Zitat von earthquake
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Nein, sie bittet einfach den Präsidenten Joan andere Aufgaben zuzuweisen. Joan gefällt das natürlich gar nicht, aber dazu dann später.
Erst gibt es noch etwas Action.
10. Überraschende Entscheidungen
Immer wieder sah er Grags erlöschende Augen vor sich. Furchtbare Schmerzen, die seinen Körper, von den Fingerspitzen ausgehend, durchpeitschten.
Aus weiter Ferne hörte er sich selbst schreien.
Finsternis umgab ihn.
„Licht!“ schrie er panisch.
Sofort wurde es hell um ihn herum. Augenblicklich realisierte Curtis seine Umgebung.
Er saß schweratmend und völlig verschwitzt aufrecht in seinem Bett an Bord der Galleo.
Nur ein Alptraum!
Es war wieder nur ein Traum gewesen.
Am ganzen Körper zitternd schwang er seine Beine über die Bettkante, als auch schon die Tür zum Hauptraum aufglitt und Galleo mit schnellen Schritten auf ihn zueilte.
„Alles in Ordnung, Captain? Ihr Puls ist extrem angestiegen!“, Galleo hatte ihn inzwischen erreicht und blieb abrupt stehen.
Curtis schüttelte müde und erschöpft den Kopf. „Es war nur ein Traum. Es tut mir leid, daß ich dich gestört habe.“
„Das muß ihnen doch nicht leid tun. Warten sie, ich helfe ihnen ins Bad. Sie sollten die verschwitzten Sachen ausziehen.“ Galleo griff ihm unter die Arme und geleitete ihn zur Badezimmertür.
Kaum, daß sie nur wenige Minuten später, frisch umgezogen wieder heraustraten, stürzte Teena in Curtis´ Schlafzimmer.
Sie trug ebenfalls einen Schafanzug.
Ihr Haare fielen offen auf die Schulter und waren sehr zersaust. Ganz offensichtlich hatte sie tief geschlafen, als Galleo sie geweckt hatte.
„Was ist hier los? Ist dir etwas passiert?, fragte sie Curtis, nun hellwach.
„Nein, nein. Es geht schon wieder, nur ein Alptraum.“ Curtis setzte sich auf sein Bett. Mit einer Handbewegung bedeutete ihm Teena, daß er sich hinlegen sollte, dann setzte sie sich auf die Kante zu ihm. Curtis registrierte, daß sich Galleo mit einem Nicken verabschiedete und den Raum verließ.
„Doktor Vega, hat schon befürchtet, daß das passieren würde.“
Ihre Stimme klang sehr besorgt, als sie sich nun über ihn beugte und ihn wieder zudeckte. „Immerhin haben sie dich mit tagelangem Schlafentzug und Elektroschocks gefoltert. Und dann noch die Geschichte mit Grag. Der Doktor hat die Möglichkeit eine partielle Gedächtnislöschung vorzunehmen wenn du das möchtest ... .“
„Nein!“, widersprach Curtis heftig.
„Ich will mich daran erinnern, was passiert ist, was dieser Verbrecher mir und meiner Familie angetan hat. Und eines Tages wird er dafür vor Gericht gestellt werden. Ich komm schon klar damit, es ist nicht das erste Mal, daß ich Alpträume wegen irgendwelchen unangenehmen Geschehnissen habe.“
„Kann ich mir vorstellen. Präsident Thorpe hat mir deine Berichte zur Information überlassen. Wenn ich dann im Moment nichts mehr für dich tun kann ...?
Ich bin müde und in wenigen Stunden treffen wir uns ohnehin zur Einsatzbesprechung.“ mit diesen Worten stand Teena auf und wandte sich zur Ausgangstür.
Ihr war völlig entgangen, daß sie Curtis die ganze Zeit ungläubig, ja nahezu entsetzt angestarrt hatte.
Entsetzt deshalb, weil er etwas gesehen hatte, mit dem er nie im Leben gerechnet hatte.
Teena hatte sich über ihn gebeugt, als sie seine Decke über seine Brust nach oben zog, dabei war ein goldenes Kettchen aus dem V-förmigen Ausschnitt ihres Schlafanzugoberteiles gerutscht. Dies wäre ja nicht Besonderes gewesen, das Kettchen hatte er bereits für einen kurzen Augenblick auf Spanos Raumstation gesehen. Nur, daß jetzt der Anhänger daran, direkt vor seiner Nase baumelte und er ihn aus nächster Nähe betrachten konnte.
Es war ein schmaler, goldener Ring mit einem kleinen Diamanten.
Er erkannte diesen Ring sofort.
Seine gesamte Kindheit hindurch hatte er diesen Ring immer wieder betrachtet.
Es war der Verlobungsring seiner Mutter!
Jener Ring, den er vor zehn Jahren Teena geschenkt hatte.
Und sie trug ihn immer noch!
Obwohl sie ihm heute mit keiner Silbe oder Geste zu erkennen gegeben hatte, daß sie noch etwas für ihn empfand. Ganz im Gegenteil, sie hatte ihn wortlos mit Joan alleine gelassen.
In diesem Augenblick traf Curtis eine Entscheidung, die sein ganzes weiteres Leben verändern würde.
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