischen verschiedenen Paralleluniversen klappt, dürfte sie innerhalb eines Universums, egal wieweit die Galaxien in denen sie benutzt werden auseinander liegen, ein Kinderspiel sein.“

                          Alf nickte wieder bestätigend.

                          Jung sah zwischen den Beteiligten hin und her. „Wieso erfahre ich eigentlich nicht früher, dass wir so eine Schreibmaschine an Bord haben?“

                          „Naja, wir haben uns das durchsehen der Melmacenausrüstung aufgehoben, bis wir die Schwips-Aal fertig erkundet haben“, erwiderte Ä. „Eins nach dem anderen. Und nachdem wir mit dem Erkunden auch nicht so schnell vorankommen … Sudokuturniere und so …“

                          „Und mich hat nie jemand gefragt“, meinte Alf.

                          Jung seufzte und wandte sich dann an den Melmacen. „Wo auf der Erde ist die nächste dieser Schreibmaschinen?“

                          „In einem Versteck, dass sich zufällig ganz in der Nähe des Pentagons befindet.“

                          „OK“, nickte Jung. „Alf, erklär Grier, wie er zu dieser Schreibmaschine gelangt und hol die die wir an Bord haben hierher. Ich will den Zeitungsartikel über diesen Colonel haben.“

                          Alf und Grier nickten und verließen den Raum in dem Moment, in dem DJ ihn betrat.

                          „Lieutenant?“, fragte Jung vorsichtig. DJ, welche an der plötzlich gestorbenen Ente eine Autopsie durchgeführt hatte sah sehr beunruhigt aus und das beunruhigte wiederum Jung.

                          „Also“, DJ sah unsicher von einem zum anderen, „so wie es aussieht, wurde die Ente erschossen.“

                          Die Anderen sahen sie erstaunt an.

                          „Aber das ist unmöglich!“, meinte Jung schließlich. „Wir waren dabei! Die Ente ist ohne äußere Einwirkung gestorben!“

                          DJ reichte Jung ihren Autopsiebericht. „Die Ente ist eindeutig an Schussverletzungen gestorben, die bei unserem ersten Zusammentreffen noch nicht vorhanden waren.“

                          Jung starrte auf den Autopsiebericht. Er wusste nicht mehr was er denken sollte. Erst tauchte der Alkohol-Affe, der eigentlich zerstört auf dem Boden eines Planeten liegen sollte völlig intakt neben der Schwips-Aal auf, obwohl er nicht mal über einen FTL- oder Hyperantrieb verfügte. Von der momentanen Position der Schwips-Aal ganz zu schweigen. Als wäre das noch nicht genug, waren ein ziemlich lebendiger Eierkocher, der vor kurzem eine Weltraumbeerdigung bekommen hatte, ein mysteriöser Colonel und eine Ente an Bord gewesen. Und jetzt war diese Ente scheinbar erschossen worden, ohne das es einer der zur gleichen Zeit im selbem Raum befindlichen Leute mitbekommen hatte!
                          Das ganze wurde immer mysteriöser.
                          Was würde als nächstes kommen?
                          Wie auf Kommando betrat House den Raum. Jung sah ihn Erwartungsvoll an. Hoffentlich hatte die Hypnosesitzung mit diesem Colonel etwas Licht ins dunkle bringen können. „Wie sieht es aus House?“

                          „Nun, ich bin gerade mit der Autopsie dieses Colonels fertig geworden und dabei …“

                          „Autopsie?!“, unterbrach Jung House entsetzt. „House, Sie sollten ihn hypnotisieren und nicht autopsieren!“

                          „O tatsächlich?“ House sah Jung erschrocken an. „Ich dachte DJ sollte die Ente hypnotisieren und ich …“

                          „Die Ente war tot! Wie sollte man eine tote Ente hypnotisieren?!“

                          „Als ob es auf diesem Schiff nicht schon seltsameres gegeben hätte …“

                          „House!“

                          „Jeder macht mal Fehler“, meinte House leichthin und starrte Jung dabei an, während Alf mit einer Schreibmaschine den Raum betrat, die wie von Geisterhand selbst zu schreiben begann, nachdem der Melmace sie auf Jungs Schreibtisch abgestellt hatte.

                          „Sie wollen also sagen, sie haben den Colonel nicht hypnotisiert?“

                          „Nein das habe ich nicht gesagt“, stellte House klar. „Ich hab ihn hypnotisiert, aber mitten unter der Sitzung ist der Colonel plötzlich gestorben. Ohne erkennbare Todesursache. Deshalb die Autopsie.“

                          „Und wieso sagen Sie das nicht gleich?“

                          „Wo bliebe denn dann der Spaß?“, wollte House wissen und drückte Jung einen weiteren Autopsiebericht in die Hand. „Der Colonel hatte Diabetes und ist an einem plötzlichen Zuckerschock gestorben. Ich habe Donutreste in seinem Magen gefunden.“

                          Jung sah erfreut von dem Deckblatt des Berichts auf. „Wir haben Donuts an Bord?“

                          House schüttelte den Kopf. „Nein, haben wir nicht. Und der Colonel hat auch nichts gegessen, seit er an Bord der Schwips-Aal ist.“

                          „Aber wie …?“

                          „Genau das ist die Frage über die wir jetzt nachdenken sollten“, meinte House.

                          In diesem Moment hörte die Schreibmaschine auf zu tippen. Alf riss das Blatt Papier aus der Maschine überflog es kurz und gab es schließlich Jung. „Ist Ihr Zeitungsartikel. Schade, Grier hat anscheinend noch kein Katzenauflaufrezept finden können …“

                          „Ich habe das Gefühl, manche nehmen das hier nicht besonders Ernst“, meinte Shnell bitter. „Die Produzenten …“

                          „Ach halten Sie Klappe“, fuhr ihn Jung an. „Die haben uns hier wirklich schon genug eingebrockt!“
                          Dann überflog er den Artikel, runzelte die Stirn und las ihn noch einmal. Schließlich reichte er ihn an House weiter.


                          In den frühen Morgenstunden wurde gestern im Stadtpark die männliche Leiche eines Unbekannten gefunden. Ein näherer Bekannter namens Idefix konnte ausfindig gemacht werden und identifizierte die Leiche. Der Mann lebte schon seit etlichen Jahren ohne festen Wohnsitz und war unter den hiesigen Stadtstreichern nur als der ‚Colonel‘ bekannt. Die Obduktion der Leiche hatte ergeben, dass der Tod durch plötzlichen Zuckerschock eingetreten war. Anscheinend hatte der Mann jahrelang unter Diabetes gelitten, ohne davon Kenntnis zu haben. Im Mageninhalt wurden Reste von Donuts gefunden, die vermutlich der Auslöser für seinen Tod waren. Da keinerlei Verwandte gefunden werden konnten, wird der Tote auf Staatskosten im städtischen Friedhof beigesetzt.


                          „Dann war dieser Colonel also schon tot, bevor er auf dem Alkohol-Affen aufgetaucht ist?“, fragte DJ überrascht, die über House Schulter mitgelesen hatte.

                          „… wurde dann von irgendwelchen Aliens wieder ins Leben zurückgeholt, in einen niegelnagelneuen Alkohol-Affen gesetzt und neben der Schwips-Aal ausgesetzt“, führte House die Überlegungen fort.

                          „Aliens?“, fragte Ä.

                          „Natürlich Aliens“, entgegnete Shnell. „Wir sind schließlich in einer Science-Fiction-Serie. Ich würde mich nicht wundern wenn sie wie weiß leuchtendes Licht ausschauen würden.“

                          Äli nickte bestätigend. „So mächtige Aliens sehen meistens wie weiß leuchtendes Licht aus.“

                          „Dann ist mit der Ente vermutlich das gleiche passiert“, überlegte House. „Sie wurde irgendwo irgendwann von irgendwem erschossen. Sagen wir, um das ganze etwas greifbarer zu machen, in einer Fanfiction namens Spoon, vor ungefähr einem Monat von einem Feretti.“

                          Die Anderen sahen ihn verständnislos an.

                          „Naja, ist ja auch egal. Auf jeden Fall erwacht diese Ente auf dem Alkohol-Affen wieder zum leben, stirbt aber kurze Zeit später wieder an der gleichen Ursache, wie beim ersten Mal. Die Frage ist jetzt nur warum? Ich vermute jetzt einfach mal, diese Aliens sind gar nicht so allmächtig und der erneute Tod war gar nicht geplant. Die Körper fallen ungeplant in ihren früheren Ausgangszustand zurück.“

                          „Oh“, meinte Eierkocher und wurde ganz blass. „Heißt das … heißt das … ich bin der nächste?“ Er schniefte kurz und sah traurig in die Runde. „Eeerst wenn es zuuu Endeee ist, seeeheeen wir daaas es keeeiiine Ziiieeeleee gibt und daaas das meisteee was wiiir tuuun, Zeeeiiitveeerschweeenduuung ist. Erst weeenn das Eeende kommt, werden uuuns die Feeehleeer klaaar, die jeder Eeeiiierkooocher im Laaauuuf der Zeit iiimmer wiiieeeder macht.“

                          „Nein.“ Shnell schüttelte den Kopf. „Das würde keinen Sinn ergeben.“ Er aktivierte sein Funkgerät. „Skott, wie sieht es mit dem Alkohol-Affen aus?“

                          „Ich bin gerade mit der Untersuchung fertig geworden“, antwortete Skott, „alles in bestem Zustand. Mehr als das. Das Shuttle ist wie neu.“

                          „Keine Anzeichen, dass es gleich wieder auseinander fällt?“

                          „Ah … nein.“

                          Shnell schaltete zufrieden das Funkgerät ab. „Dieses zurückfallen in den ursprünglichen toten Zustand scheint nur bei organischen Stoffen stattzufinden. Der Affe und Eierkocher sind davon wohl nicht betroffen.“

                          „Wirklich?“, fragte Eierkocher glücklich. „Und wir leeeben, wir lebeeen iiimmer noch.
                          Jaaa, wir leben, uuund eees geht uns guuuut. Wir haaatten Seeex schon ohne Gummiii und Schweeeiiinefleeeiiisch vom Grill, haben die FAZ geeeleeeseeen und eeeiiinmal auch die Biiild, huuundertmal schooon totgesagt, manchmaaal ernsthaft kraaank, niiieee beeeeeerdigt worden, dafüüür sei deeem Hiiimmel daaank.
                          … Hm, ich glaube die letzte Textzeile muss ich in Zukunft abändern ...“

                          Jung sah verwirrt hin und her. Ihm wurde das langsam etwas zu hoch. „Dann ging es die ganze Zeit nur darum …?“

                          „Uns Eierkocher und ein neues Shuttle zurückzugeben“, nickte Shnell, für den jetzt langsam alles einen Sinn ergab.

                          „Aber wieso?“, fragte Jung.

                          „Das Shuttle? Keine Ahnung. Wir haben ja auch so schon drei. Eierkocher? Hier wird das ganze schon interessanter. In Science-Fiction-Serien stirbt nie jemand wirklich. Jedenfalls keine der Hauptpersonen. Andererseits mussten sich die Produzenten und Autoren nach sieben Levant-Auferstehungen etwas Neues einfallen lassen um den Toten zurückzubringen. In diesem Fall also eine außerirdische, vielleicht göttliche Macht und Peng …“ Shnell schlug eine Faust in die andere Hand. „Der Colonel und die Ente waren nur da um die Story interessanter werden zu lassen.“

                          „Lassen Sie doch endlich mal die Autoren aus dem Spiel!“, knurrte Jung. „Sagen sie mir lieber etwas über diese außerirdische Macht. Wer sind diese Aliens? Was für eine Motivation verfolgen sie?“

                          Shnell konnte nur mit dem Kopf schütteln und starrte aus dem Fenster hinaus in die Sterne. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.“ Er drehte sich wieder zu Jung und den Anderen um. „Aber ich habe so ein Gefühl, das wir das noch irgendwann herausfinden werden.“
                          Wormhole GalaXy
                          Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                          Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                            Folge 26: Die Drohnen – Teil 1



                            „Shnell? Sie sagten Sie hätten etwas für mich?“ Jung betrat die Brücke.

                            Shnell drehte sich zu Jung um. „In der Tat. Die Langstreckensensoren haben etwas aufgefangen.“ Dabei tippte Shnell auf den Bildschirm eines der Terminals wo einige rote Punkte blinkten.

                            „Was ist das?“, wollte Jung wissen.

                            „Keine Ahnung“, gab Shnell zu. „Es liegt auch nicht unbedingt auf unserem Weg. Das heißt, wir müssten einen kleinen Umweg fliegen, aber ich glaube es könnte nützlich für die Mission der Schwips-Aal sein.“

                            „Wieso?“, fragte Jung verständnislos.

                            „Wieso nicht?“, wollte Shnell im Gegenzug wissen.

                            „Naja, was haben wir denn von ihren letzten Entdeckungen gehabt? Einen Planeten, bei dem wir ein Shuttle verloren haben, ein Raumschiff mit Aliens an Bord, bei dem wir Telaudi verloren haben, ein halb zerstörtes Raumschiff, welches uns auch keinen Schritt weitergebracht hat …“, zählte Jung auf.

                            „Nun ja gut, dass ist ein Punkt für Sie“, gab Shnell zu. „Aber es besteht auch die Chance, dass es da, von wo dieses Signal herkommt, Klopapier gibt.“

                            Jungs Mine hellte sich mit einem Schlag auf. „OK! Fliegen wir hin!“

                            Shnell drehte sich zum Terminal um und musste breit grinsen. Inzwischen wusste er, welche Knöpfe er bei Jung drücken musste.

                            ***

                            20 Minuten später:

                            Nicht mehr lange und die Schwips-Aal würde aus dem FTL-Flug fallen und in unmittelbarer Nähe von dem landen, was immer das Terminal auch angezeigt hatte. Shnell war schon ganz aufgeregt. Was würde sie dort wohl erwarten?

                            „Wie lange dauert es denn noch?“, wollte Jung ungeduldig wissen.

                            „Nicht mehr lange“, antwortete Shnell und schaute auf den Countdown, der in modernisch angezeigt wurde. „Noch ungefähr bis genau jetzt!“, im gleichen Moment deaktivierte er den FTL und die Tipsy-Eel fiel in den Normalraum zurück.

                            Shnell und Jung liefen aufgeregt zum Sichtfenster und sahen nach draußen.

                            „Das … das ist …“ Shnell fehlten die Worte.

                            „Auf jeden Fall kein Klopapier!“, brachte es Jung auf den Punkt. „Kommen Sie, verschwinden wir wieder.“

                            „Was ist denn hier los?“, fragte Äli, welcher gerade mit Eierkocher an der Brücke vorbeigekommen war und jetzt diese betrat.

                            Im gleichen Moment materialisierte sich Woodstock. Er zog sich gemächlich einen Bleistift aus seinem Hintern, sah ihn angewidert an und schmiss ihn durch die Außenhülle des Raumschiffs, woraufhin sich der Hologrammbleistift auflöste. Dann fiel sein Blick auf Eierkocher und ließ ihn stutzten. „Eierkocher? Was machst du denn hier? Ich dachte du bist tot?“

                            „Inzwischen nicht mehr“, grinste Eierkocher.

                            „Seit wann?“

                            „Seitdem du mit Hologrammkettensägen jongliert hast“, schmunzelte Eierkocher.

                            „Ha!“, rief Woodstock triumphierend, „ich wusste doch, dass das für was gut ist!“

                            „Allerdings hat meine Wiederbelegung nichts mit deinen Hologrammkettensägen zu tun“, nahm Eierkocher Woodstock sofort wieder den Wind aus den Segeln. „Was machst du eigentlich hier?“

                            „Hab als KI angeheuert“, erwiderte Woodstock stolz.

                            „DU?!“ Eierkocher war fassungslos. „Äh … ich meine … toll! Und du bist nicht etwas überfordert in diesem Job? Ich meine vom verwirrten Pfarrerhologramm zur KI auf einem Modernerschiff ist es immerhin ein großer Schritt ...“

                            „Überfordert? Ich? Ach Quatsch“, winkte Woodstock ab. „Ich hab sogar schon ein neues Antivirenprogramm in der Sprinkleranlage installiert. Oder war es die Kaffeemaschine? Egal. OK, es war eigentlich ein Versehen, weil ich etwas ganz anderes machen wollte, was mir gerade entfallen ist, aber der Punkt ist der, dass ich es irgendwie geschafft habe.“

                            Äli riss sich von dem Dialog los und trat zu Jung und Shnell ans Sichtfenster um selber zu sehen, was es da draußen zu sehen gab. Und es gab jede Menge zu sehen. Um genau zu sein jede Menge Schrott und Trümmer die in einem riesigen chaotischen Haufen in der Leere des Weltraums trieben.

                            „Was ist das?“, wollte Äli wissen.

                            „Kein Klopapier“, erwiderte Jung mürrisch.

                            „Ich habe bereits eine Simulation gestartet, die die Trümmer aufgrund ihrer momentanen Flugbahnen so zurückrechnet, dass wir sehen können, was sie früher einmal dargestellt haben“, sagte Shnell.

                            „Das kann ich schneller!“, rief Woodstock von hinten und ließ auf einem der Terminals Darstellungen der Trümmer rasend schnell zu einem ganzen zusammensetzen. „Schaut aus, wie wenn die Trümmer früher Teil einer riesigen Kaffeekanne waren“, meinte er, als er einen Blick auf das Ergebnis seiner Simulation geworfen hatte. „Komisch. Wer baut denn hier eine Kaffeekanne? Und dann auch noch in so einer Größe?“

                            Ein plötzliches leises Piepsen zeigte an, dass auch Shnells Simulation zu einem Ergebnis gekommen war.

                            Shnell rief die Simulation auf. „Meine Teile setzten sich zu drei Raumschiffen zusammen“, teilte er Woodstock mit.

                            Dieser kratzte sich am Kopf. „Das ist seltsam.“ Er ließ ein Hologramm der Kaffeekanne entstehen und besah sie sich eingehend. „Hm.“ Er ließ einen Hologrammtisch vor sich auftauchen, zerschmetterte die Kaffeekanne daran und ließ den Tisch wieder verschwinden. Dann ließ er eine Tube Alleskleber erscheinen und versuchte mit Hilfe des Hologrammklebers die Hologrammscherben zu drei Hologrammraumschiffen zusammenzusetzen. „Das könnte jetzt etwas dauern“, rief er in die Runde.

                            Jung, welcher das treiben ihrer KI kopfschüttelnd beobachtet hatte, wandte sich wieder Shnells Simulation zu. Auf der linken Seite des Terminals waren die drei Raumschiffe dargestellt, wie sie vor der Raumschlacht, in welche sie offenkundig geraten waren, ausgesehen hatten. Auf der rechten Seite waren etwa ein Dutzend kleinerer Punkte zu sehen. Jung deutete auf sie. „Was ist das?“

                            „Keine Ahnung“, meinte Shnell ratlos. „Auf jeden Fall keine Bestandteile der Raumschiffe.“

                            „Wieso habe ich gerade nur so ein ungutes Gefühl?“, wollte Jung wissen und wandte sich an Shnell. „Bringen Sie uns sofort von hier weg, bevor irgendetwas passiert!“

                            „Zu spät“, erwiderte Shnell und deutete auf die Punkte, die angefangen hatten zu bewegen. Sie aktivieren sich und reagieren scheinbar auf irgendetwas.“

                            „Auf was?“, fragte Jung drängend.

                            „Das könnten wir sein“, kam plötzlich eine Stimme aus einem der Terminals der Brücke.

                            „Was?“, fragte Jung verwirrt, „wer …?“

                            „Da!“ Shnell zeigte auf das Terminal mit den Trümmern und den Punkten, auf welchem zusätzlich das blaue Signal eines weiteren Raumschiffes aufgetaucht war.

                            „Oh super!“, strahlte Woodstock, zerlegte das neue Signal in seine Bestandteile und modellierte einen Kaffeekannendeckel. „Würde genau passen …“

                            Shnell stöhnte laut auf und formte das blaue Signal zurück zu dem Raumschiff, dass es darstellte.

                            Im gleichen Moment tauchte auf dem Terminal, aus welchem die Stimme gekommen war, das Bild des Sprechers auf.

                            „Telaudi?“, fragte Jung überrascht. „Was machen Sie denn hier?“

                            „Wir haben es geschafft das Torverteilungsschiff zu reparieren“, entgegnete Telaudi stolz. „Und seitdem sind wir der Schwips-Aal gefolgt um euch um Hilfe zu bitten.“

                            „Wir?“

                            „Na die Scullys und ich. Wobei sie eigentlich gar nicht Scullys heißen, sondern Unsinni.“

                            Shnell schaute interessiert auf, als er das hörte und verdrängte Jung von dem Bildschirm, auf welchem Telaudi zu sehen war. „Sie können sich mit den Außerirdischen verständigen?“

                            Telaudi nickte. „Ist etwas kompliziert. Funktioniert irgendwie mit Bildern via Gedankenübertragung oder so. Aber im Großen und Ganzen kann ich mich mit ihnen unterhalten ja.“

                            „Bei was sollten wir Ihnen helfen?“, fragte Jung und drängte seinerseits Shnell wieder etwas zur Seite.

                            „Ist eine lange Geschichte. Die Kurzfassung ist die, dass die gesamte Rasse der Unsinni von Drohnen ausgelöscht wurde, bis auf die Exemplare die sich auf das Torverteilungsschiff retten konnten. Sie wollen um unsere Hilfe bitten, die Drohnen zu vernichten, damit sie wieder in Frieden leben können.“

                            „Und diese Drohnen …?“

                            „Sind die kleinen Dinger in dem Trümmerfeld, die sich gerade in Bewegung setzen“, seufzte Telaudi. „Deshalb ist es auch ein verdammt blöder Zeitpunkt, euch genau dann einzuholen, wenn ihr in der nähe dieser Dinger eine Rast einlegt. Inzwischen dürften sie schon herausgefunden haben, dass es Funkverkehr zwischen unseren Schiffen gab und euch ebenfalls ins Visier genommen haben.“

                            Jung ging zu dem anderen Monitor mit den farbigen Punkten und sah, dass sich die kleinen Dinger langsam dem großen Ding in der Mitte näherten, welches wohl die Schwips-Aal darstellen sollte.

                            „Interessant“, meinte Shnell, der an einem weiteren Monitor die Darstellung der Drohnen vergrößert hatte.

                            „Was?“, wollte Jung wissen.

                            „Die Drohnen sehen aus wie Notebooks … wie schießende Notebooks!“

                            Jung sah wieder auf seinen Monitor. Es waren Linien zu erkennen, die von den Drohnen in Richtung Schwips-Aal gingen. Anscheinend hatten die kleinen Dinger wirklich das Feuer eröffnet. Im nächsten Moment erschütterten einige Einschläge die Schwips-Aal, was die allgemeine Vermutung bestätigte. „Fahren Sie die Schilde hoch Shnell!“

                            „Schon dabei“, erwiderte Shnell, der bereits auf die Tastatur des Terminals einhämmerte. „Erledigt!“ Auf einmal kehrte wieder Ruhe an Bord ein.

                            Jung seufzte erleichtert. Für den Moment waren sie gerettet. Ein Blick auf den Monitor zeigte ihm, dass Telaudi an Bord des Torverteilungsschiffes anscheinend auch den Schild hochgefahren hatte. Trotzdem konnte das kein Dauerzustand sein. Bald würden die Schilde unter dem Dauerfeuer der schießenden Notebook-Drohnen zusammenbrechen und dann war es aus.
                            Jung sah sich um. „Können wir das Feuer erwidern?“

                            „Das würde nichts bringen“, meldete sich Woodstock zu Wort, der gerade damit kämpfte Hologrammsekundenkleber von seinen Händen zu bekommen, diesen dabei aber nur immer mehr über seinen ganzen restlichen Körper verteilte.

                            Jung runzelte verwirrt die Stirn. „Wieso?“

                            Woodstock sah auf. „Wegen Alfs Halluzination in der ich auch war. Da haben wir Cloverdale gespielt. War ungefähr die gleiche Situation in der wir jetzt auch stecken. Und egal was wir versucht haben, Gegenangriff, aussitzen, Nudelauflauf essen, alles war zum scheitern verurteilt. Verdammter Kleber!“

                            „Und was hat letztendlich geholfen?“, wollte Jung wissen.

                            „Keine Ahnung“, erwiderte Woodstock. „Wir haben beschlossen etwas anderes zu spielen, bevor wir eine Lösung für das Problem hatten. Aber ich möchte hinzufügen“, dabei hob er einen Finger, da die anderen neun an verschiedenen Stellen festklebten, „das dass keine demokratische Entscheidung war!“

                            Jung sah ratlos in die Runde. „Na toll. Und was machen wir jetzt? Ich bin offen für Vorschläge.“

                            „Wir könnten Kloie aus ihrem Quartier lassen“, schlug Äli vor. „Sie verfügt vielleicht über Wissen das uns nützen könnte.“

                            Jung überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Das ganze ist zu gefährlich. Wer weiß wie weit ihre Mutation inzwischen fortgeschritten ist.“

                            „Naja, die Sache ist die …“, Äli deutete auf das Terminal an dem er die ganze Zeit gestanden hatte, „dass ich Kloie schon aus ihrem Quartier gelassen habe …“

                            Jungs Kinnlade klappte nach unten. „Was? Warum???“

                            Äli zuckte verlegen mit den Schultern. „Stand im Drehbuch …“

                            Jung stöhnte. Er war der Colonel an Bord! Er gab die Befehle! Wie in alles in der Welt sollte das funktionieren, wenn diese Drehbuchautoren ihm immer wieder in den Rücken fielen?

                            Er aktivierte sein Funkgerät. „Skott? Grier? Hier Jung. Suchen Sie sofort Kloie, sie ist nicht mehr in ihrem Quartier. Wenn sie irgendetwas versuchen sollte, was uns schadet, erschießen sie sie!“

                            „Verstanden Sir!“, bestätigte Skott den Befehl.

                            „Ahm … ich will ja nicht negativ klingen“, meldete sich Eierkocher zu Wort, „aber die Schilde sind bereits auf fünfzig Prozent unten.“

                            Jung rieb sich die Stirn. „OK, anscheinend bleibt uns nur noch eine Option. Taktischer Rückzug. Shnell, berechnen Sie einen Kurs, geben Sie die Daten an Telaudi weiter. Dann aktivieren Sie den FTL-Antrieb und …“

                            „Das ist keine Option mehr“, teilte Shnell dem Colonel mit einem bedauerlichen Gesichtsausdruck mit.

                            „Wieso?“

                            „Weil der FTL-Antrieb gerade kaputt gegangen ist! Darum!“

                            Jung schloss die Augen.
                            Diese verdammten Autoren!
                            Sie waren von schießenden Notebooks umzingelt, konnten nicht fliehen und die Schilde würden bald nachgeben. Zusätzlich lief eine potentiell gefährliche Mutantin auf dem Schiff herum und sabotierte zusätzlich wer weiß was.
                            Er sah keine Möglichkeit, das Blatt in irgendeiner Art zu ihren Gunsten zu wenden.
                            Es war aus und vorbei.
                            Diesesmal würden sie alle sterben.




                            Fortsetzung folgt…
                            Wormhole GalaXy
                            Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                            Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                              Folge 27: Die Drohnen – Teil 2


                              Skott und Grier hasteten die Gänge entlang, auf der Suche nach der mutierten Kloie. Die Mutation war inzwischen scheinbar so weit fortgeschritten, dass keiner mehr sagen konnte, ob ihre einstige Teamkameradin nicht inzwischen die Seiten gewechselt hatte und zu den Bösen gehörte. Sie mussten sie finden, bevor wer weiß was passierte, auch wenn sie sich ohnehin in einer schier ausweglosen Situation befanden.
                              Skott bog um eine weitere Ecke und blieb so unvermittelt stehen, dass Grier fast in ihn hineingelaufen wäre. Im letzten Moment schaffte es der Master Sergeant ebenfalls abzubremsen.
                              Kloie stand vor einem Terminal an einer Wand und tippte hektisch auf einer Tastatur herum.

                              „Kloie!“, rief Skott und richtete seine Waffe auf sie, „was immer du da auch gerade tust, hör sofort auf damit!“

                              Kloie drehte sich langsam zu Skott und Grier um und sah die beiden Soldaten mit ausdruckslosem Gesicht an. „Es ist sowieso zu spät.“

                              „Was ist zu spät?“ Skott trat entsetzt einen Schritt vor. „Was hast du getan?“

                              Doch Kloie sah ihn weiterhin nur mit leerem Gesichtsausdruck an.

                              „Kloie! Was verdammt hast du getan?!“

                              ***

                              Jung starrte weiterhin auf den Monitor, welcher ihm die ausweglose Situation in der sie sich befanden, vor Augen führte. Sie waren umzingelt von schießenden Notebook-Drohnen, die die Schilde immer weiter schwächten. Die Schildenergieanzeige zeigte jedenfalls, dass sie sich bald etwas einfallen lassen mussten, oder sie würden vernichtet werden.
                              An Flucht war mit dem kaputten FTL-Antrieb nicht zu denken.

                              Jung sah sich um, doch auch die anderen Anwesenden auf der Brücke – Shnell, Äli und Eierkocher starrten nur auf die Bildschirme, ohne wirklich etwas Intelligentes zur Gesamtsituation beizutragen.
                              Der einzig Aktive auf der Brücke war Woodstock, der gerade versuchte sich von einer der Wände zu befreien, an die er sich mit seinem Hologrammsekundenkleber geklebt hatte.

                              „Sir?“

                              Jung nahm sofort sein Funkgerät zur Hand, als er Skott hörte. „Skott? Habt ihr Kloie gefunden?“

                              „Ja haben wir“, bestätigte Skott. „Sie hat etwas an einem der Terminals gemacht.“

                              „Und was?“, wollte Jung wissen. Nein, korrigierte er sich im Stillen, eigentlich wollte er es nicht wissen.

                              „Sie hat ein Signal an die KFA geschickt“, erwiderte Skott. „Sir, sie will, dass die Katzenfischaliens sie wieder zurückverwandeln. Die KFAs haben zugesagt, nachdem sie von dem Putzwasserunfall erfahren haben und werden jeden Moment hier eintreffen. Mit Ihrer Erlaubnis Sir, …“

                              „Erlaubnis verweigert!“

                              „Sir?“

                              „Skott! Wir werden hier bald alle sterben! Das letzte, was ich tun werde, ist, zumindest einen Sieg gegen diejenigen davonzutragen, die uns das alles eingebrockt haben!“

                              „Aber die KFAs können doch gar nichts dafür“, meinte Skott ehrlich verblüfft.

                              Jung stöhnte auf. „Doch nicht die KFAs, Lieutenant! Ich rede von den Autoren!“

                              Jetzt war es Shnell der laut aufstöhnte und sich an Jung wandte. „Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass sie nichts gegen die Autoren …“

                              „Äh Leute …“, meldete sich Äli zu Wort.

                              Jung wirbelte herum. „Was ist?“

                              Da will jemand mit Ihnen sprechen“, antwortete Eierkocher an Älis Stelle und deutete mit dem Deckel auf das Terminal, über das sich kurz zuvor Telaudi vom Torverteilungsschiff, welches ebenfalls unter Beschuss stand, gemeldet hatte.

                              Jung ging zu dem Terminal hinüber. Dort sah er, dass es wieder Telaudi war. „Was gibt es Colonel?“

                              „Ich weiß ja nicht, ob Ihre Crew schon einen genialen Plan hat, mit dem wir diese Drohnen besiegen können, Jung“, meinte Telaudi und grinste dann schief. „Aber ich habe gerade erfahren, dass meine Crew wohl einen hat.“

                              „Ihre Crew?“

                              „Na die Unsinni!“

                              „Ah genau!“ Jung klatschte sich an die Stirn. Wie konnte er so etwas nur verdrängen?
                              Dann dachte er einen Moment darüber nach und ihm wurde klar wieso: Es war in der momentanen Situation schlicht und einfach unwichtig.

                              „Colonel?“

                              Jung riss sich aus seinen Gedanken los und sah wieder zu Telaudi. „Was ist das für ein Plan?“

                              Telaudi zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wie gesagt kommuniziere ich nur mit Gedankenbildern mit den Unsinni, was mehr als schwer zu interpretieren ist, also …“

                              „Kommen Sie zum Punkt Colonel!“

                              „Also, so wie es ausschaut, wollen die Unsinni, dass ich wieder auf die Schwips-Aal überwechsele. Danach wollen sie ihren Plan in die Tat umsetzten.“

                              Jung runzelte die Stirn. „Sind Sie sich sicher?“

                              „Nein“, gab Telaudi zu. „Aber angesichts unserer Lage … haben wir eine andere Option?“

                              Jung schüttelte den Kopf. Das Ganze gefiel ihm überhaupt nicht. Aber Telaudi hatte Recht. Die einzige Alternative war nichts zu tun und dann würden sie in naher Zukunft vernichtet werden. Der Plan der Unsinni, was immer sie auch vorhatten, war die einzige Chance, die ihnen blieb.
                              Zumindest konnte es nicht mehr schlimmer werden, wenn sie sie gewähren ließen. „Also gut Colonel, halten Sie sich bereit, ich lasse Sie gleich abholen.“
                              Jung aktivierte wieder sein Funkgerät. „Skott? Gehen Sie in den Hanger und schnappen Sie sich den Alkohol-Affen. Sie müssen Telaudi von dem Torverteilungsschiff abholen.“

                              „OK Sir, aber nur unter der Bedingung, dass ich Kloie mitnehme und wir auf dem Rückweg einen kleinen Umweg zu den KFAs machen.“

                              Jung starrte sein Funkgerät an. „Skott das war keine Bitte, sondern ein Befehl!“

                              „Sir, ich liebe Kloie und ich werde nicht tatenlos zusehen, wie sie sich immer weiter verwandelt, wenn es auch einen anderen Ausweg gibt! Entweder ich bringe sie zu den KFAs oder die Drohnen können uns meinetwegen abschießen!“

                              Jung sah zu Shnell. Dieser warf einen kurzen Blick auf das Terminal, der die Schiffe in ihrer unmittelbaren Umgebung anzeigte und auf dem ein neues Symbol blinkte. „Die KFAs sind gerade eingetroffen.“

                              Jung schloss kurz die Augen.
                              Vielleicht war es der falsche Moment sich auf einen Kampf mit den Autoren einzulassen.
                              Er traf eine Entscheidung und nickte kurz. „OK, Skott, holen Sie Telaudi und fliegen Sie anschließend meinetwegen zu den KFAs.“ Kaum hatte er das gesagt, schaltete er sein Funkgerät schnell aus.
                              Zumindest gehörte das letzte Wort ihm.

                              „War das Skott?“, rief Woodstock von der Wand. „Kann ich ihn sprechen? Ich muss ihn unbedingt was fragen!“

                              Jung starrte Woodstock an. „Nein!“ Es war doch wirklich unglaublich. Kaum hatte man das letzte Wort für sich, schon wollte es ihm wieder jemand abjagen!

                              ***

                              10 Minuten später:

                              Jung sah besorgt auf den Bildschirm. Der Balken, der ihre Energiereserve für den Schild anzeigte, war bereits im roten Bereich und fing nun auch noch an zu blinken.
                              Er wandte sich einem anderen Terminal zu, wo zu sehen war, dass sich das kleine Symbol des Alkohol-Affen gerade von dem großen Symbol des Torverteilungsschiffes löste. „Skott?“

                              „Wir haben Telaudi an Bord und fliegen jetzt zu den KFAs weiter.“

                              Jung nickte gedankenverloren und betrachtete dann wieder besorgt die Schildenergieanzeige. Dann drehte er sich zu Shnell um. „Was machen die Unsinni?“

                              „Sie haben das TVS gestartet und fliegen auf ein paar Drohnen-Notebooks im Hintergrund zu“, erwiderte Shnell.

                              Jung runzelte die Stirn. Was hatten die nur vor?

                              „Die Unsinni melden sich“, rief Eierkocher von einem anderen Terminal aus, an welchem er, Äli und Alf die ganze Zeit gestanden und irgendetwas gemacht hatten.

                              Jung und Shnell kamen sofort zu den Dreien, während Woodstock laut fluchte, als er es, bei dem Versuch sich von der Wand zu befreien, schaffte sich gleichzeitig mit Hintern und Nase an einem Entlüftungsgitter festzukleben. Jung fragte sich gerade, warum Woodstock den Hologrammsekundenkleber nicht einfach in Luft auflöste, als er schon beim Terminal angelangt war, von welchem ihnen ein Unsinni entgegenblickte.

                              „Seid gegrüßt“, begrüßte sie der Außerirdische.

                              Jung sah verwirrt in die Runde. „Hat Telaudi nicht gesagt, man kann sich nur mental mit ihnen unterhalten? Und auf einmal spricht er Englisch?“

                              „Es klappt!“, freute sich Eierkocher und klapperte begeistert mit seinem Deckel.

                              „Natürlich klappt es“, grinste Alf.

                              „Wir haben das Terminal mit Alfs Universalübersetzer aus Star Trek verbunden“, erläuterte Äli Jung und Shnell. „Sie können sich jetzt ganz normal mit den Unsinni unterhalten.“

                              Jung sah erfreut auf. Wenigstens ein kleiner Sieg gegenüber den Autoren, die aus Realitätsgründen nur nichtenglischsprechende Aliens gewollt hatten.

                              „Es tut uns Leid, dass wir euch in unseren Konflikt mit den Drohnen mit hineingezogen haben“, fuhr der Unsinni fort, „Wir können das zwar nicht ungeschehen machen, aber euch zumindest eine zweite Chance geben. Nutzt sie.“
                              Dann wurde der Bildschirm schwarz.

                              „Was …?“, Jung starrte den Bildschirm an.

                              „Sie haben die Verbindung getrennt“, teilte Äli dem Colonel mit.

                              „Das sehe ich! Aber was haben sie vor?“

                              „Sie steuern eine etwas größere Drohne an, die von anderen Drohnen geschützt wird“, rief Shnell, der schon wieder bei einem der anderen Terminals stand. „Vielleicht …“ Seine Finger rasten über die Tastatur. „Ja! So wie es aussieht, ist dass die Chefdrohne von denen die anderen Drohnen ihre Befehle bekommen! Wenn sie aus dem Verkehr gezogen wird …“

                              „Aber wie wollen sie das schaffen?“, fragte Jung und starrte auf den Monitor. „Die Hauptdrohne wird von den anderen Drohnen ziemlich gut geschützt. Und wir haben nicht mehr viel Zeit. Also … was machen denn die Unsinni da?“
                              Jung stockte der Atem, als er sah, dass das TVS nicht langsamer wurde und sich dessen Signal immer mehr dem Signal der Hauptdrohne näherte. Als sich die beiden Signale genau überdeckten, sah man eine riesige Explosion auf dem Monitor. Im gleichen Moment hörte der Beschuss der Drohnen auf, als sich diese, ihrer Befehlsquelle beraubt, in den Ruhezustand herunterfuhren.
                              Jung starrte immer noch geschockt auf den Monitor. „Was ist da gerade passiert?“

                              „Die Unsinni haben sich selbst geopfert um uns das Leben zu retten“, stellte Shnell fest. „Deshalb wollten sie wohl auch, dass wir Telaudi vorher vom Schiff holen.“

                              „Ja, aber warum haben sie das getan?“

                              Shnell konnte nur mit den Schultern zucken. „Keine Ahnung. Vielleicht konnten die Autoren nichts mehr mit ihnen anfangen …“

                              „… und sahen es gleichzeitig als einzige Möglichkeit uns aus dieser ausweglosen Situation herauszuschreiben“, überlegte Äli weiter. „Ja, dass ergibt Sinn.“

                              ***

                              1 Stunde später:

                              „Wie schaut es aus?“, wollte Jung wissen.

                              Er stand hinter Shnell, der seinerseits vor einem kaputten FTL-Antrieb stand. „Schlecht. Sehr schlecht. Ich glaube kaum, dass wir ihn irgendwie wieder reparieren können. Nicht ohne Ersatzteile.“ Er drehte sich zu Jung um. „Wir sitzen hier fest. Für den Rest unseres Lebens.“

                              „Na toll“, stöhnte Jung, „da hätten uns die Drohnen auch gleich abschießen können.“

                              „Äh Leute“, drang Älis Stimme aus dem Bordlautsprecher, „ich glaube, ihr solltet mal schnell herkommen und euch das anschauen.“

                              Jung und Shnell sahen sich an. Äli hatte etwas beunruhigt geklungen. Schnell eilten die beiden auf die Brücke zurück.

                              ***

                              „Was ist los?“, wollte Jung wissen, als sie atemlos die Brücke erreichten.

                              „Naja, wir waren kurz in der Sonne um wieder aufzutanken“, berichtete Äli, „und als wir wieder raus kamen, tauchten die da aus dem Hyperraum auf. Er zeigte auf einen Monitor, auf welchem viele neue Punkte zu sehen waren, die sich um den Punkt scharrten, der die Schwips-Aal darstellte.

                              Shnell stöhnte auf. „Colonel, Sie sollten vorsichtiger damit sein, was sie sich wünschen.“

                              „Wieso?“, fragte Jung, „was ist das?“

                              „Eine neue Welle Drohnen.“

                              „Na toll“, beschwerte sich Jung und sah nach oben zu den imaginären Autoren. „Ich kann mir zig Mal eine große dampfende Quattro For Maggie mit Thunfisch und Schinken bestellen und nichts passiert, aber kaum sag ich was von Drohnen …“

                              „Vielleicht hätten Sie es mit Pizza aus der Dose versuchen sollen“, warf Woodstock von der Wand, an der er immer noch klebte ein.

                              Jung drehte sich verwundert um. „Dose?“

                              Woodstock winkte ab. „Nur ein Insider.“

                              Jung nickte verstehend, obwohl er in Wahrheit kein Wort von dem verstand, was das Pfarrer-Hologramm von sich gab. Dann drehte er sich wieder zu Shnell um. „Und jetzt? Können wir vielleicht einen von unseren Gleitern in die Chefdrohne steuern, wie es die Unsinni vorgemacht haben?“

                              Shnell schüttelte den Kopf. „Wir scheinen es hier mit einem neueren Modell der Drohnen zu tun zu haben.“ Er zoomte eine von den sich gerade um die Schwips-Aal in Position bringenden Drohnen näher heran. „Sehen Sie selber, sie sehen nicht aus wie Notebooks, sondern wie …“

                              „… Nudelauflaufformen“, vervollständigte Eierkocher ehrfürchtig den Satz.

                              Shnell nickte, während er wild auf die Tastatur einhämmerte. „Ja, es sind wie gesagt neue Modelle. Sie scheinen sich über eine Art Schwarmbewusstsein zu verständigen, weswegen es keine bestimmte gibt, die wir abschießen können.“

                              Jung sah wieder auf den Bildschirm. Wie auf ein geheimes Zeichen begannen alle Nudelauflaufform-Drohnen gleichzeitig auf die Schwips-Aal zu feuern.

                              „Gut, das wir gerade aufgetankt haben“, kommentierte Eierkocher, „der Schild dürfte jetzt wieder etwas halten.“

                              „Trotzdem kann das kein Dauerzustand sein“, meinte Shnell.

                              Die auf der Brücke Anwesenden schauten sich an. Plötzlich erhellte sich Älis Gesicht. „Ich glaube, ich habe da eine Idee …“

                              ***

                              „Skott? Hier Jung, wo sind Sie gerade?“

                              Skott beobachtete gerade wie die Schwips-Aal von allen Seiten von Drohnen beschossen wurde. Das sah nicht gut aus. Er aktivierte den Funk. „Wir sind gerade auf dem Rückweg. Die KFAs konnten Kloie heilen. Sie ist jetzt wieder ganz und gar menschlich. Wie sieht es bei euch aus?“

                              „Wie Sie vermutlich sehen, haben wir gerade ein paar neue Drohnenprobleme“, antwortete Jung. „Skott, Äli hat einen Plan wie er die Drohnen kampfunfähig machen kann, aber dafür benötigt er eine von denen. Könnt ihr vielleicht auf eurem Rückweg eine mitbringen?“

                              Skott sah in den hinteren Teil des Alkohol-Affen, in dem Telaudi und Kloie nickten. „Wir versuchen es. Könnt ihr vielleicht eine kampfunfähig schießen? Das würde das Ganze etwas erleichtern …“

                              ***

                              Jung sah Shnell an. Dieser nickte. „Skott, das dürfte machbar sein“, gab der Colonel daraufhin weiter.

                              „Am besten schießen wir eine Drohne in ihrer Nähe ab“, meinte Shnell und markierte eine der Drohnen rot, die er als das geeignetste Ziel erachtete.

                              „Ich will schießen! Ich will schießen!“, rief Woodstock von hinten, entmaterialisierte sich, um sich in der Mitte des Raumes neu zu materialisieren. Ohne Hologrammsekundenkleber. Dafür hielt er ein großes N in der Hand.
                              Shnell, Jung, Äli, Alf und Eierkocher starrten das N an.

                              Woodstock folgte ihren Blicken. „Oh … ah … lustige Geschichte …“

                              „Für die wir jetzt keine Zeit haben“, unterbrach ihn Jung.

                              „Oh ja richtig“, Woodstock ließ das N wieder verschwinden und trat an das Terminal. „Das da?“, er deutete auf die rot markierte Drohne.
                              Shnell nickte.

                              „Finden Sie das nicht seltsam?“, wandte sich Jung an Shnell, während Woodstock sich am Kopf kratzte und versuchte aus der Abschussvorrichtung der Schwips-Aal schlau zu werden.

                              Shnell drehte sich um. „Was soll ich seltsam finden?“

                              „Na, das die KFAs Kloie wieder zurückverwandelt haben. Ich meine der Handlungsstrang zieht sich jetzt schon durch zehn Folgen und war im Endeffekt für rein gar nichts gut.“

                              Shnell zuckte mit den Schultern. „Vermutlich haben die Autoren jetzt erst gemerkt, dass sie eigentlich nichts mit einer Mutantin anfangen können und das war die einfachste Lösung den Handlungsstrang zu beenden.“

                              Jung wollte gerade etwas erwidern, als Woodstock einen Triumphschrei ausstieß. „Getroffen!“

                              Jung trat an den Bildschirm. Die rot markierte Drohne war noch da. Dafür hatte Woodstock eine abgeschossen, die am anderen Ende des Schlachtfeldes gewesen war.

                              „42.823.415 Kilometer daneben“, kommentierte Eierkocher. „Ziemlich miserabler Schuss.“

                              „He!“ Woodstock wirbelte herum. „Das ist nur ein Steinwurf, wenn man von kosmischen Entfernungen ausgeht!“

                              „Was aber wiederum durch die automatische Zielerfassung der Schwips-Aal relativiert wird.“

                              „Der was?“, fragte Woodstock sichtlich verwirrt.

                              Eierkocher stöhnte auf. „Ich weiß nicht, ob KI wirklich der richtige Job für dich ist …“

                              ***

                              „Hat hier jemand Nudelauflauf bestellt?“, rief Kloie, als sie zusammen mit Telaudi die abgeschossene Nudelauflaufform-Drohne auf die Brücke schleppte.

                              „Das ging aber schnell“, grinste Äli. „Ich hoffe, er ist auch durch.“ Mit diesen Worten blieb er kurz vor Kloie stehen und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. „Willkommen zurück unter den Menschen. Wie geht es dir?“

                              Kloie überlegte kurz. „Ich glaube ganz gut. Ich weiß nicht mal mehr, was eine Boie … mond … nimi …?“

                              „Binomische Formel“, half Äli aus.

                              „Oh richtig! Auf jeden Fall hab ich keine Ahnung mehr, was das ist. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen.“

                              „Ich will euch ja nicht unterbrechen“, unterbrach sie Jung, „aber die Energieanzeige für die Schilde schaut schon wieder ziemlich leer aus. Also, wenn wir was gegen die Drohnen unternehmen wollen, sollte das bald passieren.“

                              „Richtig“, meinte Äli und schraubte die Außenhülle der Drohne ab. „Dürfte eigentlich ganz schnell gehen.“ Er nahm ein Kabel und verband damit die Elektronik der Drohne mit einem der Terminals der Schwips-Aal. Dann begann er die Tastatur des Terminals mit Eierkochers Hilfe zu bearbeiten.

                              Shnell runzelte leicht die Stirn. „Wenn ich fragen darf, was genau wird das, wenn ihr fertig seid?“

                              Eierkocher sah auf. „Nun diese Version der Drohnen haben ein Schwarmbewusstsein, dass heißt, wenn wir einer ein Signal mit einem bestimmten Inhalt schicken …“

                              „… bekommen ihn alle“, beendete Shnell aufgeregt den Satz und sah Äli über Schulter und Eierkocher über den Deckel. „Das ist genial!“

                              Jung sah die drei verständnislos an, dann wandte er sich wieder der Kampfhandlung auf dem Bildschirm zu. Auf einmal drehten die Nudelauflaufform-Drohnen von der Schwips-Aal ab … und fingen an sich selber zu attackieren!

                              „Es klappt!“, rief Äli freudig aus.

                              „OK, was genau habt ihr da gerade getan?“, wollte Jung jetzt doch wissen.

                              „Wir haben den Drohnen nur etwas neues mitgeteilt“, schmunzelte Äli und sah zu Jung hinüber. „Nur eine Kleinigkeit: Nudelauflauf ist böse.“

                              „Wir haben sie sozusagen ziemlich verwirrt“, grinste Eierkocher. „So sehr, dass sie sich jetzt selber vernichten.“

                              Nun musste auch Jung grinsen und sah aus dem Sichtfenster hinaus, wo unzählige Nudelauflaufform-Drohnen auf andere Nudelauflaufform-Drohnen schossen.
                              Etwas so schönes hatte der Colonel noch nie gesehen. Es war ein atemberaubender Anblick.

                              ***

                              Zwei Stunden später:

                              Jung und Shnell starrten immer noch aus dem Sichtfenster der Schwips-Aal, wo sich inzwischen nur noch ein gigantisches Trümmerfeld ausbreitete.
                              Sie waren allein auf der Brücke.
                              Woodstock hatte etwas von einem Taschenrechner und einer Banane gemurmelt und war seitdem verschwunden, der Rest der Crew veranstaltete zur Feier des Tages – sprich ihrer Rettung vor den Drohnen, Telaudis Rückkehr auf die Schwips-Aal und Kloies Rückmutation zu einem Menschen – ein groß angelegtes Sudokuturnier.

                              „Ich glaube, ich kann Ihre Wut verstehen“, ergriff Shnell schließlich das Wort.

                              Jung sah den Wissenschaftler an. „Tatsächlich?“

                              Shnell nickte traurig. „Dieses ganze unausgeschöpfte Potential tut einfach in der Seele weh. Ich meine, die Melmacen wurden viel zu schnell verheizt, aus Kloies Mutation quasi gar nichts gemacht. Von dem Obelisken oder dem Signal im Hintergrundrauschen, dass nie wieder aufgegriffen wurde, gar nicht zu reden. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gab so viel, was man machen hätte können. Und wo sind wir letztendlich gelandet? Treiben in einem gigantischen Schlachtfeld, ohne ein anwählbares Stargate in der Nähe, geschweige denn überhaupt einen Planeten, den wir in absehbarer Zeit erreichen könnten. Unser FTL-Antrieb ist zerstört und es gibt keine Möglichkeit ihn wieder zum Laufen zu bringen. Wir sind hier gestrandet. Für immer. Und all das Potential das diese Serie noch hatte …“ Shnell brach ab und schüttelte frustriert den Kopf.

                              „Dann ist das das Ende?“, wollte Jung wissen.

                              Shnell sah ein kleines Trümmerstück einer Drohne vorbei treiben und nickte langsam. „Ja Colonel. Ich glaube wenn jetzt nicht noch irgendein Wunder passiert, dann war’s das.“ Er sah Jung aus leeren Augen an. „Das ist das Ende der Reise.“



                              Fortsetzung folgt ...
                              Wormhole GalaXy
                              Die große Stargate-Universe-Parodie - Jetzt auch im SciFi-Forum!
                              Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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                                #45
                                Bevor es weiter geht erst noch ein kleiner Rückblick auf Folge 6 (ist ja jetzt doch schon ne Zeit her, dass die gepostet wurde ...)



                                Was in der 1. Staffel von Wormhole GalaXy geschah …


                                „Äli, ich bin du. Ich komme 50 Jahre aus der Zukunft.“

                                „Was? … Aber wie …?“

                                „Sonneneruption“, grinste der alte Äli. „Äli, ich habe wichtige Informationen aus der Zukunft, die ihr unbedingt wissen müsst.“

                                Äli sah ihn interessiert an. „Und zwar?“

                                „Unsere Schwips-Aal steuert gerade genau auf ein Schwarzes Loch zu und wir können nichts dagegen tun, weil wir den Autopilot nicht ausschalten können.“

                                „Und was sollen wir dagegen tun?“, wollte Äli neugierig wissen.

                                Der alte Äli zuckte mit den Achseln. „Weiß auch nicht. Mein Shnell hatte gemeint, euer Shnell soll versuchen den Autopiloten abzuschalten.“


                                Und jetzt viel Spaß mit:



                                Folge 28: Unerwartetes Wiedersehen (1)



                                Jung stand in seinem Quartier und sah hoffnungslos in die Weiten des Universums hinaus. Vor ihm breitete sich ein riesiges Schlachtfeld aus, welches zum Großteil aus zerschossenen Nudelauflaufform-Drohnen bestand. Dazwischen schwebten deaktivierte Notebook-Drohnen. In einiger Entfernung war die nahegelegene Sonne zu sehen.
                                Sonst gab es nichts.
                                Ohne ein Stargate in Reichweite oder einen funktionierenden FTL-Antrieb konnten er und der Rest der Schwips-Aal-Crew nirgends hin. Sie waren hier auf dem Schiff mitten im Nirgendwo gestrandet.
                                Vermutlich für immer.
                                Inzwischen trieben sie nun schon eine Woche im luftleeren Raum. Ohne die Aussicht auf Rettung. Wer sollte hier schon vorbeikommen?

                                Jung seufzte und starrte zur Decke hinauf. „Na was ist jetzt?“, rief er nach oben und schwang dabei die Faust in Richtung der imaginären Autoren. „Ihr seit doch sonst so überaus einfallsreich! Also, wie soll es weitergehen?! Sagt bloß ihr wisst nicht, wie ihr uns wieder aus dieser Lage heraus schreiben sollt?!“

                                Er wollte den Autoren gerade noch viel schlimmere Sachen an den Kopf werfen, als sich sein Funkgerät zu Wort meldete. „Jung hier Telaudi! Kommen Sie sofort auf die Brücke, dass müssen Sie sich ansehen!“

                                Jung sah kurz sein Funkgerät verwundert an – was sollte es hier draußen schon großartiges zu sehen geben? – dann drehte er sich zu seiner Quartiertür um, um in Richtung Brücke zu gehen. Bevor er die Türentriegelung betätigte, warf er noch einen leicht verärgerten Blick in Richtung Decke. „Das habt ihr doch nur gemacht, damit ich nicht zum fluchen komme und euch erspart bleibt das Rating zu ändern …“

                                ***

                                Jung erreichte die Brücke gleichzeitig mit Shnell. „Wurden Sie auch gerufen?“, wollte der Colonel wissen.

                                Shnell nickte und betrat als erstes die Brücke, auf welcher sich Telaudi und Woodstock interessiert über einen der Bildschirme beugten. „Was gibt es?“

                                Telaudi sah auf, als die Beiden eintraten. „Etwas verdammt Merkwürdiges.“ Er tippte auf ein Signal das in der Mitte des Monitors leuchtete. „Das hier ist eben aufgetaucht.“

                                „Und von wem stammt das Signal?“, wollte Jung wissen.

                                „Da sind wir uns noch nicht ganz einig“, warf Woodstock ein. „Ich tendiere stark zu Florian Silbereisen in einer riesigen genmanipulierten Wassermelone. Mister Superschlau dagegen …“, dabei nickte er in Telaudis Richtung.

                                Telaudi warf Woodstock einen genervten Blick zu. „Meine Vermutung stützt sich wenigstens auf Fakten.“

                                „Fakten! Pah!“, winkte Woodstock ab. „Dafür ergibt sie keinen Sinn.“

                                „Etwas das noch weniger Sinn macht, wie Florian Silbereisen in einer genmanipulierten Wassermelone am anderen Ende des Universums?“, wollte Jung erstaunt wissen und warf dann einen Blick zu Shnell, welcher bereits mit dem Terminal beschäftigt war.

                                „Also etwas merkwürdig ist es schon“, gab Shnell schließlich zu und blickte Jung an. „Laut diesen Anzeigen hält der Alkohol-Affe direkt auf uns zu.“

                                „Machen Skott und Grier gerade eine kleine Spritztour?“

                                Shnell schüttelte den Kopf und rief eine weitere Anzeige auf. „Laut diesen Daten hier steht der Alkohol-Affe in unserem Hanger, seit Skott ihn dort seit seiner Rückkehr von den KFAs gelandet hat.“

                                Jung starrte abwechselnd auf die beiden Anzeigen. Von einem Alkohol-Affen zum anderen. „Ich verstehe nicht ganz …“

                                „Warten Sie erst mal bis Sie den Funkspruch hören, den wir empfangen haben …“, meinte Telaudi geheimnisvoll.

                                ***

                                „Tipsy-Eel? Hier spricht Doktor Shnell an Bord des Alkohol-Affen. Können Sie mich empfangen? … Tipsy-Eel? Ich wiederhole. Hier spricht Doktor Shnell. Ich befinde mich im Alkohol-Affen und bin auf dem Weg zu Ihnen. Wäre schön in nächster Zeit etwas von Ihnen zu hören.“

                                Telaudi beendete die Aufzeichnung des Funkspruchs.

                                „Haben Sie schon geantwortet?“, wollte Jung wissen.

                                Telaudi schüttelte den Kopf.

                                „Wie gesagt, ergibt das überhaupt keinen Sinn“, ereiferte sich Woodstock. „Andererseits, wenn wir von der Silbereisen-Theorie ausgehen … zum Mav, was machen Sie da?“

                                Shnell sah zu Woodstock. „Wie sieht es denn aus? Ich antworte ihm.“ Mit diesen Worten aktivierte er den Funk. „Doktor Shnell? Hier spricht Doktor Shnell von der Tipsy-Eel.“

                                „Na endlich. Was hat denn da so lange gedauert?“

                                „Ich wurde gerade erst über die Situation ins Bild gesetzt. Außerdem wollte unsere Bord-KI noch eine Theorie über Florian Silbereisen und eine Wassermelone zum Besten geben …“

                                „Woodstock“, seufzte der andere Shnell. „Dann habt ihr ihn scheinbar schneller gefunden als wir.“

                                „Was soll das denn heißen?“ Jung runzelte verwirrt die Stirn.

                                „Egal was es heißt, wir können ihm nicht vertrauen“, warf Telaudi ein. „Es könnte eine Falle sein.“

                                „Von wem?“

                                „Diesen weißen Lichtaliens von denen Sie mir erzählt haben? Sie wissen schon, die die schon mal einen Alkohol-Affen zur Schwips-Aal geschickt haben. Mit ein paar ziemlich lebendigen Toten an Bord.“

                                „Den vermutlichen Lichtaliens“, warf Jung ein. „Wirklich gesehen haben wir sie ja nicht.“

                                „Außerdem stehen denen mit Sicherheit ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung, wenn sie uns infiltrieren wollten“, warf Shnell ein. „Andererseits … ein bisschen Vorsicht kann nicht schaden.“ Er aktivierte den Funk wieder. „Shnell an Shnell. Wie …?“

                                „TackTick“

                                Shnell sah die Anderen an. „Das ist richtig.“

                                „Aber Sie haben doch noch gar keine Frage gestellt“, warf Woodstock ein.

                                „Er ist ich“, erwiderte Shnell. „Er wusste welche Frage ich ihm stellen wollte.“

                                „Quatsch“, meinte Woodstock und sprach nun ebenfalls ins Funkgerät. „Shnell? Was ist die Quadratwurzel aus Vier?“

                                „Zwei.“

                                „Hm. Ich glaube das ist korrekt“, meinte Woodstock nach kurzem nachdenken unsicher.

                                „Und was beweist das jetzt?“, wollte Telaudi genervt wissen.

                                „Gute Frage.“ Woodstock schaute ratlos drein. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Shnell? Ich denke an eine Zahl. Wie lautet die?“

                                „Von woher soll ich das wissen?“

                                Woodstock sah triumphierend in die Runde.

                                Shnell verdrehte die Augen. „Ich habe auch keine Ahnung an was du denkst. Woher soll der andere Shnell es also wissen? Shnell? Sie haben Landeerlaubnis.“

                                „Danke.“

                                „Moment mal!“ Telaudi starrte Shnell fassungslos an und wollte etwas sagen, wandte sich dann aber an Jung. „Wir können doch nicht einfach …“

                                „Was haben wir zu verlieren?“, wollte Jung wissen. „Wir warten doch hier eigentlich nur noch drauf dass uns Sauerstoff und Vorräte ausgehen. Ein bisschen Abwechslung kann also nicht schaden.“

                                ***

                                Kurz darauf war es soweit.
                                Der Alkohol-Affe schwebte in den Hangar und setzte zwischen dem Destilier-Delfin und dem anderen Alkohol-Affen auf.
                                Alle außer Woodstock, welcher als KI auf der Brücke bleiben musste, waren anwesend und verfolgten mit gemischten Gefühlen die Ankunft des mysteriösen Gastes.
                                Kaum war das Shuttle zum Stillstand gekommen richteten die sechs Soldaten – Jung, Telaudi, Skott, Grier, DJ und Ä – ihre Waffen auf die Ein- und Ausstiegsluke. Eine angespannte Stimmung lag in der Luft als sie sich schließlich öffnete und ein Mann aus dem kleinen Schiff heraustrat.
                                Der Mann, dass musste Jung zugeben, sah Shnell tatsächlich verblüffend ähnlich. Bis auf die Tatsache, dass er viel älter war. Mindestens fünfzig Jahre schätzte der Colonel.

                                Der alte Shnell sah sich um und fing an zu lächeln. „Ach wie schön! Ich hätte nicht gedacht euch jemals wieder zu sehen!“ Er sah glücklich von einem zum anderen. „Und alle noch so jung!“ Schließlich ging er zu Shnell und schüttelte ihm die Hand. „Nachdem ich euch hier an einer Stelle angetroffen habe, an der wir garantiert nie vorbeigekommen sind, gehe ich davon aus, dass du es wirklich geschafft hast.“

                                Shnell nickte seinem Gegenüber zu und lächelte dabei. „In der Tat.“

                                „Ihr scheint euch also bereits zu kennen“, vermutete Jung und sah skeptisch von einem Shnell zum Anderen.

                                „Nicht direkt“, antwortete Shnell.

                                „Aber unser Äli hat immerhin die Bekanntschaft mit eurem Äli gemacht“, ergänzte der alte Shnell.

                                „Ah“, machte Jung, dem ein Licht aufging. „Ich verstehe.“

                                „Ich aber nicht“, beschwerte sich Telaudi. „Kann mich bitte mal jemand aufklären?“

                                ***

                                „Das Ganze ist eigentlich schnell erzählt“, ergriff Äli das Wort. „Sie wissen doch, dass uns ein fünfzig Jahre älteres Ich von mir gewarnt hat, dass die Schwips-Aal in ein schwarzes Loch fliegen würde, wenn wir es nicht schaffen den Autopiloten zu deaktivieren.“

                                Telaudi nickte. „Deswegen war ich vor einem Jahr mit einer Wissenschaftlerin und Peter Zwegat hier, um den Lauf der Dinge zu unseren Gunsten zu verändern. Allerdings wurden wir sabotiert“, dabei warf er Shnell einen eisigen Blick zu.

                                „Und er“, dabei zeigte Äli auf den alten Shnell, „scheint jetzt der Shnell von der fünfzig Jahre älteren Schwips-Aal zu sein.“

                                Der alte Shnell nickte. „Das ist korrekt. Wenn ich fragen darf, wie habt ihr es geschafft den Code zu knacken?“

                                „Nun, ich musste mir irgendetwas verrücktes ausdenken, was du bestimmt nicht gemacht hattest“, erzählte Shnell. „Deshalb hab ich mit Eierkocher den Körper getauscht und mich anschließend mit der Schwips-Aal verbunden.“

                                „Brilliant“, attestierte der alte Shnell seinem jüngeren ich.

                                „Den Code hab ich allerdings kurz darauf geknackt“, warf House ein. „War im Grunde ganz einfach. Aber ich stelle mal die gewagte Vermutung auf, dass Sie Ihren House nicht um Hilfe gebeten haben.“

                                Shnell und Shnell tauschten Blicke.

                                House verdrehte die Augen. „Dacht ich's mir doch.“

                                „Und was ist passiert, nachdem ihr mit der Übernahme der Steuerung und der Kontrolle über das Schiff den Lauf der Dinge geändert habt?“, wollte Shnell neugierig wissen. „Ich meine die Tipsy-Eel sieht nicht besonders gut aus, nachdem zu urteilen was ich aus dem Affen gesehen habe.“

                                „Tja, was ist passiert?“ Jung zählte an den Fingern ab. „Besuch eines Obeliskenplaneten, Angriff der Melmacen, Fund der Brücke“, dabei warf er Shnell einen eisigen Blick zu, „Treffen mit den Unsinni, Mutation und Rückmutation bei Kloie, Besuch von einigen Toten, Entdeckung unserer KI, … hm ja“, überlegte Jung, „das dürften so ziemlich die wichtigsten Eckpunkte gewesen sein. Und schlussendlich“, dabei deutete er aus dem Hangarfenster, an welchem Überreste der großen Drohnenschlacht vorbeischwebten, „Aufeinandertreffen mit Notebook- und Nudelauflaufform-Drohnen.“

                                „Ihr scheint ja ein ganz schön aufregendes Leben zu führen“, stellte der alte Shnell fest und runzelte dann die Stirn. „Wie viel Zeit ist für euch vergangen, seitdem unser Äli bei euch war?“

                                „Ungefähr ein Jahr“, erwiderte DJ.

                                „Hm“, machte der alte Shnell und rieb sich das Kinn. „Interessant.“

                                „Wieso?“, wollte Shnell wissen. „Wieviel Zeit ist bei euch seitdem vergangen?“

                                Der alte Shnell schüttelte den Kopf. „Das kann man sehr schwer sagen. Zeit ist wie du weißt relativ. Besonders wenn man mitten in einem schwarzen Loch steckt.“

                                „Das klingt interessant“, warf Eierkocher ein.

                                Telaudi nickte. „Allerdings. Was ist bei euch passiert, nachdem euer Äli zurückgekehrt ist? Und vor allem: Warum zur Hölle sind Sie jetzt hier?“

                                Der alte Shnell sah mit leerem Blick in die Runde.
                                Schließlich gab er sich einen Ruck und seufzte tief. „Also gut. Es ist zwar etwas schmerzlich für mich, da ich vermutlich der einzige Überlebende der Crew meiner Schwips-Aal bin ...“, bei diesen Worten sahen sich die Anderen erschrocken an. Shnell der davon nichts merkte, fuhr monoton fort, „... aber ich denke ihr habt ein Recht zu erfahren, was mit euren älteren Ichs geschehen ist.“ Er machte eine kurze Pause und räusperte sich. „Also, unser Äli kam genau in dem Moment von euch zurück als ...“



                                Fortsetzung folgt ...
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                                Neu: Das große Finale: Folge 40: Ursprung

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