11. Das Licht der Götter
„Guten Morgen, meine Damen und Herren. Darf ich ihnen Captain Future vorstellen. Sofern es noch nicht bekannt ist, er war bisher mit dem Projekt der Umweltveränderungen auf dem Mars betraut und wir haben es ihm und seiner Mannschaft zu verdanken, daß uns eine langwährende Suche nach dem Datenkristall erspart blieb. Er wird uns heute als Gast auf diese Mission begleiten.“ eröffnete Teena die Besprechung mit den Führungsoffizieren.
„So war das aber nicht gedacht!“ warf Dr. Vega empört ein und blickte Teena ernst an. „Von einem Außeneinsatz war nicht die Rede. Ich habe ihn nur aus der Krankenstation entlassen, damit er sich HIER an Bord erholen kann. Da muß ich entschieden gegen protestieren.“
„Protest zu Kenntnis genommen, Doktor. Er wird uns trotzdem begleiten.
Dem Bericht nach zu urteilen, den uns der Captain zur Verfügung gestellt hat,“ sie nickte in Curtis´ Richtung, „sind die Einheimischen in diesem Tempel nicht gerade sehr freundlich gewesen bei seinem ersten Kontakt. Ich möchte nur einen ähnlichen Zwischenfall auf ein Minimum eingrenzen. Immerhin kennen sie ihn ja jetzt schon.
Und was seine persönliche Sicherheit angeht, wird er sich als Beobachter im Hintergrund halten und uns die Aktivierung des Systems überlassen. Falls sich sein Gesundheitszustand erheblich verschlechtert, steht es ihnen, Doktor, natürlich frei über seine Rückkehr zum Schiff zu befinden.“
Teena konnte genau beobachten, daß sich Curtis´ Stirn bei diesen Worten runzelte, aber er machte keine Anstalten ihrer Anweisung zu widersprechen.
„Navigator, was wissen wir über unser Landegebiet?“ wandte sich Teena an einen schmalgesichtigen Mann zu ihrer Linken.
„Eine Sandwüste im nördlichen Territorium, die Landestützen der Galleo werden ein wenig einsinken, bis sie auf hartes Naturgestein treffen, aber die Ausschleusung der Transporter wird möglich sein.
Die genauen Koordinaten des Landeplatzes wurden bereits programmiert und das Schiff ist auf die Schwerkraft und die derzeit heftigen Umweltbedingungen des Planeten konditioniert.“ antwortete der Angesprochene.
Teena nickte und wandte sich dann Kai zu. „Lieutenant Marek, ist es ihnen inzwischen gelungen etwas über das Kontrollsystem herauszufinden?“
„Anhand des Kristalls konnten wir das ungefähre Alter der Anlage festlegen.“ Kai runzelte die Stirn.
„Allerdings sprechen wir hier von einem Zeitrahmen von vor rund 50.000 Jahren. Aus dieser Zeit besitzen wir leider nur noch fragmentarische Aufzeichnungen.
Die Daten vom Hauptarchiv auf Endara weisen zwei damals übliche Bautypen aus. Allerdings sind die Datenträger dabei immer in Inneren der Anlage integriert und nicht separat davon angebracht. Genaueres können wir vermutlich erst sagen, wenn wir die Anlage direkt inspizieren.“
„Die Waffensysteme der Galleo sind voll einsatzbereit, sicherheitshalber werden wir das Gebäude mit den Hauptphasern erfasst halten“, meldete sich die Sicherheitschefin zu Wort.
„Mrs. Sakuran, das wird kaum nötig sein. Nach meinen Informationen verfügt das Gebäude selbst nicht über Verteidigungsanlagen. Lediglich die Insassen waren mit Handfeuerwaffen ausgestattet.
Wir halten uns, die Sicherheit betreffend, an die entsprechenden Standardvorschriften. Keine aktiven Waffensysteme, Handphaser lediglich auf Betäubung. Zu unserem persönlichen Schutz aktivieren wir die Kampfpanzerung unserer Anzüge.
Die Einheimischen sind uns nicht zwangsläufig feindlich gesinnt, sondern auf unsere Hilfe angewiesen.
Es gefällt mir ganz und gar nicht, daß wir nicht mehr Informationen über den vor uns liegenden Einsatz zur Verfügung haben.“ Teena blickte der Reihe nach auf die Anwesenden.
„Informieren sie bitte ihre Teams, wir treffen uns nach der Landung bei den Transportern in Luftschleuse zwei. Das wäre dann alles. Viel Glück.“
Teena erhob sich von ihrem Stuhl und drehte sich zu Galleo um, der die ganze Zeit hinter ihr gestanden hatte.
„Galleo, Startsequenz einleiten. Wir verlassen die Erde. Captain Future, wenn sie mich auf die Brücke begleiten möchten?“
Die anderen Offiziere hatten nahezu fluchtartig den Raum verlassen und stürzten zu ihren Station. Teena bedeutete nun Curtis mit ihr zusammen als Letzte den Raum zu verlassen. Als er an ihr vorbeiging, lächelte sie ihn sanft an und legte ihm wie zufällig kurz die Hand auf den Oberarm.
Kommentar