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    Pen&Paper (DSA) - Eine kleine Geschichte

    Ich bin was Pen&Paper (PP) angeht Neuling. Ich spiele (DSA) erst seit ein paar Monaten (ca. alle 3 Wochen). Wir sind eine kleine Runde von 5 Personen (sprich 4 Spieler, 1 Meister). Ich habe mir gedacht, dass ich dieses Abenteuer, das wir durchleben, einfach mal als Geschichte aufschreibe, da ich ohnehin gerne schreibe.
    Wer keine Ahnung von PP hat, kann die Geschichte trotzdem lesen, weil dies ja nur die Basis für den Ablauf des Spieles darstellt. D.h. die Geschichte stellt nicht das Spiel dar, sondern einzig und alleine die Geschichte dahinter.
    Die Rassen aus DSA (DSA = Das schwarze Auge; das PP-Regelwerk, welches wir verwenden) kennen unwissende natürlich nicht, aber das tut, denke ich, auch nichts zur Sache. Im Endeffekt ist nur wichtig zu wissen, dass DSA eine Fantasy-Welt mit den üblichen Völkern (Menschen, Zwerge, Orks, Elfen etc.) und Monstern (Drachen, Riesenspinnen, etc.) ist.
    Wer auch nur annähernd Interesse hat, sollte einfach mal Anfangen und dann entscheiden, ob es Sinn macht weiterzulesen.

    tl;dr: Dies hier ist ein gespieltes PP-Szenario, welches als Geschichte geschrieben ist.

    Noch als letzte Info: Wir spielen immer so ca. 8-9 Stunden pro Sitzung, allerdings werde ich hier keinesfalls immer ganze Spiel-Tage veröffentlichen, sondern einzelne Kapitel, wie ich sie für sinnvoll halte.

    Kurzüberblick (und Mini-Spoiler):
    SPOILERHans-Alfons van Stegglenburk, ein Möchtegern-Adeliger, Buzz Eagle-Hawk, der beste Bigenschütze schlechthin, Orozar Nellgardson, der gelassene Zauberer und Olaf, der Thorwaler durch und durch, gehen gemeinsam auf ein Abenteuer. Während sie in Gratenfels auf dem Kuparus-Fest sind, wird der dort höchste Magier von einer feindlichen Magierin entführt, welche versucht, die bedrohlichen Geheimnisse der 400 Jahre alten Kristallogie zu erkunden. Unsere 4 Helden werden losgeschickt, um diese Magierin aufzuhalten und den Magier von Gratenfels unversehrt wieder nach Hause zu bringen. Dabei reisen sie quer durch das Kosh-Gebirge, müssen Rätsel lösen und viele Feinde besiegen.


    Gestank und Blut
    Auf der Straße zwischen Honingen und Gratenfels senkt sich gerade aufgewirbelter Staub auf den Boden. Am Ende der Staubwolke wird ein Wagen von zwei Rappen gen Osten gezogen. Die Köpfe der Pferde hängen leicht nach unten und schwingen im Rhythmus der Schritte. Bald wird der erste Schnee fallen. Zu dieser Zeit ist es immer sehr trocken und obwohl der Wagen gemütlich den Weg entlang rollt, bleibt der Dreck nicht auf dem Boden. Es ist der 21. Travia und das Kuparus-Fest ist bereits im vollem Gange. Leute aus der gesamten Umgebung kommen zu diesem Fest der am Kosh-Gebirge gelegenen Stadt. Viele Darstellungen, Schmackhaftes aus allen Regionen und viel Alkohol wartet dort auf die Besucher. Jedes Jahr feiert Gratenfels mit dem Kuparus-Fest das Ende des Sommers. Während die Sonne langsam ihren Zenit verlässt, zieht der Wagen einsam die Straße entlang. Auf ihm sitzen zwei Personen. Der eine ein einfach gekleideter Mann, welcher die Zügel in der Hand hält. Er trägt eine Lederhose und ein staubiges Hemd. Konzentriert blickt er den Weg entlang, vermutlich eher in Gedanken verfallen als durch Anstrengung des Lenkens. Die andere Person - ein Magier - sitzt in seiner blau-grauen Robe neben einem Klumpen Kerzenwachse und wird durchgeschüttelt, überwiegend damit beschäftigt am Platz zu bleiben.
    Während die zwei sich nicht unterhalten, kommt eine Person vom Wegesrand dem Wagen näher und hebt die Hand: „Hey! Wollt ihr mich wohl mitnehmen.“ Er ist vollständig mit Lederkleidung bedeckt und trägt einen Anderthalbhänder bei sich. Mit seinem dichten Bart wirkt er ein wenig wild, wie es bei Thorwalern nicht unüblich ist. Der Wagenleiter lässt die Pferde langsam weiter traben und hält dann zögerlich den Wagen an.
    „Nehmt ihr mich mit nach Gratenfels?“
    „Wer seid ihr denn überhaupt?“
    „Ich bin Olaf und will zum Kuparus-Fest. Ich habe eine Flasche Schnaps dabei und würde sie mit euch teilen!“
    Der Wagenführer guckt den Magier an und winkt nach kurzem Zögern den Thorwaler zu sich auf den Wagen. Lachend packt Olaf die Wagenplanke und zieht sich mit einem Schwung auf den Wagen. Die Pferde laufen sofort weiter; weiterhin langsam. Nachdem Olaf erst selbst einen Schluck Schnaps genommen hat, reicht er die Flasche an den Magier weiter.
    „Und wer seid ihr?“
    „Ich bin T’schabho.“
    „Und ich bin Orozar Nellgardson, Magier, und habe etwas in Gratenfels zu erledigen.“
    Er reicht dem Lenker die Flasche weiter, dieser schüttelt aber nur den Kopf, als wolle er eine Fliege vertreiben. Irgendwie scheint er nicht gut gelaunt zu sein. Während die drei sich über völlig sinnloses und alltägliches unterhalten und einen Schluck Schnaps nach dem anderen in die Kehle laufen lassen, rollt der Wagen an zwei weiteren Personen mit Hund vorbei. Der eine ein eher gehobener Mann - er trägt saubere Kleidung und Schmuck - und der andere ein wild aussehender Bogenschütze, was man an eben dieser Waffe auf dem Rücken erkennen kann. Der gehobenere Mann sieht auch nicht so aus, als ob er seinen Stab zum Abstützen bräuchte. Als der Staub hinter dem Wagen die zwei Gestalten verschwinden lässt, knackt es plötzlich laut unter dem Wagen und er neigt ruckartig zur Seite. T’schabho reißt sofort an den Zügeln und die Pferde halten wiehernd an. Orozar und Olaf rutschen auf dem Wagen nach vorne, während hinter ihnen der Wachsklumpen drückt. Mit einem harten Schlag trifft die vordere rechte Ecke des Wagens auf dem Boden auf.
    Die zwei Personen hinter dem Wagen sehen das Geschehen. Sie blicken sich kurz an. „Lass mal helfen, dann nehmen die uns vielleicht mit.“ Sie gehen gemütlich zu dem Wagen. Als sie ankommen versuchen die drei bereits den Wagen hochzuheben. Offenbar ist ein Rad gebrochen. Das Ersatzrad liegt aber schon bereit. Der erhabenere Mann drängt sich vor den Wilden. „Guten Tag meine Herren. Wie sie vielleicht wissen bin ich Hans-Alfons van Stegglenburk.“ Weil ihm niemand Beachtung schenkt, hört er auf zu reden. „Hey! Nehmt ihr uns mit, wenn wir euch helfen?“ Olaf lässt den Wagen los und dreht sich um. Durch die fehlende Kraft werden Orozar und T’schabho vom Wagen in den Dreck gezogen. „Hey!“, ruft T’schabho, aber Olaf schenkt ihm gar keine Beachtung.
    „Wie redest Du mit mir? Wie wäre es, wenn ihr uns einfach so helft und wir alleine weiterfahren?“
    Der Wilde erkennt, dass Olaf ein Thorwaler ist. Genau wie er selbst. „Hah! Mein Name ist Buzz Eagle-Hawk und wenn wir mitfahren dürfen, gebe ich in Gratenfels einen aus!“
    „Ich bin dabei!“, ändert Olaf sofort seine Meinung. Kein richtiger Thorwaler widersteht einer Einladung zu Alkohol. Buzz selbst hat zwar nur thorwalsches Blut, aber die Bedürfnisse sind ihm sehr geläufig. T’schabho weist darauf hin, dass der Wagen eigentlich ihm gehört. Sollten die zwei Fremden helfen können, wird er sie allerdings auch noch mitnehmen. Also packen sie gemeinsam den Wagen und stemmen ihn in die Höhe. Der Bogenschütze, Buzz, steckt das Ersatzrad auf die Achse und T’schabho haut mit einem Hammer den Pflock rein. „So. Das hätten wir. Wer jetzt mitfahren will springt auf, ich lasse mich nicht länger aufhalten.“, drängelt T’schabho. Also springen alle schnell auf den Wagen und die Pferde traben weiter.
    Buzz ist neugierig und lässt nicht viel Zeit vergehen: „Was habt ihr eigentlich in Gratenfels vor? Der Herr Wagenbesitzer handelt offenbar mit Kerzenwachs.“
    „Auch wenn es euch nichts angeht. Den Säbel hier“, Olaf zeigt auf einen Säbel an seiner Hüfte, „muss ich in den Rahya-Tempel bringen.“
    „Hah. Soll das eine Metapher sein? Ihr meint also ihr müsst euren Säbel in die Scheide stecken?“
    „Ihr solltet nicht so großmäulig sein. Sonst hau ich euch das Maul kleiner!“
    „Aber, aber, meine Herren. Wie wäre es, wenn wir eine gepflegte und zivilisierte Unterhaltung führen. Ich zumindest habe ein wichtiges Treffen mit dem Graf von Gratenfels.“, versucht Hans-Alfons den Streit zu schlichten…oder sich einfach nur wichtig vorzukommen, da Graf Gratenfels mit Sicherheit nichts von diesem Treffen weiß. Auch wenn Hans-Alfons adelig erscheint, ist er es keinen Falls. Er tut nur so. Vielleicht ist er allerdings auch mittlerweile so von sich selbst überzeugt, dass er gar nicht mehr schauspielert, sondern in seinen Wahnvorstellungen lebt. „Und als Magier sind die Sümpfe für mich äußerst interessant.“ Olaf glotzt Orozar verdutzt an und nimmt daraufhin den letzten Schluck Schnaps aus seiner Flasche.

    Nach einer Weile des Schweigens eröffnet sich der Blick auf die Mauern von Gratenfels. In einer leichten Kurve führt der Weg zwischen Bäumen auf das offen stehende Tor zu. Man kann schon bunte Dekoration erahnen und bei genauem Lauschen hört man auch die feiernden Mengen. Die Mauern um Gratenfels sind so hoch, dass man kein Gebäude dahinter sehen kann. Buzz stellt sich auf dem fahrenden Wagen hin. „Ich…bei der Sehne meines Bogens, was stinkt denn hier so?“ Auch die anderen vernehmen den Geruch und blicken sich um. „Na Du selbst natürlich!“, gibt Olaf zurück. Buzz ignoriert diese Bemerkung gepflegt. Der Gestank ist bestialisch und lässt die fünf würgen. Sie blicken sich um. Hinter ihnen sind drei Planwagen zu sehen. Sie sind etwas schneller als sie selbst unterwegs und fahren an ihnen vorbei. Auf den Planen ist zu lesen: „Meister Buras Bestiarium“ Der erste Wagenlenker ist ein Zwerg mit Augenklappe und bemalter Haut. Auf dem zweiten sitzt ein alter Mann mit langem grauen Bart und den letzten Wagen führt eine im Gesicht vernarbte Frau mit einer Armbrust in der Hand. Als der letzte Wagen an ihnen vorbeirumpelt, hören sie bedrohliche Laute unter der Plane und irgendetwas wirft sich von innen gegen die Gitterstäbe, sodass der Wagen hin und her schaukelt. Ohne zu zögern springt Alfons vom Wagen runter und rennt dem letzten Planwagen hinterher. Die Wagen sind zwar schneller als sie, aber langsam genug, um sie im Laufschritt einzuholen. Am hinteren Wagen angekommen blickt er die Frau an. „Verehrte Dame!“ Weiter kommt er nicht, da die Frau ihre gespannte Armbrust auf ihn richtet. Alfons hebt abwehrend die Hände und bleibt stehen. Inzwischen ist auch Olaf dem Wagen hinterhergelaufen und versucht vorne aufzuspringen. Sobald Olaf eine reizende Frau sieht, gibt er alles, um sie von sich zu überzeugen. Und auch diese Dame lässt er sich nicht entgehen. Er hält sich an der Plane fest und zieht sich hoch, allerdings rutscht er mit dem Fuß auf dem Holz ab und fängt sich am Boden ab. Die Frau bemerkt dies gar nicht.
    Alfons steht inzwischen vorne auf dem Trittbrett des Wagens und beobachtet Olaf bei seinen Versuchen. Nachgeben ist offensichtlich keine Option für ihn und er holt erneut auf. Diesmal versucht er es mit mehr Schwung und sitzt kurz darauf neben der Frau. Sofort schlägt sie mit der blanken Faust auf Olaf ein, ohne auch nur hinzusehen. Dieser packt ihre Faust allerdings und hält sie fest. Währenddessen versucht auch Buzz auf den Wagen zu gelangen. Er rennt dem Wagen hinterher und springt auf das Hinterrad, um sich von dessen Rotation hochkatapultieren zu lassen, damit er auf einem der Fässer landen kann, welche hinten am Wagen befestigt sind. Die Wucht des Rads ist jedoch heftiger als erwartet und Buzz macht einen Rückwärtssalto. Er landet hart auf dem Rücken. Die Luft schießt aus seinen Lungen und er bleibt regungslos am Boden liegen. Vom Wagen hinter sich kommt sein Hund gelaufen und leckt ihm einmal quer über das Gesicht. Dann setzt er sich einfach neben ihn.
    Die Frau lässt sich durch ihre blockierte Hand nicht aufhalten und haut ihre Stirn mit voller Wucht in Olaf’s Gesicht. Dieser taumelt mit blutender Nase zurück und stürzt vom Wagen. Um den Fall aufzuhalten sucht er irgendwo nach Halt und erwischt dabei den Zipfel der Wagenplane. Während er Richtung Boden gleitet öffnet sich ein Spalt zwischen den Planen und er erkennt einen geschuppten Echsenschwanz im innern des Wagens. Dann schlägt er auf dem Boden auf, steht aber sofort wieder und lässt den Wagen fahren.
    Buzz versucht aufzustehen, aber irgendwie fehlt ihm die Kraft dazu. Er hört hinter sich den Wagen von T’schabho anrollen. Als Alfons seinen Freund sieht, springt er wieder ab und läuft zu ihm rüber. Er legt Buzz’s Arm um seinen Hals und zieht ihn hoch. Vorsichtig macht er einen Schritt nach vorne und sein Kreislauf stabilisiert sich wieder.
    „Geht’s?“
    „Ich denke schon.“ Der Wagen rumpelt langsam an ihnen vorbei.
    „Na dann komm.“ Hans läuft locker dem Wagen hinterher und winkt Buzz dabei zu sich. Da der Wagen weiterhin sehr langsam unterwegs ist, kann Buzz ihn auch einholen.
    Er sitzt gerade wieder, da kommt auch Olaf von vorne, welcher verärgert dreinblickt.
    „Was war das für eine Aktion?“, fragt T’schabho.
    „Das würde ich auch gerne wissen.“, pflichtet ihm Orozar bei.
    „Also ich habe ein Monster gesehen…und eine Echse.“
    Sofort überfährt Alfons eine Gänsehaut. Er hat panische Angst vor Reptilien. Warum muss so eine wilde Echse ausgerechnet jetzt in Gratenfels ankommen? Ohne ein Wort zu sagen legt Buzz zur Beruhigung die Hand auf seine Schulter.

    Ich habe bereits viel mehr geschrieben als das hier. Allerdings ist das noch nicht so weit gereift, dass ich es veröffentlichen möchte. Es werden wie oben bereits erwähnt in unregelmäßigen Abständen einzelne Kapitel kommen.

    Bitte, bitte, bitte gebt mir jegliche Art von Feedback...bitte!
    Manche Dinge sind einfach anders als andere.

    #2
    Also das nächste Kapitel. Falls irgendjemand mitliest, einfach mal kurz mitteilen, ansonsten brauche ich die Geschichte hier nicht mehr zu posten. Danke!

    Getrennte Wege
    „So. Ab runter vom Wagen!“ Gerade durch das Tor gefahren steigen Orozar, Olaf, Alfons und Buzz - und natürlich sein Hund - vom Wagen. Sie blicken sich um und überlegen, was sie als erstes tun wollen. Sie stehen zwar noch am Eingangstor, allerdings kann man von hieraus die Hauptverkehrsstraße ins Zentrum von Gratenfels einsehen. Die Straße ist voll von Menschen und die Wagen und Kutschen schaffen es kaum hindurch zu gelangen. Trotzdem bleiben die Fahrer gelassen und lachen dem einen oder anderen zu. Auch der Wagen von T’schabho versinkt langsam in den Mengen wie ein Insekt in Honig. Überall wird gerufen und gelacht. Aus den Häusern und auch von der Straße selbst erklingen musikalische Einlagen. Die Stadt ist wahrhaftig ein einzelnes riesiges Fest.
    Olaf schlägt vor, dass sie zuerst eine Unterkunft für die Nacht suchen sollten. Beim Kuparus-Fest ist ohnehin schon fast alles ausgebucht.
    „Hatten wir irgendwas gemeinsam vor?“, fragt Alfons irritiert.
    „Der Bogenschütze muss uns noch einen Ausgeben. Nicht mein Problem, wenn der Wachsverkäufer schon abgezogen ist. Außerdem sind die Nächte auf dem Kuparus-Fest zusammen wesentlich amüsanter als alleine!“ Olaf schreit beinahe vor Begeisterung.
    „Ein wenig Gesellschaft nehme ich auch gerne an.“, nickt Orozar, worauf Buzz Alfons anguckt und hilflos mit den Schultern zuckt.
    Olaf dreht sich zu einer der Wachen.
    „He! Wo gibt es denn hier eine nicht allzu dreckige Unterkunft für die Nacht?“
    Der Wachmann dreht sich langsam zu ihnen. „Zu verzollen habt ihr nichts, oder?!“
    Alle verneinen dies. Buzz’s Hund jedoch bellt den Wachmann an. Buzz blickt seinen Hund kurz an, dann wieder den Wachmann. „Das bedeutet nein.“
    „Na ich will euch mal glauben.“
    Während der Wachmann ihnen drei Unterkünfte nennt und darauf hinweist, dass sie vermutlich ohnehin nichts mehr bekommen, macht sich Hans bereits auf die Suche. Er drängelt sich durch die Hauptstraße Richtung Zentrum. Er kommt kaum voran und quetscht sich überall mit einem „Entschuldigen Sie“ durch. Nach einer Weile sieht er auf der linken Seite ein Gasthaus. Er stürmt - sofern das möglich ist - auf den Eingang zu. Die Tür hat kaum genügend Zeit zuzufallen, weil andauernd Leute ein- und ausgehen. Durch einen Gang aus zuprostenden Frauen und Männern schlängelt er sich durch. Er wartet einen Moment ab, wo die Tür frei von Menschen ist und huscht dann schnell hinein. Im Gasthaus ist es nicht viel leerer als auf der Straße. Überall wird gegessen und getrunken, gegrölt und getanzt. In einer der hinteren Ecken steht jemand mit einer Laute auf dem Tisch, macht Steppbewegungen und singt dazu. Nach erneutem Hindurchschlängeln kommt er endlich am Tresen an.
    „Guten Tag mein Herr. Meine Name ist Hans-Alfons van Stegglenburk. Würden Sie noch vier weiteren Personen einen Platz zum Schlafen anbieten?“
    „Ne. Hier ist alles voll. Versucht’s woanders.“
    Alfons holt zwei Silbertaler raus. „Würde auch das hier nicht vier Betten frei machen?“
    Der Wirt stützt sich auf den Tresen. „Alles voll!“, ruft er ihm zu. Dann richtet er sich wieder auf. „Das einzige was ich euch anbieten kann ist viel Alkohol, dann braucht Ihr kein Bett mehr.“ Der Wirt verfällt in grölendes Gelächter und die anderen Leute am Tresen fallen mit ein. Alfons steckt das Geld wieder ein und geht raus auf die Straße. Da sieht er auch schon die anderen drei, wie sie wie er durch die Massen treiben. Er ruft und winkt ihnen zu, während er sich zu ihnen drückt.
    „Also hier ist alles voll.“
    „Der Wachmann hat uns noch zwei andere Gasthäuser verraten. Wir sollten eines dieser versuchen“, informiert ihn Orozar.
    Also macht sich die kleine Gruppe durch das Gewühl zum nächsten Gasthaus. Buzz blickt ständig nach unten, um zu sehen, ob sein Hund noch bei ihm ist. Er bleibt bei Fuß, aber ist sichtlich nervös wegen der vielen Beine, die nicht auf ihn achten. Auf ihrem Weg kommen sie über den zentralen großen Platz von Gratenfels, an dessen Seite sich der Markt befindet. Auch wenn man es nicht für möglich halten könnte, aber der Markt ist als Zentrum des Fests noch voller als die Straßen. Die Menschenmengen werden an den Ständen zerschlagen, wie Wellen in einem aufgewirbelten Meer an Felsen. Am anderen Ende des Platzes befindet sich die Burg, in welcher der Graf von Gratenfels wohnt. Sie überqueren den Platz. Hier steht kein einziger Stand. Voll ist es dennoch, da überall Darbietungen angeboten werden. Direkt vor ihnen hat sich ein Kreis gebildet. In der Mitte davon trägt ein Affe ein Huhn auf dem Rücken. Zum Rythmus der Trommel eines am Rand stehenden Mannes macht er akrobatische Bewegungen und sieht zu, dass das Huhn nicht den Boden berührt. Dazu muss er es teilweise in die Höhe werfen, was dem Huhn offenbar gar nicht gefällt. Die Mengen drumherum werfen ohne Ende Münzen in die Mitte.
    Ein paar Meter weiter sieht man einen Trickser. Er lockt die Leute mit einem altbekannten Trick an. Er hat drei Becher kopfüber auf einem Tisch stehen. Unter einem davon ist eine Murmel. Dann verschiebt er wild und hektisch die Becher, sodass der Zuschauer am Ende nicht mehr weiß, in welchem Becher die Murmel ist. Genau das muss er allerdings erraten und kann so Geld gewinnen. Direkt hinter diesem Trickser sieht man zwei Personen, die sich Gegenseitig brennende Fackeln zuwerfen und zwischendurch Feuer speien. Man kann hier wirklich alles sehen.
    Sie ziehen nach einer Weile weiter an der Burg vorbei. Der Erklärung des Wachmanns zufolge müsste das Gasthaus auf dieser Straße liegen. Das Viertel ist dunkler als die anderen. Am Straßenrand liegt Dreck und Müll und die Gestalten die hier herlaufen sehen düster aus. Dafür ist es nicht so voll wie vorher.
    Sie finden das Gasthaus einfach, da es wirklich direkt an der Straße liegt. Still ist es hier auch nicht, aber man sieht den Boden, auf dem man entlanggeht. Die Eingangstür ist massiv und schwer. Olaf geht allerdings vorneweg und stößt sie locker auf. Innen ist es dunkel und äußerst leer. Geradeaus durch am Tresen stehen zwei Personen, eine Frau und ein Mann, welche sie gelangweilt angucken.
    „Habt ihr noch Platz für uns?“, fragt Olaf schon aus der Ferne.
    Sie nähern sich. „Ihr habt Glück. Wir sind das einzige Gasthaus, dass noch freie Betten hat.“
    Offenbar sind die zwei Personen ein Ehepaar. Beide sehr üppig und schmierig. Die Frau des Wirts füllt gerade Krüge mit Bier.
    „Und wie sieht's damit aus?“ Olaf zeigt auf die Bierkrüge.
    „Und mit essen?“, fügt Buzz hinzu.
    „Grütze, Bohneneintopf Brot, Schnaps und Bier.“
    Sie bestellen einiges davon und setzen sich dann an einen freien Tisch mitten im Raum. Kurz darauf kommt die Wirtin mit vier Krügen Bier und neun Schnaps. Ohne zu Reden wird erstmal getrunken.
    Als alle schon am Lallen sind - außer Olaf, der ist ein echter Thorwaler und fängt gerade erst an Durst zu bekommen - und einen Versuch wagen im Chor zu singen, kommt die Wirtin erneut mit dem Essen.
    „Das müsst ihr nochmal üben.“
    Sie grinsen nur und schlingen dann das Essen in sich hinein, um eine Weile mit vollen Bäuchen sitzen zu bleiben.

    „Also ich muss jetzt noch zum Rahya-Tempel. Mir egal was ihr macht.“ Olaf steht auf und geht einfach davon. Orozar folgt ihm. Er möchte auf den Markt gehen.
    „Ich gehe mal in der Burg einen Waffenhändler suchen. Vorher bringe ich aber Rodney auf’s Zimmer.“
    „Dem schließe ich mich an. Ich habe noch eine Unterredung mit Graf Gratenfels.“
    Buzz pfeift seinen Hund zu sich und bringt ihn rauf auf ihr Zimmer. In so einer vollen Stadt hat sein Hund nichts verloren.
    Als er wieder runterkommt verschwinden somit auch die letzten zwei aus der Gaststätte. Sie haben es nicht besonders weit, da natürlich eine Waffenkammer direkt in der Burg ist, welche direkt an ihr Viertel grenzt.

    Orozar läuft gerade Richtung großen Platz. Er nimmt jedoch einen anderen Weg als vorhin, um sich Gratenfels anzugucken. Dabei kommt er an einem prächtig aussehenden Gebäude vorbei und liest ein Schild am Eingang: „Meister Baltusius“. Das ist der Name seines alten Lehrmeisters. Er guckt sich das Gebäude noch einen Moment an und entscheidet sich dann an der Tür zu klopfen. Es dauert eine Weile, aber dann öffnet sich die Tür und tatsächlich steht höchst persönlich sein alter Meister vor ihm. „Meister Baltusius! Ich wusste gar nicht, dass ich sie hier finden kann.“
    „Orozar. Bist Du es? Ja natürlich! Was machst Du denn hier?“ Die zwei tauschen kurz ein paar Floskeln aus. Meister Baltusius bittet dann Orozar hinein, um über die alten Zeiten zu plaudern.

    Olaf liegt bereits im heißen Wasser und hat seine Arme breit auf den Beckenrand gelegt. Den Säbel hat er erfolgreich abgeliefert und gönnt sich jetzt etwas Entspannung; links und rechts von ihm jeweils eine sehr leicht bekleidete Dame. Er lässt seinen Blick durch den Tempel schweifen. Am Eingang entdeckt er eine Frau mit langem schwarzen Haar, wie sie sich mit jemandem unterhält. Ihr Gesicht sieht mitgenommen, aber dennoch frisch und schön aus. Irgendwie hat sie etwas verdächtiges, gleichzeitig aber etwas blendendes. Ihr Anblick ist irritierend und fesselnd zugleich. Eine sehr zwielichtige Frau. Olaf spielt mit dem Gedanken rüberzugehen. Als er sich allerdings wieder seiner Damen bewusst wird, entscheidet er sich dagegen und bleibt liegen. Er legt den Kopf nach hinten und lässt sich beglücken.
    Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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      #3
      Bin begeistert. Habe das schwarze Auge schon vor 30 Jahren gespielt. Immer noch so richtig mit Würfeln?
      Ich dachte im Zeitalter von online-games wäre das schon lange out.

      Wer schreibt denn da mit? Oder nehmt ihr die Gespräche auf und du bringst es später zu Papier.
      Mehrere Stunden Spielzeit kann man sich doch nicht merken.
      ZUKUNFT -
      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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        #4
        Zitat von avatax Beitrag anzeigen
        Bin begeistert. Habe das schwarze Auge schon vor 30 Jahren gespielt. Immer noch so richtig mit Würfeln?
        Ich dachte im Zeitalter von online-games wäre das schon lange out.
        derzeit finde ich eher das es zu einer Renaissance des P&P kommt.
        Auch wenn derzeit viele Systeme am kommen sind die ein starkes Tabletop Element (wie bei Dungeon- und Gammaslayers) mit drin haben.

        meine Damen und Herren bin P&P´ler...und das ist auch gut so

        Film im Kopf ist doch viel schöner als mit Augen Pixel zuzusehen
        http://www.titanic-magazin.de/news/e...der-witz-7003/

        https://www.campact.de/ttip/

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          #5
          Zitat von avatax Beitrag anzeigen
          Bin begeistert. Habe das schwarze Auge schon vor 30 Jahren gespielt. Immer noch so richtig mit Würfeln?
          Ich dachte im Zeitalter von online-games wäre das schon lange out.
          Ja richtig mit Würfeln und Papier. So macht's irgendwie am meisten Spaß. Und der echte gewürfelte Würfel ist immer noch zufälliger als ein digitaler Würfel.

          Zitat von avatax Beitrag anzeigen
          Wer schreibt denn da mit? Oder nehmt ihr die Gespräche auf und du bringst es später zu Papier.
          Mehrere Stunden Spielzeit kann man sich doch nicht merken.
          Also ich mache mir natürlich viele Notizen, aber an sich schreibe ich das überwiegend aus dem Kopf ab. Die Wortlaute sind nicht unbedingt 1 zu 1 übernommen und hin und wieder dichte ich etwas dazu, damit die Atmosphäre besser erkennbar ist.

          Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
          Film im Kopf ist doch viel schöner als mit Augen Pixel zuzusehen
          Sehe ich genau so. Man kann es sich einfach so vorstellen, wie es einem am besten gefällt. Viel besser als etwas vorgegeben zu bekommen von dem man enttäuscht werden kann.

          Freut mich übrigens dass hier doch jemand vorbeschaut.
          Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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            #6
            Zitat von Badmacstone Beitrag anzeigen

            Also ich mache mir natürlich viele Notizen, aber an sich schreibe ich das überwiegend aus dem Kopf ab. Die Wortlaute sind nicht unbedingt 1 zu 1 übernommen und hin und wieder dichte ich etwas dazu, damit die Atmosphäre besser erkennbar ist.
            Aber holla. Respekt. Dafür hast du dann einen echt guten Schreibstil. Da kann man sich so richtig reinversetzen.

            P.S. Schadet bestimmt nicht, wenn man sich die Unterlagen vom Spielleiter "ausleiht". Zumindest damals hat sich unser Leiter da immer eine Riesenarbeit gemacht und ganze Textpassagen für Umgebungs- und Charakterebeschreibungen schriftlich vorbereitet.

            Hach ja, seufz.
            Ich geh dann mal in Jugenderinnerungen schwelgen...
            ZUKUNFT -
            das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
            Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
            Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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              #7
              Zitat von avatax Beitrag anzeigen
              P.S. Schadet bestimmt nicht, wenn man sich die Unterlagen vom Spielleiter "ausleiht". Zumindest damals hat sich unser Leiter da immer eine Riesenarbeit gemacht und ganze Textpassagen für Umgebungs- und Charakterebeschreibungen schriftlich vorbereitet.
              Unser Meister hat da ein vorgefertigtes Szenario. Ich weiß nicht, ob es sowas in deinen Spielzeiten auch schon gab. Aber selbstverständlich sind da auch viele fertige Textpassagen drinnen. Ich werde vermutlich auch welche in Zukunft verwenden, hatte bisher aber noch nicht das Bedürfnis.

              Hier kommt ein neuer Teil. Schonmal vorab: Wegen Urlaub gibt es jetzt bestimmt eine Pause von 3 Wochen. Hatte gehofft ich schaffe mehr vorher, aber die Zeit verfliegt mal wieder...

              Kleiner als gedacht
              Ein schriller Schrei übertönt das Fest. Olaf ist gerade auf dem Weg zum Markt, genau wie Orozar, der mit seinem alten Lehrmeister genug philosophiert hat. Sie entdecken einander und laufen gemeinsam weiter. Am Ort des Geschehens angekommen sehen sie bereits einen aus Menschen gebildeten Kreis. Sie drängeln sich bis nach innen. Ein Blick in die Mitte des Kreises verrät den Grund des Schreis: Eine Klapperschlange schlängelt frei herum. Gegenüber von ihnen kauert eine Frau am Rand. Eine andere tröstet sie gerade. Während die zwei die Schlange beobachten, werden sie von hinten angerempelt.
              „Eine Schlange. Zurück Alfons!“ Buzz und Alfons sind auch in der Nähe gewesen und haben den Schrei vernommen. Schon wieder Reptilien; keine einfache Situation für Alfons.
              Ohne Vorwarnung springt Olaf auf die Schlange zu und will sie packen, aber die Schlange weicht aus. Orozar fängt an irgendwelche Phrasen zu faseln und mit seinen Händen in der Luft zu rühren. Buzz packt seinen Bogen und spannt einen Pfeil ein. Ermutigt durch den Angriff von Olaf rücken die Leute näher heran. Allerdings stehen sie jetzt in Buzz’s Schusslinie. Auch Alfons nimmt jetzt seinen ganzen Mut zusammen, springt mit einem Kampfschrei nach vorne, hebt seine Waffe über den Kopf und haut der Schlange mit dem Stab auf ihren Kopf. Diese Gelegenheit lässt Olaf nicht ungenutzt, schnappt sich die Schlange und beißt ihr einfach den Kopf ab.
              Es ist kurzzeitig absolut still. Man hätte die Schlange auch wieder einsperren können, aber Olaf beißt ihr einfach den Kopf ab. Dann ruft Buzz aus den Reihen: „Hey. Ich hätte gerade schießen können.“ Immer noch kein Wort. Erst als Olaf den Kopf der Schlange siegreich auf den Boden spuckt tobt die Menge und jubelt. Er hebt die Arme in die Luft, in der einen Hand die kopflose Schlange. Alfons ist schweiß-gebadet, freut sich aber ebenfalls über den Jubel. Zwischen den Mengen quetscht sich ein Wachmann durch. Vor ihnen bleibt er stehen und richtet seinen Hut. Er sieht aus, als hätte er gerade einen Sprint hinter sich. Dann schaut er an den vier Helden auf und ab. Als er Olaf’s Gesicht erblickt, streicht er sich leicht am Mundwinkel entlang. Olaf versteht und wischt sich mit der Rückseite seiner Hand das Blut der Schlange ab. Anstatt die Hand irgendwo abzuwischen leckt er sie sauber. Der Wachmann scheint sich an sein Begehr zu erinnern und streckt seine Arme und Hände impulsiv nach vorne.
              „Wahnsinn! Das war grandios! Ihr habt den Tag gerettet. Das darf nicht unbelohnt bleiben. Ich möchte euch für heute Abend einladen. Ich bin Arto von Morsch, Ehemann von Lena, Tochter von Meister Batasar Baltusius. Wir speisen beim Vater meiner Frau.“
              Beim Vater der Ehefrau eines Wachmanns speisen? Das darf sich Hans-Alfons van Stegglenburk nicht entgehen lassen.
              „Vielen Dank mein Herr. Mein Name ist Hans-Alfons van Stegglenburk. Bestimmt haben Sie schon von mir gehört.“ Der Wachmann runzelt die Stirn und blickt die anderen drei fragend an. Buzz schüttelt nur den Kopf und blickt dabei nach unten.
              „Es ist uns eine Ehre gewesen, die Schlange zu bekämpfen und werden sehr gerne mit ihnen, ihrer Frau und dem Vater ihrer Frau speisen.“
              Von Morsch guckt Olaf an. „Also sehen wir uns heute Abend. Ich freue mich.“
              „Meister Baltusius ist mein alter Lehrmeister. Ich war vorhin noch bei ihm.“
              „Wirklich? Was ein Zufall. Dann kennen sie ja den Weg. Fantastisch.“
              Mittlerweile verflüchtigt sich die Menschenmenge wieder und von Morsch verschwindet ebenfalls.
              Die vier ordnen wieder ihre Kleidung und stecken die Waffen weg. Nur wenige stehen noch bei den vier Helden und sind begeistert.
              „Also ich habe eben nichts in der Waffenkammer der Burg gefunden. Vielleicht gibt es noch woanders einen Waffenhändler.“
              Einer der Schaulustigen mischt sich ein. „Es gibt da hinten im Viertel noch einen Waffenhändler. Ein etwas Muffiger Typ, aber der hat fast alles.“ Er zeigt hinter sich.
              „Wo genau denn?“
              Der Fremde erklärt ihm den Weg dorthin. „Ich kann euch aber nicht hinführen, ich habe noch eine Verabredung mit einem Bier.“ Dann zieht er ab.
              „Also. Wer kommt mit?“, fragt Buzz in die Runde
              „Ich geh auch einen saufen.“ Orozar und Alfons schließen sich Olaf an und die drei verschwinden in der Menschenmenge Richtung Markt. Buzz geht in die andere Richtung.

              Er musste ein wenig suchen, um den Laden zu finden. Der Eingang ist eine ganz normale Tür; oder vielmehr ein Türrahmen, da die Tür selbst nicht vorhanden ist. Buzz tritt also endlich ein und steht in einem dunklen leeren Raum. Am Ende des Raumes befindet sich eine Holztheke, die von Wand zu Wand reicht. Auf der rechten Seite ist eine schmale Steintreppe die nach oben führt. Buzz nähert sich der Theke und die Tür dahinter öffnet sich. Ein vermummter Mann tritt heraus. „Hallo, sie hätten nicht zufällig ein paar Bögen zur Auswahl?“ Der Mann verschwindet ohne Kommentar wieder in der Tür. Buzz wartet einen Moment. Der Mann kommt wieder heraus und legt einen Bogen auf den Tisch.
              „Wie viel?“
              „Dreihundert Silbertaler.“
              Buzz überlegt kurz. „Meinen Bogen und einhundertachtzig Silbertaler.“ Dabei legt Buzz seinen Bogen auf den Tresen und hält seine Hand darauf.
              „Dreihundert Silbertaler“, wiederholt der Mann.
              Kurz regt sich keiner von beiden. Dann zückt Buzz in Windeseile einen Pfeil, spannt den Bogen und schießt dem Mann haarscharf am Gesicht vorbei. Der Pfeil bleibt hinter ihm in der Tür stecken. Der Mann nimmt seinen Bogen, dreht sich um, läutet eine Glocke und verschwindet in der Tür. Buzz packt seinen Bogen wieder auf den Rücken und springt schnell über den Tresen. Er zieht an dem Pfeil. Mit einem Ruck löst er sich und Buzz fällt fasst über die Theke. Die Spitze ist leider stecken geblieben. Er springt wieder auf die andere Seite. Dabei hört er Schritte die Treppe hinunter kommen. Er zieht seinen Säbel und macht sich kampfbereit.
              Die erste Person erscheint auf der Treppe. Ein schwarz gekleideter Riese. Bestimmt über zwei Meter groß, muskelbepackt bis zum Hals und eine große Keule in der rechten Hand. Hinter ihm erscheint eine zweite Person. Sie sieht aus wie der Zwilling des Ersten. Ebenfalls mit einer Keule in der Hand. Die erste Person holt sofort aus und schlägt zu. Buzz kann allerdings ausweichen und erwidert den Schlag. Er trifft den Gegner an der linken Schulter und muss sofort dem Hieb der zweiten Person ausweichen. Dabei rennt er allerdings in die Keule des anderen und fliegt auf den Boden.

              Währenddessen sitzen Orozar, Olaf und Alfons auf dem Markt und betrinken sich. Alfons ist in Spendierlaune und hat schon einen Silbertaler und zwei Heller für Bier ausgegeben. Wobei es ihm schwer fällt überhaupt etwas für die Getränke auszugeben. Um sie herum sitzen viele Leute die ihren Kampf mit der Schlange mitbekommen haben und ein Bier nach dem anderen ausgeben.

              Vom Boden aus versucht Buzz die Beine des Angreifers zu erwischen und verletzt ihn leicht am Schienbein. Beim Aufstehen rast die andere Keule aber schon wieder auf ihn zu und trifft ihn auf gesamter Breite am Beim. Er fällt wieder hin, kann sich aber halb auffangen. Auf allen vieren versucht er den Keulenschlägen zu entkommen und kriecht Richtung Ausgang. Der Unverletzte geht zügig hinterher und packt Buzz hinten am Kragen. Er hebt ihn ohne Probleme hoch und schlägt auf ihn ein. Der andere Koloss kommt ebenfalls dazu und haut ihm seine Fäuste in den Magen. Es folgen noch ein paar Schläge in die Eingeweide, wobei Buzz fallen gelassen wird und mit Hilfe von Tritten den Boden säubert. Anschließend werfen sie ihn, wie er ist, nach draußen in die Gosse. Dort bleibt er reglos liegen.

              Ein paar Stunden später sind die drei vom Markt unterwegs zu ihrer Gaststätte. Dabei kommen sie an dem Waffenhändler vorbei und sehen Buzz auf der Straße liegen.
              „Scheiße!“, ruft Alfons, als er ihn erkennt.
              Sie rennen sofort hin. Der Brustkorb hebt und senkt sich minimal. Tot ist er offenbar noch nicht, nur bewusstlos. Überall sickert Blut aus Wunden oder sammelt sich unter seiner Haut. Lange wird er diesen Zustand nicht überleben.
              „Ich kenne einen Heilzauber. Lasst mich das machen.“ Orozar wedelt mit den Händen und flüstert was vor sich her. Es dauert eine Weile, bis er sich gesammelt hat. Dann werden seine Hände in grünen Nebel gehüllt, welcher zielstrebig auf Buzz’s Körper zuströmt. Der Nebel klettert an seinem Körper entlang und verschwindet in Ohren, Augen, Nase und Mund. Schlagartig hört er auf zu atmen und sein Brustkorb hebt sich vollständig an. Olaf und Alfons gucken Orozar unsicher an. Dieser hat allerdings die Augen geschlossen. Als sie schon glauben, dass Orozar ihn umgebracht hat, verlässt der Nebel seine Hände und der Rest davon verschwindet ebenfalls vollends in Buzz. Kurz darauf schlägt er langsam die Augen auf.
              „Meine Güte. Du hast echt Glück gehabt, Buzz. Was ist überhaupt passiert?“
              „Natürlich hat er Glück gehabt. Er hat nur seinen Säbel verloren. Sein Geld hat er noch bei sich und alles andere auch.“, gibt Olaf zu beachten.
              „Gebt ihm mal einen Moment. Er ist zwar von Blutungen, Prellungen und Brüchen vollständig geheilt, aber sein Körper braucht einen Moment, um den Schock abzubauen.“
              Buzz richtet sich vorsichtig auf und sitzt jetzt auf der Straße. Nach einem Moment der Besinnung erzählt er ihnen, was passiert ist.
              „Du bist verrückt, Buzz. Du hättest einfach verschwinden sollen.“
              „Also ich find’s genial.“ Olaf lacht laut.
              Als Buzz wieder auf den eigenen Beinen stehen kann, laufen sie langsam zum Gasthaus und legen sich in die Betten. Vor ihrem Besuch bei Meister Baltusius wollen sie den Alkohol und die Strapazen vom Tag etwas gemildert haben.
              Danke für's lesen.
              Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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                #8
                ... und wie groß war die Wahrscheinlichkeit, daß das Blut der Schlange giftig war und Olaf sich beim Kopf abbeissen vergiftet hat?
                ZUKUNFT -
                das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                  #9
                  Zitat von avatax Beitrag anzeigen
                  ... und wie groß war die Wahrscheinlichkeit, daß das Blut der Schlange giftig war und Olaf sich beim Kopf abbeissen vergiftet hat?
                  Für Olaf nicht groß genug. Ich bin jetzt kein Schlangenexpert, aber ist das Blut von Schlangen nicht ohnehin ungiftig? Da er natürlich den Kopf abgebissen hat, hätte er dabei die Giftdrüsen treffen können. Aber unser Spielleiter versicherte (im Nachhinein), dass es KEINE Giftschlange war .
                  Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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                    #10
                    Äh, geht's hier nicht weiter?
                    ZUKUNFT -
                    das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                    Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                    Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                      #11
                      Ja hier geht's weiter! Ich warte aktuell nur leider auf die Passagen, die ich vom Spielleiter übernehme. Sieht ein wenig komisch aus, wenn wichtige Informationen mitten drin fehlen und die Geschichte springt. Ich denke, dass ich diese Woche aber noch was zeigen werde.
                      Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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                        #12
                        Sorry. Ich mache hier Versprechen die ich nicht einhalte.

                        Ich habe aber jetzt das nötige Materiel, um weiterschreiben zu können. Hier aber erstmal direkt der nächste Teil:

                        Eine verräterische Katze
                        Gegen Abend machen sich die vier auf den Weg zum Hause von Meister Baltusius. Da Orozar bereits am Mittag dort war, müssen sie nicht suchen. Kurz vor dem Eingang läuft ihnen eine schwarze Katze über den Weg. Sie blicken ihr nach, aber werden bereits von Arto begrüßt. Er führt sie in die Eingangshalle. Dort lässt man sie alleine. Sie sehen sich um. Ein quadratischer Raum mit vier Türen; auf jeder Wand eine. An einer davon steht ein kleines Regal mit wertvollen Skulpturen darin. An einer anderen befindet sich eine voll-mechanische Zeitanzeige. Eine der Türen öffnet sich und Meister Baltusius begrüßt sie.
                        „Hallo Orozar. Da sieht man sich Jahre lang nicht und dann direkt zwei Mal am selben Tag. Wie ich sehe bist Du in Gesellschaft nach Gratenfels gereist. Guten Abend meine Herren.“, er nickt ihnen zu, „Ich bin Meister Baltasar Baltusius.“
                        „Guten Abend. Meine Name ist Hans-Alfons van Stegglenburk. Sie haben ja bereits von mir gehört.“
                        Bevor Alfons richtig ausholen kann, stellen sich die anderen auch schnell vor.
                        „Na schön. Kommt erstmal rein.“
                        Meister Baltusius führt sie in einen weiteren Raum. Ein langer Tisch mit vielen Stühlen steht in der Mitte. Er ist bereits gedeckt. Am hinteren Ende sitzt der Wachmann und seine Frau. Am Kopf sitzt eine Frau mit langem schwarzen Haar. Olaf erkennt sie sofort: Er hatte sie heute im Rahya-Tempel gesehen. Erneut fällt ihm auf, dass diese Frau Tag und Nacht zugleich verkörpert.
                        Sie werden zum Sitzen aufgefordert und lassen sich auf den Stühlen nieder.
                        „Also das war ja wohl eine richtige Helden-Tat von euch, so wie es Arto erzählt hat. Wirklich großartig. Aber ich will euch nicht mit einer Unterhaltung langweilen. Fangen sie bitte an zu essen, meine Herren.“
                        „Vielen Dank. Es war für uns eine Ehrensache und bedanken uns für ihre Einladung.“
                        „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen“, fügt Orozar dennoch hinzu und lächelt Baltusius zu.
                        Daraufhin greift Arto nach dem Essen und die Gäste folgen seinem Beispiel. Auf dem Tisch steht sowohl deftiges Fleisch, als auch diverses Gemüse und Obst. Außerdem befinden sich mehrere Krüge Wein zwischen den Tellern. Während dem Essen kann es Olaf nicht abwarten. So nah an dieser Frau muss er die Gelegenheit einfach ergreifen.
                        „Verehrte Dame, wie war ihr Name?“
                        „Mein Kind, ich glaube kaum, dass Du etwas damit anfangen könntest.“
                        „Warum? Das Gespräch wäre viel leichter. Ich bin Olaf.“
                        „Nun werd nicht übermütig, es war nur eine Schlange.“
                        Olaf ist verdutzt. „Was? Ja. Das war auch nur eine Kleinigkeit. Was macht ihr denn hier in dieser Gegend?“
                        Die Frau antwortet nicht mehr und ignoriert ihn gepflegt. Sie hat offenbar ein Problem mit der Anwesenheit der vier Helden. Abhilfe schafft aber Meister Baltusius:
                        „Verzeihung. Ich habe sie noch gar nicht miteinander vertraut gemacht. Das ist Frau Sintelfink. Sie ist Leiterin der Privatbibliothek des berühmten hornländischen Kaufmanns Stoerrebrandt. Sie arbeitet gerade an einer Enzyklopädie zur Geschichte des Koschgebirges. Und diese vier Herren haben heute auf dem Marktplatz eine Gefahr abgewendet. Aber das dürften sie vermutlich mitbekommen haben.“
                        Während dem restlichen Essen erklärt Alfons wie bedeutend er und seine Vorfahren doch für Aventurien waren und sind. Buzz und Orozar unterhalten sich mit dem Ehepaar und Olaf lässt weiterhin nichts unversucht eine Unterhaltung mit der mysteriösen Dame zu führen. Als alle gesättigt sind und Nachschlag dankend abgelehnt wird, steht Meister Baltusius auf.
                        „Also meine Herren. Es war mir eine Ehre sie in meinem Haus als Gast begrüßt haben zu dürfen. Der Graf von Gratenfels möchte allerdings mit ihnen sprechen. Morgen. Arto würde sie gerne noch zu ihrem Gasthaus begleiten. Morgen holt er sie dann ab, um sie in die Burg zu bringen.“
                        Das Herz von Alfons schlägt schneller und seine Augen weiten sich.
                        „Ganz ruhig“, flüstert Buzz ihm zu.
                        „Wie freundlich. Wir werden auf sie warten.“, bedankt sich Orozar.

                        Als sie durch die Gassen laufen kommt ein panischer Soldat zu ihnen gelaufen.
                        „Wachmann Von Morsch! Die Bestien von Meister Buras sind ausgebrochen. Kommen sie schnell.“
                        Arto läuft dem Soldaten sofort hinterher. Die anderen vier gucken sich nur kurz an und folgen ihnen dann auch. Es geht um ein paar Ecken und durch schmale Gassen. Weil es bereits dunkel ist, haben sie schon bald die Orientierung verloren. Sie hören immer lauter werdende Schreie bis sie schließlich um eine Ecke kommen und mehrere Soldaten sehen, die mit einem Bären kämpfen. Die Gruppe bleibt kurz stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann laufen sie in den Kampf. Allerdings kommt von der Seite ein riesiger Hirschkäfer vor sie gesprungen. Sie bremsen ab. Nur Olaf fällt den mannshohen Käfer sofort an. Er hat seinen Zweihänder in der Gaststätte liegen lassen, da es nicht vertrauenserweckend wäre bei einem Besuch mit einer solchen Waffe aufzutauchen. Deswegen haut er dem Käfer seine Fäuste entgegen.
                        Buzz zieht sofort einen Pfeil und spannt die Sehne. Auch Orozar und Alfons machen sich kampfbereit. Inzwischen sind mehr Soldaten aufgetaucht und umzingeln die zwei Bestien. Olaf schlägt dem Käfer auf den Panzer. Dieser rührt sich aber kein Stück. Der Panzer ist einfach zu hart. Alfons ist mittlerweile neben dem Kopf des Käfers und rammt seinen Stab zwischen die Augen des Biests. Gleichzeitig greif der Käfer nach Olaf. Dieser kann aber geschickt ausweichen. Buzz ist währenddessen am Zielen und versucht wiedermal eine freie Schussbahn zu finden. Aus den hinteren Reihen hört man auch Orozar’s Flüstern. Olaf sucht eine verwundbare Stelle und prügelt den Käfer hinten zwischen die Panzerplatten, aber auch hier scheint er sich nichts anmerken zu lassen. Auf einmal kommt aus der Menge ein leuchtender Feuerball geschossen und knallt mit voller Wucht gegen den Käfer. Alle Umstehenden schrecken zurück und der Geruch von verbranntem Fleisch steigt auf. Die Beine des Käfers klappen zusammen und er bleibt reglos liegen.
                        „Ich hab noch ’ne gespannte Sehne, Leute!“ Wild fuchtelt Buzz mit seinem Bogen umher. Alfons sieht das.
                        „Macht Platz Leute, er schießt auf den Bären!“
                        Aber die Leute reagieren nicht. Es wird ohnehin überall hektisch umhergerufen. Also nimmt Buzz enttäuscht den Bogen runter, um die Sehne nicht überzustrapazieren. Ein Soldat kommt zu ihnen.
                        „Danke für eure Hilfe, aber ihr könnt den Tatzelwurm suchen gehen. Wir kümmern ums um den Bären. Folgt einfach dem Gestank.“
                        Tatsächlich zieht ein Gestank auf, der den Helden wohl bekannt ist. Sie haben ihn vormittags kurz vor Gratenfels schonmal vernommen. Sie folgen dem Gestank eine Weile und er wird immer stärker. Als er schon fast nicht mehr auszuhalten ist, erreichen sie endlich den Tatzelwurm.
                        Eine riesige Mischung aus Echse und Schlange steht in der Gasse. In seinem Mund verschwinden gerade zwei Beine. Die vier machen sich bereit. Olaf packt das Schwert, dass er von einem Wachmann bekommen hat, Orozar greift seinen Stab fester, Buzz spannt die Sehne erneut und Alfons ist sich nicht sicher was er tun soll. Warum müssen es nur immer Reptilien sein?
                        Olaf rennt los. Hin und her am überlegen entscheidet sich Alfons zögerlich auch loszulaufen. Nur daneben stehen kann er auch nicht.
                        Bevor die zwei ankommen werden sie von einem Pfeil überholt, der genau im rechten Auge des Tatzelwurms landet. Das Biest gibt ein Grunzen von sich und dreht sich jetzt zu seinen Feinden. Olaf springt auf den Hals der Bestie zu und haut sein Schwert mit Wucht auf die Schuppen. Die Waffe sinkt ein Stückchen ein, aber viel weniger als erhofft. Daraufhin schnappt der Wurm nach Olaf, aber dieser kann mit einem gezielten Schlag auf die Nase den Angriff abwehren.
                        Abgelenkt davon prügelt Alfons auf den Leib ein. Plötzlich sinkt er auf die Knie. Auch Olaf hat mit seinem Bewusstsein zu kämpfen. Der Gestank in so unmittelbarer Nähe ist einfach zu brutal. Ihnen wird speiübel. Alfons hält aber durch und kann sich von dem Biest distanzieren.
                        Das Schwert hoch erhoben, um einen erneuten Schlag durchzuführen, kommt wie vorher ein Feuerball geflogen und erhellt die Gasse kurzzeitig. Er trifft den Tatzelwurm in der Seite. Ein schriller Schrei ertönt und das Schwert schießt erneut hinab. Die Schuppenflechte ist äußerst dicht und lässt sich nur schwer durchschlagen.
                        Buzz hat bereits einen neuen Pfeil eingelegt und zielt auf das linke Auge. Der Kopf wackelt aber zu sehr hin und her und er kann keinen sicheren Schuss abgeben. In beiden Händen je einen Dolch haltend kommt Alfons bei ihm an, dreht sich um und wirft ohne zu zielen einen der Dolche. Der Dolch trifft, prallt aber einfach ab. Durch den immer unerträglicher werdenden Gestank bricht Olaf in sich zusammen. Orozar läuft sofort zu ihm hin. Die Bestie beißt ihm aber schon in die Seite. Sein Hemd ist schlagartig blutrot. Ein zweiter Dolch von Hans kann den Tatzelwurm ablenken, sodass Orozar Olaf aufhelfen kann. Die Schmerzen halten ihn gerade noch so bei Bewusstsein. Die Augen der Bestie blicken Alfons aggressiv an und Alfons erwidert den Blick während er zwei weitere Dolche zieht. Beim Fluchtversuch von Orozar und Olaf knickt Olaf erneut ein und auch Orozar hält den Gestank nicht mehr aus. Sie schleppen sich zu einer nahen Hauswand, brechen aber kurz davor ineinander zusammen. Alfons holt gerade aus, um einen weiteren Dolch zu werfen, da springt der Tatzelwurm plötzlich an die Hauswand über den zwei Bewusstlosen und klettert die Wand empor. Die perfekte Gelegenheit für Buzz.
                        Er zielt ruhig. Die Bestie bewegt sich sehr langsam. Mit angehaltenem Atem drückt er sein Auge zusammen. Dann lässt er die Sehne surren. Der Pfeil fliegt geradlinig auf den Wurm zu und trifft ihn zwischen den Augen. Der Pfeil bohrt sich tief in den Kopf und das Biest fällt schlaff herunter…auf Olaf und Orozar. Sofort eilen Buzz und Alfons hin. Der Wurm ist schwer, aber sie schaffen es ihn soweit hoch zu hieven, dass sie die zwei Bewusstlosen herausziehen können.
                        Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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                          #13
                          Und es geht direkt weiter.

                          Fliegende Botschaft
                          Ausgeschlafen werden die Helden morgens wie versprochen von Arto abgeholt. Er hat natürlich von dem Sieg über den Tatzelwurm erfahren und ist hellauf begeistert. Gleichzeitig ist er aber auch irgendwie beunruhigt.
                          Olaf und Orozar haben überall blaue Flecken durch den Tatzelwurm. Zum Glück haben Alfons und Buzz sie rechtzeitig befreit, ansonsten hätten sie ersticken können.
                          Olaf’s Bisswunde ist auch mittlerweile gut verbunden und die Blutung ist gestillt.
                          Bevor sie den Kampf zu Ende geschildert haben, kommen sie in der Burg an. Sie treten durch den Haupteingang in eine große Halle. Eine breite Treppe führt nach oben, an dessen Ende eine hohe Flügeltür ist. Als sie vor ihr zum Stehen kommen, geht auch direkt eine Seite der Tür auf und ihnen blickt Graf Gratenfels vom anderen Ende des Raumes entgegen. Man erkennt ihn sofort an der verzierten Robe und dem funkelnden Schmuck. Sie treten ein und bleiben erwartungsvoll stehen.
                          „Guten Morgen. Ich bin Graf Gratenfels. Ich habe gehört, dass sie gestern Nacht heldenhaft den Tatzelwurm besiegen konnten. Schade für Meister Buras, aber schön für die Bürger dieser Stadt. Ich möchte mich dankbar erweisen.“
                          Er nimmt vier Schriftrollen von seinem Schreibtisch und reicht jedem eine.
                          „Dies hier sind Ehrenbürgerschaften von Gratenfels. Sie sind somit immer Willkommen und dürfen jederzeit eintreten in unsere Stadt.“
                          Die vier murmeln Dankeschöns und sind offensichtlich enttäuscht. Der Sieg über ein so mächtiges Wesen sollte besser belohnt werden. Ausschließlich Hans-Alfons van Stegglenburk fühlt sich wahrhaft geehrt.
                          „Da wäre aber noch etwas anderes. Letzte Nacht blieben die Unruhen nicht ungenutzt. Während die meisten Soldaten beim Kampf gegen die Tiere waren, wurde die Aservatenkammer ausgeraubt. Es wurden alle Wachmänner getötet. Nur der Ehrenarchivist Justus Schwarzenbeck hat überlebt, allerdings mit einer Platzwunde am Kopf.“
                          In diesem Moment tritt ein weiterer Mann ein, der tatsächlich eine ordentliche Platzwunde am Kopf hat. Arto vervollständigt den Hintergrund:
                          „In der Kammer war eine Truhe aus Kosh-Basalt, in welcher eine Kristallkugel gehalten wurde. Diese Kugel gehörte einst Algorton; ein Schwarzmagier der Kristallogie. Und diese Kugel wurde uns geraubt. Justuts konnte nur drei dunkle Gestalten erkennen. Dabei ist es allerdings nicht geblieben. Meister Baltusius wurde entführt. Er und Lena wurden nachdem wir sie verlassen hatten mit einem Gift betäubt. Meine Frau wurde davon nur gelähmt und konnte somit sehen, dass Yala Sintelfink ihren Vater und ein paar Bücher mitnahm.“
                          Deswegen ist Arto so beunruhigt. Der Vater seiner Frau wurde entführt.
                          Jetzt wendet sich Graf Gratenfels wieder an die Helden.
                          „Ihr habt letzte Nacht wahre Stärke gezeigt. Deswegen würden wir euch gerne mit folgendem beauftragen: Ihr findet die Kristallkugel, bringt sie und Meister Baltusius zurück. Und ihr bringt in Erfahrung, wer hinter diesen Dingen steckt. Solltet ihr das schaffen, würden wir euch mit 30 Dukaten danken.“
                          „Pro Person?!“, schießt Olaf sofort los.
                          „Nein, für alle zusammen.“
                          Buzz ist das offensichtlich auch zu wenig: „50 Dukaten.“
                          Die Wachmänner im Raum fangen an zu kichern.
                          „Verzeiht mir, aber um die finanzielle Situation von Gratenfels steht es gerade nicht besonders.“
                          „Aber Ausrüstung bekommen wir?“
                          „Selbstverständlich. Ihr bekommt Waffen, Kleidung und Nahrung.“
                          Nach ein paar Murmeleien untereinander stimmen alle vier zu.

                          Alle mit neuen Waffen ausgerüstet, Winterkleidung und Verpflegung bei sich, treten die vier Abenteurer die Treppe hinab, welche aus der Burg rausführt. Plötzlich packt Orozar Buzz am Ärmel und zeigt auf einen der Türme. Buzz sieht hin. Justus schickt gerade eine Taube mit einer Nachricht aus seinem Fenster. Sofort spannt Buzz seinen Bogen, zielt kurz, schießt, und erwischt die Taube mit voller Wucht. Die Taube fällt hinab und landet auf einem Hausdach. Justus hat das noch gesehen und blickt sie böse an. Dann verschwindet er in dem Fenster.

                          „Da oben hängt sie in der Regenrinne.“
                          Alfons zeigt nach oben. Buzz stellt sich vor die hinabkommende Rinne und wird von Olaf auf Seite geschoben. Einen fragenden Blick auf sich greift Olaf ohne Kommentar das Regenrohr. Gekonnt und mit Leichtigkeit zieht er sich an der Hauswand hinauf. Oben angekommen packt er die Taube, beißt ihr den Hals ab und wirft sie hinunter.
                          „Oh mein Gott. Musste das sein?“
                          Alfons schnappt sich die Taube und versucht den Brief zu lesen.
                          Als Buzz seinen verdutzten Blick sieht: „Ach gib her, Alfons. Du kannst doch gar nicht lesen.“ Er reißt ihm das Stück Papier aus der Hand, hat aber keine Zeit es sich genauer anzugucken, weil Orozar ihm das Papier ebenfalls aus der Hand reißt.
                          „Das ist verzaubert. Wartet einen Moment.“ Er spricht ein paar leise Worte und das Papier leuchtet leicht. „Sehr gut verzaubert. Ich kann hier nur vier und Fersen lesen.“
                          „Die vier sind uns auf den Fersen!“, rufen Alfons und Buzz gleichzeitig. Olaf kommt gerade wieder unten an.
                          „Bravo. Das hätte ich euch von oben sagen können.“
                          „Was tun wir jetzt damit?“, fragt Orozar.
                          „Ich würde erstmal Graf Gratenfels von dem Verrat erzählen.“
                          Die vier sind sich einig und gehen wieder zurück in die Burg.

                          „Justus soll mich verraten haben? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Habt ihr das Papier noch bei euch?“ Der Graf ist in einer Zwickmühle. Er kann nicht auf das Wort von Fremden blind vertrauen. Sollten sie jedoch Recht haben, muss er Justus sofort gefangen nehmen lassen. Außerdem ist er auf die Arbeit der vier angewiesen. Orozar zückt das Papier und reicht es dem Graf.
                          „Ich werde das untersuchen lassen und Justus solange in Gewahrsam nehmen. Allerdings könnte das was dauern, da ich einen Magier aus einem Nachbarort kommen lassen muss.“
                          Sie geben sich damit zu Frieden und gehen wieder hinaus.
                          „Was sollten wir als nächstes tun?“
                          „Ich schlage vor, wir gehen zu Lena Baltusius. Vielleicht kann sie uns mehr verraten. Immerhin kenne ich sie schon eine Zeit lang.“

                          Am Haus von Meister Baltusius öffnet Lena selbst die Tür. Sie lässt sie hinein.
                          „Kannst Du uns etwas zu gestern Nacht erzählen, Lena?“ Orozar redet beruhigend, da Lena immer noch etwas unter Schock steht.
                          „Ich habe alles gesagt. Arto weiß alles.“
                          „Hast Du nicht einen Anhaltspunkt, wo wir suchen könnten?“
                          „Ich weiß nicht. Mein Vater und die Magierin Domaris von A’Tall haben sich in der alten Kosh-Burg im Osten mit Algorton befasst. Aber lasst mich jetzt bitte allein.“
                          Ohne weiter Fragen zu stellen verlassen sie das Haus. Also geht es Richtung Osten zur alten Kosh-Burg. Vielleicht erfahren sie dort mehr.
                          Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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                            Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft
                            Die Sonne hat fast ihren Höhepunkt erreicht. Der Ostweg ist breit und führt fast schnurgerade zwischen den Wiesen auf das Kosh-Gebirge zu. Nach einer Weile holpert von hinten ein Wagen an. Er hält neben ihnen.
                            „Guten Tag. Was kann ich euch von meiner Küchenausstattung anbieten. Ich habe nahezu alles.“
                            Sie fragen genauer nach, was er denn anbieten könnte; und vor allem, was er dafür haben möchte. Er hat alles mögliche dabei. Messer, Feuersteine, Gewürze, Töpfe, Tücher. Allerdings nichts, was für die Helden brauchbar wäre.
                            „Nehmt ihr uns mit?“, fragt Orozar.
                            „Natürlich nicht.“
                            „Wie viel kostet der ganze Wagen?“
                            Die anderen drei gucken Buzz verdutzt an.
                            „Ich kann euch 100 Silbertaler anbieten.“
                            Der Kutscher fängt an zu lachen und fährt weiter.
                            Nach einer Weile taucht auf der rechten Wegseite ein Haus auf. Aus Richtung dieses Hauses ist ein Wiehern zu hören.
                            „Hey, die haben da drüben Pferde. Vielleicht bekommen wir da welche.“
                            „Und vor allem was zu essen.“, ergänzt Buzz Olaf’s Vorschlag.
                            Also spaziert die Gruppe auf das Haus zu.

                            Offensichtlich handelt es sich um ein Gasthaus. Deswegen treten sie ohne zu klopfen ein. Es ist dunkel wie immer. An den Tischen sitzen ein paar Personen und hinter der Theke steht eine Frau. Alfons nähert sich der Theke.
                            „Guten Tag. Meine Name ist Hans-Alfons van Stegglenburk. Wir sind auf der Durchreise und würden gerne speisen.“
                            Bevor die Frau antworten kann, mischt sich Orozar ein.
                            „Entschuldigen sie.“, die Frau wendet sich Alfons ab und Orozar zu, „Haben sie Pferde hier, die wir für die Weiterreise verwenden könnten?“
                            „Tut mir leid. Die Pferde wurden letzte Nacht gestohlen. Hier sind drei Personen eingebrochen, haben mich geknebelt und den gesamten Stall ausgeräumt.“
                            „War davon einer zufällig ein Zwerg mit Augenklappe?“, vermutet Buzz.
                            „Ja, allerdings.“
                            „Hah. Diese Personen suchen wir. Und wenn wir sie finden, werden wir sie abmurksen.“
                            „Wirklich? Wenn das so ist, geht alles auf’s Haus.“
                            Buzz klatscht in die Hände und dreht sich grinsend um. Dann setzen sich die vier an einen freien Tisch. Die Wirtin kommt auch kurz darauf mit Getränken und Essen vorbei.
                            Olaf giert die Frau an: „Was sind das denn für Pferde im Stall?“
                            „Das sind die Pferde der anderen Herren hier.“
                            Er greift hinter die Rückenlehne und sieht sich im Raum um.
                            „He! Fährt einer von euch weg von Gratenfels? Also Richtung Osten.“
                            Keine Antwort.
                            „Ihr seid also auf dem Weg nach Gratenfels?“, versucht es Orozar ebenfalls.
                            Die Männer nicken.
                            „Und habt ihr irgendwelche vermummten Gestalten gesehen auf dem Weg hierher?“
                            Jetzt schütteln die Leute ihre Köpfe. Zufrieden - oder auch nicht - mit diesen Antworten essen sie in Stille zu Ende. Als sie fertig sind und aufstehen, um zu gehen, bedanken sie sich bei der Wirtin und versichern ihr nochmals, dass sie die drei Personen finden werden.

                            Schon wieder mehrere Stunden unterwegs gelangen sie an einen Wald. Der Weg führt geradewegs hinein. Mit langsamerem Tempo betreten sie den Tunnel, denn es ist deutlich dunkler als außerhalb des Waldes. Ein paar Hundert Meter tief im Wald entdeckt Orozar auf einmal zwei schwarze Gestalten. Er warnt die anderen. Olaf packt sofort eine seiner Wurfäxte und wirft eine davon mit voller Wucht los. Da die Gestalten sie noch gar nicht bemerken, sehen sie das Beil nicht kommen. Durch das Zwielicht hat Olaf den Kopf allerdings nicht genau ausmachen können. Er trifft die Person von hinten zwischen Kopf und Ohr und die Klinge bleibt genau dort stecken. Ein lauter Schrei ertönt und der Kampf ist eröffnet.
                            Die zwei Gestalten rennen auf den Weg zu und gleichzeitig schwingt sich auf der anderen Seite eine dritte Gestalt aus der Krone eines Baumes hinab. Es sind eindeutig Menschen.
                            Wieder einmal lädt Orozar seinen Zauber und Buzz spannt seinen Bogen. Alfons und Olaf erwarten mit erhobenen Waffen die auf sie zustürmenden Angreifer. Als der erste in Reichweite ist, haut Olaf ihm seine Streitaxt um die Ohren. Buzz springt nach hinten, um Distanz aufzubauen. Orozar bekommt fast nichts mit, weil er tief in seinen Zauber versunken ist. Buzz feuert nun den ersten Pfeil ab und trifft den Gegner zielgenau im Bauch.
                            Der Angreifer vom Baum hat sich an Alfons herangepirscht und versucht ihn mit seinem Speer aufzuspießen. Alfons kann aber ausweichen und haut seinen eigenen Stab dem Gegner auf den Kopf.
                            Buzz’s Bluthund Rodney lässt auch nicht lange auf sich warten und springt den Gegner mit Pfeil im Bauch an. Dieser versucht abzuhauen, aber der Hund beißt sich im Schritt fest.
                            Olaf leistet sich ein hartes Duell mit seinem Gegner, der immer noch die Axt im Ohr stecken hat. Die meisten Angriffe kann er parieren, muss aber einige einstecken. Trotzdem landet seine Axt mehrfach auf dem Feind.
                            Auch Alfons hat schwer zu kämpfen, da der Speer seines Gegenübers wesentlich länger ist als sein Kampfstab. Durch seine feigen flinken Beine kann er aber gut ausweichen.
                            Abgelenkt von Rodney hat Buzz genügend Zeit das Ziel ins Visier zu nehmen. Allerdings versucht der Gegner seinen Hund totzuschlagen und bewegt sich dabei hektisch hin und her.
                            Mittlerweile ist Orozar aus seiner Trance wieder aufgewacht und schleudert einen erleuchtenden Feuerball auf Olaf’s Gegner. Er wird nach hinten gewirbelt und seine Kleidung dampft. Diese Gelegenheit lässt Olaf nicht ungenutzt. Er holt weit von hinten aus und lässt seine Waffe zielstrebig nach unten schnellen. Der am Boden Liegende sieht das und rollt sich blitzschnell zur Seite. Die Axt bleibt im Boden stecken und sein Gegner rammt ihm seine Waffe in den Bauch. Olaf bricht fast zusammen, aber Orozar wirkt sofort einen Heilzauber, der ihn langsam aber stetig stabilisiert.
                            Tobend vor Wut schleudert Olaf jetzt seine Streitaxt um sich und trifft den Gegner mehrfach tief in Gliedern und Torso.
                            Buzz immer noch Pfeile am verschießen hat Alfons mittlerweile raus, wie er den Speer abwehren kann. Schon wieder versucht sein Gegner ihn aufzuspießen, aber Alfons dreht sich zur Seite und haut den Speer dabei mit seinem Stab auf den Boden. Der Speer bleibt im Boden stecken und zieht seinen Träger mit. Aus der Drehung heraus landet der Stab von Alfons auf seinem Rücken und drückt ihm die gesamte Luft aus den Lungen. Er rutscht mit den Händen am Stab ab und fällt mit dem Gesicht in den Dreck.
                            Immer mehr regeneriert, werden die Hiebe von Olaf stärker. Der Gegner hat keine Chance mehr diesem Klingenwirbel auszuweichen oder dagegen anzukommen. Überall fliegt Blut durch die Gegend bis der Gegner verstümmelt am Boden liegen bleibt.
                            Der Speerträger wird immer noch von Alfons verdroschen. Mit jedem Hieb auf den Rücken entweicht die Luft sofort wieder aus den Lungen, bis er ohnmächtig wird und reglos liegen bleibt.
                            Aus der Drehung heraus lässt Olaf seine Axt in Richtung Alfons fliegen. Die Axt trifft Hans beinahe, fliegt aber vorbei und landet auf dem Kopf des Ohnmächtigen.
                            Endlich von Rodney befreit steht der Angreifer auf und versucht zu fliehen. Buzz setzt einen letzten Pfeil an und trifft sein Ziel im Rücken. Mit einem dumpfen Stöhnen fällt er nach vorne und rutscht ein Stück über den Boden.
                            Ein wilder Schrei von Olaf ertönt und sie lassen erschöpft ihre Waffen sinken.
                            „Wer bitte war das?“, keucht Orozar. Er blickt sie nacheinander an, aber sie zucken alle nur mit den Schultern.
                            „Das war Spaß nach meinem Geschmack!“ Olaf ist offensichtlich hell auf begeistert von dieser Überraschung. Auch Buzz ist am lächeln. „Das war auf jeden Fall ziemlich spannend. Aber Rodney hat es ihm so richtig gezeigt.“
                            „Ich hingegen habe ja alleine kämpfen dürfen, meine Herren.“
                            „Ohne meine Axt wäre er nur ohnmächtig geblieben“, lacht Olaf ihm zu.
                            „Auf jeden Fall haben wir den Kampf gut gemeistert.“, schließt Orozar ab.
                            Olaf blickt an sich hinab und nickt ihm dankend zu.
                            Nachdem sie sich erholt haben und alles wieder ordentlich verstaut ist, machen sie sich weiter auf. Der Wald hält noch eine Weile an, aber sie werden nicht erneut angegriffen.

                            Als es schon fast Nachmittag ist lichtet sich die Blätterdecke und der Wald hat ein Ende. Gerade als sie aus dem Dunkeln treten und sich vor ihnen eine winzige Hütte zeigt, baut sich vor ihnen in Mitten eines Sees auf einer erhobenen Insel ein gewaltiger schwarzer Turm auf. Die Kosh-Burg. Es ist kaum noch etwas von ihr intakt, aber ihr einzelner riesiger Turm ragt prächtig und bedrohlich heraus.
                            Beeindruckt stolzieren sie den Weg bis zur kleinen Hütte entlang. Mittlerweile ist eine Zollstelle zu erkennen. Zwei Personen stehen ebenfalls dort und unterhalten sich. Sie kommen immer näher. Als die zwei Personen sie schließlich sehen, ruft der eine ihnen zu.
                            „He. Stehen bleiben. Wer seid ihr? Warum klebt da Blut an eurer Kleidung?“
                            „Da hinten im Wald liegen drei Leichen. Die haben wir zermetzelt.“, erklärt Olaf.
                            „Orks oder was?“
                            Sie nicken stumm.
                            „Die sind hier häufiger in der Gegend. Euer Glück, dass ihr gut bewaffnet seid.“
                            Alfons tritt - wie immer - nach vorne: „Guten Tag. Meine Name ist Hans-Alfons van Stegglenburk. Sie haben schon von mir gehört.“
                            Der man zieht die Augenbrauen runter und zuckt mit dem Kopf leicht nach hinten.
                            „Wir sind im hohen Auftrag von Graf von Gratenfels unterwegs. Wie gelangt man zur Kosh-Burg?“
                            „Zur Kosh-Burg? Keine Ahnung was ihr da wollt. Auf jeden Fall fährt das Boot dort drüben“, er zeigt Richtung See, wo ein kleiner Steg mit angelegtem Boot liegt, „rüber. Das kostet aber.“
                            Sie kramen also ihr Geld zusammen.
                            „Achso. Und Zoll natürlich auch.“
                            Sie kramen noch mehr zusammen. Als sie das Geld endlich zusammen haben geht der andere Mann mit ihnen zum Steg. Sie steigen alle in das Boot, das gerade mal so fünf Personen transportieren kann und dabei stark am schwanken ist.
                            „Das ist ein schlechter Moment um zu erwähnen, dass ich nicht schwimmen kann, oder?!“, zittert Alfons.

                            Auf der anderen Seite angekommen steigen sie vom Boot, welches direkt wieder zurück fährt. Vor ihnen stehen ein paar Häuser. Sie gehen auf die kleine Siedlung zu. Im ersten Haus steht ein Zwerg der gerade ein Schwert bearbeitet. Buzz und Alfons gehen auf diesen zu. Die anderen beiden folgen ihnen.
                            „Guten Tag, mein Herr Zwerg.“, fängt Alfons an.
                            „Hm?“, grunzt der Zwerg. Er legt den Hammer beiseite und reibt sich die Hände in einem Tuch. „Verkauft ihr auch Pfeile?“
                            „Und Bögen.“
                            Offenbar ein sehr geschäftiger Zwerg. Während die zwei Freunde mit dem Zwerg verhandeln, gehen Orozar und Olaf schon weiter.

                            Sie finden ein Gasthaus und gehen dort hinein. Viel ist hier nicht los. Es ist außerdem ziemlich leise. Sie sehen sich erstmal um und setzen sich dann an einen leeren Tisch. Es dauert eine Weile, bis der Wirt zu ihnen kommt. „Wir warten noch auf zwei weitere Personen.“
                            „Nicht zu lange.“
                            Kurz darauf kommen aber auch Hans und Buzz zu ihnen. Sie präsentieren stolz ihre neuen Errungenschaften. Alfons hat sich einen neuen Speer gekauft und Buzz Pfeile, die wohl Türen durchschlagen können. Erneut kommt der Wirt.
                            „Wir möchten etwas zu essen und heute Nacht hier schlafen.“
                            „Und vergiss das Bier nicht!“, drängt Olaf.
                            „Zu Essen habe ich nur Grütze da. Schlafen könnt ihr im Einzelzimmer oder im Gemeinschaftsraum.“ Alle bis auf Buzz entscheiden sich für das Einzelzimmer.
                            Während dem Essen kommt eine sehr gut aussehende Dame an ihrem Tisch vorbei. Sofort fängt Olaf das Graben an.
                            „Also schöne Frau. Ich bin hier und Du bist hier.“
                            Sie dreht sich zu ihm. „Wie bitte? Ja. Sieht so aus. Wie kann ich Dir helfen?“
                            „Na, das stellt sich noch heraus. Ich auf jeden Fall bin auf der Durchreise und suche eine gefährliche Magierin. Ist ja keine einfache Gegend hier. Ein paar Orks mussten schon dran glauben.“
                            „Ich bin aber keine gefährliche Magierin.“
                            „Keineswegs. Das wollte ich gar nicht sagen. Aber wir suchen eine.“
                            „Du bist also ein richtiger Held, oder was?!“
                            „Davon kannst Du ausgehen. Aber nicht nur im Kampf“. Er zwinkert ihr zu, woraufhin sie nur lächelt. „Aber was treibst Du denn hier so?“
                            „Ich? Darüber müssen wir doch nicht reden. Ich arbeite nur auf den Feldern.“
                            „Na hör mal. Das ist doch eine lobenswerte Arbeit.“ Olaf schmiert ihr so viel Honig um den Mund wie es nötig ist. Nach ein paar weiteren Worten hat er sie aber schon soweit.
                            „Also wie wär’s. Ich würde jetzt auf mein Zimmer gehen. Da ist auch Platz für zwei.“ Er blickt sie herausfordernd an. „Ich kann mir das Zimmer ja mal ansehen.“
                            Die zwei verschwinden also nach oben.
                            Wenig später folgen die anderen drei. Sie legen sich alle schlafen…außer Olaf. Der lässt das Bett nur mit dem Kopfende gegen die Wand knallen, sodass es im ganzen Gasthaus jeder mitbekommt.
                            Ihr seid noch dabei?
                            Zuletzt geändert von Badmacstone; 11.11.2014, 16:50.
                            Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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                              [bitte löschen, falls gesehen]
                              Manche Dinge sind einfach anders als andere.

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