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Captain Future - Tachyonenpunk

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    Ich hab gewusst, dass DAS jetzt kommt
    Nein, Grag hättest du auch nicht sterben lassen dürfen.
    Ja wer soll denn jetzt in Zukunft kochen, backen, Eis machen etc.? Otho vielleicht? Letzterer nimmt teilweise Substanzen zu sich, die für Menschen im besten Fall ungenießbar sind. Oder vielleicht Herr Hirnkastl? Joan? Okay... Letztere könnte es und hat es auch einmal zumindest in der Anime getan
    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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      Da wurde aber auch nicht gezeigt, WAS sie da in den Töpfen angerührt hat.
      Gulasch?
      Wobei das schon ziemlich bescheuert aussah, sich vor den roten Uniform/Raumanzug ein Schürzchen zu binden.
      ZUKUNFT -
      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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        Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
        Ich hab gewusst, dass DAS jetzt kommt
        Nein, Grag hättest du auch nicht sterben lassen dürfen.
        Ja wer soll denn jetzt in Zukunft kochen, backen, Eis machen etc.?
        Och, dann gibt's halt Alete. Damit hat Curt ja inzwischen Erfahrung sammeln können. Oder er heuert Helena an, dann lebt sich's endlich mal gesund und cholesterinarm auf dem Mond. Und Uli macht einen Bananengroßhandel auf.

        Immer vorausgesetzt, dass die Mondrückseite jetzt nicht mit allen, die noch drauf sind, in Tachyonen zerblasen wird. Denn die Lagerstätte liegt inzwischen bei 102 % der kritischen Masse. Hat Dr. Kellerassel das nicht schon gesagt?
        Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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          Kapitel 13a (oder doch Kapitel 14?)

          So kam es, dass wir die einzigen Zeugen wurden, die hinterher noch in der Lage waren, über das Ereignis zu berichten, das manche ungewollt aus nächster Nähe erlebten. Es ging als The Pink Punk Cloud in die Geschichte des Erdmonds ein und danach war das Erde/Mond-System nie wieder wie vorher; auch das übrige Sonnensystem wurde in Mitleidenschaft gezogen. Es war zudem die größte lunare Katastrophe seit dem Imbrium-Einschlag, die auf der Erde kein einziger Mensch mitbekam. Denn wie ein User namens #Thalia später twitterte: »Endlich was Geiles los auf Luna und man sieht nix davon. Scheiß Neumond!«
          Weitaus deutlicher sahen es die Onkel vom Mars in den Resten der Terroristenflotte, die Gurneys Erdring noch nicht zu Klump geschossen hatte. Aber sie hatten nicht mehr viel davon. Die Grünfriedler und Bumsfelds Besatzer auf Alpha 1 hatten sogar Logenplätze, aber niemanden an den Fenstern. Erst mit zwanzig Minuten Verzögerung beobachtete von der Marsoberfläche aus eine amateurastronomisch begeisterte How-Tsu-Nonne die Vorgänge mit ihrem 50-cm-Spiegelteleskop. Aber da sie einem Reversen Trappistenorden angehörte, der sich von regulären Trappisten dadurch unterscheidet, dass man tags viel, aber nachts nicht reden darf, schickte sie nur SMS herum, die von den Kolleginnen erst nach der Morgenmesse gelesen wurden, als alles vorbei war.
          Was Otho, Helena und mich betraf, wäre uns ein Neumond entschieden lieber gewesen als das, was wir zu sehen bekamen.
          »Eigentlich bin ich es so herum gewöhnt, dass wir Futuremen immer gewinnen.« Selbst Othos Stimme zitterte hörbar angesichts der Flutwelle aus rosafarbenem Licht.
          »Statistisch gesehen mussten sie irgendwann verlieren.« Dr. Kellerassel nahm den Blick vorsichtshalber nicht mehr von ihrem Cleverphone, obwohl seine Anzeigen nicht viel angenehmer sein konnten. »102 Prozent – doch, die kritische Masse ist erreicht und überschritten.«
          »Wenn jetzt der Captain hier wäre ...«
          »Fliegen wir ihn holen«, schlug ich vor. »Otho, mach endlich den Cosmoliner startklar! Vielleicht können wir hoch genug steigen, um der T/T-Reaktion zu entgehen … Herr Hirn … ähm, Herr Professor, können Sie Joan mit Ihren Traktorstrahlen hinausbefördern und bei uns einladen?«
          »Negativ«, beschied Simon aus dem Wrack der COMET so emotionslos wie immer. »Ihre gebrochenen Rippen haben sich wieder verschoben, als sie mich an Othos Kopf warf. Wenn ich sie bewege, laufen wir Gefahr, dass eine davon die Lunge perforiert. Ohne Umgebungsatmosphäre kann ich aber nicht operieren.«
          Ich verzog unter einem Anfall von Magenschmerzen das Gesicht, als ich hinter Otho mehr herhüpfte als -lief. In letzter Zeit erhielt ich absolut zu viele Katastrophenmeldungen auf einmal. »Dann kommen Sie halt ohne sie raus, Prof! Retten Sie wenigstens Ihre eigene Haut … Hirn … Sie verstehen schon, wie ich das meine.«
          »N'Rala.« Das rasselnde Keuchen, das sich in den Funkverkehr einschaltete, verriet wirklich nichts Gutes. »Tu nicht so, als wäre dir an mir gelegen. Ich kenne dich doch besser, du Grünfellzicke. Diesmal hast du gewonnen, jetzt seht zu, dass ihr drei hier wegkommt.«
          »Du bist so was von ahnungslos, Redshirt.«
          »Ha! Das ist ein Befehl der stellvertretenden Kommandantin der COMET.«
          Ich blieb vor der Hangarluke ebendieser COMET stehen, als Otho endlich den Cosmoliner herausdirigierte. Die eine oder andere Rübennase von den Zwei Monden begann, sich wieder zu rühren, als ihre Angst den Neuronenschock überwand: Das würde sie später im marsianischen Jenseits wohl ein paar Jungfrauen Abzug kosten. »Das kannst du nicht, Joan! Du hast mir das Kommando überlassen und dich aufs Klo geflüchtet, und ich kann mich nicht erinnern, dass ich es dir zurückgegeben hätte. Ich sage dir ...«
          »Vergeuden Sie keine Zeit, Lassie«, mischte der Prof sich wieder ein. »Ich bleibe in jedem Fall hier. Dies ist eine einmalige Chance, eine großmaßstäbliche T/T-Konvertierung live, von innen heraus, zu vermessen. Bleiben Sie auf Empfang. Ich werde meine Beobachtungen übermitteln, so lange es mir möglich ist.«
          Die Lichtflut war auf 500 Meter an uns herangekrochen. Und sie war nicht mehr so gleichmäßig wie zuvor: Sie strömte und wogte in dunkleren Striemen und formte einen gewaltigen horizontalen Wirbel aus, der auf den Krater Gorleben zentriert schien. Nun schluchzte ich wirklich, als ich als Letzte in den Cosmoliner kletterte.
          Otho startete durch. Das kleine Boot machte geradezu einen Satz nach oben und kippte weg, als das Michelinmännchen das Bugfenster nach unten richtete, damit wir die ideale Ansicht hätten. Als ob uns danach der Sinn gestanden hätte.
          Die COMET war nun rings von dem rosa Nebel eingeschlossen. Die ganze Mondoberfläche schien eine Atmosphäre gewonnen zu haben, die gerade einen halben Meter hoch reichte. Ölartig umströmte die Lichtflut die beiden noch vorhandenen Ausleger, lief an ihren Hüllen empor wie supraflüssiges Helium, umwand die Halterungen, kroch scheinbar lebendig am Rumpf hinauf und sickerte in ihn hinein. Ich wagte nicht, mir vorzustellen, wie es sich angefühlt hätte, wenn wir immer noch da unten gestanden wären. Die Söhne der Zwei Monde jedenfalls, die den Neuronenschock überwunden hatten, erstarrten beunruhigend mitsamt ihrer Kampfanzüge, sobald das leuchtende Phänomen sie umschloss. Über die Bordlautsprecher hörten wir Simons Stimme.
          »Das sichtbare Licht ändert seinen Frequenzbereich. Der Rotanteil nimmt zu. Eine Art von Schwaden dringt jetzt durch die Innenwände. Das Leck wird geflutet. Ich muss Mrs. Future mit beiden Traktorstrahlen fixieren, um sie am Herumstrampeln zu hindern. Das Wasser, Entschuldigung, das Licht steigt zur Koje. Es tropft jetzt auch von der Decke, ich kann mich ihm nicht entziehen.«
          Herr Hirnkastl verlor den mechanischen Tonfall und wurde irgendwie menschlicher. »Ich fühle mich bisher wunderbar. Die COMET ist geflutet. Achtung, ich singe Ihnen ein Liedlein. Ausgerechnet Bananen, Bananen verlangt sie von mir ...«
          Otho schlug die Faust auf den Ausschalter. »Ich kann das nicht mehr mitanhören.« Wie sehr er seine Gefühle verbergen musste, erkannte ich daran, dass bei Helena und mir jetzt nicht mehr Arnold Schwarzenegger saß, sondern Boba Fett.
          Die Leuchterscheinung erreichte die Oberseite der COMET und schlug über ihr zusammen.
          Helena wandte sich ab. Leise wimmernd studierte sie ihr Cleverphone. »Die Tachyonenmasse nimmt ab. Jetzt nur noch bei 87 Prozent der kritischen Masse, Tendenz fallend … 84 Prozent ...«
          Ich hätte so gerne in meinen Raumanzug gegriffen, um mir den durchgeschwitzten Kragen zu lockern. Bei so viel Anspannung kam auch die Kühlautomatik des Tigerstreifenkostüms nicht mehr mit. »Das heißt, die Abstrahlung des Tachyonenjets hat begonnen? Der Mond wird aus seinem Orbit gedrängt, wie es die Simulation voraussagte?«
          Die Antwort war bemerkenswert schnippisch. »Jetzt bedauerst du wohl, dass dir dieser Einfall nicht selber kam, als ihr bei der Solar Invasion unseren Mond nur in einer anderen Dimension geparkt habt?«
          Ich fuhr verblüfft zu ihr herum. »Das ist ja wohl … schade, dass wir Alpha 1 damals nicht auch mitgenommen und dort gelassen haben!«
          »Hört auf, Mädels, jetzt ist nicht Zeit zum Stutenbeißen«, rasselte der offensichtlich letzte Futureman unter seinem Star-Wars-Helm. Er ließ den Cosmoliner einen Satz in die Höhe machen, und nun gelangte der Krater Gorleben ins Blickfeld.
          Was wir da zu sehen bekamen, machte wirklich alle Worte überflüssig. Das Tachymülllager war offenkundig unterirdisch angelegt worden, denn an der Oberfläche war außer ein paar Lichtmasten nichts davon zu sehen. Doch an dieser Stelle war die rosa Lichtflut keine Flut, sondern eine einen halben Kilometer durchmessende Akkretionsscheibe, die von außen nach innen mit wachsender Geschwindigkeit rotierte. Was musste dort drinnen unter ihrem Zentrum vorgehen? Wir sahen auch einiges Personal, Müllmänner der Zwei Monde, die sich in Kampfanzüge geflüchtet hatten und tief unter uns versuchten, der tachyonischen Nuklearexplosion auf eigenen Füßen zu entrinnen. Soll heißen: Sie rannten in alle Richtungen davon wie die Ameisen.
          »Läuft das nicht falschherum?«, fragte Dr. Kellerassel beklommen. »Es sieht aus, als würde das Tachyonenlicht angesaugt statt abgestrahlt.«
          »War da nicht etwas mit der Zeit? Läuft die in der Tachyonenwelt nicht rückwärts?« Es erschien mir so irrelevant, ob die Akkretionsscheibe nun einwärts oder auswärts rotierte. Ich presste bedrückt die Stirn an die Frontscheibe des Cosmoliners, deckte das Leuchten mit dem Unterarm ab und versuchte, die Sterne zu erkennen. Hatten sich die Konstellationen denn schon verschoben? Ich konnte es nicht sagen. So lange die Polachse des Mondes beim Kurswechsel nicht kippte, hätte ich auch nichts gesehen, dafür waren die Abstände zwischen den Gestirnen viel zu groß.
          Was ich aber sah, war ein sengender und Funken sprühender Himmelskörper, der über uns hinwegzischte. Ein waidwundes Kriegsschiff aus den MMM-Arsenalen versuchte mit allem Aberwitz, auf der Mondrückseite Zuflucht vor dem Beschuss durch Gurneys Erdring zu nehmen. Das Schiff verreckte in einer Detonation, die Funken aber erloschen nicht: Zweihundert an der Zahl, blieben sie über uns hängen wie Sternchen und blitzten hier und da hell auf, als stießen sie ihrerseits kleine Feuerstrahlen aus.
          »Die haben wir jetzt gebraucht«, grunzte Otho. »Marsianische Raumlandetruppen.«
          »Sie schneiden uns den Weg nach oben ab. Und wenn sie auf unserer Höhe sind, dann eröffnen sie das Feuer.« Ich fingerte nach dem Neuronenschocker, als könnte ich damit irgendetwas ausrichten.
          »Herr Schnakerich, holen Sie sie runter!«, schrie Helena. »Knallen Sie das Pack endlich ab! Was hat der Cosmoliner denn für eine Offensivbewaffnung?«
          »Zwei Greifarme«, sagte Otho Fett müde. »Und heißt Ihre Organisation nicht Grün-Fried
          »Potz Abgas und Ozonloch! Unter uns spielt sich gerade die größte Umweltkatastrophe ab, die der Mond je erlebt hat, und die Kerle über uns sind der Grund dafür. Wo bleibt Ihr Gerechtigkeitsgefühl für die unberührte Natur, Herr …?«
          In einer lautlosen Verpuffung löste sich die Lichtatmosphäre von der Mondoberfläche.
          Im ersten Moment dachte ich, der Antigravmechanismus des Cosmoliners habe den Dienst aufgegeben und wir fielen wie ein Stein nach unten. Dann begriff ich, dass es der rosa Tachyonendunst war, der vielmehr abgesprengt wurde und uns entgegen kam wie die Modelleisenbahnversion eines Roten Riesensterns, der einen Planetarischen Nebel ausstößt.
          Wir hatten kaum Zeit für ein Dreierpack von Entsetzensschreien. Da hatte uns die Wolke schon erreicht. Sie traf auf den Cosmoliner, schloss ihn ein, umströmte ihn, durchströmte uns – und stieg weiter auf, aufwärts, aufwärts, gab uns frei und entzog zugleich die Gestirne unseren Augen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hatte der Erdmond einen Taghimmel bekommen. Wenn auch keinen blauen.
          Und die Pseudolufthülle weitete sich noch immer. Was ihre Absprengung ausgelöst hatte, trieb sie weiterhin auseinander und in den Weltraum hinaus. Sie formte sich zu einer Hohlschale aus, die immer größer wurde und zugleich ausdünnte und verblasste. Die Sterne kamen wieder heraus.
          Otho nahm seine gewöhnliche Gestalt an, aber sie sah sehr müde und ausgemergelt aus, als er mich von der Seite musterte. »Sind wir jetzt Tachyonen?«
          »Woran merkt man das?«, fragte ich matt.
          Helena klappte schon wieder ihr Cleverphone auf. »Tachymüllanteil – holla! 0 %! Das Zeugs ist komplett abgestrahlt worden.«
          »Dann werden wir gerade auf den Spuren einer Staude durchs Universum geschossen.« Ich beugte mich vor und verdrehte Hals und Augen, um noch einmal die Sterne über uns zu begutachten.
          Es regnete Rübennasen.
          Sei es, weil ihre Insassen allesamt tot waren, sei es, weil ihre Akkuladungen in Tachyonen konvertiert worden waren: Die Kampfanzüge der Söhne der Zwei Monde hatten allesamt ihre Geister aufgegeben und stürzten antriebslos auf die Mondoberfläche herunter. Es würde dort eine Menge neuer Kraterchen geben. Und, fiel mir überflüssigerweise auf, auch die Anzüge der Flüchtlinge aus dem Tachymülllager standen alle miteinander reg- und leblos da.
          »Ich hab einen!« Otho hatte einen Greifarm des Cosmoliners bewegt und einer der Marsianer war praktisch draufgefallen. Mit dem zweiten Arm griff Herr Schnakerich ihn am Schlafittchen und holte ihn näher an das Bugfenster, geradezu vor meine Nase. »Was siehst du, N'Rala?«
          Ich habe sonst wenig Probleme damit, mir frische Leichen anzuschauen, besonders nicht, wenn sie aus meiner eigenen Produktion stammen. Aber diesmal brauchte ich eine Weile, bis ich die Augen zu öffnen wagte. Auf das, was ich sah, war ich trotzdem nicht vorbereitet.
          »NEIN! Das darf doch nicht wahr sein!«
          Aus den Tiefen des marsianischen Kampfanzugs grinste mir ein Pinseläffchen entgegen!

          Fortsetzung folgt
          Zuletzt geändert von Dessler; 12.07.2015, 15:24.
          Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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            Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
            (...) Es ging als The Pink Punk Cloud in die Geschichte des Erdmonds ein und danach war das Erde/Mond-System nie wieder wie vorher; auch das übrige Sonnensystem wurde in Mitleidenschaft gezogen. Es war zudem die größte lunare Katastrophe seit dem Imbrium-Einschlag, die auf der Erde kein einziger Mensch mitbekam. Denn wie ein User namens #Thalia später twitterte: »Endlich was Geiles los auf Luna und man sieht nix davon. Scheiß Neumond!«

            (...)

            »NEIN! Das darf doch nicht wahr sein!«
            Aus den Tiefen des marsianischen Kampfanzugs grinste mir ein Pinseläffchen entgegen!
            Wahaaaa Du hast mein kleines Monsterchen verewigt. Zu geil.
            Und JA exakt DAS, was du schriebst, würde sie tatsächlich so sagen ähem twittern.

            Schön dass auch Uli wieder da ist - hoffentlich MIT Bananenstaude (irgendwie muss ich ständig an dieses seltsame Tierchen aus Ice-Age denken, dass dauernd auf der Jagd nach seiner Riesennuss ist)
            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
            Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
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              Das ist nicht Uli. Was hätte der denn in einem marsianischen Kampfanzug verloren?
              Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                Achso... hm... auch wieder wahr
                Aber WER zum Henker ist das?
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                  Eine Rübennase. Wer sonst würde als Raumlandejäger aus einem Rübennasenraumschiff springen?
                  Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                    Eine Rübennase die zum Pinseläffchen mutierte? Also irgendwie muss Uli dennoch was schiefgelaufen sein. Er hätte das Zeugs besser aufbewahren sollen. Wobei das ja eigentlich nicht auf Ulis Mist gewachsen sondern eine Wiederentdeckung des allseits beliebten Herrschers vom Megara ist. Na um die Patentrechte sollen die sich ruhig zanken
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                      Uli weiß, was er tut. Fehler unterlaufen ihm nur aufgrund seiner Farbenblindheit, für die er nichts kann.

                      Interessant, dass niemand das Schicksal der COMET und ihrer letzten beiden Insassen kommentiert ...
                      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                        Hm... wie war das? Die Zeit läuft rückwärts? Na dann geht es denen doch gut
                        Die sind jetzt in der Vergangenheit *g* oder in einem Paralleluniversum... alternative Zeitlinie.
                        Oh heute kann (und werde) ich echt nix mehr ernst nehmen - ich muss nämlich noch den Terminator 5 verdauen...
                        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                          Spekuliert mal schön weiter. Ich sag noch nix.
                          Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                            Kapitel 14

                            »Da ist noch einer.« Otho machte seine Beine lang (versuchen Sie nicht, sich das vorzustellen: Es sieht unmöglich aus) und strahlte mit der Taschenlampe in den Klarsichthelm des Kampfanzugs, der reglos hinter dem inneren Schleusenschott stand. »Ha! Er versucht, sich im Bein zu verstecken. Aber ich seh dich, Kerlchen!«
                            Entnervt hakte Helena auf ihrem Cleverphone ab. »Ja, Schlachthof und Versuchslabor! Zweihundertsechzehn handlungsunfähige, aber maßlos glückliche Pinseläffchen. Was hat sich Bumsfeld nur dabei gedacht, uns die auf den Hals zu hetzen?«
                            »Die sahen bestimmt noch nicht so aus, als er seine Schiffe bemannte«, schnaubte Otho. »Megalomanisches Megara, mich erinnert das an die Zeit, als wir den Sternenkaiser zur Strecke brachten. Ob eine Tachymüllexplosion den gleichen Effekt hat? Dass sie rund um den Krater Gorleben eine Devolution ausgelöst hat?«
                            »Eine Involution«, korrigierte Dr. Kellerassel zum fünften Mal.
                            Ich hatte einen ganz anderen als Bumsfeld im Verdacht, was die Herkunft des eigenwilligen Personals im Krater Gorleben anging. Darum hielt ich mein eigenes Cleverphone in der Deckung meines Handschuhs und chattete unauffällig Ul Quorn auf der anderen Seite des Mondes an.
                            - Gorleben ist ein riesengroßer Affenzirkus. Hast du was damit zu tun? -
                            Die Antwort gab mir Rätsel auf: - Verpolung des Radialvektors endlich behoben. Der Idiot, der bestimmt hat, dass Plus und Minus Rot und Grün markiert werden, gehört in einen Stromatolithen zurückevolutioniert. -
                            Das schien eine Anspielung auf seine Farbenblindheit zu sein. Was trieb Uli das Äffchen drüben in Tripel-G7? Und der nach kurzer Pause folgende Nachsatz beunruhigte mich noch mehr:
                            - Bin auf dem Weg zu euch. -
                            - Bleib, wo du bist -, chattete ich zurück. - Wir haben schon genug Primaten hier! -
                            - Dhumm How-Tsuku. -
                            Das brauche ich Ihnen wohl nicht aus dem Marsianischen zu übersetzen. Es bedeutet genau das, wonach es aussieht. Für Uli war das spürbar unter dem Niveau seiner gewohnten Beredsamkeit, aber doch ein Evolutionsschritt im Vergleich zu dem Gehopse auf der Tastatur, mit dem er in letzter Zeit seine Meinungen kundgetan hatte. Vorsichtshalber schaltete ich das Cleverphone ab und verließ die Anlagen, hinter die ich mich zurückgezogen hatte, da das Geplärr in meinen Kopfhörern inzwischen spürbar an Schärfe zugenommen hatte.
                            Das Innenleben des Tachymülllagers, in das wir uns nach der Landung des Cosmoliners und in einem wahren Regen aus Pinseläffchen in viel zu großen und unbrauchbaren Kampfanzügen vorgewagt hatten, bestand vor allem aus Röhren: aus Tausenden transparenter Glascontainer von dieser wohl bekannten Sorte, die sich Tussen wie Joan geborene Randall gerne von innen betrachten, bevor sie von einem durchgeknallten Weißkittel auf Nanometer verkleinert, in Äffchen verwandelt oder auf den Mond geschossen … Halt, dort waren wir ja schon. Na ja, Sie verstehen, was ich meine. Alle Röhren waren mit einem trüben Gas angefüllt, das langsam zu kristallisieren schien und Sedimente am Röhrenboden ausbildete. Wie Tachymüll sah das eigentlich nicht aus, jedenfalls nicht wie das Zeugs, das ich Ulis Piloten Helmsman habe entsorgen sehen.
                            Hatte Bumsfeld etwa einen riesengroßen Bluff abgezogen?
                            Ich wünschte, meine letzten Kampfgefährten hätten sich lieber dieser Frage zugewandt, als dass Dr. Kellerassel die Traktriktoidenflinte aus dem Kampfanzug von Pinseläffchen Nummer 216 wand und sich bemühte, Otho damit in Schach zu halten. »Nein, Sie werden diese Kreaturen nicht umlegen, Sie größenwahnsinnige Gummiente! Die vom Aussterben bedrohte Callithrix lunaria steht unter meinem persönlichen Artenschutz!«
                            »Liebe Frau Doktor Grünfried.« Otho seufzte ergeben. »Vor nicht einer Stunde haben Sie mir noch nahegelegt, ich solle die Söhne der Zwei Monde abknallen, bevor sie den Mondboden erreichen ...«
                            »Da waren sie noch keine unschuldigen Tiiiiiierchen!«, giftete unsere Grünfriedoline. »Ich verlange eine artgerechte Haltung für diese neue endemische Spezies. Als letzter Futureman sollten gerade Sie ein Beispiel für eine antispeziesistische Zukunft setzen. Und fangen Sie jetzt nicht wieder an, so zu tun, als seien Sie eine Infernalschnake.«
                            »Ich fühle mich bei Ihnen sicherer so«, bekannte Otho bekümmert in seiner anderen Gestalt als menschengroße Stechmücke in einem sechsgliedrigen Neil-Armstrong-Raumanzug.
                            Ehrlich: Die Bemerkung über den letzten Futureman hätte Helena sich sparen können. Mir tat es in der Seele weh, dass wir Grag und Herrn Hirnkastl verloren hatten, und sogar die Obertusse von der Planet Patrol – ich weiß, ich sollte das nicht sagen, aber als Stellvertreterin der Stellvertretenden Kapitänin der COMET hatte ich das Gefühl, meine Crew unverantwortlich enttäuscht zu haben. Bevor das nun noch weiterginge, hielt ich es für ratsam, mich in den Dialog einzuklinken.
                            »Mannomann, und da sagt Ul Quorn immer, Religion sei die einzige ansteckende Geisteskrankheit. Findest du nicht, dass ihr Grünfriedler mit eurem Ökodschihad manchmal die falschen Prioritäten setzt? Wir stecken in einer Situation, in der ich – und das sage ich nicht aus leichtem Herzen – mir wünschte, das Mondk… also der Captain Future käme endlich aus der Babyauszeit zurück, um diesen Himmelskörper hier auf Vordermann und zurück auf Kurs zu bringen. Und du machst dir Gedanken um ein paar Dutzend Flohmobile, wo wir doch demnächst durch den Erdring rasseln und euren ganzen Planeten mit ihm zersäbeln. Erklär mir lieber, was hier passiert ist! Wieso zum Beispiel sind alle Söhne der Zwei Monde zu Primaten geworden, aber nicht wir drei?«
                            »Weil die Megarastrahlung auf Sie nicht wirken kann«, erklärte eine Stimme auf unserer Frequenz, die keinem von uns dreien gehörte. Und sie tat es so laut, dass ihr Besitzer in unmittelbarer Nähe sein musste.
                            »Wer war das?« Helena hatte noch nicht ausgekrischen, da hatte sie schon wieder die Flinte im Anschlag, und Otho nahm verdutzt seine gewohnte Gestalt an und ging in Karategrundstellung, als das Innenschott der Luftschleuse, durch die wir selbst gekommen waren, erneut aufging und jemand eintrat, den Otho und ich eindeutig identifizieren konnten, obwohl der Blendschutz seines Helms sein Gesicht verbarg.
                            Es gibt nämlich wirklich nur eine Person im Sonnensystem, die auf die Idee kommt, zu einem Raumanzug in Pink-Panther-Farbe einen laubfroschgrünen Turban zu tragen.
                            »Doktor Ul Quorn«, knirschte Otho. »Der hat mir zu meinem Glück gerade noch gefehlt.«
                            »Das erkennen Sie vollkommen richtig«, befand Uli bescheiden. »Ohne meine Intervention, die im übrigen durchaus nicht Ihnen gegolten hat, wären Sie jetzt mit Überlicht auf dem Weg in die Magellanschen Wolken, wo Sie wahrscheinlich an einer Staude hängenbleiben würden, die zu meinem Bedauern diesen Himmelskörper vor kurzem verlassen hat. Sieh da, das habe ich mir gedacht.«
                            Er stellte sich auf die Zehenspitzen und glotzte in den Kampfanzug, um dessen Insassen ermutigend anzugrinsen, dann begutachtete er die Tachymüllröhren, holte ein Messgerät heraus, das er selbst im Steampunk gestaltet hatte, und hielt es triumphierend in die Höhe. »Meine Damen, mein Herr, wenn ich so sagen darf: Sie genießen das Privileg, Zeugen der größten wissenschaftlichen Zufallsentdeckung dieses Jahrtausends geworden zu sein.«
                            »Begangen von der größten Umweltsau dieser Jahrmillion«, knirschte Helena.
                            Ihr musste es völlig normal erscheinen, wie Ul Quorn sich gab; so kennt man ihn aus seinen Magierauftritten. Ich konnte hingegen absolut nicht verstehen, wieso er als Einziger außer uns weit und breit kein Pinseläffchen mehr war! Aber um meine Unwissenheit nicht preiszugeben, hielt ich mich an die marsianische Gebärdensprache. - Wie hast du es geschafft, deine Menschwerdung zu vollziehen? -
                            Uli klappte den Blendschutz hoch und präsentierte Helena sein gewohnt nachsichtiges Lächeln. »Damit meinen Sie Bumsfeld, nehme ich an? Dann seien Sie froh, dass es mich noch gibt und dass ich dem Reiz nachgegeben habe, die Techniken des Sternenkaisers fortzuentwickeln. Ich denke, Sie haben miterlebt, wie ich den Mond mit Megarastrahlung geflutet habe?« - Nachdem ich endlich die Abstrahlrichtung so gepolt hatte, wie es sich gehört – gaben seine Gesten zu verstehen. - Nach außen statt nach innen. Als ich nun erneut in der Maschine saß, hob sie meine Fehlentwicklung auf und involvierte statt dessen endlich alles im weiten Umkreis, so, wie sie sollte. -
                            Helena hob verwirrt eine Hand. »Augenblick. Der Pink Punk ... das waren Sie? Wir hatten gedacht, die rosa Lichtwolke sei ein Effekt der massenhaften T/T-Konvertierung gewesen!«
                            »Rosa? Sie war doch so graubraun wie mein Anzug.« Ul Quorn betrachtete die Grünfriedlerin zweifelnd, und sie sowie Otho erwiderten seinen Blick stumm und glotzäugig.
                            »Das könnt ihr wirklich später klären. Uli, mit was für einem Fahrzeug bist du hergekommen? Dem fliegenden Schulbus aus Tripel-G7? Dann lass uns mit dem starten. Wir müssen hinüber nach Alpha 1 und Bumsfeld zur Strecke bringen! Ich habe mit dem noch eine verdammt große Rechnung offen.«
                            »Dann stell sie aus.« Uli zückte sein privates Handy – ein Ajafon mit allen Funktionen eines Schweizermessers, mit dem er sich sogar die Nasenhaare schneiden konnte - und reichte es mir. »Mike Rawsoft ist noch an Bord von Alpha 1? Sehr schön. Dann stell den Remotezugriff auf seine MS-Fensterl-Schnittstelle ein, Freischaltcode HOT.ROD.76B, und starte die App 'Softmordattentat' … «
                            »Das machst du lieber selbst.« Ich hätte vor Schreck beinahe das superteure Ding fallen gelassen.
                            Achselzuckend klickte Ul Quorn auf dem Berührbildschirm. »Nicht, was du denkst. Der gute Rawsoft hat soeben auf mein Geheiß einen Trojaner auf die Lebenserhaltungssysteme der Basis Alpha 1 losgelassen, der die Sauerstoffaufbereitung lahmlegt. Der Kohlendioxidgehalt an Bord wird sich nun langsam anreichern, bis Bumsfeld und seine Leute die Augen nicht mehr aufhalten können vor Schläfrigkeit. Frau Doktor, wenn Sie eine Möglichkeit haben, Commander Koenig zu warnen, dass seine Leute sich mit Atemgeräten versorgen sollten, ohne dass Bumsfeld es mitbekommt, dann sollten Sie es tun, oder Grünfried kommt heute auf die Liste ausgestorbener Arten.« Helena klickte hastig auf ihrem Cleverphone herum.
                            »Höre ich das recht?«, staunte Otho. »Damit ist Bumsfeld erledigt? Sie, der Marsmagier, der immer behauptet hat, so viel Unrecht von der Erde und der Menschheit erlitten zu haben, haben beide heute gerettet?«
                            »Ich ziehe es vor, diese Maßnahme als Bandenkrieg zu werten, Mister Gummiknochen.« Ul Quorn schielte Otho nun äußerst geringschätzig an. »Es steht dem CEO von Mars Macht Mobil an, sich der Bescheidenheit zu befleißigen, wenn er vor einem wirklich mächtigen Marsmagier steht. Auch die Söhne der Zwei Monde werden es lernen. Am liebsten hätte ich die Inflation der Pinseläffchen bei ihnen fortgesetzt, doch die Megarastrahlung reicht leider nur 120 000 km weit und nicht bis zu dem Librationspunkt, in dem Alpha 1 steht. Natürlich kann ich die hiesige Involution wieder rückgängig machen, wenn Sie das wirklich wollen, aber ...«
                            »Wenn ich an Si Twih und seine Konsorten denke, gefällt er mir besser so, wie er ist«, wehrte ich ab.
                            »Das hoffe ich. Denn ich befürchte, dass bei einer Umkehr des Pink Punks auch der neutralisierte Tachymüll wieder aktiv würde.« Uli klappte den Helm des marsianischen Kampfanzugs auf, holte eine Banane heraus und schälte sie sich.
                            »Neutralisiert? Nun lass dir doch nicht die Popel so aus der Nase ziehen. Was ist hier im Krater vorgefallen? Wir haben alle zugesehen, wie etwas dein rosa Strahlungsfeld aufzusaugen schien – oder abzustrahlen, falls die Zeit rückwärts lief.«
                            »Tat sie nicht. Ach, der Frauen Verstand ist doch leicht zu überwältigen!« Ul Quorn verdrehte die Augen zur Decke. »Sieh dir die Röhren an, N'Rala. Was erkennst du darin? Tardyonen. Gewöhnliche Materie! Und das ist die große Entdeckung, die Sie drei bezeugen dürfen: Die Errungenschaften des Sternenkaisers machen nicht nur die Evolution menschlicher Organismen rückgängig, sondern auch die von entarteter Tachyonenmaterie. Die kritische Masse des Tachymülls hat die Megarastrahlung aufgesogen, mit ihr reagiert, und sie wurde nicht etwa abgestrahlt, sondern absolut unschädlich gemacht, zurückkonvertiert in die Stoffe, aus denen sie entstanden ist.« Er klopfte vielsagend mit dem Fingerknöchel an eine der Röhren.
                            »Das heißt: Der Mond bleibt, wo er hingehört?«, keuchte Helena betroffen.
                            »Davon dürfen Sie ausgehen«, befand Uli mit einer deutlichen Spur von Herablassung.
                            »Große Mondgötter!«, rief Otho aus. »Das bedeutet, Sie haben eine Methode entdeckt, mit der Tachymüll behandelt werden kann? Du liebe Güte, dann bräuchte ja künftig kein Mensch mehr nach Endlagern zu suchen, das ganze strahlende Zeugs könnte einfach aufbereitet werden!«
                            »Die erste konstruktive Anwendung der Megarastrahlung.« Mir fiel die Kinnlade herunter.
                            »Mit Patentanspruch.« Ul Quorn nickte selbstgefällig. »Ich finde schon, dass ich dafür ein Denkmal verdient habe.«
                            »Es stehen genügend herum. Bedienen Sie sich.« Otho wies bissig auf die Kampfanzüge voller Pinseläffchen. »Jetzt möchte ich nur wissen, wie Sie es hingekriegt haben, dass wir drei von Ihrer Strahlung verschont worden sind.«
                            »Nicht mit Absicht.« Ein wenig verlegen suchte Uli einen Mülleimer für seine Bananenschale, fand keinen, öffnete erneut den Kampfanzug und ließ sie dem erzürnt zeternden Insassen auf den Kopf fallen. »Die Megarastrahlung wirkt nur auf Träger von Y-Chromosomen. N'Rala und Helena sind daher von Natur aus immun gegen sie. Und was Sie angeht, mein lieber Gummiknochen: Bei Ihnen bezweifle ich, dass Sie Chromosomen im menschlichen Sinne haben.«
                            »Ich habe schon immer gewusst, dass Männer viel leichter zum Affen zu machen sind«, stellte Helena zufrieden fest.
                            Etwas zupfte in meinem Hinterkopf, aber ich kam nicht darauf, weil das Michelinmännchen wieder seinen Senf zum Besten gab: »Und wenn Bumsfeld uns zweihundert Töchter geschickt hätte, dann hätten wir hier ein Riesenproblem. Was für ein Glück, dass die Söhne der Zwei Monde sich ex-Präsident Carthews altes Credo zu Eigen gemacht haben: Frauen gehören einfach nicht in den Weltraum ...«
                            Helena und ich brachen uns fast die Finger an den Widderhörnern, die blitzschnell aus Othos Schläfen sprossen, bevor unsere Fäuste sie trafen. Offensichtlich würden wir unsere Taktik überarbeiten müssen.
                            »Bleiben die Äffchen der Zwei Monde jetzt so?«, fragte ich verbissen, während ich meine Hand ausschüttelte. »Oder entwickeln die sich noch weiter zurück?«
                            »Das ist das Merkwürdige«, schmunzelte Uli. »Ich habe herausgefunden, dass eine Korrelation besteht zwischen dem Quotienten der Epigenetischen Involution und der Raumkrümmung. Für Mittelstufenschüler ausgedrückt: Der Grad der Rückentwicklung ist schwerkraftabhängig. Unter Erd- oder Venusbedingungen führt er bis ins Reptilienstadium zurück, hier auf dem Mond, aufgrund seiner schwächeren Anziehungskaft, nur zu Primaten. Noch schwächer ist er weiter draußen, auf den 800 verbliebenen Schiffen der Marsianerflotte, wo Schwerelosigkeit herrscht. Deren Besatzungen wurden lediglich zu Bayern ...«
                            Vor Schreck vergaß ich sogar auf meine schmerzenden Finger. »Soll das heißen, du hast gerade das Sonnensystem mit mehreren zehntausend Bayern bevölkert?!?«
                            »Das ist die niederträchtigste Untat, von der ich in meiner ganzen Karriere gehört habe«, knirschte Otho.
                            »Danke schön.« Geschmeichelt deutete Ul Quorn einen Bückling an und machte dabei die Merkelraute.
                            »Otho, wie reden Sie denn mit meinem Herrn Rektor?« Ich schnalzte entgeistert mit den Fingern. Denn nun war mir eingefallen, was zuvor in meinem Schädel angeklopft hatte.
                            Wenn es überhaupt keine Tachymüllexplosion gegeben hatte, sondern eine Epigenetische Involution, dann war Joan Future überhaupt nicht tachyonisiert worden, sondern lag noch immer schwerverletzt, aber megaraimmun im Wrack der COMET. Und Herr Hirnkastl war bei ihr. Aber der hatte wiederum Y-Chromosomen ...
                            Hastig schaltete ich auf die Bordfrequenz der COMET um. Und hörte einen Gesang, der zwar mechanisch klang, aber irgendwie auch unangemessen fröhlich.
                            »Come, Mister tally man, tally me banana - Daylight come and me wan' go home. Come, Mister tally man, tally me banana ...«

                            (Fortsetzung folgt)
                            Zuletzt geändert von Dessler; 09.09.2015, 11:08.
                            Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                              10.000 Bayern im All? Wow! Irgendwie vermischt sich gerade das Bild mit 10.000 schlafende Omec im All - nur haben die lilafarbenenen Damen und Herren nun Dirndl und Lederhosen in ihren Schlafkapseln an *g*. Sorry... ich kann nicht mehr - wahahahaaaa.

                              Freischaltcode HOT.ROD.76B - auch schön! Das erinnert uns doch alle an unseren lieben Hot Rod der derzeit auf Charon Eisblumen vom Fenster seiner Zelle pflückt

                              Und das Männer leichter zum Affen gemacht werden können - ähm... ja, hätte Bumsfeld mal Weiber geschickt (aber NICHT in roten Anzügen, EINE Miss Redshirt reicht vollkommen *g*).

                              Einfach genial das Ganze
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                                Damit zeichnet sich die nächste Episode ab: Conan der Bajuwar schwingt sich zum Schlepperfürsten der Bayern im Weltall auf und sucht mit ihnen Asyl vor der Rache der Pinseläffchen. Und Captain Future belegt ein Wochenendseminar im Watschentanz (Leitung: Dr. H'len Ar-Ass'l).

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                                Zuletzt geändert von Dessler; 09.09.2015, 11:05.
                                Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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