Hat sich eigentlich einmal jemand Gedanken darüber gemacht, was Captain Future zeitlich vor Hamiltons
Geschichten erlebt hat?
Hier dazu meine Geschichte:
Captain Future und seine Freunde eilen zu einem fremden abgestürzten Raumschiff mit verwirrenden
Symbolen auf dem Rumpf. Kommt es wirklich vom Deneb, dem vermeintlichen Ursprungsplaneten der
Menschheit? ...
Randbemerkung:
Diese Geschichte war seit ein paar Jahren in einem anderen Forum eingestellt, welches kürzlich offline ging. Aus diesem Anlass hier ein quasi "Neu-/Wiederveröffentlichung".
„.... und die Söhne des Himmels gesellten sich zu den Töchtern der Erde...“
Textfragment, Ruinenstadt auf Triton, Uranusmond ca. 3400 v. Chr.
Als die Menschen das Sonnensystem mit den neun Planeten erreichten, ließen sie sich auf einem bewohnbaren Mond des siebten Planeten, dem sie den Namen Uranus gaben, nieder und errichteten dort eine Forschungsstation.
Ihr Auftrag war es geeignete Planeten zu finden, die eine Besiedlung durch ihr Volk gestatteten. Die Daten der ersten Forschungssonden waren vielversprechend.
Dann zeigte sich jedoch, daß einige der Planeten zwar über reiche Bodenschätze verfügten, die Lebensbedingungen jedoch zu unwirtlich für die Menschen waren.
Lediglich der dritte Planet, den ein einzelner Trabant umkreiste, schien erfolgversprechend, war er ihrem Heimatplaneten doch sehr ähnlich. Eine akzeptable Atmosphäre und große Landmassen, mit fruchtbarem Boden, von Wasser umgeben.
Er wurde jedoch schon von tausenden von verschiedenen Lebensformen bewohnt, manche von ihnen potenziell intelligent. Die Gesetzte verboten unter diesen Umständen eine Planetenumformung und Besiedlung, also entschlossen sich die Menschen zumindest ihr genetisches Erbe weiterzugeben, indem sie ihr Erbgut mit einer primitiven, humanoiden Lebensform verbanden.
Nur die Zeit würde zeigen, ob diese genetische Kolonie gedeihen würde.
Über viele Jahrtausende hinweg kehrten die Menschen immer wieder in das System zurück und beobachteten die Entwicklung ihrer Nachkommen. Inzwischen hatten sich auch kleine Gruppen, von genetisch angepaßten Menschen, auf verschiedenen anderen Planeten niedergelassen, um die wertvollen Bodenschätze abzubauen.
Dann brach ein furchtbarer Krieg in der fernen Heimat aus und die Menschen verließen das Sonnensystem. Bei denen die zurückblieben, verblaßte mit jeder Generation die Erinnerung an die alte Heimat. Nur der Glaube, daß die Menschen eines Tages von den Sternen zurückkehren würden, blieb.
Müde rieb sich Curtis die Augen, dann richtete er sein Augenmerk wieder auf den Bildschirm vor ihm.
Seit Stunden arbeitete er nun schon an diesen Versuchsreihen und das Ergebnis war immer noch nicht zufriedenstellend. Sein Rücken schmerzte inzwischen durch die unbequeme, verspannte Haltung in der er nun seit dem frühen Morgen auf dem Laborstuhl verharrte. Das braungebrannte, sonst so freundlich blickende Gesicht, des jungen hochgewachsenen Mannes mit den roten Haaren, wirkte angespannt.
Er stand auf und streckte sich stöhnend. Dann drehte er sich nach rechts und griff nach der Kaffeetasse. Pfui, der Kaffee war längst kalt geworden.
Auf der freien Arbeitsfläche neben der Tastatur stand ein Teller mit belegten Broten. Wer hatte das hingestellt und vor allem wann?
Vermutlich Otho. Der Androide war seit seiner Kindheit um sein leibliches Wohl bemüht.
Mit einem leichten Lächeln richteten sich seine Gedanken auf die Vergangenheit. Nur allzu oft hatte jener versucht ihn im Stundentakt mit Essen vollzustopfen in der irrigen Annahme, daß er damit das Wachstum beschleunigen konnte.
Die Folge davon war meistens ziemlich katastrophal für Curtis´ Magen und den gesamten Stoffwechsel gewesen.
Aber woher sollten seine drei Gefährten denn auch etwas von Kindererziehung wissen?
Grag und Otho waren bei dem Tod seiner Eltern selbst erst wenige Monate alt gewesen und ihre grundlegende Programmierung über zwischenmenschliche Verhaltensweisen war eher spärlich, von der „Aufzucht“ eines Kleinkindes gar nicht zu reden.
Sein Vater und der Professor hatten andere Prioritäten bei ihrer Erschaffung gesetzt und es sollten ja noch Monate vergehen bis eine Rückkehr zur Erde geplant war und die Fortschritte bei der Schaffung von künstlicher Intelligenz der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten.
Und dann kam alles anders.
Der Professor war nach dem gewaltsamen Tod der Eltern mit Grag, Otho und einem Säugling auf der einsamen Mondstation verblieben.
Da Curtis keine weiteren lebenden Verwandten auf der Erde hatte, hatte der Professor befürchtet, daß ihm die Behörden nicht die Pflege des Kindes seines langjährigen Kollegen überlassen würden, zumal er ja nur noch ein lebendes Gehirn war. Curtis Newton wäre zweifellos in einem Heim gelandet.
Dieses Schicksal wollte er ihm ersparen, zumal er sich doch irgendwie schuldig daran fühlte, daß der Junge überhaupt auf dem Mond geboren worden war.
Er sah es als seine Pflicht, obwohl er selbst nie Kinder gehabt hatte, sich auf dieses „Abenteuer“ einzulassen und dem Kind alles an Wissen zu vermitteln, was notwendig war, um eines Tages die Arbeit von Roger Newton weiterführen zu können.
So war Curtis mit dem Wissen aufgewachsen, daß der Kontakt zu anderen Menschen nur Gefahren für ihn bedeutete. Gesellschaft hatte er nur selten vermißt, waren doch Grag und Otho wie Brüder für ihn und der Professor war ihm ein Ersatz-Vater geworden.
Der Gedanke an den Professor brachte ihn in die Gegenwart zurück. Er war in unregelmäßigen Abständen im Labor aufgetaucht und hatte ihm über die Schulter geblickt. Er hatte zwar nichts gesagt und war dann wieder hinausgeschwebt, aber Curtis kannte ihn sein ganzes Leben. Gut genug, um zu wissen, daß der Professor unzufrieden war, daß die Testergebnisse immer noch nicht seinen Vorgaben entsprachen.
Curtis hatte den kalten Kaffee inzwischen in den Ausguß des Chemie-Labortisches gegossen. Zurück am Arbeitstisch nahm er die Thermoskanne in die Hand, um sich frischen Kaffee nachzugießen. Die Kanne war fast leer. Stirnrunzelnd sinnierte er. Wieviel Kaffee hatte er eigentlich heute schon getrunken?
Ein schneller Seitenblick auf den Computer zeigte im an, das immer noch kein Ergebnis vorlag. „Berechnung läuft. Bitte warten“, zeigte die blinkende Schrift am linken unteren Bildrand immer noch an.
Warten! Ja er hatte gelernt zu warten, Geduld zu haben.
Was nicht hieß, daß es ihm leicht viel. Den meisten Teil dieses Tages hatte er jetzt damit verbracht auf Ergebnisse zu warten.
Es war schon fast 4 Uhr nachmittags auf seiner Armbanduhr, sein Rücken schmerzte und seitdem er den Teller mit Essen zur Kenntnis genommen hatte, knurrte auch noch sein Magen. Aber er wollte jetzt noch nichts essen, sich noch keine Ruhe gönnen. Nicht ehe er Professor Simon die geforderten Ergebnisse vorlegen konnte.
Obwohl er jetzt schon fast 22 Jahre alt war und er der unbestrittene Kommandant der Future-Mannschaft war, seitdem die Erdregierung mehrfach um Hilfe gebeten hatte, gelang es dem Professor immer noch ihn immer wieder zu wissenschaftlichen Wettstreiten herauszufordern.
„Wer nicht bereit ist solchen Herausforderungen zu trotzen, wer glaubte das er alles weiß, stagnierte in seiner Denkweise.“ das war zumindest Professor Simon Wright´s persönliche Lebenseinstellung.
Ohne diese kleine „Problem-Aufgabe“ die ihm der Professor gestern abend gestellt hatte, wäre ihm sowieso langweilig gewesen.
Die kleinen Schönheitsreparaturen an der COMET, bedingt durch ihren letzten Einsatz, waren längst ausgeführt.
Grag war damit beschäftigt neue Sohlen auf die Laufflächen seiner Füße aufzuziehen. Bisher war es Curtis und dem Professor noch nicht gelungen ein Material zu entwickeln, welches Grag leise genug laufen ließ, so daß er nicht immer in der ganzen Station zu hören war, ihm aber gleichzeitig genug Halt auf glatten Böden gab. Das Material, das sie jetzt benutzten, war nach wenigen Wochen immer abgenutzt und mußte ersetzt werden.
Und Otho hing den ganzen Tag mit Hingabe am Televisor und war in dieses Actionspiel vertieft, daß er sich bei ihrem letzten Besuch auf der Erde gekauft hatte. Irgendwas mit einem unterirdischen Labyrinth in dem einem ständig irgendwelche Feinde oder sonstige Gefahren und Fallen auflauerten.
Hörte sich ja eigentlich ganz interessant an, aber Otho war nicht bereit gewesen die Spielekonsole aus der Hand zu geben. Er hatte sich nur besitzergreifend darüber gebeugt und irgendetwas von „Punktehöchststand, neuem Level und nicht stören“ gemurmelt, also hatte Curtis den taktischen Rückzug angetreten.
Er selbst hatte sich schon wiederholt dabei ertappt wie er auf den dunklen Sendeschirm im Aufenthaltsraum gestarrt hatte. Fast so als könne er damit eine Nachricht von der Erdregierung und somit ein neues Abenteuer herbeirufen.
Da piepste der Rechner und eine Zahlenkolonne huschte in schneller Abfolge über den Bildschirm.
Curtis kniff die Augen zusammen, griff sich den Stift neben seinen Notizen und übertrug ein paar Zahlen vom Bildschirm in das vor ihm liegende Diagramm. Er runzelte die Stirn, dann leuchteten seine grauen Augen begeistert auf. Na endlich! Unwillkürlich stieß er einen kleinen Jubelschrei aus!
Da glitt die Tür zum Labor auf und der Professor schwebte herein. Für einen kurzen Moment hatte Curtis fast den Verdacht, daß er die ganze Zeit vor der Tür gewartet hatte.
Der Professor richtet seine Linsenaugen auf die Aufzeichnungen. „Gut gemacht, mein Junge. Jetzt solltest Du Dir aber wirklich etwas Pause gönnen.“
Für Simons Verhältnisse, der sonst eher wortkarg war, war das ein großes Lob.
Curtis streckte noch einmal den Rücken durch, seufzte und schaltete den Computer ab. Jetzt erst einmal eine Dusche und dann würde er die Küche plündern. Sein Magen knurrte zustimmend.
Geschichten erlebt hat?
Hier dazu meine Geschichte:
Captain Future und seine Freunde eilen zu einem fremden abgestürzten Raumschiff mit verwirrenden
Symbolen auf dem Rumpf. Kommt es wirklich vom Deneb, dem vermeintlichen Ursprungsplaneten der
Menschheit? ...
Randbemerkung:
Diese Geschichte war seit ein paar Jahren in einem anderen Forum eingestellt, welches kürzlich offline ging. Aus diesem Anlass hier ein quasi "Neu-/Wiederveröffentlichung".
Erster Kontakt
„.... und die Söhne des Himmels gesellten sich zu den Töchtern der Erde...“
Textfragment, Ruinenstadt auf Triton, Uranusmond ca. 3400 v. Chr.
Einleitung
Als die Menschen das Sonnensystem mit den neun Planeten erreichten, ließen sie sich auf einem bewohnbaren Mond des siebten Planeten, dem sie den Namen Uranus gaben, nieder und errichteten dort eine Forschungsstation.
Ihr Auftrag war es geeignete Planeten zu finden, die eine Besiedlung durch ihr Volk gestatteten. Die Daten der ersten Forschungssonden waren vielversprechend.
Dann zeigte sich jedoch, daß einige der Planeten zwar über reiche Bodenschätze verfügten, die Lebensbedingungen jedoch zu unwirtlich für die Menschen waren.
Lediglich der dritte Planet, den ein einzelner Trabant umkreiste, schien erfolgversprechend, war er ihrem Heimatplaneten doch sehr ähnlich. Eine akzeptable Atmosphäre und große Landmassen, mit fruchtbarem Boden, von Wasser umgeben.
Er wurde jedoch schon von tausenden von verschiedenen Lebensformen bewohnt, manche von ihnen potenziell intelligent. Die Gesetzte verboten unter diesen Umständen eine Planetenumformung und Besiedlung, also entschlossen sich die Menschen zumindest ihr genetisches Erbe weiterzugeben, indem sie ihr Erbgut mit einer primitiven, humanoiden Lebensform verbanden.
Nur die Zeit würde zeigen, ob diese genetische Kolonie gedeihen würde.
Über viele Jahrtausende hinweg kehrten die Menschen immer wieder in das System zurück und beobachteten die Entwicklung ihrer Nachkommen. Inzwischen hatten sich auch kleine Gruppen, von genetisch angepaßten Menschen, auf verschiedenen anderen Planeten niedergelassen, um die wertvollen Bodenschätze abzubauen.
Dann brach ein furchtbarer Krieg in der fernen Heimat aus und die Menschen verließen das Sonnensystem. Bei denen die zurückblieben, verblaßte mit jeder Generation die Erinnerung an die alte Heimat. Nur der Glaube, daß die Menschen eines Tages von den Sternen zurückkehren würden, blieb.
1. Zeitvertreib
Müde rieb sich Curtis die Augen, dann richtete er sein Augenmerk wieder auf den Bildschirm vor ihm.
Seit Stunden arbeitete er nun schon an diesen Versuchsreihen und das Ergebnis war immer noch nicht zufriedenstellend. Sein Rücken schmerzte inzwischen durch die unbequeme, verspannte Haltung in der er nun seit dem frühen Morgen auf dem Laborstuhl verharrte. Das braungebrannte, sonst so freundlich blickende Gesicht, des jungen hochgewachsenen Mannes mit den roten Haaren, wirkte angespannt.
Er stand auf und streckte sich stöhnend. Dann drehte er sich nach rechts und griff nach der Kaffeetasse. Pfui, der Kaffee war längst kalt geworden.
Auf der freien Arbeitsfläche neben der Tastatur stand ein Teller mit belegten Broten. Wer hatte das hingestellt und vor allem wann?
Vermutlich Otho. Der Androide war seit seiner Kindheit um sein leibliches Wohl bemüht.
Mit einem leichten Lächeln richteten sich seine Gedanken auf die Vergangenheit. Nur allzu oft hatte jener versucht ihn im Stundentakt mit Essen vollzustopfen in der irrigen Annahme, daß er damit das Wachstum beschleunigen konnte.
Die Folge davon war meistens ziemlich katastrophal für Curtis´ Magen und den gesamten Stoffwechsel gewesen.
Aber woher sollten seine drei Gefährten denn auch etwas von Kindererziehung wissen?
Grag und Otho waren bei dem Tod seiner Eltern selbst erst wenige Monate alt gewesen und ihre grundlegende Programmierung über zwischenmenschliche Verhaltensweisen war eher spärlich, von der „Aufzucht“ eines Kleinkindes gar nicht zu reden.
Sein Vater und der Professor hatten andere Prioritäten bei ihrer Erschaffung gesetzt und es sollten ja noch Monate vergehen bis eine Rückkehr zur Erde geplant war und die Fortschritte bei der Schaffung von künstlicher Intelligenz der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten.
Und dann kam alles anders.
Der Professor war nach dem gewaltsamen Tod der Eltern mit Grag, Otho und einem Säugling auf der einsamen Mondstation verblieben.
Da Curtis keine weiteren lebenden Verwandten auf der Erde hatte, hatte der Professor befürchtet, daß ihm die Behörden nicht die Pflege des Kindes seines langjährigen Kollegen überlassen würden, zumal er ja nur noch ein lebendes Gehirn war. Curtis Newton wäre zweifellos in einem Heim gelandet.
Dieses Schicksal wollte er ihm ersparen, zumal er sich doch irgendwie schuldig daran fühlte, daß der Junge überhaupt auf dem Mond geboren worden war.
Er sah es als seine Pflicht, obwohl er selbst nie Kinder gehabt hatte, sich auf dieses „Abenteuer“ einzulassen und dem Kind alles an Wissen zu vermitteln, was notwendig war, um eines Tages die Arbeit von Roger Newton weiterführen zu können.
So war Curtis mit dem Wissen aufgewachsen, daß der Kontakt zu anderen Menschen nur Gefahren für ihn bedeutete. Gesellschaft hatte er nur selten vermißt, waren doch Grag und Otho wie Brüder für ihn und der Professor war ihm ein Ersatz-Vater geworden.
Der Gedanke an den Professor brachte ihn in die Gegenwart zurück. Er war in unregelmäßigen Abständen im Labor aufgetaucht und hatte ihm über die Schulter geblickt. Er hatte zwar nichts gesagt und war dann wieder hinausgeschwebt, aber Curtis kannte ihn sein ganzes Leben. Gut genug, um zu wissen, daß der Professor unzufrieden war, daß die Testergebnisse immer noch nicht seinen Vorgaben entsprachen.
Curtis hatte den kalten Kaffee inzwischen in den Ausguß des Chemie-Labortisches gegossen. Zurück am Arbeitstisch nahm er die Thermoskanne in die Hand, um sich frischen Kaffee nachzugießen. Die Kanne war fast leer. Stirnrunzelnd sinnierte er. Wieviel Kaffee hatte er eigentlich heute schon getrunken?
Ein schneller Seitenblick auf den Computer zeigte im an, das immer noch kein Ergebnis vorlag. „Berechnung läuft. Bitte warten“, zeigte die blinkende Schrift am linken unteren Bildrand immer noch an.
Warten! Ja er hatte gelernt zu warten, Geduld zu haben.
Was nicht hieß, daß es ihm leicht viel. Den meisten Teil dieses Tages hatte er jetzt damit verbracht auf Ergebnisse zu warten.
Es war schon fast 4 Uhr nachmittags auf seiner Armbanduhr, sein Rücken schmerzte und seitdem er den Teller mit Essen zur Kenntnis genommen hatte, knurrte auch noch sein Magen. Aber er wollte jetzt noch nichts essen, sich noch keine Ruhe gönnen. Nicht ehe er Professor Simon die geforderten Ergebnisse vorlegen konnte.
Obwohl er jetzt schon fast 22 Jahre alt war und er der unbestrittene Kommandant der Future-Mannschaft war, seitdem die Erdregierung mehrfach um Hilfe gebeten hatte, gelang es dem Professor immer noch ihn immer wieder zu wissenschaftlichen Wettstreiten herauszufordern.
„Wer nicht bereit ist solchen Herausforderungen zu trotzen, wer glaubte das er alles weiß, stagnierte in seiner Denkweise.“ das war zumindest Professor Simon Wright´s persönliche Lebenseinstellung.
Ohne diese kleine „Problem-Aufgabe“ die ihm der Professor gestern abend gestellt hatte, wäre ihm sowieso langweilig gewesen.
Die kleinen Schönheitsreparaturen an der COMET, bedingt durch ihren letzten Einsatz, waren längst ausgeführt.
Grag war damit beschäftigt neue Sohlen auf die Laufflächen seiner Füße aufzuziehen. Bisher war es Curtis und dem Professor noch nicht gelungen ein Material zu entwickeln, welches Grag leise genug laufen ließ, so daß er nicht immer in der ganzen Station zu hören war, ihm aber gleichzeitig genug Halt auf glatten Böden gab. Das Material, das sie jetzt benutzten, war nach wenigen Wochen immer abgenutzt und mußte ersetzt werden.
Und Otho hing den ganzen Tag mit Hingabe am Televisor und war in dieses Actionspiel vertieft, daß er sich bei ihrem letzten Besuch auf der Erde gekauft hatte. Irgendwas mit einem unterirdischen Labyrinth in dem einem ständig irgendwelche Feinde oder sonstige Gefahren und Fallen auflauerten.
Hörte sich ja eigentlich ganz interessant an, aber Otho war nicht bereit gewesen die Spielekonsole aus der Hand zu geben. Er hatte sich nur besitzergreifend darüber gebeugt und irgendetwas von „Punktehöchststand, neuem Level und nicht stören“ gemurmelt, also hatte Curtis den taktischen Rückzug angetreten.
Er selbst hatte sich schon wiederholt dabei ertappt wie er auf den dunklen Sendeschirm im Aufenthaltsraum gestarrt hatte. Fast so als könne er damit eine Nachricht von der Erdregierung und somit ein neues Abenteuer herbeirufen.
Da piepste der Rechner und eine Zahlenkolonne huschte in schneller Abfolge über den Bildschirm.
Curtis kniff die Augen zusammen, griff sich den Stift neben seinen Notizen und übertrug ein paar Zahlen vom Bildschirm in das vor ihm liegende Diagramm. Er runzelte die Stirn, dann leuchteten seine grauen Augen begeistert auf. Na endlich! Unwillkürlich stieß er einen kleinen Jubelschrei aus!
Da glitt die Tür zum Labor auf und der Professor schwebte herein. Für einen kurzen Moment hatte Curtis fast den Verdacht, daß er die ganze Zeit vor der Tür gewartet hatte.
Der Professor richtet seine Linsenaugen auf die Aufzeichnungen. „Gut gemacht, mein Junge. Jetzt solltest Du Dir aber wirklich etwas Pause gönnen.“
Für Simons Verhältnisse, der sonst eher wortkarg war, war das ein großes Lob.
Curtis streckte noch einmal den Rücken durch, seufzte und schaltete den Computer ab. Jetzt erst einmal eine Dusche und dann würde er die Küche plündern. Sein Magen knurrte zustimmend.
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