Captain Future - Meuterei - SciFi-Forum

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Captain Future - Meuterei

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    Elena Marko ist Erdling. Schwarzhaarig mit einer dunklen, rauchigen Whiskystimme. Metaph...metamorph... Metaphern kennst du?
    Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

    Mission accomplished.

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      Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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        Ich habe ja keine Ahnung, was so ein Schlachtkreuzer kostet aber... das dürfte schon 'nen Sümmchen sein. Und diese Chaoten um Hot Rod sprengen ihn in die Luft (oder zumindest halb) unglaublich!
        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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          Und das alles wegen einer Frau - unbezahlbar!
          Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

          Mission accomplished.

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            Und Troja war a Hund? Zehntausende gemetzelt für eine einzige Tusse, ein Kulturkreis mit Stumpf und Stiel ausgerottet - was ist da so ein Schlachtkreuzer?
            Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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              Naja die alten Griechen und so... die liebten ja auch Tragödien! Da war das völlig normal. Und Weib hin oder her... Troja hatte sicherlich auch was auf der "hohen Kante" und da lohnte sich das sicher für die Angreifer *fg*.
              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                Ob Troja oder ein Schlachtkreuzer. So viele Männer haben Unschuldige schon in der Geschichte nur wegen einer Frau ins Unglück getrieben...


                Weiter im Text!


                Katherine und die anderen hatten den Polizeitrakt keine Sekunde zu früh verlassen. Tovin hatte in ihrer Abwesenheit einen Fluchtplan durch die abgehenden Belüftungsschächte ausgearbeitet. Die Zugänge waren optisch diskret gehalten und nicht für jedermann offensichtlich. Selbst langjährige Besatzungsmitglieder wussten nichts von deren Existenz und wurden von unauffälligen Wandverkleidungen in die Irre geführt. Zweck dieser Installationen war es, einsitzenden Gefangenen eine Flucht zu erschweren. Sogar Marijke van den Bosch hatte keine Kenntnis davon und war mehr als erstaunt über die findige Camouflage, die sich die Konstrukteure der Tennessee erdacht hatten.

                Leise und vorsichtig kroch die siebzehnköpfige Truppe durch die schmalen Schächte. Katherine fluchte innerlich, schon wieder auf Händen und Knien durch dunkle, enge Metallschächte kriechen zu müssen, immerhin trug sie jetzt robuste Militärkleidung, die sie vor weiteren Schrammen und Verletzungen weitestgehend schützte. Zweimal wurden die Leute von heftigen Explosionen durchgerüttelt. Rodriguez versuchte tatsächlich, sich Zugang zur Polizeiabteilung zu schaffen. Katherine erinnerte sich an Marijkes anschauliche Erklärung, was dem Schiff im Falle eines Falles passieren würde und trieb ihre Leute zur Eile an. Ihr Ziel war der Jägerhangar, von hier aus sollte es ihnen möglich sein, ein Shuttle zu kapern und irgendwie unentdeckt vom Schiff zu verschwinden. Dass sie eigentlich immer noch in der Falle steckten, weil der Verband in einem riesigen, hohlen Asteroiden Unterschlupf gesucht hatte, davon ahnten Katherine und ihre Leute noch nichts. Zuerst ging es ihnen darum, in den Hangar zu kommen, eine ähnlich wie der Polizeitrakt schwer gepanzerte Anlage, schwierig von außen zu knacken und von innen – das hoffte Katherine – derzeit von den Piloten und dem Personal der beiden Kampfgeschwader aufs äußerste gegen die Meuterer verteidigt, nur um ein vielfaches größer. Ihr Weg führte sie zuerst heckwärts und nach unten, in Richtung der zentralen Lufttauscher in der Nähe der Maschinenräume. Hier war es heiß und laut, so laut, dass man sich fast anbrüllen musste. Tovin bat um eine kurze Pause zum Zwecke der Orientierung. Katherine saß am Boden, Takashi neben ihr. Es gab ein wenig trübes Licht in diesem Schacht. Schräg gegenüber von Katherine saß ein junger britischer Sergeant namens Beck. Er starrte auf seine Waffe und begann leise ein altes, englisches Soldatenlied anzustimmen.

                Up to mighty London Came an Irishman one day
                As the streets are paved with gold Sure, everyone was gay
                Singing songs of Piccadilly, Strand and Leicester Square
                Till Paddy got excited And he shouted to them there…

                It’s a long way to Tipperary, It’s a long way to go.
                It’s a long way to Tipperary to the sweetest girl I know!
                Goodbye Piccadilly, Farewell Leicester Square!
                It’s a long long way to Tipperary, but my heart's right there.

                Paddy wrote a letter To his Irish Molly-O,
                Saying, „Should you not receive it Write and let me know!“
                „If I make mistakes in spelling, Molly dear,“ said he,
                „Remember, it's the pen that's bad, Don't lay the blame on me!“*


                Zwei seiner Kameraden, Setzer und Clapton, stimmten mit ein, selbst Takashi kannte das alte Lied und ließ es sich nicht nehmen, eine Strophe zu singen. Dann stieß er Katherine an, die stur vor sich hinstarrte. „Komm, Kat, sing mit. Das tut uns gut und baut auf“, sagte der japanische Captain mit breitem Grinsen.

                Katherine schüttelte den Kopf. „Nee, lass mal Takashi. Singen ist nicht mein Ding. Wenn ich singe, wird das zur Kat-a-strophe!“

                Setzer, Beck und Clapton kapierten den Wortwitz ihres Majors sofort und krümmten sich vor Lachen. Takashi brauchte eine Sekunde länger, bis er verstand, dann brach auch er in schallendes Gelächter aus. Er übernahm lachend die Funktion des Dirigenten und forderte den ganzen Trupp inklusive Tovin und Marijke auf, mitzusingen. Gegen den Lärm sangen sie an und lächelten siegesgewiss.

                It’s a long way to Tipperary, It’s a long way to go.
                It’s a long way to Tipperary to the sweetest girl I know!
                Goodbye Piccadilly, Farewell Leicester Square!
                It’s a long long way to Tipperary, but my heart's right there.*





                Mit den schweren Hydraulikhebern war es für Tepplers Leute ein Leichtes, das Schott zu öffnen. Einen Spalt breit, aber groß genug, dass die Soldaten problemlos hindurchschlüpfen konnten. Als der Vorraum gesichert war, betraten Rodriguez und Teppler den Polizeitrakt. Keine Menschenseele war zu sehen. „Los, alles durchsuchen! Schaffen Sie mir diese beiden Schlampen her!“, brüllte Rodriguez. Sämtliche Soldaten schwärmten paarweise aus und durchsuchten Unterkünfte, Zellen und Besprechungsräume der weitläufigen Anlage. Nach ein paar Minuten kamen zwei Männer mit einem sichtlich erleichterten Chief Johansson zurück.

                „Commander Rodriguez!“, rief dieser. „Vielen Dank, dass Sie mich rausgeholt haben. Sie sind weg, einfach weg!“

                „Johansson, mein lieber Johansson“, erwiderte Rodriguez ebenso erfreut. „Schön, Sie wohlbehalten wieder zu sehen.“ Er legte freundschaftlich einen Arm auf die Schulter des Chief Petty Officers. „Gehen wir ein Stück?“
                Gemeinsam und wie alte Freunde schritten Rodriguez und Johansson den Gang entlang. „Wissen Sie, Johansson“, sagte Rodriguez leise und vertraulich. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“

                „Na, ja“, brummte Johansson, „Die Weltraumpolizei besteht ja nicht aus Barbaren, die ihre Gefangenen unnötig quälen.“

                „Das meinte ich nicht, mein Lieber“, flüsterte Rodriguez und legte seine Hand in des Chiefs Nacken. „Ich meinte eher meine Sorge um den Erfolg dieser Mission, verstehen Sie?“ Er lächelte den rothaarigen Skandinavier freundschaftlich an.

                „Wenn Sie das meinen, Sir, ich habe nichts gesagt. Von mir haben Ballard und Yokomuri kein Wort erfahren“, antwortete Johansson.

                Rodriguez schürzte die Lippen. „Gut, gut. Nichts anderes habe ich von Ihnen erwartet.“ Rodriguez drehte sich vor Johansson, immer noch die Hand in dessen Nacken, die Gesichter so dicht zusammen, dass sich die Nasen der beiden Männer fast berührten. „Und ich möchte, dass es so bleibt, Sie verstehen, Chief?“

                „Natürlich, Sir“, entgegnete Johansson etwas verwirrt, er verstand nicht, worauf Rodriguez hinaus wollte. „Sie können sich voll und ganz auf mich verlassen.“

                „Es tut mir Leid, Sven, aber darauf kann ich mich bei Ihnen leider nicht mehr verlassen.“ Rodriguez‘ Stimme war düster und unheilvoll geworden. Er zog seinen Kopf zurück, packte Johansson fester im Nacken, wurde schlagartig ernst und donnerte Johanssons Kopf mit voller Wucht gegen die Rohrleitung, die neben den Männern von der Decke senkrecht herablief. Johansson zog sich eine stark blutende Platzwunde zu. Rodriguez packte den völlig überrumpelten Mann mit einer Hand am Kragen und schlug ihm brutal mehrmals in die Magengrube, bis Johansson, sich krümmend vor Schmerzen, auf den Boden fiel.
                Rodriguez zog seine Protonenpistole und kniete sich vor dem wimmernden Mann hin. „Sie haben mich schon in dem Moment verraten als Sie sich haben festnehmen lassen, Johansson. Männer wie Sie kann ich nicht brauchen, Sie verstehen?“ Er setzte die Mündung auf die Stirn des Chiefs, entsicherte die Waffe und sagte: „Vaya con Dios, Chief!“ Dann drückte Rodriguez ab. Johansson blieb nicht einmal mehr Zeit zu schreien.


                John und Tommy verstanden sich auf Anhieb. Gemeinsam arbeiteten sie einen Plan aus, wie man schnell und effizient den Computerkern der Tennessee übernehmen und kontrollieren konnte. Es würde nicht einfach sein, denn der Zentralcomputer war mehrfach gesichert und ein Fehler bei der Kontrollübernahme hätte die Folge, dass der Computer in eine Art Notlaufmodus umschalten würde und jeglichen Zugriff verweigerte. Das gesamte Schiff wäre dann für Stunden unkontrollierbar und würde einen Neustart des gesamten Rechenzentrums erfordern. Tommy hatte John anhand einer Simulation gezeigt, wie er vorzugehen hatte. Dazu musste er an verschiedenen Terminals, die auf dem Schiff verteilt waren, spezielle Codes eingeben, ein paar Minuten warten und die Autorisierung des Systems bestätigen. Die Wartezeit machte das Vorhaben gefährlich. In dieser Zeit war der Trupp, mit dem John die Tennessee infiltrieren sollte, angreifbar, denn der Computer meldete der Sicherheitszentrale, dass in diesem Moment auf ihn zugegriffen wurde. Alles in Allem beschlich John mittlerweile das Gefühl, dass er sich auf ein tödliches Himmelfahrtskommando eingelassen hatte. Die Tatsache, dass die Tennessee lediglich mit einer Friedensbesatzung reiste, die gerade mal ein Viertel der möglichen Vollauslastung zählte, war nur ein schwacher Trost. Wäre der Schlachtkreuzer aber mit zwölftausend Besatzungsmitgliedern voll bemannt, wäre ein solches Unternehmen von vorneherein glatter Selbstmord gewesen. Immerhin konnte man zum gegenwärtigen Zeitpunkt fast damit rechnen, zu großen Teilen auf leere Gänge zu treffen. Und die Wege auf diesem Schiff und der baugleichen Alabama waren lang, das durfte John bereits auf dem Weg zu seiner Kabine feststellen.

                Er machte sich ein wenig frisch und rief Maggie wie versprochen in ihrer Kabine an.
                „Ich dachte schon, du meldest dich gar nicht mehr“, sagte sie etwas betrübt. „Ich habe einen wahnsinnigen Hunger. Treffen wir uns im Pilotencasino? Hier gibt es wenigstens noch was zu trinken …“ John konnte Maggies Augenzwinkern förmlich hören. Auch er freute sich auf ein kaltes Bier, soviel stand fest.
                Als John im Pilotencasino ankam, winkte eine strahlende Maggie ihm bereits zu. Gekleidet war sie, wie alle anderen Piloten, in die typische olivgrüne Hose, dem weißem T-Shirt und die braune Fliegerlederjacke mit den bunten Abzeichen. Das Abzeichen ihres Bombergeschwaders war ein grau-schwarzer Tiger mit weit aufgerissenem Maul und den Vorderpranken auf einem Torpedo.

                „Tut mir Leid, Maggie, aber die Unterweisung im Rechenzentrum hat länger gedauert, als gedacht. Es ist alles höllisch kompliziert. Morgen bekomme ich eine genaue Führung durchs Schiff, worauf ich unsere Vorgehensweise abstimmen werde“, sagte John, als er sich zu Maggie an den Tisch setzte.

                Maggie nuckelte Cuba-Libre durch einen Strohhalm und schien John trotz aller Absprachen immer noch anzuhimmeln. „Schon eine Idee, wie ihr überhaupt auf die Tennessee kommen wollt?“, fragte sie interessiert. Sie schien sich für alles zu interessieren, was John betraf oder von ihm kam. „Ihr könnt schließlich schlecht in den Hangar fliegen, aussteigen und rufen: ‚Hallo, da sind wir! Können wir mal kurz das Schiff übernehmen? ‘“

                „Auf die Tennessee kommen, da sprichst du einen guten Punkt an“, sagte John und bedankte sich mit einem Kopfnicken bei der Bedienung für den gebrachten Krug Bier. „Bist du schon mal eine Black Teardrop geflogen?“

                Maggie schüttelte ihre blonde Löwenmähne. „Diese brandneuen Infiltrator-Fähren mit dem Tarnkappenrumpf? Ich kenne die Dinger nur von Bildern. Gibt’s die überhaupt schon bei der Flotte?“

                John grinste geheimnisvoll. „Ich kenne mich mit Raumschiffen so gar nicht aus, Maggie, aber Colonel Marko – ich habe sie auf dem Weg hierher getroffen und ihr gesagt, dass ich dich als unsere Shuttlepilotin haben will – meinte, dass du dich schleunigst mit diesem Typ vertraut machen sollst. Wir haben wohl zwei davon auf der King William.“

                Maggie machte große Augen. „Echt jetzt? Ich bin dabei? Das ist ja … oh danke, John!“ Sie war kurz davor, aufzuspringen und John um den Hals zu fallen, nur der Tisch war ihr dabei im Weg.

                John wurde ernst. „Maggie, das wird kein Spaß. Der Plan ist folgender: wir werden die Tennessee vom Heck her anfliegen, dort sind die wenigsten Geschütztürme. Allerdings die vier riesig großen Triebwerksauslässe. Zwischen den Auslässen sind kleine Andockpunkte, diese werden genutzt, wenn das Schiff beispielsweise in der Werft liegt, von dort aus können Mechaniker schnell an die Triebwerke heran. Der kleine Unterschied ist, wenn die Mechaniker rauskommen, sind die Triebwerke kalt, wenn wir reingehen wollen und anfliegen, wird es locker vier- bis sechstausend Grad heiße Abgase geben, die uns innerhalb von Sekunden grillen. Die Teardrops haben nur schwache Schilde, weil sie für kurze Einsätze konzipiert sind. Länger als dreißig Sekunden halten sie in den Abgasstrahlen nicht aus. Und jetzt kommst du.“ John lehnte sich zurück, trank einen Schluck Bier und sah Maggie ernst wie erwartungsvoll an.

                Maggie schaute auf die Uhr. „Heute komme ich nicht mehr in den Simulator. Ist komplett belegt. Ich werde mir nachher erst einmal die Spezifikationen der Teardrop ansehen. Aber, ich denke, ich habe da schon eine Idee, wie du an Bord kommst. Wird ruppig wie ein Rodeoritt, aber ich bring dich rüber!“ Sie hob ihr Glas und prostete John zu, während sie dem gutaussehenden jungen Mann tief in die Augen sah.


                ___________________________________
                *It's a Long way to Tipperary
                Jack Judge, 1912
                Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                Mission accomplished.

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                  ... Kampfkatze Kat am Ende des Abschnitts. So liebe ich dieses Mädchen!


                  Völlig unvermutet wurde die Tür zu Joans muffigen Gefängnis aufgerissen. Ein wenig gut gelaunter Povlek kam hereinmarschiert, gefolgt von einer mit einem nassen Regencape verhüllten, großen Gestalt. Joan ahnte, wer sich unter dem Cape befand und dieses gerade auszog.
                  „Kuolun“, brummte Joan kaum überrascht. „Was wollen Sie von mir? Warum werde ich hier festgehalten?“

                  Kuolun legte das Cape auf den Tisch und schritt zu ihr mit einer gebieterischen Geste. „Miss Landor, Joan. Schön Sie wieder zu sehen! Zwei Jahre ist es jetzt her, dass wir uns das letzte Mal sahen, richtig?“ Er lächelte sie freundlich an. „Sie sehen wundervoll aus, ich habe den Eindruck, Sie werden immer schöner!“

                  „Aus jedem anderen Mund wären diese Worte Komplimente, Vul. Bei Ihnen bemerke ich nur den üblen Geruch aus Ihrem Hals!“, gab Joan garstig zurück. Eine leichte Panik stieg ihr beim Anblick von Curtis‘ Erzfeind auf. „Und wenn Sie mich umbringen wollen, tun Sie es bitte gleich. Ihre Anwesenheit ertrage ich nicht lange!“

                  „Ach Joan, lassen wir doch die Vergangenheit hinter uns“, entgegnete Kuolun mit einem tiefen Seufzer. „Niemand hat vor, Sie umzubringen. Ganz im Gegenteil, meine Liebe! Sie werden mir behilflich sein, Milliarden Leben zu retten!“

                  Joan machte ein abfälliges Geräusch. „Pah! Wie komme ich dazu, Ihnen in irgendeiner Form zu helfen? Die Samedaner zu versklaven? Nie im Leben!“

                  Kuolun legte die Fingerspitzen aneinander und formte mit seinen Händen eine Raute. „Joan, meine liebe, hochgeschätzte Joan“, sagte er mit samtweicher Stimme und hockte sich vor ihr Bett. Seine Augen waren, wie sich Joan an ihn erinnerte, klein, kalt und stechend. „Ich fürchte, Sie werden keine andere Option zur Verfügung haben. Ich werde meinen Plan, das Samedanische Volk vor einem Genozid zu retten, umsetzen, und davon werden weder Sie noch Ihr Captain mich abhalten. Ach ja, Ihr Curtis soll nur wagen, in dieses System zu springen. Es wird ihn eine feurige Überraschung erwarten, hahaha!“
                  „Wie meinen Sie das?“, fragte Joan, übles vorausahnend.

                  „Die samedanische Marine legt gerade Gravitationsminen in diesem Sonnensystem aus. Jedes Schiff, kleiner als ein Kanonenboot, wird davon schlicht und einfach zerrissen, als würde es in ein schwarzes Loch fallen oder an einem Mond zerschellen. Hach, herrlich, dieser Gedanke. Der große Captain Future und sein berühmtes Schiff, die Comet werden unspektakuläres Opfer einer primitiven Gravitationsmine. Das ist so … so … so fatalistisch!“ Kuolun erhob sich wieder, riss die Arme in die Höhe und grinste bösartig.

                  „Sie sind und bleiben ein irres Monster. Wie viele Sicherungen können bei Ihnen eigentlich noch durchbrennen?“ Joan gab sich mit Absicht frech.

                  Kuolun hatte sich abgewandt und wollte gehen, drehte sich aber noch einmal zu Joan um. „Joan, Sie haben nicht die Spur einer Ahnung, was hier passiert. Ich werde es Ihnen zeigen. Wenn ich meinen Plan umgesetzt habe, werden Sie mich mit anderen Augen sehen, ja, vielleicht sogar verehren.“ Er bedeutete Povlek, der die ganze Zeit mit eisiger Miene schweigend an der Tür gestanden hatte, diese zu öffnen. „Ja, Joan, dessen bin ich mir sicher. Sie werden mich verehren und lieben. Sie werden mich als einen Gott ansehen!“ Kuolun machte eine tiefe Verbeugung in Richtung Joan und ging mit stolzgeschwellter Brust voraus.

                  Joan atmete tief aus und ließ sich auf die Matratze fallen. „Ja, Vul, natürlich Vul. Ich werde dich lieben und ehren … Spinner! Komm schon, Lilla, hol mich hier verdammt nochmal raus“, murmelte sie. In diesem Moment dachte sie an Peter und die heiße letzte Nacht in ihrer Kabine. „Wenn Peter wüsste, wo ich gerade stecke, würde er sich in seine Maschine setzen und alles kurz und klein schießen, um mich hier raus zu holen …“, dachte sie, während ihr eine Träne die Wange hinablief.



                  Peter saß missmutig vor einer Tasse Kaffee in der Pilot’s Lounge. Etwas Hochprozentiges wäre ihm in diesem Moment lieber gewesen, aber die beiden Geschwaderkommandeure hatten nach Rodriguez‘ illegaler Kommandoübernahme ein absolutes Alkoholverbot für die Piloten und das Unterstützungspersonal ausgesprochen. Beide Kommandeure hatten sich gegenüber der terranischen Regierung loyal erklärt und sich von der Meuterei in dem Verband distanziert. Aber die Geschwader saßen in der Falle. Der Bereich mit Hangar, Flugdecks, Treibstoff- und Munitionslagern sowie Pilotenunterkünften war eine ähnlich stark gepanzerte Zitadelle wie der Polizeitrakt, nur um ein vielfaches größer. Aber ein Ausbruchsversuch wäre Selbstmord gewesen, kaum hätten die Jäger und Jagdbomber den Schlachtkreuzer verlassen, wären sie gnadenlos von den Verrätern, die einmal ihre Kameraden gewesen waren, abgeschossen worden. Hinzu kam, dass die Tennessee sich gerade im Inneren einer großen Raumstation befand und der Träger Courageous mit seinen schweren Flugabwehrkanonen in nur zehn Kilometern Distanz lag. Ein Fluchtversuch mit den kleinen Jagdmaschinen hätte in einem Massaker geendet. Noch war das Personal der beiden Geschwader relativ sicher. Eine Hundertschaft von Piloten und Technikern sicherte die schiffsinternen Zugänge und vor das große Hangartor hatte man fünfzehn Broadswords in einer Reihe aufgestellt, die als schwere Artillerie zweckentfremdet wurden. Niemand kam rein, niemand kam raus.
                  „Woran denkst du gerade, Pete?“, fragte ihn eine warme Frauenstimme und er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Es war Danica, die ihn mitfühlend ansah, als sie sich ihm gegenübersetzte. Peter sah in ihre aufmerksamen grünen Augen und seufzte.

                  „Joan, Danny. Ich denke an Joan. Ich habe seit Stunden nichts mehr von ihr gehört und ich kann sie auch nicht erreichen. Ich habe das dumpfe Gefühl, ihr ist etwas zugestoßen und so langsam aber sicher fange ich an, mir die Schuld dafür zu geben.“

                  „Rede keinen Unsinn, Mann!“, herrschte Danica ihren Flügelmann leise an. „Joan ist eine erwachsene Frau, die weiß, wie man mit solchen Situationen umgeht, sonst wäre sie keine Agentin der Weltraumpolizei.“

                  Peter schüttelte den Kopf. „Du missverstehst mich, Danny. Gestern Abend hat Major Ballard gegen Ende des Balles ihren Leuten den eindeutigen Befehl gegeben, sich sofort im Polizeitrakt einzufinden. Joan hat mich in ihre Kabine genommen und mit mir geschlafen. Ich hätte es ihr ausreden sollen. Gestern Abend hätte sie noch problemlos zu ihren Leuten gelangen können. Die Meuterei ist ja erst heute Morgen losgegangen. Und da sie sich nicht meldet, glaube ich, dass ihr was passiert ist. Und wenn es so ist, ist es nur meine Schuld! Ich hätte nicht ohne sie gehen dürfen.“

                  „Hast du versucht, Major Ballard zu erreichen?“

                  „Ja, meldet sich auch nicht. Auch nicht Captain Yokomuri oder Captain van den Bosch. Es geht niemand an seinen Kommunikator.“

                  Danica lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Hmm, vielleicht hat Rodriguez sie alle schon hochgenommen. Dann können wir nichts für sie tun“, sinnierte sie mit einem abwesenden Blick zur Decke.
                  Peter stützte seinen Kopf zwischen die Hände und raufte sich die Haare. Er sah ziemlich verzweifelt aus. „Ich mache mir Sorgen um Joan, Danny.“

                  Danica legte eine Hand auf Peters Arm. „Du liebst sie, was?“, fragte sie lächelnd. Peter presste die Lippen aufeinander und nickte stumm.

                  Die beiden saßen sich einen Moment schweigend gegenüber, bis plötzlich draußen vor dem Casino ein lautstarker Tumult aufbrandete und alle Anwesenden im Casino zu ihren Waffen griffen und hinausstürzten. Dann gab es eine Lautsprecherdurchsage. „Achtung! Eindringalarm im Hangar! Alles auf Gefechtsstation! Ich wiederhole! Alles auf Gefechtsstation. Eindringalarm im Hangar!“
                  Danica und Peter sahen sich kurz an, griffen nach ihren Protonengewehren und sprangen ebenfalls auf.



                  „Okay, Leute. Wir sind fast da“, flüsterte Tovin und deutete mit dem Zeigefinger auf das Display des kleinen Navigationsgerätes. „Durch diese Luke kommen wir nach unten in den Haupthangar. Wollen wir nur hoffen, dass die Jungs da unten pfiffig genug sind, uns nicht gleich über den Haufen zu schießen, sondern erst einmal Fragen stellen. Also, seid bitte nett und freundlich, wenn wir den Hangar betreten. Ich gehe jede Wette ein, dass die Kameraden da unten momentan ziemlich nervöse Abzugsfinger haben.“ Tovin leuchtete jedem der Gruppe kurz ins Gesicht und erhielt ein zustimmendes Nicken. Katherine gähnte herzhaft, die Anspannung und Müdigkeit war in ihrem Gesicht zu lesen. Sie war seit nunmehr achtzehn Stunden auf den Beinen, was ihr im Normalfall nicht viel ausmachte, jedoch war die Kriecherei in halb aufrechter oder gar gebückter Haltung durch die dunklen und engen Belüftungs- und Versorgungsleitungen kräftezehrend und bis auf die kurze Erholungspause im Polizeitrakt hatte sie seit den frühen Morgenstunden kaum etwas anderes getan.
                  Tovin rief den bärenstarken Sergeant Romanow zu sich. „Hier, Sergeant, wir müssen diese Verschlüsse öffnen. Helfen Sie mir!“ Gemeinsam schafften die beiden Männer es, die vier armdicken Verschlussriegel der Bodenluke zu öffnen. Krachend klappte der Lukendeckel auf den Boden des Zwischendecks.
                  „Ich gehe jetzt runter“, sagte Tovin und setzte sich auf den Rand der Luke. Diese befand sich in einer Ecke des rückwärtigen Hangarbereichs. Als er auf dem Hangardeck landete und sich umdrehte, blickte Tovin bereits in die Mündungen dreier Protonengewehre und sekündlich kamen mehr aufgebrachte Piloten und Techniker hinzu, die ebenfalls ihre Waffen auf ihn richteten. Langsam hob Tovin die Hände und lächelte schwach. „Macht jetzt bitte keinen Fehler, Leute“, sagte er mit halblauter Stimme. „Wir gehören zu den Guten!“

                  „Das ist Tovin, der Verräter!“, brüllte eine Stimme von hinten aus dem immer größer werdenden Pulk. „Legt ihn um!“ Anscheinend war es noch nicht bei allen auf dem Schiff angekommen, dass Colonel Tovin entlastet worden war.

                  „Niemand wird hier umgelegt, ist das klar?“, brüllte eine neue, energische Männerstimme von noch weiter hinten. Unruhe kam in der Ansammlung auf, als sich jemand noch vorn drängelte. „Er sagt die Wahrheit! Nehmt die verdammten Waffen runter, ihr Idioten!“ Es waren Peter und Danica, die jetzt vor allen anderen standen. Peter drehte sich zu seinen Kameraden um und hob die Arme in die Höhe. „Bitte, Leute, bleibt ruhig und steckt die Waffen weg.“ Murrend wurden Gewehre geschultert und Pistolen in Holster geschoben. Peter sah Tovin an, salutierte und reichte ihm die Hand. „Colonel, schön dass Sie es geschafft haben. Sind Sie allein?“

                  Tovin schüttelte Beckers Hand, grinste breit und sagte: „Ich habe noch ein paar Freunde zur Party mitgebracht, Major.“ Er winkte die Luke hinauf und zu Peters großer Überraschung sprangen Katherine, Marijke van den Bosch, Takashi Yokomuri und vierzehn weitere Polizisten herab.

                  Peter sah erwartungsvoll, wie nach und nach die Leute herabstiegen. Als der letzte Polizist nach unten sprang, wirkte er enttäuscht. „Aber … wo ist Joan?“, fragte er, an Katherine gewandt. Diese schwieg und funkelte den smarten Piloten nur böse an.

                  Tovin trat einen Schritt näher an Peter heran und legte ihm eine große Pranke auf die Schulter. „Sie ist unten auf Sameda II, Major. Kuolun hält sie an einem unbekannten Ort gefangen, aber wir haben mit ihr über eine Kommunikatorverbindung gesprochen. Es geht ihr wohl gut und sie plant einen Ausbruch, sie sagte, dass sie vor Ort Hilfe habe.“

                  Peter ließ den Kopf sinken. „Alles meine Schuld“, flüsterte er. „Das hätte nicht passieren müssen, wäre ich bei ihr geblieben.“

                  „Das ist allerdings wahr“, echauffierte sich Katherine und ging mit drohendem Zeigefinger auf Becker zu. „Erst verführen Sie meine Mitarbeiterin und Freundin, dann verleiten Sie sie zur Insubordination und bringen sie anschließend in Gefahr!“ Katherine ballte die Faust. „Ich bin so dermaßen aufgebracht, Major, ich würde Ihnen liebend gerne eine verpassen!“, fauchte sie den deutschen Piloten an.

                  Peter zuckte mit den Schultern und breitete die Hände aus. „Bitte, Major Ballard, tun Sie sich keinen Zwang an. Wenn Sie sich danach besser füh…“ Peter hatte den Satz nicht einmal zu Ende gesprochen, da flog ihm schon Katherines Faust entgegen und traf ihn schmerzhaft am Kinn. Die Wucht dieses harten Treffers ließ ihn zu Boden gehen. Ein belustigtes und anerkennendes Raunen erfüllte den Hangar. Besonders Danica, die bisher schweigend das Gespräch verfolgt hatte, warf Katherine mit großen Augen einen respektvollen Blick zu.
                  Katherine hatte sich breitbeinig über Peter aufgebaut und streckte ihm die Hand entgegen. „Jetzt fühle ich mich wirklich besser. Los, Becker, stehen Sie auf“, sagte die schwarzhaarige Polizistin mit kalter, schneidender Stimme.
                  Peter rieb sich das Kinn. „Alle Achtung, Major, Sie haben einen mächtigen Punch. Wo lernt man sowas?“, fragte er und ließ sich von Katherine aufhelfen.

                  Katherines grimmige Miene veränderte sich zu einem kleinen Lächeln. „Lange Geschichte. Wenn Sie uns was zu essen und einen Schlafplatz organisieren können, erzähle ich es Ihnen nachher.“

                  „Natürlich, Major. Wir sind mit Vorräten noch sehr gut aufgestellt und Platz haben wir in Hülle und Fülle.“ Peter rieb sich das Kinn. „Sind Sie immer noch sauer auf mich?“

                  Katherine ging voran und bahnte sich einen Weg durch die Menge. „Ja“, war ihre lakonische Antwort.
                  Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                  Mission accomplished.

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                    Und das ganz ohne Armbanduhr.
                    Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

                    Kommentar


                      Tja, Herr Dessler. Frau Ballard versteht sich eben noch auf das Ausschalten von Gegnern auf die analoge Art.´

                      So, die nächste Weltraumschießerei. Diesmal in der Hauptrolle: die Comet!


                      Kapitel 15


                      Maggie und John saßen lange im Casino, solange bis der Barkeeper zum „Last Call“ läutete. Danach hatte die Schiffsführung Ausschankverbot von Alkohol bis zum Ende der Mission erteilt. Maggie rutschte kurzentschlossen von der Bank herunter und nahm John an die Hand. „Komm mit! Ich will dir was zeigen“, flüsterte sie und schulterte eine Umhängetasche. Zögerlich ließ sich John von der hübschen Texanerin mitziehen. Sie führte ihn in einen der Turbolifte und drückte den Knopf für „Deck Null“.
                      „Deck Null? Was ist das?“, fragte John interessiert. „Vakuum?“

                      Maggie grinste verschmitzt. „Nicht ganz, Johnny. Aber du bist ganz nah dran, im wahrsten Sinne des Wortes“, antwortete sie geheimnisvoll und hüllte sich für den Rest der Fahrstuhlfahrt in Schweigen. Sanft rastete der Lift ein und die Türen öffneten sich zu einem im Halbdunkel gelegenen Korridor, der mit edlem Teppich ausgelegt war. „Komm mit!“, flüsterte sie und zog John aus der Aufzugkabine.

                      „Was ist das hier?“, fragte John als sie zu einer dick abgepolsterten, altmodischen Flügeltüre am Ende des Korridors ankamen.

                      „Hinter dieser Tür ist ein Besprechungsraum für etwa dreißig Personen“, meinte Maggie halblaut und drückte die Messingklinke nach unten. Die Tür war nicht verschlossen. Maggie schob John sanft hinein und drückte die Türe leise ins Schloss. Sie standen in völliger Dunkelheit. John war sich nicht sicher, was in diesem Moment passieren würde, machte sich aber darauf gefasst, dass er gleich Maggies Hände und Lippen irgendwo an sich spüren würde. Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Vor Anspannung hielt John einen Moment die Luft an, ein heißes Prickeln kroch hinter seinem Brustbein hinauf.
                      „Mach die Augen zu“, flüsterte Maggie. Er kam der Aufforderung nach. Die Spannung war unerträglich für John. Hinter sich hörte er ein leises Klicken, ein Geräusch, das er nicht zuordnen konnte. Dann vernahm er das Knirschen von Maggies Lederjacke und leise Schritte, die sich von ihm entfernten, einen Moment verharrten und sich wieder näherten. Er hörte Maggies leises Atmen und spürte dann ihren warmen Atem in seinem Ohr. „Jetzt kannst du die Augen aufmachen“, raunte sie.

                      Als John seine Augen wieder öffnete, verschlug es ihm die Sprache. Er stand in einem kreisrunden Raum mit einem runden Tisch in der Mitte, um den dreißig schwarze Ledersessel aufgestellt waren. Über dem Tisch in etwa drei Metern Höhe erstreckte sich eine transparente Kuppel, die sich bis zur Brusthöhe eines durchschnittlich großen Betrachters herunter zog, hinter der langgezogene bunte Linien sowie rosa und grüne Nebel zu sehen waren. „Wahnsinn“, entfuhr es ihm. Einen solchen Anblick hatte er noch nie im Leben zuvor gesehen. „Sind das …“

                      „Sterne, John. So sieht Überlichtgeschwindigkeit aus“, antwortete Maggie mit einem großen Lächeln. „Gefällt es dir?“

                      „Und wie!“, gab er atemlos zurück. „Das ist einfach … wunderschön!“ Mit offenem Mund stand John bewegungslos an der Tür und starrte hinauf zur Kuppel. In seinem tiefsten Inneren machte sich die Erleichterung breit, dass Maggie Wort gehalten und nicht versucht hatte, ihn in völliger Dunkelheit zu verführen. Die Art und Weise, wie Maggie sich ihm gegenüber zuweilen verhielt, machte es ihm nicht leicht, dieser wahnsinnig schönen jungen Frau mit der blonden Löwenmähne zu widerstehen.

                      Maggie entledigte sich ihrer Fliegerjacke und warf sie auf den Besprechungstisch. Dann zog sie zwei der Sessel vom Tisch weg und drehte sie in Richtung des Panoramafensters. „Hey, John, in der Tasche dort sind eine Flasche Wein und Gläser. Mach auf und setz dich zu mir! Ich will jetzt einfach nur ein wenig die Ruhe und diesen Anblick genießen.“
                      Als John sich mit zwei gefüllten Gläsern Rotwein seufzend neben Maggie in einen der bequemen Sessel fallen ließ, fragte Maggie mit einem frechen Grinsen: „Du hast etwas anderes erwartet, stimmt’s? Du hast geglaubt, ich würde jetzt im Dunkeln über dich herfallen, richtig?“ Augenzwinkernd nahm sie John ein Glas ab.

                      „Ganz ehrlich, Maggie? Ja, etwas in der Art dachte ich mir gerade. Und ich bin dir sehr dankbar, dass es nicht so gekommen ist.“ John stieß mit ihr an und lächelte bescheiden.

                      Maggie trank einen Schluck Wein und gluckste. „Warum glaubt ihr Männer eigentlich immer, dass ein hübsches Mädchen nicht Wort halten kann? Zugegeben, ich finde es sehr schade, dass du vergeben bist. Und ich bin ganz offen, wenn ich dir sage, ich hätte dich nur allzu gerne hier und jetzt vernascht, aber …“

                      „Aber?“

                      „Mir ist Treue sehr wichtig. Und ich respektiere es, wenn ein Mann eine andere Frau liebt und ihr treu ist. Ich gehöre nicht zu den Frauen, die sich mit aller Gewalt in eine Beziehung drängen. Ich kenne eine ganze Reihe solcher Schlampen. Ich finde es einfach nur billig. Ja, ich flirte sehr gerne, aber eine Partnerschaft ist mir heilig. Ein Mann, der nicht von sich aus auf meine Zeichen reagiert und mich zukommt, hat vor mir nichts zu befürchten.“

                      „Danke, Maggie. Deine Aufrichtigkeit sucht ihresgleichen. Auf dein Wohl!“, antwortete John gerührt.

                      „Auf deins, John und auf Katherines. Ich beneide diese Frau um den tollen und mutigen Mann, den sie da gefunden hat“, antwortete Maggie lächelnd und richtete ihren Blick aus dem Panoramafenster.




                      Mit jeder Sekunde, die der Counter die Zeit bis zur Rückkehr in den Normalraum herunterzählte, wurde Curtis nervöser. Er lief mit den Händen auf dem Rücken auf der Brücke herum. Wäre das Deck der Comet weicher Erdboden statt massivem Stahl gewesen, hätte man bereits einen kreisrunden ausgetretenen Pfad erkennen können. Viele Gedanken kreisten um Curtis herum. War Nurara pünktlich? Konnte er sich überhaupt auf sie verlassen? Würde er Joan und Katherine schnell ausfindig machen können? Waren sie überhaupt noch am Leben?
                      „Noch zehn Sekunden bis zum Wiedereintritt in den Normalraum, Chef“, meldete sich Otho vom Pilotensitz. "„Wir kommen zwischen Sameda I und II raus.“

                      „Was? Ja, danke, Otho“, antwortete Curtis leicht abwesend, war aber innerhalb eines Sekundenbruchteils bei der Sache. „Grag, sofort die Schilde hochfahren und die Waffen bereitmachen. Ich möchte keine unangenehmen Überraschungen erleben.“

                      „Aye, Captain“, gab der Roboter zurück. „Waffen klar, Schildgenerator arbeitet mit 203 Prozent Leistung.“

                      „Dann wollen wir mal …“, murmelte Curtis und schnallte sich in seinem Sitz an. Die Nervosität war ihm anzusehen.
                      Otho begann den Countdown zu zählen. „Fünf, vier, drei, zwo, leite Bremsmanöver ein.“ Als Otho den Überlichtantrieb abschaltete, zogen sich die langen Linien der Sterne wieder zu kleinen, glitzernden Punkten zusammen. Sie waren im Samedi-System angekommen.

                      „Tiefenraumscan, Otho“, befahl Curtis. „Lass mal sehen, ob Nurara schon da ist.“

                      „Mach ich, Chef“, gab der Androide mit breiten Grinsen zurück. „Also, ich habe hier regulären Schiffsverkehr von und nach Sameda II, vorrangig Frachter, Tanker und eine Handvoll Passagierschiffe. In der relativ nordöstlichen Hemisphäre entdecke ich zwei mittelgroße Kontakte mit militärischer Signatur. Samedanische Zerstörer oder Fregatten. Kann noch nicht genau sagen, welcher Typ. Wir sind zu weit weg. Aber …“

                      „Was, Otho?“, fragte Curtis interessiert.

                      „Chef, die scheinen etwas in langer Reihe über Bord zu werfen oder zu verlieren …“

                      Curtis kombinierte sofort. „Minen! Die verminen den Raum um Sameda II!“, rief er und sprang von seinem Kommandosessel auf. „Welche Einsprungspunkte liegen dort?“

                      Otho gab ein paar Befehle in die Navigationskonsole ein und ließ die die gewünschten Ergebnisse auflisten. „Also, da hätten wir: Cress, MR56-34a, Wega, Haroa und Fync.“

                      „Haroa, verdammt! Nurara wird dort einspringen! Grag, volle Kraft voraus, Kurs auf die Fregatten! Vertreiben wir sie und zerstören die Minen. Wir dürfen keine Zeit verlieren!“ Breitbeinig und mit verschränkten Armen hatte sich Curtis hinter seinen Leuten aufgebaut. Entschlossen blickte er durch das runde Cockpitfenster ins All.

                      „Wir werden gerufen, Captain“, meldete sich Otho.

                      „Dann geh ran, Gummipuppe!“, schnappte Grag.

                      „Hab ich dich gemeint, du elender Rostkübel?“, gab Otho schnippisch zurück und sah seinen Captain an. Dieser nickte und Otho öffnete die Verbindung. Auf dem Bildschirm war ein streng aussehender schwarzhäutiger Samedaner in olivgrüner Uniform zu sehen.

                      „Ich bin Korvettenkapitän Malval vom Zerstörer Zcekc der freien Republik Sameda. Sie befinden sich in militärischem Sperrgebiet. Stoppen Sie Ihren Anflug und bereiten Sie sich vor, geentert zu werden. Kommen Sie dieser Aufforderung nicht nach, werden wir das Feuer eröffnen!“

                      Curtis antwortete ruhig und besonnen. „Ich bin Curtis Newton, Captain der Comet. Captain Malval, Sie verlegen Minen rund um einen offenen Einsprungspunkt. Damit verstoßen Sie gegen interstellare Schifffahrtsabkommen. Stellen Sie Ihre Tätigkeiten umgehend ein, oder ich muss Ihre Minen abschießen.“

                      Malval ballte die Faust. „Captain Newton. Die neue freie Samedanische Regierung hat für dieses System das Kriegsrecht verhängt. Ich bin befugt, jedes Schiff, das meinen Anordnungen nicht nachkommt, zu entern, zu akquirieren oder notfalls zu zerstören. In Ihrem eigenen Interesse: stoppen Sie sofort!“

                      Curtis lächelte verständnisvoll. „Captain, ich bin im Auftrag der Weltraumpolizeibehörde unterwegs und auf der Suche nach einem vermissten terranischen Kampfverband. Und Sie werden mich nicht an der Ausführung meines Auftrages hindern. Und wenn Sie weiterhin interstellare Abkommen missachten, wird das schwerwiegende Folgen für Sie und Ihre Regierung haben. Haben Sie das verstanden?“

                      Malval lächelte böse und zeigte seine Raubtierzähne. „Ja, ich habe Sie verstanden. Aber es schert mich einen Dreck, kapiert? Letzte Aufforderung zum Stoppen, oder ich lasse das Feuer eröffnen!“

                      Curtis zog seine Trumpfkarte. „Captain Malval, vielleicht dürfte es Sie interessieren, dass in wenigen Stunden ein terranischer Kampfverband mit nicht weniger als dreißig Kriegsschiffen von der Korvette bis zum Schlachtschiff hier eintrifft. Wenn Sie nicht wollen, dass das Sonnensystem Sameda wegen Ihrer Ignoranz den Krieg erklärt, sammeln Sie jetzt gefälligst Ihre Minen wieder ein und verschwinden!“ Langsam aber sicher verlor Curtis seine Geduld mit dem samedanischen Kommandanten.

                      „Wir sind in der Zielerfassung, Captain“, mischte Grag sich ein. „In dreißig Sekunden sind sie in Feuerreichweite.“
                      Malval hielt sich den Bauch vor Lachen. „Ich kann sie nicht einsammeln, selbst wenn ich wollte, Newton. Es sind Gravitationsminen. Die heften sich an Ihren Arsch und reißen ihn bis zu Ihrer Halskrause auf, hahaha!“ Malval sah zu seiner Linken. „Feuer frei!“

                      „Verpass ihm eine vor den Bug, Grag. Mal sehen, wie ihm das schmeckt. Gebündeltes Feuer, Konvergenz zwei Kilometer vor dem Ziel.“ Mit diesem Befehl veranlasste Curtis Grag die vier mittelschweren Protonenkanonen der Comet so zu bündeln, dass sich die vier Einzelstrahlen in zwei Kilometern vor der Zcekc zu einem einzigen Strahl trafen und ihre Energie vereinigten. Damit war die Comet – in gewissen Grenzen – in der Lage Schilde und Panzerungen größerer und schlagkräftigerer Gegner zu knacken. Bei Ungetümen wie der Tennessee oder gar der Republic hätte sich die Comet jedoch auch die Zähne ausgebissen. Die nur zweihundertzehn Meter lange Zcekc war hingegen ein leichtes Opfer. Zwar war das samedanische Kriegsschiff verhältnismäßig stark bewaffnet, aber zugunsten von Geschwindigkeit und Beweglichkeit musste diese Schiffsklasse auf eine starke Panzerung verzichten.

                      Die Comet flog durch einen Hagelschauer von grünen Laserstrahlen. Viele verpufften wirkungslos an den Schilden der Comet, den anderen wich Otho durch geschickte Manöver aus, sehr zum Leidwesen Grag‘s, der nicht vernünftig zielen konnte. „Mensch, Gummipuppe, halt das Schiff ruhig! Ich kriege den Kahn nicht ins Visier!“, grollte er in Richtung des hoch konzentriert steuernden Androiden.

                      Verärgert ließ Otho den Steuerknüppel los und riss die Hände in die Höhe. „Wenn du meinst, du Schrotthaufen! Wenn die aus uns Altmetall machen sollen. Hinterher wird keiner mehr feststellen können, was das Schiff und was du warst!“
                      Curtis war wieder einmal erstaunt, wie sich Grag und Otho auch in solch brenzligen Situationen derlei Wortgefechte liefern konnten. Anscheinend brauchten der Roboter und der Androide es, wie er Sauerstoff zum Atmen brauchte.

                      Grag nutzte eine nur zwei Sekunden lange Feuerpause des Zerstörers, um ihn anzuvisieren und einen langen Feuerstoß abzugeben. Die Gewalt des heißen Protonenbeschusses riss der Zcekc den Steuerbordrumpf auf etwa vierzig Metern Länge auf. Im selben Moment schwiegen die Geschütze. Grag drehte sich zu seinem Captain und fragte: „Noch einen, Chef?“

                      Curtis machte eine abwehrende Handbewegung. „Nein, Grag, das reicht. Otho, ruf Malval.“

                      Der samedanische Kommandant erschien auf dem Bildschirm, eingerahmt von Rauch, heruntergefallenen Kabeln und Metallteilen. „Newton, sind Sie wahnsinnig geworden? Das werden Sie bereuen!“, brüllte er.

                      Curtis hob beschwichtigend die Hände. „Erstens, Captain, haben Sie das Feuer auf mich zuerst eröffnet, damit habe ich zweitens mein Recht auf Selbstverteidigung wahrgenommen und drittens, beim gegenwärtigen Zustand Ihres Schiffes möchte ich mit Ihnen jetzt die Bedingungen für Ihre Kapitulation erörtern“, sagte er mit einem unverbindlichen Lächeln.
                      Malval war über alle Maßen aufgebracht. „Rufen Sie die Tvevel, sie sollen diesen Mistkerl ins Vakuum blasen!“

                      „Ah, ah! Captain, bitte. Denken Sie nicht einmal daran. Ihr Feuer hat meine Schilde nicht einmal um fünf Prozent geschwächt. Ihr Schiff hingegen ist kampfunfähig. Soll ich es Ihnen noch einmal beweisen?“, fragte Curtis mit einem charmanten Lächeln. Ihm lag es fern, den samedanischen Kommandanten noch weiter zu reizen.

                      Malval gab ein Grunzen, ein samedanisches Äquivalent zum menschlichen Seufzen von sich. „Also gut, Newton, für den Moment haben Sie gewonnen. Ich lasse die Minen deaktivieren. Aber ich warne Sie! Sie können sich nicht lange in diesem System frei bewegen. Ich werde diesen Vorfall melden und die gesamte samedanische Flotte wird das System abriegeln und Sie jagen! Verlassen Sie sich drauf. Sie können sich hier nicht verstecken!“

                      Curtis gönnte sich jetzt ein freches Grinsen. „Darf ich noch einmal auf das Eintreffen der terranischen Flotte in weniger als sieben Stunden hinweisen? Dann sind die Kräfteverhältnisse etwas verschoben. Sind die Minen deaktiviert? Haben Sie Verluste?“

                      Malval blickte zu seiner rechten und nickte, dann sah er wieder in die Kamera. „Bestätige. Die Minen sind deaktiviert. Verluste habe ich keine – Ihr Glück Newton. Ihr verdammtes Glück!“ Malval bellte ein paar Befehle auf samedanisch und beendete die Verbindung. Die beiden Zerstörer drehten ab und verließen mit hoher Geschwindigkeit die Kampfzone.

                      „Annäherungsalarm im Minenfeld! Ein Schiff springt ins System!“, rief Otho. „Es ist … es ist die Up jumped the Devil!“
                      Erleichtert atmete Curtis auf. Nurara kam keine Sekunde zu früh – und sie hatte Wort gehalten.
                      Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                      Mission accomplished.

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                        Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen

                        Kuolun legte die Fingerspitzen aneinander und formte mit seinen Händen eine Raute.
                        Ja!!!! YESSS!!! DAS ist eindeutug seine Geste.
                        Aber dass er meint, Joan würde ihn für irgendwelche Wohltaten verehren? Ja was geht denn da für ein Film bei ihm ab? Hihihi... Ob blond, ob grün, ob braun - er liebt halt alle Fraun
                        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                          Ja, Quorn/Kuolun, wie er leibt und lebt! So haben wir ihn am liebsten!

                          Comet so zu bündeln, dass sich die vier Einzelstrahlen in zwei Kilometern vor der Zcekc zu einem einzigen Strahl trafen und ihre Energie vereinigten.
                          Konnte sie das wirklich? Schon bei Hamilton? Ich war immer der Meinung, diese Bündeltechnik hätten wir zuerst beim Todesstern gesehen.
                          Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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                            Sie kann es zumindest in der Anime. Das war ja gerade der Clou. Wahrscheinlich haben die Japaner vom Todesstern ein bisschen abgekupfert. Nimm von den Guten... (ähm Bösen).
                            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                            Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                            Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                              Als ich Captain Future bzw. die Comet das erste Mal im Fernsehen sah, war ich auch sofort an Star Wars erinnert, das war 1981 und ich war 10!!! Toei hat beim Design der Comet auf jeden Fall bei George Lucas abgekupfert, soviel steht fest. Allein ihre kreuzförmige Kanonenanordnung, die schwer an einen X-Wing erinnert, spricht dafür, genauso wie die Energiebündelungstechnik, die es beim Todesstern, als auch beim X-Wing selber gibt.



                              „Los! Aufstehen!“ Rüde wurde Joan von einer menschlichen Frauenstimme geweckt. Langsam öffnete sie die Augen und erkannte zwei junge Frauen in Kampfanzügen der Space Marines. Sie mochten nicht älter als Joan selbst sein. Joan las auf dem Namensschild der Brünetten Master Sergeant Goodmood und auf dem Namensschild der Rothaarigen Lance Corporal O’Reilly. O’Reilly hatte die rechte Hand auf den Pistolengriff an ihrem Oberschenkel gelegt, während sie in der Linken einen schwarzen Stoffbeutel hielt. Goodmood hatte den kleinen Schlüssel für Joans Handschellen in den Fingern. „Machen Sie keine Zicken“, zischte sie, während sie Joans Fessel öffnete.

                              „Was passiert jetzt?“, wollte Joan wissen.

                              „Was weiß ich?“, blaffte der Master Sergeant. „Ist mir auch egal. Sie kommen jetzt mit und stellen keine Fragen, klar? Sonst gibt’s Prügel!“ Beim Anblick dieser großen und kräftigen Frau hatte Joan keinerlei Zweifel, dass es sich hier nur um eine leere Drohung handeln würde. „Also los, hoch mit Ihnen und Hände nach vorn!“

                              Goodmood legte Joan stabile Elektrohandschellen an. „Wenn Sie Ärger machen, bekommen Sie Stromstöße, jeder folgende Stromstoß ist stärker als der vorherige, kapiert?“

                              „Ich kenne die Dinger, Sie brauchen sie mir nicht zu erklären“, gab Joan schnippisch zurück.

                              Goodmood lächelte zuckersüß. „Dann ist es ja gut, Baby. Wenn Sie keinen Ärger machen, kommen wir drei prima miteinander aus. Iris, zieh ihr den Beutel über.“ Ohne ein Wort zu verlieren kam Iris O’Reilly dem Befehl nach. Schlagartig wurde es dunkel um Joan. „Okay, dann wollen wir mal. Lassen Sie sich von O’Reilly führen, Sie müssen eine steile Treppe herauf. Vamos!“

                              Joan versuchte sich, orientierungslos wie sie war, so viele Details wie möglich einzuprägen. Sie verließen den Kellerraum nach links und gingen im normalen Spaziertempo sechzig Schritte. Dann gingen sie zweiundzwanzig Stufen einer knarzenden Holztreppe nach oben durch eine laute, hydraulisch betriebene Tür. Der Boden, auf dem sie liefen, schien mit vielen kleinen, verkanteten Fliesen ausgelegt zu sein. Joan zählte einhundertzehn Schritte. Der Geruch von Rauch und Alkohol wurde stärker. Wieder traten sie durch eine Hydrauliktür und standen auf einem Holzboden, der darunter hohl zu sein schien. Offensichtlich standen sie in Povleks Bar. Joan musste sich nach links wenden und dreißig Schritte gehen. Dabei glaubte sie, einen textilähnlichen, groben Stoff zu streifen, ein schwerer Sichtvorhang oder ähnliches. Plötzlich roch Joan frische Luft, sie standen im Freien. Sie musste sich nach rechts wenden und fünfzehn Stufen einer Steintreppe hinauf gehen. An diese fünfzehn Stufen erinnerte sich Joan, als sie vor einigen Tagen mit Katherine Povlek in seiner Bar aufgesucht hatte. Sie erkannte eine Stufe mit einer herausgebrochenen Vertiefung wieder, es war die zweite Stufe von oben.
                              Die Luft war kühl und feucht, anscheinend hatte es kürzlich geregnet. Joan konnte nicht genau sagen, welche Tageszeit sie hatten, aber gefühlt schien es in den späten Abendstunden zu sein. Nach weiteren einhundert Schritten sagte Goodmood: „So, Landor, umdrehen, Kopf nach unten und mit dem Hintern voran hinsetzen.“

                              Joan ließ sich auf eine weich gepolsterte Sitzfläche fallen, eine Tür wurde hydraulisch verschlossen, jemand stieg von der anderen Seite ein und setzte sich neben sie. Es war Goodmood, die O’Reilly den Befehl zum Start gab. Ein Ruck ging durch das Gefährt und hob ab. Sie befanden sich also in einem Luftgleiter. Sämtliche weiteren Orientierungsversuche waren damit unnötig geworden.
                              Der Flug dauerte nur wenige Minuten. Die beiden Soldatinnen führten Joan in ein Gebäude, fuhren mit einem Fahrstuhl abwärts und betraten einen Gang, in dem es eigentümlich nach starken Reinigungs- und Desinfektionsmitteln roch. Offenbar waren sie in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus. Joan tippte auf die erste Möglichkeit, denn außer ihren eigenen und den Schritten ihrer Bewacherinnen hörte sie nichts. Goodmood und O’Reilly brachten sie in einen Raum und zogen ihr ohne Vorwarnung den blickdichten Beutel vom Kopf. Geblendet vom grellen Deckenlicht kniff Joan die Augen zusammen. Als sie sie zaghaft wieder öffnete, sah Joan auf die Rücken zweier großer Männer, einer trug Marineuniform und hatte graue, kurze Haare, der andere war dunkelhaarig und trug dunkelblaue, zivile Kleidung. Beide Männer drehten sich gleichzeitig um. Es handelte sich um Vul Kuolun und den Schiffsarzt der Tennessee, Dr. Teenbaum.
                              „Lieutenant Landor!“, rief Teenbaum erfreut. „Schön Sie wiederzusehen! Ich hoffe, es geht Ihnen gut?“

                              „Das Vergnügen ist nicht gerade auf meiner Seite, Lieutenant Commander“, antwortete Joan kühl. „Dass Sie als Arzt sich mitverschworen haben, ist unglaublich.“

                              Teenbaum schüttelte leicht den Kopf und hob entschuldigend die Handflächen. „Lieutenant, bitte. Sie sehen nicht das große Ganze. Bitte setzen Sie sich doch. Ich möchte Ihnen einiges erläutern.“ Teenbaum wies mit einer Hand auf die Untersuchungsliege an der Wand. Noch immer mit den Elektrohandschellen gefesselt nahm Joan darauf Platz. „Sergeant Goodmood, bitte nehmen Sie Lieutenant Landor die Handschellen ab, dann warten Sie bitte draußen.“

                              „Aye, Sir“, brummte Goodmood und führte den Befehl aus. Zusammen mit O’Reilly verließ sie dann wortlos das Arztzimmer.
                              Kuolun stand lässig, mit verschränkten Armen an der gegenüber gelegenen Wand angelehnt und schmunzelte schweigend.

                              „Okay, Doktor. Sie haben meine vollste Aufmerksamkeit“, sagte Joan tonlos, lehnte sich auf der Liege mit dem Rücken an die Wand, zog ein Knie an und schlang ihre Arme darum.

                              Teenbaum atmete einmal tief durch, bevor er begann. „Wie Sie vielleicht schon erfahren haben, Miss Landor, leidet das samedanische Volk unter einem schwerwiegenden Gendefekt, der es von Generation zu Generation früher sterben lässt. Wenn nichts unternommen wird, wird dieses Volk in etwa tausend Jahren ausgestorben sein.“

                              Joan nickte. „Ja, das hat Lilla mir bereits erzählt. Und dass bisher kein Wissenschaftler in der Lage war, das Rätsel zu lösen, wie man den Gendefekt in den Griff bekommt.“

                              „Korrekt, Miss Landor. Und deshalb sind wir hier. Wir haben die biotechnischen Möglichkeiten auf der Tennessee, um Hilfe zu leisten. Unsere Labore sind exzellent dafür ausgestattet.“ Teenbaum gestattete sich ein stolzes Lächeln.

                              „Aber muss man dafür einen Aufstand anzetteln, Unschuldige töten und ein Kriegsschiff kapern? Hätte ein humanitärer Einsatz des Sonnensystems nicht gereicht? Und was hat der da“, Joan zeigte mit dem Finger verächtlich auf Kuolun, „damit zu tun?“

                              Teenbaum stützte sich mit einer Hand auf einer Anrichte ab und schob seine randlose Brille nach oben. „Die Erdregierung hatte bereits einmal humanitäre Hilfe angeboten und eine Abordnung Wissenschaftler nach Sameda geschickt. Die ersten Ergebnisse waren vielversprechend – die DNA der Probanden schien sich zu erholen, doch nach einem halben Jahr starben die Probanden von einer Sekunde auf die andere. Es stellte sich heraus, dass das Mittel, das den Testpersonen verabreicht wurde, schwere Schädigungen der inneren Organe hervorgerufen hatte. Die armen Seelen sind innerhalb von wenigen Minuten innerlich verblutet.“ Teenbaum schüttelte sich vor Abscheu. „Kein schöner Anblick, das kann ich Ihnen sagen. Jedenfalls hat der Nuntius daraufhin angeordnet, dass sämtliche Versuche einzustellen sind. Die irdische Abordnung ist daraufhin unvollendeter Dinge wieder abgereist. Es gab bisher keinen Wissenschaftler, der auch nur ansatzweise einen ähnlichen Erfolg zu verzeichnen hatte. Bis Doktor Kuolun vor wenigen Monaten eine Expertise an den Nuntius geschickt hat. Sein Vorschlag wurde angenommen.“ Kuolun schwieg noch immer, süffisant grinsend.

                              „Dann verraten Sie mir bitte, wie Kuolun an die Tennessee gekommen ist. Die Flotte verchartert keine Schiffe!“, rief Joan mit Argwohn in der Stimme.

                              Jetzt schaltete Kuolun sich ein. „An die Tennessee zu kommen war relativ einfach. Ich habe vielfältige und weit gestreute Kontakte, auch zum Marineamt. Für mein Vorhaben brauchte ich natürlich ein optimales Schiff mit einer leicht zu lenkenden Besatzung. Die Wahl auf die Tennessee fiel nicht schwer. Es hat mich nur ein paar Bestechungsgelder gekostet, um herauszufinden, dass es um die Moral der Besatzung unter Commodore Becker nicht zum Besten gestellt war. In einem kurzen fernmündlichen Gespräch mit Commander Rodriguez kamen wir schnell zu einer Übereinkunft. Schade nur, dass wir die Lazarettfregatte verloren haben. Sie wäre sehr hilfreich gewesen, sei es drum. Den Rest kennen Sie, Joan, Sie waren selbst dabei. Und dass ich Sie hier treffe ist noch das Sahnehäubchen, das macht mir die Arbeit sehr viel einfacher, das können Sie mir glauben.“

                              „Was habe ich damit zu tun, Kuolun? Und Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie aus reiner Nächstenliebe hier sind, oder? Sie sind kein moderner Robin Hood!“ Kuolun griff in die Innentasche seines teuren Jacketts und zog ein winziges, durchsichtiges Briefchen hervor. Joan erkannte darin ein einzelnes blondes Haar. „W-was …“, stammelte sie und riss starr vor Schreck die Augen auf.

                              Kuolun nickte. „Sie haben es richtig erkannt, Joan. Es ist Ihr Haar. Ich habe es an Bord von Nuraras Schiff gefunden und heimlich eingesteckt. In einer ruhigen Minute habe ich es untersucht und festgestellt, dass Teile Ihrer DNA Übereinstimmungen mit der samedanischen DNA aufweisen. Eines Ihrer Chromosomen enthält Informationen, die ein fehlendes samedanisches Chromosom, also den Genfehler, ersetzen können. Joan, Sie sind einzigartig! Sie können dieses Volk retten!“




                              Ein sanftes Rucken ging durch das Heck der Comet, als die Up jumped the Devil andockte. Mit den Händen auf dem Rücken stand Curtis erwartungsvoll vor der Druckschleuse, während Otho den Druckausgleich durchführte. Die Kontrollleuchte wechselte von Rot nach Grün, woraufhin Curtis dem Androiden zunickte, die Schleuse zu öffnen.
                              „Bitte an Bord kommen zu dürfen“, sagte Nurara mit einen halben Lächeln, als sie im Schottrahmen stand.

                              „Erlaubnis erteilt“, antwortete Curtis und reichte ihr die Hand. Er war ein wenig erstaunt über Nuraras martialisches Auftreten, komplett in schwarzes Leder gekleidet, ihre Hosenbeine steckten in schweren Stiefeln und an ihrem Gürtel hing ein großer militärischer Blaster. Ihr Haar war immer noch schwarz gefärbt und verlieh ihrem hübschen Antlitz eine düstere, unnahbare Aura. Einzig ihre blauen Augen leuchteten und strahlten Energie und Tatendrang aus. Nurara zog ihre Handschuhe aus und schlug mit einem kräftigen Händedruck ein. „Sie haben sich schwer verändert, Nurara. Wie geht es Ihnen?“

                              „Man sagt, die Zeit heile alle Wunden. Meine Wunden sind noch lange nicht verheilt, Curtis. Ich trauere noch immer sehr um Sam. Ohne Jelana wüsste ich nicht, was mit mir geschehen wäre“, sagte Nurara mit fester Stimme. „Sie gibt mir Kraft und den Willen, weiter zu leben.“

                              Curtis legte verständnisvoll eine Hand auf Nuraras Unterarm. „Ja, es ist wahrhaftig schlimm. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr mir das alles Leid tut. Wir hatten alle nach diesen Vorfällen schwer zu tragen.“ Curtis ließ zwischen den Zeilen vernehmen, dass er mit „diesen Vorfällen“ nicht nur den brutalen Mord an Samuel McCabe und den versuchten Mord an Katherine meinte. „Kommen Sie, Nurara, gehen wir in die Messe.“

                              Zwischen zwei Schlucken Kaffee sah Nurara Curtis ernst an und kam zur Sache. „Also, was ist Ihr Plan, Curt?“

                              Curtis kratzte sich am Hinterkopf und wirkte etwas ratlos. „Ich muss zugeben, dass ich noch nicht wirklich einen Plan habe. Wir sind selbst erst vor einer guten Stunde hier angekommen und mussten uns erst mit zwei samedanischen Zerstörern rumprügeln, die hier Minen gelegt haben. Es war ziemlich knapp mit dem Deaktivieren der Minen, ansonsten säßen Sie jetzt nicht hier, Nurara. Das gesamte System scheint in Aufruhr zu sein. Ich habe Grag und Otho angewiesen, das System weiter zu scannen. Eventuell finden wir die Ionenspuren mit den Triebwerkssignaturen der Tennessee und ihren Begleitschiffen. Ich glaube nicht, dass sie das System verlassen haben.“

                              Nurara lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das Samedi-System ist ungefähr genauso groß wie das Sonnensystem. Es gibt nur einen bewohnten Planeten in der habitablen Zone, der zweite ist ein Eisplanet. Alle anderen sind Gasriesen mit mehr oder weniger großen Monden. Und am Systemrand liegt das Asteroidenfeld. Dort einen Verband zu verstecken hätte wenig Sinn. Man kann dort kaum manövrieren.“

                              Das Schiffsinterkom knackte und die blecherne Stimme Grags war zu hören: „Captain, können Sie bitte mal auf die Brücke kommen? Wir haben da was Interessantes gefunden.“

                              Curtis und Nurara sahen sich nur kurz an und sprangen gleichzeitig vom Tisch auf. „Was gibt es, Grag?“, rief Curtis, als sie die Brücke betraten.

                              „Wir haben ein großes Trümmerfeld gefunden, etwa sechs Millionen Kilometer von Sameda II entfernt. Soweit wir es bestimmen können, sind die Trümmer von Raumschiffen irdischer Bauart.“

                              „Das muss das Trümmerfeld sein, aus dem die Acer Überlebende geborgen hat. Dann mal Kurs auf das Feld, Grag. Volle Kraft!“

                              „Kurs liegt bereits an, Captain. Wir machen einen Lichtsprung von etwa sieben Minuten.“

                              „Oh Grundgütiger“, keuchte Curtis als die Comet mit der Up jumped the Devil im Schlepptau langsam durch das Trümmerfeld glitt. Von den Raumschiffen, oder das, was einmal Raumschiffe gewesen waren, konnte man nur noch verkohlte und durchlöcherte Klumpen erkennen. Der Polizeikreuzer hatte sämtliche Überlebenden erfolgreich geborgen. Hier war nichts mehr zu holen.

                              „Kuolun“, brummte Nurara. Sie stand neben Curtis vor dem großen runden Brückenfenster, die Hände tief in die Hosentaschen gesteckt. „Das sieht eindeutig nach Kuoluns Handschrift aus.“

                              Curtis warf einen Seitenblick auf Nurara. Ihren ehemaligen Geliebten hatte er bei dem Funkgespräch vor zwei Tagen nicht mit einer Silbe erwähnt. Wie kam sie in diesem Moment auf ihn? „Was macht Sie da so sicher, Nurara?“, fragte er vorsichtig.

                              Sie zuckte unverbindlich mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich habe es im Gefühl“, sagte sie leise, ohne den Blick von den Wrackteilen abzuwenden. „Er ist hier, ich spüre es. Ich spüre seine Anwesenheit.“

                              Professor Simon Wright kam herangeschwebt. Das lebende Gehirn war Curtis engster Vertrauter, Lehrmeister und Freund. „Curtis, ich habe mehrere schwache Ionenspuren aufgezeichnet. Den Datenbanken zufolge gehört die Signatur zu irdischen Broadsword oder Liberatorbombern, etwa vierzig bis fünfzig Stunden alt. Es müssen zwölf Maschinen gewesen sein. Nach meinen Berechnungen führen die Spuren vom Rand des Systems hierher. Vier Spuren führen wieder zurück.“

                              Nurara schüttelte ihre schwarzen Haare. „Broadswords und Liberators können kein System verlassen, das sie keinen Überlichtantrieb haben. Es sind Systemjäger, die ein Mutterschiff benötigen. Das Mutterschiff muss entweder noch hier sein, oder es hat seine Jagdmaschinen aufgenommen und ist in die Lichtgeschwindigkeit gesprungen.“

                              Curtis kratzte sich am Kinn. „Ich glaube, dass die Tennessee noch hier ist. Und ich verwette den Cosmoliner, dass wir im Asteroidenfeld fündig werden. Grag, Kurs auf das Asteroidenfeld!“

                              „Äh, Curtis?“, unterbrach Nurara.

                              „Ja?“

                              „Ihr Schiff ist für diese Mission etwas zu auffällig. Meinen Sie nicht, dass es besser wäre, mit der Devil zu fliegen? Mein Schiff genießt nicht diesen Prominentenbonus, wie die Comet. Außerdem ist mein Schiff mit einer Speziallackierung versehen, die es für Langstreckenscanner fast unsichtbar macht.“

                              Curtis verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. „Sie haben sich nicht verändert, Nurara. Daher die dunkle Farbe. Also gut, nehmen wir Ihr Schiff. Otho, Grag, Ihr geht mit der Comet in einen hohen Orbit um Sameda III, den Eisplaneten. Wartet dort auf die Flotte. Nurara, bitte nach Ihnen!“
                              Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                              Mission accomplished.

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                                "Er war ein wenig erstaunt über Nuraras martialisches Auftreten, komplett in schwarzes Leder gekleidet, ihre Hosenbeine steckten in schweren Stiefeln und an ihrem Gürtel hing ein großer militärischer Blaster. Ihr Haar war immer noch schwarz gefärbt und verlieh ihrem hübschen Antlitz eine düstere, unnahbare Aura."
                                Nur ein Blaster? Ist ja bescheiden ... und lässt die Hose so unangenehm seitwärts hängen. Das hatte Julija Snigir aber besser drauf!

                                Wieso spricht Grag sein Ziehsöhnchen mit "Sie" an? Der kennt Curtis doch von der Windel an.
                                Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

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