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Captain Future - PERFEKT

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    Unsicherheit

    Perfekt

    Mit einem Gefühl der nicht kontrollierbaren Panik krabbelte Joan bis nachts in ihrer Wohnung fast die Wände hoch.
    Was sollte der Auftritt? Warum hatte er nicht einfach gesagt, es sei wieder gut, er hätte über alles nachgedacht und wenn sie wollte...
    Was bezweckte Curtis mit einem derartigen Auftritt?
    Er hatte nicht traurig, verbittert oder vorwurfsvoll gewirkt, eher das Gegenteil, entspannt, ausgeglichen.
    Am liebsten hätte sie ihn zur Rede gestellt, aber das wollte sie nicht am Televisor machen.
    Aber irgendetwas musste sie tun!
    Sie brauchte Antworten!
    Jetzt!
    Niemand kannte Curtis besser als Simon. Nicht, dass Curtis mit ihm über alles plauderte, aber Simon wusste genau, was in seinem Schützling vorging. Simon würde nie gegenüber Dritten über Curts Gefühlsleben sprechen, aber ihr gegenüber war das vielleicht anders. Simon war für sie der Fels in der Brandung gewesen, nachdem sie den Klon getötet hatte. Wäre er nicht Tag und Nacht dagewesen, wäre sie durchgedreht. Simon hatte nie versucht sie zu bequatschen, er hatte ihr Curtis vom Hals gehalten, der sie ständig mit panischen Augen gemustert hatte. Er hatte ihr Selbstvertrauen gegeben, durch zu halten, bis es geschafft gewesen war.
    Es war einen Versuch wert.
    Joan wählte zum Anschluss von Simon durch und hoffte, nur er würde auch dran gehen!
    Fast augenblicklich wurde abgenommen. Simon blickte sie an, als hätte er auf ihren Anruf gewartet.
    „Hallo Joan ich habe deine Nummer erkannt! Wie geht es dir?“
    Man sah ihr an, dass sie etwas abgekämpft war.
    „Curtis war hier und hat mich mit einer Einladung zu einem Wochenende überfahren! Was ist denn mit ihm los? Er hat mich zu Tode erschreckt!“
    „Das sehe ich Joan, aber das lag bestimmt nicht in seiner Absicht!“
    Joan atmete tief durch.
    „Was ist mit ihm los?“
    „Das müsstest du doch am besten wissen! Du hast ihm doch den Kopf gewaschen, den er bei solchen Angelegenheiten ja am liebsten in den Sand steckt. Die erste Woche ist er sehr käsig hier herumgelaufen, wusste nicht wohin mit sich. Die ersten Tage war er ja allein hier, aber dann hat er sich stetig bekrabbelt. Nun geht es ihm besser als zuvor. Wenn er dich zu einem Wochenende eingeladen hat, ist es doch gut. Er hat schließlich nicht kurz und knapp Schluss gemacht, oder?“, fragte Simon wenig taktvoll.
    Joan schloss die Augen. Das wäre entsetzlich gewesen.
    „Joan, warte es doch einfach ab! Ich weiß nicht, was er mit dir vor hat, aber es geht ihm gut, wirklich und er wirkte ganz optimistisch. Egal was du ihm gesagt hast, er hat tatsächlich angefangen diese ganze unglückselige Geschichte zu verarbeiten. Stell dir vor, er hat den Klon beigesetzt, hier in der Gruft. Er hat den Sarkophag selber aus dem Fels gehauen. Natürlich ist ihm das nicht leichtgefallen, aber danach ging es ihm viel besser!“
    Niemandem sonst hätte Simon das außerhalb der Gemeinschaft erzählt, vielleicht war sie längst Teil davon.
    Joan hatte begonnen zu zittern.
    „Nun beruhige dich etwas, melde dich für morgen von der Arbeit ab, die kann warten. Geh einkaufen, besuch deine Familie oder Ken und dann hab einfach etwas Vertrauen in Curtis und dich!“
    Das hörte sich so einfach an. Joan starrte Simon eine Weile stumm an. Er hatte recht.
    „Danke Simon!“
    „Keine Ursache, nun schlaf etwas!“

    ****
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

    Kommentar


      Find ich interessant, dass ausgerechnet Simon der Fels in der Brandung ist. Aber er ist einerseits auch derjenige, der Dinge auch mal logisch und nüchtern betrachtet OHNE Herzlos zu sein. Manchmal braucht man jemand, der etwas Abstand hat. Gefühle sind toll aber sie können einem oft auch ziemlich "im Weg" stehen.

      Vielleicht ist DAS der Grund, warum ich die Idee von den Vulkaniern so liebe: Wesen, die sich nicht von Gefühlen leiten lassen, die aber das Leben und die Vielfalt achten (also keineswegs "herzlos" sind). Simon ist für mich so eine "Art Vulkanier" - hört sich vielleicht seltsam an aber so wirkt er in der Anime-Version oft auf mich
      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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        Juhu...

        Juhu!!!
        Ich habe es endlich geschafft!
        Perfekt III: STUART ist endlich fertig!
        Jetzt bin ich endlich frei mal was ganz anderes zu schreiben, zumindest zuhause! Ich hoffe, dass ich vor Weihnachten noch Perfekt beende und mit Perfekt II: Perfekt Plus beginnen kann.

        Hier zumindest die erste Seite von Perfekt III: STUART! Mehr gibt´s noch nicht!


        Perfekt Teil III


        Stuart



        Run Boy Run! This world is not made for you
        Run Boy Run! They´re trying to catch you
        Run Boy Run! Running is a victory
        Run Boy Run! Beauty lies behind the hills

        Run Boy Run! The sun will be guiding you
        Run Boy Run! They´re dying to stop you
        Run Boy Run! This race is a prophecy
        Run Boy Run! Break out from society

        Tomorrow is another day,
        And youwon´t have a hide away
        You´ll be a man, Boy
        But for now, it´s time to run, it´s time to run

        Run Boy Run! This ride is your journey to
        Run Boy Run! Tge secret inside of you
        Run Boy Run! Running is a victory
        Run Boy Run! And disapeare in the trees.

        Tomorrow is another day,
        And youwon´t have a hide away
        You´ll be a man, Boy
        But for now, it´s time to run, it´s time to run.

        (Written by Woodkid)



        (Ich liebe Woodkid, zumindest seine Musik!)
        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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          Hm. Hört sich interessant an. Irgendwie nach Flucht. Flucht vor was? Denn ich glaube kaum, dass Stuart allzugroße Ambitionen zum Sieg bei 'nem Marathonlauf hegt
          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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            Nööö, schön die Reihenfolge einhalten.

            Erstmal Perfekt Plus.


            So und jetzt geht's für mich auch in Wellness, grins.
            ZUKUNFT -
            das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
            Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
            Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

            Kommentar


              Genau, die Reihenfolge! Mach ich doch avatax, ich war nur so zufrieden mit mir!
              Flucht? Ich weiß nicht, nicht Flucht, eben nur ein ganz anderer Weg! Lasst Euch in Perfekt Plus schon mal darauf vorbereiten!
              Ihr wisst ja zum Teil noch, was geschehen war. CF war auf jeden Fall nicht mit dem Weg einverstanden!
              Wie das so zwischen Eltern und Kind manchmal ist!


              Avatax, Wellness? Du bist doch immer so fleißig!
              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                "...anders, als man denkt!"

                Perfekt

                Es wollte einfach nicht zehn Uhr werden, Joan fixierte die Zeiger der Uhr, sie wollten sich einfach nicht bewegen. Ihre Reisetasche stand gepackt an der Tür.
                Hatte sie zuvor Angst vor dem gehabt, was Curtis ihr sagen würde, hatte sie nun Angst, er würde gar nicht erst kommen!
                Das würde seine Strafe für sie sein, ihr Hoffnungen machen, um sie dann stumpf damit zu bestrafen, dass er gar nicht erst kam!
                Joan spürte, dass sie schwitzte, obwohl ihr kalt war.
                Es läutete und Joan fuhr fast entsetzt zusammen.
                Mit klammen Händen öffnete Joan die Tür. Curtis stand davor, die Hände in den Hosentasche seiner dunklen Jeans vergraben, dazu trug er ein weißes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke, so leger sah man ihn selten. Joan hob die Augenbrauen überrascht. Sie selber trug einen schwarzen Hosenanzug. Curtis grinste sie an, als hätte er etwas ausgefressen.
                „Guten Morgen!“
                „Guten Morgen“, erwiderte sie etwas atemlos. Curtis griff nach ihrer Tasche, beugte sich aber zu ihrer Garderobe und schnappte sich ihre Outdoorjacke, aus dem Schuhschrank daneben packte er sich ihre Turnschuh.
                „Fertig?“, fragte er.
                Joan tadelte ihn nicht wegen seiner Selbstbedienungsaktion, hatte dem nur überrascht zugesehen. Sie hatte geglaubt, es ginge nach Barcelona, aber im Wagen merkte Joan, dass dem nicht so war. Im Kofferraum stand neben seiner Tasche noch ein großer Lebensmitteleinkauf. Keine Stadt, kein Bummel, nicht schick essen.
                Joan sah still vor sich hin, bis sie doch aus dem Fenster sah. Wälder, dann Berge, die Adirondacks.
                Sie hatte von der geheimen Festung in diesen Bergen gehört, war aber nie dagewesen.
                Seine Eltern hatten sich dort vor Victor Corvo versteckt, bevor sie zum Mond geflohen waren.
                Curtis neben ihr blickte auf die Flugbahn, wandte ihr nur das Profil zu. Er wirkte nachdenklich, aber entspannt. Es ging in einen dunklen Wald, Joan hatte Angst gleich mit ihm an einem Baum zu zerschellen, aber Curtis wich routiniert den Bäumen aus.
                „Ich kenne den Weg sehr gut. Manchmal habe ich als Kind Urlaub hier gemacht. Es ist unzugänglich, genau das was wir brauchten“, erzählte Curtis leise.
                „Brauchen wir das?“, fragte Joan misstrauisch. Curtis schmunzelte.
                „Brauchst du Publikum?“, fragte er in einem fast anzüglichen Ton, der sie überraschte.
                Joan sah verwirrt aus dem Wagen heraus. Was ging nur in Curtis vor?
                Joan war überrascht, die Festung war unauffindbar, es sei denn man verfügte über den Code für das Sicherheitssystem. Vor ihnen drifteten die Felsen auseinander, um den Weg frei zu machen für einen großzügigen Hangar, in dem noch zwei andere Wagen standen.
                „Die sind für den Notfall da, falls wir mal untertauchen müssen“, erklärte Curtis.
                „Es ist größer als ich dachte“, gestand Joan zu.
                Der Wagen landete sanft. Joan kletterte aus dem Wagen. Curtis hatte ihre Tasche schon mitgenommen. Von der sich hinter ihnen wieder schließenden Garage ging es in die angrenzenden Wohnräume. Joan war überwältigt von der zeitlosen Eleganz der Einrichtung.
                „Und hier hast du als Kind Ferien gemacht?“
                Curtis lachte, ging in die große Küche, wo er den Einkauf einräumte. Die Küche lag genau wie der große Wohnraum direkt an der Felswand, aus bodentiefen Fenstern hatte man einen fantastischen Blick auf das große Felsmassiv gegenüber, dazwischen lag ein blau funkelnder See.
                „Ja, Simon wollte nicht, dass ich nur auf dem Mond groß werde. Ich war ein Mensch und er wollte, dass ich das nicht vergesse!“
                Joan war ihm in die Küche gefolgt.
                „Und, hast du es vergessen?“
                Curtis hielt inne. War er gerade noch fröhlich gewesen, wurden seine hellen Augen nun ernst. Joan blickte ihn blass an.
                „Habe ich das?“, fragte er zurück. Joan runzelte die Stirn, sie dachte ernsthaft darüber nach.
                „Nein, und das was manchmal an das Unmenschliche reichte habe ich gemocht“, gestand Joan leise. Joan sah hinter sich in die Wohnung.
                „Es ist wunderschön hier!“
                „Richte dich nicht groß hier ein, wir werden nicht hier oben bleiben!“, hörte Joan ihn hinter sich schmunzeln. Joan drehte sich zu ihm um, prallte fast etwas zurück, weil er ganz nah hinter sie getreten war.
                „Nicht?“ Curtis Augen blickten sie zärtlich an.
                ...

                Leckerli zum Wochenende!
                Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:23.
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                  Oh... wo wollen die denn hin? Campen? Camping im Wald oder am See Ich meine, das ist zwar schön aber unter Wellness... also irgendwie verstehe ich da NOCHMAL was anderes. Baden (im warmen Wasser), ein Hamam vielleicht... oder alles was Avatax gerade erleben darf. Und DAS findet man für gewöhnlich nicht in einsamen Festungen. Es sei denn, man hat vielleicht einen Buttler namens Alfred und heißt Batman... obwohl, Newton ist ja sowas ähnliches, wie Batman
                  Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                  Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                  Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                    Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                    Oh... wo wollen die denn hin? Campen? Camping im Wald oder am See Ich meine, das ist zwar schön aber unter Wellness...
                    Ja, jeder versteht halt etwas anderes unter Wellness!
                    Ich war dieses Jahr das erste mal seit 20 Jahren zwei Nächte zelten und es war erstaunlich schön!
                    Man braucht halt die richtige Luftmatratze!
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      Ort der Kindheit

                      Perfekt

                      „Ein andern mal, jetzt möchte ich dir etwas anderes zeigen!“
                      Joans Augen beobachteten fasziniert sein Gesicht. Curtis wich ihr nicht schamhaft aus. Joan war kurz davor, ihn anzuflehen, dass er sie nicht so ansehen sollte. Irgendetwas tat in ihrer Brust sehr weh.
                      „Was?“, zwang Joan sich zu fragen. Curtis lächelte.
                      „Meinen Lieblingsort!“
                      „Oh“, rang Joan sich ab. Curtis hob die Hand, seine Finger berührten fast ihr Gesicht. Joan drückte etwas die Luft ab, nein, nicht so...
                      Joan wich nervös zurück. Was war nur mit ihr los? Das hatte sie doch die ganze Zeit gewollt!
                      Curtis war nicht böse.
                      „Komm, lass uns den Lift nehmen. Ich will dein Gesicht sehen!“ Er war wieder gut gelaunt, schien nicht gekränkt zu sein. Aus ihrer Tasche nahm er eine ihrer langen Hosen. Zusammen mit den Turnschuhen reichte er ihr beides.
                      „Zieh das besser an!“
                      Joan gehorchte ohne nachzufragen. Joan atmete tief durch, folgte ihm in den Lift. Es fiel ihr gar nicht auf, dass er die Taschen oben ließ, nur einen Rucksack, den er aus der Küche mitgenommen hatte und ihre Outddorjacken mitnahm.
                      Die Lifttüren öffneten sich und Joan hielt den Atem an.
                      Es war wie ein Traum. Das blaue Wasser des Sees erstreckte sich vor ihnen, am Ufer von hellen Oasen umgeben, umfasst von gigantischen Bäumen und den felsigen Bergen.
                      Joan trat aus dem Fahrstuhl, der mit dem Fels verwachsen schien. Eine sanfte Brise wehte, die Bäume rauschten leise, Vögel zwitscherten, Insekten flogen umher.
                      „Es ist wunderschön“, murmelte Joan wie verzaubert. Curtis war ihr gefolgt, die Lifttür schloss sich hinter ihnen, war nun regelrecht mit dem Fels verwachsen. Bewundernd musterte Joan den Liftturm, der im Felsen integriert war.
                      „Einfach unglaublich!“
                      „Mein Vater hat damals fast das gesamte Vermögen in diese Festung und die Mondbasis gesteckt. Die Sicherheit ging ihm über alles!“
                      „Inzwischen hast du das Vermögen ja wieder aufgebaut!“
                      Seit der Testamentseröffnung wusste sie genau über das immense Vermögen Bescheid, was ihm gleich war. Curtis wog den Kopf kurz.
                      „Ja, es reicht, um meine Unternehmungen zu finanzieren!“ Joan kicherte leise.
                      „Du untertreibst und bist wie immer viel zu bescheiden!“
                      Seine hellen Augen hatten sie fixiert.
                      Heute nicht“, versprach er leise, bevor er sich dem See zuwendete.
                      „Lass uns gehen, sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig!“
                      „Was?“
                      Curtis grinste sie frech an.
                      „Das was ich mir vorgenommen habe!“
                      Curtis lief los. Joan folgte ihm.
                      „Brauchst du deine Jacke?“
                      „Nein, aber gib sie mir, die kann ich selber tragen. Was hast du denn im Rucksack? Leckereien?“
                      Joan lief nun neben ihm her. Curtis reichte ihr die Jacke, die sie sich erst mal um die Schultern legte, es war nicht kalt, aber es würde noch ein warmer Tag werden. Joan war froh, dass sie nun die legere Jeans trug.
                      „Auch, aber die gibt es erst später!“
                      ...
                      Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:23.
                      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                        Perfekt

                        Joan merkte sehr schnell, dass sie lange auf dem Mond eingesperrt gewesen war, ohne Möglichkeit sich sportlich zu betätigen, dafür hatte sie keine Zeit gehabt. Curtis schien das besser verkraftet zu haben. Lange liefen sie schweigend auf einem verwilderten Waldweg am Seeufer entlang, bis Curtis sie stumm am Arm packte, um ihr etwas zu zeigen.
                        Atemlos blickte Joan zum See hinunter, indem ein kleines, schmales Tier schwamm. Ein Otter. Joan hielt die Luft an. Eine Weile sahen sie dem pfiffigen Tier fasziniert zu, dass seine Muscheln an einem Stein in Rückenlage schwimmend auf dem Bauch knackte. Irgendwann verschwand der Otter wieder. Curtis Hand lag immer noch auf ihrem Unterarm. Nun ergriff er schweigend ihre Hand, um mit ihr weiter zu gehen. Joan dachte nicht weiter darüber nach. Genoss die Ruhe, die Farben, die Gerüche.
                        Ein großer Bach, fast ein Fluss versperrte ihnen dann den Weg, der etwa 200 Meter vom See entfernt die Felsen herunter schoss. Joan sah dem springenden Wasser verzaubert zu. Die 200 Meter bis zum See waren felsig, das Wasser rann tanzend zwischen den Steinen bis zum See.
                        Curtis hinter ihr hatte ebenfalls angehalten. Er packte den Rucksack von den Schultern.
                        „Möchtest du etwas trinken?“
                        Joan wandte sich ihm zu. Ihr Gesicht wirkte ganz weich. Auch wenn seine Manöver durchschaubar waren, hinderte es Joan nicht daran sich wohl zu fühlen.
                        „Gern!“
                        Curtis reichte ihre eine Flasche, die den Inhalt nicht freigab. Joan ließ sich überraschen. Es war köstlich, kalt, ihr Lieblingsgetränk, Mineralwasser mit natürlichem Holunderblütenextrakt. Es war wirklich erstaunlich, was Curtis über den langen Zeitraum behalten konnte, Nichtigkeiten.
                        Aber vielleicht waren sie das gar nicht für ihn.
                        Joan warf ihm einen Seitenblick zu. Curtis trank ebenfalls aus einer Flasche. Er wirkte sehr entspannt.
                        „Und gehen wir jetzt zurück?“, fragte Joan ihn. Curtis blickte sie schmunzelnd an.
                        „Nein! Ich muss dich enttäuschen! Wir müssen nun die Schuhe ausziehen, durch den Bach waten, um die Wiese am anderen Ufer zu erreichen, wo Du endlich etwas zu Essen bekommst!“
                        Joan stutzte erst, aber der Gedanke war gar nicht so schlecht.
                        Das Wasser war erschreckend kalt, aber man gewöhnte sich daran. Joan blieb länger im Wasser, während Curtis den Bach durchwatete, um auf der anderen Seite eine Picknickdecke auf der Wiese auszubreiten. Joan gesellte sich nach einer Weile zu ihm. Curtis hatte viele Dosen dabei, die gefüllt waren mit allen möglichen Köstlichkeiten. Joan futterte sich durch alles durch.
                        „Zumindest über Appetitlosigkeit kannst du nicht klagen!“
                        Joan funkelte ihn frech an.
                        „Habe ich das je behauptet?“
                        Curtis lachte leise, Joan überschwemmte der Gedanke, dass sie nun am liebsten zu ihm gekrochen wäre, um ihn anzufassen, mit der Hand durch sein Haar zu fahren...
                        Curtis hielt ihr eine Dose hin, die er bis jetzt zurückgehalten hatte. Darin waren „Churros“, die sie in der Tapas-Bar so gern gegessen hatte.
                        „Du Schuft!“ Herzhaft griff sie zu.
                        „Ich werde noch fett“, maulte sie genüsslich kauend. Curtis beobachtete sie zufrieden. Bewegung und gutes Essen reichten manchmal schon, jemanden aus einer Depression zu reißen.
                        Joan fühlte sich plötzlich sehr träge, starrte auf das Wasser, das eine hypnotische Wirkung zu haben schien. Joan sackte immer tiefer auf die Decke. Curtis räumte auf. Joan sah in die Baumwipfel über sich, die sich sanft wiegten. Ohne irgendwelche störenden Gedanken sackte sie weg...
                        Curtis sah Joan mit einem fast gequälten Gesichtsausdruck zu, wie sie einschlief, fast konnte man glauben, sie atme nicht mehr. Curtis holte tief Luft, bevor er die Hände neben ihrem Kopf aufstützte, um sich ganz tief über sie zu beugen, so nah, dass er sanft ihren Atem über seine Lippen fahren fühlte.
                        Sie lebte und war hier, bei ihm, nichts wollte er nun mehr, alles war perfekt.
                        ****
                        Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:23.
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                          Churros? Die Dinger kenne ich aus diversen Freizeitparks. Wenn sie mit bzw. in frischem Fett zubereitet wurden, verträgt man sie ganz gut. Wenn nicht, sollte man stets eine Packung Sodbrenn-Tabletten zur Hand haben

                          Joah so ein Picknick an einem schönen Ort kann durchaus ein Wellness-Aufenthalt sein.
                          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                          Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                          Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                            Die Hütte am See

                            Jahrmarkt-Churros!
                            Ja gut, als Ersatz gehen die auch, besser sind sie in Spanien, die schmecken gar nicht so fettig und man isst ja nur ein paar!
                            So, jetzt mal Butter bei die Fische! Ich will fertig werden!



                            Perfekt

                            Vor ihnen, etwa 100 Meter vom Ufer des Sees entfernt, tauchte ein Blockhaus auf, nicht groß, aber es reichte sicher für mehrere Zimmer. Curtis vor ihr lief darauf zu. Vor der Hütte gab es aus Holz gefertigte Gartenmöbel und eine Lagerfeuerstelle.
                            „Was ist denn das?“, fragte Joan überrascht.
                            Curtis drehte sich zu ihr um, mit einem Blick, der sagte, hättest du lieber nicht gefragt.
                            „Das Liebesnest meiner Eltern!“
                            „Du bist wirklich unmöglich!“
                            Curtis grinste verschmitzt.
                            „Tschuldigung, ich konnte einfach nicht widerstehen! Du siehst so süß aus, wenn du dich künstlich aufregst!“
                            Joan grunzte, aber man konnte das Lächeln in ihrem Gesicht trotzdem sehen.
                            Curtis hatte den Rucksack auf den Gartentisch gestellt. Nun ging er zur Hütte, überprüfte das unsichtbare Sicherheitsschloss, das Siegel war unberührt, bevor er die Tür öffnete. Joan folgte ihm. Von außen mochte die Hütte etwas verwittert wirken, innen war sie modern ausgestattet und ordentlich.
                            „Warst du hier, um aufzuräumen?“
                            „Klar, ich war drei Jahre nicht hier. Ich habe es etwas hergerichtet!“
                            Joan beobachtete, wie er in der offenen, rustikalen Hütte etwas aus dem Kühlschrank holte.
                            „Danke!“, sagte Joan unvermittelt. Curtis musterte sie kurz.
                            „Wofür?“
                            „Das du mich hierher mitgenommen hast, es ist sehr schön hier!“
                            In Curts Mundwinkel erschien ein leichtes Lächeln.
                            „Keine Ursache!“ Er machte eine Pause.
                            „Das Bad ist dort und dann setz dich an den See, ruh dich etwas aus!“
                            Joan beobachtete den aufkommenden Sonnenuntergang. Wenn sie den kleinen Mittagsschlaf nicht gemacht hätte, dann hätte sie es nur mit Mühe bis hier geschafft. Erst war ihr das Nickerchen peinlich gewesen, aber Curtis hatte ebenfalls neben ihr auf der Decke gelegen, als sie erwacht war. Sein Gesicht dem Himmel zugewandt, hatte er in das tiefe Blau geblickt. Joan hatte still sein Profil gemustert.
                            Curtis kam mit einem Tablett heraus, das gefüllt war mit frischem Brot, Käse und Würstchen zum Grillen. Joan runzelte die Stirn.
                            „Wellnessurlaub hast du gesagt!“
                            „Vorhin hast du dich noch über das zu gute Essen beschwert!“
                            Curtis entzündete das Feuer, das einen heimeligen Schein verbreitete. Ohne zu reden grillten sie, hörten den Abendrufen der Tiere zu, sahen wie die Sterne aufgingen.
                            Joan hatte sich getäuscht, das Essen war köstlich, die Einfachheit änderte nichts daran. Joan seufzte nach dem Essen. Wo würde sie heute Abend eigentlich schlafen? Im Haus gab es nur ein Schlafzimmer mit einem Ehebett, das hatte sie schon erkundet. Hatte Curtis vor sie dahin zu verfrachten?
                            ...

                            Ja, das ist die alles entscheidende Frage: Wo schläft Joan heute Nacht?
                            Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:23.
                            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                              Dazu passen dieser Song

                              "... where you gonna go, where you gonna sleep tonight."
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                              Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                              Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                                Ja, der Song ist sehr passend.
                                Als ich Perfekt allerdings vor drei Jahren geschrieben habe, hatte ich meine a-ha-Phase!
                                Damals hatte ich bei dieser Szene eher diesen Song im Ohr:

                                a-ha: Turn the lights down

                                https://www.youtube.com/watch?v=QVROt5NbC7s

                                Der hört sich ein bisschen harmlos an, aber ist durchaus erotisch!
                                Noch erotischer wird der Clip durch Monica Bellucci!
                                Ich bin zwar selber weiblich, aber dieser Frau sehe ich gern zu!
                                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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