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    Man liefere mir einen ganzen Sack davon für die überdrehte Nachbarsgöre.

    OT: Ehrlich... die brüllte gestern den GANZEN Tag herum. Ich weiß nicht woher die die Ausdauer nimmt (ich schätze die mal auf 5, 6 oder 7 Jahre). Aber entweder sie gibt unkontrollierte Juchzer von sich, heult (wenn sie was nicht bekommt oder nicht mehr im Mittelpunkt ist) oder brüllt auch so beim Spielen mit ihrem Bruder oder wem auch immer. Eine normale Unterhaltung auf Zimmerlautstärken-Niveau habe ich von DER mit IRGENDJEMANDEM noch NIE gehört.
    Vorgestern Abend gabs noch eigenwilige "Atemlos in die Nacht" - Interpretationen (Frau H. Fischer würde die Krise bekommen) von ihr und den anderen Gören, die sich prompt davon anstecken ließen. Zwar nicht schön gesungen und auch nur immer dieser eine Satz aus dem Refrain - dafür in einer Lautstärke, die jedes Metal-Concert im "Flüstermodus" erscheinen lassen würde.
    Und die Eltern saßen und sitzen daneben und sind entweder schwerhörig, haben Oropax in den Lauschern oder sie wollen sämtliche Häuser in Reichweite möglichst günstig erwerben.
    Hoffentlich gehen die bald in den Urlaub...
    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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      So eine Familie haben wir hier im Umfeld auch. Die hörst Du in der ganzen Straße!
      Wir haben hier alle Kinder, ist ein Neubaugebiet, aber man hört immer nur diese Nachbarn!
      Ich habe ja selber zwei Söhne und mein Mann, der sehr tolerant ist, sagte letztens: "Komisch, unsere Kinder haben nie so rumgegrölt und geschrien!"

      Ist eher ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, dass sich sehhrrr tolerante Eltern entweder selber rangezüchtet haben, indem sie nie Regeln oder Grenzen aufgezeigt haben, oder hilflose Eltern, die werden leider immer mehr!

      Leider sind beruhigender Pirax-Kaffee und andere leichte Medikamente diesbezüglich hier gänzlich verboten!
      Vielleicht schenkt man da mal ein Buch: Yoga für Kids!
      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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        Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
        Vielleicht schenkt man da mal ein Buch: Yoga für Kids!
        Solche verzogenen "Schrazen" bringst du da niemals nicht dazu!

        Ich frag mich auch immer, was man da tun könnte. Siehe nervtötendes Hundegebell.
        Vielleicht mal ein Signalhorn aus der Dose. Haben die doch immer bei Fußballspielen.

        Einfach als Gegenpart tröten. Vielleicht ist dann ja ruhe.

        Oder die Polizei rüberschicken. "Ich glaube da geschieht gerade ein Verbrechen, da schreit ein Kind wie am Spiess."
        ZUKUNFT -
        das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
        Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
        Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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          Der Verräter

          @avatax:
          Solche verzogenen "Schrazen" bringst du da niemals nicht dazu!
          Genau das ist das Problem!
          Das sind auch die Eltern die aus gutem Grund nicht zum Elternabend gehen, da könnten ja unangenehme Dinge besprochen werde!!!
          Wenn die Kids zu oft "Mami!" im Nachbargarten schreien, rufe ich dann irgendwann: "Jaha!"

          Perfekt

          Zu viert besprachen sie seinen Auftritt bei der Sondersitzung der versammelten Planeten. Um unerwünschten Manövern durch Davisons Botschafter vor Ort zuvorzukommen, hatten Joan und Curtis die Magier über alles informiert, was Curtis während seiner schockierenden Mission der Einnahme der Marinebasis vorgefunden hatte, das Beweismaterial und die Aussagen der Ärzte, die an diesem abscheulichen Klonexperiment teilgenommen hatten. Sie waren durchweg kooperativ gewesen, was die Beweislage erleichterte.
          Die Magier waren erschüttert, sagten alle nötige Unterstützung und Schutz für Curtis zu.
          Während Joan etwas erläuterte, geisterte urplötzlich wieder sein toter Klon durch seine Gedanken. Von Simon, der Joan in den letzten zwei Wochen so gut wie nie aus den Augen gelassen hatte, wusste er, dass es Joan auch oft so ging.
          Sie wurde dann ganz still, blass, aber sie verdrängte es dann mit Kraft. Das war natürlich dauerhaft keine Lösung. Wenn sie nicht bald Gelegenheit bekam, es in Ruhe zu verarbeiten, dann bestand die Gefahr, dass sich dauerhaft etwas in ihr änderte und das wollte Curtis auf alle Fälle vermeiden.
          Ihm ging es auch nicht gut, wenn er an die Schublade im Kühlfach dachte. Um die Berührungsangst nicht unüberwindlich zu steigern, hatte er sich eines Nachts genau wie Joan ins Leichenschauhaus aufgemacht.
          Er war fremd und doch so vertraut. Man sah sich sonst ja nur im Spiegel, auf Film-oder Fotoaufnahmen, aber nie so plastisch. Es sah aus, als schliefe sein Klon. Zuvor hatte er den pathologischen Bericht gelesen. Rückwärtiger Herzschuss mit Austrittswunde an der Brust.
          Curtis hatte die verstörte Joan im Zellentrakt vor Augen, ihre Verletzung.
          Sie musste nah vor seinem Klon gestanden haben.
          Sein Klon hatte keine Abwehrverletzungen, hatte sich also nicht verteidigt.
          Joan hatte vor ihm gestanden, seine Waffe genommen und ihm von hinten ins Herz geschossen.
          Joan hasste ihn nicht, hegte vielleicht einen leichten Groll, weil er ihr damals so unerbittlich keine Gelegenheit mehr gelassen hatte, ihm ihr Fremdgehen zu erklären.
          Warum hatte sie den Klon direkt erschossen? Warum nicht entwaffnet?
          Gut, der Klon wäre eine permanente nicht zu kontrollierende Gefahrenquelle gewesen, aber dieses Problem hätte sie anderen überlassen können.
          Wenn die Sache genau anders herum ausgesehen hätte, hätte er Joan erschießen können?
          Allein bei dem Gedanken wollte Curtis sich übergeben.
          Alles was mit Joan zu tun hatte, war plötzlich mehr als nur unangenehm, es tat weh.
          Wie gern hätte er alles rückgängig gemacht, damit Joan nicht still vor sich hin litt wie ein angeschossenes Tier.
          Simon hatte versucht mit ihm über Joan und den Klon zu reden, aber Curtis hatte das brüsk abgelehnt.
          Joans Reaktion auf derartige Interventionen sahen genauso aus. Ihr Argument war immer, sie könne sich gerade keinen Nervenzusammenbruch leisten, was dummer Weise stimmte.
          So belauerten sie sich alle gegenseitig, arbeiteten so gut es ging auf den Tag hinaus, der das Ende und ein Neubeginn sein sollte, von dem aber niemand von ihnen eine feste Vorstellung hatte.
          Die Tür öffnete sich, Felix trat rasch ein, um Joan dann überrascht anzusehen.
          „Ich bekam einen Notruf, es ginge dir nicht gut Joan!“
          Curtis starrte Joan überrascht an. Joan ging um ihren Schreibtisch herum, auf dem eine Mappe lag, die Curtis zuvor schon irritiert bemerkt hatte, in ihr war der Architektenplan einer Herzklinik. Joan setzte sich mit ihrem Hintern auf den Tisch.
          „Ja, mein Kreislauf ist gerade weg gesackt, könntest du mal nachsehen?“
          Curtis gab das Zeichen zum Aufbruch, obwohl er sich über Joan wunderte. Mit ihr war doch alles in Ordnung gewesen!
          Joan hob die Hand in seine Richtung.
          „Ihr müsst nicht rausgehen, wartet bitte!“
          Curtis blieb Stirn runzelnd stehen. Irgendetwas stimmte hier nicht!
          Felix begann indes ihren Blutdruck zu messen.
          „Hm, etwas flach, aber regelmäßig. Andere Beschwerden? Kopfweh?“
          „Nein!“
          Felix stand mit dem Rücken zu ihnen, aber Curtis beobachtete, wie Felix Blick immer wieder von Joan weg zu der Mappe ging. Er war Arzt, interessierte er sich für die Mappe?
          Felix stellte seine Untersuchung ein, blickte in Joans Gesicht. Joans große, blaue Augen sahen Felix fest an. Stumm maßen sie sich eine Weile, Otto wollte etwas sagen, aber Curtis brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
          „Woher?“, fragte Felix Joan leise, die ihm nicht auswich.
          Der Blick ihrer Augen schmerzte Curtis, war zwischen Trauer und Verzweiflung, aber es schimmerte auch etwas unerbittliches darin. Curtis überlief ein Schauer. So hatte sie seinen Klon auch angesehen, er wusste es.
          „Irgendwann fügte sich alles zusammen“, erwiderte Joan leise. Felix sah sie mit einer Mischung aus Bedauern und Erleichterung an.
          „Es schien der Spionage Davisons um die Krankenakte des Captains zu gehen, vielleicht etwas medizinisches. Außerdem hatte ich niemandem außer dir von dem Treffen mit Ray Granger erzählt. Du hast Curtis damals gesagt, dass ich meinen Informanten treffen würde? Nicht wahr? Seit dem ist es unterschwellig da gewesen? Warum hast du ihn auf mich angesetzt? Wolltest du, dass er mich im Notfall rausholen kann, damit nur der Verräter stirbt, oder wolltest du uns beide, die Spitze des Widerstandes damit ausschalten? Ein genialer Plan, der Verräter weg, der Widerstand kopflos!“
          Joans Stimme war ganz ruhig.
          ...
          Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:25.
          Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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            Felix steckt(e) da mit drin? Oh... da war auch mir irgendwas entgangen. Das ist schon übel...
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              Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
              Felix steckt(e) da mit drin? Oh... da war auch mir irgendwas entgangen. Das ist schon übel...
              Ja, das ist sehr traurig für Joan.
              Erst stirbt ihr ehemaliger Liebhaber, der sie zumindest mochte und dem sie voll vertrauen konnte, dann tötet sie den CF-Klon und nun ist der Arzt ihres Vertrauens auch noch ein Verräter!

              Jetzt muss es aber doch mal besser werden!
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                Ja schon schlimm. Thalia würde allerdings eiskalt zum Thema "Verrat durch Arzt" sagen: "Tses... Weißkittel, halt! Denen kann man einfach nicht vertrauen."
                Wäre Joan ihre Freundin, würde sie sie bei der Hand nehmen und dann noch nachsetzen: "Und von Future lässt du am Besten auch die Finger! Der ist ja AUCH ein Weißkittel, nimm lieber einen reinen Weltraumbullen zum Mann oder einen Gangster, da weißt du wenigstens was du hast!"
                Ooooh... ich glaub das bau ich noch in der Spelunke ein *g*.

                Und für Joan MUSS es jetzt aber wirklich mal aufwärts gehen. Die wird uns sonst noch zum weiblichen Rolfinger! Das wollen wir doch nicht
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                  Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                  Und für Joan MUSS es jetzt aber wirklich mal aufwärts gehen. Die wird uns sonst noch zum weiblichen Rolfinger! Das wollen wir doch nicht

                  Neeee, auf keinen Fall!
                  ZUKUNFT -
                  das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
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                  Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                    Tabula rasa

                    Perfekt

                    „Ich wollte nie, dass du stirbst!“ Gestand Felix ein. Joan atmete tief durch.
                    „Es tut mir so leid Felix!“ Felix schielte auf die Pläne für die Klinik.
                    „Es war ein Glücksfall, dass ausgerechnet du in meine Ambulanz kamst. Der Geheimdienst setzte mich sofort auf dich an. Sie wussten, dass du ein sehr radikales Verständnis von Demokratie und Grundrechten hattest. Das war gar nicht so unangenehm, ich mochte dich wirklich und wenn...“, Felix warf Curtis einen bedeutungsschweren Blick zu, schüttelte dann jedoch den Kopf.
                    „Weißt du, dass ich ein Kind hatte? Ich bin geschieden. Unser Kind starb nach zwei Jahren an einem schweren Herzfehler! Ich hätte die Chance gehabt meine eigene Herzklinik zu bekommen, ohne finanzielle Beschränkungen. Hast du eine Ahnung, welches Elend ich damit hätte lindern können?“, wechselte Felix das Thema. Nun waren sie bei der Rechtfertigung.
                    „Das wusste ich nicht, das muss schrecklich gewesen sein, aber du hast Menschenleben auf dem Gewissen, Menschen, die genauso wie du Sehnsüchte und Wünsche hatten. Ich muss dich verhaften lassen Felix!“
                    Felix lächelte Joan schmal an. Er nickte leicht. Joan nickte Otto und Grag zu, die verstanden, was nun von ihnen erwartet wurde.
                    Sie nahmen Felix in die Mitte und führten ihn ab. Joan sah ihm auf dem Tisch sitzend nachdenklich nach.
                    Curtis wusste nicht, wie er sich fühlen sollte, enttäuscht von Felix, überrascht über die Wendung, Joans Cleverness bewundern, oder elend, weil Joan nun noch ein Fels in der Brandung weggebrochen war?
                    Wie musste sie sich fühlen? Ansehen ließ sie sich nicht viel. Curtis atmete zittrig durch. Joan rutschte vom Tisch.
                    „Wo waren wir stehen geblieben?“
                    ****

                    Curtis blickte zu Simon auf. Joan besprach gerade mit dem Hafenmeister den Ablauf des folgenden Tages im Hangar zwei. An diesem Tag sollte Curtis endlich zur Vollversammlung der intergalaktischen Gemeinschaft aufbrechen. Jetzt war die Gelegenheit.
                    „Wir müssen etwas tun! Joan kann nicht so weiter machen!“
                    Simon ließ sich etwas Zeit mit der Antwort.
                    „Woran hast du denn gedacht? Willst du ihr kurz vor dem Triumph ins Handwerk pfuschen?“
                    „Triumph? Glaubst du, so empfindet sie die Situation? Sie schleppt sich doch nur noch durch die Tage! Sie ist kurz davor zusammen zu klappen!“
                    „Wenn du an ihrer Stelle wärst, würden alle erwarten, dass du es zu Ende bringst, egal wie!“
                    Curtis schluckte den Unmut herunter.
                    „Bist du neidisch oder kannst du nicht mehr mit an sehen, wie sehr sie leidet?“, fragte Simon kühl.
                    „Ich bin nicht neidisch! Was für ein Unsinn! Aber ich...wir...“, brach Curtis verlegen stammelnd ab.
                    Jaaa?“, fragte Simon unangenehm nach. Curtis stöhnte.
                    „Wir sind auch für sie verantwortlich!“
                    „Ach, sind wir das? Sie ist erwachsen, sie kann...“, Curtis unterbrach Simon ungeduldig.
                    Nein, kann sie eben nicht! Egal was sie für mich auch empfinden mag, sie hat meinen Klon getötet! Das ist eine Ausnahmesituation! Ich bin nicht mal im entferntesten in der Lage mir vorzustellen, was Joan dazu gebracht hat, ihn umzulegen!“
                    Stille.
                    „Curtis, kannst du mir bitte knapp zusammenfassen, was eigentlich los ist? Nicht mit Joan, da weiß ich, wo ich dran bin, sondern mit dir! Ich weiß, dass dich der Tod des Klons durch Joan irritieren muss, aber Joans Handeln war logisch. Aus der schrecklichen Waffe des Feindes eine eigene machen. Es war die einzige Möglichkeit euch alle vor der Liquidation zu bewahren. Es hatte nur Vorteile!“
                    „Hat sie mit dir darüber geredet?“, wollte Curtis wissen.
                    „Nein, und selbst wenn, ginge es dich nichts an!“
                    „Wenn er sie angefasst hat...“, begann Curtis ziemlich entnervt, doch Simon unterbrach ihn.
                    „Nein, er hat ihr nichts getan! Du brauchst keine Angst zu haben, dass sie dir etwas anlastet, was er verbrochen hat!“ Simon begriff, dass das Curtis förmlich zerfressen musste.
                    „Aber sie sieht mich nicht an! Nie!“, brach es aus Curtis heraus.
                    ...
                    Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:25.
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                      Davisons Fall

                      Perfekt

                      Simon ließ es einen Moment so stehen.
                      „Joan weiß selber nicht, was sie fühlen soll oder darf. Für sie ist so viel passiert! Ihr ehemaliger Liebhaber und Informant, der sie in allem unterstützt hat ist tot, Felix hat sie verraten, sie musste ihn einsperren und dann musste sie sich und euch alle aus einer tödlichen Falle befreien, indem sie das einzig Vernünftige tat, deinen Klon zu töten, damit ihr gerettet werdet, ein Beweismittel habt und eine tödliche Gefahr ausgeräumt ist. Ich finde, sie hat jedes Recht sich ungewöhnlich zu verhalten. Trotzdem macht sie für den Widerstand alles richtig. Bald ist es vorbei! Wenn du bei der Vollversammlung alles richtig machst, dann ist Davison erledigt! Mach ihn fertig und dann kümmern wir uns darum, dass Joan irgendwie heil aus der Sache rauskommt!“
                      Simon musterte Curtis nachdenklich.
                      „Wie steht es denn jetzt mit dir?“
                      Curtis verschränkte die Arme vor der Brust.
                      „Mit mir?“
                      „Ja, nun spiel hier nicht den Unbeteiligten! Wie kommst du denn damit klar, dass sie deinen verliebten Doppelgänger ohne Skrupel getötet hat?“
                      Die Tür zum Büro ging auf. Joan trat geschäftig ein, was Curtis einer Antwort enthob.
                      Curtis grinste Simon frohgelaunt an.
                      ****

                      Der Saal war riesig. Die Akustik war aber so gut, dass es nicht zu laut wurde, selbst wenn alle Delegierte erst ihre Plätze finden mussten.
                      Curtis saß neben Saran, dem Vertreter des Baimu. Etwas nervös sortierte er seine Unterlagen. Das würde auch für ihn nicht einfach werden.
                      „Captain, kann ich sie einen Augenblick sprechen!“ Überraschte Curtis eine Stimme vor dem Schreibtisch. Curtis blickte auf. Es war Steven Schriever, der Delegierte der Erde, Davisons Handlanger, der ihn und besonders Joan im Plenum immer wieder mit Dreck beworfen hatte. Curtis wurde kalt vor unterdrückter Wut. Seine grauen Augen funkelten vor Zorn.
                      Saran wandte sich an Schriever, der den Magier mit einem schiefen Lächeln bedachte.
                      „Mr. Schriever, ich denke...“, aber Curtis stand drohend auf.
                      Was wollen sie?“
                      „Captain, vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn sie zuvor ein klärendes Gespräch mit uns geführt hätten.“
                      „Wann denn? Vor einem Jahr? Als sich abzeichnete, dass es Widerstand gegen ihre Maßnahmen geben würde?“
                      „Nach ihrer Rückkehr hätte gereicht Captain!“
                      „Der Klon ging vor einem Jahr in „Arbeit“!“, presste Curtis hervor.
                      „Mr. Schriever, ich glaube, jedes Gespräch ist nun zu spät. Die Sitzung beginnt gleich!“
                      „Captain, wir können ihnen alles geben, was sie sich wünschen! Ausstattung einer neuen Expedition, der Bau eines neuen Schiffes...“, während Schriever redete, wurde Curtis blass.
                      Was wollte er? Was wünschte er sich? Er konnte alles selber erreichen...
                      Große, blaue Augen, die ihn anlachten...
                      Curtis bekam eine Gänsehaut.
                      Sie können mir nichts geben, was ich haben will!“
                      Nein, es war ein Geschenk, nichts was man einfordern konnte...
                      In seine graue Augen trat ein harter, energischer Zug. Nein, aber er konnte Joan heute ein Geschenk machen, indem er dafür sorgte, dass das endlich ein Ende nahm.
                      Nicht provozieren lassen!
                      „Saran hat recht! Setzen sie sich lieber auf ihren Platz und sehen sie dabei zu, wie ihr gieriges Kartenhaus zusammenbricht“, knurrte Curtis. Schriever starrte ihn begreifend an.
                      Es läutete, die Sitzung begann. Es folgte das bürokratische Prozedere, das Verlesen der Tagesordnungspunkte, Antrag des Delegierten der Erde Steven Schriever, den Beitrag Captain Futures zu streichen oder zu verschieben, was abgelehnt wurde, Eilanträge...
                      Endlich wurde Saran das Wort erteilt.
                      „Liebe Vertreter aller Planeten, wieder intervenieren wir in der Sache der Opposition gegen Präsident Davison. Nicht weil das unserem Volk irgendwelche Vorzüge brächte, wir haben keine Interessen auf der Erde, außer der, dass dort alle Bewohner ihre Grundrechte ausleben dürfen. Dies ist durch einige Gesetzesänderungen nicht mehr der Fall, daher haben wir der Widerstandszelle auf dem Mond unsere Unterstützung zugesagt. Der Kampf gegen diese Opposition nahm immer härtere Züge an. Vor einer Woche kam es dann zu einem unerhörten Vorfall auf der Mondbasis. Captain Future war bei den Ereignissen vor Ort und wird nun berichten!“
                      Curtis stand auf, nahm seine Unterlagen mit, keine Spur mehr von zaudern. Dem Anlass angemessen trug er heute schwarz.
                      Curtis blickte in den großen Saal. Das was hier nun geschah wurde ins gesamte Universum ausgestrahlt, selbst Davison konnte es nicht verhindern. Mehrere Schiffe der Magier waren um die Erde in Position gegangen, um diese Sitzung zu übertragen, falls Davison versuchte die Ausstrahlung zu sabotieren.
                      Curtis blickte auf seine Papiere.
                      ...
                      Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:25.
                      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                        Neubeginn?

                        Perfekt

                        „Immer wieder wurden Beweise für unsere Vorwürfe von diesem Plenum eingefordert. Nun kann ich sie liefern, ich sage ich, nicht aus Missachtung meiner Bundesgenossen im Kampf gegen die Regierung Davison gegenüber, sondern weil dessen weshalb ich dieses Regime anklage, mich in einem unerhörten Maße betrifft, mich persönlich in einer Art, dass es unaussprechlich ist!“
                        Curtis gab ein Zeichen und über die Leinwände liefen Bilder der Überwachungskameras der Mondbasis. Curtis war blass, sah nicht hin, wie die Elitesoldaten unter Leitung seines Klons die Rebellen in der Messe zusammen trieben. Darunter auch er selber, gefesselt, auf Joan einredend, die sich weigerte einen von ihnen beiden auch anzusehen, voller Widerwillen und Resignation.
                        Ein entsetztes Ausrufen im Plenum, dann Stille.
                        Neue Bilder aus der Marinestation Pharos, Labore, eine Zuchtblase, in der man den Klon hatte schnell reifen lassen. Inzwischen wusste er, dass sein Klon nicht lange gelebt hätte, aber war das ein Trost, schon gar nicht für Joan...
                        Die Filme liefen aus. Curtis blickte stahlhart in das Plenum. Otto rollte eine Bahre herein, zog das Tuch weg. Entsetzte Aufschreie.
                        Vor hundert Jahren war ein ehernes Gesetz aufgesetzt worden, dass es verbot einen Klon herzustellen, egal aus welchen Gründen. Die Sterblichkeit war kein Feind mehr, sie war Gesetz, alles andere war ein Tabubruch, weil er an den Urfesten der Natur rüttelte!
                        Der Tabubruch schlechthin!
                        „Dieser Klon sollte für eine Weile meine Position einnehmen, die Bewohner der Erde beruhigen, aber besonders die anderen Mitglieder dieses Gremiums. Und wenn es nicht eine besondere Person gegeben hätte, die mich nach meiner Rückkehr vor einer Landung auf der Erde gewarnt hätte, wäre dieser Plan aufgegangen. Die Aufdeckung dieses Komplotts, dieser Abscheulichkeit verdanken wir der Führerin in diesem Kampf gegen die Regierung Davison, Miss Joan Landor!“
                        Curtis machte eine Pause.
                        „Es gibt nicht nur diese Leiche, es gibt Filmaufnahmen, Dokumente, Zeugen“, zählte Curtis bitter auf.
                        „Und wo ist der Beweis, dass sie der echte Captain sind und keine Abscheulichkeit wie diese da? Vielleicht liegt dort Captain Future!“, versuchte Schriever Zweifel zu säen.
                        Curtis lächelte nicht triumphierend. Er blickte Schriever ganz ruhig an.
                        „Die Zellen dieses toten Klons beweisen es, denn sie haben einen beschleunigten Stoffwechsel in den Zellen verankert, weil man nur ein paar Monate Zeit hatte, ihn reifen zu lassen!“
                        Schriever sank auf seinen Platz zurück. Otto bedeckte den Leichnam wieder. Saran trat wie verabredet neben Curtis an das Rednerpult.
                        „Hiermit beantrage ich Sanktionen der Stufe Rot gegen die Erde, völlige Isolation und ein Handelsembargo als Antwort auf ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Staatsterror gegen Oppositionelle“, beantragte Saran eine Abstimmung.
                        Curtis hatte keine Augen mehr für das Ergebnis, als er zum Ausgang schritt. 443 Jastimmen zu einer Neinstimme.
                        Würde Joan das eine Genugtuung sein?
                        Sie ruhiger schlafen lassen?
                        Nein, das Grauen hatte zumindest im realen Leben ein Ende, aber es würde Spuren hinterlassen, in ihm, in ihr...
                        ****

                        Curtis sah dem geschäftigen Treiben in Hangar zwei zu. Hangar eins war quasi aufgelöst, da schon viele zur Erde zurückgekehrt waren. Bald würden nur noch die Comet, der fabelhafte „Rochen“ und ihre zwei kleinen Schiffe im Hangar sein. Was für eine futuristische Vorstellung! Wieder ganz allein hier auf der Mondbasis zu sein, in stillen Hallen.
                        Ihre Heimkehr vor zwei Wochen war triumphal gewesen, man hatte sie wie Helden gefeiert. Es hatte sogar eine improvisierte Feier gegeben, bei der alle dem Alkohol über Gebühr zugesprochen hatten.
                        Curtis erinnerte sich gut daran, wie er leicht angetrunken nach Joan gesucht hatte, die eine kleine, feine Rede gehalten hatte, bevor sie das Gelage eröffnet hatte, aber Joan war weder in der geschmückten Messe, noch in den anderen kleinen Gemeinschaftsräumen gewesen. Ratlos hatte er in der lauten Messe gestanden, an der Unterlippe kauend.
                        Lächelnd hatte sie ihm zuvor gratuliert. Dabei hatte sie es fertig gebracht ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Sie hatte ehrlich erleichtert gewirkt, war das wieder nur eine Maske?
                        Curtis hatte gespürt, dass es genau das war, ihre Maske.
                        Simon hatte sich zu ihm gesellt, aber nichts gesagt.
                        Davison und seine Regierung war festgenommen worden, wegen Hochverrats und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die vor einem intergalaktischen Gericht verhandelt werden sollten.
                        Bis jetzt hatte er den Mann nicht einmal persönlich kennengelernt, sein ärgster, aber unpersönlichster Gegner.
                        Curtis machte sich auch nichts vor, Davison war es nicht allein gewesen, es war die Gier des Menschen, die ließ sich nicht ausmerzen wie Masern. Die Menschen die ihn mehr oder weniger an die Macht gebracht hatten, hatten ihn aus Angst vor Repressalien und dem Handelsembargo verraten, Angst davor ihre Besitzstände zu verlieren.
                        Nein, es waren nicht nur solche Menschen, die nun wieder frei leben konnten. Es gab auch viele, die wie Joan gewesen waren, wie die Flüchtlinge, Menschen wie Raymond Granger. Das war es alle mal wert gewesen!
                        Curtis schloss in dem Getümmel um sich einen Moment die Augenlider. Sie waren wieder frei. Frei das zu tun, was sie wollten, hinzu gehen, wohin es sie gelüstete...
                        Zuletzt geändert von earthquake; 06.04.2016, 10:26.
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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                          Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                          Sie waren wieder frei. Frei das zu tun, was sie wollten, hinzu gehen, wohin es sie gelüstete...
                          Ähhh, war das jetzt schon das Schlußwort?
                          ZUKUNFT -
                          das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                          Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                          Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                            @ avatax: Ich meine, da kommt noch was. Ich meine, mich dunkel an ein sehr schönes Ende zu erinnern.
                            Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                            Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                            Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                              Ende?

                              Es geht doch mit Perfekt plus weiter.
                              Neverending story, kicher.
                              ZUKUNFT -
                              das ist die Zeit, in der du bereust, dass du das, was du heute tun kannst, nicht getan hast.
                              Mein VT: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...ndenz-steigend
                              Captain Future Stammtisch: http://www.scifi-forum.de/forum/inte...´s-cf-spelunke

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                                Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                                @ avatax: Ich meine, da kommt noch was. Ich meine, mich dunkel an ein sehr schönes Ende zu erinnern.
                                Hihi!
                                Stimmt genau!
                                Wir können Joan ja nicht in diesem Loch der Selbstzerfleischungshölle lassen. Da muss Curti sich als Seelenklempner verdingen und das liegt ihm ja so gaaarrrr nicht!
                                Müssen noch einige Seiten sein und dann kommt endlich Perfekt PLUS!

                                Und ja, irgendwie ist das Ende von PERFEKT sehr romantisch und erotisch!
                                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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