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    #16
    Flucht und Heimkehr

    Perfekt

    „Es war keine Affäre! Es war nur dieses eine Mal! Es hatte nichts mit meinen Gefühlen für Curtis zu tun! Ich liebe Curtis nicht Raymond!“
    „Dann hättest du es besser unterlassen mit ihm zu schlafen!“ Joan liefen erneut Tränen über die Wangen.
    „Ja, das hätte ich wohl besser“, sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Was glaubst du, wie oft ich mit Curtis geschlafen habe?“
    „Das steht ja hier wohl kaum zur Disposition! Er ist ein vielbeschäftigter Mann!“
    „Ich kann es an einer Hand abzählen“, presste Joan schniefend hervor. Eszella schaute nun doch erstaunt drein. Joan nickte.
    „Du hast ganz richtig gehört!“ Eszella zögerte.
    Joan heulte erneut.
    „Alles andere war immer wichtiger als ich, Forschung, Verbrecher, Expeditionen! Ich war immer nur eine Randnotiz“, brach es aus Joan verbittert hervor. Eszella musste ihr zugestehen, dass sie recht hatte, mit dem was sie sagte.
    „Er ist perfekt und genau das hat er auch von mir erwartet, aber ich bin nur ein Mensch Eszella“, fügte sie resigniert hervor.
    „Ich werde versuchen mit ihm zu reden, aber er ist zurecht gekränkt!“ Einen Moment musterte er sie schweigend, bevor er sagte:
    „Pass auf dich auf!“
    ****

    Curtis saß verträumt in seinem Pilotensessel, dabei flog Grag die Comet, seine Anwesenheit war gar nicht erforderlich, trotzdem hatten sich alle auf der Brücke versammelt.
    Das Sonnensystem!
    Es lag vor ihnen und Curtis hatte das Gefühl, selten etwas schöneres gesehen zu haben. Sie waren wieder zuhause!
    Ein zu Hause, dass er vor zwei Jahren doch recht fluchtartig verlassen hatte! Die Tatsache verdrängte Curtis nun großzügig, denn er verband im Augenblick nur positive Gefühle mit der Heimkehr. Den Mond, die Labore, sein Bett...
    An eine gewisse Blondine verschwendete er keinen Gedanken mehr, das hatte sie nicht verdient...
    Die Expedition hatten sie schon lange machen wollen, der Zeitpunkt vor zwei Jahren war einfach perfekt gewesen, um wieder zu sich selbst, zu seinen Zielen zu finden!
    Natürlich hatte Simon ihn unterstützt, als es um die Überlegung zu dieser Expedition ging, was nicht bedeutete, dass Simon auch akzeptiert hätte, dass er seine Beziehung zu Joan intensivierte, aber das war lange abgeharkt.
    Nun konzentrierte sich Simon, seitdem sie das Sternbild Schwan verlassen hatten darauf, Syrias frauliche Attribute und Tugenden hervorzuheben, nun sollte es mit der Familienplanung der Familie Newton aber endlich vorangehen! Das war die drängenste Aufgabe der nahen Zukunft, bei dem Gedanken daran verzog Curtis allerdings ironisch die Lippen.
    Im Gegensatz zu Joan lebte Syria an einem intriganten Königshof, das musste sich auch irgendwann auf das Denken von Syria niederschlagen, was sehr bedauerlich war, weil Syria ein sehr liebes Wesen hatte und selbst Joan hatte den Versuchungen des normalen Arbeitslebens nicht widerstehen können!
    Schluss, aus, er musste damit aufhören!
    Er hatte das sehr lange verdrängt, nun schwappte es wieder hoch. Klar, nun würde er bald auf der Erde sein, da musste er sich zwangsläufig fragen, was aus ihr geworden war. Niemand im Innenministerium würde von sich aus auf den Gedanken kommen, ihn mit Joan zu konfrontieren, mit nichts was mit ihr zusammenhing.
    „Chef, die Grenzpatrouille hat sich gemeldet. Sie freuen sich, uns wieder zu sehen. Eine Eskorte wird wohl gerade zusammen gestellt, um uns den Rest bis zur Erde zu begleiten und zu schützen!“ , meldete Otto sich gut gelaunt zu Wort.
    „Bei denen sitzt wohl nicht mehr alles stramm! Schutz! Wir! Das ist ja lächerlich!“, ereiferte sich Grag polternd. Curtis grinste, das war falsch formuliert! Otto lauschte der Patrouille.
    „Oh, die scheinen Probleme mit einer neuen Guerilla-Gruppe zu haben. Irgendwelche Terroristen!“, erklärte Otto verwundert.
    „Trotzdem, wir werden mit denen schon fertig! Wir sind doch schon mit ganz anderen Sachen fertig geworden! Das haben die in den zwei Jahren wohl vergessen!“, knurrte Grag.
    „Was für eine Gruppe ist das denn Otto?“, fragte Simon schnurrend.
    „Irgendeine politische Splittergruppe, die die Regierung stürzen will!“, erwiderte Otto die Stirn runzelnd. Curtis hob die Schultern.
    „Wir werden es früher oder später mit bekommen. Lasst uns nun erst mal in New York landen!“ Mischte Curtis sich lapidar ein, es hatte wenig Sinn über die Vorsichtsmaßnahmen zu spekulieren, wenn man nicht wusste, worum es hier ging!
    ****
    Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:32.
    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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      #17
      Tja, da ist man gerade mal zwei Jahre weg und schon steht das halbe System Kopf!
      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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        #18
        Unruhige Heimkehr

        Perfekt

        Curtis war tatsächlich etwas eingedöst im Sessel, der Anflug dauerte länger als gedacht, weil die Eskorte auf sich hatte warten lassen, auf die man aber gedrängt hatte. Curtis hatte mit Eszella sprechen wollen, aber der war gerade nicht verfügbar, hatte Urlaub und hatte sich klugerweise ins Unbekannte verdrückt.
        Ein Ruck ging plötzlich schon fast im Erdorbit durch die Comet, der Alarm heulte. Curtis wurde durch die automatischen Gurte, die sich fest um ihn geschlossen hatten, im Sessel gehalten.
        „Wir werden angegriffen!“, tönte Grags Stimme durch die Brücke.
        „Was? Von wem?“, fragte Otto hellwach.
        „Unbekannt, ich kann ihn nicht sehen! Aber von unserer Eskorte kam der Angriff nicht!“
        Wieder ein selten stümperhafter Schuss neben den Bug des Schiffes.
        „Also unsere Guerillieros müssen noch ein bisschen üben“, murmelte Curtis ironisch.
        „Hallo Comet! Dreht ab! Landet nicht auf der Erde! Fliegt zum Mond!“ Hallte plötzlich eine helle Stimme über die Brücke, die Stimme war verzerrt, weil sie von Störsendern überlagert wurde, aber Curtis erkannte die Stimme trotzdem schaudernd. Verkrampft schluckte er.
        „Aber das ist doch Joan!“, stellte Grag verdattert fest.
        „Hallo Comet! Landet keinesfalls in New York, falls euch euer Leben lieb ist! Fliegt die Mondbasis an!“ Befahl Joans Stimme erneut.
        „Was soll dass denn jetzt?“ Otto war genauso verwirrt, wie die anderen drei Gefährten.
        Die Lage draußen änderte sich, die Eskorte schoss wild im Raum um sie herum, um das angreifende Schiff, das sich nicht orten ließ, abzuschießen.
        „Curtis?“, fragte Simon vorsichtig nach Befehlen. Curtis schaltete sein Mikro ein.
        „Was ist hier eigentlich los? Wo bist du?“, fragte er mit gepresster Stimme. So hatten sie sich die glorreiche Heimkehr nicht gerade vorgestellt! Und dann ausgerechnet Joan! War sie verrückt geworden? War sie zu einer Terroristin mutiert?!
        „Wenn du in New York landest, ist euer Leben keinen Pfifferling mehr wert! Sie werden euch verhaften und umbringen, so wie sie Eszella getötet haben!“ Schepperte Joans Stimme.
        „Captain ignorieren sie diese Funksprüche, sie sollen sie nur in die Irre führen!“, meldete sich der Eskorteführer zu Wort.
        Was für eine paradoxe Situation! Natürlich konnte Joan einfach den Verstand verloren haben, was auch ihr verrücktes Verhalten von vor zwei Jahren erklärte und ein Labsal für sein Selbstbewusstsein war, aber die Erwähnung von Eszellas Namen machte ihn stutzig.
        „Eszella ist tot?!“, fragte Curtis rau.
        „Captain ignorieren sie diese Nachricht, sie ist von Terroristen manipuliert!“ Forderte die Eskorte erneut. Joans Stimme kämpfte gegen die Störungen.
        „Ja, er hat mich noch rausgebracht und als sie ihn deswegen verhaften wollten hat er sich mit der Dienstwaffe erschossen!“
        Curtis schluckte blass.
        „Captain...“
        „Wo bist du?“
        Vor ihnen, zum greifen nah tauchte flimmernd ein kleines Schiff auf, ihr „Rochen“! Der war aber doch auf der Mondbasis! Der „Rochen“ wurde sofort unter Beschuss genommen. Joan hatte die Tarnung aufgegeben, die ihr Leben schützte.
        Hier!“ rief Joans Stimme erschreckend laut. Er konnte sie in dem kleinen gläsernen Cockpit sehen, so nah war sie der Comet. Ihr blondes Haar schimmerte im Sonnenlicht, ihr Gesicht war blass. Sie ging sofort wieder in den Tarnmodus, was sie rettete.
        „Kurs Mondbasis!“, murmelte Curtis matt. Es war eine intuitive Entscheidung, aber Joan hatte den „Rochen“ sie lebte wahrscheinlich auf der Mondbasis, in seinem zu Hause und sie hatte die Erde bestimmt nicht freiwillig verlassen.
        Zum anderen, wenn sie durchgenudelt war, dann war das auch für die Regierung die Chance, die Mondbasis zurück zu bekommen. Er konnte Joan dann immer noch stoppen. So irrational war seine Entscheidung also nicht. Grag gehorchte umgehend, brach aus der zerfallenden Formation aus, um Mondkurs einzuschlagen.
        „Captain Future, gehen sie wieder auf Erdkurs!“ Wies sie der Eskortenführer an.
        „Negativ! Wir müssen erst unsere Mondbasis überprüfen und gegebenen Falls zurückerobern!“, erklärte Curtis nun ganz nüchtern.
        „Captain, gehen sie sofort auf Erdkurs, sonst bin ich angewiesen, auf sie feuern zu lassen!“
        „Aber hallo“, rief Otto wütend.
        „Wir müssen erst in der Mondbasis nach dem Rechten sehen. Es scheint, als hätten die Terroristen sich Zugang verschafft zu unseren Erfindungen...“, doch Curts Begründung ging im Feuerhagel, der die Comet nun traf, unter.
        Grag fluchte. Curts Herz pumpte aufgeregt unter einem gewaltigen Schub Adrenalin, aber das würde die Comet schon überstehen. Otto fluchte laut.
        Der „Rochen“ war glücklicher Weise verschwunden. Curtis hoffte, dass Joan es geschafft hatte, nicht dass er besonders scharf darauf war, ihr nun schon gegenüber treten zu müssen, aber er wollte Erklärungen und er wollte sein zu Hause zurück.

        ****
        Zuletzt geändert von earthquake; 03.02.2015, 08:09.
        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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          #19
          Zum Glück hat er auf sie gehört! Wenn die "Eskorte" auf ihn feuert, na DA kann doch was nicht mit rechten Dingen zugehen...
          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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            #20
            Die Mondbasis

            Perfekt


            Sie waren dem Bombardement durch Geschicklichkeit und Geschwindigkeit entkommen.
            „Schadensmeldungen?“, fragte Curtis mit schmalem Mund.
            „Die Außenhaut unserer schönen Comet haben sie angekratzt, aber kein Hüllenbruch. Das lässt sich in der Mondbasis gut beheben“, antwortete Otto. Curtis atmete tief durch, auf den immer größer werdenden Mond starrend, der sich schnell näherte.
            „Curtis?“, sprach Simon ihn an.
            „Hm!“, brummte Curtis.
            „Was ist hier nur passiert und was hat Joan mit all dem zu tun? War deine Entscheidung richtig?“
            Curtis zögerte nur kurz.
            „Das weiß ich noch nicht, aber wir können nur gewinnen. Entweder Joan hat recht und sie hat uns gerade den Hintern gerettet, indem sie ihren aufs Spiel gesetzt hat, oder sie ist wirklich eine Terroristin, dann ist es gut, wenn wir ihren offensichtlich gewählten Rückzugsort zurückerobern. Die Mondbasis ist schließlich unser zu Hause!“
            „Wie ist sie da nur reingekommen?“ Dachte Grag laut. Curtis räusperte sich kurz.
            „Curtis hatte keine Zeit die Zugangscodes vor unserem Abflug noch zu ändern“, kam ihm Simon zu Hilfe.
            „Klar, er konnte es damals gar nicht abwarten von hier weg zu kommen!“, erinnerte sich Otto und bohrte unangenehm in Curts alter Wunde.
            „Also hat Joan die Basis ganz legal betreten. Sie nutzt unseren „Rochen“!“, mischte auch Grag sich ein.
            Die Mondbasis kam nun in Sicht. Anstatt eines warmen Gefühls regte sich Erstaunen in Curts Kopf. Was war denn das? Das war nicht mehr „ihre“ Basis, das war ein verstümmelnder Versuch einiger Anbauten, die sich aber offensichtlich unter Curts und Simons ausgeklügeltem Sicherheitsschirm befanden. Die Basis war extrem erweitert worden!
            Curtis war wütend!
            Jetzt war Joan endgültig zu weit gegangen!
            Erst dieser verdammte Ray!
            Jetzt die Basis!
            Was hatte er Joan nur getan, dass sie es darauf angelegt hatte ihn zu verletzen?
            „Dabei ist der „Rochen“ gar nicht so ungefährlich! Wir haben ihn doch noch gar nicht ausgetestet!“ , gab Otto fast etwas besorgt zu Bedenken.
            „Joan hatte ihn dafür aber ganz gut unter Kontrolle“, sagte Simon fast etwas anerkennend.
            Curtis schwirrte der Kopf!
            „Mondbasis an Comet, sie haben Landeerlaubnis, landen sie in Hangar zwei!“, wies sie eine unbekannte Stimme an.
            „Danke für gar nichts, ihr Spinner, das ist schließlich unsere Basis“, schnauzte Otto zurück.
            ****
            Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:32.
            Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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              #21
              Perfekt

              Curtis schwirrte der Schädel. Warum kam immer alles ganz anders, als man es sich zuvor ausgemalt hatte, vor allem die schönen Dinge! Nun hatte er mit seiner Crew die größte Expedition der Menschheit hinter sich gebracht, Wissen und Antworten mitgebracht, die die Welt die sie kannten grundlegend verändern konnte, aber das interessierte nun niemanden!
              Er musste zusehen, dass man ihn nicht abschoss und sein zuvor unantastbar scheinendes zu Hause, das in dreißig Jahren nur unwesentlich verändert worden war, hatte Joan in eine hässliche Bauruine verwandelt!
              Ihm war unwohl.
              Er war müde und hätte sich am liebsten in ein Loch verkrochen. Und dann Joan. Curtis schloss bei der Landung seufzend die Augen. Auf ein so unerfreuliches Wiedersehen mit ihr hätte er gern verzichtet!
              Man hatte ihnen Hangar 2 zugewiesen. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass es einen „Hangar 2“ überhaupt gab!
              Bei der Landung wurde ihm klar, dass man so zu zwei Lande-und Startmöglichkeiten gekommen war. Selbst in Hangar 2 war es voll! Es gab unzählige kleine Schiffe hier, die sich aneinander drängelten.
              Otto pfiff anerkennend.
              „Hier ist es so voll, wie auf einem Flughafen! Vielleicht sollten wir die Comet an einen Harken an der Wand hängen“, schnurrte Otto ironisch.
              Curtis atmete tief durch. Das Dach schloss sich über ihnen, die Atmosphäre kehrte zurück. Es wurde still auf der Brücke. Niemand hatte das Bedürfnis auszusteigen. Es war wie ein fremder, Angst einflößender Ort. Menschen strömten jubelnd zur Comet.
              „Ui, doch ein ganz netter Empfang!“, stellte Otto zufrieden fest.
              „Seid vorsichtig! Das müssen nicht unsere Freunde sein. Vielleicht hat die Eskorte nur etwas überreagiert, als wir abgedreht haben Richtung Mond! Es ist möglich, dass Joan wirklich durchgeknallt ist und dass das da draußen Terroristen sind! Wir bleiben zusammen, bewaffnet. Die Comet wird gesichert. Ich will hier niemanden an Bord haben!“, ordnete Curtis knurrend an.
              „Okay Chef!“
              Curtis warf die Gurte ab. Mal sehen, wie Joan ihm das erklären wollte!
              Gemeinsam gingen sie zur Schleuse. Curtis nickte seinen Freunden noch mal zu, sie erwiderten die Geste. Sie waren zu gut aufeinander eingestellt, um noch groß über die üblichen Sicherheitsmaßnahmen reden zu müssen. Curtis öffnete die Schleuse und mit dem ersten Atemzug des Hangars, war das Erkennen da.
              Ihr zu Hause!
              Jede Wohnung, jedes Haus hatte seinen eigenen Geruch, genauso war es auch mit der Mondbasis. Curtis war danach, einfach still die Augenlider für einen Augenblick zu schließen, um das Gefühl der Heimkehr noch etwas für sich zu genießen, doch die Menschen strömten applaudierend an der Comet zusammen.
              Sie waren heimkehrende Helden!
              Erstaunlicher Weise waren einige „Terroristen“ bekannte Gesichter. General Halk Anders war unter der Menge, der Polizeichef von Europa, Per Ludlum, Chris Meerbeeck, der Sicherheitschef der Raumstation Voyager.
              Curtis ging Stirn runzelnd die kleine Gangway hinunter, unten nahm Anders ihn Hand schüttelnd in Empfang. Er grinste über das ganze Gesicht.
              „Captain Future, wie schön sie wieder zu sehen! Sie haben uns sehr gefehlt!“
              Curtis lächelte etwas gezwungen.
              „Danke Anders! Mir wäre so ein Empfang auf der Erde allerdings lieber gewesen.“
              Anders missverstand die Anspielung.
              „Auf der Erde säßen sie nun im Sicherheitsgefängnis oder wären direkt einem „Unfall“ zum Opfer gefallen!“, parierte Anders ernst.
              „Übertreibt ihr nicht alle ein bisschen? Wir waren nur zwei Jahre weg und schon soll alles zusammen gebrochen sein?“, fragte Otto erstaunt.
              „Es wäre schön, wenn es so wäre! So etwas kann schneller gehen, als wir alle gedacht hätten!“
              „Musstet ihr denn dafür unser zu Hause völlig verunstalten?“, fragte Otto spitz. Anders räusperte sich unangenehm berührt.
              „Das besprechen sie bitte mit Miss Landor!“
              „Später, ich möchte erst den Kopf des „Widerstandes“ sprechen! Sind sie das Anders, oder ist noch jemand ranghöheres hier?“
              Wieder wich Anders Curts bohrenden hellen Augen aus.
              „Miss Landor ist hier die Führungsperson!“
              Nun starrte Curtis Anders ehrlich verblüfft an.
              „Das müssen sie alles mit ihr besprechen!“
              Curtis hatte die Lippen aufeinander gepresst. Gut, wenn es sich nicht vermeiden ließ, dann eben jetzt sofort!
              Er war kein Feigling!
              „Gut, wo ist sie?“
              „Im Hangar eins!“
              ...
              Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:32.
              Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                #22
                Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                Man hatte ihnen Hangar 2 zugewiesen. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass es einen „Hangar 2“ überhaupt gab!
                (...)
                „Musstet ihr denn dafür unser zu Hause völlig verunstalten?“, fragte Otto spitz. Anders räusperte sich unangenehm berührt.
                „Das besprechen sie bitte mit Miss Landor!“(...)
                ...

                Herrlich Okay, das Drumherum ist eine ernste Angelegenheit aber... ich muss gerade breit grinsen. Ist der Kater aus dem Haus... tanzen die Mäuse Tango auf den Tischen...
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                  #23
                  Ja, ein bisschen so fühlen sich die Future-Heimkehrer!
                  Ist schon doof, Du kommst nachhause und wer hat Hand daran gelegt, ausgerechnet Dein Partner, den Du in Flagranti erwischt hast!
                  Aber irgendwie kann man die "EX" auch verstehen!
                  Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                    #24
                    Begegnung mit Joan

                    Perfekt

                    „Wir sprechen uns später noch!“, verabschiedete Curtis sich. Ihre Gruppe drängte in den benachbarten Hangar. Grag und Otto wollten Schritt halten, aber jeder wollte ihnen die Hand schütteln und weil er in der Mitte ging, hatte er bald etwas Vorsprung vor seinen Kameraden. Entschlossen öffnete Curtis die improvisierte Schleusentür zu Hangar 1.
                    Joan kletterte gerade aus dem flachen „Rochen“, aber sie war nicht allein. Ein großer, dunkelhaariger Mann redete gerade fleißig auf sie ein. Er trug einen einfachen Overall.
                    „...du dein Leben riskierst für einen übergeschnappten Wissenschaftler, der lieber in Wolkenkuckkucksheim lebt, als in der Realität!“
                    Joan sah den Mann in seinem Alter ernst an.
                    „Aber wir brauchen ihn!“
                    „Ach ja? Und dich brauchen wir nicht? Wenn die dich da draußen abgeschossen hätten, dann wären wir nun kopflos! Du hast unsere Ärsche gerettet, nicht er! Du hast die Öffentlichkeit aufgerüttelt, nicht Cap...“, der Mann brach ab, weil Joan Curtis hinter seinem Rücken erblickt hatte.
                    Joans langes Haar steckte in einem nachlässig gebundenen Zopf. Ihre großen, blauen Augen sahen Curtis offen an, wichen seinem forschenden Blick nicht schamhaft aus. Curts Herz schlug heftig bei ihrem Anblick.
                    Er war sauer, deshalb!
                    „Hallo Captain! Verzeihen sie, dass wir ihnen keinen herzlicheren Empfang bieten konnten. Wir haben erst vor einer Stunde erfahren, dass sie unmittelbar vor der Rückkehr auf die Erde stehen.“ Joan hatte es echt raus ihn wie einen Fremden zu behandeln.
                    Es ärgerte ihn, warum eigentlich? Vielleicht wollte sie ihm nur einen Gefallen damit tun, vor zu geben, dass sie sich nicht kannten, um Außenstehenden die Peinlichkeiten ihrer Beziehung zu ersparen.
                    Dass Joan ihm, dem unantastbaren Helden Hörner aufgesetzt hatte!
                    Der Gedanke brannte wie Feuer in seinen Eingeweiden. Ihm war danach sie zu packen und zu schütteln.
                    Sah man ihm das so deutlich an, denn der Fremde stellte sich fast schützend vor sie. War das ihre neueste Eroberung?
                    Grag, Otto und Simon kamen hinzu. Joan lächelte sie fast etwas erleichtert an.
                    „Joan, was hast du aus unserer schönen Mondbasis gemacht?“, fragte Otto theatralisch heulend.
                    Joan lächelte leicht.
                    „Entschuldige, das muss ein echter Schock für euch sein, aber es ging nicht anders. Das hier ist der ideale Ausgangspunkt für Aktionen gegen Davisen und er ist gut erreichbar für Flüchtlinge. Trotzdem ist es schön, euch zu sehen. Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, dass ihr doch noch heimkehrt!“
                    Ihre blauen Augen strahlten seine Freunde an, die in Verlegenheitsgesten verfielen,wie Teenager beim ersten Date. Otto rieb sich die Hände, Simon räusperte sich und Grag murmelte:
                    „Was soll ich sagen...“
                    Curtis war kurz davor genervt mit den Augen zu rollen.
                    „Darf ich euch vorstellen, dass ist Dr. Felix Einhard, unser Klinikchef!“
                    Klinikchef, soso, so wie er Curtis feindselig musterte, war er noch etwas ganz anderes!
                    „Felix, das sind die eigentlichen Eigentümer der Basis, Captain Future, Grag der Roboter, Otto der Androide und Prof. Simon Wright, von dem Du sicher gehört hast. Captain, vielleicht sollten wir einen ruhigeren Ort für ein Gespräch aufsuchen“, schlug Joan vor, weil langsam die Menschenmenge von Hangar 2 rüberschwappte.
                    „Scheint mir ein akzeptabler Vorschlag zu sein!“, knurrte Curtis, dessen Gesicht verkniffen wirkte. Joan nickte ihnen zu ihr zu folgen. Widerstrebend liefen sie hinter Joan her. Die Räume, die sie durchquerten waren auf seltsame Weise so vertraut und doch so entfremdet. Zum Teil dienten sie anderen Zwecken, aber viel gespenstischer war das pulsierende Leben in ihnen.
                    Waren das zuvor „heilige“ Hallen gewesen, die man nur mit gedämpften Stimmen durchquerte, so tobte nun das Leben in ihnen. Es war wie in einem geschäftigen Bienenstock. So hatte die Future-Crew ihre Mondbasis nie erlebt.
                    Es war so unwirklich. Joan wurde achtungsvoll gegrüßt, ihnen nickte man nur verwundert zu. Joan führte sie in ein kleines Büro, nun war es eher ein Konferenzzimmer. Otto schloss die Tür hinter ihnen. Da der Raum klein war, war auch Curts Distanz zu Joan merklich geschrumpft, was ihn beunruhigte, das gestand er sich zwar nicht ein, war aber so.
                    ...
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      #25
                      Tja... alles anders, alles neu. Ich stelle mir gerade vor von einer langen Reise nach Hause zurück zu kehren und auf einmal wäre meine Wohnung übervölkert von fremden Leuten. Mehr noch: Alles dazu noch umgebaut. Also... auch wenn es eine Notsituation mit guten Gründen wäre, begeistern würde es mich nicht... armer Curtis. Und dann spielt er momentan auch noch die zweite Geige. Zumindest was diesen Klinikchef angeht, scheint er ja bei dem weniger der Held zu sein. Übergeschnappter Wissenschaftler im Wolkenkuckucksheim - zu geil... Am Ende tut er sich noch beleidigt mit Kuolun zusammen (auch wenn der kein Wolkenkuckucksheim sein eigen nennen dürfte)
                      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                        #26
                        Einbruch in die Intimsphäre

                        Perfekt

                        „Setzt euch doch!“, bat Joan freundlich, aber die Gelassenheit war nur Fassade, sie war auch nervös.
                        Die Future-Crew blieb geschlossen stehen.
                        „Was machst du hier?“, fragte Curtis, nur mühsam seinen Frust verbergend. Joan atmete ruhig ein.
                        „Eszella warnte mich vor einem halben Jahr, sie würden mich abholen kommen. Er bat mich zu ihm zu kommen. Er brachte mich zu einem illegalen Transporter in dem schon Ken und meine Familie wartete. Mit dem Schiff sollte ich hierher fliegen. Eszella sagte mir, hier sei ich sicher und da du die Zugriffscodes nicht geändert hättest, könnte ich die Basis betreten. Ich flog los, in dem Glauben, Eszella würde uns bald folgen, aber sie waren schneller, bevor sie ihn verhaften konnten, hat er sich erschossen, um uns dieses Exil zu bewahren.“
                        Curtis starrte sie blass an.
                        „Warum wollte dich jemand „abholen“?“, fragte Otto schockiert. Joan lächelte schief.
                        „Kurz nach eurem Aufbruch verlor Cashew die Wahl, Davison gewann. Dann gab es Terroranschläge, Ausnahmezustand, neue Anschläge, Aushebeln der Grundrechte und Davison wurde immer mächtiger. Ich wurde suspendiert, weil ich an Demonstrationen gegen diese Maßnahmen teilgenommen hatte. Es folgte die unehrenhafte Entlassung. War alles halb so schlimm, doch euer Chef hatte nicht nur vergessen mir die Zugriffscodes zu entziehen, er hatte auch sein Testament nicht geändert. Ihr wurdet alle für Tod erklärt, ich erbte, aber auf das Vermögen und vor allem eure Patente hatte es Davison abgesehen. Da haben sie halt zur Jagd auf mich geblasen“, erklärte Joan nüchtern, doch man merkte ihr an, dass sie eine Menge durchgemacht hatte.
                        „Seitdem sitze ich hier fest, versuche den Widerstand zu mobilisieren, verhandle mit anderen Systemen um Unterstützung, doch offiziell sind wir Terroristen. Davison ist ganz legal an der Macht, daher bekommen wir nur inoffiziell Unterstützung. Zum Glück hat Baimu sich bereit erklärt Asylbewerber aufzunehmen, daher können wir zumindest unsere Familien ausfliegen. Hier ist der harte Kern, der wichtige Gefangene rausholt, die Bevölkerung aufrütteln will, aber das sind nur Nadelstiche!“
                        Es folgte eine atemlose Stille. In Curts Kopf war es gerade ganz leer. Reglos starrte er in Joans blasses Gesicht.
                        „Es tut mir leid, dass ich mir die Basis einfach ungefragt angeeignet habe und euer zu Hause umgebaut habe, aber es erschien mir als akzeptable Option. Es ist sehr eng hier, selbst in euren Laboren habe ich Mitarbeiter einquartiert. Es sind nur zwei Räume unangetastet geblieben, obwohl wir den Raum dringend gebraucht hätten, das ist natürlich die Gruft und das Schlafzimmer von Elaine und Roger!“, erklärte Joan müde.
                        Curtis graue Augen wurden groß, als ihm klar wurde, was das bedeutete.
                        Sein Schlafzimmer. Er schluckte verkrampft.
                        Welcher Mann hatte es schon gern, dass in sein Zimmer ungefragt jemand einzog.
                        „Sie können ihr Zimmer gern wieder haben Captain, ich komme auch bei Felix unter. Wie gesagt, es tut mir leid, dass ich das eigenmächtig entschieden habe, aber ich konnte nicht um Erlaubnis fragen!“, entschuldigte Joan sich erneut.
                        Joan war in sein Zimmer gezogen!
                        Die Frau, deretwegen er das bekannte Universum verlassen hatte, hatte seelenruhig in seinem Bett geschlafen!
                        Es war einfach unfassbar!
                        Curtis schloss kurz überwältigt vor grundloser Scham die Augen.
                        Er hatte nichts wirklich anzügliches in seinem Zimmer hinterlassen, außer einem zerbrochenen Bilderrahmen in der Schublade des Nachtschranks, in dem ihr Bild gesteckt hatte.
                        Aber das reichte schon!
                        Irgendein Pornoheftchen wäre ihm lieber gewesen!
                        Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:32.
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                          #27
                          Jahaaa... DAS glaub ich gerne, dass dem ehemaligen alleinigen Hausherrn da was peinlich ist.
                          Aber seelenruhig im Bett schlafen? Also Mr. Newton, ich glaube die Nächte der Vergangenheit hatten sicher keinen seeligen Schlaf für die neue Hausherrin gebracht. Nicht nach all dem, was derzeit los ist. Und wer vergisst, sein Testament zu ändern und dann wer weiß wie lange fort bleibt - ja sorry, MEIN Mitleid hält sich gerade etwas in Grenzen. Aber vielleicht bin ich auch nur hartherzig...

                          Aber was mir gerade einfällt... also MIR wäre es ja Himmelangst SO eine Erbschaft anzutreten. Was der da oben so alles lagert... äh... nö... nönönönö... ICH wollte da nicht Hüter für spielen. Aber im Leben nicht Und dabei sind die 7 Weltraumsteine noch das wenigste. Am Ende macht man einen Schrank auf und dann hüpft einem ein Linide oder sonst ein Wesen entgegen
                          Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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                            #28
                            Curts Zimmer

                            Perfekt


                            „Nein, nein Joan! Bleib ruhig in Curts Zimmer!“, hörte Curtis plötzlich Simons Stimme neben ihm. Curtis drehte sich ungläubig nach Simon um. Was sollte das denn jetzt? Warum sollte er nach so langer Zeit auf sein Zimmer verzichten? Das hier gehörte ihm, alles!
                            Joan lächelte Simon fast liebevoll zu.
                            „Wir bleiben einfach auf der...“, bot auch Otto großzügig an, doch nun platzte Curtis der Kragen.
                            „Wir waren über zwei Jahre unterwegs! Ich würde gern mal eine Nacht in meinem Bett schlafen!“
                            Joan reagierte anders, als er gedacht hätte, sie schmunzelte.
                            „Der Captain hat recht. Ihr müsst müde sein und habt mit dieser Situation nicht gerechnet. Ich verstehe, dass ihr erst mal Zeit braucht, um euch hier wieder einzufinden und am besten geht dass in eurer gewohnten Umgebung. Ich sorge dafür, dass ihr hier unterkommt!“
                            ****

                            Curtis merkte es erst, als er endlich allein in seinem Zimmer war. Es war still, genau das was er brauchte nach den letzten Stunden.
                            Joan hatte sie quasi zum Essen in die vergrößerte Messe geschickt, wo ein „Freddy“ der Koch war, ein humorvoller Mitvierziger, eigentlich Altenpfleger, aber kochen konnte er gut. Curtis hatte seit zwei Jahren nicht mehr so gut gegessen, was sich in einer gewissen Zufriedenheit, gepaart mit Trägheit auswirkte. Joan war wirklich geschickt!
                            In der Zeit, in der er mit Otto essen war, räumte Joan sein Zimmer. Eigentlich interessierte es ihn nicht, aber immer wieder geisterte die Frage durch sein Hirn, ob sie sich nun wirklich bei diesem „Felix“ einquartierte!
                            Das ging ihn gar nichts an! Joan konnte für sich selber sorgen!
                            Simon und Grag kontrollierten indes die Mondbasis. Curtis wollte wissen, inwieweit er Joans Angaben vertrauen konnte. Gut, sie war nicht allein, es gab genügend rechtschaffene Repräsentanten hier, aber er wollte es ganz genau wissen. Die ersten Inspektionen waren aber wohl positiv verlaufen. Simon hatte ihm geraten, sich als erstes mal auszuruhen.
                            Curtis lehnte sich gegen seine Tür und schloss die Augen.
                            In welchen Alptraum war er da nur herein geraten?
                            Er war weggelaufen, um zu vergessen, das hatte wunderbar funktioniert. Nun kam er nachhause und Joan hatte sich nicht nur auf dem Mond breit gemacht, sondern auch in seinem Zimmer.
                            Curtis stöhnte leise auf.
                            Alarmiert sah er sich um. Sein kleines Zimmer wirkte unberührt, alles stand an seinem Platz. Er hatte immer viel Wert auf Übersichtlichkeit gelegt, so wirkte sein Zimmer so nun auch kühl, fast etwas spartanisch, sein Bett, ein normal breites Bett, darin hatte er schon als Kind geschlafen, sein Kleiderschrank, den er nun öffnete, da hingen seine zehn identischen Outfits für die Freizeit, zehn für die Arbeit, ein dunkler Anzug, im Regal standen die Romane seiner Jugendzeit, sein Lieblingsheld Mark Brandis, ein Jugendbuchklassiker, zwei Fotoalben seiner Eltern, ein paar moderne Krimis, aber er las nicht so viel, sein Schreibtisch mit Computer-Terminal...
                            Curtis öffnete seine Nachttischschublade. Da lag er der Bilderrahmen. Wie eine Spinne mit vielen Armen erstreckten sich die Risse im Glas über das Foto von Joans Gesicht.
                            Sie schien nichts auch nur angefasst zu haben.
                            Nein, es wirkte, als hätte er den Raum soeben verlassen, was ihn irgendwie enttäuschte. Es war als hätte Joan den Raum nicht mal betreten! Wie war das möglich, sie hatte hier ein halbes Jahr gelebt!
                            Aus, Schluss, kein Grübeln mehr.
                            Curtis ging in das angeschlossene kleine Bad, das augenblicklich auf der Basis sicher blanker Luxus war. Im Spiegel blickte ihm ein verwirrter Curtis Newton entgegen. Er wusch sich, putzte die Zähne, zog sich um, um sich dann in das frisch bezogene Bett zu legen. Curtis löschte das Licht. Nun gab es nur das Licht, was durch das Fenster herein strömte, das bläulich schimmernde reflektierte Licht der Sonne. Natürlich gab es noch unzählige Filter, aber im Grundton, war es das Licht der Sonne.
                            Curtis schloss seufzend die Augen. Genau das hatte er gebraucht, dieses Gefühl in seinem Bett zu liegen.
                            Es sickerte nur langsam in sein Bewusstsein, Joan hatte doch etwas zurückgelassen, die frische Wäsche konnte daran auch nur ansatzweise etwas ändern. Es war der leichte Duft von Jasmin, der immer auch um Joan lag.
                            Curtis presste die Lippen zusammen. Ausgerechnet hier, in seinem Bett war er am stärksten!
                            Und dafür konnte er sie schlecht rügen!
                            Wahrscheinlich wusste sie es nicht einmal.
                            Curtis sackte in einen Halbschlaf, in dessen Traum er mit Joan auf Starfall, in einer lauen Nacht sprach...
                            ****
                            Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:33.
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                              #29
                              Ach ja... die Starfall Geschichte
                              Irgendwie kann so ein Schiffbruch sicherlich auch seine romantischen Minuten haben. Aber das Meiste wird da eher aufregender und angespannter Natur gewesen sein (dazu noch mit all den Knackis )

                              Mir gefällt an Perfect wie da jemand versucht sein Heil in der Flucht zu suchen, um dann von dem eingeholt zu werden, von dem er geflohen ist. Jetzt gibt es für ihn kein Entkommen mehr. Die Gefühle und die Gedanken, die der Herr des Hauses dabei hat, sind sehr schön und absolut nachvollziehbar beschrieben.
                              Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
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                                #30
                                Danke für das Kompliment Twisi!

                                Geht uns doch auch schon mal so, dass wir etwas vermeiden wollen und es dann umso dicker kommt!
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