Angeregt wurde ich bei dieser Szene durch ein Erlebnis auf unserer Hochzeitsreise vor 17 Jahren.
Thailand.
Ich hatte eine Vorspeisesuppe. Sollte irgendwas mit Kokos sein. Und es schwammen sehr viele dicke große grüne Erbsen drin. Schmeckte echt lecker und nur leicht scharf, bis ich eine der "Erbsen" zerbissen habe. Stellte sich dann als grüner Pfeffer heraus, mein ganzer Mund hat gebrannt und vom Rest des Essens habe ich nicht mehr allzu viel geschmeckt.
Ein vorheriger Hinweis "very spicy" oder ähnlich wäre echt nett gewesen.
Ich mags zwar neue Sachen auszuprobieren und ich mags auch scharf, aber doch nicht soooooo.
Drei Tage krank? Jaaaaa, es dauert etwas, bis das Zeug den Körper auch wieder verlassen hat.
- - - Aktualisiert - - -
Zum Glück hatte der Präsident scheinbar ein Gefühl dafür, daß seine Gäste müde waren, jedenfalls erhob er sich kurz nach Abräumen des Desserts, bedankte sich bei den Gästen für dem Folgeleisten seiner Einladung und wünschte ihnen eine angenehme Nacht. Abschließend wies er noch darauf hin, daß für den kommenden Tag um zehn Uhr vormittags der Besuch der Polizeiakademie angedacht war.
Teena mußte sich ernsthaft bemühen auf dem Weg zu ihrem Quartier nicht zu humpeln.
„Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich brauche jetzt was Hochprozentiges.“
„So weit ich weiß, gibt es in deinem Zimmer einen derartigen Vorrat.“ Galleo und Otho hatten sich Teena und Curtis angeschlossen. Ihre Zimmer lagen alle auf dem gleichen Flur einander gegenüber.
„Sehr gut. Wo haben sie dich eigentlich untergebracht, du brauchst doch gar kein Zimmer.“ Galleo deutet auf die nächste Zimmertür, dann blickte er an Teena herab und starrte auf ihre Schuhe.
„Du blutest am Fuß, das sollte zuerst behandelt werden.“ Kurzerhand hob er sie mit spielerischer Leichtigkeit hoch und nahm sie auf die Arme.
„Haa, .. Leo, laß mich runter. Sofort!“ schrie Teena überrascht auf.
„Nein. Du blutest am großen Zeh, du hast vermutlich Schmerzen, wie ich an deinem verkrampften Gang erkennen kann, also trage ich dich. Und jetzt halt still, sonst laß ich dich noch fallen.“ Galleo machte resolut die letzten Schritte bis zu Teenas Zimmertür und bedeutete Captain Future mit einer Geste die Tür zu öffnen.
Captain Future war erstaunt zusammengezuckt, seit wann nannte Miss Teena dieses....Schiff nur noch „Leo“?“. Diese vertrauliche Entwicklung gefiel ihm irgendwie gar nicht. Schiff oder nicht. Er besaß einen durchaus attraktiven, männlichen Körper, der ganz offensichtlich auch in ziemlich allen Bereichen, wie er heute mitangehört hatte, funktionsfähig war.
Inzwischen hatten sie das geräumige Zimmer betreten.
Galleo blickte sich kurz um und setzte Teena dann auf der breiten Couch ab. Sofort kniete er vor ihr nieder, schob ihr Hosenbein hoch und streifte ihr den Stiefel ab. Diese konnte einen wohltuenden Seufzer nicht unterdrücken.
Die weiße Socke war am großen Zeh blutgetränkt. „Große Galaxis, warum hast du denn nichts gesagt?“ Galleo begann vorsichtig damit, die Socke vom Fuß zu streifen.
„Weil ich vorhin einen Blick in dieses Ding da geworfen habe“, sie deutete auf den Televisor an der Wand. „Ganz offensichtlich sind wir die Meldung des Tages. Und es macht sich bestimmt besonders gut, wenn die Kommandantin, hah!, der Besucher wegen einer Blase am Fuß am Abendessen mit dem Präsidenten nicht teilnehmen kann. Aua, du mußt mir nicht gleich den ganzen Fuß abreißen.“
„Blase ist gut. Vielleicht war es das heute Nachmittag, jetzt ist es eine offene Wunde. Warte, ich hole das kleine medizinische Notfallpack aus meinem Zimmer.“ Damit erhob sich Galleo aus seiner knienden Position.
„Also, wie war das jetzt mit dem Alkohol? Rein zur Desinfektion, natürlich.“ Teena grinste Curtis frech an. „Ich möchte gar nicht so genau wissen, was ich heute abend alles gegessen habe.“
Captain Future trat an einen verglasten Wandschrank in dem sich Flaschen befanden. Er griff sich eine Flasche Whisky und drei Gläser und kehrte zu Teena und Otho, der es sich ebenfalls auf der Couch bequem gemacht hatte, zurück.
Teena nahm einen großen Schluck von dem angebotenen Glas, schnalzte verzückt mit der Zunge und lehnte sich leicht zurück. „Also für einen ungefährlichen Happen zu Essen, könnte ich jetzt glatt töten.“
Otho blickte zum Barschrank und stand auf. „Normalerweise gibt es da auch immer Nüsse oder anderes Knabberzeug.“
„Her damit, ich nehme alles, was ich kriegen kann.“ Teena streckte sich und legte ihre Jacke ab. Dann zog sie auch den zweiten Stiefel aus.
„Bitte tut euch keinen Zwang an. Das Ding da sieht auch ziemlich unbequem aus.“ Sie deutete auf Curtis´ engen hohen Hemdkragen.
Captain Future knöpfte erleichtert den obersten Hemdknopf auf und genehmigte sich dann einen Schluck aus seinem Glas. Dann schüttelte er den Kopf, setzt sich auf den Sessel neben der Couch und lachte leise. Das Verhalten dieser Frau verwirrte ihn immer mehr. Gerade eben noch im Saal hatte sie sich nach außen so gegeben, als wäre sie gar keiner Gefühlsregung fähig, und jetzt räkelte sie sich auf der Couch und legte ihnen gegenüber ein Verhalten an den Tag, als würden sie sich schon ewig kennen und Ihre Gegenwart wäre völlig selbstverständlich für sie.
„Also wirklich. Ich hatte nicht gedacht, daß sie so..., so...,“ er suchte nach dem richtigen Wort.
„...locker sein können?“ Teena lachte nun ebenfalls. „Wenn ich nicht gerade auf einem fremden Planeten abstürze und zu einem furchtbaren Abendessen mit Regierungsvertretern gezwungen werde. Durchaus. Das Zeug ist echt gut!“ sie nahm wieder einen Schluck aus dem Glas. Zu ihrem Bedauern war es jetzt leer und sie hielt es Curtis erneut hin.
Dieser zögerte. „Sie haben heute noch nicht viel gegessen und der Alkohol...“
„Ach, Blödsinn. Ich vertrage so einiges.“ Teena hielt ihm immer noch ihr Glas hin und er schenkte nach. Dann griff sie eine Handvoll Nüsse aus der Tüte die ihr Otho hinhielt.
Galleo war zwischenzeitlich zurückgekehrt und behandelte ihren Zeh. Dann zog er die Socke des zweiten Fußes aus und untersuchte ihn ebenfalls, fand aber nur eine leichte Druckstelle, auf die er eine gelbliche Salbe strich.
Stirnrunzeln hob er dann die beiden Socken hoch und betrachtete sie. „Also die sind definitiv nicht mehr zu gebrauchen, ich werde dir bis morgen Ersatz besorgen und vielleicht auch größere Schuhe“. Er warf Teena einen fragenden Blick zu, bis diese zustimmend nickte. „Nur eines versteh ich jetzt nicht ganz. Das sind doch ganz normale Standard-Socken. Weshalb nennt dich dein Bruder denn <Söckchen>?“
Teena verschluckte sich spontan an einer Nuß und fing an zu husten. „Was..., wie... ... . Woher kennst du Kai Marek?? Und untersteh dich mich nochmal so zu nennen!“
„Er war Programmierer meiner neuralen Matrix auf der Schiffswerft auf Aldo. Wir haben uns viel unterhalten und mir ist gerade eingefallen, daß er diesen Spitznamen erwähnt hat. Er war übrigens unheimlich stolz auf dich, als er hörte, daß du mein Pilot werden sollst.“
„Ich wußte gar nicht, daß er dort arbeitet. Ich habe ihn seit drei Jahren nicht mehr gesehen.“ Teena lachte. „Das erklärt natürlich so Einiges, er hat den gleichen seltsamen Humor wie du.“
„Und wieso nennt er dich so?“ Galleo schien in keinster Weise zu merken, daß dieses Gespräch Teena etwas unangenehm war.
„Das ist etwas sehr persönliches. Als wir noch Kinder waren, hat er sich immer lustig darüber gemacht, daß ich mit Socken schlafen ging, weil ich kalte Füße hatte... .“Sie räusperte sich mit einem schnellen Seitenblick auf Curtis, dann nahm sie einen weiteren Schluck aus dem Glas. Sie lächelte. „Er ist übrigens nur mein Halbbruder. Genau genommen sind wir gar nicht richtig verwandt. Meine Mutter hat seinen Vater geheiratet. Ist eine komplizierte Geschichte.“
„Er ist sehr attraktiv. Ich habe beobachtet, wie ihn die Frauen auf der Basis angesehen haben.“
„Ohhh, jaa.“ Teena sprach die Worte gedehnt aus. „Sehr beliebt und sehr gefragt, was er durchaus ausnutzt.
Na, wenn er seine Lebensweisheiten was Frauen betrifft in deine Programmierung hat einfließen lassen, glaube ich, müssen wir uns wirklich einmal länger Unterhalten und da einiges richtigstellen.“
Teena drehte sich zu Otho. „Was gibt es da zu Grinsen? Habe ich vielleicht nicht recht?“
„Oh, doch äh..., ich meine ja“, Otho blickte verlegen.
„Sind sie eigentlich verheiratet Captain?“ wandte sie sich plötzlich an Curtis.
Diese Frage überraschte Curtis völlig unvermittelt. „Ich, ... äh, nein.“
„Soll das heißen ihr vier lebt ganz alleine da oben? Das wäre mir aber auf Dauer schon zu langweilig.“ Sie deutete mit dem Daumen nach oben. An ihrem lockeren Plauderton war zu erkennen, daß der Alkohol nun scheinbar doch Wirkung zeigte.
„In dem Fall brauchen wir ja nur hierher zu fliegen. Zwei Tage reichen völlig und ich bin froh, daß es auf der Basis ruhiger ist.“
„Wie kommt es eigentlich, daß ihr Bruder Marek heißt und sie Sabara?“ Curtis goß sich ebenfalls noch einmal nach und reichte dann die Flasche an Otho weiter.
„Es ist bei uns nicht üblich, daß Kinder aus einer vorangegangenen Beziehung den Namen des neuen Lebenspartners annehmen. Sabara war der Name meiner Mutter Alessa. Als sie meinem „Erzeuger““, sie rümpfte die Nase, „sagte, daß sie von ihm ein Kind bekommt, hat er sie verlassen. Später hat sie dann Jonar Marek kennengelernt. Seine Frau war kurz nach Kais Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie sind dann ganz offiziell eine Bindung eingegangen und wir sind auf die Raumstation Genar sieben umgezogen. Mein Vater hat dort eine Export/Import Firma. Vielleicht sollte ich ihm ein paar Kisten hiervon mitbringen“, sie hob ihr Glas, „das würde ihm sicher gefallen.“
„Und jetzt seid mir nicht böse, aber ich werfe euch raus. Ich bin wirklich müde und bevor ich noch im Sitzen einschlafe....“ Teena deutet zur Tür.
„Ach, Leo! Gibt es hier eigentlich Überwachungsanlagen?“ hielt sie den Androiden für einen Moment zurück, der als letzter den Raum verlassen wollte.
„Keine Sorge! Die habe ich schon heute nachmittag außer Betrieb gesetzt. Die zeigen nur ein harmloses Standbild. Ich weiß, daß du es haßt beobachtet zu werden.“ er lächelte als er die Tür hinter ihnen schloß.
Thailand.
Ich hatte eine Vorspeisesuppe. Sollte irgendwas mit Kokos sein. Und es schwammen sehr viele dicke große grüne Erbsen drin. Schmeckte echt lecker und nur leicht scharf, bis ich eine der "Erbsen" zerbissen habe. Stellte sich dann als grüner Pfeffer heraus, mein ganzer Mund hat gebrannt und vom Rest des Essens habe ich nicht mehr allzu viel geschmeckt.
Ein vorheriger Hinweis "very spicy" oder ähnlich wäre echt nett gewesen.
Ich mags zwar neue Sachen auszuprobieren und ich mags auch scharf, aber doch nicht soooooo.
Drei Tage krank? Jaaaaa, es dauert etwas, bis das Zeug den Körper auch wieder verlassen hat.
- - - Aktualisiert - - -
15. Familienbande
Zum Glück hatte der Präsident scheinbar ein Gefühl dafür, daß seine Gäste müde waren, jedenfalls erhob er sich kurz nach Abräumen des Desserts, bedankte sich bei den Gästen für dem Folgeleisten seiner Einladung und wünschte ihnen eine angenehme Nacht. Abschließend wies er noch darauf hin, daß für den kommenden Tag um zehn Uhr vormittags der Besuch der Polizeiakademie angedacht war.
Teena mußte sich ernsthaft bemühen auf dem Weg zu ihrem Quartier nicht zu humpeln.
„Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich brauche jetzt was Hochprozentiges.“
„So weit ich weiß, gibt es in deinem Zimmer einen derartigen Vorrat.“ Galleo und Otho hatten sich Teena und Curtis angeschlossen. Ihre Zimmer lagen alle auf dem gleichen Flur einander gegenüber.
„Sehr gut. Wo haben sie dich eigentlich untergebracht, du brauchst doch gar kein Zimmer.“ Galleo deutet auf die nächste Zimmertür, dann blickte er an Teena herab und starrte auf ihre Schuhe.
„Du blutest am Fuß, das sollte zuerst behandelt werden.“ Kurzerhand hob er sie mit spielerischer Leichtigkeit hoch und nahm sie auf die Arme.
„Haa, .. Leo, laß mich runter. Sofort!“ schrie Teena überrascht auf.
„Nein. Du blutest am großen Zeh, du hast vermutlich Schmerzen, wie ich an deinem verkrampften Gang erkennen kann, also trage ich dich. Und jetzt halt still, sonst laß ich dich noch fallen.“ Galleo machte resolut die letzten Schritte bis zu Teenas Zimmertür und bedeutete Captain Future mit einer Geste die Tür zu öffnen.
Captain Future war erstaunt zusammengezuckt, seit wann nannte Miss Teena dieses....Schiff nur noch „Leo“?“. Diese vertrauliche Entwicklung gefiel ihm irgendwie gar nicht. Schiff oder nicht. Er besaß einen durchaus attraktiven, männlichen Körper, der ganz offensichtlich auch in ziemlich allen Bereichen, wie er heute mitangehört hatte, funktionsfähig war.
Inzwischen hatten sie das geräumige Zimmer betreten.
Galleo blickte sich kurz um und setzte Teena dann auf der breiten Couch ab. Sofort kniete er vor ihr nieder, schob ihr Hosenbein hoch und streifte ihr den Stiefel ab. Diese konnte einen wohltuenden Seufzer nicht unterdrücken.
Die weiße Socke war am großen Zeh blutgetränkt. „Große Galaxis, warum hast du denn nichts gesagt?“ Galleo begann vorsichtig damit, die Socke vom Fuß zu streifen.
„Weil ich vorhin einen Blick in dieses Ding da geworfen habe“, sie deutete auf den Televisor an der Wand. „Ganz offensichtlich sind wir die Meldung des Tages. Und es macht sich bestimmt besonders gut, wenn die Kommandantin, hah!, der Besucher wegen einer Blase am Fuß am Abendessen mit dem Präsidenten nicht teilnehmen kann. Aua, du mußt mir nicht gleich den ganzen Fuß abreißen.“
„Blase ist gut. Vielleicht war es das heute Nachmittag, jetzt ist es eine offene Wunde. Warte, ich hole das kleine medizinische Notfallpack aus meinem Zimmer.“ Damit erhob sich Galleo aus seiner knienden Position.
„Also, wie war das jetzt mit dem Alkohol? Rein zur Desinfektion, natürlich.“ Teena grinste Curtis frech an. „Ich möchte gar nicht so genau wissen, was ich heute abend alles gegessen habe.“
Captain Future trat an einen verglasten Wandschrank in dem sich Flaschen befanden. Er griff sich eine Flasche Whisky und drei Gläser und kehrte zu Teena und Otho, der es sich ebenfalls auf der Couch bequem gemacht hatte, zurück.
Teena nahm einen großen Schluck von dem angebotenen Glas, schnalzte verzückt mit der Zunge und lehnte sich leicht zurück. „Also für einen ungefährlichen Happen zu Essen, könnte ich jetzt glatt töten.“
Otho blickte zum Barschrank und stand auf. „Normalerweise gibt es da auch immer Nüsse oder anderes Knabberzeug.“
„Her damit, ich nehme alles, was ich kriegen kann.“ Teena streckte sich und legte ihre Jacke ab. Dann zog sie auch den zweiten Stiefel aus.
„Bitte tut euch keinen Zwang an. Das Ding da sieht auch ziemlich unbequem aus.“ Sie deutete auf Curtis´ engen hohen Hemdkragen.
Captain Future knöpfte erleichtert den obersten Hemdknopf auf und genehmigte sich dann einen Schluck aus seinem Glas. Dann schüttelte er den Kopf, setzt sich auf den Sessel neben der Couch und lachte leise. Das Verhalten dieser Frau verwirrte ihn immer mehr. Gerade eben noch im Saal hatte sie sich nach außen so gegeben, als wäre sie gar keiner Gefühlsregung fähig, und jetzt räkelte sie sich auf der Couch und legte ihnen gegenüber ein Verhalten an den Tag, als würden sie sich schon ewig kennen und Ihre Gegenwart wäre völlig selbstverständlich für sie.
„Also wirklich. Ich hatte nicht gedacht, daß sie so..., so...,“ er suchte nach dem richtigen Wort.
„...locker sein können?“ Teena lachte nun ebenfalls. „Wenn ich nicht gerade auf einem fremden Planeten abstürze und zu einem furchtbaren Abendessen mit Regierungsvertretern gezwungen werde. Durchaus. Das Zeug ist echt gut!“ sie nahm wieder einen Schluck aus dem Glas. Zu ihrem Bedauern war es jetzt leer und sie hielt es Curtis erneut hin.
Dieser zögerte. „Sie haben heute noch nicht viel gegessen und der Alkohol...“
„Ach, Blödsinn. Ich vertrage so einiges.“ Teena hielt ihm immer noch ihr Glas hin und er schenkte nach. Dann griff sie eine Handvoll Nüsse aus der Tüte die ihr Otho hinhielt.
Galleo war zwischenzeitlich zurückgekehrt und behandelte ihren Zeh. Dann zog er die Socke des zweiten Fußes aus und untersuchte ihn ebenfalls, fand aber nur eine leichte Druckstelle, auf die er eine gelbliche Salbe strich.
Stirnrunzeln hob er dann die beiden Socken hoch und betrachtete sie. „Also die sind definitiv nicht mehr zu gebrauchen, ich werde dir bis morgen Ersatz besorgen und vielleicht auch größere Schuhe“. Er warf Teena einen fragenden Blick zu, bis diese zustimmend nickte. „Nur eines versteh ich jetzt nicht ganz. Das sind doch ganz normale Standard-Socken. Weshalb nennt dich dein Bruder denn <Söckchen>?“
Teena verschluckte sich spontan an einer Nuß und fing an zu husten. „Was..., wie... ... . Woher kennst du Kai Marek?? Und untersteh dich mich nochmal so zu nennen!“
„Er war Programmierer meiner neuralen Matrix auf der Schiffswerft auf Aldo. Wir haben uns viel unterhalten und mir ist gerade eingefallen, daß er diesen Spitznamen erwähnt hat. Er war übrigens unheimlich stolz auf dich, als er hörte, daß du mein Pilot werden sollst.“
„Ich wußte gar nicht, daß er dort arbeitet. Ich habe ihn seit drei Jahren nicht mehr gesehen.“ Teena lachte. „Das erklärt natürlich so Einiges, er hat den gleichen seltsamen Humor wie du.“
„Und wieso nennt er dich so?“ Galleo schien in keinster Weise zu merken, daß dieses Gespräch Teena etwas unangenehm war.
„Das ist etwas sehr persönliches. Als wir noch Kinder waren, hat er sich immer lustig darüber gemacht, daß ich mit Socken schlafen ging, weil ich kalte Füße hatte... .“Sie räusperte sich mit einem schnellen Seitenblick auf Curtis, dann nahm sie einen weiteren Schluck aus dem Glas. Sie lächelte. „Er ist übrigens nur mein Halbbruder. Genau genommen sind wir gar nicht richtig verwandt. Meine Mutter hat seinen Vater geheiratet. Ist eine komplizierte Geschichte.“
„Er ist sehr attraktiv. Ich habe beobachtet, wie ihn die Frauen auf der Basis angesehen haben.“
„Ohhh, jaa.“ Teena sprach die Worte gedehnt aus. „Sehr beliebt und sehr gefragt, was er durchaus ausnutzt.
Na, wenn er seine Lebensweisheiten was Frauen betrifft in deine Programmierung hat einfließen lassen, glaube ich, müssen wir uns wirklich einmal länger Unterhalten und da einiges richtigstellen.“
Teena drehte sich zu Otho. „Was gibt es da zu Grinsen? Habe ich vielleicht nicht recht?“
„Oh, doch äh..., ich meine ja“, Otho blickte verlegen.
„Sind sie eigentlich verheiratet Captain?“ wandte sie sich plötzlich an Curtis.
Diese Frage überraschte Curtis völlig unvermittelt. „Ich, ... äh, nein.“
„Soll das heißen ihr vier lebt ganz alleine da oben? Das wäre mir aber auf Dauer schon zu langweilig.“ Sie deutete mit dem Daumen nach oben. An ihrem lockeren Plauderton war zu erkennen, daß der Alkohol nun scheinbar doch Wirkung zeigte.
„In dem Fall brauchen wir ja nur hierher zu fliegen. Zwei Tage reichen völlig und ich bin froh, daß es auf der Basis ruhiger ist.“
„Wie kommt es eigentlich, daß ihr Bruder Marek heißt und sie Sabara?“ Curtis goß sich ebenfalls noch einmal nach und reichte dann die Flasche an Otho weiter.
„Es ist bei uns nicht üblich, daß Kinder aus einer vorangegangenen Beziehung den Namen des neuen Lebenspartners annehmen. Sabara war der Name meiner Mutter Alessa. Als sie meinem „Erzeuger““, sie rümpfte die Nase, „sagte, daß sie von ihm ein Kind bekommt, hat er sie verlassen. Später hat sie dann Jonar Marek kennengelernt. Seine Frau war kurz nach Kais Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie sind dann ganz offiziell eine Bindung eingegangen und wir sind auf die Raumstation Genar sieben umgezogen. Mein Vater hat dort eine Export/Import Firma. Vielleicht sollte ich ihm ein paar Kisten hiervon mitbringen“, sie hob ihr Glas, „das würde ihm sicher gefallen.“
„Und jetzt seid mir nicht böse, aber ich werfe euch raus. Ich bin wirklich müde und bevor ich noch im Sitzen einschlafe....“ Teena deutet zur Tür.
„Ach, Leo! Gibt es hier eigentlich Überwachungsanlagen?“ hielt sie den Androiden für einen Moment zurück, der als letzter den Raum verlassen wollte.
„Keine Sorge! Die habe ich schon heute nachmittag außer Betrieb gesetzt. Die zeigen nur ein harmloses Standbild. Ich weiß, daß du es haßt beobachtet zu werden.“ er lächelte als er die Tür hinter ihnen schloß.
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