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    #46
    Perfekt

    Ihre blauen Augen vergaßen zu blinzeln, daran merkte er, wie sehr sie diese Frage doch beunruhigte.
    „Ich trage für alle Menschen hier auf der Basis die Verantwortung und ich will alle lebend bis zu unserem Sieg über Davison durchbringen!“
    Curtis lächelte schmal.
    „Das war keine Antwort auf meine Frage!“
    Ihre Augen funkelten nun wütend, weil er sie zu einer Entscheidung drängte, die sie nicht treffen wollte.
    „Wenn es sein muss, musst du solche Entscheidungen als Oberbefehlshaber treffen. Alles ist unserem Ziel untergeordnet“, erinnerte Curtis sie ironisch.
    „Ich bin nicht Captain Future!“, antwortete Joan nun gefährlich leise.
    „Für mich steht in erster Linie der Mensch im Mittelpunkt, aber ja, ich bin auch bereit sie in ein Himmelfahrtskommando zu beordern, wenn es sein muss!“
    An ihrem Ton erkannte er, dass sie das sehr ernst meinte, es war weder eine Floskel noch eine Ausflucht.
    Stumm maßen sie sich eine Weile mit Blicken, bis Curtis nickte.
    „Gut! Ich denke nun ist das wichtigste geklärt Ma´ am!“
    Curtis akzeptierte mit seiner Anrede ihren höheren Status. Er stand auf.
    „Wenn es keine direkte Order gibt, würde ich dann gern meine Angelegenheiten regeln, die mit unserer Heimkehr zusammenhängen!“
    „Es wäre mir sehr wichtig, dass sie sich schnellst möglich um die diplomatische Mission kümmern Captain. Wir brauchen die Anerkennung als Widerstandsgruppe, nur dann können wir unsere Flüchtlinge besser unterbringen und auf Unterstützung von außen zählen. Sonst bleiben wir immer nur eine kleine Terroristengruppe!“
    Curtis nickte Joan zu, die sitzen geblieben war.
    „Ich bemühe mich darum, wenn sie erlauben, gehe ich nun Ma´am!“
    Joan nickte. Sie wirkte auf einmal genauso müde, wie er sich auch fühlte. Sicher hatte sie noch weniger geschlafen als er.
    „Gehen sie nur Captain, ich verlasse mich auf sie!“

    ****
    Curtis verband sehr viele positive Gefühle mit Baimu, es war nicht die Erde, die ihm versagt geblieben war, aber es war ein wunderschöner Planet und er würde Ken hier treffen.
    Ken war nun 16 Jahre alt, ein kluges aber auch selbstbewusstes Kerlchen geworden, das hatte er schon in den paar Gesprächen mitbekommen, die er über Televisor mit ihm geführt hatte. Aus dem weichen Kindergesicht war nun ein hageres, fast schon männliches Gesicht geworden. Ken freute sich darauf ihn nun zu treffen und Curtis erging es ähnlich.
    Natürlich war das nicht nur ein Freundschaftsbesuch. Curtis würde inoffizielle Gespräche nicht nur mit den Magiern führen, die bereit waren, einen Antrag in das Plenum der interplanetaren Gemeinschaft einzubringen, der offiziell eine Anerkennung der Widerstandsgruppe als Ergebnis haben sollte. Curtis sollte den Antrag persönlich vortragen.
    Davison war inzwischen nicht untätig gewesen und hatte begonnen Captain Future und seine Crew zu diskreditieren. Es war grotesk was Curtis vorgeworfen wurde, Ergebnis war, dass sein „Vermögen aus betrügerischen Handeln“ eingefroren wurde. Davison änderte nichts an den bestehenden Verhältnissen, er brachte nur nicht nur die Future-Crew gegen sich auf, sondern auch viele Völker, denen Curtis Hilfe gebracht hatte.
    Otto pfiff auf der Brücke vor sich hin. Auch seine Crew freute sich auf den Besuch.
    „He, Gummipuppe, vor ein paar hundert Jahren hätte man dich für das Pfeifen Kielgeholt“, stichelte Grag vom Pilotensitz aus.
    Curtis schmunzelte, wie wahr!
    „Pass du lieber auf, dass du die Landung nicht vermasselst und die Stadt unter dir platt walzt!“, konterte Otto zischend.
    Zuletzt geändert von earthquake; 29.04.2015, 16:24.
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

    Kommentar


      #47
      Baimu

      Perfekt

      ...
      Grag landete wie immer tadellos. Sie wurden von einer übersichtlichen Gruppe in Empfang genommen, alles nur freundliche Gesichter. Curtis vermisste Ken, aber Saran erklärte in einem ruhigen Moment, dass er Ken unter etwas intimeren Umständen wiedersehen sollte. Curtis war trotz der Enttäuschung angetan von der taktvollen Überlegung der Magier.
      Man geleitete sie in das Häuptlingshaus der Hauptstadt, in der Curtis, begleitet von Simon, die ersten Gespräche mit den Diplomaten der anderen Welten führte. Ein offensichtliches Problem war die Rechtmäßigkeit, mit der Davison in sein Amt gekommen war. Bis jetzt hatte er verfassungsgemäß gehandelt, für die anderen schweren Vorwürfe der Rebellen gab es keine Beweise, nur Augenzeugenaussagen, die Davison immer wieder diskreditierte, indem er den Augenzeugen selber schwere Verbrechen vorwarf, so wie Curtis es selber erlebte.
      Simon war sich mit ihm einig darüber, dass sie diese Beweise als nächstes in Angriff nehmen wollten, falls Joan dem zustimmte.
      Die Zusammenarbeit mit ihr war weniger schwierig gewesen als angenommen.
      Joan hatte einen überzeugend pragmatischen Führungsstil. Sie hörte sich vor jeder gravierenden Entscheidung alle Meinungen der Verantwortlichen an, bevor sie, die alle Fäden in der Hand hatte, entschied, ohne Ansehen der Person, die ihr anders zugeraten hatte. Bis jetzt hatte Joan den Rat der Future-Crew immer beherzigt, bis auf einmal und da musste Curtis ihr im nach hinein zugestehen, dass sie Recht gehabt hatte.
      Seitdem war ihr Verhältnis rein dienstlich geprägt. Curtis hatte im Trott des normalen Alltags seine unterschwellig wütenden Gefühle für Joan verdrängt, aber sie waren immer noch da.
      Am Abend fuhr er endlich in das Dorf, das die Magier für die Flüchtlinge gebaut hatten. Es war sehr großzügig aufgebaut. Der verantwortliche „Bürgermeister“ des Dorfes hatte ihm nur positives über die Magier berichtet, aber Curtis hatte nichts anderes erwartet. Der Wagen hielt vor einem Haus, dessen Haustür aufgerissen wurde und ein großer Jugendlicher mit blondem Haar stürzte heraus.
      Curtis stieg schnell aus und dann lagen sie sich lachend in den Armen.
      Im nach hinein wusste Curtis nicht mehr, worüber sie eigentlich geredet hatten in den ersten fünf Minuten, er hörte einfach nur Kens erstaunlich tiefen Stimme zu, sah in das jungenhaft grinsende Gesicht und freute sich. Ken zog ihn am Arm. Der Wagen sollte auf ihn warten.
      „Komm, lass uns reingehen! Helen hat Limonade gemacht, die schmeckt einfach klasse!“
      Mit einem Mal war Curtis bewusst, dass an der Haustür Joans Eltern standen, die sich hier auf Baimu um den Jungen kümmerten, weil weder er noch Joan das in diesem Augenblick leisten konnten. Er war ihnen unbedingt zu Dank verpflichtet, natürlich musste er sie begrüßen.
      Curtis trat mit Ken zu Helen und Philipp Landor, denen er fest die Hand drückte.
      „Mr. und Mrs. Landor, ich freue mich sie bei guter Gesundheit zu sehen!“
      Sie lächelten ihn offen an. Ob Joan ihnen die wahren Hintergründe des Scheiterns ihrer Beziehung gestanden hatte, oder hatte sie aus Selbstschutz darüber geschwiegen?
      „Willkommen Captain! Es war eine wundervolle Nachricht, sie wieder hier zu wissen!“, antwortete Helen.
      „Oh ja! Wir hoffen, sie haben unserer Tochter wegen ihrer Eigenmächtigkeit nicht allzu viel Ärger gemacht“, grinste Philipp. Curtis schmunzelte.
      „Nein! Ihre Tochter hat das einzig Richtige getan!“
      „Kommen sie doch durch in den Garten!“, forderte Helen ihn auf.
      „Vielen Dank!“
      Im Garten stand ein grober selbstgebauter Tisch, so wie auch im Haus, aber es wirkte nicht arm, eher rustikal.
      „Ich hoffe, sie haben hier ihr auskommen, oder soll ich bei den Magiern um gewisse Dinge des täglichen Bedarfs nachfragen?“, fragte Curtis.
      „Nein, danke Captain. Es fehlt an nichts wirklich wichtigem. Natürlich müssen wir uns einschränken, aber den Flüchtlingen auf den anderen Planeten geht es viel schlechter. Wir hoffen halt alle, dass wir bald zurückkehren können. Ken kann hier sogar an seiner Ausbildung weiter arbeiten, das ist sehr schön!“
      „Aber nun wollen wir sie eine Weile mit Ken allein lassen, sie haben sich sicher viel zu erzählen. Bedienen sie sich ruhig!“, forderte Helen ihn auf. Helen war immer noch eine sehr attraktive Frau. Ob Joan in dem Alter auch so aussehen würde?
      Ken schenkte ihm von der angepriesenen Limonade ein.
      „Und wie war eure Expedition?“, fragte Ken neugierig. Curtis schmunzelte.
      „Sie hat alle Erwartungen übertroffen, aber darüber können wir uns später mal unterhalten! Erzähl, wie es dir ergangen ist!“
      „Wo soll ich anfangen? Erst war alles gut. Joan hatte meinetwegen sogar Stunden reduziert, so dass ich bei ihr leben konnte. Es war toll. Gut, Joan war manchmal etwas traurig, weil sie nicht mehr im Außendienst arbeiten konnte, dafür war sie nun jede Nacht zuhause. Dann eskalierte durch die Terroranschläge in Peking alles. Joan hatte Zweifel an der Richtigkeit ihres Dienstes. Sie überwachte Oppositionelle. Wir gingen zusammen zu den Demonstrationen gegen Davison. Es war schrecklich. Joan wurde entlassen, ständig war der Geheimdienst bei uns und durchsuchte die Wohnung. Und dann mussten wir in einer Nacht-und Nebelaktion verschwinden, alle!“
      ...
      Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:30.
      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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        #48
        Schön, dass du Ken mit eingearbeitet hast.
        Ich finde, er macht da auch eine gute Figur
        Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
        Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
        Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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          #49
          Ken ist an sich ja eine wichtige Figur, zumindest in der Beziehung von Joan und CF, er ist ein bisschen der Beziehungskitt!

          Und er ist normal aufgewachsen!
          Der hat ja mehr Erfahrung mit normalen Beziehungen als CF, vielleicht kann er (CF!) etwas Nachhilfe nehmen!
          Zuletzt geändert von earthquake; 06.05.2015, 06:56.
          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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            #50
            Ist eh etwas Flaute (egal in welchem Forum!) da stell ich schon mal was bekanntes ein, damit wir mal zu den neuen Dingen (Perfekt Plus) wechseln können!

            Perfekt

            Curtis merkte dem Jungen an, dass er immer noch unter dem Schrecken des Erlebten litt, obwohl hier alles so friedvoll wirkte. Ken verzog das Gesicht.
            „Ach, lassen wir das, dass ist vorbei und nur unerfreulich!“
            Curtis griff über den Tisch, der ihn von Ken trennte, nach Kens Hand, die auf der Tischplatte zwischen ihnen gelegen hatte.
            „Nein, ist es nicht! Erzähl mir ruhig davon, denn ich war nicht da!“ Ken grinste.
            „Wie gut, dass Joans Quelle von deiner Heimkehr erfahren hat, sonst hätte Davison euch einfach verschwinden lassen. Ich bin so froh, dass Joan euch warnen konnte!“
            „Weißt du, wer diese Quelle ist?“, fragte Curtis wissbegierig.
            Joan hatte nicht mal eine Andeutung darüber verloren! Das war ihr großes Geheimnis. Die Quelle war sehr nah am Nachrichtenapparat Davisons. Ken lachte.
            „Na hör mal, willst du mich jetzt aushorchen? Das hätte wenig Sinn, weil ich nicht weiß, um wen es sich handelt und wenn dann dürfte ich es dir nicht sagen, das solltest du aber wissen!“
            Ken lachte laut, bevor er Curtis mit funkelnden Augen ins Visier nahm.
            „Und habt ihr euch wieder vertragen?“
            Curtis runzelte erst ärgerlich die Stirn, bevor er grinste.
            „Bei dir hört sich das an, als hätten Joan und ich uns nur um das Sandschüppchen gestritten! Es gab keinen Streit, bei drei Leuten in einer Beziehung ist einer zu viel, das war alles!“
            Ken stöhnte leise.
            „Also nicht! Aber ihr arbeitet zusammen!“
            „Das schon! Joan ist sogar mein Chef, aber das heißt nicht, dass nun alles wieder gut ist. Es ist alles geklärt zwischen uns, aber da ist nichts, was man wiederbeleben kann. Mach dir nur keine falschen Hoffnungen!“
            „Schade! Ich hatte geglaubt, ihr hättet eine Chance euch wieder zu bekrabbeln!“
            „Das sagt der große Beziehungsberater“, spottete Curtis. Es war schon ein komischen Gefühl, das nun mit Ken zu bereden.
            „Soll ich dir ein paar Tipps geben?“
            „Ausgerechnet du?“ Ken grinste frech und stolz zugleich.
            „Warum nicht? Ich weiß genau worauf die Mädels stehen. Mareen zum Beispiel mag Ausflüge ins Grüne...“, begann Ken.
            Ken!“, unterbrach Curtis den Jungen schockiert, der hell lachte.
            ****

            Curtis stellte mit Verwunderung fest, dass er sich erstaunlich schnell daran gewöhnt hatte, die Mondbasis zu teilen, die mehr denn je einem wimmelnden Ameisenhaufen glich! Der Zustrom von Hilfesuchenden hatte sich vergrößert und damit sicherlich auch die Anzahl der Spione, die Davison aussandte.
            In der Mondbasis galten nun sehr viel restriktivere Sicherheitsbestimmungen, die er ausgearbeitet hatte. Joan hatte diesbezüglich alles ohne Diskussion abgenickt, denn auch sie fürchtete Spionage oder sogar Sabotage.
            Curtis kämpfte sich durch die Menschenmenge. Er sah Felix Einhard Verletzte versorgen. Sein Verhältnis zum Arzt war immer noch sehr unterkühlt. Einhard machte ebenfalls keinen Hehl aus seiner Abneigung dem „Helden“ gegenüber. Sie schenkten sich nichts.
            Während Otto und Grag die Comet durch checkten für den nächsten Einsatz, der ganz plötzlich erfolgen konnte, machte er sich auf den Weg zu Joans Büro. Der „Hafenmeister“ John Burger, ein wortkarges Fossil, das seine Arbeit aber wie ein sprichwörtliches schweizer Uhrwerk machte, musste seine Ankunft schon gemeldet haben, denn vor dem Büro hatte er nicht mal Gelegenheit zu klopfen, die Tür ging vorher auf. Hanah Morten kam ihm entgegen. Sie war rothaarig, so wie er. Auf ihrem Gesicht, das von Sommersprossen überzogen war, lag ein lustiges Lächeln, vielleicht sogar ein flirtendes Glitzern, das Curtis aber unverbindlich lächelnd ignorierte.
            „Hallo Captain, gehen sie nur rein, Miss Landor wartet auf sie!“
            „Danke Miss Morten!“
            ...



            Wie gesagt, Ken hat´s eben drauf!
            Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:30.
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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              #51
              Geheimnisse

              Perfekt

              „Hallo Captain, gehen sie nur rein, Miss Landor wartet auf sie!“
              „Danke Miss Morten!“
              Joan saß am Schreibtisch. Im Gegensatz zu Miss Morten blickte sie ihn nicht mit strahlenden Augen an. Aus ihrem nachlässig gebundenen Haarzopf hingen einige Strähnen wild heraus. Joans Augen lösten sich von ihrem C-Board.
              „Hallo Captain, setzen sie sich doch bitte!“
              Sie wirkte müde. Curtis kam der Aufforderung nach.
              „Guten Tag Ma´am!“
              In Joans Gesichtszüge schlich sich ein Lächeln.
              „Ihrer codierten Nachricht war zu entnehmen, dass ihre Mission zum Baimu erfolgreich war!“
              Curtis schmunzelte.
              „Ja, ich denke schon. Wir werden in der Versammlung unser Anliegen vortragen können. Es wäre nur hilfreich wenn wir anstatt Vorwürfe auch Beweise vorbringen könnten!“
              Joan seufzte.
              „Ja, das wäre es wirklich!“
              Joan kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe. Stirn runzelnd ertappte Curtis sich dabei, wie er wie hypnotisiert auf ihre vollen Lippen starrte. Joan hob den Blick zu ihm, zum Glück schien ihr sein Starren nicht aufgefallen zu sein.
              „Es wäre möglich, dass mein Informant vorher welche zusammen bekommt!“
              Curtis hob eine Augenbraue.
              „So?“
              „Hm!“, brummte Joan nachlässig.
              „Um welche Art von Information oder Beweis?“, fragte Curtis nach. Joan wog den Kopf hin und her.
              „Er hat sich da nicht festgelegt, aber etwas skandalöses!“
              „Wie kommunizieren sie mit ihm?“, fragte Curtis misstrauisch nach.
              Joan grinste ihn nun frech an, so wie sie das früher getan hatte, unbeschwert, keck und doch irgendwie zärtlich. Curtis schluckte.
              „Das bleibt mein Geheimnis Captain. Je weniger ich über ihn verbreite, umso länger lebt er und kann uns mit Informationen versorgen!“
              Curtis nickte. Wahrscheinlich einer aus dem Geheimdienst oder der Oppositionellen, die man Joan dummer Weise selber hatte überwachen lassen. Ihr Wissen um den Widerstand musste immens sein.
              „Das verstehe ich!“, bekannte Curtis.
              „Wie geht es Ken?“, fragte Joan leise nach. In ihren Augen schimmerte Besorgnis, sicher nicht nur um Ken.
              „Gut, ausgesprochen gut! Sie werden auf Baimu bestens versorgt. Ken wirkte fast unbeschwert, das muss in den letzten Wochen auf der Erde anders gewesen sein!“, spekulierte Curtis. Joan nickte seufzend.
              „Das war es und es tut mir leid für Ken, dass er das miterleben musste!“
              „Aber er hat dadurch doch sehr wichtige Erfahrungen für sein späteres Leben gemacht, dass man nicht immer und alles andere regeln und verantworten lassen kann! Ich war überrascht, wie gut er das verarbeitet hatte. Bei ihren Eltern geht es ihm gut, er fühlt sich da gut aufgehoben. Mehr können wir im Moment nicht für ihn tun!“
              Joan nickte, aber man sah ihr an, dass ihr der Gedanke nicht gefiel.
              ****
              Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:30.
              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                #52
                Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                „Aber er hat dadurch doch sehr wichtige Erfahrungen für sein späteres Leben gemacht, dass man nicht immer und alles andere regeln und verantworten lassen kann!
                Ein schöner Satz. Gefällt mir.
                Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                  #53
                  Mir auch.
                  Keine Sorge ich lese mit, mußte mich nur erst in der Spelunke wieder aufsynchronisieren.
                  ZUKUNFT -
                  das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                  Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                  Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

                  Kommentar


                    #54
                    Na ja, ist ja jetzt auch nicht die "Erstveröffentlichung" für Euch!
                    Das hattet Ihr ja schon alles!

                    Und in der Spelunke ist ja nun alles neu und sehr witzig, obwohl ich jetzt schon etwas Angst um Thalia habe, aber die wird´s den Typen schon zeigen!

                    Ich sitze nun weniger hier herum, sondern an meinem dritten Teil zu Perfekt, Stuart und da komme ich super voran.
                    Ich habe nun schon über 20 Seiten und bin erst am Anfang!
                    Da hat sich nun soviel aufgestaut, das muss ich erst mal abarbeiten.
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      #55
                      Zitat von earthquake Beitrag anzeigen

                      Und in der Spelunke ist ja nun alles neu und sehr witzig, obwohl ich jetzt schon etwas Angst um Thalia habe, aber die wird´s den Typen schon zeigen!
                      *g*
                      Naja vieles brockt sie sich mit ihrer vorlauten Art ja auch selber ein
                      Und soooo schlimm sind die Jungs auch wieder nicht
                      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                        #56
                        Einbruch

                        Perfekt

                        Curtis war von Otto geweckt worden, der im Halbdunkel an seinem Bett stand.
                        „Tschuldige Chef, aber unser Sicherheitssystem hat gerade Alarm geschlagen!“
                        Curtis fühlte sich, als hätte ihm jemand die Muskeln weichgehauen, so schlabbrig fühlten sie sich an, aber das war nur der fehlende Schlaf.
                        Curtis hatte sich aufgesetzt und schluckte.
                        „Was ist passiert?“
                        „Es muss einen Einbruch gegeben haben, aber Simon wusste gerade noch nicht wo!“
                        Curtis nickte, sich die Augen reibend.
                        „Ich komme! Ich werde Joan direkt dazu bitten!“
                        Otto eilte voraus, während Curtis sich langsam aus den Decken schälte. Konnte man hier denn nie ausschlafen?
                        Knittrig machte er sich auf den Weg, um Joan zu suchen. Er sprach ein paar Leute der Nachtschicht an, um herauszufinden wo sie war.
                        „Sie ist auf der Krankenstation“, konnte ihm dann Commander Browning mitteilen, der Diensthabende im Kontrollraum. Curtis runzelte die Stirn.
                        „Ist sie verletzt?“, fragte Curtis verwirrt. Commander Browning, ein Mitvierziger blickte ihn erstaunt an.
                        „Nein, soweit ich unterrichtet bin nicht!“
                        Curtis nickte.
                        „Gut, dann suche ich sie dort eben auf!“
                        Curtis eilte zur Krankenstation. Ein müder Felix Einhard blickte ihm aus einem fahlen Gesicht entgegen.
                        „Guten Abend, Doktor! Ich suche Miss Landor!“
                        Einhard zog die Stirn kraus.
                        „Commander Browning teilte mir mit, dass sie hier wäre!“
                        Die Krankenstation war bis auf einen schlafenden Patienten leer. Weiter hinten war noch der Vorhang um ein Bett gezogen.
                        „Guten Abend Captain! Ist es wirklich dringend? Ich würde sie nur ungern wecken!“
                        Curtis starrte ihn etwas schwer von Begriff an.
                        „Wecken?“
                        Einhard rollte die Augen, dann wies er mit dem Kopf in Richtung des Vorhangs.
                        „Ist sie krank?“, fragte Curtis beunruhigt. Einhard stöhnte.
                        „Nein! Sie schläft hier, seitdem sie ihr Zimmer für sich beansprucht haben, was ja ihr gutes Recht war!“
                        „Aber ich dachte, sie teilen sich ihr Zimmer mit ihr!“, widersprach Curtis.
                        „Nein, ich schnarche zu laut, Joan kann das nicht aushalten und wenn ich nicht schnarche, dann Chief Hanks!“
                        Es dauerte zwar bis der Groschen fiel, aber Curtis hatte es nun verstanden. Felix war nicht Joans Liebhaber, sondern wohl bloß ihr Freund und Felix teilte sich noch mit anderen Crewmitgliedern die Kajüte. Er hatte sie tatsächlich „obdachlos“ mit seinem Wunsch gemacht.
                        „Soll ich sie nun wecken?“, fragte Einhard unwirsch.
                        Curtis schüttelte den Kopf.
                        „Nein, lassen sie sie mal schlafen. Ich schaue mir das Problem erst mal selber an, falls nötig wecke ich sie dann!“
                        Nachdenklich verließ er die Krankenstation. Im Kontrollraum traf er auf seine Crew, die auf ihn wartete. Curtis musterte die Stirn runzelnd die zwei Mitarbeiter, die gerade Schicht hatten.
                        „Entschuldigen sie, aber ich muss sie bitten mich und meine Crew allein zu lassen. Es geht da um sehr heikle Vorgänge was unser Sicherheitssystem angeht, wir möchten nicht, dass da Interna nach außen getragen werden, denn irgendwann gedenken wir wieder allein hier zu leben“, erklärte Curtis trocken.
                        „Entschuldigen sie Captain, da haben wir irgendwie auf der Leitung gestanden. Natürlich gehen wir, damit sie eine Analyse machen können“, bemerkte der Ältere schmunzelnd.
                        Als sie allein waren setzte Curtis sich. Zusammen mit Simon ließ er in allen Systemen Kontrollprogramme laufen, ließ kleine Unregelmäßigkeiten untersuchen.
                        „Da, das könnte der Einbruch sein!“, meinte Simon. Curtis nickte auf den Bildschirm starrend.
                        „Um etwa 01.13 Uhr. Ist nicht definitiv klassifiziert, kann auch nur eine Störung im Stromnetz sein, aber ich fürchte, du hast recht Simon. Was mich wundert ist, dass er nur in den privaten Ordner eingedrungen zu sein scheint, in meinen! Gäbe es nicht lohnenswertere Ordner als diesen? Zum Beispiel die Pläne für den „Rochen“ oder unsere Waffentechnologie?“
                        „Mag sein, das würden wir an ihrer Stelle räubern, aber wir kennen ihre Pläne nicht. Wer weiß, was sie vorhaben?“
                        ...


                        So, verlässlich wie immer!
                        Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:30.
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                          #57
                          Ruhe vor dem Sturm

                          Perfekt


                          Die Tür ging auf. Eine verknitterte Joan betrat den Raum, aber ihre Augen waren hellwach.
                          „Hallo zusammen!“
                          Curtis nickte ihr zu.
                          „Es gab einen Einbruch in unsere Dateien und Ordner. So wie es aussieht, haben sie wohl nur Zeit gehabt, Curts persönlichen Ordner auszuspionieren“, erklärte Simon gelassen. Joan hob erstaunt die Brauen. Sie war ebenfalls überrascht über das Ziel der Hackerattacke.
                          „Sie kam von hier, nicht von außerhalb, oder?“, fragte Joan.
                          „Ja!“
                          „Was ist so brisant an diesem Ordner?“, fragte Otto nach. Curtis seufzte.
                          „Das frage ich mich auch. Familienpapiere, meine Krankenakte...“, Grag unterbrach Curtis grunzend.
                          „Du warst doch fast nie krank!“
                          „Ich weiß, vielleicht haben sie sich irgendetwas spektakuläres davon versprochen! Vielleicht irgendeine seltene Veranlagung für Krankheiten!“
                          „Waren private Aufzeichnungen darunter?“, fragte Joan. Curtis sah sie nicht an.
                          „Schon, aber nichts, was mich irgendwie erpressbar machen würde.“
                          „Trotzdem würde ich das nicht auf die leichte Schulter nehmen! Die haben sich bestimmt etwas davon versprochen“, ließ Joan nicht locker, was Curtis nicht passte.
                          „Ich kann mir nicht vorstellen, was an meiner Blutgruppe, Mandelentzündungen und Blutdruckwerten so interessant sein soll“, erwiderte er lakonisch.
                          „Okay, aber egal wer es war und was er mit den Daten will, er kann die Daten nicht so ohne weiteres von der Basis schaffen, das würden wir merken, weil wir unsere Kommunkationssysteme sehr genau überwachen. Er muss die Basis irgendwie verlassen. Die meisten unserer Flüge gehen aber nicht zur Erde, sie gehen zu den Flüchtlingslagern und da haben wir vor Ort keine Kontrolle, aber wir haben jetzt Zeit die Daten hier zu suchen“, gab Joan zu Bedenken.
                          „Joan hat recht, wir durchsuchen die Mondbasis!“
                          Simon, Grag und Otto verließen den Raum. Joan wollte ihnen folgen.
                          „Joan!“, sprach Curtis sie an, ohne sie anzusehen.
                          „Ja?“
                          „Warum ziehst du nicht in das Schlafzimmer meiner Eltern? Nur weil es bisher unsinniger Weise nicht genutzt wurde und wie ein heiliger Ort behandelt wurde, heißt das nicht, dass das auf ewig so bleiben muss. Du brauchst deine Ruhe!“
                          Kurz war es still.
                          „Danke Curtis!“
                          ****

                          Curtis beobachtete bei der täglichen Zusammenkunft, dass Felix Einhard ihm irritierende Blicke zuwarf. Curtis fragte sich die ganze Zeit, was nur los war. Nach der Einsatzbesprechung drückte Einhard sich still in Curts Nähe herum. Thema war heute vor allem das Auffinden einer männlichen Leiche in einem der Lagerräume gewesen. Der Mann, den Joan als verdächtig von der Future-Crew hatte überwachen lassen, war ermordet aufgefunden worden, hingerichtet und es gab keine Spur auf den zweiten Spion.
                          „Doktor, kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?“, fragte Curtis leise, ohne den Doktor anzusehen. Einhard wippte nervös von einem Fuß auf den anderen.
                          „Vielleicht!“
                          Nun blickte Curtis ihn doch an mit seinen stechenden grauen Augen.
                          „Worum geht es? Brauchen sie irgendwelche Medikamente oder technisches Equipment?“
                          „Nein, die Versorgung ist sehr viel besser geworden, seit dem sie zurück gekehrt ist. Nicht, dass Joan sich nicht ebenso bemüht hätte, aber ihr hat man die Terroristin besser abgenommen, unsere jetzigen Verbündeten waren bis dahin längst nicht so großzügig!“
                          Curtis nickte, ja, das war leider so gewesen.
                          „Wissen sie, ich mache mir Sorgen um Joan, vor allem, weil sie jetzt einen Spion nicht nur hier einschleusen, sondern auch töten konnten. Wissen sie, dass Joan morgen heimlich aufbrechen wird, um ihren Informanten zu treffen?“
                          Curtis schüttelte den Kopf. Der Raum war nun bis auf sie beide leer.
                          „Nein!“
                          „Ich habe Angst, dass sie in eine Falle läuft!“
                          ...
                          Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:30.
                          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                            #58
                            Die Krankenakte... ja... ich erinnere mich. Da war doch was...
                            Oh ja, DAS wird richtig böse (aber verdammt gut (WAS für ein Wortspiel!))
                            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                            Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                            Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

                            Kommentar


                              #59
                              Risiko

                              Perfekt

                              „Wer weiß alles davon?“
                              Einhard druckste herum.
                              „Ich habe keine Ahnung. Mir deutete sie etwas an, ich habe es ihnen erzählt, aber wer sonst noch davon erfahren hat, kann ich nicht sagen!“
                              Curtis atmete tief durch.
                              „Ich rede mit ihr. Vielleicht können wir ihre Sicherheit noch irgendwie optimieren!“
                              „Danke Captain!“
                              Nachdenklich blickte Curtis dem Arzt hinterher. Es war verständlich, dass Joan das Treffen geheim halten wollte, nicht nur um ihrer Sicherheit willen, sondern auch um der des Informanten willen. Curtis atmete tief durch. Er würde Simon und seine Crew allein losschicken, um von einem Frachter des Megara die Hilfsgüter zu löschen, so hätte er Zeit mit Joan zu reden.
                              Joan war natürlich recht eingespannt, verhandelte mit den einzelnen Flüchtlingsplaneten. Auf Pluto war es zu Plünderungen durch Flüchtlinge gekommen. Joan musste nun versuchen, die Situation diplomatisch auszubügeln, weil sie auf die Hilfe des Pluto angewiesen waren. Curtis wartete in ihrem Büro, während sie sprach.
                              Anders als er vielleicht reagiert hätte, denn er gab der Regierung des Pluto eine gewisse Mitschuld an der desaströsen Entwicklung, blieb Joan sehr ruhig, bittend, beharrlich. Curtis beobachtete Joan, die endlich mal ausgeschlafen zu haben schien. Es dauerte, bis sie sich ihm zu wandte.
                              „Captain, es tut mir leid, dass sie solange warten mussten!“
                              „Kein Problem, Ma´am. Das Thema über das ich sprechen wollte ist etwas heikel!“
                              Joan runzelte amüsiert die Stirn. Was zwischen ihnen war nicht heikel?
                              „So?“
                              „Hm, mir ist zu Ohren gekommen, dass sie planen ihren Informanten morgen heimlich zu treffen!“
                              Joan blickte ihn erstaunt an.
                              „Woher...?“
                              „Das ist jetzt nicht relevant! Ihre Sicherheit ist gefährdet, denken sie nur an den toten Spion! Ich würde von einer derart riskanten Mission abraten!“
                              „Das ehrt sie Captain! Aber zufällig weiß ich auch, dass mein Informant sehr wichtige Informationen für mich hat! Er nannte sie „in höchstem Maße beunruhigend und den gesamten Widerstand gefährdend!“ Ich muss zu diesem Treffen. Davison hat sich irgendeine Teufelei ausgedacht, die unser aller Leben gefährdet!“
                              Curtis schwieg nachdenklich.
                              „Das mag sein, dann gehen sie eben nicht allein! Wir werden sie begleiten!“
                              „Das wird nicht möglich sein Captain. Diese Mission kann nur der „Rochen“ erfüllen, es gibt kein anderes Schiff mit Tarnvorrichtung und der „Rochen“ bietet Platz für eine Person!“
                              Curtis musterte Joan finster. Damit hatte er nicht gerechnet. Es war natürlich verständlich, dass Joan ein so vielseitiges Schiff für eine derart gefährliche Sache nutzen wollte.
                              „Es ist möglich, mit zwei Personen zu fliegen!“
                              Nun grinste Joan.
                              „Captain, ich kann nicht zulassen, dass nicht nur die Spitze des Widerstands ihr Leben riskiert, sondern auch noch die Nummer zwei!“
                              „Ich kann den „Rochen“ fliegen, er erfordert eine gewisse Übung, weil er eine sehr empfindliche Steuerung hat. Ich könnte ihnen den Rücken frei halten, sie zur Not aus einem Hinterhalt herausholen. Ich besitze alle erforderlichen Qualifikationen und ich bestehe darauf!“
                              Joan musterte ihn lange still. Ihr C-Board blinkte und fiepte vor sich hin, aber Joan ignorierte es.
                              „Warum?“
                              Es war eine einfache und schwierige Antwort zugleich.
                              „Alles andere wäre falsch!“
                              Joan seufzte. Ja, das war eine typische Captain Future Antwort.
                              „Ich kann sie nicht davon abhalten, nicht wahr?“
                              Dieses Mal sah er ihr fest in die Augen. Hier ging es nicht um persönliches, hier ging es um Captain Futures ureigenstes Anliegen, den Widerstand nicht zu gefährden, um die Demokratie wieder herzustellen und der Widerstand war gefährdet, wenn Joan entweder ausgeschaltet oder gefangen genommen wurde.
                              „Nein!“
                              ****
                              Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:30.
                              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                                #60
                                In der Höhle des Löwen

                                Perfekt

                                Nur Otto war beim Einsteigen in den „Rochen“ behilflich, der Hangar lag ansonsten noch in der Nachtruhe. Curtis hatte gut geschlafen, Joan dagegen wirkte gedrückt. Manchmal hatte sie so eine Art Vorahnung, was ihre Unternehmungen betraf. Curtis hatte das immer fasziniert beobachtet. Nicht, dass Joan einen objektiven Anlass hatte, aber sie schien im Groben zu ahnen, wenn etwas schief ging. Etwas derartiges ging ihm völlig ab, für ihn zählten Fakten.
                                „Alles in Ordnung?“, fragte Curtis sie, als er einstieg. Joan wich seinem Blick aus.
                                „Ja!“
                                Irgendetwas sagte ihm, dass das nicht stimmte, aber wenn sie nicht reden wollte, dann hatte es keinen Sinn weiter in sie zu dringen. Otto half Joan hinter ihn zu bugsieren. Der Platz war für eine Person großzügig ausgelegt, aber für zwei Personen, vor allem wenn eine groß und muskulös war, war er eigentlich zu klein. Joan ächzte etwas, schob sich zurecht.
                                „Geht es?“ Curtis versuchte ihr mehr Raum zu geben.
                                „Muss es wohl, oder steigst du aus?“, fragte Joan etwas unwirsch, was Otto ein Grinsen entlockte.
                                „Nein!“
                                „Fliegt ihr lange so? Na, dann viel Spaß, spätestens nach einer Stunde zerfleischt ihr euch da drin“, schmunzelte Otto.
                                „Wir schaffen das schon. Macht die Comet trotzdem bereit, falls wir doch Hilfe brauchen!“, befahl Curtis.
                                „Aye, aye Captain!“
                                Otto schloss die Cockpitscheibe über ihnen. Sofort baute sich im Rochen ein eigenes Klima auf.
                                Curtis versuchte nicht an Joans Brüste zu denken, die sich in seinen Rücken bohrten, von ihren Oberschenkeln, die sie um seine gelegt hatte, um irgendwie zurecht zu kommen, ganz zu schweigen.
                                Curtis fuhr die Triebwerke hoch. Otto räumte den Hangar eins. Kurz darauf bekam er die Startfreigabe. Curtis hob mit dem „Rochen“ ab.
                                „Welcher Kurs?“
                                „Erdkurs, Asien!“, antwortete Joan.
                                „Ihr seid aber verdammt mutig, euch direkt unter den Augen des Feindes zu treffen!“, sagte Curtis anerkennend.
                                „Das ist manchmal unverdächtiger, als einen abgeschiedenen Ort wie eine Raumstation zum Treffpunkt zu machen, oder den Mars anzufliegen. Mein Informant gehört zum inneren Zirkel, der kann die Erde nicht mal für einen Tag unverdächtig verlassen!“
                                „Können sie mir jetzt sagen, wer es ist? Vielleicht kriege ich ihn sowieso zu Gesicht!“
                                „Wozu? Nein, lassen wir seine Identität aus dem Spiel. Ist nicht einzig und allein wichtig, dass er bereit ist, uns zu helfen?“
                                „Stimmt auch wieder! Je weniger von ihm wissen, umso kleiner ist das Risiko!“
                                „Genau!“
                                Stumm flog Curtis Asienkurs, dieser Kontinent war gerade im Nachtzyklus.
                                „Japan, bei Kobe!“, wies Joan ihn nach einer Weile an. Elegant flog Curtis weiter, bis Joan die genauen Zielkoordinaten angab. Curtis runzelte die Stirn. Höhlen. Deshalb der „Rochen“!
                                „Gut, landen sie kurz nach dem Eingang, weil die Höhle sich dort verengt, bis sie sich wieder weitet. Es gibt einen kleinen See dort drinnen, dort treffen wir uns. Sie bleiben bitte hier am „Rochen“. Falls wir schnell weg müssen, ist es gut, wenn sie Start bereit sind!“, wies Joan ihn ruhig an.
                                Es gefiel ihm nicht, lieber hätte er sie begleitet, aber das verstieß wahrscheinlich gegen die Abmachung, also würde er sich fügen. Er hatte schließlich mitkommen dürfen und konnte im Notfall immer noch eingreifen. Er würde die Umgebung über Scanner genau sondieren!
                                Curtis landete schwungvoll. Joan wartete, bis das Cockpit sich öffnete und kletterte hinaus. Curtis streckte sich, um ihr dann zu folgen. Joan, ausgestattet mit Nachtsichtgerät und einem Headset, über das sie mit ihm in Verbindung bleiben konnte, war schon losgegangen.
                                „Joan!“
                                Joan drehte sich um. Heute trug sie einen schwarzen Overall.
                                „Ja!“
                                „Passen sie auf sich und halten sie über Funk Kontakt mit mir! Ich halte hier alles im Auge und versuche sie rechtzeitig zu warnen, falls etwas nicht stimmt!“
                                Joan nickte.
                                „Okay!“
                                ...


                                Na, weiß noch jemand, wer der Informant war?
                                Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:31.
                                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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