Captain Future - Erster Kontakt - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Captain Future - Erster Kontakt

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #46
    Angeregt wurde ich bei dieser Szene durch ein Erlebnis auf unserer Hochzeitsreise vor 17 Jahren.
    Thailand.
    Ich hatte eine Vorspeisesuppe. Sollte irgendwas mit Kokos sein. Und es schwammen sehr viele dicke große grüne Erbsen drin. Schmeckte echt lecker und nur leicht scharf, bis ich eine der "Erbsen" zerbissen habe. Stellte sich dann als grüner Pfeffer heraus, mein ganzer Mund hat gebrannt und vom Rest des Essens habe ich nicht mehr allzu viel geschmeckt.
    Ein vorheriger Hinweis "very spicy" oder ähnlich wäre echt nett gewesen.
    Ich mags zwar neue Sachen auszuprobieren und ich mags auch scharf, aber doch nicht soooooo.

    Drei Tage krank? Jaaaaa, es dauert etwas, bis das Zeug den Körper auch wieder verlassen hat.

    - - - Aktualisiert - - -

    15. Familienbande



    Zum Glück hatte der Präsident scheinbar ein Gefühl dafür, daß seine Gäste müde waren, jedenfalls erhob er sich kurz nach Abräumen des Desserts, bedankte sich bei den Gästen für dem Folgeleisten seiner Einladung und wünschte ihnen eine angenehme Nacht. Abschließend wies er noch darauf hin, daß für den kommenden Tag um zehn Uhr vormittags der Besuch der Polizeiakademie angedacht war.
    Teena mußte sich ernsthaft bemühen auf dem Weg zu ihrem Quartier nicht zu humpeln.
    „Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich brauche jetzt was Hochprozentiges.“

    „So weit ich weiß, gibt es in deinem Zimmer einen derartigen Vorrat.“ Galleo und Otho hatten sich Teena und Curtis angeschlossen. Ihre Zimmer lagen alle auf dem gleichen Flur einander gegenüber.

    „Sehr gut. Wo haben sie dich eigentlich untergebracht, du brauchst doch gar kein Zimmer.“ Galleo deutet auf die nächste Zimmertür, dann blickte er an Teena herab und starrte auf ihre Schuhe.
    „Du blutest am Fuß, das sollte zuerst behandelt werden.“ Kurzerhand hob er sie mit spielerischer Leichtigkeit hoch und nahm sie auf die Arme.

    „Haa, .. Leo, laß mich runter. Sofort!“ schrie Teena überrascht auf.

    „Nein. Du blutest am großen Zeh, du hast vermutlich Schmerzen, wie ich an deinem verkrampften Gang erkennen kann, also trage ich dich. Und jetzt halt still, sonst laß ich dich noch fallen.“ Galleo machte resolut die letzten Schritte bis zu Teenas Zimmertür und bedeutete Captain Future mit einer Geste die Tür zu öffnen.

    Captain Future war erstaunt zusammengezuckt, seit wann nannte Miss Teena dieses....Schiff nur noch „Leo“?“. Diese vertrauliche Entwicklung gefiel ihm irgendwie gar nicht. Schiff oder nicht. Er besaß einen durchaus attraktiven, männlichen Körper, der ganz offensichtlich auch in ziemlich allen Bereichen, wie er heute mitangehört hatte, funktionsfähig war.

    Inzwischen hatten sie das geräumige Zimmer betreten.
    Galleo blickte sich kurz um und setzte Teena dann auf der breiten Couch ab. Sofort kniete er vor ihr nieder, schob ihr Hosenbein hoch und streifte ihr den Stiefel ab. Diese konnte einen wohltuenden Seufzer nicht unterdrücken.
    Die weiße Socke war am großen Zeh blutgetränkt. „Große Galaxis, warum hast du denn nichts gesagt?“ Galleo begann vorsichtig damit, die Socke vom Fuß zu streifen.

    „Weil ich vorhin einen Blick in dieses Ding da geworfen habe“, sie deutete auf den Televisor an der Wand. „Ganz offensichtlich sind wir die Meldung des Tages. Und es macht sich bestimmt besonders gut, wenn die Kommandantin, hah!, der Besucher wegen einer Blase am Fuß am Abendessen mit dem Präsidenten nicht teilnehmen kann. Aua, du mußt mir nicht gleich den ganzen Fuß abreißen.“

    „Blase ist gut. Vielleicht war es das heute Nachmittag, jetzt ist es eine offene Wunde. Warte, ich hole das kleine medizinische Notfallpack aus meinem Zimmer.“ Damit erhob sich Galleo aus seiner knienden Position.

    „Also, wie war das jetzt mit dem Alkohol? Rein zur Desinfektion, natürlich.“ Teena grinste Curtis frech an. „Ich möchte gar nicht so genau wissen, was ich heute abend alles gegessen habe.“

    Captain Future trat an einen verglasten Wandschrank in dem sich Flaschen befanden. Er griff sich eine Flasche Whisky und drei Gläser und kehrte zu Teena und Otho, der es sich ebenfalls auf der Couch bequem gemacht hatte, zurück.
    Teena nahm einen großen Schluck von dem angebotenen Glas, schnalzte verzückt mit der Zunge und lehnte sich leicht zurück. „Also für einen ungefährlichen Happen zu Essen, könnte ich jetzt glatt töten.“

    Otho blickte zum Barschrank und stand auf. „Normalerweise gibt es da auch immer Nüsse oder anderes Knabberzeug.“
    „Her damit, ich nehme alles, was ich kriegen kann.“ Teena streckte sich und legte ihre Jacke ab. Dann zog sie auch den zweiten Stiefel aus.
    „Bitte tut euch keinen Zwang an. Das Ding da sieht auch ziemlich unbequem aus.“ Sie deutete auf Curtis´ engen hohen Hemdkragen.

    Captain Future knöpfte erleichtert den obersten Hemdknopf auf und genehmigte sich dann einen Schluck aus seinem Glas. Dann schüttelte er den Kopf, setzt sich auf den Sessel neben der Couch und lachte leise. Das Verhalten dieser Frau verwirrte ihn immer mehr. Gerade eben noch im Saal hatte sie sich nach außen so gegeben, als wäre sie gar keiner Gefühlsregung fähig, und jetzt räkelte sie sich auf der Couch und legte ihnen gegenüber ein Verhalten an den Tag, als würden sie sich schon ewig kennen und Ihre Gegenwart wäre völlig selbstverständlich für sie.
    „Also wirklich. Ich hatte nicht gedacht, daß sie so..., so...,“ er suchte nach dem richtigen Wort.

    „...locker sein können?“ Teena lachte nun ebenfalls. „Wenn ich nicht gerade auf einem fremden Planeten abstürze und zu einem furchtbaren Abendessen mit Regierungsvertretern gezwungen werde. Durchaus. Das Zeug ist echt gut!“ sie nahm wieder einen Schluck aus dem Glas. Zu ihrem Bedauern war es jetzt leer und sie hielt es Curtis erneut hin.
    Dieser zögerte. „Sie haben heute noch nicht viel gegessen und der Alkohol...“

    „Ach, Blödsinn. Ich vertrage so einiges.“ Teena hielt ihm immer noch ihr Glas hin und er schenkte nach. Dann griff sie eine Handvoll Nüsse aus der Tüte die ihr Otho hinhielt.
    Galleo war zwischenzeitlich zurückgekehrt und behandelte ihren Zeh. Dann zog er die Socke des zweiten Fußes aus und untersuchte ihn ebenfalls, fand aber nur eine leichte Druckstelle, auf die er eine gelbliche Salbe strich.
    Stirnrunzeln hob er dann die beiden Socken hoch und betrachtete sie. „Also die sind definitiv nicht mehr zu gebrauchen, ich werde dir bis morgen Ersatz besorgen und vielleicht auch größere Schuhe“. Er warf Teena einen fragenden Blick zu, bis diese zustimmend nickte. „Nur eines versteh ich jetzt nicht ganz. Das sind doch ganz normale Standard-Socken. Weshalb nennt dich dein Bruder denn <Söckchen>?“
    Teena verschluckte sich spontan an einer Nuß und fing an zu husten. „Was..., wie... ... . Woher kennst du Kai Marek?? Und untersteh dich mich nochmal so zu nennen!“

    „Er war Programmierer meiner neuralen Matrix auf der Schiffswerft auf Aldo. Wir haben uns viel unterhalten und mir ist gerade eingefallen, daß er diesen Spitznamen erwähnt hat. Er war übrigens unheimlich stolz auf dich, als er hörte, daß du mein Pilot werden sollst.“

    „Ich wußte gar nicht, daß er dort arbeitet. Ich habe ihn seit drei Jahren nicht mehr gesehen.“ Teena lachte. „Das erklärt natürlich so Einiges, er hat den gleichen seltsamen Humor wie du.“

    „Und wieso nennt er dich so?“ Galleo schien in keinster Weise zu merken, daß dieses Gespräch Teena etwas unangenehm war.

    „Das ist etwas sehr persönliches. Als wir noch Kinder waren, hat er sich immer lustig darüber gemacht, daß ich mit Socken schlafen ging, weil ich kalte Füße hatte... .“Sie räusperte sich mit einem schnellen Seitenblick auf Curtis, dann nahm sie einen weiteren Schluck aus dem Glas. Sie lächelte. „Er ist übrigens nur mein Halbbruder. Genau genommen sind wir gar nicht richtig verwandt. Meine Mutter hat seinen Vater geheiratet. Ist eine komplizierte Geschichte.“

    „Er ist sehr attraktiv. Ich habe beobachtet, wie ihn die Frauen auf der Basis angesehen haben.“
    „Ohhh, jaa.“ Teena sprach die Worte gedehnt aus. „Sehr beliebt und sehr gefragt, was er durchaus ausnutzt.
    Na, wenn er seine Lebensweisheiten was Frauen betrifft in deine Programmierung hat einfließen lassen, glaube ich, müssen wir uns wirklich einmal länger Unterhalten und da einiges richtigstellen.“
    Teena drehte sich zu Otho. „Was gibt es da zu Grinsen? Habe ich vielleicht nicht recht?“

    „Oh, doch äh..., ich meine ja“, Otho blickte verlegen.

    „Sind sie eigentlich verheiratet Captain?“ wandte sie sich plötzlich an Curtis.

    Diese Frage überraschte Curtis völlig unvermittelt. „Ich, ... äh, nein.“

    „Soll das heißen ihr vier lebt ganz alleine da oben? Das wäre mir aber auf Dauer schon zu langweilig.“ Sie deutete mit dem Daumen nach oben. An ihrem lockeren Plauderton war zu erkennen, daß der Alkohol nun scheinbar doch Wirkung zeigte.

    „In dem Fall brauchen wir ja nur hierher zu fliegen. Zwei Tage reichen völlig und ich bin froh, daß es auf der Basis ruhiger ist.“

    „Wie kommt es eigentlich, daß ihr Bruder Marek heißt und sie Sabara?“ Curtis goß sich ebenfalls noch einmal nach und reichte dann die Flasche an Otho weiter.

    „Es ist bei uns nicht üblich, daß Kinder aus einer vorangegangenen Beziehung den Namen des neuen Lebenspartners annehmen. Sabara war der Name meiner Mutter Alessa. Als sie meinem „Erzeuger““, sie rümpfte die Nase, „sagte, daß sie von ihm ein Kind bekommt, hat er sie verlassen. Später hat sie dann Jonar Marek kennengelernt. Seine Frau war kurz nach Kais Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie sind dann ganz offiziell eine Bindung eingegangen und wir sind auf die Raumstation Genar sieben umgezogen. Mein Vater hat dort eine Export/Import Firma. Vielleicht sollte ich ihm ein paar Kisten hiervon mitbringen“, sie hob ihr Glas, „das würde ihm sicher gefallen.“

    „Und jetzt seid mir nicht böse, aber ich werfe euch raus. Ich bin wirklich müde und bevor ich noch im Sitzen einschlafe....“ Teena deutet zur Tür.
    „Ach, Leo! Gibt es hier eigentlich Überwachungsanlagen?“ hielt sie den Androiden für einen Moment zurück, der als letzter den Raum verlassen wollte.

    „Keine Sorge! Die habe ich schon heute nachmittag außer Betrieb gesetzt. Die zeigen nur ein harmloses Standbild. Ich weiß, daß du es haßt beobachtet zu werden.“ er lächelte als er die Tür hinter ihnen schloß.
    ZUKUNFT -
    das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
    Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
    Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

    Kommentar


      #47
      16. Galavorstellung


      Curtis wurde am nächsten Morgen, ziemlich unsanft von Otho wachgerüttelt. Einen Sekundenbruchteil später stellte er fest, daß er furchtbare Kopfschmerzen hatte.
      Da dürfte es Teena wohl nicht besser gehen, sie hatte mehr getrunken als er, fuhr es ihm durch den Kopf.

      „Hey, Chef! Wo bleibst du denn? Es ist fast zehn Uhr, die Fahrzeuge die uns zur Akademie bringen wollen, sind schon da.“ Otho war vom Bett zurückgetreten.

      „Verdammt!“ Ein schneller Blick auf die Armbanduhr bestätigte Othos Meldung. „Ich habe verschlafen. Geh schon voraus, sag ihnen ich komme gleich.“

      In Windeseile wusch er sich schnell, putzte die Zähne, fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Noch keine Bartstoppeln zu spüren. Gut! Seit frühester Jugend hatte er sich mit einem Laser die Barthaarwurzeln entfernt, inzwischen kam kaum noch was nach. Mit der Bürste schnell durch die Haare, wieder in einen eleganten Tagesanzug geschlüpft und raus aus dem Zimmer.
      Als er endlich am Ausgang des Gebäudes ankam, wartete nur noch Otho mit der zweiten Limousine und einem Begleitfahrzeug auf ihn. Es war bereits zehn Uhr durch und die Besucher und der Präsident waren vorausgefahren.
      „Na toll, das macht ja einen guten Eindruck!“ zum Glück hörte nur Otho seinen leisen Fluch.

      Die Besucher wurden von dem Ausbildungsleiter der Akademie auf dem Gelände herumgeführt und befanden sich gerade auf dem Weg zum Flugübungsgelände, als er die Gruppe erreichte.
      „Hallo Captain, ihnen ist wohl etwas wichtiges dazwischengekommen?“ wurde er freudig von Ezra Gurney begrüßt, der ebenfalls anwesend war.

      „Ja, ein langer Abend mit unseren Gästen, eine Flasche Whisky und eindeutig zu wenig Schlaf, aber erzählen sie das bloß nicht weiter.“ Er lächelte sein Gegenüber verschmitzt an. „Und was führt sie hierher in die Akademie?“

      „Oh, eigentlich der reine Zufall. Es sind bald Abschlußprüfungen und der Direktor hat mir vertraulich erzählt, daß ein paar erfolgversprechende Anwärter dabei sind. Die wollte ich mir vorab schon einmal ansehen und vielleicht den einen oder anderen für meine Abteilung vormerken lassen.“

      Jetzt bemerkte Curtis, daß Teena nicht bei der Gruppe war. Er blickte sich suchend um und winkte dann Galleo unauffällig zu sich.
      „Miss Sabara geht es doch gut, oder? Ist ihr der Whisky nicht bekommen?“ er war deutlich besorgt.

      „Oh, es geht ihr Bestens. Sie ist nur bereits in den frühen Morgenstunden zu mir zurückgekehrt.“

      „Zurückgekehrt?“ Curtis verstand nicht ganz.

      „Captain, haben sie vergessen, daß dies hier vor ihnen nur ein Androiden-Körper ist. Ich bin ein Schiff und ich bin immer noch rund 1.200 Kilometer von hier entfernt. Das möchten wir jetzt möglichst ändern. Mit Hilfe meiner Arbeitsdrohnen und dem Chefingenieur ist es gelungen, den planetaren Antrieb zumindest auf Minimalleistung zu reaktivieren. Pilotin Sabara wird die Systeme checken und einen Start versuchen. Oh, warten sie,... entschuldigen sie mich bitte einen Moment, ich glaube, ich werden gebraucht.“
      Galleo stand plötzlich ganz steif und starrte blicklos geradeaus.

      Captain Pallik war neben Curtis getreten. „Kommen sie Captain Future, gehen wir weiter. Er hat sich im Moment abgeschaltet, das kann eine Weile dauern. Er wird uns dann schon folgen.“

      Nur zögernd ließ Curtis den Androiden bewegungslos auf dem Weg stehen, nickte dann dem Sicherheitsagenten zu der ihn bewachen würde und ging weiter.
      ZUKUNFT -
      das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
      Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
      Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

      Kommentar


        #48
        Söckchen? Hihi... aber ich kann das verstehen, ich bin auch so ein Söckchen
        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

        Kommentar


          #49

          ***

          Die nächsten Stunden zogen sich endlos dahin, oder kam es nur Curtis so vor? Die akrobatischen Flugvorführungen der Pilotenanwärter waren wirklich beispiellos, ebenso die Schießübungen auf dem Schießstand. Er wurde sogar von Ezra zu einem kleinen Duell herausgefordert. Dann noch ein paar Nahkampf-Demonstrationen in verschiedenen Kampftechniken.
          Er mußte sich eingestehen, daß er die Pilotin vermißte.
          Die Art wie sie etwas sagte, oder auch nicht sagte.
          Ihr feiner trockener Humor, wie sie erstaunt eine Augenbraue nach oben zog, oder wie ihre Mundwinkel zuckten, wenn sie sich ein Lächeln verkniff.
          Er hatte sich definitiv verliebt, obwohl es eigentlich sinnlos, hoffnungslos war und er spürte, daß sie ihm entsetzlich fehlte, obwohl er sie gerade einmal nur ein paar Stunden nicht gesehen hatte.

          Sie hatten ein verspätetes Mittagessen in der Akademie-Kantine eingenommen, als sich Galleo wieder zu ihnen gesellte.
          „Ich bin jetzt auf dem Weg hierher“, verkündete er Captain Pallik.

          „Wie habt ihr denn das geschafft? Der gesamte Bug ist doch meterdick verschüttet?“ Captain Future wandte sich fragend an ihn.

          „Meine Schutzschilde sind sehr effektiv und mein Antrieb ist selbst bei Minimalschub sehr leistungsstark. Der Start war kein Problem. Ich fürchte nur wir haben durch unseren Absturz einiges an landwirtschaftlichen Anbaufeldern verwüstet.“

          „Und wann wird das Schiff, äh.. wirst du hier eintreffen?“

          Galleo deutet mit dem Zeigefinger nach oben. „Ich bin schnell!“
          Der Himmel verdunkelte sich, als das riesige silberne Schiff über ihnen Position bezog. Der flache Rumpf war von unten ebenfalls glatt und fugenlos. Es blinkten einige farbige Positionslichter an der Unterseite und der Schiffsname Galleo war zu lesen. An den Antriebsausbuchtungen und unterhalb des Buges waren jetzt lange Schlitze geöffnet, aus denen gleißend helle Energiefontänen drangen. Das Schiff stand völlig regungslos direkt über ihnen und nur ein leises hohes Fauchen war zu hören.
          „Wir haben hier Position bezogen, bis wir eine Landeplatzzuteilung auf ihrem Raumhafen bekommen, das ist ja nur zwei Kilometer entfernt. Und jetzt entschuldigen sie mich bitte nochmals. Das ist meine allererste Landung auf einem Planeten seit ich das Raumdock verlassen habe, ich muß mich ein wenig konzentrieren.“

          Dann öffneten sich drei große Felder auf der Unterseite des Schiffes und wuchtige Landstützen wurden ausgefahren. Gleichzeitig drehte sich das Schiff mit einer eleganten Bewegung nahezu auf der Stelle, so daß der Bug jetzt Richtung New Yorker Raumhafen zeigte. Weitere Schlitze hatten sich an der Seite und am Heck der Ausbuchtungen geöffnet, so daß es schien als würden sie komplett glühen. Ohne weitere Vorwarnung schoß das Schiff, wie ein silberner Blitz nach vorne und entschwand, hinter der Skyline von New York, ihren Blicken als es zur Landung auf dem Raumhafen niederging.

          Dies Alles war mit einer unglaublichen Geschwindigkeit geschehen, Captain Future hatte unwillkürlich scharf die Luft eingesogen. Jetzt konnte er die erstaunten Ausrufe der Umstehenden hören. Selbst Otho rang sich ein überraschtes „Wau!“ ab.

          Galleo lächelte ihn stolz an, als er die Reaktionen wahrnahm. „Ich sagte doch ich bin schnell. Und ich habe die beste Pilotin die man sich wünschen kann.“

          Captain Future hörte wie sich Captain Pallik an den Präsidenten wandte. „Tut mir leid, daß wir ihnen nicht mehr von unserem Schiff zeigen können, aber ihre gesellschaftliche Entwicklung, entspricht leider noch nicht ganz unseren Vorschriften, die einen Austausch von Technologien ermöglichen, aber darüber haben wir uns ja bereits gestern unterhalten. Abgesehen davon, daß es in einigen Schiffsbereichen momentan noch ziemlich,...wie soll ich es ausdrücken?....chaotisch aussieht, wie mir Kommandantin Sabara heute morgen berichtete.
          Aber wie dem auch sei, ich hoffe, daß irgendwann ein anderes Forschungsschiff zurückkehren wird und es dann zu einem erfreulicheren, erneuten Kontakt kommen wird. Diese Entscheidung liegt aber bei unserem Regierungsrat, wobei ich natürlich hoffe, daß unsere Berichte über ihren Planeten positiv darauf einwirken werden.“

          Galleo war zu Captain Pallik getreten und unterbrach das Gespräch.
          „Cap... äh, Berater Pallik wünschen sie eine Transportmöglichkeit zum Schiff, oder soll ich ihre Gala-Uniform zum Regierungsgebäude bringen?“

          „Nun, ... wie lauten denn die weiteren Anweisungen von Kommandant Sabara?“, Captain Pallik nickte dem Präsidenten entschuldigend für diese Unterbrechung zu und wandte sich Galleo mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu.

          Galleo zögerte kurz, es war offensichtlich daß er diese Frage an die Pilotin auf dem Schiff weitergegeben hatte und nun auf Antwort wartete.
          „Kommandant Sabara bedauert, daß sie an der heutigen Besichtigung nicht teilnehmen konnte und wünscht ihnen einen angenehmen weiteren Aufenthalt bei unseren Gastgebern. Dringende Angelegenheiten benötigen ihre Anwesenheit an Bord und sie wird kurz vor dem Empfang zum Regierungsgebäude kommen und ihre Uniform mitbringen, wenn sie damit einverstanden sind.“ Der letzte Teil des Satzes war eindeutig als Frage formuliert.

          Captain Pallik teilte sein Einverständnis mit, indem er Galleo entsprechend zunickte, dann wandte er sich wieder Präsident Carthew zu. „Wie sieht denn das weitere Protokoll für diesen Tag aus?“

          Dieser seufzte. „Also wenn ich ehrlich bin, ich bin heute genug gelaufen, normalerweise sitze ich eigentlich mehr.“

          „Oh, das kenne ich“ , Captain Pallik lachte mitfühlend.

          North Bonnel, der Sekretär des Präsidenten eilte herbei. „Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte ... ?“

          „Nur zu, junger Mann“, der Präsident blickte erwartungsvoll.

          „Nun, da gibt es diese dreidimensionale Filmvorführung von einem Starfighterflug durch den Grand Canyon und die detaillierten Oberflächen-Aufnahmen von Mars und Jupiter.. Wird könnten sicher kurzfristig einen Besuch in einem Kino arrangieren“ er warf einen zustimmungsheischenden Blick auf Vincent Graham, den Sicherheitschef. Dieser blickte äußerst finster zurück, nickte aber dann zögernd.

          „Das hört sich doch wirklich hervorragend an,... wenn unser Sicherheitspersonal damit einverstanden ist?“ Captain Pallik hatte durchaus das Kopfschütteln von Lieutenant Uhl bemerkt.

          Locker weiterplaudernd bewegte sich die Gesellschaft in Richtung Parkplatz. Captain Future hielt Galleo zurück, als er an ihm vorbei gehen wollte.
          „Ist alles in Ordnung? Gibt es Probleme an Bord? Welche dringenden Angelegenheiten...?“

          Galleo unterbrach ihn. „Ganz ruhig, Captain. Es ist alles in Ordnung.“ Er blickte sich um, um sicher zu gehen, daß niemand sie belauschte. „Lieutenant Sabara wurde das alles nur ein wenig zu viel. Sie möchte sich noch ein wenig ausruhen, die Nacht war etwas kurz, was durchaus auch meine Schuld war.“ Er blickte schuldbewußt.
          „Außerdem haben wir noch eine kleine Meinungsverschiedenheit wegen der Bekleidungsfrage heute abend. Sie weigert sich eines der Kleider anzuziehen die ich ihr aus dem Schiffsarsenal angeboten habe. Sie meint, sie wären zu freizügig, was ich nicht ganz verstehe. Warum habe ich solche Kleidungsstücke in meinem Lager, wenn Frauen, die die entsprechende Figur dafür haben, sie nicht anziehen wollen?“

          „Vielleicht, weil diese Frauen es mitunter gar nicht wollen, daß sie damit die Blicke von allen Männern auf sich ziehen. Ich habe gehört, daß es so etwas durchaus geben soll. Und außerdem wäre es wohl auch nicht ganz passend für einen solchen Anlaß, zuviel von gewissen körperlichen Reizen zu zeigen.“
          Nicht, daß es Curtis nicht gefallen würde Teena in einem aufreizenden Kleid zu sehen, ihm gefiel nur nicht der Gedanke, daß andere Männer sie dann auch anstarren würden.
          ZUKUNFT -
          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
          Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

          Kommentar


            #50
            Zitat von avatax Beitrag anzeigen

            ***

            Ihr feiner trockener Humor, wie sie erstaunt eine Augenbraue nach oben zog, oder wie ihre Mundwinkel zuckten, wenn sie sich ein Lächeln verkniff.
            Er hatte sich definitiv verliebt, obwohl es eigentlich sinnlos, hoffnungslos war und er spürte, daß sie ihm entsetzlich fehlte, obwohl er sie gerade einmal nur ein paar Stunden nicht gesehen hatte.
            Jaaa?
            Und????

            Das sind doch die zentralen Fragen?
            Verlieben! Sinnlos?! Hoffnungslos?!
            Wie stellt sich unser Held denn so etwas vor?
            Er hat sich verliebt, Istzustand! Und jetzt?
            Abstellen kann man es nicht, also wie soll die Zukunft denn jetzt aussehen?

            Und warum hat er sich dann später doch auf Joan eingelassen? Gut, sie hat ihm keine andere Wahl gelassen , aber muss er dann die Sache mit Joan, zum Wohle aller () beenden?
            Und Familienplanung? Fällt aus? Oder wie züchten uns am Ende so einen Retortenheld, nach seinem Tod?

            Auf die Problematik fahre ich leider voll drauf ab!

            Liebe Grüße
            earthy
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

            Kommentar


              #51
              Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
              Und Familienplanung? Fällt aus? Oder wie züchten uns am Ende so einen Retortenheld, nach seinem Tod?

              Auf die Problematik fahre ich leider voll drauf ab!

              Liebe Grüße
              earthy
              Keine Sorge, wird alles in der Fortsetzung geklärt.
              ... und wer sagt ich würde Curtis sterben lassen? Eher erfüllt er sich seinen Traum und wird wieder Forscher. War er bei Hamilton nicht auch immer wieder Monate verschwunden?
              ZUKUNFT -
              das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
              Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
              Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

              Kommentar


                #52
                Hihi... wo die Liebe hinfällt...

                Aber mich würde interessieren, wie Curtis seine Eifersucht bezähmt, nachdem er sich vermutlich denken kann, was zwischen Galleo und Teena die letzte Nacht so alles passiert ist
                Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

                Kommentar


                  #53
                  Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                  ... was zwischen Galleo und Teena die letzte Nacht so alles passiert ist
                  Holla, was hast du denn für interessante Gedankengänge?

                  Der Frühling, ....
                  ZUKUNFT -
                  das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                  Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                  Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                  Kommentar


                    #54
                    Cybersex... hmmm.. jaja. Ideen haben manche Leute...
                    Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                    Mission accomplished.

                    Kommentar


                      #55
                      Ähm.... sagte Galleo nicht selber, er wäre schuld daran, dass die Nacht so kurz war? Ja was haben die wohl getrieben? Sicher nicht einfach nur Karten gespielt... *räusper*.... *fg*
                      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

                      Kommentar


                        #56
                        Was ihr doch für schmutzige -hüstel - Gedanken habt.

                        Galleo, hat sie frühzeitig geweckt, damit sie zu ihm (das Schiff) zurückkehrt. Und da diesmal die COMET nicht zur Verfügung stand hat, sie einen ziemlich langen langweiligen Flug mit einem Regierungsgleiter hinter sich bis sie dort eintraf.

                        Ich glaube allerdings, sie hätte auch lieber ausgeschlafen...
                        ZUKUNFT -
                        das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                        Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                        Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                        Kommentar


                          #57
                          ***
                          Er hätte jedoch niemals mit dem Anblick gerechnet, der sich ihm am Abend bot.
                          Otho hatte sich strikt geweigert, ebenfalls einen Smoking anzuziehen und hatte gemeint es würde ihm völlig reichen, wenn er sich die Live-Übertragung im Televisor zusammen mit Grag und dem Professor auf der COMET ansehen würde.

                          Der Tatsache, daß Captain Future solchen Veranstaltungen bisher meistens ferngeblieben war, hatte er es auch zu verdanken, daß kaum jemand wußte wie er eigentlich aus nächster Nähe, ohne seinen markanten Raumanzug, aussah. So konnte er völlig ungestört, mit einem Glas Sekt in der Hand, durch den überfüllten Vorraum zum Speisesaal flanieren und den Gesprächen lauschen.

                          Alles was auf den neun Planeten Rang und Namen hatte, war anwesend. Die Frauen waren in teuerste Designerkleider gehüllt und mit Schmuck überladen. Curtis verabscheute solches Zurschaustellen von Reichtum. Die Presse hatte überall verbreitet, daß auch Captain Future bei diesem Empfang anwesend sein würde, und es amüsierte Curtis wie die Leute darüber spekulierten, wie er wohl aussehen würde, ohne zu ahnen, daß er gerade an ihnen vorbei ging.
                          Inzwischen hatte er sich daran gewöhnt, daß er für viel älter gehalten wurde, als er wirklich war und daß die Leute überrascht, ja ungläubig reagierten, wenn er sich als Captain Future zu erkennen gab. Aber seine unverkennbare Uhr überzeugte dann doch meistens.
                          Was ihn zurück zu der Frage brachte, wie alt war Teena eigentlich? Irgendwie war das wichtig für ihn, er schätzte, das sie kaum älter als er sein konnte. Obwohl, da konnte er sich auch gewaltig irren. Sie hatte ihm erzählt, daß die Menschen ihres Volkes eine durchschnittliche Lebenserwartung von rund zweihundert Jahren hatten. Doktor Vega, den er kurz in der Schiffskantine gesehen hatte, war zum Beispiel zweiundsiebzig und danach sah er wirklich nicht aus.

                          Er blickte sich suchend um.
                          Die Besucher vom Planeten Endara waren noch nicht da, obwohl es schon fast acht Uhr war. Präsident Carthew drehte ebenfalls seine Runden durch die Menschenmenge, gerade stand er neben dem Gouverneur der Jupiterkolonie.
                          Plötzlich verstummten alle Gespräche wie auf einen unausgesprochenen Befehl und die Köpfe der Anwesenden drehten sich zum Saaleingang.

                          Eingerahmt von Sicherheitsbeamten der Erdregierung standen dort Captain Pallik und Teena Sabara. Sie trug ein schneeweißes, hochgeschlossenes Abendkleid mit langen, an den Handgelenken weit auslaufenden Ärmeln. Das Kleid lag hauteng an und lief erst ab der Hüfte in einem weiten bodenlangen Rock aus. Dies war aber auf den ersten Blick kaum zu sehen, da sie über dem Kleid einen leicht durchsichtigen ärmellosen Mantel mit kostbaren Goldstickereien an den breiten Schulterpolstern trug. Ihre blonden Haare waren lediglich locker hochgesteckt und an den Seiten und im Nacken waren einige Locken herausgezupft. Außer einer kurzen silbernen Kette an der ein grüner Stein hing, trug sie keinerlei Schmuck. Nachdem sie nicht den gewohnten Ohrclip trug, vermutete Curtis, daß dieser Stein um ihren Hals den Übersetzungskristall darstellte.

                          Captain Pallik, der neben ihr stand, war ebenfalls in der gleichen Farbe gekleidet. Eine weiße Hose, mit goldenen Seitenstreifen und eine steife Uniformjacke mit ebenfalls goldenen Stickereien an den Schultern. Die Besucher waren ein unglaublich imposanter und zugleich sehr würdevoller Anblick.

                          Sie steuerten nun auf Präsident Carthew in der Saalmitte zu und augenblicklich bildete sich eine breite Gasse.
                          Dieser ergriff galant die Hand von Teena und küßte sie mit einer Verbeugung. Sanft lächelnd neigte sie den Kopf. Dann führte der Präsident seine Gäste an den Regierungsvertretern der neun Planeten, die sich wie im Spalier aufgestellt hatten, vorbei. Captain Future konnte sehen, daß Teena und Captain Pallik gelegentlich ein paar Worte mit den Personen wechselten, die ihnen vorgestellt wurden.

                          Als sie das Ende der linken Reihe erreicht hatten, blickte sich Teena suchend im Saal um. Captain Future der sich bis an die Wand zurückgezogen hatte und neben einer Säule Stellung bezogen hatte, reckte den Hals.
                          Was hatte so unvermittelt ihre Aufmerksamkeit gefordert?
                          Sie blickte in seine Richtung, nickte ihm zu und lächelte, so daß er ihre Zähne kurz aufblitzen sehen konnte.
                          Sein Herz schlug schneller, als er zurücklächelte.
                          Sie hatte IHN gesucht!
                          Dann brach der Zauber dieses kurzen Moments, als sie von Präsident Carthew angesprochen wurde und ihm den Kopf zuwandte.

                          Sie wandten sich nun den Personen auf der rechten Saalseite zu und drehten Captain Future somit den Rücken zu. Er konnte nun nur noch ihre Köpfe sehen, zu viele Personen versperrten ihm die Sicht.
                          Aber das genügte ihm im Augenblick.
                          Sie hatte ihn, ihn ganz persönlich gesucht und angelächelt.
                          Er wußte daß er später in ihrer Nähe, am Tisch des Präsidenten, sitzen würde. Er lehnte sich entspannt an die Säule neben sich und war dankbar, daß ihn der Präsident nicht ebenfalls dort vorne zur Schau stellte.
                          ZUKUNFT -
                          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                          Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                          Kommentar


                            #58
                            Der Tatsache, daß Captain Future solchen Veranstaltungen bisher meistens ferngeblieben war, hatte er es auch zu verdanken, daß kaum jemand wußte wie er eigentlich aus nächster Nähe, ohne seinen markanten Raumanzug, aussah.
                            Den volldurchsichtigen mit dem innenverspiegelten Helm meinst du? Interessant ...
                            Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

                            Kommentar


                              #59
                              LACH. Was wieder einmal die Frage aufwirft: Was trägt der moderne, modebewußte Raumfahrer eigentlich DRUNTER?
                              Als ich die Geschichte damals schrieb war ich vom Zeichentick geprägt. Also der Raumanzug mit dem auffälligen Brustpanzer und nicht der Synthoseide-Einteiler aus den Büchern.

                              ***


                              Die Prozession befand sich gerade ungefähr in der Saalmitte, mehrere Meter von Captain Future entfernt, als plötzlich die beiden Saaleingangstüren und eine der Seitentüren aufgerissen wurden.

                              Mehrere schwer bewaffnete Männer stürmten in den Saal, feuerten ein paar Schüsse in die Decke ab, schubsten ein paar Leute brutal zur Seite, die ihnen im Weg standen, steuerten auf die Besucher zu und richteten ihre Waffen auf sie.
                              Die Menschen drängten sich in Panik schreiend an die Saalwände.
                              Ein Sicherheitsbeamter, der neben dem Präsidenten stand und aus seiner Jacke eine Waffe ziehen wollte, wurde kurzerhand erschossen.
                              Einer der Männer brüllte, daß sich die Leute ruhig verhalten sollten, dann würde auch keinem etwas passieren.

                              Captain Future fluchte leise.
                              Er stand zu weit entfernt, mindestens 15 Leute zwischen sich und den Angreifern und er hatte keine Waffe bei sich. Instinktiv drängte er sich durch die vor ihm stehenden Menschen nach vorne.
                              Eine unnatürliche Ruhe herrschte im Raum, lediglich von einigen leisen Schluchzern weiblicher Anwesender unterbrochen.
                              Dann tauchte Mr. Fretwell am Saaleingang auf und ging hocherhobenen Hauptes, mit arrogant wiegenden Schritten auf seine Gefangenen zu.

                              „Ich sagte ihnen doch, daß wir uns wiedersehen würden. Vielleicht sind sie ja jetzt bereit, mein Angebot noch einmal zu überdenken! Natürlich müssen wir uns über ihre Gewinnkonditionen noch einmal unterhalten.“
                              Er war vor Teena getreten und hielt ihr einen Atomflammer an den Hals. „Sie werden mich jetzt zu ihrem Schiff begleiten und dann werden sie mir alle Informationen geben, die ich haben möchte.“

                              Lieutenant Uhl machte ein fauchendes Geräusch und wollte sich mit gefletschten Zähnen an Captain Pallik vorbeischieben, um sich auf den Mann zu stürzen.

                              „Keine Bewegung!“ Mr. Fretwell richtete seine Waffe auf Captain Pallik. „Sonst ist der hier der Erste auf den sie zukünftig verzichten müssen!“

                              „Nein, nicht!“ Teena war einen Schritt nach vorne getreten, in dem Versuch sich schützend vor den Captain zu stellen. „Keine weiteren Toten. Ich werde tun, was sie verlangen.“
                              Sie blickte Captain Pallik und Inva Uhl an und nickte ihnen zu. „Ich gehe mit ihnen, wenn sie mir ihr Wort geben, daß niemandem hier etwas passiert.“

                              „Das werden wir dann sehen. Erst wenn ich weiss, daß sie mich nicht betrügen wollen, mir keine wertlosen Informationen geben wollen. Erst dann werden wir die Geiseln freilassen. Solange werden meine Leute hierbleiben. Also keine Tricks, sonst werde ich Befehl geben ein paar von ihnen zu Erschießen, und mit ihren Leuten fangen wir an.“
                              Er richtete seine Waffe wieder auf Teena, packte sie grob am Oberarm und schob sie Richtung Ausgang.

                              Captain Future bewegte sich nun ebenfalls langsam Richtung Tür, immer sorgfältig darauf bedacht mindestens eine weitere Person zwischen sich und dem Geschehen zu haben, um nicht vorzeitig aufzufallen.
                              Hier drinnen konnte er nichts ausrichten, er hatte noch weitere acht Bewaffnete gezählt, die inzwischen durch die Türen nachgerückt waren, und ihre Waffen ebenfalls unmittelbar auf die Besucher und den Präsidenten richteten. Vielleicht kam seine Chance ja draußen.

                              „Nichts tun. Zu gefährlich!“ , hörte er plötzlich eine Stimme in seinem Kopf.

                              Verwirrt blickte er zu Teena. Sie hatte ihm das Gesicht zugedreht, ihre dunklen Augen schienen zu brennen und sie schüttelte kaum merklich den Kopf.
                              Sie nahm telepathisch Kontakt zu ihm auf? Sie hatte doch gesagt, daß sie das nicht gezielt könnte.
                              An der geöffneten Saaltür blieb Mr. Fretwell stehen und drehte sich halb nach hinten um. „Und machen sie hier keine Dummheiten, wenn jemand uns folgt, höre ich das.“

                              Er ließ Teenas Arm los und deutete auf das kleine schwarze Gerät in seinem Ohr.

                              Genau auf diese Gelegenheit hatte diese scheinbar nur gewartet.
                              Mit einer unglaublich schnellen Bewegung drehte sie sich, so daß sie vor Mr. Fretwell stand. Drückte gleichzeitig mit der linken Hand, Mr. Fretwells Arm mit der Waffe, die immer noch auf ihren Hals zielte, nach oben. Die Drehbewegung ihres Körpers ausnutzend, schlug sie ihm mit der rechten Faust voll auf den Kehlkopf. Dieser sackte röchelnd zu ihren Füßen zusammen.
                              Noch im Fallen drehte sie ihm das Handgelenk mit der Waffe um und nahm ihm die Waffe mit der rechten Hand ab.
                              Ihre linke Hand ließ seinen Unterarm los und ihre Finger krallten sich in seine Haare und rissen den Kopf nach hinten.
                              Captain Future warf sich gleichzeitig durch die Menschenmenge zwischen ihnen nach vorne. Mit einem heftigen Handkantenschlag betäubte er den bewaffneten Mann direkt vor ihm, der gerade im Begriff war, seine Waffe auf Teena zu richten. Er entriß im die Waffe, zielte kurz und schoß auf einen der Entführer, der wenige Schritte hinter Fretwell gegangen war und jetzt seine Waffe hochriß.
                              Noch während der Mann tödlich getroffen zu Boden fiel, wirbelte er herum und erschoß dann den Mann, der Präsident Carthew die Waffe drohend auf die Brust gerichtet hatte.
                              Trotz der großen Entfernung traf er den Mann genau in die Stirn.

                              Jetzt kam auch Lieutenant Uhl in Aktion. Sie nahm dem tödlich getroffenen Mann neben ihr die Waffe ab und erschoß kurzerhand zwei weitere Wächter.

                              Zwischenzeitlich hatte Teena sofort die Waffe gesenkt und richtete sie auf die Stirn von Mr. Fretwell, den sie zu ihren Füßen in eiserner Umklammerung hielt.
                              „Waffen fallen lassen! Sofort!“
                              Teenas Stimme war eiskalt. Es bestand kein Zweifel, daß sie nicht im geringsten Zögern würde, ihn zu erschießen.

                              Die gesammelte Aktion der beiden Frauen und des hochgewachsenen Mannes zeigte ihre Wirkung. Mit überraschten Aufschreien taten die Entführer wie verlangt. Sie hatten noch nie jemanden derart schnell und mit unglaublicher Präzision schießen sehen.

                              Nun kam auch das Sicherheitspersonal des Präsidenten in Schwung. Sie stürmten auf die, nun waffenlosen, Männer zu und nahmen sie fest. Teena löste ihren Griff von Mr. Fretwells Kopf und übergab einem Beamten die Waffe.
                              „Sie sollten sich zukünftig besser überlegen, mit wem sie sich anlegen.“ zischte sie dem Mann zu, als er abgeführt wurde.

                              Dankbar nickte sie Captain Future zu, dann ging sie mit schnellen Schritten auf Captain Pallik und den Präsidenten zu.
                              „Sind sie alle in Ordnung, wurden sie verletzt?“

                              „Du meine Güte, sagten sie nicht, sie verabscheuen Waffen und jetzt das...!“ Captain Pallik machte eine weit ausholende Geste Richtung Tür.

                              „Sicher, aber ich habe nie behauptet, daß ich nicht damit umgehen kann. Ich hatte während meines Studiums einmal ein Praktikumssemester auf einem Verreganischen Kriegsschiff,“ sie warf einen schrägen Blick auf Inva Uhl, „da lernt man so einiges.“
                              Sie straffte energisch ihre Gestalt, seufzte tief und wandte sich dann an Präsident Carthew.
                              „Wenn sich die ganze Aufregung um diesen Zwischenfall gelegt hat, könnten wir dann im Programm weitermachen. Ich denke sehr viele Menschen haben sich heute sehr viel Mühe gegeben, um zum gelingen dieses Abends beizutragen. Und ich könnte jetzt durchaus einen Schluck zu trinken vertragen.“


                              „Oh, aber natürlich doch.“ Der Präsident reichte ihr etwas verwirrt den Arm, überrascht von diesem plötzlichen Stimmungsumschwung und der gefassten Haltung seiner Gäste gegenüber der vorangegangenen Gewalt. Aber die Lady hatte Recht. Es war die beste Lösung, diese furchtbare Situation noch zu einem guten Ende zu bringen.
                              Als Teena ihre Hand sanft auf seinen Arm legte, setzte ein überraschtes Gemurmel in dem bisher so totenstillen Raum ein. Vereinzelt fingen einige Gäste an zu applaudieren.

                              Captain Future entging jedoch nicht, wie sehr ihre Hand zitterte.
                              ZUKUNFT -
                              das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                              Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                              Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                              Kommentar


                                #60
                                Für Captain Future kann ich nicht sprechen, wahrscheinlich gar nichts, aber von N'rala haben wir kürzlich gehört, dass sie einen nanobeschichteten Thermoanzug mit Schneeleopardenmuster bevorzugt.

                                (Irgendein Shuttle-Astronaut, der gerade "Gravity" gesehen hatte, befand, Sandra Bullock zum Trotz sei die wasserkreislaufgekühlte Astronautenunterwäsche von heute äußerst unkleidsam, von der obligatorischen Windel ganz zu schweigen; aber das hier ist ja schließlich Pulp, oder? Obwohl ich mir einen "Magier der Wissenschaften" in Höschenwindeln wiederum sehr unterhaltsam vorstellen kann, vor allem in den Augen Ul Quorns ... )
                                Die Sternenflotte bescheinigt hiermit, dass zur Erzeugung dieses Textes kein Rothemd gemeuchelt, gephasert, erstochen, erschlagen, gesteinigt, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise grob ausgebeutet, misshandelt oder an körperlicher oder geistiger Unversehrtheit geschädigt wurde.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X