Ich bin was Pen&Paper (PP) angeht Neuling. Ich spiele (DSA) erst seit ein paar Monaten (ca. alle 3 Wochen). Wir sind eine kleine Runde von 5 Personen (sprich 4 Spieler, 1 Meister). Ich habe mir gedacht, dass ich dieses Abenteuer, das wir durchleben, einfach mal als Geschichte aufschreibe, da ich ohnehin gerne schreibe.
Wer keine Ahnung von PP hat, kann die Geschichte trotzdem lesen, weil dies ja nur die Basis für den Ablauf des Spieles darstellt. D.h. die Geschichte stellt nicht das Spiel dar, sondern einzig und alleine die Geschichte dahinter.
Die Rassen aus DSA (DSA = Das schwarze Auge; das PP-Regelwerk, welches wir verwenden) kennen unwissende natürlich nicht, aber das tut, denke ich, auch nichts zur Sache. Im Endeffekt ist nur wichtig zu wissen, dass DSA eine Fantasy-Welt mit den üblichen Völkern (Menschen, Zwerge, Orks, Elfen etc.) und Monstern (Drachen, Riesenspinnen, etc.) ist.
Wer auch nur annähernd Interesse hat, sollte einfach mal Anfangen und dann entscheiden, ob es Sinn macht weiterzulesen.
tl;dr: Dies hier ist ein gespieltes PP-Szenario, welches als Geschichte geschrieben ist.
Noch als letzte Info: Wir spielen immer so ca. 8-9 Stunden pro Sitzung, allerdings werde ich hier keinesfalls immer ganze Spiel-Tage veröffentlichen, sondern einzelne Kapitel, wie ich sie für sinnvoll halte.
Kurzüberblick (und Mini-Spoiler):
SPOILER
Ich habe bereits viel mehr geschrieben als das hier. Allerdings ist das noch nicht so weit gereift, dass ich es veröffentlichen möchte. Es werden wie oben bereits erwähnt in unregelmäßigen Abständen einzelne Kapitel kommen.
Bitte, bitte, bitte gebt mir jegliche Art von Feedback...bitte!
Wer keine Ahnung von PP hat, kann die Geschichte trotzdem lesen, weil dies ja nur die Basis für den Ablauf des Spieles darstellt. D.h. die Geschichte stellt nicht das Spiel dar, sondern einzig und alleine die Geschichte dahinter.
Die Rassen aus DSA (DSA = Das schwarze Auge; das PP-Regelwerk, welches wir verwenden) kennen unwissende natürlich nicht, aber das tut, denke ich, auch nichts zur Sache. Im Endeffekt ist nur wichtig zu wissen, dass DSA eine Fantasy-Welt mit den üblichen Völkern (Menschen, Zwerge, Orks, Elfen etc.) und Monstern (Drachen, Riesenspinnen, etc.) ist.
Wer auch nur annähernd Interesse hat, sollte einfach mal Anfangen und dann entscheiden, ob es Sinn macht weiterzulesen.
tl;dr: Dies hier ist ein gespieltes PP-Szenario, welches als Geschichte geschrieben ist.
Noch als letzte Info: Wir spielen immer so ca. 8-9 Stunden pro Sitzung, allerdings werde ich hier keinesfalls immer ganze Spiel-Tage veröffentlichen, sondern einzelne Kapitel, wie ich sie für sinnvoll halte.
Kurzüberblick (und Mini-Spoiler):
SPOILER
Gestank und Blut
Auf der Straße zwischen Honingen und Gratenfels senkt sich gerade aufgewirbelter Staub auf den Boden. Am Ende der Staubwolke wird ein Wagen von zwei Rappen gen Osten gezogen. Die Köpfe der Pferde hängen leicht nach unten und schwingen im Rhythmus der Schritte. Bald wird der erste Schnee fallen. Zu dieser Zeit ist es immer sehr trocken und obwohl der Wagen gemütlich den Weg entlang rollt, bleibt der Dreck nicht auf dem Boden. Es ist der 21. Travia und das Kuparus-Fest ist bereits im vollem Gange. Leute aus der gesamten Umgebung kommen zu diesem Fest der am Kosh-Gebirge gelegenen Stadt. Viele Darstellungen, Schmackhaftes aus allen Regionen und viel Alkohol wartet dort auf die Besucher. Jedes Jahr feiert Gratenfels mit dem Kuparus-Fest das Ende des Sommers. Während die Sonne langsam ihren Zenit verlässt, zieht der Wagen einsam die Straße entlang. Auf ihm sitzen zwei Personen. Der eine ein einfach gekleideter Mann, welcher die Zügel in der Hand hält. Er trägt eine Lederhose und ein staubiges Hemd. Konzentriert blickt er den Weg entlang, vermutlich eher in Gedanken verfallen als durch Anstrengung des Lenkens. Die andere Person - ein Magier - sitzt in seiner blau-grauen Robe neben einem Klumpen Kerzenwachse und wird durchgeschüttelt, überwiegend damit beschäftigt am Platz zu bleiben.
Während die zwei sich nicht unterhalten, kommt eine Person vom Wegesrand dem Wagen näher und hebt die Hand: „Hey! Wollt ihr mich wohl mitnehmen.“ Er ist vollständig mit Lederkleidung bedeckt und trägt einen Anderthalbhänder bei sich. Mit seinem dichten Bart wirkt er ein wenig wild, wie es bei Thorwalern nicht unüblich ist. Der Wagenleiter lässt die Pferde langsam weiter traben und hält dann zögerlich den Wagen an.
„Nehmt ihr mich mit nach Gratenfels?“
„Wer seid ihr denn überhaupt?“
„Ich bin Olaf und will zum Kuparus-Fest. Ich habe eine Flasche Schnaps dabei und würde sie mit euch teilen!“
Der Wagenführer guckt den Magier an und winkt nach kurzem Zögern den Thorwaler zu sich auf den Wagen. Lachend packt Olaf die Wagenplanke und zieht sich mit einem Schwung auf den Wagen. Die Pferde laufen sofort weiter; weiterhin langsam. Nachdem Olaf erst selbst einen Schluck Schnaps genommen hat, reicht er die Flasche an den Magier weiter.
„Und wer seid ihr?“
„Ich bin T’schabho.“
„Und ich bin Orozar Nellgardson, Magier, und habe etwas in Gratenfels zu erledigen.“
Er reicht dem Lenker die Flasche weiter, dieser schüttelt aber nur den Kopf, als wolle er eine Fliege vertreiben. Irgendwie scheint er nicht gut gelaunt zu sein. Während die drei sich über völlig sinnloses und alltägliches unterhalten und einen Schluck Schnaps nach dem anderen in die Kehle laufen lassen, rollt der Wagen an zwei weiteren Personen mit Hund vorbei. Der eine ein eher gehobener Mann - er trägt saubere Kleidung und Schmuck - und der andere ein wild aussehender Bogenschütze, was man an eben dieser Waffe auf dem Rücken erkennen kann. Der gehobenere Mann sieht auch nicht so aus, als ob er seinen Stab zum Abstützen bräuchte. Als der Staub hinter dem Wagen die zwei Gestalten verschwinden lässt, knackt es plötzlich laut unter dem Wagen und er neigt ruckartig zur Seite. T’schabho reißt sofort an den Zügeln und die Pferde halten wiehernd an. Orozar und Olaf rutschen auf dem Wagen nach vorne, während hinter ihnen der Wachsklumpen drückt. Mit einem harten Schlag trifft die vordere rechte Ecke des Wagens auf dem Boden auf.
Die zwei Personen hinter dem Wagen sehen das Geschehen. Sie blicken sich kurz an. „Lass mal helfen, dann nehmen die uns vielleicht mit.“ Sie gehen gemütlich zu dem Wagen. Als sie ankommen versuchen die drei bereits den Wagen hochzuheben. Offenbar ist ein Rad gebrochen. Das Ersatzrad liegt aber schon bereit. Der erhabenere Mann drängt sich vor den Wilden. „Guten Tag meine Herren. Wie sie vielleicht wissen bin ich Hans-Alfons van Stegglenburk.“ Weil ihm niemand Beachtung schenkt, hört er auf zu reden. „Hey! Nehmt ihr uns mit, wenn wir euch helfen?“ Olaf lässt den Wagen los und dreht sich um. Durch die fehlende Kraft werden Orozar und T’schabho vom Wagen in den Dreck gezogen. „Hey!“, ruft T’schabho, aber Olaf schenkt ihm gar keine Beachtung.
„Wie redest Du mit mir? Wie wäre es, wenn ihr uns einfach so helft und wir alleine weiterfahren?“
Der Wilde erkennt, dass Olaf ein Thorwaler ist. Genau wie er selbst. „Hah! Mein Name ist Buzz Eagle-Hawk und wenn wir mitfahren dürfen, gebe ich in Gratenfels einen aus!“
„Ich bin dabei!“, ändert Olaf sofort seine Meinung. Kein richtiger Thorwaler widersteht einer Einladung zu Alkohol. Buzz selbst hat zwar nur thorwalsches Blut, aber die Bedürfnisse sind ihm sehr geläufig. T’schabho weist darauf hin, dass der Wagen eigentlich ihm gehört. Sollten die zwei Fremden helfen können, wird er sie allerdings auch noch mitnehmen. Also packen sie gemeinsam den Wagen und stemmen ihn in die Höhe. Der Bogenschütze, Buzz, steckt das Ersatzrad auf die Achse und T’schabho haut mit einem Hammer den Pflock rein. „So. Das hätten wir. Wer jetzt mitfahren will springt auf, ich lasse mich nicht länger aufhalten.“, drängelt T’schabho. Also springen alle schnell auf den Wagen und die Pferde traben weiter.
Buzz ist neugierig und lässt nicht viel Zeit vergehen: „Was habt ihr eigentlich in Gratenfels vor? Der Herr Wagenbesitzer handelt offenbar mit Kerzenwachs.“
„Auch wenn es euch nichts angeht. Den Säbel hier“, Olaf zeigt auf einen Säbel an seiner Hüfte, „muss ich in den Rahya-Tempel bringen.“
„Hah. Soll das eine Metapher sein? Ihr meint also ihr müsst euren Säbel in die Scheide stecken?“
„Ihr solltet nicht so großmäulig sein. Sonst hau ich euch das Maul kleiner!“
„Aber, aber, meine Herren. Wie wäre es, wenn wir eine gepflegte und zivilisierte Unterhaltung führen. Ich zumindest habe ein wichtiges Treffen mit dem Graf von Gratenfels.“, versucht Hans-Alfons den Streit zu schlichten…oder sich einfach nur wichtig vorzukommen, da Graf Gratenfels mit Sicherheit nichts von diesem Treffen weiß. Auch wenn Hans-Alfons adelig erscheint, ist er es keinen Falls. Er tut nur so. Vielleicht ist er allerdings auch mittlerweile so von sich selbst überzeugt, dass er gar nicht mehr schauspielert, sondern in seinen Wahnvorstellungen lebt. „Und als Magier sind die Sümpfe für mich äußerst interessant.“ Olaf glotzt Orozar verdutzt an und nimmt daraufhin den letzten Schluck Schnaps aus seiner Flasche.
Nach einer Weile des Schweigens eröffnet sich der Blick auf die Mauern von Gratenfels. In einer leichten Kurve führt der Weg zwischen Bäumen auf das offen stehende Tor zu. Man kann schon bunte Dekoration erahnen und bei genauem Lauschen hört man auch die feiernden Mengen. Die Mauern um Gratenfels sind so hoch, dass man kein Gebäude dahinter sehen kann. Buzz stellt sich auf dem fahrenden Wagen hin. „Ich…bei der Sehne meines Bogens, was stinkt denn hier so?“ Auch die anderen vernehmen den Geruch und blicken sich um. „Na Du selbst natürlich!“, gibt Olaf zurück. Buzz ignoriert diese Bemerkung gepflegt. Der Gestank ist bestialisch und lässt die fünf würgen. Sie blicken sich um. Hinter ihnen sind drei Planwagen zu sehen. Sie sind etwas schneller als sie selbst unterwegs und fahren an ihnen vorbei. Auf den Planen ist zu lesen: „Meister Buras Bestiarium“ Der erste Wagenlenker ist ein Zwerg mit Augenklappe und bemalter Haut. Auf dem zweiten sitzt ein alter Mann mit langem grauen Bart und den letzten Wagen führt eine im Gesicht vernarbte Frau mit einer Armbrust in der Hand. Als der letzte Wagen an ihnen vorbeirumpelt, hören sie bedrohliche Laute unter der Plane und irgendetwas wirft sich von innen gegen die Gitterstäbe, sodass der Wagen hin und her schaukelt. Ohne zu zögern springt Alfons vom Wagen runter und rennt dem letzten Planwagen hinterher. Die Wagen sind zwar schneller als sie, aber langsam genug, um sie im Laufschritt einzuholen. Am hinteren Wagen angekommen blickt er die Frau an. „Verehrte Dame!“ Weiter kommt er nicht, da die Frau ihre gespannte Armbrust auf ihn richtet. Alfons hebt abwehrend die Hände und bleibt stehen. Inzwischen ist auch Olaf dem Wagen hinterhergelaufen und versucht vorne aufzuspringen. Sobald Olaf eine reizende Frau sieht, gibt er alles, um sie von sich zu überzeugen. Und auch diese Dame lässt er sich nicht entgehen. Er hält sich an der Plane fest und zieht sich hoch, allerdings rutscht er mit dem Fuß auf dem Holz ab und fängt sich am Boden ab. Die Frau bemerkt dies gar nicht.
Alfons steht inzwischen vorne auf dem Trittbrett des Wagens und beobachtet Olaf bei seinen Versuchen. Nachgeben ist offensichtlich keine Option für ihn und er holt erneut auf. Diesmal versucht er es mit mehr Schwung und sitzt kurz darauf neben der Frau. Sofort schlägt sie mit der blanken Faust auf Olaf ein, ohne auch nur hinzusehen. Dieser packt ihre Faust allerdings und hält sie fest. Währenddessen versucht auch Buzz auf den Wagen zu gelangen. Er rennt dem Wagen hinterher und springt auf das Hinterrad, um sich von dessen Rotation hochkatapultieren zu lassen, damit er auf einem der Fässer landen kann, welche hinten am Wagen befestigt sind. Die Wucht des Rads ist jedoch heftiger als erwartet und Buzz macht einen Rückwärtssalto. Er landet hart auf dem Rücken. Die Luft schießt aus seinen Lungen und er bleibt regungslos am Boden liegen. Vom Wagen hinter sich kommt sein Hund gelaufen und leckt ihm einmal quer über das Gesicht. Dann setzt er sich einfach neben ihn.
Die Frau lässt sich durch ihre blockierte Hand nicht aufhalten und haut ihre Stirn mit voller Wucht in Olaf’s Gesicht. Dieser taumelt mit blutender Nase zurück und stürzt vom Wagen. Um den Fall aufzuhalten sucht er irgendwo nach Halt und erwischt dabei den Zipfel der Wagenplane. Während er Richtung Boden gleitet öffnet sich ein Spalt zwischen den Planen und er erkennt einen geschuppten Echsenschwanz im innern des Wagens. Dann schlägt er auf dem Boden auf, steht aber sofort wieder und lässt den Wagen fahren.
Buzz versucht aufzustehen, aber irgendwie fehlt ihm die Kraft dazu. Er hört hinter sich den Wagen von T’schabho anrollen. Als Alfons seinen Freund sieht, springt er wieder ab und läuft zu ihm rüber. Er legt Buzz’s Arm um seinen Hals und zieht ihn hoch. Vorsichtig macht er einen Schritt nach vorne und sein Kreislauf stabilisiert sich wieder.
„Geht’s?“
„Ich denke schon.“ Der Wagen rumpelt langsam an ihnen vorbei.
„Na dann komm.“ Hans läuft locker dem Wagen hinterher und winkt Buzz dabei zu sich. Da der Wagen weiterhin sehr langsam unterwegs ist, kann Buzz ihn auch einholen.
Er sitzt gerade wieder, da kommt auch Olaf von vorne, welcher verärgert dreinblickt.
„Was war das für eine Aktion?“, fragt T’schabho.
„Das würde ich auch gerne wissen.“, pflichtet ihm Orozar bei.
„Also ich habe ein Monster gesehen…und eine Echse.“
Sofort überfährt Alfons eine Gänsehaut. Er hat panische Angst vor Reptilien. Warum muss so eine wilde Echse ausgerechnet jetzt in Gratenfels ankommen? Ohne ein Wort zu sagen legt Buzz zur Beruhigung die Hand auf seine Schulter.
Auf der Straße zwischen Honingen und Gratenfels senkt sich gerade aufgewirbelter Staub auf den Boden. Am Ende der Staubwolke wird ein Wagen von zwei Rappen gen Osten gezogen. Die Köpfe der Pferde hängen leicht nach unten und schwingen im Rhythmus der Schritte. Bald wird der erste Schnee fallen. Zu dieser Zeit ist es immer sehr trocken und obwohl der Wagen gemütlich den Weg entlang rollt, bleibt der Dreck nicht auf dem Boden. Es ist der 21. Travia und das Kuparus-Fest ist bereits im vollem Gange. Leute aus der gesamten Umgebung kommen zu diesem Fest der am Kosh-Gebirge gelegenen Stadt. Viele Darstellungen, Schmackhaftes aus allen Regionen und viel Alkohol wartet dort auf die Besucher. Jedes Jahr feiert Gratenfels mit dem Kuparus-Fest das Ende des Sommers. Während die Sonne langsam ihren Zenit verlässt, zieht der Wagen einsam die Straße entlang. Auf ihm sitzen zwei Personen. Der eine ein einfach gekleideter Mann, welcher die Zügel in der Hand hält. Er trägt eine Lederhose und ein staubiges Hemd. Konzentriert blickt er den Weg entlang, vermutlich eher in Gedanken verfallen als durch Anstrengung des Lenkens. Die andere Person - ein Magier - sitzt in seiner blau-grauen Robe neben einem Klumpen Kerzenwachse und wird durchgeschüttelt, überwiegend damit beschäftigt am Platz zu bleiben.
Während die zwei sich nicht unterhalten, kommt eine Person vom Wegesrand dem Wagen näher und hebt die Hand: „Hey! Wollt ihr mich wohl mitnehmen.“ Er ist vollständig mit Lederkleidung bedeckt und trägt einen Anderthalbhänder bei sich. Mit seinem dichten Bart wirkt er ein wenig wild, wie es bei Thorwalern nicht unüblich ist. Der Wagenleiter lässt die Pferde langsam weiter traben und hält dann zögerlich den Wagen an.
„Nehmt ihr mich mit nach Gratenfels?“
„Wer seid ihr denn überhaupt?“
„Ich bin Olaf und will zum Kuparus-Fest. Ich habe eine Flasche Schnaps dabei und würde sie mit euch teilen!“
Der Wagenführer guckt den Magier an und winkt nach kurzem Zögern den Thorwaler zu sich auf den Wagen. Lachend packt Olaf die Wagenplanke und zieht sich mit einem Schwung auf den Wagen. Die Pferde laufen sofort weiter; weiterhin langsam. Nachdem Olaf erst selbst einen Schluck Schnaps genommen hat, reicht er die Flasche an den Magier weiter.
„Und wer seid ihr?“
„Ich bin T’schabho.“
„Und ich bin Orozar Nellgardson, Magier, und habe etwas in Gratenfels zu erledigen.“
Er reicht dem Lenker die Flasche weiter, dieser schüttelt aber nur den Kopf, als wolle er eine Fliege vertreiben. Irgendwie scheint er nicht gut gelaunt zu sein. Während die drei sich über völlig sinnloses und alltägliches unterhalten und einen Schluck Schnaps nach dem anderen in die Kehle laufen lassen, rollt der Wagen an zwei weiteren Personen mit Hund vorbei. Der eine ein eher gehobener Mann - er trägt saubere Kleidung und Schmuck - und der andere ein wild aussehender Bogenschütze, was man an eben dieser Waffe auf dem Rücken erkennen kann. Der gehobenere Mann sieht auch nicht so aus, als ob er seinen Stab zum Abstützen bräuchte. Als der Staub hinter dem Wagen die zwei Gestalten verschwinden lässt, knackt es plötzlich laut unter dem Wagen und er neigt ruckartig zur Seite. T’schabho reißt sofort an den Zügeln und die Pferde halten wiehernd an. Orozar und Olaf rutschen auf dem Wagen nach vorne, während hinter ihnen der Wachsklumpen drückt. Mit einem harten Schlag trifft die vordere rechte Ecke des Wagens auf dem Boden auf.
Die zwei Personen hinter dem Wagen sehen das Geschehen. Sie blicken sich kurz an. „Lass mal helfen, dann nehmen die uns vielleicht mit.“ Sie gehen gemütlich zu dem Wagen. Als sie ankommen versuchen die drei bereits den Wagen hochzuheben. Offenbar ist ein Rad gebrochen. Das Ersatzrad liegt aber schon bereit. Der erhabenere Mann drängt sich vor den Wilden. „Guten Tag meine Herren. Wie sie vielleicht wissen bin ich Hans-Alfons van Stegglenburk.“ Weil ihm niemand Beachtung schenkt, hört er auf zu reden. „Hey! Nehmt ihr uns mit, wenn wir euch helfen?“ Olaf lässt den Wagen los und dreht sich um. Durch die fehlende Kraft werden Orozar und T’schabho vom Wagen in den Dreck gezogen. „Hey!“, ruft T’schabho, aber Olaf schenkt ihm gar keine Beachtung.
„Wie redest Du mit mir? Wie wäre es, wenn ihr uns einfach so helft und wir alleine weiterfahren?“
Der Wilde erkennt, dass Olaf ein Thorwaler ist. Genau wie er selbst. „Hah! Mein Name ist Buzz Eagle-Hawk und wenn wir mitfahren dürfen, gebe ich in Gratenfels einen aus!“
„Ich bin dabei!“, ändert Olaf sofort seine Meinung. Kein richtiger Thorwaler widersteht einer Einladung zu Alkohol. Buzz selbst hat zwar nur thorwalsches Blut, aber die Bedürfnisse sind ihm sehr geläufig. T’schabho weist darauf hin, dass der Wagen eigentlich ihm gehört. Sollten die zwei Fremden helfen können, wird er sie allerdings auch noch mitnehmen. Also packen sie gemeinsam den Wagen und stemmen ihn in die Höhe. Der Bogenschütze, Buzz, steckt das Ersatzrad auf die Achse und T’schabho haut mit einem Hammer den Pflock rein. „So. Das hätten wir. Wer jetzt mitfahren will springt auf, ich lasse mich nicht länger aufhalten.“, drängelt T’schabho. Also springen alle schnell auf den Wagen und die Pferde traben weiter.
Buzz ist neugierig und lässt nicht viel Zeit vergehen: „Was habt ihr eigentlich in Gratenfels vor? Der Herr Wagenbesitzer handelt offenbar mit Kerzenwachs.“
„Auch wenn es euch nichts angeht. Den Säbel hier“, Olaf zeigt auf einen Säbel an seiner Hüfte, „muss ich in den Rahya-Tempel bringen.“
„Hah. Soll das eine Metapher sein? Ihr meint also ihr müsst euren Säbel in die Scheide stecken?“
„Ihr solltet nicht so großmäulig sein. Sonst hau ich euch das Maul kleiner!“
„Aber, aber, meine Herren. Wie wäre es, wenn wir eine gepflegte und zivilisierte Unterhaltung führen. Ich zumindest habe ein wichtiges Treffen mit dem Graf von Gratenfels.“, versucht Hans-Alfons den Streit zu schlichten…oder sich einfach nur wichtig vorzukommen, da Graf Gratenfels mit Sicherheit nichts von diesem Treffen weiß. Auch wenn Hans-Alfons adelig erscheint, ist er es keinen Falls. Er tut nur so. Vielleicht ist er allerdings auch mittlerweile so von sich selbst überzeugt, dass er gar nicht mehr schauspielert, sondern in seinen Wahnvorstellungen lebt. „Und als Magier sind die Sümpfe für mich äußerst interessant.“ Olaf glotzt Orozar verdutzt an und nimmt daraufhin den letzten Schluck Schnaps aus seiner Flasche.
Nach einer Weile des Schweigens eröffnet sich der Blick auf die Mauern von Gratenfels. In einer leichten Kurve führt der Weg zwischen Bäumen auf das offen stehende Tor zu. Man kann schon bunte Dekoration erahnen und bei genauem Lauschen hört man auch die feiernden Mengen. Die Mauern um Gratenfels sind so hoch, dass man kein Gebäude dahinter sehen kann. Buzz stellt sich auf dem fahrenden Wagen hin. „Ich…bei der Sehne meines Bogens, was stinkt denn hier so?“ Auch die anderen vernehmen den Geruch und blicken sich um. „Na Du selbst natürlich!“, gibt Olaf zurück. Buzz ignoriert diese Bemerkung gepflegt. Der Gestank ist bestialisch und lässt die fünf würgen. Sie blicken sich um. Hinter ihnen sind drei Planwagen zu sehen. Sie sind etwas schneller als sie selbst unterwegs und fahren an ihnen vorbei. Auf den Planen ist zu lesen: „Meister Buras Bestiarium“ Der erste Wagenlenker ist ein Zwerg mit Augenklappe und bemalter Haut. Auf dem zweiten sitzt ein alter Mann mit langem grauen Bart und den letzten Wagen führt eine im Gesicht vernarbte Frau mit einer Armbrust in der Hand. Als der letzte Wagen an ihnen vorbeirumpelt, hören sie bedrohliche Laute unter der Plane und irgendetwas wirft sich von innen gegen die Gitterstäbe, sodass der Wagen hin und her schaukelt. Ohne zu zögern springt Alfons vom Wagen runter und rennt dem letzten Planwagen hinterher. Die Wagen sind zwar schneller als sie, aber langsam genug, um sie im Laufschritt einzuholen. Am hinteren Wagen angekommen blickt er die Frau an. „Verehrte Dame!“ Weiter kommt er nicht, da die Frau ihre gespannte Armbrust auf ihn richtet. Alfons hebt abwehrend die Hände und bleibt stehen. Inzwischen ist auch Olaf dem Wagen hinterhergelaufen und versucht vorne aufzuspringen. Sobald Olaf eine reizende Frau sieht, gibt er alles, um sie von sich zu überzeugen. Und auch diese Dame lässt er sich nicht entgehen. Er hält sich an der Plane fest und zieht sich hoch, allerdings rutscht er mit dem Fuß auf dem Holz ab und fängt sich am Boden ab. Die Frau bemerkt dies gar nicht.
Alfons steht inzwischen vorne auf dem Trittbrett des Wagens und beobachtet Olaf bei seinen Versuchen. Nachgeben ist offensichtlich keine Option für ihn und er holt erneut auf. Diesmal versucht er es mit mehr Schwung und sitzt kurz darauf neben der Frau. Sofort schlägt sie mit der blanken Faust auf Olaf ein, ohne auch nur hinzusehen. Dieser packt ihre Faust allerdings und hält sie fest. Währenddessen versucht auch Buzz auf den Wagen zu gelangen. Er rennt dem Wagen hinterher und springt auf das Hinterrad, um sich von dessen Rotation hochkatapultieren zu lassen, damit er auf einem der Fässer landen kann, welche hinten am Wagen befestigt sind. Die Wucht des Rads ist jedoch heftiger als erwartet und Buzz macht einen Rückwärtssalto. Er landet hart auf dem Rücken. Die Luft schießt aus seinen Lungen und er bleibt regungslos am Boden liegen. Vom Wagen hinter sich kommt sein Hund gelaufen und leckt ihm einmal quer über das Gesicht. Dann setzt er sich einfach neben ihn.
Die Frau lässt sich durch ihre blockierte Hand nicht aufhalten und haut ihre Stirn mit voller Wucht in Olaf’s Gesicht. Dieser taumelt mit blutender Nase zurück und stürzt vom Wagen. Um den Fall aufzuhalten sucht er irgendwo nach Halt und erwischt dabei den Zipfel der Wagenplane. Während er Richtung Boden gleitet öffnet sich ein Spalt zwischen den Planen und er erkennt einen geschuppten Echsenschwanz im innern des Wagens. Dann schlägt er auf dem Boden auf, steht aber sofort wieder und lässt den Wagen fahren.
Buzz versucht aufzustehen, aber irgendwie fehlt ihm die Kraft dazu. Er hört hinter sich den Wagen von T’schabho anrollen. Als Alfons seinen Freund sieht, springt er wieder ab und läuft zu ihm rüber. Er legt Buzz’s Arm um seinen Hals und zieht ihn hoch. Vorsichtig macht er einen Schritt nach vorne und sein Kreislauf stabilisiert sich wieder.
„Geht’s?“
„Ich denke schon.“ Der Wagen rumpelt langsam an ihnen vorbei.
„Na dann komm.“ Hans läuft locker dem Wagen hinterher und winkt Buzz dabei zu sich. Da der Wagen weiterhin sehr langsam unterwegs ist, kann Buzz ihn auch einholen.
Er sitzt gerade wieder, da kommt auch Olaf von vorne, welcher verärgert dreinblickt.
„Was war das für eine Aktion?“, fragt T’schabho.
„Das würde ich auch gerne wissen.“, pflichtet ihm Orozar bei.
„Also ich habe ein Monster gesehen…und eine Echse.“
Sofort überfährt Alfons eine Gänsehaut. Er hat panische Angst vor Reptilien. Warum muss so eine wilde Echse ausgerechnet jetzt in Gratenfels ankommen? Ohne ein Wort zu sagen legt Buzz zur Beruhigung die Hand auf seine Schulter.
Ich habe bereits viel mehr geschrieben als das hier. Allerdings ist das noch nicht so weit gereift, dass ich es veröffentlichen möchte. Es werden wie oben bereits erwähnt in unregelmäßigen Abständen einzelne Kapitel kommen.
Bitte, bitte, bitte gebt mir jegliche Art von Feedback...bitte!
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